| (19) |
 |
|
(11) |
EP 2 697 010 B1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
| (45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
10.06.2015 Patentblatt 2015/24 |
| (22) |
Anmeldetag: 05.04.2012 |
|
| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
| (86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/EP2012/056285 |
| (87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 2012/139968 (18.10.2012 Gazette 2012/42) |
|
| (54) |
VERFAHREN UND VERTIKALSTRANGGIESSANLAGE ZUM HERSTELLEN VON DICKEN BRAMMEN AUS EINER
METALLISCHEN SCHMELZE
METHOD AND VERTICAL CONTINUOUS CASTING SYSTEM FOR PRODUCING THICK SLABS FROM A METALLIC
MELT
PROCÉDÉ ET INSTALLATION DE COULÉE CONTINUE VERTICALE PERMETTANT DE PRODUIRE DES BRAMES
ÉPAISSES À PARTIR D'UNE MASSE DE MÉTAL FONDU
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
| (30) |
Priorität: |
13.04.2011 DE 102011016879
|
| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
19.02.2014 Patentblatt 2014/08 |
| (73) |
Patentinhaber: SMS Siemag AG |
|
40237 Düsseldorf (DE) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- BEKURTS, Axel
45470 Mülheim (DE)
- BINDER, Winfried
47623 Kevelaer (DE)
- GEERKENS, Christian
41363 Jüchen (DE)
- SCHAPS, Lothar
52525 Heinsberg (DE)
- AUSTERMANN, Dirk
40547 Düsseldorf (DE)
- MERS, Volker
40237 Düsseldorf (DE)
|
| (74) |
Vertreter: Klüppel, Walter |
|
Hemmerich & Kollegen
Patentanwälte
Hammerstraße 2 57072 Siegen 57072 Siegen (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 0 301 242 WO-A1-2010/057967 JP-A- 2000 015 413
|
WO-A1-2009/141207 DE-U1-202010 015 499 US-A1- 2008 264 598
|
|
| |
|
|
- HARSTE K ET AL: "NEUBAU EINER VERTIKALSTRANGGIESSANLAGE BEI DER AG DER DILLINGER HUETTENWERKE",
STAHL UND EISEN, VERLAG STAHLEISEN, DUSSELDORF, DE, Bd. 117, Nr. 11, 10. November
1997 (1997-11-10), Seiten 73-79,153, XP000737187, ISSN: 0340-4803 in der Anmeldung
erwähnt
- HARSTE K ET AL: "DIE NEUE STRANGGIESSANLAGE DER DILLINGER HUETTE ALS VORSTUFE ZUR
ERZEUGUNG VON GROBBLECHEN MIT HOECHSTEN QUALITAETSANTFORDERUNGEN THE NEW CONTINUOUS
CASTER AT DILLINGER HUETTE TO PRODUCE SEMI PRODUCTS FOR HIGH QUALITY HEAVY PLATES",
STAHL UND EISEN, VERLAG STAHLEISEN, DUSSELDORF, DE, Bd. 120, Nr. 2, 15. Februar 2000
(2000-02-15), Seiten 53-59, XP000933034, ISSN: 0340-4803
- HARSTE KLAUS ET AL: "Construction of a new vertical caster at Dillinger Huettenwerke",
MPT. METALLURGICAL PLANT AND PLANT AND TECHNOLOGY INTERNATIONAL, VERLAG STAHLEISEN,
DUESSELDORF, DE, Bd. 22, Nr. 4, 1. August 1998 (1998-08-01) , Seiten 112-122, XP001539396,
ISSN: 0935-7254
- PENNERSTORFER P ET AL: "Production of 355-mm-thick slabs on the voestalpine CC5 conventional
bow-type caster with straight mold and 10-m radius", AISTECH. IRON AND STEEL TECHNOLOGY
CONFERENCE PROCEEDINGS, ASSOCIATION FOR IRON AND STEEL TECHNOLOGY, US, 5. Mai 2008
(2008-05-05), Seiten 11-19, XP009119556,
- SAGERMANN T: "Salzgitter orders fourth continuous caster", INTERNET CITATION, 30.
Mai 2008 (2008-05-30), Seiten 1-2, XP002565643, Gefunden im Internet: URL:http://www.sms-siemag.com/download/esa
lzgitter_29052008.pdf [gefunden am 2010-01-27]
- MERZ M ET AL: "DIE NEUE SENKRECHTSTRANGGIESSANLAGE IM WERK WITTEN DER EDELSTAHL WITTEN-KREFELD
GMBH", STAHL UND EISEN, VERLAG STAHLEISEN, DUSSELDORF, DE, Bd. 117, Nr. 5, 20. Mai
1997 (1997-05-20), Seiten 83-86, XP000691181, ISSN: 0340-4803
- HARSTE K ET AL: "PROCESS CONTROL AND STRAND CONDITION MONITORING AT DILLINGER HUETTENWERKE",
REVUE DE METALLURGIE - CAHIERS D'INFORMATIONS TECHNIQUES, REVUE DE METALLURGIE. PARIS,
FR, Bd. 93, Nr. 10, 1. Oktober 1996 (1996-10-01), Seiten 1241-1245, XP000639096, ISSN:
0035-1563
- HARSTE KLAUS ET AL: "Optimierung und Überwachung der Prozessführung beim Stranggiessen
von Stahl = Optimization and monitoring of process control in the continuous casting
of steel", STAHL UND EISEN, VERLAG STAHLEISEN, DUSSELDORF, DE, Bd. 113, Nr. 7, 19.
Juli 1993 (1993-07-19) , Seiten 51-58, XP001539395, ISSN: 0340-4803
|
|
| |
|
| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von dicken Brammen aus einer
metallischen Schmelze auf einer Vertikalstranggießanlage, wobei ein Stahlstrang mit
noch flüssigem Kern in einer Senkrechtkokille gegossen, in einer sich anschließenden,
mehrere Strangführungssegmente mit darin zumindest einigen angetriebenen und/oder
anstellbaren Strangführungsrollen aufweisenden Strangführung weitergeführt wird und
nach der Durcherstarrung von einer Trenneinrichtung in Brammenlängen unterteilt wird,
die danach ausgefördert werden. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vertikalstranggießanlage
zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Die seit langem geforderte Formatvielfalt mit Formatdickenbereichen von 50 bis 450
mm und Formatbreitenbereichen von 900 bis 3.200 mm wird bisher in Stranggießanlagen
in der Ausführung als sogenannte Bogenanlage, Senkrechtabbiegeanlage oder Senkrechtanlage
mit Abbiegen des völlig erstarrten Stranges (z.B. CSP-Vertikalanlage) erfüllt. Brammendicken
größer als 300 mm begründen sich durch die metallurgischen Anforderungen zur Erzeugung
von großen Blechdicken mit ausreichend hohem Verformungsgrad in den einzelnen Walzphasen,
so dass Werte von beispielsweise 85% duktiler Bruchanteil bei minus 20°C auch für
dicke Bleche sicher erfüllt werden können.
[0003] Durch die Veröffentlichung "
Neubau einer Vertikalstranggießanlage bei der AG der Dillinger Hüttenwerke", Stahl
und Eisen 117 (1997), Nr. 11, Seiten 73 bis 79, ist eine Stranggießanlage vertikaler Bauart mit Abbiegen des Stahlstrangs nach der
Durcherstarrung zum Herstellen von Stahlsträngen mit Gießbreiten von 1.400 bis 2.200
mm und einer Stahlstrangdicke zwischen 230 und 400 mm bekannt geworden. Nach dem in
Bild 8 dargestellten und in der Veröffentlichung beschriebenen Konzept besteht die
Strangführung aus vier unterschiedlichen Stützelementen, und zwar der geraden Kokille
mit vertikal ausgerichtetem Kokillenformhohlraum, einem mechanisch in der Dicke fixierten
ersten Segment, zwei hydraulisch angestellten Folgesegmenten und fünf zur hydraulischen
Soft-Reduction geeigneten Segmenten. Die hydraulisch positionierbaren Strangführungssegmente
erlauben eine variable Strangführung mit dynamischer Unter-Last-Anstellung und solcher
Einstellung der Soft-Reduction-Zone, dass der Strang zu jeder Zeit und unter allen
Gießbedingungen optimal reduziert und die gestellten Anforderungen bezüglich der Seigerungsminimierung
erfüllt werden können.
[0004] Aus der
DE 20 2010 015 499 U1 ist eine Vertikalstranggießanlage der eingangs genannten Art bekannt. Mit einer solchen
Anlage lässt sich das insbesondere bei Brammen bzw. Stahlsträngen dicker als 300 mm
problematische Abbiegen vermeiden. Eine solche vertikale Strangführung ist geeignet,
bei Gießgeschwindigkeiten von etwa 0,3 bis 0,4 m/min. bis 400 mm dicke Brammen bzw.
Stahlstränge bis zur Enderstarrung rissfrei zu erzeugen.
[0005] Die Druckschrift
JP 2000015413 beschreibt eine Stranggießanlage zum Herstellen von Brammen mit einer Dicke ≥ 250
mm und einer Bereite ≥ 1.500 mm.
[0006] Die
US 2008/0264598 A1 beschreibt eine Stranggießanlage mit Sensoren, die den Gießverlauf überwachen und
mit Vorrichtungen zur Korrektur des Gießverlaufes.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren und eine
Vertikalstranggießanlage so weiterzubilden, dass sich unabhängig von dem sich ergebenden
Warmstrangtemperaturprofil in den einzelnen Abschnitten der Strangführungseinrichtungen
bis zum Ausfördern der abgetrennten Bramme eine gleichbleibende und hohe Qualität,
d.h. betreffend Brammengeometrie, Brammenoberfläche und Brammeninnenqualität, insbesondere
auch bei 400 mm Dicke überschreitenden Brammen bzw. Stahlsträngen, erreichen lässt,
die aufgrund der Rissempfindlichkeit bzw. Sprödigkeit bisher nicht mit einem kontinuierlichen
Gießverfahren, sondern nur über Blockgußverfahren mit anschließendem Walzprozess hergestellt
werden können. Dies insbesondere zur Erzeugung von rissempfindlichen Stahlgüten, legierten
Stählen, wie Bohrlegierungen, allgemeinen und hochfesten Stählen, sauergasbeständigen
Rohr- und Kesselblechen sowie Grobblechen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Kennzeichnend
für das erfindungsgemäße Verfahren ist, dass in einem sich der Strangführung anschließenden
Anlagenabschnitt, der zwischen einer in Gießrichtung vorgelagerten Treiberrolleneinheit
und einem nachgelagerten Strangtreiber angeordnet ist, ohne Abstützung und Führung
des durcherstarrten Stahlstrangs dessen Abweichung von der Vertikalen mit einem Messmittel
erfasst, und der Stahlstrang durch Erhöhung oder Reduzierung der Anstellkräfte und/oder
Positionsänderung von dem ungestützten Anlagenabschnitt vorgelagerten oder nachgelagerten
Strangführungsrollen in die Vertikale zurückgebogen wird, bevor der Stahlstrang die
Trenneinrichtung erreicht hat.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die bei derartig großen Formatdicken
erforderlichen, von dem Hydrauliksystem für die Anstellung der der Kokille nachgeschalteten
Strangführungssegmente, beispielsweise bis neun Segmente, hohen Drücke von etwa 25
MPa und die von dem Stahlstrang ausgeübten, entgegenstehenden thermischen Kräfte ein
Auswandern des Stahlstranges aus der Vertikalen in Richtung der Breitseiten bewirken
kann. Dies durchaus auch schon bei Formatdicken oberhalb von 300 bis 400 mm. Indem
die Strangführung allerdings erweitert worden ist und im Anschluss an das letzte Strangführungssegment
dem ungestützten Anlagenabschnitt sowohl vor- als auch nachgelagerte Strangführungsrollen
aufweist, die vorzugsweise ebenfalls in Segmenten gelagert sein können, lässt sich
mit diesen Strangführungerollen der Stahlstrang bei festgestellten Abweichungen in
die Vertikale zurückbiegen, bevor er anschließend die In Ihrer obersten Stellung positionierte
Trenneinrichtung, vorzugsweise ein Brennschneider, erreicht hat. Wenn kein Auswandern
bzw. keine Abweichung festgestellt wird, halten diese Strangführungsrollen, den Stahlstrang
in der Vertikalen. Die Ermittlung einer Abweichung erfolgt hierbei in dem ungestützten
Anlagenabschnitt und wird zur entsprechenden Regelung der Strangführungsrollen an
einen übergeordneten Zentralrechner weitergeleitet.
[0010] Unter ungestütztem Anlagenabschnitt wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass
über eine gewisse Länge keine Strangführungsrollen vorgesehen werden.
[0011] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sehen vor, dass die Rückbiegekräfte oder die
den Stahlstrang in der Vertikalen haltenden Kräfte in einer dem ungestützten Anlagenabschnitt
in Gießrichtung vorgelagerten Treiberrolleneinheit und/oder von einem dem ungestützten
Anlagenabschnitt nachgelagerten Strangtreiber aufgebracht werden.
[0012] Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass gezielt nur einzelne Strangführungsrollen
der Treiberrolleneinheit und/oder des Strangtreibers kraftbeaufschlagt gegen den Stahlstrang
angestellt und/oder in einer zum Stahlstrang geänderten Lage positioniert werden.
Bei einer aus drei Rollenpaaren bestehenden Treiberrolleneinheit sind das vorzugsweise
die Strangführungsrollen der beiden in Gießrichtung letzten Rollenpaare und/oder die
Strangführungsrollen des vorteilhaft zwei Rollenpaare aufweisenden Strangtreibers.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mit der Treiberrolleneinheit
eine Hard-Reduction durchgeführt werden kann, so dass es sich in diesem Fall um eine
Treibreduktionseinheit handelt. Bei der Hard-Reduction wird der Stahlstrang nach seiner
völligen Durcherstarrung zusammengepresst, um durch den Erstarrungsprozess bedingte
Dichteungänzen über den Strangquerschnitt zu kompensieren.
[0014] Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass beim Durchlauf des ungestützten Anlagenabschnitts
in dem von der Gießgeschwindigkeit vorgegebenen Zeitfenster ein zum Anfahren der Vertikalstranggießanlage
erforderlicher Kaltstrang von dem Stahlstrang entkoppelt und ausgefördert wird. Die
Länge des ungestützten Anlagenabschnitts ist so ausgelegt, dass bei der mit variablen
Gießgeschwindigkeiten zu betreibenden Vertikalstranggießanlage auch bei der maximalen
Gießgeschwindigkeit, z.B. 0,6 bis 1 m/min., die zur Verfügung stehende Zeit ausreicht,
um den Kaltstrang von dem warmen Stahlstrang zu entkoppeln und auszufördern.
[0015] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der von dem nachgelagerten
Strangtreiber aufgenommene, entkoppelte Kaltstrang mit dem Strangtreiber ausgefördert
und im Wechselspiel dazu gleichzeitig ein zweiter Strangtreiber aus einer Ruheposition
in die den Stahlstrang führende Position eingefahren wird. Die Strangtreiber dienen
damit wechselweise einmal als Warmstrang- und einmal als Kaltstrangtreiber, vorzugsweise
ausgebildet als in Richtung der Breitseiten des Stahlstranges verfahrbare Wagen.
[0016] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit einer gattungsgemäßen Vertikalstranggießanlage
dadurch gelöst, dass ein in Gießrichtung der Strangführung nachgelagerter Anlagenabschnitt
ohne den Stahlstrang stützende Strangführungsrollen ausgebildet wird und in diesem
ungestützten Anlagenabschnitt ein Abweichungen des Stahlstrangs von der vertikalen
Laufrichtung feststellendes Messmittel angeordnet ist, das die ermittelten Istwerte
an eine übergeordnete, zentrale Recheneinheit zur Korrektur der Abweichung durch Erhöhung
oder Reduzierung der Anstellkräfte oder Positionsänderung zumindest einiger Strangführungsrollen,
die dem ungestützten Anlagenabschnitt vor- oder nachgelagert sind, weiterleitet. Es
stehen somit verschiedene, sich gegebenenfalls ergänzende Stellschrauben zur Verfügung,
um einen aus der Laufrichtung auswandernden Stahlstrang wieder in die Vertikale zurückzubiegen.
[0017] Nach einem bevorzugten Vorschlag der Erfindung ist das Messmittel als eine von einem
positionsgeregelten Hydraulikzylinder beaufschlagbare Multifunktionsrolle ausgebildet.
Diese wird so nachgefahren, dass sie der Breitseite des Stahlstrangs stets anliegt,
so dass jegliche Abweichung aus der vertikalen Laufrichtung sofort ermittelt werden
kann.
[0018] Die Multifunktionsrolle lässt sich nach dem Anfahren der Vertikalstranggießanlage
weiterhin auch dazu verwenden, durch Kraftbeaufschlagung den Kaltstrang von dem angegossenen
Stahlstrang zu entkoppeln. Der mit einem entsprechend geeigneten Kopf ausgebildete
Kaltstrang kann von oben oder vorzugsweise von unten in die Kokille eingefahren werden.
[0019] Das Konzept der erfindungsgemäßen Vertikalstranggießanlage sieht vor, dass dem ungestützten
Anlagenabschnitt in Gießrichtung eine aus angetriebenen, ein-oder doppelseitig anzustellenden
Treiberrollenpaaren mit die Treiberrollen beaufschlagenden, positionsgeregelten Hydraulikzylindern
bestehende Treiberrolleneinheit vorgelagert ist. Je nach Positionierung der Treiberrolleneinheit
oder einzelner ihrer Strangführungs- bzw. Treiberrollen oder deren Anstellung an den
Stahlstrang wird der Stahlstrang in die vertikale Laufrichtung zurückgebogen. Außerdem
kann die Treiberrolleneinheit auch zur Durchführung einer Hard-Redüction dienen.
[0020] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann dem ungestützten Anlagenabschnitt
zur weiteren gestützten und vertikalen Stahlstrangführung in Gießrichtung ein zumindest
zwei angetriebene, ein- oder doppelseitig mit zugeordneten positionsgeregelten Hydraulikzylindern
anzustellende und/oder mit einer Biegekraft zu beaufschlagende Paare von Strangführungsrollen
aufweisender Strangtreiber nachgelagert werden, wobei der Strangtreiber als orthogonal
zur Gießrichtung verfahrbare Einheit ausgebildet ist, die im Wechselspiel mit einem
zweiten solchen orthogonal zur Gießrichtung verfahrbaren Strangtreiber als Warmstrang-
oder Kaltstrangtreiber zum Einsatz kommt. Während der eine Strangtreiber beim Anfahren
der Vertikalstranggießanlage als Kaltstrangtreiber und zum Ausfördern des entkoppelten
Kaltstrangs dient, arbeitet der entsprechend im Wechsel eingefahrene zweite Strangtreiber
als Warmstrangtreiber.
[0021] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein mit dem Stahlstrang mitfahrender Brennschneider
als Trenneinrichtung vorgesehen. Der Brennschneider verlagert sich somit während des
Trennschnitts von einer obersten bis zu einer von der jeweiligen Brammenlänge abhängigen
untersten Stellung.
[0022] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein als Schwenkrollgang
ausgebildeter Brammenwender eine abgetrennte Brammenlänge übernimmt und diese zum
Abtransport in die Horizontale schwenkt. Der kontinuierliche Materialfluss wird damit
gewährleistet. Denn aus dem in die Horizontale geschwenkten Schwenkrollgang kann die
Brammenlänge sofort auf einen sich anschließenden Förderrollgang abgegeben werden,
so dass der Schwenkrollgang sogleich wieder in seine aufrechte Position zur Übernahme
einer folgenden, Brammenlänge geschwenkt werden kann.
[0023] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung eines in der einzigen Zeichnungsfigur schematisch dargestellten
Konzepts einer Vertikalstranggießanlage zum Herstellen von Stahlsträngen mit großen
Dicken von insbesondere 400 bis 800 mm und Formatbreiten von 900 bis 3.200 mm.
[0024] In der Zeichnungsfigur ist ohne Gießbühne mit den dortigen Einrichtungen eine Vertikalstranggießanlage
1 schematisch dargestellt. Die Strangführung besteht aus einer Senkrechtkokille 2,
der sich in Gießrichtung gemäß Pfeil 3 ein mechanisch in der Dicke fixiertes erstes
Strangführungssegment 4, mehrere (beispielsweise sechs bis acht) hydraulisch angestellte
Strangführungssegmente n1
bis, wobei in diesen Strangführungssegmenten die Strangführungsrollen 5 einander gegenüberliegend
angeordnet sind, eine Treiberrolleneinheit 6, ein ungestützter, keine Strangführungsrollen
aufweisender Anlagenabschnitt 7, zwei Strangtreiber 8a bzw. 8b, die im Wechselspiel
- wie durch die Doppelpfeile angedeutet - in die Strangführung eingefahren werden
können, wo sie die Funktion als Warmstrangtreiber übernehmen, wie gestrichelt eingerahmt
angedeutet, eine vertikal mitfahrende, als Brennschneider 9 ausgebildete Trenneinrichtung
10 und letztlich ein zur Übernahme einer von dem erzeugten Stahlstrang 11 abgetrennten
Brammenlänge 11a vorgesehener Schwenkrollgang 12 anschließen. Die von dem Schwenkvorgang
12 in die Horizontale verbrachte Brammenlänge 11a wird von einer Fördereinrichtung
13 in Pfeilrichtung 14 abtransportiert.
[0025] Die dem ungestützten Anlagenabschnitt 7 (siehe Seite 10, Zeile 13) vorgelagerte Treiberrolleneinheit
6 umfasst drei Rollenpaare 6a, 6b, 6c mit jeweils angetriebenen Strangführungsrollen
5a und diesen jeweils zugeordneten, positionsgeregelten Hydraulikzylindern 15. In
dem folgenden ungestützten Anlagenabschnitt 11 ist ein Messmittel 16, ausgebildet
als eine von einem positionsgeregelten Hydraulikzylinder 17 gegen den Stahlstrang
11 beaufschlagbare Messrolle 18, angeordnet. Der dem ungestützten Anlagenabschnitt
7 nachgelagerte Strangtreiber 8a bzw. 8b weist gemäß dem Ausführungsbeispiel zwei
Rollenpaare mit jeweils angetriebenen Strangführungsrollen 5b auf, denen - nicht gezeigt
- ebenfalls positionsgeregelte Hydraulikzylinder bzw. Doppelzylinder zugeordnet sind.
[0026] Sowohl das Messmittel 16 bzw. dessen Hydraulikzylinder 15 als auch die beiden unteren
Rollenpaare 6b, 6c der Treiberrolleneinheit 6 und die Strangtreiber 8a, 8b bzw. die
Hydraulikzylinder der darin gelagerten Strangführungsrollen 5b sind mit einer zentralen
Recheneinheit 19 verbunden, wie durch die gestrichelten Signallinien 20 angedeutet.
[0027] Sobald das Messmittel 16 über seine Messrolle 18 Abweichungen des Stahlstrangs 11
aus der Vertikalen erfasst, wird der Stahlstrang 11 geregelt von der zentralen Recheneinheit
19 durch entweder Positionsänderung der Strangführungsrollen 5a der beiden unteren
Rollenpaare 6b und 6c der Treiberrolleneinheit 6 oder durch Reduzierung bzw. Erhöhung
der Anstellkräfte der Strangführungsrollen 5a dieser Rollenpaare 6b, 6c in die Vertikale
zurückgebogen.
[0028] Optional lässt sich das Zurückbiegen des Stahlstranges 11 in die Vertikale durch
Positionsänderung und/oder Reduzierung bzw. Erhöhung der Anstellkräfte der Strangführungsrollen
5b des dem ungestützten Anlagenabschnitt 7 nachgeschalteten Strangtreibers 8a bzw.
8b erreichen.
[0029] Der Hydraulikzylinder 17 mit der Messrolle 18 des Messmittels 16 dient gleichzeitig
dazu, nach dem Anfahren der Vertikalstranggießanlage 1 den Kaltstrang 21 von dem nachfolgenden
warmen Stahlstrang bzw. Warmstrang 11 zu entkoppeln. Zum Ausfördern des entkoppelten
Kaltstrangs 21 wird der Kaltstrang 21 von dem Strangtreiber 8b orthogonal zur Gießrichtung,
d. h. von der Breitseite des Stahlstrangs 11 weg ausgefördert, wie in der Zeichnungsfigur
geneigt. Zeitgleich mit dem Ausfördern des Kaltstrangs 21 wird der ebenfalls als verfahrbarer
Wagen ausgebildete zweite Strangtreiber 8a aus seiner Ruheposition in die gestrichelt
eingerahmte Strangführungsposition verfahren, wo er als Warmstrangtreiber im Anschluss
an den ungestützten Anlagenabschnitt 7 sogleich die Führung des Stahlstranges 11 übernimmt.
Der Abstand der Strangführungsrollen 5b des Strangtreibers 8a bzw. 8b voneinander
kann dabei zunächst ausreichend groß sein, insbesondere wenn der Stahlstrang 11 durch
die Strangtreiber 8a bzw. 8b bzw. dessen Strangführungsrollen 5b in die Vertikale
zurückgebogen wird. Die Regelbarkeit lässt jegliche Positionierung und/oder Rollenanstellung
zu.
[0030] Nach Gießende wird gemäß,dem Ausführungsbeispiel der gestrichelt eingerahmte Strangtreiber
8a aus seiner Arbeitsposition in seine mit durchgezogenen Linien dargestellte Warteposition
verfahren, während danach der Strangtreiber 8b zum Einfahren des Kaltstranges 21 aus
der mit durchgezogenen Linien dargestellten Kopfwechselposition in die gestrichelt
eingerahmte Arbeitsposition verfahren wird, bis er nach dem Anfahren der Vertikalstranggießanlage
1 und nachdem der Kaltstrang 21 von dem angegossenen Stahlstrang 11 entkoppelt wurde
im Wechselspiel mit dem Strangtreiber 8a wieder in seine in der Zeichnungsfigur rechts
neben dem Stahlstrang 11 verfahrene Kopfwechselposition verfahren wird.
Bezugszeichenliste:
[0031]
- 1
- Vertikalstranggießanlage
- 2
- Senkrechtkokille
- 3
- Gießrichtung/Pfeil
- 4
- erstes Strangführungssegment
- 5
- Strangführungsrolle
- 5a
- Strangführungsrolle (der Treiberrolleneinheit) / Treiberrolle
- 5b
- Strangführungsrolle (der Strangtreiber)
- 6
- Treiberrolleneinheit
- 6a,b,c
- Rollenpaar
- 7
- ungestützter Anlagenabschnitt
- 8a,b
- Strangtreiber (Warmstrang bzw. Kaltstrangtreiber)
- 9
- Brennschneider
- 10
- Trenneinrichtung
- 11
- Stahlstrang (Warmstrang)
- 11a
- Brammenlänge
- 12
- Schwenkrollgang
- 13
- Fördereinrichtung
- 14
- Pfeil Abtransport
- 15
- positionsgeregelter Hydraulikzylinder
- 16
- Messmittel
- 17
- positionsgeregelter Hydraulikzylinder
- 18
- Messrolle
- 19
- zentrale Recheneinheit
- 20
- Signallinie
- 21
- Kaltstrang
- n1bis
- Strangführungssegment
1. Verfahren zum Herstellen von dicken Brammen In Form von Stahlsträngen (11) mit einer
300 mm überschreitenden, insbesondere zwischen 400 bis 800 mm liegenden Dicke und
mit Formatbrelten von 900 bis 3.200 mm aus einer metallischen Schmelze auf einer Vertlkalstranggleßanlage
(1), wobei ein Stahlstrang mit noch flüssigem Kern in einer Senkrechtkokille (2) gegossen,
in einer sich anschließenden, mehrere Strangführungssegmente (n1bis) mit darin zumindest einigen angetriebenen und/oder anstellbaren Strangführungsrollen
(5; 5a, 5b) aufweisenden Strangführung weitergeführt wird und nach der Durcherstarrung
von einer Trenneinrichtung (10) in Brammenlängen (11a) unterteilt wird, die danach
ausgefördert werden,
dadurch gekennzeichnet.
dass in einem sich der Strangführung anschließenden Anlagenabschnitt (7), der zwischen
einer in Gleßrichtung (3) vorgelagerten Treiberrolleneinheit (6) und einem nachgelagerten
Strangtrelber (8a,8b) angeordnet ist, ohne Abstützung und Führung des durcherstarrten
Stahlstrangs (11) dessen Abwelchung von der Vertikalen mit einem Messmittel (16) erfasst,
und der Stahlstrang durch Erhöhung oder Reduzierung der Anstellkräfte und/oder Positionsänderung
von dem ungestützten Anlagenabschnitt (7) vorgelagerten oder nachgelagerten Strangführungsrollen
(5a; 5b) in die Vertikale zurückgebogen wird, bevor der Stahlstrang (11) die Trenneinrichtung
(10) erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückblegekräfte oder die den Stahlatrang (11) in der Vertikalen haltenden Kräfte
von einer dem ungestotzten Anlagenabschnitt (7) in Gießrichtung (3) vorgelagerten
Treibennlieneinheit (6) aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückbiegekräfte oder die den Stahlstrang (11) in der Vertikalen haltenden Kräfte
von einem dem ungestützten Anlagenabschnitt (7) In Gleßrichtung (3) nachgelagerten
Strangtreiber (8a; 8b) aufgebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass gezielt einzelne Strangführungsrollen (5a) der Treiberrolleneinheit (6) und/oder
des Strangtreibers (8a; 8b) kraftbeaufschlagt gegen den Stahlstrang (11) angestellt
und/oder in einer zum Stahlstrang (11) geänderten Lage positioniert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daas mit der Treiberrolleneinheit (8) eine Hard-Reduction durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Durchlauf des ungestützten Anlagenabschnitts (7) in dem von der Gleßgeschwindigkeit
vorgegebenen Zeitfenster ein zum Anfahren der Vertikalstranggießanlage (1) erforderlicher
Kaltstrang (21) von dem Stahlstrang (11) entkoppelt und ausgefördert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet.
dass der von dem nachgelagerten Strangtreiber (8b) aufgenommene Kaltstrang (21) mit dem
Strangtreiber (8b) ausgefördert und im Wechselspiel dazu gleichzeitig ein zweiter
Strangtreiber (8a) aus einer Ruheposition in die den Stahlstrang (11) führende Position
eingefahren wird.
8. Vertikalstranggießanlage (1) zum Herstellen von dicken Brammen in Form eines Stahlstrangs
(11) mit einer 300 mm überschreitenden, insbesondere zwischen 400 bis 800 mm liegenden
Dicke und mit Formatbreiten von 900 bis 3,200 mm, aus einer metallischen Schmelze,
umfassend eine Senkrechtkokille (2), eine sich daran anschließenden, mehrere Strangführungssegmente
(n1bis) aufweisende Strangführung, eine zur Unterteilung des durcherstarrten Stahlstrangs
(11) in Brammenlängen (11a) folgende Trenneinrichtung (10) und eine Einrichtung zum
Abtransport der Brammenlängen (11 a), zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch
1,
wobei ein In Gleßrichtung (3) der Strangführung nachgelagerter Anlagenabschnitt (7),
der in Gießrichtung (3) zwischen einer vorgelagerten Trelberrolleneinheit (6) und
einem nachgelagerten Strangtrelber (8a,8b) angeordnet ist, ohne den Stahlstrang (11)
stützende Strangführungsrollen ausgebildet wird, dadurch gekennzeichnet,
dass In dem ungestützten Anlagenabschnitt (7) ein Abweichungen des Stahlstrangs (11) von
der vertikalen Laufrichtung feststellendes Messmittel (16) in Form einer von einem
positionsgeregelten Hydraulikzylinder (17) beaufschlagbaren Multifunktionsrolle (18)
angeordnet ist, wobei das Messmittel (16) die ermittelten Istwerte an eine übergeordnete,
zentrale Recheneinheit (19) zur Korrektur der Abweichung durch Erhöhung oder Reduzierung
der Anstellkräfte oder Positionsänderung zumindest einiger Strangführungsrollen (5a
bzw, 5b), die dem ungestützten Anlagenabschnitt (7) vor- oder nachgelagert sind, weiterleitet.
9. Vertikalstranggießanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Multifunktionsrolle (18) durch Kraftbeaufschlagung einen Kaltstrang (21) von
dem angegossenen Stahlstrang (11) entkoppelt.
10. Vertikalstranggießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem ungestützten Anlagenabschnitt (1) in Gleßrichtung (3) eine aus angetriebenen,
ein- oder doppelseltig anzustellenden Treibenrollenpaaren (6a, 6b, 6c) mit die Trelberrollen
(5a) beaufschlagenden, positionsgeregelten Hydraulikzylindern (15) bestehende Treiberrollenbeinheit
(6) vorgelegert ist.
11. Vertikalstranggießanlage nach einem der Ansprüche B bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem ungestützten Anlagenabschnitt (7) zur weiteren gestützten und vertikalen Strangführung
in Gießrichtung (3) ein zumindest zwei angetriebene, ein-oder doppelseitig mit zugeordneten
positionsgeregelten Hydraulikzylindem (15) anzustellende und/oder mit einer Blegekraft
zu beaufschagende Paare von Strangführungsrollen (5b) aufweisender Strangtreiber (8a;
8b) nachgelagert ist, wobei der Strangtreiber (8a; 8b) als orthogonal zur Gießrichtung
(3) verfahrbare Einheit ausgebildet ist, die Im Wechselspiel mit einem zweiten solchen
orthogonal zur Gießrichtung (3) verfahrbaren Strangtreiber als Warmstrang- oder Kaltstrangtreiber
zum Einsatz kommt.
12. Vertikalstranggießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
gekennzeichnet durch,
einen mit dem Stahlstrang (11) mitfahrenden Brennschneider (9) als Trenneinrichtung
(10).
13. Vertikalstranggießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein als Schwenkrollgang (12) ausgebildeter Brammenwender eine abgetrennte Brammenlänge
(11a) übernimmt und diese zum Abtransport in die Horizontale schwenkt.
1. Method of producing thick slabs in the form of steel strips (11) with a thickness
exceeding 300 millimetres, in particular lying between 400 and 800 millimetres, and
with format widths of 900 to 3,200 millimetres from a metallic melt on a vertical
continuous casting plant (1), wherein a steel strip with still liquid core is cast
in a vertical mould (2) and conducted onward to a following strip guide, which comprises
a plurality of strip guide segments (n1bis) with strip guide rollers (5; 5a; 5b) therein of which at least some are driven and/or
adjustable, and after hardening through is subdivided by a separating device (10)
into slab lengths (11a), which are thereafter conveyed out, characterised in that in a plant section (7), which follows the strip guide and which is arranged between
a drive roller unit (6) upstream in casting direction (3) and a downstream strip driver
(8a, 8b), deviation of the hardened-through steel strip (11), without support and
guidance thereof, from the vertical is detected by measuring means (16) and the steel
strip is bent back into the vertical by increasing or reducing the adjusting forces
and/or positional change of strip guide rollers (5a, 5b), which are upstream or downstream
of the unsupported plant section (7), before the steel strip (11) has reached the
separating device (10).
2. Method according to claim 1, characterised in that the return bending forces or the forces keeping the steel strip (11) in the vertical
are applied by a drive roller unit (6) upstream of the unsupported plant section (7)
in casting direction (3).
3. Method according to claim 1 or 2, characterised in that the return bending forces or the forces keeping the steel strip (11) in the vertical
direction are applied by a strip driver (8a; 8b) downstream of the unsupported plant
section (7) in casting direction (3).
4. Method according to claim 2 or 3, characterised in that individual strip guide rollers (5a) of the drive roller unit (6) and/or the strip
driver (8a; 8b) are, under the action of force, selectively adjusted towards the steel
strip (11) and/or positioned in a position changed with respect to the steel strip
(11).
5. Method according to any one of claims 2 to 4, characterised in that a hard reduction is carried out by the drive roller unit (6).
6. Method according to any one of claims 1 to 5, characterised in that during transit through the unsupported plant section (7) and in the time window predetermined
by the casting speed a cold strip (21) required for starting up the vertical continuous
casting plant (1) is decoupled from the steel strip (11) and conveyed out.
7. Method according to claim 8, characterised in that the cold strip (21) taken up by the downstream strip driver (8b) is conveyed out
by the strip driver (8b) and in interaction therewith a second strip driver (8a) is
at the same time moved out of a rest position into the position guiding the steel
strip (11).
8. Vertical continuous casting plant (1) for producing thick slabs in the form of a steel
strip (11) with a thickness exceeding 300 millimetres, in particular lying between
400 and 800 millimetres, and with format widths of 900 to 3,200 millimetres, from
a metallic melt, comprising a vertical mould (2), a strip guide following thereon
and comprising a plurality of strip guide segments (n1bis), a following separating device (10) for subdividing the hardened-through steel strip
(11) into slab lengths (11a) and equipment for transport away of the slab lengths
(11a), for carrying out the method according to claim 1, wherein a plant section (7),
which is downstream of the strip guide in casting direction (3) and which is arranged
in casting direction (3) between an upstream drive roller unit (6) and a downstream
strip driver (8a, 8b), is constructed without strip guide rollers supporting the steel
strip (11), characterised in that a measuring means (16), which detects deviations of the steel strip (11) from the
vertical running direction, in the form of a multi-functional roller (18) able to
be acted on by a position-regulated hydraulic cylinder (17) is arranged in the unsupported
plant section (7), wherein the measuring means (16) passes on the ascertained actual
values to a superordinate central computer unit (19) for correction of the deviation
by increasing or reducing the adjusting forces or positional change of at least some
strip guide rollers (5a or 5b) upstream or downstream of the unsupported plant section
(7).
9. Vertical continuous casting plant according to claim 8, characterised in that the multi-functional roller (18) decouples a cold strip (21) from the cast-on steel
strip (11) by the action of force.
10. Vertical continuous casting plant according to one of claims 8 and 9, characterised in that a drive roller unit (6), which consists of driven drive roller pairs (6a, 6b, 6c),
which are to be adjusted at one end or two ends, with position-regulated hydraulic
cylinders (15) acting on the drive rollers (5a), is upstream of the unsupported plant
section (7) in casting direction (3).
11. Vertical continuous casting plant according to any one of claims 8 to 10, characterised in that a strip driver (8a; 8b), which comprises at least two driven strip guide rollers
(5b) to be adjusted at one side or both sides by associated position-regulated hydraulic
cylinders (15) and/or to be acted on by a bending force, is mounted downstream of
the unsupported plant section (7) for further supported and vertical strip guidance
in casting direction (3), wherein the strip driver (8a; 8b) is constructed as a unit
which is movable orthogonally to the casting direction (3) and which comes into use
in interaction with a second such strip driver, which is movable orthogonally to the
casting direction (3), as hot-strip or cold-strip driver.
12. Vertical continuous casting plant according to any one of claims 8 to 11, characterised by a torch cutter (9), which travels with the steel strip (11), as separating device
(10).
13. Vertical continuous casting plant according to any one of claims 8 to 12, characterised in that a slab turner, which is constructed as a pivot roller path (12), takes over a separated
slab length (11a) and pivots this into the horizontal for transport away.
1. Procédé pour la fabrication de brames épaisses sous la forme de barres d'acier (11)
possédant une épaisseur supérieure à 300 mm qui se situe en particulier entre 400
et 800 mm et possédant des largeurs formatées de 900 à 3200 mm à partir d'un métal
liquide sur une installation de coulée continue verticale (1), dans lequel on coule
une barre d'acier possédant un noyau liquide dans une lingotière verticale (2), on
la transfère dans un guidage de barre présentant plusieurs segments de guidage de
barre qui se succèdent (n1bis) comprenant au moins un certain nombre de rouleaux de guidage de barre qui peuvent
être entraînés et/ou qui peuvent être réglés (5 ; 5a, 5b), et après la solidification
complète, on la sépare via un dispositif de séparation (10) en longueurs de brames
(11a) qui sont ensuite évacuées, caractérisé en ce que, dans une section de l'installation (7) qui se raccorde au guidage de barre, qui
est disposée entre une unité sous la forme de rouleaux d'entraînement (6) montée en
amont dans la direction de coulée (3) et un dispositif d'entraînement de barre (8a,
8b) monté en aval, en l'absence de support et de guidage de la barre d'acier (11)
complètement solidifiée, dont la déviation par rapport à la verticale est enregistrée
avec un moyen de mesure (16), la barre d'acier, par augmentation ou réduction des
forces de réglage et/ou de la modification de la position de rouleaux de guindage
de barre (5a ; 5b) montés en amont ou en aval par rapport à la section d'installation
non supportée (7), est ramenée à la verticale avant que la barre d'acier (11) n'atteigne
le dispositif de séparation (10).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les forces de flexion en arrière ou les forces qui maintiennent la barre d'acier
(11) à la verticale sont appliquées par une unité sous la forme de rouleaux d'entraînement
(6) montée en amont par rapport à la section d'installation non supportée (7), dans
la direction de coulée (3).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les forces de flexion en un arrière ou les forces qui maintiennent la barre d'acier
(11) à la verticale sont appliquées par un dispositif d'entraînement de barre (8a
; 8b) monté en aval par rapport à la section d'installation non supportée (7), dans
la direction de coulée (3).
4. Procédé selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce qu'on règle de manière ciblée des rouleaux individuels de guidage de barre (5a) de l'unité
sous la forme de rouleaux d'entraînement (6) et/ou du dispositif d'entraînement de
barre (8a ; 8b) en appliquant une force dirigée contre la barre d'acier (11) et/ou
en les plaçant dans une position modifiée par rapport à la barre d'acier (11).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 2 à 4, caractérisé en ce que l'on procède à une « hard reduction » avec une unité sous la forme de rouleaux d'entraînement
(6).
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que, lors de son passage par la section d'installation non supportée (7), dans l'intervalle
prédéfini par la vitesse de coulée, un mannequin (21) requis pour le démarrage de
l'installation de coulée continue verticale (1) est découplé de la barre d'acier (11)
et est évacué.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que le mannequin (21) réceptionné par le dispositif d'entraînement de barre (8b) monté
en aval est évacué avec le dispositif d'entraînement de barre (8b) et, à cet effet,
en alternance, un deuxième dispositif d'entraînement de barre (8a), passe d'une position
de repos à la position de guidage de la barre d'acier (11).
8. Installation de coulée continue verticale (1) pour la fabrication de brames épaisses
sous la forme d'une barre d'acier (11) possédant une épaisseur supérieure à 300 mm
qui se situe en particulier entre 400 et 800 mm et possédant des largeurs formatées
de 900 à 3200 mm à partir d'un métal liquide, comprenant une lingotière verticale
(2), un guidage de barre qui s'y raccorde, présentant plusieurs segments de guidage
de barre (n1bis), un dispositif de séparation (10) qui suit pour la division de la barre d'acier
complètement solidifiée (11) en longueurs de brames (11a) et un dispositif pour l'évacuation
des longueurs de brames (11a), pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication
1, dans lequel une section d'installation (7) montée à la suite du guidage de barre
dans la direction de coulée (3), qui est disposée dans la direction de coulée (3)
entre une unité sous la forme de rouleaux d'entraînement (6) montée en amont dans
la direction de coulée (3) et un dispositif d'entraînement de barre (8a, 8b) monté
en aval, est réalisée en l'absence de rouleaux de guidage de barre qui supportent
la barre d'acier (11), caractérisée en ce que, dans la section d'installation non supportée (7), est disposé un moyen de mesure
(16) sous la forme d'un rouleau multifonctions (18) qui peut être sollicité par un
cylindre hydraulique (17) dont la position est réglée, qui enregistre des déviations
de la barre d'acier (11) par rapport à la direction verticale de défilement, le moyen
de mesure (16) transmettant les valeurs réelles déterminées à une unité de calcul
centrale maîtresse (19) à des fins de correction de la déviation par l'augmentation
ou la réduction des forces de réglage ou par la modification de la position d'au moins
un certain nombre de rouleaux de guidage de barre (5a, respectivement 5b) qui sont
montés en amont ou en aval par rapport à la section d'installation non supportée (7).
9. Installation de coulée continue verticale selon la revendication 8, caractérisée en ce que le rouleau multifonctions (18) découple, via l'application d'une force, un mannequin
(21) par rapport à la barre d'acier coulée (11).
10. Installation de coulée continue verticale selon l'une quelconque des revendications
8 à 9, caractérisée en ce qu'une unité sous la forme de rouleaux d'entraînement (6), constituée par des paires
de rouleaux d'entraînement (6a, 6b, 6c) motorisés, qui doivent venir se disposer d'un
côté ou des deux côtés, comprenant des cylindres hydrauliques (15) dont la position
est réglée sollicitant les rouleaux d'entraînement (5a), est montée en amont par rapport
à la section d'entraînement non supporté (7), dans la direction de coulée (3).
11. Installation de coulée continue verticale selon l'une quelconque des revendications
8 à 10, caractérisée en ce qu'un dispositif d'entraînement de barre (8a ; 8b) présentant au moins deux paires de
rouleaux de guidage de barre (5b) motorisés, qui doivent être réglés et/ou sollicités
avec une force flexion d'un côté ou des deux côtés, avec des cylindres hydrauliques
(15) réglés en position, qui leurs sont attribués, le dispositif d'entraînement de
barre (8a ; 8b) étant réalisé sous la forme d'une unité apte à se déplacer en position
orthogonale par rapport à la direction de coulée, qui est mise en oeuvre, pour faire
office de dispositif d'entraînement de barre à chaud ou d'entraînement de barre à
froid, en alternance avec un deuxième dispositif d'entraînement de barre apte à se
déplacer en position orthogonale par rapport à la direction de coulée (3).
12. Installation de coulée continue verticale selon l'une quelconque des revendications
8 à 11, caractérisée par un oxycoupeur (9) faisant office de dispositif de séparation (10), qui se déplace
conjointement avec la barre d'acier (11).
13. Installation de coulée continue verticale selon l'une quelconque des revendications
8 à 12, caractérisée en ce qu'un retourneur de barre réalisé sous la forme d'un train de rouleaux pivotants (12)
récupère une longueur de brame séparée (11a) et la fait pivoter à l'horizontale à
des fins d'évacuation.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente
In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur
- Neubau einer Vertikalstranggießanlage bei der AG der Dillinger HüttenwerkeStahl und
Eisen, 1997, vol. 117, 1173-79 [0003]