[0001] Die Erfindung betrifft ein teleskopierbares Arbeitsgerüst nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Ein solches teleskopierbares Arbeitsgerüst ist beispielsweise mit einer Ausführungsform
der Type Z600 ZAP der Firma Zarges bekannt geworden. Kennzeichnend für dieses bekannte
Arbeitsgerüst ist, dass mindestens zwei Höhen einstellbar und zueinander in vertikaler
Richtung verschiebbare Gerüstteile vorhanden sind, von denen jedes Gerüstteil aus
zueinander parallelen und im gegenseitigen Abstand zueinander angeordneten, vertikalen
Leiterteilen besteht, deren vertikale Holme durch Sprossen miteinander verbunden sind.
[0003] Die Höheneinstellung des bekannten Arbeitsgerüstes ist jedoch schwierig und aufwendig.
Die Höheneinstellung erfolgt nach einem sich selbst arretierenden Schiebeleiter-Prinzip.
Dies bedeutet, dass bei der Höheneinstellung zwischen dem bodenseitigen Gerüstteil
und dem im bodenseitigen Gerüstteil verschiebbar angeordneten inneren Gerüstteil die
Bedienungsperson zunächst an der einen Seite des Gerüstteils anhebt, um das innere
Gerüstteil schräg gegen das bodenseitige Gerüstteil hochzuheben, bis es auf eine bestimmte
Sprosse am bodenseitigen Gerüstteil einklinkt.
[0004] Danach geht die Bedienungsperson zur gegenüberliegenden Seite des bodenseitigen Gerüstteils
und führt dort das innere Gerüstteil wiederum durch Anheben nach.
[0005] Durch ständiges, wechselseitiges Verkanten des inneren Gerüstteils in Bezug zum äußeren
Gerüstteil wird somit das innere Gerüstteil zum feststehenden äußeren Gerüstteil verschoben.
Dies ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, dass die Verkantung des jeweils innenliegenden
Gerüstteils eine gewisse Flexibilität des Gerüstteils und ein bestimmtes Einstellspiel
voraussetzt, was zulasten der gesamten Stabilität der Arbeitsbühne geht; d. h. höhere
Labilität aufweist.
[0006] Ferner besteht der weitere Nachteil, dass durch die Verkantung des jeweils innen
geführten Gerüstteils vorausgesetzt wird, dass dieses in sich überhaupt verkantbar
ist und ein Verkantungsspiel von beispielsweise 5 bis 10 Grad in Bezug zur Horizontalen
zulässt. Unter Verkanten versteht diese Schrift ein wechselseitiges Verschieben der
Plattform um jeweils eine Sprosse, d.h. Schrägstellung um eine Sprossenhöhe. Der Erfindung
liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein teleskopierbares Arbeitsgerüst der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass es wesentlich einfacher höheneinstellbar ist
und dass dessen Betrieb wesentlich vereinfacht ist.
[0007] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0008] Ein Verfahren zum einfachen Betrieb eines solchen Arbeitsgerüstes ist Gegenstand
des unabhängigen Anspruches 8.
[0009] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass nun nicht mehr eine Verkantung des innenliegenden
Gerüstteils in Bezug zum außenliegenden Gerüstteil notwendig ist, und demzufolge auch
nicht mehr ein selbst arretierendes Schiebeleiter-Prinzip zur Höheneinstellung verwendet
wird, sondern dass stattdessen die Betätigung der Verschiebung der einzelnen Gerüstteile
zueinander über Seilzüge erfolgt.
[0010] Mit der Verwendung von Seilzügen ergibt sich nämlich der wesentliche Vorteil, dass
es nunmehr erstmals möglich ist, durch Betätigung der Seilzüge eine parallele Verschiebung
der ineinander geschachtelten Gerüstteile zu erreichen, was bisher nicht bekannt war.
Die höheneinstellbar zueinander verschiebbaren Gerüstteile müssen deshalb nicht mehr
bei der Höheneinstellung zueinander verkantet werden, sondern sie können durch die
Betätigung mittels Seilzügen parallel zueinander angehoben werden, sodass eine Verkantung
zwischen den Gerüstteilen entfällt.
[0011] Damit besteht der Vorteil, dass Gerüstteile in sich selbst stabil gefertigt sein
können und einer Verkantung nicht mehr nachgeben müssen.
[0012] Damit können wesentlich höhere Arbeitsgerüste unter stabilen Bedingungen erstellt
werden, weil auf eine verkantete Verschiebeführung der ineinander geschachtelten Gerüstteile
verzichtet werden kann.
[0013] Die Erfindung setzt demzufolge die Betätigung der Gerüstteile durch Seilzüge voraus,
wobei jedoch nicht lösungsnotwendig ist, dass ein solcher Seilzug tatsächlich aus
einem Seil besteht. Er kann auch aus einer Kette bestehen oder aus einer Kombination
von Seil- und Kettengliedern.
[0014] Im Prinzip handelt es sich also um einen einfachen Hubantrieb zwischen den ineinander
geschachtelten Gerüstteilen, und dieser Hubantrieb ist erfindungsgemäß durch Seilzüge
gebildet.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Seilzüge
handbetätigt sind. Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. Es kann auch
vorgesehen sein, dass die Seilzüge motorisch angetrieben sind. Dies setzt voraus,
dass der jeweilige Seilzug (oder Kettenzug) über eine Seiltrommel läuft, welche motorisch
angetrieben ist.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das teleskopierbare
Arbeitsgerüst aus mindestens zwei ineinander verschiebbar geführten Gerüstteilen besteht.
[0017] In einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform wird es jedoch bevorzugt, wenn das
Arbeitsgerüst aus insgesamt drei zueinander verschiebbaren Gerüstteilen besteht, nämlich
einem bodenseitigen Gerüstteil, einem in diesem bodenseitigen Gerüstteil verschiebbar
und feststellbar aufgenommenen, mittleren Gerüstteil, und aus einem im mittleren Gerüstteil
verschiebbar und feststellbar aufgenommen oberen Gerüstteil.
[0018] Um eine parallele Betätigung des jeweiligen Gerüstteils zum anderen Gerüstteil vorzusehen,
sind mindestens für jedes Gerüstteil zwei Seilzüge vorgesehen, die jeweils zusammen
betätigt werden.
[0019] Die Verschiebung erfolgt dergestalt, dass zunächst - in einem ersten Verfahrensschritt
- bei vollkommen ineinandergeschobenen Gerüstteilen zunächst das obere Gerüstteil
im Bereich des mittleren Gerüstteils vertikal nach oben verschoben wird, und wenn
diese Stellung erreicht ist, kann - im zweiten Verfahrensschritt - das mittlere Gerüstteil
(welches das obere Gerüstteil in herausgeschobener Stellung trägt) aus dem bodenseitigen
Gerüstteil herausgeschoben werden.
[0020] Auf diese Weise ergibt sich eine stabile, verkantungsfreie und unfallfreie Höheneinstellung
des Arbeitsgerüstes durch die nacheinander folgende Verschiebung der ineinandergreifenden
Gerüstteile.
[0021] Um eine parallele Verschiebung der Gerüstteile zu bewerkstelligen, ist es jeweils
vorgesehen, dass der jeweilige Seilzug über Umlenkrollen an der oberen Stirnseite
des Holms des darunter liegenden Gerüstteils geführt ist und dass das freie Ende des
jeweiligen Seilzuges in der Nähe des unteren Holmes des anderen Gerüstteils eingehängt
oder befestigt ist.
[0022] Die Seilzüge sind also paarweise vorhanden, und jedes Paar dient zur parallelen Verschiebung
des jeweils diesem Seilzugpaar zugeordneten Gerüstteils.
[0023] Die Seilzüge jeden Paars werden somit auch synchron in ihrer Länge verändert, um
eine Parallelführung des diesem Seilzugpaar zugeordneten Gerüstteils zu erreichen.
[0024] Es wird bevorzugt, wenn die Verschiebung der Gerüstteile durch jeweils einen einem
jeweiligen Leiterteil des Gerüstteils angeordneten Fallhaken erfolgt, wobei ein solcher
Fallhaken durch das auf dem gleichen Anmelder zurückgehende deutsche Patent
DE 25 07 888 C3 beschrieben ist. Auf dem Offenbarungsinhalt dieser Beschreibung soll Bezug genommen
werden. Diese Beschreibung soll vollinhaltlich Gegenstand der vorliegenden Beschreibung
sein.
[0025] Eine Schiebeleiter mit Sperreinrichtung ist ferner auch durch die auf den gleichen
Anmelder zurückgehende
DE 297 13 340 U1 bekannt geworden. Auch diese automatisch wirkende Sperreinrichtung ist Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. Die Beschreibung nach der
DE 297 13 340 U1 soll vollinhaltlich vom Offenbarungsinhalt der vorliegenden Erfindung umfasst sein.
[0026] Der Aufbau eines Arbeitsgerüstes allgemein ist aus der auf den gleichen Anmelder
zurückgehenden europäischen Patentanmeldung
EP 1 000 94 70 bekannt geworden, kann aber auch durch andere und auch durch Einzelstreben erfolgen.
Dort ist auch ein Seitengeländer für ein Arbeitsgerüst beschrieben, welches ebenfalls
bei dem vorliegenden Arbeitsgerüst verwendet wird.
[0027] Die bei dem erfindungsgemäßen Arbeitsgerüst verwendeten Streben sind beispielsweise
Gegenstand der auf den gleichen Anmelder zurückgehenden
DE 197 07 799 B.
[0028] Die Arbeitsweise des zum Stand der Technik gehörenden Arbeitsgerüstes der Firma Zarges
Z600 ist beispielsweise aus
http://www.youtube.com/watch?v=a9Dd8co3kv4 bekannt geworden.
[0029] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0030] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0031] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0032] Es zeigen:
Figur 1: perspektivische Ansicht eines Arbeitsgerüstes nach der Erfindung in einer
ersten Ausführungsform
Figur 2: das Arbeitsgerüst nach Figur 1 in einer anderen Perspektive
Figur 3: eine perspektivische Darstellung des unteren Teils des Arbeitsgerüstes nach
Figur 1
Figur 4: eine vergrößerte Darstellung nach Figur 3 aus einem anderen Blickwinkel
Figur 5: eine vergrößerte Darstellung nach Figur 4 aus einem anderen Blickwinkel
Figur 6: die perspektivische Ansicht der Seilzugumlenkung zwischen den drei Gerüstteilen
Figur 7: eine gegenüber Figur 6 abgewandelte Ansicht
Figur 8: eine weitere Ansicht gemäß Figur 6
Figur 9: die Draufsicht auf die Längsführungselemente zwischen den ineinander verschiebbar
geführten Gerüstteilen in perspektivischer Darstellung
Figur 10: eine gegenüber den Figuren 1 bis 9 abgewandelte Ausführungsform, bei der
die Betätigung der Seilzüge von zwei zueinander entgegengesetzten Richtungen gezeigt
ist
[0033] In den Zeichnungen ist allgemein ein aus drei Gerüstteilen 1, 2, 3 bestehendes Arbeitsgerüst
dargestellt, obwohl die Erfindung auch nur zwei zueinander verschiebbare Gerüstteile
aufweisen könnte. Beispielsweise könnte das obere Gerüstteil 3 entfallen und das obere
Gerüstteil 2 könnte direkt teleskopierbar im unteren Gerüstteil 1 angeordnet sein.
[0034] Das Arbeitsgerüst weist in an sich bekannter Weise bodenseitige Ausleger 4 auf, die
Gegenstand des
DE 197 07 799 B sind.
[0035] Auf dem oberen Gerüstteil 3 ist eine Arbeitsbühne 5 eingehängt, und ferner sind zwei
einander gegenüberliegende Seitengeländer 6 eingehängt, die Gegenstand der
EP 1 000 94 70 sind, oder ohne Seitenteile.
[0036] Jedes Gerüstteil 1, 2, 3 besteht aus zwei zueinander im vertikalen und parallelen
Abstand zueinander angeordneten Gerüstteilen 30, von denen jedes Leiterteil 30 durch
Sprossen 31 miteinander verbunden ist.
[0037] Das hier gezeigte Arbeitsgerüst, bestehend aus drei Gerüstteilen 1, 2, 3 könnte deshalb
auch als Leitergerüst bezeichnet werden.
[0038] Wichtig ist, dass eine parallele Verschiebung des Gerüstteils 2 zu dem bodenseitigen
Gerüstteil 1 durch Betätigung der Seilzüge 7, 8 erfolgt, und dass ferner eine parallel
geführte, verkantungsfreie Verschiebung des Gerüstteils 3 zu dem mittleren Gerüstteil
2 durch die Betätigung der Seilzüge 9, 10 gelingt.
[0039] Die Seilzüge 7, 10 sind deshalb paarweise angeordnet und sollten nahezu synchron
zueinander betätigt werden.
[0040] Die Figur 2 zeigt das Arbeitsgerüst nach Figur 1 in einer anderen Perspektive, nämlich
in der Draufsicht auf die am oberen Gerüstteil 3 eingehängten Arbeitsbühne 5. Es ist
noch erkennbar, dass mindestens das untere Gerüstteil 1 durch quer verlaufende Streben
32 verkantungsfrei stabilisiert ist.
[0041] Die selbsttätige Arretierung bei der Verschiebung des Gerüstteils 2 im feststehenden
Gerüstteil 1 oder bei der Verschiebung des oberen Gerüstteils 3 in dem mittleren Gerüstteil
2 erfolgt jeweils durch Fallhaken 11, 12 gemäß Figur 3, wobei jeder Fallhaken gemäß
Figur 4 aus einer federbelasteten Klaue 15 besteht, die sich an der Sprosse 31 des
gegenüberliegenden Gerüstteils 30 anlegt. Dies ist in Figur 4 dargestellt.
[0043] Die Fallhaken 11, 12 sind jeweils mit ihrer Grundplatte an der Innenseite des Holms
des einen Gerüstteils angeordnet und stützen sich mit ihrer federbelasteten Klaue
15 an der Sprosse 31 des gegenüberliegenden Gerüstteils 30 ab.
[0044] In Figur 4 ist als Beispiel dargestellt, dass zunächst das obere Gerüstteil 3 durch
Betätigung der Seilzüge 9, 10 aus dem mittleren Gerüstteil 2 heraus verschiebt, wobei
das mittlere Gerüstteil 2 noch vollständig in dem unteren Gerüstteil 1 eingeschoben
verbleibt.
[0045] Der Seilzug 9 ist über Umlenkrollen 14 am oberen Holm des mittleren Gerüstteils 2
geführt und überspannt die gesamte Breite des Arbeitsgerüstes, wo er auf der gegenüberliegenden
Seite wiederum über Umlenkrollen 14 zu einem nach unten gerichteten Befestigungspunkt
19 geführt ist. Dieser Befestigungspunkt 19 ist am unteren Ende des Holms 23 des oberen
Gerüstteils 3 befestigt.
[0046] Gleiches gilt auch für den Seilzug 10, der lediglich über eine am oberen Holm 22
des mittleren Gerüstteils 2 angeordnete Umlenkrolle 14 geführt ist und an einem Befestigungspunkt
20 befestigt ist, der sich am unteren Ende des Holms 23 des oberen Gerüstteils 3 befindet.
[0047] Durch gemeinsame und möglichst synchrone Betätigung der beiden Seilzüge 9, 10 verkürzen
sich deshalb die beiden Seilzüge in Bezug zu den holmseitigen Befestigungspunkten
19, 20, und damit wird das obere Gerüstteil 3 aus dem mittleren Gerüstteil 2 vertikal
nach oben gerichtet und in paralleler Bewegung heraus geschoben.
[0048] Durch die Anhebebewegung des oberen Gerüstteils 3 zu dem mittleren Gerüstteil 2 geraten
die federbelasteten Klauen 15 außer Eingriff mit der jeweiligen Sprosse 31, schnappen
selbsttätig in ihre Grundlage zurück und werden wieder in ihre Eingriffslage federbelastet
gebracht, sobald sie mit einer neuen, darüber liegenden Sprosse 31 in Eingriff kommen.
[0049] Es handelt sich also um eine selbsttätige Verrastung der Höheneinstellung durch die
besagten Fallhaken 11, 12, von denen jeder eine federbelastete Klaue 15 aufweist.
[0050] Die gleiche Verschiebebewegung erfolgt im Übrigen bei der Verschiebung des mittleren
Gerüstteils 2 aus dem feststehenden, unteren Gerüstteil 1. Zu diesem Zweck sind die
Seilzüge 7, 8 vorgesehen, und diesen Seilzügen sind die jeweiligen Umlenkrollen 13
zugeordnet, die an den Oberseiten der Holme 21 des unteren Gerüstteils 1 angeordnet
sind.
[0051] Die Figur 5 zeigt weitere Einzelheiten der Verschiebebewegung, wobei noch eingezeichnet
ist, dass die jeweilige Klaue 15 des Fallhakens 11, 12 eine Schwenkachse 16 aufweist.
[0052] Dem Seilzug 7 ist somit der Befestigungspunkt 17 zugeordnet, dem Seilzug 8 der Befestigungspunkt
18 und dem Seilzug 9 der Befestigungspunkt 19 und dem Seilzug 10 der Befestigungspunkt
20.
[0053] Die Figuren 6 und 7 zeigen nun die Längsführungselemente, die notwendig sind, um
die Gerüstteile 1, 2, 3 verschiebbar und parallel zueinander verkantungsfrei zuzuführen.
[0054] Hierbei zeigt die Figur 6, dass an der Innenseite des Holms 21 des unteren Gerüstteils
1 ein Blechlappen 24 angeordnet ist, der seitlich das Holmprofil überragt, wobei an
dessen innerem Ende ein Führungsstück 26 angeordnet ist, welches bevorzugt aus einem
Kunststoffmaterial besteht.
[0055] Gleiches gilt für den Blechlappen 25, der am mittleren Gerüstteil 2 angeordnet ist
und der ebenfalls ein nach innen gerichtetes Führungsstück 27 - bevorzugt aus einem
Kunststoffmaterial - trägt.
[0056] Die Führungsstücke 26, 27 greifen jeweils in eine nach außen gerichtete Längsnut
28, 29 an dem jeweiligen Holm 22, 23 ein.
[0057] Die Figur 6 zeigt, dass die Umlenkrollen 13, 14 jeweils paarweise angeordnet sein
können.
[0058] Die Figur 7 zeigt, dass die Umlenkrollen 13, 14 aber jedoch nur einzeln angeordnet
sein können.
[0059] Die Figur 8 zeigt die Längsverschiebung des mittleren Gerüstteils 2 in Bezug zum
feststehenden, unteren Gerüstteil 1 mit den besagten Führungsstücken 26, 27.
[0060] Wichtig ist, dass die jeweiligen Holme 22 und 23 der Gerüstteile 2, 3 nach außen
hin geöffnete Längsnuten 28, 29 aufweisen, sodass die Führungsstücke 26, 27 besonders
platzsparend in diese Längsnuten 28, 29 eingreifen können, um einen gedrängten Aufbau
der ineinander geschachtelten Gerüstteile 1, 2, 3 zu erreichen.
[0061] Dies ist auch in Figur 9 dargestellt.
[0062] Die Figur 10 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel, dass es nicht lösungsnotwendig
ist, dass die jeweils paarweise angeordneten Seilzüge auf einer Seite des Arbeitsgerüstes
vorgesehen sein müssen. Figur 10 zeigt, dass bei dem Vorhandensein von zwei Bedienungspersonen
es möglich ist, dass die eine Bedienungsperson die Seilzüge 7, 9 betätigt, während
die andere Bedienungsperson die Seilzüge 8, 10 betätigt.
[0063] Wie bereits schon ausgeführt, wird zunächst das obere Gerüstteil 3 aus dem mittleren
Gerüstteil 2 durch Betätigung der Seilzüge 9, 10 herausgeschoben, und wenn das obere
Gerüstteil 3 in der gewünschten Höheneinstellung im mittleren Gerüstteil 2 durch selbsttätige
Arretierung der Fallhaken 11 verankert ist, werden von zwei verschiedenen Bedienungspersonen
die Seilzüge 7 und 8 betätigt, um somit das mittlere Gerüstteil 2 aus dem unteren
Gerüstteil 1 herauszuschieben.
Zeichnungslegende
[0064]
- 1
- Gerüstteil (Stand)
- 2
- Gerüstteil (Mittel)
- 3
- Gerüstteil (Oben)
- 4
- Ausleger
- 5
- Arbeitsbühne
- 6
- Seitengeländer
- 7
- Seilzug unten
- 8
- Seilzug unten
- 9
- Seilzug oben
- 10
- Seilzug oben
- 11
- Fallhaken
- 12
- Fallhaken
- 13
- Umlenkrolle
- 14
- Umlenkrolle
- 15
- Klaue (von 11, 12)
- 16
- Drehachse
- 17
- Befestigungspunkt (von 7)
- 18
- Befestigungspunkt (von 8)
- 19
- Befestigungspunkt (von 9)
- 20
- Befestigungspunkt (von 10)
- 21
- Holm (von 1)
- 22
- Holm (von 2)
- 23
- Holm (von 3)
- 24
- Blechlappen
- 25
- Blechlappen
- 26
- Führungsstück
- 27
- Führungsstück
- 28
- Längsnut (von 2)
- 29
- Längsnut (von 3)
- 30
- Leiterteil
- 31
- Sprosse
- 32
- Strebe
1. Teleskopierbares Arbeitsgerüst bestehend aus mindestens zwei höheneinstellbar und
zueinander in vertikaler Richtung verschiebbaren Gerüstteilen (1-3), von denen jedes
Gerüstteil aus zueinander parallelen und in gegenseitigem Abstand zueinander angeordneten
vertikalen Leiterteilen (30) besteht, deren vertikale Holme (21-23) durch Sprossen
(31) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gerüstteile (1-3) in vertikaler Richtung in paralleler Ausrichtung zueinander
verschiebbar sind und dass deren gegenseitige Verschiebung durch mindestens einen
Seilzug (7-10) erfolgt.
2. Arbeitsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgerüst aus einem bodenseitigen Gerüstteil (1), einem in diesem Gerüstteil
(1) verschiebbar und feststellbar aufgenommenen mittleren Gerüstteil (2) und aus einem
im mittleren Gerüstteil (2) verschiebbar und feststellbar aufgenommenen oberen Gerüstteil
(3) besteht.
3. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung der Seilzüge (7-10) von einer Seite des Arbeitsgerüstes erfolgt.
4. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung der Seilzüge (7-10) von zwei Seiten des Arbeitsgerüstes erfolgt.
5. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilzüge (7-10) jeweils über Umlenkrollen (13, 14) geführt sind, die an der Oberseite
der Holme (21, 22) der Gerüstteile (1, 2) angeordnet sind und dass die jeweils freien
Enden des Seilzuges (7-10) am unteren Teil des Holmes (21, 22) des gegenüberliegenden
Gerüstteils (1, 2, 3) befestigt ist.
6. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung der Längsverschiebung zwischen den Gerüstteilen (1-3) durch jeweils
mindestens einen am einen Gerüstteil (1-3) angeordneten Fallhaken (11, 12) erfolgt,
dessen federbelastete Klaue (15) an einer Sprosse (31) des anderen Gerüstteils (3-1)
zum Eingriff bringbar ist.
7. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsverschiebeführung zwischen den Holmen (21-23) der zueinander verschiebbaren
Gerüstteile (1-3) aus jeweils mindestens einer, in dem einen Holm (21-23) angeordneten
Längsnut (28, 29) besteht, in welche ein an einem Blechlappen (24, 25) angeordnetes
Führungsstück (26, 26) längsverschiebbar eingreift, das am benachbarten Holm (21-23)
des benachbarten Gerüstteils (1-3) angeordnet ist.
8. Verfahren zum Betrieb eines teleskopierbaren Arbeitsgerüsts, bestehend aus mindestens
zwei höheneinstellbar und zueinander in vertikaler Richtung verschiebbaren Gerüstteilen
(1-3), von denen jedes Gerüstteil aus zueinander parallelen und in gegenseitigem Abstand
zueinander angeordneten vertikalen Leiterteilen (30) besteht, deren vertikale Holme
(21-23) durch Sprossen (31) miteinander verbunden sind, wobei zur Höheneinstellung
eine Verschiebung der in vertikaler Richtung zueinander verschiebbaren Gerüstteile
(1-3) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung der Gerüstteile (1-3) durch mindestens zwei Seilzüge (7-10) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 9 mit einem Arbeitsgerüst nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung der ineinander längsverschiebbar geführten Gerüstteile (1-3) in
einer zur Bodenaufstellfläche des Arbeitsgerüsts senkrechten Richtung erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gerüstteile (1-3) parallel zueinander verschiebbar geführt sind.