[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkörperventileinsatz zum Steuern der Durchflussmenge
eines Heizmediums von einem Heizungsvorlauf in ein erstes Heizelement und ein zweites
Heizelement eines Heizkörpers.
[0002] Bei Heizkörpern mit mindestens zwei Heizelementen, die von einem gemeinsamen Vorlauf
gespeist werden, ist es wünschenswert, die Zuflussmenge von fluidem Heizmedium - meist
Wasser - in jedes der beiden Heizelemente steuern zu können. Meist werden derartige
Heizkörper an Raumwänden so montiert, dass das erste Heizelement dem Raum zugewandt
ist und das zweite Heizelement der Wand zugewandt ist. Während es im Volllastbetrieb
zum möglichst schnellen Aufheizen eines kalten Raumes wünschenswert ist, beide Heizelemente
voll mit Heizmedium zu durchströmen, um einen maximalen Wärmeübertrag zu erzielen,
soll im Teillastbetrieb möglichst nur die in den Raum gerichtete Strahlungswärme des
raumseitigen Heizelements genutzt werden, um die Raumtemperatur zu erhalten und dosiert
zu steuern. Das wandseitige Heizelement erzeugt durch die Abschirmung durch das raumseitige
Heizelement nur wenig in den Raum gerichtete Strahlungswärme und überwiegend lediglich
Konvektionswärme. Ein Grossteil der von dem wandseitigen Heizelement erzeugten Wärme
wird auf die Wand übertragen. Dadurch wird der Wirkungsgrad des Heizkörpers reduziert.
[0003] Zur Steuerung der Durchflussmenge von einem Heizungsvorlauf in ein erstes Heizelement
und in ein zweites Heizelement des Heizkörpers werden Ventileinsätze verwendet, die
einen Hohlkörper mit mindestens drei Öffnungen aufweisen. In dem Hohlkörper ist ein
translatorisch verschiebbarer Kolben enthalten, der an einer meist stirnseitigen Öffnung
des Ventileinsatzes einen Ventilsitz schafft.
[0004] DE 10 2010 010 541 A1 beschreibt einen Heizkörper, bei dem die beiden Öffnungen zu den beiden Heizelementen
durch längs verschiebbare miteinander verbundene Kolben gesteuert werden. Die beiden
Kolben werden hierbei durch das Thermoelement eines Thermostatventils bewegt. Im Volllastbereich
sind beide Kolben in geöffneter Position. Dies kann beispielsweise in einem unteren
Temperaturbereich der Fall sein, in welchem zur schnellen Aufheizung eines kalten
Raumes beide Heizelemente voll durchströmt werden sollen. Bei Erreichen einer ersten
Grenztemperatur schließt der erste Kolben die Öffnung zu dem wandseitigen Heizelement
und der verbleibende Resthub wird zur Steuerung der Durchflussmenge in das raumseitige
Heizelement genutzt. Nachteilig ist bei dieser Anordnung, dass der verbleibende Resthub
für die Steuerung der Durchflussmenge in das raumseitige Heizelement zu gering ist,
um eine geeignete Regelung der Raumtemperatur zu erreichen. Beispielsweise verbleibt
ein Axialhub von lediglich 0,6 mm, um einen Raumtemperaturbereich von 6° C zu regeln.
Eine genaue und für einen Menschen angenehme Regelung ist damit erschwert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Durchflusssteuerung für
einen Heizkörper mit zwei Heizelementen zu schaffen. Dabei soll weiter ein Heizkörperventileinsatz
geschaffen werden, der sich durch folgende Funktionen auszeichnet:
- Veränderung der Zuschaltcharakteristik der hinteren Heizplatten ("sanfte" Leistungsentfaltung),
um bei Verwendung von Standard-Proportionalreglern ein Schwingen der Raumtemperatur
zu vermeiden;
- Variation des Anteils der Leistung, der dem Raum zugewandten Platte im Verhältnis
zur Gesamtleistung des Heizkörpers in ausgewählten Betriebspunkten (Ventilhüben);
- Variation der Verfügbarkeit der sog. Aufheizreserve, also der durch Zuschaltung der
hinteren Heizplatten verfügbaren Zusatz-Leistung;
- Variation der Leistungscharakteristik bei kleinen Belastungsgraden im Betriebspunkt
(kleine Belastungsgrade sind gleichbedeutend mit Überdimensionierung der Heizfläche
im Verhältnis zur Raumheizlast, z. B. aus optischen Gründen).
[0006] Der erfindungsgemäße Heizkörperventileinsatz wird dabei durch die Merkmale des Anspruchs
1 definiert. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den jeweils zugeordneten Unteransprüchen
enthalten.
[0007] Demnach weist der Kolben ein die erste Öffnung verschließendes erstes Verschlusselement
und ein die zweite Öffnung verschließendes zweites Verschlusselement auf, wobei das
erste Verschlusselement einen größeren Schließweg aufweist als das zweite Verschlusselement.
Dadurch verbleibt bei bereits geschlossener zweiter Öffnung noch ein ausreichender
restlicher Schließweg des ersten Verschlusselements zum Steuern der Durchflussmenge
durch die erste Öffnung hindurch. Hierbei kann die erste Öffnung beispielsweise der
Raumseite zugeordnet sein. Die beiden Verschlusselemente und Schließwege sind dabei
derart ausgebildet, dass bei verschlossener zweiter Öffnung die erste Öffnung noch
zumindest teilweise geöffnet ist. Die Schließwege und die Verschlusselemente sind
in Bezug auf die jeweiligen Öffnungsquerschnitte so beschaffen, dass bei verschlossener
zweiter Öffnung die erste Öffnung maximal bis zur Hälfte geschlossen ist. Dadurch
verbleibt bei geschlossener zweiter Öffnung für die erste Öffnung noch mindestens
ein restlicher Schließweg in der Größenordnung des Schließweges der zweiten Öffnung.
[0008] Mit Schließweg ist dabei derjenige Weg gemeint, den das Verschlusselement noch zum
vollständigen Verschließen der jeweiligen Öffnung zurücklegen muss. Der Schließweg
hängt also von der Position des jeweiligen Verschlusselements in Bezug auf die Öffnung
und von dem Querschnitt der Öffnung ab.
[0009] Das zweite Verschlusselement ist vorteilhafter Weise derart an dem Kolben angeordnet,
dass bei vollständig geöffneten ersten und zweiten Öffnungen das zweite Verschlusselement
direkt an den Rand der zweiten Öffnung angrenzt. Bei Verschieben des Kolbens beginnt
das zweite Verschlusselement folglich unmittelbar mit dem Verschließen der zweiten
Öffnung.
[0010] Nach einer besonderen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite Verschlusselement
an seiner Anströmseite eine Schräge aufweist. Dadurch werden entlang des gesamten
Ventilhubs nicht alle Löcher der zweiten Öffnung gleichzeitig, sondern nacheinander,
freigegeben. Vorteilhaft entspricht dabei die Dickendifferenz zwischen der dünnsten
und der dicksten Stelle des Ventilkolbens bzw. des zweiten Verschlusselementes dem
Gesamthub des Ventils.
[0011] Der Gesamtquerschnitt der zweiten Öffnung, das heißt also der Gesamtquerschnitt sämtlicher
Löcher oder Bohrungen, die die zweite Öffnung insgesamt bilden, sollte so beschaffen
sein, dass etwa 15%-25% der aus dem Vorlauf gelangenden Durchflussmenge durch die
vollständig geöffnete zweite Öffnung strömt. Vorzugsweise sollten etwa 20% der vorlaufseitigen
Durchflussmenge, das heißt also etwa 19%-21%, durch die zweite Öffnung strömen, während
etwa 80%, das heißt also etwa 79%-81%, der vorlaufseitigen Durchflussmenge durch die
erste Öffnung gelangen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Heizmedium
aus der ersten Öffnung in ein raumseitiges Heizelement strömt und aus der zweiten
Öffnung in ein wandseitiges Heizelement strömt.
[0012] Vorzugsweise ist der Schließweg des ersten Verschlusselements um einen Faktor im
Bereich zwischen 1,5 und 4 und vorzugsweise im Bereich zwischen 2 und 2,5 größer als
der Schließweg des zweiten Verschlusselements und beispielsweise etwa doppelt so groß
wie bei dem zweiten Verschlusselement.
[0013] Die erste Öffnung des Heizkörperventileinsatzes sollte im Falle eines rotationssymmetrischen
Heizkörperventileinsatzes an dessen stirnseitigem Ende entlang der Axialrichtung des
Kolbens ausgebildet sein. Die zweite Öffnung kann dann durch mehrere Löcher in der
Mantelfläche des Ventileinsatzes entlang eines kreisförmig umlaufenden Rings in der
Mantelfläche gebildet sein. Die umlaufenden Löcher der zweiten Öffnung haben beispielsweise
einen Durchmesser im Bereich zwischen 1 und 1,2 mm, wobei der Schließweg des zweiten
Verschlusselements am stirnseitigen Ende des Kolbens im Bereich zwischen 2 und 2,5
mm betragen kann. Die zweite Öffnung kann durch Verschließen der umlaufenden Löcher
vergleichsweise zügig bei geringem Schließweg verschlossen werden und im geöffneten
Zustand dennoch eine ausreichende Durchströmung ermöglichen, während der für die zweite
Öffnung verbleibende Rest-Schließweg ein Steuern der Durchflussmenge ermöglicht. Die
dritte Öffnung des Heizkörperventileinsatzes kann hierbei in der Mantelfläche axial
zwischen der ersten und der zweiten Öffnung ausgebildet sein.
[0014] Nach einer besonderen Ausführung sind die Löcher in der Mantelfläche des Ventileinsatzes
helixartig, d.h. in Form einer umlaufenden Wendel mit konstantem Anstieg angeordnet,
wobei der Anstieg der Helix dem Gesamthub des Ventils entspricht. Dadurch kann die
Charakteristik des Zuschaltens des zweiten Heizelementes beliebig beeinflusst und
gesteuert werden.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen,
dass das erste Verschlusselement zum Verschließen der ersten Öffnung und das zweite
Verschlusselement zum Verschließen der zweiten Öffnung durch ineinander geführte Kolbenstangen
unabhängig voneinander verschiebbar sind. Die feste Verbindung zwischen den beiden
Verschlusselementen wird dadurch aufgehoben, so dass der Abstand zwischen den beiden
Verschlusselementen variabel wird. Die Verschließwege der beiden Verschlusselemente
sind dadurch durch getrennt voneinander bewegbare Kolbenstangen unabhängig voneinander
verstellbar, wodurch ebenfalls unterschiedliche Schließwege einstellbar sind.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen,
dass die von mehreren Löchern gebildete zweite Öffnung entlang eines kreisförmig umlaufenden
Rings in der Mantelfläche des im Ventilkörper angeordneten Ventileinsatzes angeordnet
ist. Der Ventileinsatz ist dabei innerhalb des Ventilkörpers verschiebbar angeordnet.
Durch die Verschiebung des Ventileinsatzes wird vorteilhaft eine Änderung der Zuschaltcharakteristik
bewirkt.
[0017] Der erfindungsgemäße Ventileinsatz ist Teil einer Anschlussvorrichtung zum Verbinden
des Heizungsvorlaufs mit den beiden Heizelementen. Die Anschlussvorrichtung ist hohl
und weist einen vorlaufseitigen Einlass zum Verbinden mit dem Vorlauf, einen ersten
Auslass zum Verbinden mit dem ersten Heizelement und einen zweiten Auslass zum Verbinden
mit dem zweiten Heizelement auf. Hierbei sind der Einlass mit der dritten Öffnung
des Ventileinsatzes, der erste Auslass mit der ersten Öffnung des Ventileinsatzes
und der zweite Auslass mit der zweiten Öffnung des Ventileinsatzes verbunden. Die
Anschlussvorrichtung ermöglicht es, im Gegensatz zu herkömmlichen Anschlusskörpern
mit herkömmlichen Thermostatventil, den Vorlaufanschluss senkrecht von unten zwischen
den beiden Heizelementen zu der Anschlussvorrichtung hinaufzuführen und mit den beiden
Heizelementen zu verbinden. Bei herkömmlichen Anschlusskörpern war es hingegen lediglich
möglich, den Vorlauf seitlich an den Anschlusskörper heranzuführen.
[0018] Die Anschlussvorrichtung kann eine die beiden Auslässe aufweisende Außenhülse und
eine in der Außenhülse enthaltene Innenhülse aufweisen. In der Innenhülse ist dabei
der Heizkörperventileinsatz enthalten. Die Innenhülse bildet eine Kurzschlussverbindung
zwischen dem Einlass und der dritten Ventileinsatzöffnung, sowie jeweils eine Kurzschlussverbindung
zwischen dem ersten Auslass und der ersten Ventileinsatzöffnung und zwischen dem zweiten
Auslass und der zweiten Ventileinsatzöffnung.
[0019] Hierbei kann die Innenhülse rotationssymmetrisch mit im wesentlichen zylindrischen
Mantelkörper ausgebildet sein.
[0020] In dem zylindrischen Mantelkörper sind eine stirnseitige und zwei radial nach außen
weisende und rechtwinklig zueinander angeordnete Öffnungen vorgesehen. Während bei
herkömmlichen Anschlusskörpern die stirnseitige Öffnung zum Anschluss des Vorlaufs
vorgesehen war, ermöglicht es die Erfindung, eine der beiden radial nach außen weisenden
Öffnungen in der Mantelfläche zum Anschluss des Vorlaufs zu verwenden. Es wird nämlich
diejenige Öffnung für den Vorlaufanschluss verwendet, die zwischen den beiden Heizelementen
senkrecht nach unten weist. Die quer zu dieser Öffnung in einer Vertikalebene angeordnete
Öffnung und die stirnseitige Öffnung werden dann jeweils zum Anschluss eines der beiden
Heizelemente verwendet.
[0021] Um die Kurzschlussverbindungen zwischen dem Einlass und der dritten Ventileinsatzöffnung
und zwischen dem zweiten Auslass und der zweiten Ventileinsatzöffnung voneinander
zu trennen, ist die Innenhülse zu einem Teil in einer Kurzschlusshülse enthalten,
die die beiden Kurzschlussverbindungen auf voneinander getrennten Wegen zu den Öffnungen
in der Außenhülse führt. Mit Hilfe der Kurzschlusshülse werden also die beiden radial
nach außen weisenden Öffnungen in der Mantelfläche der Innenhülse auf voneinander
getrennten Wegen mit dem Einlass bzw. mit dem zweiten Auslass der Anschlussvorrichtung
verbunden.
[0022] Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Heizkörperventileinsatzes in einem Heizkörper
mit mindestens zwei Heizelementen, einem Vorlauf und einem Rücklauf ist es unter Verwendung
einer den Verlauf mit den beiden Heizelementen verbundenen Anschlussvorrichtung möglich,
den Vorlauf senkrecht von unten mit dem Einlass der Anschlussvorrichtung zu verbinden.
[0023] Dabei ist senkrecht unterhalb der Anschlussvorrichtung ein die beiden Heizelemente
miteinander und mit dem Rücklauf verbindender Rücklaufanschlusskörper vorgesehen,
durch dessen Inneres der Vorlauf getrennt von dem Rücklauf hindurchgeführt ist. Dadurch
kann der Heizkörper an die herkömmlicherweise nebeneinander im Boden eines Raumes
vorgesehenen Anschlüsse für den Heizungsvorlauf und den Heizungsrücklauf angeschlossen
werden und der Vorlauf zwischen den beiden Heizelementen oberhalb des Rücklaufanschlusses
senkrecht nach oben geführt werden und senkrecht oberhalb des Rücklaufanschlusskörpers
mit den beiden Heizelementen verbunden werden.
[0024] Alternativ kann der erfindungsgemäße Heizkörperventileinsatz derart in einer Anschlussvorrichtung
zum Verbinden des Vorlaufs mit den beiden Heizelementen verwendet werden, dass der
Einlass mit der ersten Öffnung des Ventileinsatzes, der erste Auslass mit der dritten
Öffnung des Ventileinsatzes und der zweite Auslass mit der zweiten Öffnung des Ventileinsatzes
verbunden ist. Dabei ist die Anschlussvorrichtung ebenfalls hohl und mit einem vorlaufseitigen
Einlass zum Verbinden mit dem Vorlauf, einem ersten Auslass zum Verbinden mit dem
ersten Heizelement und einem zweiten Auslass zum Verbinden mit dem zweiten Heizelement
vorgesehen. Bei dieser Variante wird der Vorlauf vertikal und seitlich mit der Anschlussvorrichtung
und deren Einlass verbunden. Der Heizkörperventileinsatz ermöglicht es bei dieser
Anordnung, durch axiales Verschieben des Kolbens das Heizmedium aus dem Vorlauf separat
in das erste Heizelement und in das zweite Heizelement aufzuteilen. Bei vollständig
geöffneter erster Öffnung kann durch Längsverschieben des Kolbens über das zweite
Verschlusselement die Durchflussmenge in das zweite Heizelement (Wandseite) gesteuert
werden. Bei geschlossener zweiter Öffnung kann mit Hilfe des verbleibenden Rest-Schließwegs
die Durchflussmenge, die durch den ersten Auslass in das erste (raumseitige) Heizelement
strömt, gesteuert werden.
[0025] Hierbei ist vorzugsweise eine den Einlass und die beiden Auslässe aufweisende Außenhülse
und eine in der Außenhülse enthaltene und dem Ventileinsatz enthaltende Innenhülse
vorgesehen, die eine Kurzschlussverbindung zwischen dem Einlass und der ersten Ventileinsatzöffnung,
zwischen dem zweiten Auslass und der zweiten Ventileinsatzöffnung und zwischen dem
ersten Auslass und der dritten Ventileinsatzöffnung bildet.
[0026] Der Vorlauf kann dann koaxial zu dem Heizkörperventileinsatz und koaxial zu dem Kolben
mit der Stirnseite des Ventileinsatzes verbunden sein, wobei der erste und der zweite
Auslass quer zueinander radial nach außen weisen und jeweils mit einem der beiden
Heizelemente verbunden sind.
[0027] Im Folgenden werden anhand der Figuren zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert.
[0028] Es zeigen:
Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch einen Anschlusskörper des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1,
Fig. 3 den Vertikalschnitt durch den Anschlusskörper gemäß der Line III-III in Fig.
1,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Heizkörpers nach dem ersten Ausführungsbeispiel
in schematischer Darstellung,
Fig. 5 den Horizontalschnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 den Horizontalschnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 4,
Fig. 7 den Vertikalschnitt gemäß der Linie VII-VII in Fig. 4,
Fig. 8 eine Ansicht aus Richtung des Pfeils VIII in Fig. 4,
Fig. 9 eine Ansicht aus Richtung des Pfeils IX in Fig. 4 und
Fig. 10 einen Anschlusskörper nach dem zweiten Ausführungsbeispiel.
Fig. 11 einen Anschlusskörper nach Fig. 10 mit anderer Anordnung der Löcher 32
Fig. 12 einen Anschlusskörper nach Fig. 10 mit einer anderen Ausbildung des zweiten
Verschlusselementes.
Fig. 13 einen Anschlusskörper nach Fig. 10 mit unabhängig voneinander verschiebbaren
Verschlusselementen 26, 28;
Fig. 14a und b einen Anschlusskörper nach Fig. 10 mit einem verschiebbaren Ventileinsatz
10.
[0029] Der Heizkörperventileinsatz 10 in den Fig. 1 und Fig. 10 ist jeweils in ein hohles
Metallgehäuse 37 einer Anschlussvorrichtung 35 eingesetzt. Der Heizkörperventileinsatz
10 ist Bestandteil der Anschlussvorrichtung 35 und in das Metallgehäuse 37 eingeschraubt.
Ein Thermostat-Drehregler 39 ragt aus dem Metallgehäuse 37 heraus.
[0030] Das Metallgehäuse 37 weist einen vorlaufseitigen Einlass 36 auf, der in den Fig.
1 und Fig. 2 durch den gestrichelten Kreis als verdecktes Element unterhalb des Ventileinsatzes
10 dargestellt ist. In Fig. 3 ist zu erkennen, dass der vorlaufseitige Einlass 36
mit der Rohrleitung eines Heizungsvorlaufs 12 verbunden ist. Das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 10 unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass der
vorlaufseitige Einlass 36 in der Ebene der Figur nicht hinter dem Ventileinsatz 10
angeordnet ist, sondern unterhalb des Ventileinsatzes in Fig. 10 im unteren Ende der
Anschlussvorrichtung 35 . Dadurch ist der Heizungsvorlauf 12 in Fig. 10 parallel zur
Ebene der Figur von unten an die Anschlussvorrichtung 35 herangeführt, während der
Vorlauf 12 in dem ersten Ausführungsbeispiel senkrecht zur Ebene der Fig. 1 von hinten
an die Anschlussvorrichtung 35 herangeführt ist. Die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte
Öffnung des Metallgehäuses 37 entfällt bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10. Die
Fig. 11 bis 14 stellen besondere Ausführungen der Anschlussvorrichtung 35 nach Fig.
10 dar.
[0031] Das Metallgehäuse 37 weist ferner einen ersten Auslass 38 und einen zweiten Auslass
40 auf, die jeweils mit einem Heizelement 14, 16 eines Heizkörpers 18 verbunden sind.
In den Fig. 5 bis Fig. 7 ist der Anschluss des Vorlaufs 12 an den Heizkörper 18 mit
Hilfe der Anschlussvorrichtung 35 dargestellt. Der erste Auslass 38 ist mit dem ersten
Heizelement 14 verbunden und der zweite Auslass 40 ist mit dem zweiten Heizelement
16 verbunden. Der Heizkörper 18 ist derart an einer Wand eines Raumes montiert, dass
das erste Heizelement 14 auf der Raumseite angeordnet ist, das heißt dem Raum zugewandt
ist, während das zweite Heizelement 16 auf der Wandseite des Heizkörpers 18 angeordnet
ist, das heißt also der Wand des Raumes zugewandt ist.
[0032] Das Metallgehäuse 37 beider Ausführungsbeispiele weist eine Außenhülse 42 und eine
Innenhülse 44 auf. Die Innenhülse 44 ist in der Außenhülse 42 enthalten. Die Außenhülse
42 weist vier Öffnungen auf: den Einlass 36, die beiden Auslässe 38, 40 und eine obere
Öffnung, in die der Ventileinsatz 10 eingeschoben ist und die sich mit einer entsprechenden
Öffnung der Innenhülse 44 deckt.
[0033] Der in die Innenhülse 44 des Metallgehäuses 37 eingeschobene Heizkörper-Ventileinsatz
10 ist mit drei Öffnungen 21, 22, 23 versehen. Die zweite Öffnung 22 ist dem zweiten
Auslass 40 zugeordnet. Die zweite Öffnung 22 ist aus mehreren, ringförmig um die zylindrische
Mantelfläche 34 des Ventileinsatzes 10 herum umlaufenden Löchern 32 gebildet. Die
Löcher 32 der zweiten Öffnung 22 stehen über eine Öffnung in der Innenhülse 44 und
über ein zwischen dieser Öffnung und dem Auslass 40 vorgesehenem Röhrchen 41 in leitender
Kurzschlussverbindung mit dem zweiten Auslass 40. Das heißt mit anderen Worten, dass
durch die zweite Öffnung 22 ausströmendes Heizmedium (Wasser) ausschließlich dem zweiten
Auslass 40 zugeführt wird und durch diesen in das zweite Heizelement 16 einströmt.
[0034] Die erste Öffnung 21 ist dem ersten Auslass 38 des Metallgehäuses 37 zugeordnet und
steht in einer leitenden Kurzschlussverbindung mit dem Auslass 38, Hierzu ist eine
stirnseitige Öffnung in der Innenhülse 44 vorgesehen, mit der die erste Öffnung 21
des Ventileinsatzes 10 verbunden ist.
[0035] Die dritte Öffnung 23 ist dem vorlaufseitigen Einlass 36 des Metallgehäuses 37 zugeordnet
und führt das durch den Einlass 36 einströmende Wasser dem Innenraum des Ventileinsatzes
10 zu. Bei der Öffnung 23 kann es sich beispielsweise um die kV-Öffnung eines Ventileinsatzes
handeln.
[0036] Der zylindrische Hohlkörper 20 des Ventileinsatzes 10 weist ferner einen in Axialrichtung
angeordneten und translatorisch in Axialrichtung verschiebbaren Kolben 24 auf. Der
Kolben 24 ist mit zwei Verschlusselementen 26, 28 in Form von Stempeln versehen, die
die erste Öffnung 21 und die zweite Öffnung 22 verschließen. Das erste Verschlusselement
26 ist dabei zum Verschließen der ersten Öffnung 21 vorgesehen und das zweite Verschlusselement
28 ist zum Verschließen der zweiten Öffnung 22 vorgesehen. Das zweite Verschlusselement
28 bildet an der Stirnseite des Ventileinsatzes 10 mit der zweiten Öffnung 22 einen
Ventilsitz.
[0037] Die Verschlusselemente 26 und 28 sind jeweils mit verschiedenen Schließwegen zum
Verschließen der jeweiligen Öffnung 21, 22 versehen. Mit Schließweg ist die Länge
der axial von dem Kolben zurückzulegenden Strecke bis zum vollständigen Verschließen
der jeweiligen Öffnung gemeint. Die unterschiedlichen Schließwege resultieren aus
unterschiedlichen Längenausdehnungen der beiden Öffnungen 21, 22 und der beiden Verschlusselemente
in Axialrichtung. Zwischen vollständig geöffnetem und vollständig geschlossenem Zustand
weist beispielsweise das erste Verschlusselement 26 einen Schließweg von 2 mm auf,
während das zweite Verschlusselement 28 zwischen vollständig geschlossener Öffnung
und vollständig geöffneter Öffnung einen Schließweg von nur 1 mm aufweist. Mit einer
Variation der Verteilung der Wasserströme, wie in den Ausführungsvarianten nach den
Fig. 13 und 14 gezeigt, ist aber auch eine Variation der Schließwege möglich. Die
feste Verbindung zwischen den beiden Verschlusselementen wird aufgehoben, so dass
der Abstand zwischen den beiden Verschlusselementen variabel wird. Die Verschließwege
der beiden Verschlusselemente sind dadurch unabhängig voneinander verstellbar, wodurch
ebenfalls unterschiedliche Schließwege einstellbar sind.
[0038] Das zweite Verschlusselement 28 grenzt im geöffneten Zustand, wie in Fig. 1 dargestellt,
direkt an den oberen Rand der Löcher 32, das heißt an den oberen Rand der Öffnung
22. Bei Bewegen des Kolbens beginnt das zweite Verschlusselement 28 somit direkt mit
dem Verschließen der zweiten Öffnung 22. Die Längenausdehnung der zweiten Öffnung
22 in Axialrichtung, also der Löcher 32 in Axialrichtung, beträgt dann etwa 1 mm.
Nach einer Axialbewegung von 1 mm verschließt das zweite Verschlusselement 28 die
zweite Öffnung 22 somit vollständig. Zudem sind die beiden Verschlusselemente 26 und
28 in derselben Axialstellung des Kolbens 24 in vollständig geöffnetem Zustand. Bei
Verschieben des Kolbens 24 in Richtung der stirnseitigen ersten Öffnung 21 in dem
Ventileinsatz 10 wird zunächst von dem zweiten Verschlusselement 28 die zweite Öffnung
22 verschlossen. Nach der zurückgelegten Hubdistanz von 1 mm zum vollständigen Verschließen
der zweiten Öffnung 22 ist die erste Öffnung 21 noch zur Hälfte frei. Zum vollständigen
Verschließen der ersten Öffnung 21 und des Ventilsitzes 26 verbleibt dann noch ein
restlicher Schließweg von 1 mm.
[0039] Auf diese Weise können dem ersten Heizelement 14 und dem zweiten Heizelement 16 verschiedene
Durchflussmengen von Heizmedium zugeführt werden. Bei Reduzieren der Durchflussmenge
verschließt der Ventileinsatz 10 zunächst den Zugang zum zweiten, wandseitigen Heizelement
16, während noch eine verbleibende Menge von Heizmedium in das erste, raumseitige
Heizelement 14 einströmt. Bei vollständig verschlossenem Zugang zu dem zweiten Heizelement
16 verbleibt noch ein ausreichender Resthub des Kolbens 24, um die Durchflussmenge
in das erste Heizelement 14 zu steuern.
[0040] Das Heizmedium wird über den Vorlauf 12 dem Heizkreis entnommen und durch den vorlaufseitigen
Einlass 36 der Anschlussvorrichtung 35 zugeführt. Hierbei führt der Einlass 36 das
Heizmedium der Innenhülse 44 zu. Von dort strömt das Heizmedium über die dritte Öffnung
23 in den Hohlkörper 20 des Ventileinsatzes 10. Bei vollständig geöffnetem ersten
Ventileinsatz 26 und zweiten Ventileinsatz 28 strömt ein Teil des Heizmediums durch
die stirnseitige erste Öffnung 21 aus dem Ventileinsatz 10 und der Innenhülse 44 heraus
und in die Außenhülse 42 hinein. Wie in den Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt ist, strömt
das Heizmedium von dort dem ersten Auslass 38 zu und von dort in das erste Heizelement
14.
[0041] Der übrige Anteil des durch den Einlass 36 einströmenden Heizmediums verlässt den
Hohlkörper 20 bei vollständig geöffneter erster Öffnung 21 und zweiter Öffnung 22
über die zweite Öffnung 22 (Löcher 32) und wird durch das Röhrchen 41 dem zweiten
Auslass 40 zugeführt und strömt durch den zweiten Auslass 40 in das zweite Heizelement
16.
[0042] Eine Kurzschlusshülse 46 ist dabei derart über den Ventileinsatz 10 geschoben und
an ihren äußeren Enden dichtend mit dieser verbunden, dass sämtliches Heizmedium,
das durch die zweite Öffnung 22 aus dem Ventileinsatz 10 herausströmt von der Kurzschlusshülse
46 aufgefangen wird und in das mit der Kurzschlusshülse 46 verbundene Röhrchen 41
geleitet wird.
[0043] Das durch den Einlass 36 in die Innenhülse 44 einströmende Heizmedium aus dem Vorlauf
12 wird von der Kurzschlusshülse 46 daran gehindert, zu der zweiten Öffnung 22 zu
gelangen oder sich mit dem Heizmedium zu vermischen, dass aus der zweiten Öffnung
22 aus dem Ventileinsatz 10 herausströmt. Vielmehr wird das durch den Einlass 36 in
die Innenhülse 44 einströmende Heizmedium außen an der Kurzschlusshülse 46 vorbeigeleitet
und der dritten Öffnung 23 zugeführt, durch die das Heizmedium in den Hohlkörper 20
des Ventileinsatzes 10 einströmt.
[0044] Zwischen dem Ventileinsatz 10 und der Innenseite der Innenhülse 44 sind dichtende
O-Ringverbindungen geschaffen, die andere Strömungswege oder einen Verlust von Heizmedium
oder ein Vermischen der unterschiedlichen Heizmedienströme verhindern.
[0045] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 dadurch, dass durch den Einlass 36 einströmendes Heizmedium durch die
erste Öffnung 21 in den Hohlkörper 20 des Ventileinsatzes 10 einströmt. Durch die
dritte Öffnung 23 strömt ein Teil des Heizmediums aus dem Hohlkörper 20 heraus und
wird zwischen Innenhülse 44 und Außenhülse 42 dem ersten Auslass 38 und dem ersten
Heizelement 14 zugeführt. Das übrige Heizmedium strömt bei geöffneter erster Öffnung
21 und zweiter Öffnung 22 durch die zweite Öffnung 22 aus dem Ventileinsatz 10 heraus
und in den Zwischenraum zwischen der Innenhülse 44 und dem Ventileinsatz 10, der durch
O-Ringverbindungen zwischen der Innenhülse 44 und dem Ventileinsatz 10 abgedichtet
ist. Durch eine Öffnung in der Innenhülse 44 gelangt das Heizmedium anschließend zu
dem zweiten Auslass 40 und von dort in das zweite Heizelement 16.
[0046] Bei soeben geschlossener zweiter Öffnung verbleibt noch ein ausreichender restlicher
Schließweg von etwa 1 mm, der Heizmedium aus dem Vorlauf 12 in den Hohlkörper 20 des
Ventileinsatzes 10 einströmen lässt und über die dritte Öffnung 23 und den ersten
Auslass 38 dem ersten Heizelement 14 zuführt. Der Rest-Schließweg ist ausreichend,
um die Durchflussmenge, die dem ersten Heizelement 14 zugeführt wird, zu steuern.
[0047] Bei dem ersten Ausführungsbeispiel besteht ein wesentlicher Vorteil darin, dass die
herkömmlicher Weise nebeneinander vorgesehenen Anschlüsse für den Vorlauf (VL) und
für den Rücklauf (RL) einem Heizkörper 18 nebeneinander, wie in Fig. 4 dargestellt,
zugeführt werden können und der Vorlauf 12 dennoch senkrecht oberhalb des Rücklaufanschlusses
von unten an die Anschlussvorrichtung 35 herangeführt werden kann.
[0048] Bei beiden Ausführungen ist der Gesamtquerschnitt der ersten Öffnung 21 und der zweiten
Öffnung 22 derart ausgebildet, dass bei vollständig geöffnetem ersten Verschlusselement
26 und zweitem Verschlusselement 28 etwa 20% der Gesamtdurchflussmenge aus dem Einlass
36 dem ersten Auslass 38 zugeführt werden und sämtliche übrige Durchflussmenge von
etwa 80% dem zweiten Auslass 40 zugeführt wird. Bei Schließen der beiden Verschlusselemente
26, 28 durch Axialverschieben des Kolbens 24 wird zunächst die Durchflussmenge durch
den zweiten Auslass 40 in das zweite Heizelement 16 hinein bis auf 0 reduziert. Durch
weiteres Verschieben des Kolbens 24 kann bei verschlossenem zweitem Verschlusselement
28 anschließend die Durchflussmenge durch den ersten Auslass 38 und in das erste Heizelement
14 hinein gesteuert und auch vollständig bis auf 0 reduziert werden.
[0049] Eine andere Variante der Erfindung wird in den Ausführungsbeispielen nach den Fig.
13 und 14 gezeigt. Durch die Aufhebung der festen Verbindung zwischen den beiden Verschlusselementen
wird der Abstand zwischen den beiden Verschlusselementen variabel. Die Verschließwege
sind unabhängig voneinander verstellbar, wodurch ebenfalls unterschiedliche Schließwege
einstellbar sind und eine variable Einstellung der Durchflussmenge möglich wird.
[0050] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 10 dadurch, dass die zweite Öffnung 22 aus mehreren um die zylindrische
Mantelfläche 34 des Ventileinsatzes 10 herum umlaufenden Löchern 32 gebildet wird,
wobei die Löcher 32 jedoch helixartig, d.h. in Form einer Wendel mit konstantem Anstieg
um die zylindrische Mantelfläche 34 des Ventileinsatzes 10 herum, angeordnet sind.
Die Abströmlöcher 23 sind hier demnach nicht radial umlaufend, sonder in Form einer
Helix angeordnet, deren Anstieg in etwa dem Gesamthub des Ventils entspricht. Vorteilhaft
werden dadurch bei Verschiebung des Kolbens 28 die Löcher 32 nacheinander freigegeben,
wodurch die Charakteristik des Zuschaltens des zweiten Heizelementes 16 nach Belieben
beeinflusst und gesteuert werden kann.
[0051] Eine vergleichbare Wirkung lässt sich auch mit einer anderen Ausführungsvariante
erzielen, welche in der Fig. 12 dargestellt ist. Vorteilhaft ist hier vorgesehen,
dass das zweite Verschlusselement 28 an seiner Anströmseite eine Schräge 28.1 aufweist.
Die Löcher 32 sind hier weiterhin radial angeordnet. Dadurch werden entlang des gesamten
Ventilhubs nicht alle Löcher 32 der zweiten Öffnung 22 gleichzeitig, sondern nacheinander
freigegeben. Die Dickendifferenz zwischen der dünnsten und der dicksten Stelle des
Ventilkolbens bzw. des zweiten Verschlusselementes 28 entspricht dabei etwa dem Gesamthub
des Ventils.
[0052] Eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung ist in der Fig. 13 dargestellt. Die
Verschließwege der beiden Verschlusselemente 26 und 28 sind hier durch getrennt voneinander
bewegbare Kolbenstangen 24.1, 24.1' unabhängig voneinander verstellbar, wodurch unterschiedliche
Schließwege einstellbar sind. Die Verschiebbarkeit zwischen den beiden Verschlusselementen
lässt eine Beeinflussung der Charakteristik des Aufheizverhaltens des Heizkörpers
zu. Wird der Abstand zwischen den beiden Verschlusselementen 26, 28 vergrößert, werden
die beiden Heizelemente 14, 16 schon bei geringen Ventilhüben voll zugeschaltet. Bei
einer Verkleinerung des Abstandes wird hingegen die Zuschaltung des hinteren der Raumseite
abgewandten Heizelementes später erfolgen. Wenn also im konkreten Falle in einem Bauvorhaben
die Leistung der dem Raum zugewandten Platte deutlich zu gering gegenüber der Raumheizlast
ist, kann durch Vergrößern des Abstandes zwischen den beiden Verschlusselementen ein
Zuschalten der dem Raum abgewandten Heizelemente schon bei geringen Ventilhüben erreicht
werden.
[0053] Weiterhin ist diese Variante von Vorteil, wenn bei gemäß DIN EN 12831 berechneter
Raumheizlast ein Zuschlag für eine Wiederaufheizleistung erforderlich ist. Je nachdem,
wie hoch diese ausfällt, kann mit einer variabel gestalteten Zuschaltung des oder
der hinteren Heizelemente die Einstellung so vorgenommen werden, dass die normale
Raumheizlast mit dem Raum zugewandten Heizelement erfolgt, die Wiederaufheizleistung
hingegen aber ausschließlich durch Zuschalten des oder der weiteren Heizelemente desselben
Heizkörpers bereitgestellt wird. Zur Erfüllung dieser Aufgabe ist daher ebenfalls
von Vorteil, die starre Zuordnung der beiden Verschlusselemente aufzulösen und einstellbar
zu gestalten.
[0054] Ein anderer Anwendungsfall liegt vor, wenn aus optischen Gründen in einem Raum ein
viel zu großer Heizkörper installiert wird, beispielsweise, um eine vorhandene Nische
auszufüllen. Dann macht es Sinn, die Zuschaltung der hinteren Heizelemente so spät
als möglich zuzulassen. Dies gelingt, wenn auch hier der Abstand der beiden Verschlusselemente
zueinander einstellbar ist. In solch einem Falle würde man den Abstand zwischen den
beiden Verschlusselementen verkleinern, um so zu erreichen, dass ein Zuschalten des
oder der hinteren Heizelemente erst bei größeren Ventilhüben (= größere Regelabweichungen
der Soll-Raumtemperatur) erfolgt.
[0055] Eine andere Ausführung dazu ist in den Fig. 14a und 14b dargestellt. Hier ist wieder
ein Anschlusskörper nach Fig. 10 dargestellt, wobei die von mehreren Löchern 32 gebildete
zweite Öffnung 22 entlang eines kreisförmig umlaufenden Rings in der Mantelfläche
34 des Ventilkörpers 10 gebildet wird. Der Einsatz ist dabei innerhalb des Ventilkörpers
verschiebbar bzw. verstellbar. Die Verschiebung bewirkt eine Änderung der Zuschaltcharakteristik.
Eine Verschiebung in Richtung Anströmöffnung 21 bewirkt ein Zuschalten des hinteren
Heizelementes schon bei sehr geringen Ventilhüben, und eine Verschiebung entgegen
der Anströmung 21 bewirkt dessen Abschaltung.
[0056] In der Fig. 14 a ist ein Heizkörperventileinsatz bei geöffnetem Ventil und eingedrehtem
bzw. eingeschobenem Ventileinsatz 10 dargestellt. Die Abströmlöcher werden bei dieser
Stellung der Innenhülse 44 zu den weiteren Heizelementen freigegeben.
[0057] In der Fig. 14b ist ein Heizkörperventileinsatz wieder bei geöffnetem Ventil, jedoch
mit heraus gedrehtem bzw. heraus geschobenem Ventileinsatz 10 dargestellt. Die Abströmlöcher
werden bei dieser Stellung des Ventileinsatzes 10 zu den weiteren Heizelementen
nicht freigegeben.
[0058] Selbstverständlich sind auch verschiedene Kombinationen der oben beschrieben Ausführungen
denkbar, die hier aber nicht explizit beschrieben sind.
1. Heizkörperventileinsatz (10) zum Steuern der Durchflussmenge eines Heizmediums von
einem Heizungs-Vorlauf (12) in ein erstes Heizelement (14) und in ein zweites Heizelement
(16) eines Heizkörpers (18), mit einem Hohlkörper (20) mit mindestens drei Öffnungen
(21), (22), (23) und einem in dem Hohlkörper (20) translatorisch verschiebbaren Kolben
(24), dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (24) ein erstes Verschlusselement (26) zum Verschließen der ersten Öffnung
(21) und ein zweites Verschlusselement (28) zum Verschließen der zweiten Öffnung (22)
bildet, wobei das erste Verschlusselement (26) einen größeren Schließweg aufweist
als das zweite Verschlusselement (28).
2. Heizkörperventileinsatz (10) nach Anspruch 1, dadurch kennzeichnet, dass der Gesamtquerschnitt der zweiten Öffnung (22) so groß ausgebildet ist, dass zwischen
15% und 20% des aus dem Heizungsvorlauf (12) gelangenden Heizmediums bei vollständig
geöffneter zweiter Öffnung (22) durch diese hindurchströmt.
3. Heizkörperventileinsatz (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Verschlusselement (28) im geöffneten Zustand an die zweite Öffnung (22)
angrenzt.
4. Heizkörperventileinsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizkörperventileinsatz (10) rotationssymmetrisch ausgebildet ist und die erste
Öffnung (21) in Axialrichtung des Kolbens (24) an einem stirnseitigen Ende aufweist,
wobei die zweite Öffnung (22) von mehreren Löchern (32) entlang eines kreisförmig
oder helixartig umlaufenden Rings in der Mantelfläche (34) des Ventileinsatzes (10)
gebildet ist, wobei der Anstieg des helixartig umlaufenden Rings dem Gesamthub des
Ventils entspricht.
5. Heizkörperventileinsatz (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Öffnung (23) in der Mantelfläche (34) des Ventileinsatzes (10) axial zwischen
der ersten und der zweiten Öffnung (21), (22) ausgebildet ist.
6. Heizkörperventileinsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Verschlusselement (28) an seiner Anströmseite eine Schräge (28.1) aufweist.
7. Heizkörperventileinsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verschlusselement (26) zum Verschließen der ersten Öffnung (21) und das
zweite Verschlusselement (28) zum Verschließen der zweiten Öffnung (22) durch ineinander
geführte Kolbenstangen (24.1, 24.1ʹ) unabhängig voneinander verschiebbar sind.
8. Heizkörperventileinsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von mehreren Löchern (32) gebildete zweite Öffnung (22) entlang eines kreisförmig
umlaufenden Rings in der Mantelfläche (34) des im Ventilkörper angeordneten Ventileinsatzes
(10) angeordnet ist, wobei der Ventileinsatz (10) innerhalb der Innenhülse (44) des
Ventilkörpers verschiebbar ist.
9. Anschlussvorrichtung (35) zum Verbinden der beiden Heizelemente (14), (16) eines Heizkörpers
(18) mit einem Heizungsvorlauf (12), wobei die Anschlussvorrichtung (35) hohl ist,
einen vorlaufseitigen Einlass (36) zum Verbinden mit dem Vorlauf (12), einen ersten
Auslass (38) zum Verbinden mit dem ersten Heizelement (14), einen zweiten Auslass
(40) zum Verbinden mit dem zweiten Heizelement (16) und einen Heizkörperventileinsatz
(10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Einlass (36) mit der dritten Öffnung (23) des Heizkörperventileinsatzes (10) verbunden
ist,
der erste Auslass (38) mit der ersten Öffnung (21) des Heizkörperventileinsatzes (10)
verbunden ist und
der zweite Auslass (40) mit der zweiten Öffnung (22) des Heizkörperventileinsatzes
( 10) verbunden ist.
10. Anschlussvorrichtung (35) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine den Einlass (36) und die beiden Auslässe (38, 40) aufweisenden Außenhülse (42)
und eine in der Außenhülse (42) enthaltenen Innenhülse (44), die den Heizkörperventileinsatz
(10) enthält, wobei die Innenhülse (44) eine Kurzschlussverbindung zwischen dem Einlass
( 36) und der dritten Ventileinsatzöffnung (23), eine Kurzschlussverbindung zwischen
dem ersten Auslass (38) und der ersten Ventileinsatzöffnung (21) und eine Kurzschlussverbindung
zwischen dem zweiten Auslass (40) und der zweiten Ventileinsatzöffnung (22) bildet.
11. Anschlussvorrichtung (35) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (44) rotationssymmetrisch mit einem zylindrischen Mantelkörper mit
einer stirnseitigen Öffnung und zwei radial nach außen weisenden und rechtwinklig
zueinander angeordneten Öffnungen aufweist, wobei die Innenhülse (44) zumindest zu
einem Teil von einer Kurzschlusshülse (46) umgeben ist, die die Kurzschlussverbindungen
zwischen Einlass (36) und dritter Ventileinsatzöffnung (23) und zwischen zweitem Auslass
(40) und zweiter Ventileinsatzöffnung (22) voneinander trennt.
12. Heizkörper (18) mit mindestens zwei Heizelementen (14, 16), einem Heizungs-Vorlauf
(12), einer den Vorlauf (12) mit den beiden Heizelementen (14, 16) verbindenden Anschlussvorrichtung
(35) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und mit einem Rücklauf, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorlauf (12) senkrecht von unten mit dem Einlass (36) der Anschlussvorrichtung
(35) verbunden ist.
13. Heizkörper (18) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass senkrecht unterhalb der Anschlussvorrichtung (35) ein die beiden Heizelemente ( 14,
16) miteinander und mit dem Rücklauf verbindender Rücklaufanschlusskörper vorgesehen
ist, durch dessen Inneres der Vorlauf (12) von dem Rücklauf getrennt hindurchgeführt
ist.
14. Anschlussvorrichtung (35) zum Verbinden der beiden Heizelemente (14, 16) eines Heizkörpers
(18) mit dessen Vorlauf (12), wobei die Anschlussvorrichtung (35) hohl ist, einen
vorlaufseitigen Einlass (36) zum Verbinden mit dem Vorlauf (12), einen ersten Auslass
(38) zum Verbinden mit dem ersten Heizelement (14), einen zweiten Auslass ( 40) zum
Verbinden mit dem zweiten Heizelement (16) und einen Heizkörperventileinsatz (10)
nach einem der Ansprüche 1 - 8 aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einlass (36) mit der ersten Öffnung (21) des Ventileinsatzes (10) verbunden ist,
der erste Auslass (38) mit der dritten Öffnung (23) des Ventileinsatzes (10) verbunden
ist und
der zweite Auslass (40) mit der zweiten Öffnung (22) des Ventileinsatzes (10) verbunden
ist.
15. Anschlussvorrichtung (35) nach dem vorhergehenden Anspruch, gekennzeichnet durch eine den Einlass (36) und die beiden Auslässe (38, 40) aufweisenden Außenhülse (42)
und eine in der Außenhülse (42) enthaltenen Innenhülse (44), die den Ventileinsatz
(10) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (44) eine Kurzschlussverbindung zwischen dem Einlass (36) und der
ersten Ventileinsatzöffnung ( 21), eine Kurzschlussverbindung zwischen dem zweiten
Auslass (40) und der zweiten Ventileinsatzöffnung (22) und eine Kurzschlussverbindung
zwischen dem ersten Auslass (38) und der dritten Ventileinsatzöffnung (23) bildet.
16. Anschlussvorrichtung (35) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Vorlauf (12) koaxial zu dem Heizkörperventileinsatz ( 10) mit einer Stirnseite
des Ventileinsatzes (10) verbunden ist, wobei der erste und der zweite Auslass (38,
40) quer zueinander radial nach außen weisen.