[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherungssystem für Leitungsmasten, Handymasten oder
dergl. Bauwerke gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, weiters einen Leitungsmast mit
einem solchen Sicherungssystem sowie ein Verfahren zum Anbringen eines Sicherungsseils
an einem Leitungsmast, Handymast oder dergl. Bauwerk, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
14.
[0002] Ein derartiges Sicherungssystem und ein derartiges Verfahren zum Anbringen eines
Sicherungsseils an einem Leitungsmast sind aus der
US 5,417,303 A bekannt. Im Einzelnen wird hier ein Vorseil mit Hilfe beispielsweise eines Luftdruckgewehrs
über einen oberen Querträger am Leitungsmast geschossen, und mit Hilfe dieses Vorseils
wird dann das schwerere Sicherungsseil händisch hoch gezogen. Beide Enden des Sicherungsseils
werden sodann im Fußbereich des Masts fixiert, und das eine Seiltrum, das Aufwärts--Trum,
wird am Maststiel in karabinerartigen Ösenelementen, mit elastisch auslenkbaren Armen,
fixiert. Dieses Fixieren des Sicherungsseils in den Ösenelementen am Maststiel muss
offenbar durch eine Person beim Hochsteigen am Mast gesondert bewerkstelligt werden.
Von Nachteil ist auch, dass im Fall eines Sturzes in das Seil die Ösenelemente mit
den federnd-elastisch verformbaren Armen die beim Sturz auftretenden Kräfte kaum aufnehmen
und sich öffnen können, sodass das Sicherungsseil aus dem Ösenelement austreten und
so seine Sicherungsfunktion nicht ordnungsgemäß ausüben kann. Weiters ist es problematisch,
dass dann, wenn das Vorseil und/oder das Sicherungsseil nach dem Gebrauch am Leitungsmast
einfach hängen gelassen werden, wie dies angegeben wird, diese Seile leicht von Unbefugten
abgenommen und mitgenommen werden können. Wird das Sicherungsseil jedoch jedes Mal
wieder abgenommen, so ist bei jedem neuen Besteigen des Leitungsmasts ein Sicherungsseil
nicht nur aufzuziehen, sondern auch immer wieder neu in den Ösenelementen zu fixieren.
[0003] Aus der
DE 299 03 258 U1 ist eine Vorrichtung zur Sicherung von Personen, die auf Holzmasten arbeiten, bekannt.
Das Sicherungsseil (Hubseil genannt) wird mit Hilfe eines Ringes am Holzmast befestigt,
der mit Hilfe eines Spanngurts in einer Schräglage verkantet wird, um so in seiner
Position am Mast fixiert zu werden. Der Ring wird dabei mit Hilfe einer Teleskopstange
am Holzmast montiert. Diese Sicherungsvorrichtung ist somit ersichtlich nur an vergleichsweise
einfachen, niedrigen Holzmasten verwendbar, und es gibt keinerlei Sicherungselemente,
wie Einhängösen oder dergl. Ösenelemente, zur seitlichen Fixierung des Seils am Mast.
[0004] In der
DE 199 61 352 A1 ist eine Absturzsicherung für Gittermasten und ähnliche Bauwerke geoffenbart, wobei
ein Sicherungsseil mit einer hohen lokalen Dehnbarkeit schräg am Mast befestigt und
mit Hilfe eines Seilspanners gespannt wird. Die nicht benötigte Seillänge wird am
Boden in einem Korb aufbewahrt. Ein Einhängen des Seils in Ösenelementen, zur Fixierung
am Mast, oder aber ein Aufziehen des Sicherungsseils mit Hilfe eines Vorseils ist
dabei nicht beschrieben.
[0005] Aus der
DE 20 2004 004 117 U1 ist eine Steighilfe für Leitern bekannt, bei der ein in einer endlosen Schleife geführtes
Seil (Zugmittel) vorgesehen ist, woran sich eine Person zur Sicherung anhängen kann.
Dabei soll die Person beim Hochsteigen durch ein Hochziehen des Aufwärts-Seiltrums
unterstützt werden. In diesem Zusammenhang wird die Bewegung des Zugmittels detektiert,
und das Zugmittel wird abhängig vom Detektionsergebnis angetrieben. Weiters enthält
die für den Antrieb des Zugmittels vorgesehene Antriebseinrichtung auch eine Rutschkupplung
mit Drehmomentbegrenzung.
[0006] Aus der
EP 577 587 B1 ist es weiters bekannt, an Leitungsmasten spezielle Steigsprossen anzubringen, bei
denen an einen stangenförmigen Trittteil am freien äußeren Ende als Ösenelement eine
Einhängöse anschließt, die eine Trittbegrenzung und Abrutschsicherung bildet, und
die vor allem auch zum Einhängen eines Sicherungsseils für eine den Mast besteigende
Person dient. Die Einhängöse ist dabei durch einen wendelförmig gebogenen Stangenabschnitt
der Steigsprosse gebildet, wobei die Wendel bevorzugt ungefähr 1¼ Windungen enthält,
sodass das Sicherungsseil von oben her in die Wendel-Einhängöse eingehängt werden
kann, wenn die jeweilige Person auf den Leitungsmast aufsteigt.
[0007] Diese Sicherheits-Steigsprossen haben sich in der Praxis bestens bewährt, jedoch
ist bei diesem System ebenso wie bei ähnlichen Systemen, etwa mit Karabinern an den
Steigsprossen zum Einhängen des Sicherungsseils, von Nachteil, dass die den Mast besteigende
Person das Sicherungsseil beim Aufsteigen mit sich tragen und sukzessive in die jeweiligen
Einhängösen oder dergl. einhängen muss. Dabei ist zu beachten, dass die Masthöhe durchaus
beispielsweise 50 m und mehr betragen kann, sodass das Gewicht eines so langen Sicherungsseils
außerordentlich hoch ist. Darüber hinaus ist im Fall eines Abrutschens und Sturzes
der aufsteigenden Person auch eine gewisse Fallhöhe - entsprechend dem Abstand zur
nächst-unteren Einhängöse - gegeben, was durchaus eine wesentliche Belastung der abstürzenden
Person trotz Sicherung bedeuten kann. Dieses Risiko ist insbesondere auch beim jeweiligen
Einhängvorgang beim Aufsteigen, einer zusätzlich anfallenden Tätigkeit, gegeben.
[0008] Es ist nun Ziel der vorliegenden Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen und ein Sicherungssystem
vorzusehen, bei dem für eine aufsteigende Person nicht nur die Gewichtsbelastung durch
ein mitzunehmendes Sicherungsseil entfallen kann, sondern insgesamt die Tätigkeiten
erleichtert werden. Die Erfindung sucht dabei auch eine zweckmäßige Lösung, bei der
eine bleibende Anbringung eines Sicherungsseils am jeweiligen Leitungsmast oder dergl.
Bauwerk vermieden wird, um so ein Entwenden derartiger doch relativ aufwendiger und
kostspieliger Sicherungsseile ebenso wie das Anbringen von aufwendigen Sicherungsseilen
in großer Zahl, an allen Leitungsmasten oder dergl. Bauwerken, in einer bleibenden
Form zu vermeiden. Andererseits soll ein - vergleichsweise leichtes und preiswertes
- Vorseil am Bauwerk verbleiben können, wobei ein unbefugtes Abnehmen dieses Vorseils
nach Möglichkeit verhindert werden soll.
[0009] Das erfindungsgemäße Sicherungssystem weist zur Lösung dieser Aufgabe die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale auf.
[0010] In entsprechender Weise ist das erfindungsgemäße Verfahren durch die in Anspruch
14 definierten Merkmale gegeben.
[0011] Weiters sieht die Erfindung einen Leitungsmast mit dem erfindungsgemäßen Sicherungssystem
vor, mit Steigsprossen an einem Mast-Eckstiel, die an den frei auskragenden Enden
Einhängösen aufweisen.
[0012] Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0013] Beim vorliegenden Sicherungssystem wird ein vergleichsweise dünnes, einfaches, kostengünstiges
Vorseil, z.B. ein Kunststoffseil, bleibend am Bauwerk, insbesondere Leitungsmast oder
dergl., angebracht, wobei es durch Ösenelemente bzw. Einhängösen hindurchgeführt wird.
Dieses Vorseil weist eine derartige Länge auf, dass es sich im angebrachten Zustand
am Bauwerk, insbesondere Leitungsmast oder dergl., in einem Aufwärts-Trum aufwärts
bis zu einer oberen Umlenkstelle und von dort in einem Abwärts--Trum wieder nach unten
erstreckt. An der Umlenkstelle wird eine Umlenkeinrichtung für das Vorseil bzw. Sicherungsseil
angebracht. Das Vorseil hat im Aufwärts-Trum ein freies unteres Ende, das im Bedarfsfall
mit einem herantransportierten Sicherungsseil verbunden wird, wozu entsprechende Verbindungselemente,
wie insbesondere Haken und Schlaufen, vorgesehen sein können. Das andere (vordere)
Ende des Vorseils, das das untere Ende des Abwärts-Trums ist, wird im unteren Bereich
des Bauwerks bzw. Leitungsmasts oder dergl. fixiert.
[0014] Demzufolge kann das jeweilige Sicherungsseil im Bedarfsfall antransportiert und mit
Hilfe des Vorseils auf das Bauwerk bzw. den Leitungsmast, Handymast oder dergl. wie
gewünscht aufgezogen werden. Zu diesem Zweck ist eine Antriebseinrichtung mit einer
Rolle für das Vorseil vorgesehen, die das Vorseil beginnend mit dem unteren Ende von
dessen Abwärts-Trum im Betrieb aufrollt, um so auf der anderen Seite mit Hilfe des
Aufwärts-Trums des Vorseils das Sicherungsseil hochzuziehen und über die Umlenkeinrichtung
zu ziehen. Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems ist, dass das Sicherungsteil mit
Hilfe des Vorseils automatisch durch die Ösenelemente (Einhängösen) gezogen wird,
so dass sich ein nachträgliches gesondertes Fixieren des Seils in den Ösenelementen
erübrigt.
[0015] Die beiden unteren Enden des Vorseils können, wenn dieses am Bauwerk bzw. Leitungsmast
oder dergl. angebracht wurde, durch eine insbesondere verschließbare Abdeckung vor
einem unbefugten Zugriff gesichert werden.
[0016] Als Umlenkeinrichtung können beispielsweise bogenförmige Gleitelemente oder aber
- bevorzugt - eine Umlenkrolle, oder aber mehrere Umlenkrollen hintereinander vorgesehen
werden; weiters kann die Umlenkeinrichtung einfach einen Bolzen mit einem daran vorgesehenen
Ösenelement aufweisen, wobei der Bolzen mit Vorteil durch eine Steigsprosse mit wendelförmigen
Ösenelementen gebildet ist. Vorzugsweise ist beidseits des Bolzens jeweils eine Führungsrolle
oder ein Führungsbolzen für das Sicherungsseil angebracht ist, wobei es weiters günstig
ist, wenn die Führungsrollen oder -bolzen in Längsschlitzen in einem am Bauwerk angebrachten
Halter verschiebbar gelagert sind.
[0017] Als Antriebseinrichtung kann beispielsweise im einfachen Fall eine Handkurbel dienen,
die mit der Rolle für das Vorseil gekoppelt ist, vorzugsweise wird jedoch ein Motor,
insbesondere ein Elektromotor vorgesehen.
[0018] Damit nach dem Absteigen der Person vom Bauwerk bzw. Leitungsmast oder dergl. das
Sicherungsseil wieder eingeholt werden kann, ist es zweckmäßig, das Vorseil bzw. das
Sicherungsseil in der umgekehrten Richtung anzutreiben, und demgemäß kann die Antriebseinrichtung
gegebenenfalls ein dem Motor nachgeschaltetes Wendegetriebe aufweisen.
[0019] Im Fall eines Elektromotors für die Antriebseinrichtung, wie dieser besonders bevorzugt
wird, kann eine Batterie zur Energieversorgung dieses Elektromotors vorgesehen sein.
Dabei ist es auch denkbar, eine aufladbare Batterie, einen Akkumulator, vorzusehen,
wobei auch eine Photovoltaikanlage zur Speisung dieser aufladbaren Batterie im Bereich
des Bauwerks bzw. Leitungsmasts oder dergl. vorgesehen werden kann.
[0020] Um beim Einholen des Sicherungsseils dieses in Abwärtsrichtung zwangsweise anzutreiben,
kann auch eine Rolleneinrichtung vorgesehen sein, die bevorzugt mit derselben Antriebseinrichtung
gekoppelt ist, mit der die Antriebs- und Aufwickel-Rolle für das Vorseil verbunden
ist.
[0021] Zur Speicherung des Sicherungsseils kann ein Seilsack vorgesehen werden, der den
Transport des Sicherungsseils zu und von dem Bauwerk in einer kompakten Einheit ermöglicht,
und der gegebenenfalls auch in einer versperrbaren Einhausung am Bauwerk - zumindest
vorübergehend - gelagert werden kann.
[0022] Zur Sicherung der Vorseil-Enden sowie gegebenenfalls der Antriebseinrichtung, wenn
diese an Ort und Stelle verbleiben soll, kann beispielsweise ein öffenbares Gehäuse,
insbesondere mit abwärts klappbaren Gehäuseteilen, am Bauwerk bzw. Leitungsmast angebracht
werden, um so im geschlossenen, versperrten Zustand die Vorseil-Rolle sowie gegebenenfalls
die Antriebseinrichtung, eventuell samt der Sicherungsseil-Rolleneinrichtung, gegen
einen unbefugten Zugriff zu sichern.
[0023] Die Erfindung betrifft auch einen (Strom-)Leitungsmast mit einem Sicherungssystem
wie vorstehend angegeben. Dabei weist dieser Leitungsmast Steigsprossen an einem Mast-Eckstiel
auf, die an den frei auskragenden Enden Einhängösen aufweisen. Weiters ist an diesem
Leitungsmast bleibend ein Vorseil wie vorstehend angegeben, mit einem Aufwärts-Trum
und einem Abwärts-Trum, angebracht, wobei das Vorseil sich über eine obere Umlenkeinrichtung
erstreckt, die am Leitungsmast oben angebracht ist. Im unteren Bereich des Leitungsmasts
ist eine Antriebseinrichtung mit einer Antriebs- und Aufwickel-Rolle für das Vorseil
angeordnet, wobei das untere Ende des Abwärts-Trums des Vorseils mit dieser Rolle
verbunden wird, sodass beim Drehen dieser Rolle das Vorseil auf dieser Rolle aufgewickelt
und dabei mit dem Aufwärts-Trum hochgezogen werden kann. Das Vorseil weist an seinem
freien Ende am Aufwärts-Trum bevorzugt ein Verbindungselement in Form eines Hakens
auf, der mit einer Schlaufe am Ende des Sicherungsseils zusammenwirkt, um so das Sicherungsseil
im Bedarfsfall auf den Leitungsmast aufziehen zu können.
[0024] Mit dem vorliegenden Sicherungssystems ist eine Person, die auf das Bauwerk, wie
etwa einen Leitungsmast, aufsteigen will, von der Gewichtsbelastung durch das Sicherungsseil
befreit. Die Person kann dabei einfach unter Benutzung eines herkömmlichen Absturz-Sicherungsgeräts
oder Sturzfanggeräts, auch kurz (mitlaufendes) "Auffanggerät" genannt, am Sicherungsseil
nach dessen Aufziehen gesichert werden, wobei beim Aufsteigen bei jeden Einhängöse,
durch die sich das Sicherungsseil erstreckt, das Sicherungsseil kurz aus dieser Einhängöse
ausgehängt (bzw. allgemein gelöst) wird, um so ein Passieren des Auffanggeräts zu
ermöglichen. Unmittelbar danach wird das Sicherungsseil sofort wieder in die Einhängöse
eingekoppelt, um so die gewünschte Sicherheit zu gewährleisten. Im Fall eines Sturzes
stoppt ein derartiges Auffanggerät unmittelbar, ohne Fallhöhe, diesen Sturz und damit
die Person, die daher bei einem derartigen Sturz kaum einer körperlichen Belastung
ausgesetzt wird und im Vergleich zu den früheren Systemen ein schonendes Auffangen
erfährt.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten, besonders
bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll,
noch weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen in der Zeichnung:
Fig. 1 schematisch als Beispiel für ein Bauwerk mit einem Sicherungssystem einen beispielhaften
Leitungsmast in Ansicht, mit einem aufgezogenen Sicherungsseil;
Fig. 2 eine entsprechende Ansicht eines vergleichbaren Leitungsmasts, wobei Teile
der Höhe des Leitungsmasts weggebrochen sind, zur Veranschaulichung des Verlaufs eines
Vorseils, mit einer gegenüber Fig. 1 modifizierten Umlenkeinrichtung;
Fig. 3 den Leitungsmast gemäß Fig. 2 in einer vergleichbaren schematischen Ansicht,
mit weggebrochenem Teil, wobei nun jedoch ein Teil des Sicherungsseils bereits mit
Hilfe des Vorseils aufgezogen dargestellt ist;
Fig. 4 eine Ansicht eines Details IV gemäß Fig. 3, zur Veranschaulichung einer Antriebs-
und Aufwickel-Rolle für das Vorseil;
Fig. 4A eine schematische Stirnansicht einer Fixier-Rolle für das Vorseil, mit teilweise
aufgewickeltem Vorseil;
Fig. 4B eine schematische Detail-Ansicht eines Fixierungselements für das Vorseil
am Leitungsmast, wie auch aus Fig. 2 ersichtlich;
Fig. 5 eine schematische Ansicht einer Sicherungsseil-Rolleinrichtung mit drei Rollen
und eines Seilsacks für das Sicherungsseil, gemäß der Ansicht V in Fig. 3;
Fig. 6 eine Verbindungsanordnung Vorseil-Sicherungsseil gemäß dem Detail V in Fig.
3;
Fig. 7 eine Detail-Ansicht einer Antriebseinrichtung für das Vorseil sowie für das
Sicherungsseil, genauer für die Antriebs-Rolle für das Vorseil sowie für die Rolleneinrichtung
für das Sicherungsseil, wobei schematisch ein Motor mit Kupplung und Wendegetriebe
sowie Wellen und eine Batterie angedeutet sind;
Fig. 8 eine schematische Ansicht der Verwendung eines Sturz-Auffanggeräts;
Fig. 9 in einer der Fig. 2 entsprechenden Ansicht einen Leitungsmast mit einer modifizierten
Vorseil-Fixierung und einer Umlenkeinrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 10 in den Teilfiguren 10a, 10b und 10c schematisch eine modifizierte Umlenkeinrichtung
in einer Vorderansicht (Fig. 10a), Draufsicht (Fig. 10b) und Seitenansicht (Fig. 10c),
wobei eine Sicherheits-Steigsprosse in Verbindung mit zwei beidseits von ihr vertikal
verschiebbar angebrachten Führungsbolzen vorgesehen ist; und
Fig. 11 (mit den Teilfiguren 11a, 11b und 11c in entsprechender Ansicht, Draufsicht
und Seitenansicht) und Fig. 12 (mit den Teilfiguren 12a, 12b und 12c als Ansicht,
Draufsicht und Seitenansicht) zwei weitere Ausführungsbeispiele für die Umlenkeinrichtung,
mit einem Ringbolzen anstatt einer Sicherheits-Steigsprosse, sowie mit vertikal verschiebbar
gelagerten Führungsbolzen oder -rollen (Fig. 11) bzw. mit einer einfachen Sicherheits-Steigsprosse
(Fig. 12).
[0026] In Fig. 1 ist ein Leitungsmast 1 schematisch in Ansicht veranschaulicht. Dieser Leitungsmast
1 besteht in an sich herkömmlicher Weise aus einer Fachwerkskonstruktion und enthält
beispielsweise auch Ausleger 2. An einem Eckstiel 3 des Leitungsmasts 1 sind beidseitig
Steigsprossen 4 seitlich vorgesehen, um es einer Person zu ermöglichen, den Eckstiel
3 und damit den Leitungsmast 1 zu besteigen. Die Steigsprossen 4 haben an ihren frei
auskragenden Enden aus Fig. 1 nicht näher ersichtliche Einhängösen-Elemente, wobei
eine Ausbildung der Steigsprossen 4 als Sicherheits-Steigsprossen wie in
EP 577 587 B1 geoffenbart vorgesehen ist. Eine derartige Ausbildung der Steigsprossen als Sicherheits-Steigsprossen
mit wendelförmigen Einhängösen ist aus den Fig. 2 und 3, aber auch aus Fig. 10 ersichtlich,
wobei die Steigsprossen der Einfachheit halber generell mit 4 und die Einhängösen
mit 5 bezeichnet sind. Es ist dabei aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, dass nicht alle
Steigsprossen 4 mit außenseitigen Einhängösen 5 versehen sein müssen, d.h. es können
zwischendurch immer wieder einfache Steigsprossen 4 mit einfachen außenseitigen Anschlägen
5' als Abrutschsicherung und zur Trittbegrenzung vorgesehen. Dies ist im vorliegenden
Fall, anders als im Fall der vorgenannten
EP 577 587 B1, deshalb ohne Weiteres möglich, da, wie nachfolgend noch näher erwähnt, ein Sicherungsseil
6 (siehe Fig. 3) im Vorhinein, vor dem Aufsteigen, aufgezogen wird, sodass das Sicherungsseil
6 beim Aufsteigen einer Person bereits am Mast 1 fixiert ist und kein Einhängen desselben
"von Stufe zu Stufe" notwendig ist.
[0027] In Fig. 1 ist das Sicherungsseil 6 ebenfalls in bereits aufgezogenem Zustand gezeigt,
wobei ersichtlich ist, dass sich das Sicherungsseil 6 vom Boden, von einem dort angebrachten
Seilsack 7, aufwärts bis zu einer Umlenkeinrichtung 8 am oberen Ende des Leitungsmasts
1 und von dort wieder abwärts bis in Bodennähe, wo es fixiert wird, erstreckt.
[0028] Aus den Fig. 1 bis 3 ist weiters schematisch auch ein Sockel 9 des Leitungsmasts
1 erkennbar, der als Fundament zur Abstützung des eigentlichen Leitungsmasts 1, d.h.
von dessen Fachwerkskonstruktion, auf dem Boden dient.
[0029] Gemäß Fig. 2 verläuft ein vergleichsweise dünnes, leichtes Vorseil 10 am Eckstiel
3 des Leitungsmasts 1 von einer Fixier-Stelle 11 in Bodennähe aufwärts, durch Einhängösen
5 von Steigsprossen 4, bis zur oberen Umlenkeinrichtung 8 und von dort wieder abwärts
zu einer nur schematisch dargestellten Aufroll-und Fixiereinrichtung 12. Die Umlenkeinrichtung
8 ist in diesem Beispiel gemäß Fig. 2 durch eine einzelne gummierte, einen relativ
großen Durchmesser aufweisende Umlenkrolle 13 gebildet. Dieser Umlenkrolle 13 bzw.
allgemein der Umlenkeinrichtung 8 ist oberseitig ein Wetterschutz 8' zugeordnet, um
so die Umlenkrolle 13 gegen Regen oder Schnee zu schützen.
[0030] Die Fixierung des Vorseils 10 bei 11 bzw. 12 erfolgt z.B. mittels Haken, vgl. etwa
den Haken 25 in Fig. 6.
[0031] Das Vorseil 10 ist in der in Fig. 2 dargestellten Anordnung bleibend am Leitungsmast
1 angeordnet. Zur Sicherung der unteren Enden des Vorseils 10, nämlich des freien
(hinteren) Endes des AufwärtsTrums 10A ebenso wie des freien (vorderen) Endes des
Abwärts-Trums 10B, ist eine verschließbare Abdeckung bzw. ein verschließbares Gehäuse
14, beispielsweise bestehend aus zwei jeweils um 90° auseinander schwenkbaren schalenförmigen
Gehäuseteilen 14A, 14B, vorgesehen. In Fig. 3 sind diese beiden Abdeckungs- bzw. Gehäuseteile
14A, 14B in der auseinandergeklappten, nach unten geschwenkten Position (auf dem Sockel
9 liegend) veranschaulicht.
[0032] Weiters ist in Fig. 3 im unteren Bereich des Eckstiels 3 eine - in Fig. 2 nicht näher
dargestellte - Vorseil-Rolle 15 zum Fixieren und Aufwickeln des Vorseils 10 gezeigt.
Für dieses Aufwickeln des Vorseils 10 auf der Rolle 15 ist eine Antriebseinrichtung
16 vorgesehen, zu der die Rolle 15 gehört, und die einen Motor 17 aufweist, vgl. auch
Fig. 7. Dieser Motor 17 ist bevorzugt ein Elektromotor, der von einer Batterie 18
mit Energie versorgt wird. Der Motor 17 treibt über ein nicht näher veranschaulichtes
Wendegetriebe und über eine Welle 19 die Vorseil-Rolle 15 an; in entsprechender Weise
kann der Motor 17 über eine Welle 19' eine mittlere Rolle 20 einer Rolleneinrichtung
oder eines Rollapparats 21 für das Sicherungsseil 6 antreiben, vgl. außer Fig. 3 auch
Fig. 7 und Fig. 5. Das Sicherungsseil 6 wird dabei aus dem an den Eckstiel 3 des Leitungsmasts
1 angestellten Seilsack 7 entnommen, wie außer in Fig. 3 auch deutlicher in Fig. 5
gezeigt ist. Die Rolleinrichtung 21 weist zwei weitere Rollen 22 (obere Rolle) und
23 (untere Rolle) auf, um insgesamt eine sichere Führung des Sicherungsseils 6 beim
Aufziehen ebenso wie beim Einziehen zu gewährleisten. Dabei ist zu bedenken, dass
das Sicherungsseil 6 beispielsweise einen Durchmesser von 10 mm bis 15 mm und mehr
aufweisen kann, wogegen das Vorseil 10 beispielsweise ein Kunststoffseil mit einem
Durchmesser von 3 mm sein kann. Die Rollen 20, 22 und 23 sind ebenso wie die Rolle
15 für das Vorseil in an sich herkömmlicher, nicht näher gezeigte Weise am Eckstiel
3 des Leitungsmasts 1 drehbar gelagert. Dabei ist es auch denkbar, das Lager für die
mittlere Rolle 20 der Rolleinrichtung 21 gefedert anzuordnen, wie in Fig. 5 schematisch
bei 24 angedeutet ist. Auf diese Weise wird mit der Sicherheitsseil-Rolleinrichtung
bzw. dem Rollapparat 21 eine gesicherte Seilrückholung gewährleistet, wobei das Sicherungsseil
6 dann bei diesem Einholen oder Einziehen des Sicherungsseils 6 laufend in Windungen
im Seilsack 7 abgelegt wird.
[0033] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Antriebseinrichtung 16 mit der Vorseil-Rolle
15 sowie mit der Rolleinrichtung 21, weiter mit dem Motor 17 und der Batterie 18 und
selbstverständlich mit den Wellen 19, 19', wie in Fig. 7 (und auch in Fig. 3) veranschaulicht,
eine separate Einheit, die als solche im Bedarfsfall an den Leitungsmast 1 herantransportiert
und dort auf irgendeine an sich herkömmliche Weise, etwa mittels Riegeln oder Bolzen,
fixiert bzw. am Eckstiel 2 etc. festgemacht wird. Nach dem Anbringen dieser Antriebseinrichtung
16 werden die beiden Enden des Vorseils 10, nämlich das untere Ende des Aufwärts-Trums
10A sowie das untere Ende des Abwärts-Trums 10B von der jeweiligen Einrichtung 11
bzw. 12 (vgl. auch Fig. 4A und 4B) gelöst und wie aus Fig. 2 ersichtlich festgemacht.
Das so bleibend angebrachte Vorseil 10 kann im Zuge einer erstmaligen Besteigung des
Leitungsmasts 1 (mit herkömmlicher Sicherung mit einem Seil 6) am Leitungsmast 1 angeordnet
werden.
[0034] Mit dem unteren Ende des Aufwärts-Trums 10A wird über eine Verbindung VI, vgl. Fig.
6, nämlich mit einem Haken 25 und einer Schlaufe 26, das Sicherungsseil 6 verbunden
oder gekoppelt, und über diese in Fig. 3 bei VI mit einem Kreis schematisch veranschaulichte
Verbindung wird sodann das Sicherungsseil 6 mit Hilfe des Vorseils 10 aufgezogen,
wobei zuvor das Vorseil 10 mit dem unteren Ende des Abwärts-Trums 10B, das zuvor von
der Fixier-Rolle 12 gelöst wurde, an der Rolle 15 in herkömmlicher Weise befestigt
wurde, sodass das Vorseil 10 auf dieser Rolle 15 anschließend, bei Antrieb mittels
des Motors 17, aufgewickelt werden kann. Das Vorseil 10 wird dabei zur Gänze aufgewickelt,
d.h. das Sicherungsseil 6 wird bis zur Umlenkeinrichtung 8 hochgezogen und von dort
wieder abwärts bis zur Rolle 15 gezogen und dort auf nicht näher gezeigte Weise fixiert.
Danach ist ein sicheres Aufsteigen auf den Leitungsmast 1 möglich.
[0035] Zur Sicherung der jeweiligen aufsteigenden Person kann ein an sich herkömmliches
Sturz-Auffanggerät 27 verwendet werden, wie es in Fig. 8 schematisch gezeigt ist;
dieses Auffanggerät 27 ist über eine kurze Verbindung 28 mit einem Sicherheitsgurt
29 der jeweiligen Person verbunden, wie ebenfalls aus Fig. 8 ersichtlich ist. Da das
Sicherungsseil 6 im aufgezogenen Zustand am Leitungsmast 1 fest verankert ist, ist
im Fall eines Sturzes einer Person die Fallhöhe praktisch Null, sodass auch nur eine
geringe Energie bzw. geringe Kräfte auf die Person einwirken.
[0036] Beim Aufsteigen einer Person mit einer derartigen Sicherung, mit einem das Sicherungsseil
6 umgreifenden Auffanggerät 27, ist bei jeder Sicherheits-Steigsprosse 4, wo eine
Einhängöse 5 vorhanden ist, das Sicherungsseil 6 vorübergehend kurz aus der Einhängöse
5 auszuhängen, sodass das Auffanggerät 27 diese Einhängöse 5 problemlos passieren
kann.
[0037] Die wendelförmigen Einhängösen bzw. Ösenelemente 5 ermöglichen nicht nur ein äußerst
einfaches Aus- und Einhängen des Sicherungsseils 6 (bzw. davor ein Einhängen des Vorseils
10) über die offene Wendel, sondern dienen wie erwähnt auch als Trittbegrenzung und
Abrutschsicherung für die Steigsprossen 4.
[0038] Aus Fig. 4A ist schematisch die rollenförmige Feststelleinrichtung 12 für das Vorseil
10 veranschaulicht; in entsprechender Weise ist in Fig. 4B schematisch in einer Detail-Ansicht
die Fixiereinrichtung 11 für das Vorseil 10 auf der Seite, auf der das Sicherungsseil
6 aufzuziehen ist, gezeigt, wobei in diesem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4B das
Vorseil - z.B. mit dem Haken 25 - in einen Schlitz 30 eines Halters 31 eingehängt
wird, wonach es in diesem Schlitz 30 mittels einer Schwenklasche 32 gesichert wird.
Eine ähnliche Fixierung ist am anderen Vorseil-Ende an der Feststelleinrichtung 12
möglich.
[0039] In Fig. 9 ist in einer Ansicht ähnlich Fig. 2 oder 3 eine Ausführungsform dargestellt,
bei der die Umlenkeinrichtung 8 an der oberen Umlenkstelle 8' am Leitungsmast 1 anstatt
mit einer großen Umlenkrolle 13, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, mit drei vergleichsweise
kleinen Umlenkrollen 13A, 13B und 13C realisiert ist, die an einer winkelförmigen
Konsole 13D frei drehbar gelagert sind.
[0040] Weiters sind in Fig. 9 die unteren Enden des Aufwärts-Trums 10A sowie des Abwärts-Trums
10B des Vorseils 10 strichliert in einer größeren Höhe (z.B. ungefähr 2,5 bis 3 m
über dem Boden) veranschaulicht, wobei sie dort im Fall, dass nur das Vorseil 10 vorliegt
und das Sicherungsseil 6 entgegen der Darstellung in Fig. 9 nicht aufgezogen ist,
in einer verschließbaren, vergleichsweise kleinen Aufnahmestation 14' gegen unbefugten
Zugriff gesichert sind. Auch hier wird im übrigen bevorzugt die Antriebseinrichtung
16 erst im Bedarfsfall am Leitungsmast 1 im unteren Bereich angebracht, um das Sicherungsseil
6 aus dem Seilsack 7, der dann in diesem Bedarfsfall ebenfalls erst aufgestellt wird,
mit Hilfe des Vorseils 10, das auf der Rolle 15 aufgerollt wird, aufzuziehen, um schließlich
eine Anordnung mit dem Sicherungsseil 6 wie in Fig. 1 und 9 gezeigt zu erreichen.
[0041] In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3, mit den beiden schwenkbaren Abdeckungs-
bzw. Gehäusehälften 14A, 14B, befinden sich die beiden freien Enden des Vorseils 10
in einem tieferen Bereich, etwa in einer Höhe zwischen 1 m und 1,5 m, sodass ein Zugriff
zu diesen Vorseil-Enden nach Öffnen der Abdeckung 14 ohne irgendwelche Aufstiegshilfen
möglich ist. Dagegen ist in der Ausführungsform gemäß Fig. 9 ein Zugang zu den beiden
Enden des Vorseils 10 nur mit Hilfe einer Leiter oder dergl. möglich, um dadurch eine
erhöhte Sicherheit gegen einen unbefugten Zugriff vorzusehen.
[0042] In Fig. 10 ist eine abgewandelte Umlenkeinrichtung 8 für das vorliegende Sicherungssystem
gezeigt, wobei Fig. 10a eine Ansicht, Fig. 10b eine Draufsicht und Fig. 10c eine Seitenansicht
veranschaulicht. Dabei ist aus Fig. 10b auch die Anbringung an einem Eckstiel 3 eines
im Übrigen nicht näher gezeigten Leitungsmastes 1 ersichtlich, wobei ein an sich übliches
Klemmsystem 40 zur Fixierung eines Halters 41 für die Umlenkeinrichtung 8 gezeigt
ist. An diesem wie aus Fig. 10b ersichtlich abgewinkelten Halter 41 ist als eigentliche
Umlenkeinrichtung 8 eine Sicherheits-Steigsprosse 4 angebracht, wie sie auch zum Besteigen
des Leitungsmasts (1 in Fig. 1) verwendet werden. Aus den Fig. 10a bis 10c ist dabei
die am frei auskragenden Ende der Steigsprosse 4 geformte Wendel, die als Einhängöse
bzw. Ösenelement 5 dient, ersichtlich. In diese Einhängöse 5 bzw. Wendel ist gemäß
der Darstellung in Fig. 10 das Sicherungsseil 6 eingehängt. Dieses Sicherungsseil
6 ist weiters über Führungsbolzen 42 gelegt, von denen jeweils einer auf einer Seite
der Steigsprosse 4 und etwas tiefer als diese angebracht ist. Jeder dieser Führungsbolzen
42 ist in einem vertikalen Längsschlitz 43 (s. Fig. 10a) vertikal verschiebbar gelagert,
und zwar entgegen einer nur ganz schematisch in Fig. 10c angedeuteten Feder 44. Bei
einer entsprechend hohen Belastung des Sicherungsseils 6, im Fall eines Sturzes einer
Person in das Seil, werden demgemäß die beiden Führungsbolzen 42 gemäß Pfeilrichtung
45 in Fig. 10c abwärts gedrückt, um so eine zusätzliche Dämpfung beim Sturz zu ermöglichen.
Die Führungsbolzen 42 bilden somit Sturz-Dämpfungselemente und Druckbegrenzer. Die
Führungsbolzen 42 können mit Kunststoff ummantelt sein, um so die Seilführung möglichst
reibungsfrei zu gestalten. Andererseits kann anstatt dieser Kunststoff-Ummantelung
auch eine drehbare Rolle (42' in Fig. 11b) vorgesehen sein.
[0043] In Fig. 11 ist in den Teildarstellungen Fig. 11a (Ansicht), 11b (Draufsicht) und
11c (Seitenansicht) eine die Umlenkeinrichtung 8 gemäß Fig. 10 sehr ähnliche Umlenkeinrichtung
gezeigt, die sich von der Umlenkeinrichtung 8 gemäß Fig. 10 im Grunde nur dadurch
unterscheidet, dass anstelle der Sicherheits-Steigsprosse 4 mit endseitiger wendelförmiger
Einhängöse 5 nunmehr ein einfacher Ringbolzen 4' am Halter 41 befestigt ist. Der Halter
41 kann dabei wie anhand der Fig. 10 bereits beschrieben an einem Eckstiel 3 mit Hilfe
eines Klemmsystems 40 angebracht sein. Der Ringbolzen 4' hat dabei an seinem frei
auskragenden Ende einen einstückig, durch Biegen geformten geschlossenen Ring, durch
den das Sicherungsseil 6 (und zuvor das Vorseil 10, vgl. beispielsweise Fig. 2 und
3) gezogen wird. Die Führungsbolzen 42 sind entsprechend Fig. 10 ausgebildet und gelagert,
so dass sich eine neuerliche Beschreibung und genauere Darstellung erübrigen kann.
[0044] Anstatt eines festen Kunststoffmantels für die der Führungsbolzen 42 ist es auch
denkbar, die Lagerbolzen wie erwähnt mit darauf drehbar gelagerten Hülsen oder Rollen
vergleichbar vorzusehen, vgl. auch die Position 42' in Fig. 11b.
[0045] In Fig. 12 ist, wiederum in entsprechenden Teilansichten, nämlich Ansicht (Fig. 12a),
Draufsicht (Fig. 12b) und Seitenansicht (Fig. 12c), eine besonders einfache Umlenkeinrichtung
8 gezeigt, die durch eine bloße Sicherheits-Steigsprosse 4 mit endseitiger Wendel
als Einhängöse 5 für das Sicherungsseil 6 (und selbstverständlich für das davor angebrachte
Vorseil 10) gebildet ist. Seitliche Führungsbolzen oder -rollen sind jedoch nicht
vorgesehen. Im Übrigen entspricht die Ausführungsform der Umlenkeinrichtung 8 gemäß
Fig. 12 jenen gemäß Fig. 10 und 11, so dass sich eine neuerliche Beschreibung hiervon
erübrigen kann. Es sind jedoch entsprechende Komponenten in Fig. 12 mit Bezugszeichen
entsprechend jenen in Fig. 10 bezeichnet.
[0046] Eine derartige Umlenkeinrichtung 8 wie in Fig. 12 ist insbesondere für Leitungsmaste
mit vergleichsweise geringerer Höhe vorgesehen.
[0047] Wenn die Erfindung vorstehend in einer bevorzugten Ausführungsform am Beispiel eines
(Strom-)Leitungsmasts 1 veranschaulicht wurde, so ist auch selbstverständlich eine
Anwendung des vorliegenden Sicherungssystems auch bei anderen vergleichbaren Bauwerken,
wie etwa bei Handymasten, aber auch bei (steilen) Schrägdächern, selbst bei Fassaden,
denkbar.
[0048] Weiters ist es möglich, das aufgezogene Sicherungsseil 6 beispielsweise im Bereich
der oberen Umlenkeinrichtung 8, etwa mit Hilfe von elektrisch betätigten Bremsbacken
(nicht dargestellt) unterhalb des Wetterschutzes 14, zu fixieren; in diesem Fall kann
sich ein weiteres Abwärtsziehen des Sicherungsseils 6 auf der in der Zeichnung linken
Seite des Masts 1 erübrigen, und es kann ein ungefähr nur halb so langes Sicherungsseil
6 eingesetzt werden. Zum Betätigen der Bremsbacken kann z.B. der Batterie 18 (Fig.
7) die erforderliche elektrische Energie entnommen werden.
1. Sicherungssystem für Leitungsmasten (1), Handymasten oder dergl. Bauwerke, wobei ein
Sicherungsseil (6) mit Hilfe eines Vorseils (10) an einem Bauwerk aufwärts und über
eine Seil-Umlenkeinrichtung (8) am Bauwerk an einer oberen Umlenkstelle (8') gezogen
und in Ösenelementen (5) am Bauwerk gesichert wird, wobei sich das Vorseil (10) im
am Bauwerk angebrachten Zustand in einem Aufwärts-Trum (10A) aufwärts und von der
oberen Umlenkstelle (8') in einem Abwärts-Trum (10B) abwärts erstreckt, und wobei
ein Verbindungselement (25, 26) am unteren Ende des Aufwärts-Trums (10A) des Vorseils
(10) zur Verbindung mit einem Ende des Sicherungsseils (6) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorseil (10) am Bauwerk unter Hindurchführung durch zumindest einige der Ösenelemente
(5) angebracht ist, dass die Ösenelemente (5) durch wendelförmige Einhängösen an den
frei auskragenden Enden von am Bauwerk angebrachten Steigsprossen (4) gebildet sind,
dass eine Antriebseinrichtung (16) mit einer Rolle (15) für das Vorseil (10) im unteren
Bereich des Bauwerks montiert und mit dem unteren Ende des Abwärts-Trums (10B) des
Vorseils (10) verbunden ist, wobei das Sicherungsseil (6) für einen Einsatz vom Vorseil
(10) direkt durch die Ösenelemente (5) gezogen und nach dem Einsatz wieder eingeholt
wird, und dass ein öffenbares Gehäuse (14, 14') zum Versperren von Fixierelementen
(11, 12) für die Enden des Vorseils (10) am Bauwerk vorgesehen ist.
2. Sicherungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtung (8) wenigstens eine Umlenkrolle (13, 13A, 13B, 13C) aufweist.
3. Sicherungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtung (8) einen Bolzen (4) mit daran vorgesehenem Öselenement (5)
aufweist.
4. Sicherungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (4) durch eine Steigsprosse (4) mit wendelförmigem Ösenelement (5) gebildet
ist.
5. Sicherungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass beidseits des Bolzens (4) jeweils eine Führungsrolle (42') oder ein Führungsbolzen
(42) für das Sicherungsseil (6) angebracht ist.
6. Sicherungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrollen (42') oder -bolzen (42) in Längsschlitzen (43) in einem am Bauwerk
angebrachten Halter (41) verschiebbar gelagert sind.
7. Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (16) einen Motor (19), vorzugsweise einen Elektromotor, enthält.
8. Sicherungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (16) ein dem Motor (19) nachgeschaltetes Wendegetriebe aufweist.
9. Sicherungssystem nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine Batterie (18) zur Energieversorgung des Elektromotors.
10. Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Rolleneinrichtung (21), die zum Antreiben des Sicherungsseils (6) beim Abnehmen
vom Bauwerk vorgesehen ist.
11. Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen Seilsack (7) zur Speicherung des Sicherungsseils (6) im nicht-montierten Zustand.
12. Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungselement ein Haken (25) oder eine Schlaufe (26) vorgesehen ist.
13. Leitungsmast (1) mit einem Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit
Steigsprossen (4) an einem Mast-Eckstiel (3), die an den frei auskragenden Enden Einhängösen
(5) aufweisen.
14. Verfahren zum Anbringen eines Sicherungsseils (6) an einem Leitungsmast (1), Handymast
oder dergl. Bauwerk, wobei vorab ein Vorseil (10) bleibend am Bauwerk derart angebracht
wird, dass es sich in einem Aufwärts-Trum (10A) aufwärts zu einer Seil-Umlenkeinrichtung
(8) am Bauwerk und von dieser in einem Abwärts-Trum (10B) wieder abwärts erstreckt,und
wobei ein Ende des Sicherungsseils (6) mit dem unteren Ende des Aufwärts-Trums (10A)
des Vorseils (10) verbunden wird und das Sicherungsseil (6) mit Hilfe des Vorseils
(10) verbunden wird und das Sicherungsseil (6) mit Hilfe des Vorseils (10) am Bauwerk
aufwärts und über die Umlenkeinrichtung (8) gezogen sowie in Ösenelementen (5) am
Bauwerk gesichert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorseil (10) in als Ösenelemente (5) vorgesehenen wendelförmigen Einhängösen
an frei auskragenden Enden von am Bauwerk angebrachten Steigsprossen (4) eingehängt
wird, dass zum Versperren von Fixierelementen (11, 12) für die Enden des bleibend
angebrachten Vorseils (10) ein öffenbares Gehäuse (14, 14') am Bauwerk vorgesehen
wird, und dass das Gehäuse (14, 14') zum Anbringen de Sicherungsseils (6) am unteren
Ende des Aufwärts-Trums (10A) des Vorseils (10) geöffnet wird, und dass das Sicherungsseil
(6) nach seinem Verbinden mit dem Vorseil (10) mit dessen Hilfe direkt durch die wendelförmigen
Einhängösen hochgezogen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsseil (6) vor und/oder nach seinem Gebrauch in einem Seilsack (7) verstaut
wird.