Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem zur
Zerkleinerung von Material insbesondere in Form von Abfallprodukten.
Stand der Technik
[0002] Gewerbeabfall, Industrieabfall, Hausabfall, Produktionsabfälle wie z.B. (Hart-) Kunststoff,
Textilien, Verbundstoffe, Gummi, Holz, Althölzer (wie Paletten und Spanplatten), Biomasse,
Strauchwerk, Haus- und Baumischabfall etc. bedürfen vor ihrer endgültigen Entsorgung
oder insbesondere vor der Rückführung in den Wertstoffkreislauf und für die Energiegewinnung,
der Zerkleinerung. Zur Zerkleinerung sind in dem Stand der Technik Ein- oder Mehrwellenzerkleinerer
bekannt, welche beispielsweise durch Radlader, Gabelstapler oder Förderbänder über
einen Trichter zur Materialaufgabe beschickt werden.
[0003] Das zu zerkleinernde Material wird beispielsweise mittels Einzugselementen in den
Trennbereich der Wellen gefördert und dort bearbeitet.
[0004] Die
EP 0 529 221 B1 beschreibt ein Zweiwellenzerkleinerungssystem mit gegenläufig angetriebenen Brecherwalzen.
[0005] Aufgrund von brechenden Werkzeugen entsteht bei der Zerkleinerung nach dem Stand
der Technik ein hoher, heute nicht mehr zeitgemäßer Energiebedarf / Energieaufwand.
Weiterhin folgt aufgrund eines groben, undefiniertem Zerkleinern im Endprodukt einen
hohen Anteil an unerwünschtem Überkorn. Dieses erschwert die weitere Verarbeitung
und eine Vermarktung des Zerkleinerungsgutes.
[0006] Weiterhin gibt es nach dem Stand der Technik schneidende Zerkleinerungssysteme auch
im Zweiwellenprinzip. Diese haben jedoch das Problem, dass sich der Durchsatz enorm
verringert, da die Werkzeuge enger gebaut werden müssen, um einen hohen Anteil an
Ausreißern, also unerwünschten Überkorn ,zu vermeiden.
[0007] Ferner gibt es das Problem, dass der Verschleiß innerhalb einer Zerkleinerungseinheit
durch blockierendes, schleifendes Material drastisch erhöht, die Standzeit hierdurch
stark reduziert wird.
[0008] All diese Systeme haben lediglich 1 - 2 Trennebenen oder Trennvorgänge innerhalb
eines Durchgangs, also einer Umdrehung der Zerkleinerungswerkzeuge, und sind somit
häufig nicht wirtschaftlich genug.
[0009] Es ist Aufgabe des neuen Mehrbereichs-Zweiwellen-Zerkleinerungssystems, angesichts
der oben diskutierten Probleme des Standes der Technik, ein Mehrbereichs-Zweiwellen-Zerkleinerungssystem,
ein wirtschaftlicheres und effizienteres, insbesondere Energieeffizienteres Zerkleinerungssystem
bereitzustellen, worin die Effizienz der Zerkleinerung eines Durchgangs, also in einer
Umdrehung der Zerkleinerungswerkzeuge, erhöht wird. Ferner soll bei dem System der
Verschleiß an dem Zerkleinerungssystem und den Zerkleinerungswerkzeugen gegenüber
dem Stand der Technik vermindert werden.
Beschreibung
[0010] Die obige Aufgabe wird mit einem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem gemäß Anspruch
1 gelöst.
[0011] Die Erfindung stellt ein Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem zum Zerkleinern von
Material bereit, umfassend: zwei im Wesentlichen parallel angeordnete, gegenläufig
angetriebene Wellen, wobei jede Welle jeweils von einem Walzenkörper umgeben ist;
eine Vielzahl von Tragelementen, wobei jedes Tragelement im Wesentlichen radial um
den Walzenkörper angebracht ist, wobei vorzugsweise jedes Tragelement eine radial,
wellenförmig, gerundet oder eckig bzw. kantig, symmetrisch oder unsymmetrisch ausgebildete
Umfangslinie aufweist; eine Vielzahl von Trennelementen, die insbesondere scheibenartig
und / oder plattenartig ausgebildet sind, die jeweils im Wesentlichen tangential am
Umfangsbereich der Tragelemente angebracht sind; wobei die Tragelemente um die Walzenkörper
derart beabstandet angeordnet sind, dass jeweils ein Trennelement an einem Tragelement
der einen Welle zwischen zwei unmittelbar benachbarten Tragelementen der anderen Welle
eingreifen kann; wobei jede Welle jeweils zwischen zwei unmittelbar benachbarten Tragelementen
dieser Welle auf dem Walzenkörper der Welle Gegentrennelemente hat, die zu den Trennelementen
der anderen Welle derart korrespondierend angebracht sind, dass die Trennelemente
der anderen Welle bei gegenläufigem Eingreifen in den Zwischenraum der beiden unmittelbar
benachbarter Tragelemente der einen Welle gegen die korrespondierenden Gegentrennelemente
arbeiten, insbesondere schneiden, so dass das Material zerkleinert wird.
[0012] Die beiden gegenläufig angetriebenen Wellen sind typischerweise parallel in einem
Abstand angeordnet, so dass die Trennelemente der einen Welle zwischen zwei unmittelbar
benachbarte Tragelemente der anderen Welle eingreifen können. Zwischen den beiden
Wellen entsteht dadurch ein Spalt, in dem die Zerkleinerung des zu zerkleinernden
Materials geschieht. Es versteht sich, dass die jeweiligen Trennelemente der einen
Welle die äußere Oberfläche des Walzenkörpers dabei nicht erreichen. Der Walzenkörper
kann dabei auch eine andere Geometrie aufweisen, etwa eine polygonale Geometrie, beispielsweise
sechseckig oder achteckig. Es versteht sich ferner, dass beim gegenläufigen Eingreifen
auch zumindest die äußeren Bereiche jeweils eines Trennelements der einen Welle in
den Zwischenraum zwischen zwei unmittelbar benachbarte Tragelemente der anderen Welle
eingreifen. Die Tragelemente sind typischerweise scheibenartig ausgebildet. Die gegenläufige
Antriebsrichtung der beiden Wellen definiert beispielsweise einen Einzugsbereich des
Systems etwa oberhalb einer gedachten Ebene, die durch die beiden Längsachsen der
Wellen gelegt wird und einen Auslaufbereich unterhalb dieser Ebene, wobei diese Bereiche
etwa nach oben durch den Beginn des gegenläufigen Eingreifens, nach unten etwa durch
das Ende des gegenläufigen Eingreifens zwischen den beiden Wellen begrenzt werden.
[0013] Die tangential an den Tragelementen angeordneten Trennelemente der einen Welle können
insbesondere in ihrer Funktion wirkungsvoll unterstützt werden durch Gegentrennelemente,
die sich korrespondierend angeordnet auf dem Walzenkörper der anderen Welle befinden.
So kann ein Trennelement gegen ein Gegentrennelement arbeiten. Dabei soll der Begriff
arbeiten bedeuten, dass zwischen dem Trennelement und dem korrespondierenden Gegentrennelement
Material zerkleinert, insbesondere geschnitten wird. Dabei soll der Begriff korrespondierende
Anordnung bedeuten, dass die Anordnung der genannten Elemente, d.h. Trennelemente,
Gegentrennelement, Tragelemente, es ermöglicht, dass bei gegenläufiger Drehung der
Wellen sich diese Elemente derart nahe kommen, dass Material zwischen diesen Elementen
zerkleinert wird. Dabei gibt es typischerweise für jedes Trennelement ein entsprechendes
Gegentrennelement. Es versteht sich dabei, dass das Gegentrennelement aus einem Stück
gefertigt sein kann, es aber auch möglich ist, dass Gegentrennelement aus mehreren
Stücken zusammengesetzt auszubilden. Es versteht sich, dass eine Mehrzahl von Trennelementen
typischerweise symmetrisch am Umfangsbereich der Tragelemente angebracht sein kann.
Die typischerweise scheiben-, umlaufend wellenartige Form der Tragelemente begünstigt
eine bessere Umwälzung des zu zerkleinernden Materials und erleichtert oder optimiert
gleichzeitig den Einzug des Materials. Die Tragelemente können vorzugsweise eine wellenförmige
oder rosettenförmige Umfangslinie oder Umfangsbereich aufweisen. Hierdurch kann die
Umwälzung und der Einzug weiter enorm verbessert werden. Gleichzeitig wird dadurch
der Energieaufwand zum Zerkleinern gesenkt. Die Zahl der Maxima der Wellenform der
Tragelemente kann mit n bezeichnet werden, wobei n eine natürliche Zahl ist. Die Trennelemente
können an allen oder wenigstens einigen dieser Maxima angebracht werden. Die Anzahl
der Trennelemente kann beispielsweise n=4 oder n=6 entsprechend der Zahl der Maxima
betragen. Es ist aber auch eine andere Zahl von Trennelementen denkbar. Die Trennelemente
sind typischerweise symmetrisch, aber auch unsystematisch, um das Tragelement angebracht.
Das gilt auch für Tragelemente, die beispielsweise keine Wellenform am Umfang aufweisen.
Die Symmetrie n wird typischerweise für alle Tragelemente gleich sein., kann aber
auch unterschiedlich gewählt werden.
[0014] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die Trennelemente der einen Welle
jeweils wenigstens an ihren Vorderkanten bezogen auf die Gegentrennelemente der anderen
Welle einen Schneidbereich aufweisen, der beispielsweise abgeschrägt ist.
[0015] Die scheibenartigen und / oder plattenartigen und / oder messerartigen Trennelemente
können eine rechteckige, parallelogrammartige oder viereckige Form aufweisen. Es versteht
sich, dass die Trennelemente typischerweise derart an den Tragelementen befestigt
sind, dass das Trennelement etwa in seiner Mitte an dem Tragelement, das dazu senkrecht
steht, befestigt ist. Der bei gegenläufiger Drehung der Wellen zum Spalt zeigende
vordere Kantenbereich der Trennelemente, kurz als Vorderkante bezeichnet, kann durch
einen Schneidbereich geeignet einen höheren Druck auf eine kleinere Fläche ausüben,
so dass die Effizienz des Arbeitsvorgangs, also des Zerkleinerns durch Schneiden gegen
das Gegentrennelement erhöht werden kann.
[0016] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die Trennelemente der Welle in
der Breite so ausgebildet sein, dass die Breite geringfügig kleiner als der jeweilige
Abstand zwischen den beiden gegenüberliegenden Tragelementen ist, so dass beim gegenläufigem
Eingreifen der Trennelemente der Wellen in die gegenüber befindlichen Tragelemente,
ein Trennelement der einen Welle gegen zwei unmittelbar benachbarte Tragelemente der
anderen Welle brechend und / oder schneidend seitlich arbeitet.
[0017] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können jeweils die Trennelemente der
einen Welle derart korrespondierend zu den Trennelementen der anderen Welle angeordnet
sein, dass bei gegenläufigem Eingreifen der Trennelemente der Wellen ein Trennelement
der einen Welle gegen ein unmittelbar benachbartes Trennelement der anderen Welle
brechend arbeitet.
[0018] Die Trennelemente sind, wie oben beschrieben typischerweise derart an den Tragelementen
befestigt, dass das Trennelement etwa in seiner Mitte an dem Tragelement, das dazu
senkrecht steht, befestigt ist. Ein Trennelement der einen Welle ist also tangential,
etwa mittig an dem Tragelement befestigt. Ein Trennelement der einen Welle, der Einfachheit
halber als erstes Trennelement bezeichnet, kann zwischen zwei benachbarte Tragelemente
der anderen Welle eingreifen. Diese benachbarten Tragelemente der anderen Welle tragen
wiederum Trennelemente, die sich in entgegen gesetzter Richtung zu dem ersten Trennelement
bewegen. Dadurch kann zwischen dem ersten Trennelement und einem benachbarten Trennelement
der anderen Welle zu zerkleinerndes Material geschnitten, gerissen bzw. gebrochen
werden. Diese Zerkleinerung findet typischerweise im Einzugsbereich statt. Dadurch
kann das zu zerkleinernde Material bereits sehr früh gebrochen und / oder geschnitten
und gerissen werden.
[0019] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können jeweils die Trennelemente der
einen Welle derart korrespondierend zu den Trennelementen der anderen Welle angeordnet
sein, dass bei gegenläufigem Eingreifen der Trennelemente der Wellen ein Trennelement
der einen Welle gegen ein korrespondierendes Trennelement der anderen Welle schneidend
arbeitet, wobei insbesondere die Vorderkante des Trennelementes der einen Welle gegen
die der Vorderkante des anderen Trennelements abgewandte Kante arbeitet.
[0020] Wie oben beschrieben kann ein Trennelement der einen Welle, der Einfachheit halber
als erstes Trennelement bezeichnet, zwischen zwei benachbarte Tragelemente der anderen
Welle eingreifen. Diese benachbarten Tragelemente der anderen Welle tragen wiederum
Trennelemente, die sich in entgegen gesetzter Richtung zu dem ersten Trennelement
bewegen. Die Trennelemente der anderen Welle können derart korrespondierend zum ersten
Trennelement der einen Welle angeordnet sein, dass die Vorderkante des ersten Trennelements
einen Zerkleinerungsvorgang gegen die der Vorderkante des anderen Trennelements der
anderen Welle abgewandte Kante, also die rückseitige Kante, ausführen kann. Dabei
kommt es typischerweise zu einer Überlappung in axialer Richtung zwischen der Vorderkante
des ersten Trennelements und der rückseitigen Kante des korrespondierenden Trennelements.
Dies geschieht typischerweise im Auslaufbereich des Systems. Dadurch wird Material
abermals zerkleinert.
[0021] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können jeweils die Trennelemente der
einen Welle derart korrespondierend zu den Trennelementen der anderen Welle und den
Gegentrennelementen der anderen Welle angeordnet sein, dass innerhalb einer einzigen
gegenläufigen Umdrehung beider Wellen bei gegenläufigem Eingreifen der Trennelemente
der Wellen zunächst ein Trennelement der einen Welle gegen ein unmittelbar benachbartes
Paar der Tragelemente der anderen Welle schneidend und / oder brechend arbeitet, danach
das Trennelement der einen Welle gegen die zu diesem Trennelement korrespondierenden
Gegentrennelemente der anderen Welle schneidend arbeitet und danach das Trennelement
der einen Welle gegen das Trennelement der anderen Welle das zu diesem Trennelement
korrespondierend angebracht ist, gegen die der Vorderkante des anderen Trennelements
abgewandte Kante, schneidend arbeitet.
[0022] Die Anordnung der Trennelemente der einen Welle korrespondierend zu den Trennelementen
der anderen Welle und korrespondierend zu den Gegentrennelementen der anderen Welle
ermöglicht also innerhalb einer einzigen gegenläufigen Umdrehung der beiden Wellen
vier Trennvorgänge / Zerkleinerungsvorgänge bezüglich des zu zerkleinernden Materials.
Der erste Trennvorgang besteht beispielsweise darin, dass das Material zwischen einem
Trennelement der einen Welle, der Einfachheit halber als erstes Trennelement bezeichnet,
und einem Trennelement der anderen Welle, der Einfachheit halber als zweites Trennelement
bezeichnet, eingezogen, gebrochen und gerissen werden. Der erste Trennvorgang geschieht
typischerweise im Einzugsbereich der beiden Tragelementen der anderen Welle.
[0023] Unmittelbar danach wird das Trennelement der einen Welle, zwischen die beiden Tragelemente
der anderen Welle eingeführt. Dadurch dass das Trennelemente nur geringfügig in der
Breite kleiner ist, als der Abstand zwischen den Tragelementen der anderen Welle,
kommt es zwischen dem Trennelement und den wellförmig ausgebildeten seitlichen Kanten
des Tragelementes zu einem zweiten überwiegend brechenden, aber auch einem schneidenden
und reißenden zweiten Zerkleinerungsvorgang. Dieser zweite Trenn- bzw. Zerkleinerungsvorgang
erfolgt typischerweise noch im Einzugsbereich der beiden Tragelemente. Danach wird
beispielsweise bei derselben gegenläufigen Umdrehung der beiden Wellen das Material
zwischen dem ersten Trennelement und einem korrespondierenden Gegentrennelement der
anderen Welle zerkleinert, getrennt, geschnitten. Dieser dritte Trennvorgang geschieht
typischerweise auch in einem Bereich zwischen den beiden Tragelementen der anderen
Welle. Danach wird beispielsweise bei derselben gegenläufigen Umdrehung der beiden
Wellen das Material zwischen dem ersten Trennelement der einen Welle und dem Trennelement
der anderen Welle abermals zerkleinert, etwa geschnitten. Wobei insbesondere die Vorderkante
des Trennelementes der einen Welle gegen die der Vorderkante des anderen Trennelements
abgewandten Kante arbeitet. Dieser vierte Trennvorgang geschieht typischerweise im
Auslaufbereich des Systems. Durch die Kombination der vier Trennvorgänge kann das
Material besonders effektiv und gleichmäßig zerkleinert werden. Es entsteht ein in
der Körnung gleichmäßiges Endprodukt, das nahezu frei von unerwünschten Überkorn ist.
Das Zerkleinerungsgut kann praktisch zur direkten Vermarktung gelangen ohne weitere
komplizierte nachfolgende Technik, etwa Siebtechnik, bemühen zu müssen. Ferner wird
der Energiebedarf zum Zerkleinern aufgrund des gleichmäßigen Einzugs des zu zerkleinernden
Materials und der wellenartigen Form der Tragelemente stark reduziert. Ein Trennen
auf vier Ebenen, also in vier Abschnitten während nur eines Durchlaufes bzw. Umdrehung
der Wellen, wie oben beschrieben, reduziert den Energiebedarf, den Verschleiß und
optimiert die Gleichmäßigkeit des ausgegebenen zerkleinerten Materials.
[0024] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem kann jedes Trennelement der einen Welle
jeweils mit zwei Gegentrennelementen zweier unmittelbar benachbarter Tragelemente
der anderen Welle korrespondieren, wobei die beiden Gegentrennelemente zwischen den
beiden Trageelementen in axialer Richtung beabstandet sind.
[0025] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die Gegentrennelemente unmittelbar
an den Tragelementen auf dem Walzenkörper vorgesehen sein.
[0026] Die Gegentrennelemente können praktisch direkt an den Tragelementen angeformt sein
oder an den Tragelementen geeignet befestigt oder angeschweißt sein. Es versteht sich,
dass die radiale Höhe der Gegentrennelemente typischerweise geringer als die radiale
Höhe der Tragelemente ist.
[0027] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die Gegentrennelemente quaderförmig
oder rechteckig ausgebildet sein und insbesondere in axialer Richtung senkrecht zu
den Tragelementen vorgesehen sein.
[0028] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die Gegentrennelemente jeweils
an ihren Vorderkanten, die zur anderen Welle zeigen, einen Schneidbereich aufweisen,
der beispielsweise abgeschrägt ist.
[0029] Die Gegentrennelemente können quaderförmig oder klötzchenartig ausgebildet sein,
wodurch eine ambossartige Wirkung gegen die korrespondierenden Trennelemente erzielbar
ist. Ebenso können die Gegentrennelemente ihrerseits an ihren Vorderkanten, die zur
anderen Welle zeigen, einen Schneidbereich aufweisen, der beispielsweise abgeschrägt
ist, so dass jeweils der Schneidbereich des Gegentrennelements und des korrespondierenden
Trennelements eine Schneidwirkung erzielen können.
[0030] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die Vorderkanten der Trennelemente
im Wesentlichen in axialer Richtung parallel zur Längsachse der Welle angeordnet sein
oder die Vorderkanten der Trennelemente mit einer Schräge unter einem Winkel α zur
Längsachse der Welle angeordnet sein, wobei 0°< α < 90°, bevorzugt 0°< α < 45° ist.
[0031] Durch die Schräge der Vorderkanten der Trennelemente können die Trennelemente spezifischen
Zerkleinerungsaufgaben angepasst werden.
[0032] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die zu den Trennelementen der
einen Welle korrespondierenden Gegentrennelemente der anderen Welle entsprechend der
Schräge der korrespondierenden Trennelemente angeordnet sein.
[0033] Die Gegentrennelemente sind typischerweise entsprechend der Schräge der Trennelemente
angeordnet, um eine möglichst hohe Effizienz zu erzeugen. Ist die Schräge 0°, d.h.
die Vorderkanten der Trennelemente sind im Wesentlichen in axialer Richtung parallel
zur Längsachse der Welle, so ist beispielsweise die Schräge der Gegentrennelemente
ebenfalls 0°.
[0034] Das Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem kann ferner eine Vielzahl von Fangelementen
umfassen, die an wenigstens einigen der Tragelemente an deren Außenumfang im Wesentlichen
radial zur Längsachse der Welle angebracht sein können, wobei die Fangelemente typischerweise
hakenartig gebogen sind, so dass sie überwiegend auf die jeweils andere Welle zeigen.
[0035] Die Fangelemente können beispielsweise an jedem zweiten oder dritten Tragelement
vorgesehen werden. Es können für ein Tragelement mit Fangelementen die Fangelemente
an allen oder wenigstens an einigen der Trennelemente vorgesehen sein. Dabei können
die Fangelemente etwa an der Position der Trennelemente mittig zu den Trennelementen
vorhanden sein. Es versteht sich, dass die Fangelemente so ausgebildet sind, dass
sie die Oberfläche des Walzenkörpers der anderen Welle bei Drehung der Wellen nicht
berühren. Die Fangelemente verbessern das Einziehen von unzerkleinertem Material in
den Einzugsbereich der beiden Wellen.
[0036] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die Tragelemente jeweils an ihrem
zum Wellenmittelpunkt kleinsten Abstand ein Schutzelement oder einen sonstigen geeigneten
Verschleißschutz aufweisen, die jeweils zur anderen Welle zeigen.
[0037] Das Schutzelement, Verschleißschutz oder spezielles Verschleißelement an den Tragelementen
ist typischerweise an dem Mittelpunkt am nächsten kommenden Punkt angebracht, und
zwar an der wellenförmig ausgebildeten Schmalseite der Tragelemente und dient beispielsweise
dazu, diesen Punkt zu schützen, da dieser Punkt am stärksten durch den Zerkleinerungsvorgang
beansprucht wird,
[0038] In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem können die beiden Wellen synchron oder
asynchron angetrieben werden, wobei jede der Wellen auswechselbar ist.
[0039] Dabei ist hier besonders die Breite der Trag- und Trennelemente für den Asynchronlauf
entscheidend. In dem Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem kann jede der beiden Wellen
über ein Getriebe hydraulisch oder mechanisch oder durch einen Direktantrieb angetrieben
werden.
[0040] Durch das synchrone oder asynchrone Antreiben kann den verschiedenen Lasten, die
auf die Wellen bei der Umdrehung wirken, Rechnung getragen werden. Ein Getriebe oder
ein Direktantrieb kann die entsprechende Kraftübertragung hydraulisch oder mechanisch
gewährleisten.
[0041] Die Erfindung stellt ferner eine Zerkleinerungsvorrichtung zum Zerkleinern von Material
bereit, umfassend: ein Gehäuse; eine Trichtervorrichtung zum Einfüllen des Materials;
ein Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem wie oben beschrieben; einen motorischen
Antrieb, insbesondere einen Stellmotor oder einen Torquemotor, insbesondere einen
Elektro- oder Dieselmotor, zum Antreiben der Wellen und einen Austragbereich zum Austragen
des zerkleinerten Materials, wobei vorzugsweise der Austragsbereich als Förderband,
Schieber, Klappe oder Kratzförderer ausgeführt ist.
[0042] Es gilt also: In dem neuen Mehrbereichs-Zweiwellen-Zerkleinerungssystem ergeben sich
aufgrund der Geometrie und der Trennelemente Anordnungen, 4 Trennvorgänge / Trennebenen
innerhalb eines Durchgangs, also bei einer Umdrehung der gegenläufigen Wellen, wodurch
der Zerkleinerungsvorgang deutlich effizienter wird.
[0043] Weitere Merkmale und beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es versteht sich, dass die Ausführungsformen
nicht den Bereich der vorliegenden Erfindung erschöpfen. Es versteht sich weiterhin,
dass einige oder sämtliche der im Weiteren beschriebenen Merkmale auch auf andere
Weise miteinander kombiniert werden können.
Figur 1 stellt eine Prinzipskizze für ein Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem gemäß
der vorliegenden Erfindung dar.
Figur 2A stellt eine schematische Draufsicht auf das Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem
gemäß Figur 1 dar.
Figur 2B stellt schematische Schnitte quer zur Längsrichtung durch das Schneidsystem
aus Figur 2A dar.
Figur 2C stellt einen Blick in Längrichtung der Wellen des Schneidsystems aus Figur
2A dar.
Figuren 3A - 3C zeigen schematisch die spezifische Anordnung von Trageelementen, Trennelementen
und Gegentrennelementen im Hinblick auf die Zerkleinerung von Material.
[0044] Die Figur 1 zeigt ein Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem 100 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem 100 gemäß Figur 1 zeigt zwei
separate Wellen 1 und 3, die mit einem zylindrischen Walzenkörper umgeben sind. Es
versteht sich, dass die Form des Walzenkörpers um die Welle auch eine andere geometrische
Form besitzen kann, beispielsweise sechseckig oder achteckig. Es sind exemplarisch
Anschlusselemente / Kupplungen 5 und 7 gezeigt. In der gezeigten Anordnung des Schneidsystems
100 in Figur 1 ist das Anschlusselement / die Kupplung 5 für die linke Welle 1 und
das Anschlusselement / die Kupplung 7 für die rechte Welle 3 gezeigt. Die beiden Wellen
1 und 3 sind im Wesentlichen parallel angeordnet. Die beiden Wellen 1 und 3 sind gegenläufig
angetrieben. Für Figur 1 bedeutet das, dass die linke Welle 1 sich im Uhrzeigersinn
dreht. Die rechte Welle 3 dreht sich entsprechend gegen den Uhrzeigersinn. Die beiden
Wellen 1 und 3 können sich synchron oder asynchron bewegen. Insbesondere können sich
die Wellen auch in dem entsprechend anderen Drehsinn drehen, d. h. die Welle 1 dreht
sich gegen den Uhrzeigersinn und die Welle 3 dreht sich im Uhrzeigersinn. Diese Möglichkeit
kann insbesondere für Wartungszwecke von Vorteil sein oder, wenn eine Störsituation,
beispielsweise durch ein Verklemmen der Wellen bzw. der Trennelemente, vorliegt. Die
Figur 1 zeigt für das Schneidsystem 100 ferner Tragelemente 9 und 11, die axial zur
Längsachse der Welle vorgesehen sind. Dabei soll die in Figur 1 gezeigte Zahl von
acht Tragelementen 9 oder 11 pro Welle als rein beispielhaft verstanden sein. Es ist
ebenso möglich eine größere oder geringere Zahl von Tragelementen pro Welle im Schneidsystem
vorzusehen. Die Tragelemente 9 und 11 sind in axialer Richtung beabstandet vorgesehen.
Im vorliegenden Beispiel sind die Abstände in axialer Richtung im Wesentlichen gleichmäßig.
Die Tragelemente 9 und 11 der Wellen sind typischerweise derart ausgebildet, dass
sie eine wellenförmige oder rosettenförmige Umfanglinie oder Umfangsbereich aufweisen.
Die wellenförmige Umfanglinie begünstigt eine bessere Umwälzung des zu zerkleinernden
Materials und erleichtert oder optimiert gleichzeitig den Einzug. Die optimierte Umwälzung
und der verbesserte Einzug können den Energieaufwand zum Zerkleinern senken. Die Wellenform
ist typischerweise gleichmäßig, also symmetrisch um den Umfang wobei auch ein unsymmetrische
Anordnung zur Verbesserung des Einzugsverhalten vorgesehen werden kann. Die Zahl der
Maxima der Wellenform der Tragelemente wird beispielsweise mit n bezeichnet, wobei
n eine natürliche Zahl ist. Figur 1 zeigt eine Wellenform mit n=6. Es versteht sich
aber, dass ebenso andere Zahlen der Maxima und damit auch der Minima möglich sind,
zum Beispiel n=4 oder n=8.
[0045] Die Figur 1 zeigt weiterhin kappenartige Schutzelemente 27 und 29, die an den Tragelementen
9, 11 der linken Welle 1 beziehungsweise der rechten Welle 3 angebracht sind. Die
Schutzelemente 27 und 29 sind in Figur 1 beispielhaft im Bereich des kleinsten Abstandes
der Wellenform zum Mittelpunkt der Tragelemente 9 und 11 vorgesehen. Die Schutzelemente
27 und 29 können auf die Tragelemente 9, 11 aufgesteckt oder geeignet befestigt sein,
wie auch anstatt der Schutzelemente 27 und 29, ein sonstiger geeigneter Verschleißschutz,
wie zum Beispiel durch Auftragsschweißung, vorgesehen werden kann.
[0046] Die Breite des Abstandes zwischen zwei benachbarten Tragelementen 9 der Welle 1 oder
zwei benachbarten Tragelementen 11 der Welle 3 ist wie folgt und wird aus der Sicht
der Welle 1, also der linken Welle erläutert. An den Tragelementen 9 sind Trennelemente
17 vorgesehen. Die Trennelemente 17 sind derart vorgesehen, dass sie beim gegenläufigen
Antreiben der Wellen 1 und 3 in den Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Tragelementen
11 der anderen Welle eingreifen können. Der Zwischenraum zwischen zwei benachbarten
Tragelementen 9 bzw.11 ist also mindestens so breit wie die Breite der Trennelemente
17 und 19. Bei Ausbildung der Trennelemente 17 und 19 in geringfügig kleinerer Breite,
die dem Abstand zwischen den beiden Tragelementen 9 bzw. 11 entspricht, erfolgt auch
eine seitliche Zerkleinerung zwischen den Trag- und Trennelementen. Dies gilt umgekehrt
auch für Trennelemente 19, die von den Tragelementen 11 der Welle 3 getragen werden.
Beispielsweise kann also ein Trennelement 17 der linken Welle, das in Figur 1 am ersten
Tragelement 9 der Welle 1 vorgesehen ist, in den Zwischenraum zwischen dem ersten
und zweiten Tragelement 11, d.h. unmittelbar benachbarten Tragelementen, der rechten
Welle 3 eingreifen. Das Eingreifen geschieht während des gegenläufigen Antreibens
der Wellen 1 und 3. In der Figur 1 haben die Tragelemente 9, 11 der rechten und der
linken Welle jeweils eine Sechser-Symmetrie. Diese Sechser-Symmetrie wird beispielsweise
beim Betrachten der Anschlusselemente / Kupplungen 5 und 7 in Figur 1 deutlich. Die
Sechser-Symmetrie wird auch durch die Zahl der Maxima der Wellenform der Umfanglinie
der Tragelemente 9, 11 gezeigt, wie oben beschrieben. Die Trennelemente 17 und 19
sind jeweils im Wesentlichen tangential am Umfangbereich der Tragelemente 9 und 11
angebracht. In Figur 1 sind entsprechend der Sechser-Symmetrie der Tragelemente 9
und 11 sechs Trennelemente mit Bezugszeichen 17 und 19 am Tragelement 9 respektive
11 in Umfangrichtung angebracht. Diese sind im Wesentlichen symmetrisch aber auch
unsymmetrisch verteilt am Umfangsbereich angebracht. Die Wellen sind synchron angetrieben.
[0047] Weiterhin bringt es beim Einzug des zu zerkleinernde Material in das Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem
100 einen Vorteil, wenn es auch zwischen den ansonsten im gleichen Winkelabstand angeordneten
Trennelementen 17 und 19, durch einen größeren Winkelabstand eine größere Lücke, oder
mehrere große Lücken gibt.
[0048] Das heißt, dass der Winkelabstand zwischen zwei oder mehreren Trennelementen 17 an
den Tragelementen 9 bezogen auf den Umfang der Welle 1, größer als bei den anderen
Trennelementen 17 ist.
[0049] Ebenso ist der Winkelabstand der jeweils zur Welle 1 korrespondierenden Trennelemente
19 der Tragelemente 11 der Welle 3, jeweils bezogen auf den Umfang der Welle 3, größer
als der Winkelabstand der anderen im gleichen Winkelabstand angeordneten Trennelemente
19 der Welle 3.
[0050] Es ist selbstverständlich, dass die jeweiligen Gegentrennelemente 21 und 23 der Wellen
1 und 3 in dem gleichen korrespondierenden Winkelabstand der Trennelementen 17 und
19 der Wellen 1 und 3 angeordnet werden.
[0051] Der Abstand beträgt also in diesem Beispiel in etwa 60°. Jedes der sechs Trennelemente
17, 19 die in Figur 1 jeweils an einem Tragelement 9, 11 angebracht sind, können in
den korrespondierenden Zwischenraum zwischen zwei unmittelbar benachbarten Tragelementen
11, 9 der jeweils anderen Welle eingreifen. Erneut bedeutet das für das in Figur 1
gezeigte Beispiel, dass jedes Trennelement 17, das am vom Anschlusselement / von der
Kupplung 5 der linken Welle 1 her gesehenen ersten Tragelement 9 angebracht ist, in
den Zwischenraum zwischen dem ersten und zweiten Tragelement 11 der rechten Welle
3, vom Anschlusselement / von der Kupplung 7 her gesehen, eingreifen kann. Es versteht
sich, dass entsprechende Korrespondenzen für alle übrigen Tragelemente 9, 11 und Trennelemente
17, 19 der jeweils linken und rechten Welle 1, 3 gelten. Nochmals sei darauf hingewiesen,
dass die Sechser-Symmetrie, d. h. die Zahl n der Trennelemente an einem Tragelement
beträgt n=6, wobei n eine natürliche Zahl ist, rein beispielhaft gewählt ist und diese
Zahl ebenso n=4 oder eine andere Zahl sein kann. Die Trennelemente der linken Welle
sind mit dem Bezugszeichen 17 bezeichnet. Die Trennelemente der rechten Welle sind
mit dem Bezugszeichen 19 bezeichnet.
[0052] An den Tragelementen 9 der linken Welle 1 sind außerdem Fangelemente, beispielsweise
in Form von Messem oder Fanghaken, vorgesehen, die mit dem Bezugszeichen 13 bezeichnet
sind. Entsprechend sind an den Tragelementen 11 der rechten Welle 3 Fangelemente vorgesehen,
die mit dem Bezugszeichen 15 bezeichnet sind. In axialer Richtung sind in Figur 1
die Fangelemente 13 bzw. 15 lediglich an einigen der Tragelemente 9, 11 vorgesehen.
Es versteht sich aber, dass Fangelemente 13, 15 sowohl an einigen als auch an allen
Tragelement 9, 11 vorgesehen sein können. Rein beispielhaft sind in Figur 1 lediglich
an jedem dritten Tragelement 9, 11 die Fangelemente 13, 15 vorgesehen. Die Fangelemente
13 respektive 15 verbessern den Einzug von Material in das Mehrwellenschneidsystem
100. Bezogen auf die Umfangrichtung eines Tragelements 9 respektive 11 können die
Fangelemente 13 bzw. 15 beispielsweise an jedem zweiten Trennelement eines Tragelements
9, 11 vorgesehen sein. Dabei können die Fangelemente 13, 15 separat oder es kann dort
ein spezielles Trennelement vorgesehen sein, das eine Kombination aus Fangelement
und Trennelement ergibt. Die Fangelemente 13 bzw. 15 sind beispielsweise hakenartig,
messerartig oder sichelartig gebogen, bezogen auf die normale Drehrichtung. Auch die
Anordnung einiger Fangelemente 13 bzw. 15 gegen die normale Drehrichtung kann vorgesehen
werden, damit bei einer Blockade der Wellen 1 und 3 und erforderlichen Rückwärtslauf,
das Aufgabematerial, welches zur Blockade geführt hat, aufgelockert werden kann. Damit
soll verstanden sein, dass sich in der Figur 1 typischerweise die linke Welle 1 im
Uhrzeigersinn und die rechte Welle 3 dazu gegen den Uhrzeigersinn dreht. Das zu zerkleinernde
Material wird dann entsprechend der Drehrichtung der Wellen 1, 3 oberhalb der beiden
Wellen dem Schneidsystem 100 zugeführt. Ein Einzugs- oder Einlassbereich wird so beispielsweise
durch eine gedachte Ebene durch beide Längsachsen der beiden Wellen 1, 3 definiert.
Dabei ist der Bereich oberhalb dieser gedachten Ebene als Einzugsbereich zu bezeichnen.
Die hakenartige, messerartige oder sichelartige Form der Fangelemente 11, 15 verbessert
den Einzug in den Einzugsbereich. Unterhalb dieser gedachten Ebene ist ein Auslassbereich
bezogen auf die Drehrichtung der Wellen 1, 3 vorgesehen. In diesem Auslassbereich
wird das zerkleinerte Material aus dem Schneidsystem 100 beispielsweise heraustransportiert
oder fällt durch die Schwerkraft selbstständig heraus. Die Figur 1 zeigt weiterhin
Gegentrennelemente 21 der linken Welle 1 und 23 der rechten Welle 3. Die Gegentrennelemente
21 respektive 23 entsprechen ebenfalls der in Figur 1 gezeigten Sechser-Symmetrie.
Damit sind sechs Gegentrennelemente 21, 23 beispielsweise unmittelbar links und rechts
benachbart von einem Tragelement 9, 11 auf der Oberfläche des Walzenkörpers der Wellen
angeordnet. Die Gegentrennelemente 21, 23 sind derart angeordnet, dass sie zu den
Trennelementen 17, 19 der Tragelemente 9, 11 der jeweils anderen Welle korrespondieren.
Es entsprechen also zum Beispiel die Gegentrennelemente 21 der linken Welle den Trennelementen
19 der rechten Welle. Ebenso entsprechen die Gegentrennelemente 23 der rechten Welle
den Trennelementen 17 der linken Welle. Diese Entsprechung oder Korrespondenz führt
dazu, dass beim gegenläufigen Antreiben der beiden Wellen 1, 3 jeweils ein Trennelement
17, 19 der einen Welle 1, 3 gegen ein korrespondierendes Gegentrennelement 21, 23
der anderen Welle 3, 1 arbeiten kann. Insbesondere kann dadurch vorteilhaft Material
zwischen dem Trennelement 17, 19 und dem korrespondierenden Gegentrennelement 21,
23 zerkleinert werden. Die Gegentrennelemente 21 und 23 sind im Wesentlichen senkrecht
zu den Tragelementen 9 bzw. 11 vorgesehen. Die Gegentrennelemente 21, 23 sind in Figur
1 derart dargestellt, dass sie nicht den gesamten Zwischenraum zwischen zwei Tragelementen
9, 11 einer Welle 1, 3 in Bezug auf die axiale Richtung ausfüllen. Es versteht sich,
dass die Gegentrennelemente 21 und 23 jeweils zwischen zwei Tragelementen 9, 11 sowohl
durchgehend als auch unterbrochen ausgeführt sein können. Ein Gegentrennelement 21,
23 kann also innerhalb des Zwischenraums in axialer Richtung unterbrochen sein. Man
kann ein derartiges Gegentrennelement auch als zwei- oder mehrteilig bezeichnen. Wichtig
ist jedoch, dass das Gegentrennelement 21, 23, in einteiliger oder mehrteiliger Form
jeweils dem korrespondierenden Trennelement 17, 19 der jeweils anderen Welle entspricht.
Die Trennelemente 17 und 19 können an ihrer Vorderkante, d. h. der Kante, die bezogen
auf die Drehrichtung mit dem zu Zerkleinernden Material im Wesentlichen als erstes
in Kontakt kommt, abgeschrägt sein, wie in den folgenden Figuren 3A-3C dargestellt.
Ebenso kann die Vorderkante der jeweiligen Trennelemente 17, 19 einen Winkel gegen
die Längsrichtung der Welle 1, 3 aufweisen. Dieser Winkel kann zwischen 0° und 90°
betragen, bevorzugt zwischen 0° und 45°. Ebenso ist aus Figur 1 ersichtlich, dass
die Tragelemente 9 respektive 11 der linken und der rechten Welle 1, 3 jeweils um
einige Grad versetzt gegeneinander angeordnet sind. Diese Anordnung wird auch in den
folgenden Figuren deutlich. Dadurch wird die Einzugs- und Zerkleinerungsbewegung der
Welle 1, 3 weiterhin unterstützt.
[0053] Die Figur 2 zeigt in drei Teilfiguren 2A, 2B, 2C Ansichten und Schnitte des Schneidsystems
100 wie in Figur 1 gezeigt. In der Figur 2A wird in eine Draufsicht auf das Schneidsystem
100 mit den Wellen 1 und 3 gezeigt. In dieser Ansicht ist deutlich zu sehen, wie die
Tragelemente der linken Welle 1 und der rechten Welle 3 im Hinblick auf das Eingreifen
/ Ineinandergreifen angeordnet sind. In der Figur 2B sind beispielhaft acht Schnitte
senkrecht (quer) zur Längsachse beider Wellen 1 und 3 gezeigt, die mit A-A, B-B, ...,
H-H bezeichnet sind, einzeln dargestellt. Es ist in den Schnitten deutlich zu sehen,
dass Fangelemente / -zähne 13 der linken Welle 1 und Fangelemente 15 der rechten Welle
3 an Tragelementen 9 der linken Welle und Tragelementen 11 der rechten Welle vorgesehen
sind. In den Schnitten A-A, B-B, ..., H-H liegt jeweils ein gezeigtes Tragelement
11 der rechten Welle 3 vor einem gezeigten Tragelement 9 der linken Welle. In den
Schnitten A-A, B-B, ... H-H sind insgesamt 12 Fangelemente 13 und 15 gezeigt. Wie
oben bereits erwähnt versteht es sich, dass auch eine andere Anzahl von Fangelementen
möglich ist. Die Figur 2C zeigt eine Ansicht in Längsrichtung der Wellen 1 und 3 mit
Aufsicht auf die Anschlusselemente / Kupplungen 5 und 7. Dabei ist die Anordnung der
Messer 19 und Fangelemente 15 der rechten Welle 3 sowie die Anordnung der Messer 17
und Fangelemente 13 der linken Welle 1 deutlich zu sehen.
[0054] Die Figuren 3A bis 3C zeigen die innerhalb von einer Umdrehung allein durch die Anordnung
der Tragelement 9, 11, der Trennelemente 17, 19 und der Gegentrennelemente 21, 23
entstehenden Korrespondenzen und ihre jeweiligen Effekte. Dabei sind in den Figuren
3A bis 3C der Übersichtlichkeit halber die Fangelemente 13, 15 weggelassen worden.
[0055] In den Schnittansichten der Figuren 3A bis 3C wird zunächst deutlich, dass beispielhaft
ein Tragelement 9 der linken Welle 1 hinter einem Tragelement 11 der rechten Welle
liegt. Dadurch greift der Außenumfang des Tragelements 9 der linken Welle 1 in den
Zwischenraum zwischen dem Tragelement 11 der rechten Welle 3 und einem unmittelbar
dahinter benachbarten Tragelement 11 derselben Welle 3 ein. Ferner zu sehen sind die
Trennelemente 17 der linken Welle 1 und 19 der rechten Welle 3. Die Trennelemente
17 und 19 zeigen einen abgeschrägten, messerartigen oder schneideartigen Bereich 17S
bzw. 19S.
[0056] In der Figur 3A wird ein Einzugsbereich des Schneidsystems 100 mit I bezeichnet.
Die Tragelemente 9 der linken Welle 1 sowie die Tragelemente 11 der rechten Welle
3 greifen beim gegenläufigen Antreiben ineinander. In den Schnittansichten der Figuren
3A bis 3C bedeutet dies beispielhaft, dass das Tragelement 11 in der Schnittansicht
vor dem Tragelement 9 liegt. Es sind zwei Trennelemente 19R und 17L bezeichnet. Von
dem Element 19R ist auch der vordere abgeschrägte Bereich 19S des Trennelements gezeigt.
Es versteht sich, dass das Tragelement 9 unmittelbar zwischen das Tragelement 11 und
ein unmittelbar hinter dem Tragelement 11 liegendes weiteres Tragelement der rechten
Welle eingreift. Im Einzugsbereich I führt die gegenläufige Bewegung der beiden Wellen
1, 3 dazu, dass das zu zerkleinernde Material zwischen dem Trennelement 19R der rechten
Welle 3 und dem Trennelement 17L der linken Welle 1 eingezogen, gerissen und / oder
gebrochen wird. Dieses Zerkleinern findet also in der Schnittzeichnung gesehen im
Wesentlichen in axialer Richtung statt. Die wellenförmige Umfangslinie der Tragelemente
9, 11 unterstützt diesen Zerkleinerungsvorgang. Innerhalb derselben Umdrehung drehen
die linke Welle 1 im Uhrzeigersinn und die rechte Welle 3 gegen den Uhrzeigersinn
weiter. Dadurch werden das linke Tragelement 9 und das rechte Tragelement 11 ebenfalls
weiter gedreht.
[0057] In Figur 3B wird mit dem Bereich II auf das rechte Trennelement 19R und das korrespondierende
linke Gegentrennelement 21 hingewiesen. Diese kommen sich innerhalb der Umdrehung
so nahe, dass das zu zerkleinernde Material zwischen dem Trennelement 19R der rechten
Welle 3 und dem Gegentrennelement 21 der linken Welle 1 getrennt und / oder geschnitten
wird. Dabei ist das Gegentrennelement 21 in der hier gezeigten Form ambossförmig dargestellt.
Anstelle einer Ambossform kann jedoch ebenfalls eine schneidenartige Form gewählt
werden, um die Trennung in schneidender Form des Materials zu gewährleisten. Es versteht
sich erneut, dass die Korrespondenz zwischen Trennelement 19, 17 und Gegentrennelement
21, 23 hier nur exemplarisch für ein Trennelement 19R der rechten Welle 3 und korrespondierendes
Gegentrennelement 21 der linken Welle 1 gezeigt ist. Umgekehrt gibt es eine entsprechende
Korrespondenz ebenso zwischen Trennelementen 17 der linken Welle 1 und Gegentrennelementen
23 der rechten Welle 3. Die Figur 3C zeigt innerhalb derselben Umdrehung entsprechend
der Anordnung der Trennelemente 19R und 17L, einen weiteren Zerkleinerungsvorgang
der sich in der Sequenz an den zweiten und den dritten Zerkleinerungsvorgang anschließt.
Dabei ist das Trennelement 19R dasselbe Trennelement wie in Figur 3B gezeigt. Das
Trennelement 19R des Tragelementes 11 der rechten Welle kann hier gegen die Rückseite
des Trennelements der linken Welle 17L arbeiten, so dass das zu zerkleinernde Material
abermals zerkleinert und / oder geschnitten wird. Dieses abermalige Zerkleinern geschieht
im Auslaufbereich III des Schneidsystems. Somit entsteht bei geringerem Energieaufwand
ein sehr gleichmäßiges und nahezu überkornfreies Endprodukt. Dieses kann der weiteren
direkten Vermarktung unmittelbar zugeführt werden. Innerhalb einer Umdrehung der beiden
Wellen 1, 3 wird somit aufgrund der Anordnung der Tragelemente 9, 11, der Trennelemente
17, 19, der Gegentrennelemente 21, 23 sequentiell Material einmal durch die Trennelemente
17, 19 zwischen den Trennelementen 9,11 und in den drei Bereichen I, II, III zerkleinert.
Man kann deswegen auch von vierfachen Schnitt oder Zerkleinerungswirkung sprechen,
der / die durch die Anordnung der Tragelemente, Trennelement und Gegentrennelemente
an den Wellen bedingt wird.
[0058] Es versteht sich, dass das Schneidsystem 100 gemäß Figur 1, das anhand der Figuren
2A, 2B, 2C, 3A, 3B3C näher erläutert wurde, innerhalb eines Zerkleinerers vorgesehen
sein kann (hier nicht gezeigt). Ein derartiger Zerkleinerer kann einen trichterartigen
Aufsatz, Trichter, aufweisen, in den das zu zerkleinernde Material hineingegeben wird.
Dieser trichterartige Aufsatz kann typischerweise oberhalb des Einzugsbereichs des
Schneidsystems 100 vorgesehen sein. Durch die gegenläufige Rotation der Wellen wird
das Material in den Einzugsbereich hineingezogen. Die Fangzähne 13 und 15 wirken dabei
unterstützend. Es ist möglich, Nachdrücksysteme vorzusehen, die zu zerkleinerndes
Material entsprechend in den Trichter und damit in die Zerkleinerungseinheit nachdrücken.
Unterhalb des Schneidsystems 100 (hier nicht gezeigt) kann ein System vorgesehen sein,
dass das im zerkleinerten Material enthaltene Überkorn zurück zu halten in der Lage
ist und entsprechend austrägt und beispielsweise über ein Förderband zur weiteren
Verwendung von dem Schneidsystem 100 wegbewegt. Damit kann das Schneidsystem 100 in
einem mobilen, semimobilen oder stationären Zerkleinerer vorgesehen werden.
1. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) zum Zerkleinern von Material, umfassend:
zwei im Wesentlichen parallel angeordnete, gegenläufig angetriebene Wellen (1, 3),
wobei jede Welle (1, 3) jeweils von einem Walzenkörper umgeben ist;
eine Vielzahl von Tragelementen (9, 11), wobei jedes Tragelement (9, 11) im Wesentlichen
radial um den Walzenkörper angebracht ist, wobei vorzugsweise jedes Tragelement (9,
11) eine radial, wellenförmig, gerundet oder eckig bzw. kantig, symmetrisch oder unsymmetrisch
ausgebildete Umfangslinie aufweist;
eine Vielzahl von Trennelementen (17, 19), die insbesondere scheiben- und / oder plattenartig
ausgebildet sind, die jeweils im Wesentlichen tangential am Umfangsbereich der Tragelemente
(9, 11) symmetrische oder unsymmetrische angebracht sind;
wobei die Tragelemente (9, 11) um die Walzenkörper derart beabstandet angeordnet sind,
dass jeweils ein Trennelement (17, 19) an einem Tragelement (9, 11) der einen Welle
(1, 3) zwischen zwei unmittelbar benachbarten Tragelementen (11, 9) der anderen Welle
(3, 1) eingreift;
wobei für jede Welle (1, 3) jeweils zwischen zwei unmittelbar benachbarten Tragelementen
(9, 11) dieser Welle (1, 3) auf dem Walzenkörper der Welle (1, 3) Gegentrennelemente
(21, 23) angebracht sind, die zu den Trennelementen (17, 19) der anderen Welle (3,
1) derart korrespondierend angebracht sind, dass die Trennelemente (17, 19) der anderen
Welle (3, 1) bei gegenläufigem Eingreifen in den Zwischenraum der beiden unmittelbar
benachbarter Tragelemente (9, 11) der einen Welle (1, 3) gegen die korrespondierenden
Gegentrennelemente (21, 23) arbeiten, insbesondere schneidend und / oder brechend,
so dass das Material zerkleinert wird.
2. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß Anspruch 1, wobei die Trennelemente
(17, 19) der einen Welle (1, 3) jeweils wenigstens an ihren Vorderkanten bezogen auf
die Gegentrennelemente (21, 23) der anderen Welle (3, 1) einen Schneidbereich (17S,
19S) aufweisen, der beispielsweise abgeschrägt ist.
3. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 2. wobei die Trennelemente (17, 19) der Welle (1, 3) in der Breite so ausgebildet
werden, dass die Breite geringfügig kleiner als der jeweilige Abstand zwischen den
beiden gegenüberliegenden Tragelementen (9, 11) ist, so dass beim gegenläufigem Eingreifen
der Trennelemente (17, 19) der Wellen (1, 3), in die gegenüber befindlichen Tragelemente
(9, 11), ein Trennelement (17, 19) der einen Welle (1, 3) gegen zwei unmittelbar benachbarte
Tragelemente (9, 11) der anderen Welle (3, 1) brechend und / oder schneidend seitlich
arbeitet.
4. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 3, wobei jeweils die Trennelemente (17, 19) der einen Welle (1, 3) derart korrespondierend
zu den Trennelementen (19, 17) der anderen Welle (3, 1) angeordnet sind, dass bei
gegenläufigem Eingreifen der Trennelemente (17, 19) der Wellen (1, 3) ein Trennelement
(17, 19) der einen Welle (1, 3) gegen ein unmittelbar benachbartes Trennelement (19,
17) der anderen Welle (3, 1) brechend arbeitet.
5. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 4, wobei jeweils die Trennelemente (17, 19) der einen Welle (1, 3) derart korrespondierend
zu den Trennelementen (19, 17) der anderen Welle (3, 1) angeordnet sind, dass bei
gegenläufigem Eingreifen der Trennelemente (17, 19) der Wellen (1, 3) ein Trennelement
(17, 19) der einen Welle (1, 3) gegen ein korrespondierendes Trennelement (19, 17)
der anderen Welle (1, 3) schneidend arbeitet, wobei insbesondere die Vorderkante des
Trennelementes (17, 19) der einen Welle (1, 3) gegen die der Vorderkante des anderen
Trennelements (19, 17) abgewandte Kante arbeitet.
6. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 5, wobei jeweils die Trennelemente (17, 19) der einen Welle (1, 3) derart korrespondierend
zu den Trennelementen (19, 17) der anderen Welle (3, 1) und den Gegentrennelementen
(23, 21) der anderen Welle (3, 1) angeordnet sind, dass innerhalb einer einzigen gegenläufigen
Umdrehung beider Wellen (1, 3) bei gegenläufigem Eingreifen der Trennelemente (17,
19) der Wellen (1, 3) zunächst ein Trennelement (17, 19) der einen Welle (1, 3) gegen
ein unmittelbar benachbartes Paar der Trennelemente (17, 19) der anderen Welle (3)
arbeitet. Bei der gleichen Umdrehung beiden Wellen (1, 3) bei gegenläufigen Eingreifen
der Trennelemente (17, 19) der Wellen (1, 3) zunächst ein Trennelement (17, 19) der
einen Welle (1, 3) gegen ein unmittelbar benachbartes Paar der Tragelemente (9, 11)
der anderen Welle (3, 1) schneidend und / oder brechend seitlich arbeitet, danach
das Trennelement (17, 19) der einen Welle (1, 3) gegen die zu diesem Trennelement
(17, 19) korrespondierenden Gegentrennelemente (23, 21) der anderen Welle (3, 1) schneidend
arbeitet und danach das Trennelement (17, 19) der einen Welle (1, 3) gegen das Trennelement
(19, 17) der anderen Welle (3, 1), das zu diesem Trennelement (17, 19) korrespondierend
angebracht ist, gegen die der Vorderkante des anderen Trennelements (19, 17) abgewandte
Kante, schneidend arbeitet.
7. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 6, wobei jedes Trennelement (17, 19) der einen Welle (1, 3) jeweils mit zwei Gegentrennelementen
(23, 21) zweier unmittelbar benachbarter Tragelemente (11, 9) der anderen Welle (3,
1) korrespondiert, wobei die beiden Gegentrennelemente (23, 21) zwischen den beiden
Trageelementen (11, 9) in axialer Richtung beabstandet sind.
8. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 7, wobei die Gegentrennelemente (21, 23) unmittelbar an den Tragelementen (9, 11)
auf dem Walzenkörper vorgesehen sind.
9. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 8, wobei die Gegentrennelemente (21, 23) quaderförmig oder rechteckig ausgebildet
sind und insbesondere in axialer Richtung senkrecht zu den Tragelementen (9, 11) vorgesehen
sind.
10. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 9, wobei die Gegentrennelemente (21, 23) jeweils an ihren Vorderkanten, die zur
anderen Welle zeigen, einen Schneidbereich aufweisen, der beispielsweise abgeschrägt
ist.
11. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 10, wobei die Tragelemente (9, 11) jeweils an ihrem zum Wellenmittpunkt kleinsten
Abstand ein Schutzelement oder ein sonstigere geeigneter Verschleißschutz (27, 29)
vorgesehen sind, die jeweils zur anderen Welle zeigen.
12. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 11, wobei die Vorderkanten der Trennelemente (17, 19) im Wesentlichen in axialer
Richtung parallel zur Längsachse der Welle (1, 3) angeordnet sind oder wobei die Vorderkanten
der Trennelemente (17, 19) mit einer Schräge unter einem Winkel α zur Längsachse der
Welle (1, 3) angeordnet sind, wobei 0°< α < 90°, bevorzugt 0°< α < 45° ist.
13. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß Anspruch 12, wobei die zu den Trennelementen
(17, 19) der einen Welle (1, 3) korrespondierenden Gegentrennelemente (21, 23) der
anderen Welle (3, 1) entsprechend der Schräge der korrespondierenden Trennelemente
(17, 19) angeordnet sind.
14. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 13, ferner mit einer Vielzahl von Fangelementen (13, 15), die an wenigstens einigen
der Tragelemente (9, 11) an deren Außenumfang im Wesentlichen radial zur Längsachse
der Welle (1, 3) angebracht sind, wobei die Fangelemente (13, 15) typischerweise hakenartig
gebogen sind, so dass sie überwiegend auf die jeweils andere Welle (1, 3) zeigen.
15. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 14, wobei die beiden Wellen (1, 3) synchron oder asynchron angetrieben sind; wobei
jede der Wellen (1, 3) teilweise auswechselbar ist.
16. Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1
- 15, wobei jede der beiden Wellen (1, 3) über ein Getriebe oder mit einem Direktantrieb
hydraulisch oder mechanisch angetrieben wird.
17. Zerkleinerungsvorrichtung zum Zerkleinern von Material, umfassend:
ein Gehäuse;
eine Trichtervorrichtung zum Einfüllen des Materials;
ein Mehrbereichs-Zweiwellen-Schneidsystem (100) gemäß wenigstens einem der Ansprüche
1-16;
einen motorischen Antrieb, insbesondere einem Stellmotor oder einem Torquemotor, insbesondere
einen Elektro- oder Dieselmotor, zum Antreiben der Wellen und
einen Austragbereich zum Austragen und des Zurückhaltens eines Überkorns des zerkleinerten
Materials, wobei vorzugsweise der Austragsbereich als Förderband, Schieber, Klappe
oder Kratzförderer ausgeführt ist.