[0001] Die Erfindung betrifft einen Fußboden bestehend aus einer Mehrzahl miteinander verbundener
Paneele aus einem Holzwerkstoff oder einem Holzwerkstoff-Kunststoffgemisch mit einem
auf zumindest einer Oberseite der Paneele aufgebrachten Dekor, das die Abwicklung
eines Druckzylinders ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Verlegen von Bodenpaneelen aus einem
Holzwerkstoff oder einem Holzwerkstoff-Kunststoffgemisch, mit einem auf zumindest
einer Oberseite aufgebrachten Dekor und einer Kantenprofilierung, mit der miteinander
verbundene Paneele sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung zueinander
verriegelbar sind.
[0004] Die einzelnen Paneele werden aus einer großformatigen Platte, die vorzugsweise aus
HDF oder MDF besteht, ausgeschnitten und anschließend wird die Kantenprofilierung
der einzelnen Paneele gefräst. Ein Verfahren zum Aufteilen von Paneelen ist beispielsweise
in der
DE 100 19 054 C1 offenbart. Auf der großformatigen Platte ist ein Dekor (beispielsweise eine Holz-
oder Fliesenoptik) entweder unmittelbar aufgedruckt oder zuvor auf einer Papierbahn
aufgedruckt worden, die anschließend zusammen mit einem Overlay aus Kunstharz mit
der Holzwerkstoffplatte verpresst wird. Wurde die Platte unmittelbar bedruckt, wird
anschließend in aller Regel eine Abdeckschicht aus Kunstharz, die als Verschleißschutz
Korundpartikel enthalten kann, auf die Oberseite aufgelegt und mit der Holzwerkstoffplatte
verpresst wird.
[0005] Das Dekor wird von einem Druckzylinder erzeugt, auf dessen Umfangsfläche, beispielsweise
die Maserung eines Holzes, eingraviert wurde. Die Auswahl des Dekors (z. B. Holzmaserung)
und das Ätzen des Druckzylinders müssen sehr sorgfältig erfolgen, damit das Aussehen
der späteren Paneele sehr naturgetreu ist und sich für den Betrachter der Eindruck
eines Naturholz- oder Naturstein-Fußbodens ergibt. Hierzu wird das natürliche Dekor
abfotografiert und in aller Regel die Fotografie anschließend manuell bearbeitet,
um beispielsweise Fehlstellen zu kaschieren oder die Optik anders zu verbessern.
[0006] Die Umfangsfläche des Druckzylinders entspricht beispielsweise der Breite und der
Länge der Trägerplatte, aus der die Paneele anschließend geschnitten werden oder eine
Papierbahn wird endlos bedruckt und das Dekorpapier anschließend auf die Größe der
Trägerplatte zugeschnitten. Möglich ist es auch, die Trägerplatte endlos herzustellen
und unmittelbar hinter der Presse endlos zu bedrucken. Anschließend muss die Trägerplatte
aber auf eine endliche Größe zugeschnitten werden. Durch die Endlichkeit der Umfangsfläche
des Druckzylinders wiederholt sich das Dekor. Entspricht der Umfang des Druckzylinders
beispielsweise der Länge der Trägerplatte, dann ist jede Trägerplatte mit einem identischen
Dekor versehen. Nach der Aufteilung weisen die einzelnen Paneele zwar untereinander
ein unterschiedliches Dekor auf, werden die Paneele dann aber zu einem Fußboden verlegt,
wiederholen sich bei einem Holzdekor sowohl die Maserung als auch die Farbgebung,
was bei einem Naturholz nahezu ausgeschlossen ist, und insbesondere bei großen Räumen
den Laminatboden als solches für den Betrachter erkennbar macht.
[0007] Von dieser Problemstellung ausgehend sollen die eingangs beschriebenen Paneele so
weiterentwickelt werden, dass der natürliche Eindruck eines Fußbodens, der aus den
Paneelen besteht, verstärkt wird.
[0008] Zur Problemlösung zeichnet sich ein gattungsgemäßer Fußboden dadurch aus, dass mindestens
zwei im Dekor unterschiedliche Paneeltypen miteinander verbunden sind, und das Dekor
des ersten Paneeltyps einen ersten Farbwert aufweist und das Dekor des mindestens
zweiten Paneeltyps einen zweiten Farbwert aufweist und beide Paneeltypen von demselben
Druckzylinder erzeugt wurden.
[0009] Alternativ kann sich ein gattungsgemäßer Fußboden auch dadurch auszeichnen, dass
mindestens zwei unterschiedliche Paneeltypen miteinander verbunden sind, deren Dekor
identisch ist, und das Dekor des ersten Paneeltyps einen ersten Farbwert aufweist
und das Dekor des zweiten Paneeltyps einen zweiten Farbwert aufweist und beide Paneeltypen
mit an sich identischen Druckzylindern erzeugt wurden.
[0010] Dadurch, dass sich die mindestens zwei Paneeltypen in den Farbwerten der Dekore voneinander
unterscheiden, erhöht sich die Kombinationsvielfalt der Paneele untereinander, so
dass auch in größeren Räumen Dekorwiederholungen vermieden werden.
[0011] Die Unterschiede der erzeugten Dekore bewegen sich vorzugsweise im Bereich von Nuancen,
also geringfügig voneinander abweichende Farbwerten.
[0012] Unterscheiden sich die Dekore nur in der Farbe, kann die Bedruckung grundsätzlich
mit an sich identischen Druckzylindern erfolgen, und die Farbnuancen werden dann so
variiert, dass der Wiederholungseffekt durchbrochen wird. Dabei können die Farbabweichungen
einerseits innerhalb eines Farbtons nuancieren, andererseits aber auch im Bereich
der Komplementärfarben erfolgen, um einen gefälligen Übergang von einem Dekor zum
anderen zu ermöglichen. Natürlich können auch größere Farbabweichungen, insbesondere
völlig andere Farben, gewollte neue, interessante, optische Eindrücke entstehen lassen.
[0013] Die verschiedenen Paneeltypen werden in zufälliger Anordnung miteinander verbunden.
Sie können entweder gemischt oder nach Typ sortiert zusammengestellt und in einer
Verkaufsverpackung angeboten werden.
[0014] Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend
näher beschrieben werden.
[0015] Es zeigt:
- Figur 1
- Die Anordnung des Druckzylinders vor der Trägerplatte und die auf die Trägerplatte
aufgedruckte Paneelkonfiguration;
- Figur 2
- eine mögliche Paneelkonfiguration eines Fußbodens, der unter Verwendung von zwei unterschiedlichen
Paneeltypen verlegt wurde;
- Figur 3
- eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung eines verlegten Fußbodens mit zufälliger Paneelkonfiguration.
[0016] In die Umfangsfläche eines Druckzylinders Z
A, Z
B ist ein auf eine Trägerplatte 1 aus einem Holzwerkstoff, beispielsweise MDF oder
HDF, oder einem Holzwerkstoff-Kunststoff-Gemisch ein Dekor aufgedruckt. Aus der Trägerplatte
1 werden anschließend einzelne Fußbodenpaneele A
1, A
2, ..., A
i (Typ A); B
1, B
2, ..., B
i (Typ B) ausgeschnitten. Das Dekor kann bereits an die Abmessungen des Paneels A
i angepasst sein, so dass die Aufteilung der Platte 1 anschließend unter Berücksichtigung
der (aufgedruckten) Paneelkonturen erfolgen muss. Nach dem Zuschnitt der Paneele A
i, B
i werden die Seitenkanten fräsend bearbeitet, um eine Feder-Nut-Profilierung zu erzeugen,
die es gestattet, dass miteinander verbundene Paneele A
i, B
i sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung zueinander verriegelt werden
können (Klick-Paneele), wodurch eine leimlose Verlegung des Fußbodens möglich ist.
[0017] Die Dekore unterscheiden sich voneinander in der Farbgebung.
[0018] Da sich die Dekore der Paneele A
i und B
i nur in den Farbwerten unterscheiden, können sie auch mit demselben Druckzylinder
Z
A geändert werden, wobei dann nur eine andere Farbe auf die Oberseite der Paneele A
i, B
i aufgedruckt wird.
[0019] Beim späteren Verlegen werden die unterschiedlichen Paneeltypen A, B zufällig miteinander
gemischt, so dass die Anordnung und Verbindung untereinander der einzelnen Paneele
A
i, B
i zufällig erfolgt und die Kombinationsvielfalt der Paneele A
i, B
i drastisch erhöht wird, so dass auch in großen Räumen Wiederholungen des Dekors vermieden
werden. Die Kombinationsvielfalt kann gesteigert werden, wenn drei, vier oder mehr
unterschiedliche Druckzylinder Z
i verwendet werden.
[0020] Unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten der von zwei Druckzylindern Z
A, Z
B erzeugten Paneele sind in Figuren 2 und 3 dargestellt. In der Regel werden in einer
Fertigungslinie nur Paneele A
i gesägt, die von einer Trägerplatte 1 stammen, die mit einem einzigen Dekor aus einer
Druckwalze Z
A bedruckt wurden und in einer anderen Fertigungslinie werden dann Paneele B
i erzeugt, die das Dekor eines zweiten Druckzylinders Z
B aufweisen.
[0021] Die Paneele A
i, B
i können typweise kommissioniert werden und in den Handel gelangen oder die Kommissionierung
kann beim Paneel-Hersteller gemischt erfolgen, so dass Paneelbündel geschaffen werden,
die sowohl Paneele A
i vom Typ A und Paneele B
i vom Typ B enthalten und in Pakete verpackt werden, und beim Verlegen nicht Paneele
aus verschiedenen Paketen verwendet werden müssen, sondern die Pakete einzeln verlegbar
und aufbrauchbar sind.
Bezugszeichenliste:
[0022]
- 1
- Trägerplatte
- A
- Paneeltyp
- A1
- Paneel
- A2
- Paneel
- Ai
- Paneel
- B
- Paneeltyp
- B1
- Paneel
- B2
- Paneel
- Bi
- Paneel
- Z
- Druckzylinder (allgemein)
- ZA
- Druckzylinder vom Typ A
- ZB
- Druckzylinder vom Typ B
1. Fußboden, bestehend aus einer Mehrzahl miteinander verbundener Paneele (Ai, Bi) aus einem Holzwerkstoff oder Holzwerkstoff-KunststoffGemisch mit einem auf zumindest
einer Oberseite der Paneele (Ai, Bi) aufgebrachten Dekor, das die Abwicklung eines Druckzylinders (ZA) ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei im Dekor unterschiedliche Paneeltypen (A und B) miteinander verbunden
sind und das Dekor des ersten Paneeltyps (A) einen ersten Farbwert aufweist und das
Dekor des mindestens zweiten Paneeltyps (B) einen zweiten Farbwert aufweist und beide
Paneeltypen (A, B) von demselben Druckzylinder (ZA) erzeugt wurden.
2. Fußboden, bestehend aus einer Mehrzahl miteinander verbundener Paneele (Ai, Bi) aus einem Holzwerkstoff oder Holzwerkstoff-KunststoffGemisch mit einem auf zumindest
einer Oberseite der Paneele (Ai, Bi) aufgebrachten Dekor, das die Abwicklung eines Druckzylinders (ZA, ZB) ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei im Dekor identische Paneeltypen (A und B) miteinander verbunden sind
und das Dekor des ersten Paneeltyps (A) einen ersten Farbwert aufweist und das Dekor
des mindestens zweiten Paneeltyps (B) einen zweiten Farbwert aufweist.
3. Fußboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (Ai, Bi) unterschiedlicher Paneeltypen (A, B) in zufälliger Anordnung miteinander verbunden
sind.
4. Fußboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbwerte innerhalb eines Farbtons nuancieren.
5. Fußboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Farben der Dekore voneinander abweichen.
6. Fußboden nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Komplementärfarben für die verschiedenen Dekore verwendet werden.
7. Verfahren zum Herstellen eines Fußbodens aus einzelnen Paneelen (Ai, Bi) aus einem Holzwerkstoff oder einem Holzwerkstoff-Kunststoffgemisch, unter Verwendung
von mindestens zwei im Dekor identischen Paneeltypen (A, B), die dadurch erzeugt wurden,
dass das Dekor des ersten Paneelstyps (A) mit einem ersten Farbwert und das Dekor
des mindestens zweiten Paneeltyps (B) mit einem zweiten Farbwert auf die Oberseite
einer Trägerplatte (1) aufgedruckt wurde, sodass sich die Paneele (Ai) des ersten Paneeltyps (A) von den Paneelen (Bi) des mindestens zweiten Paneeltyps (B) in ihrem Farbwert unterscheiden, wobei die
Dekore an die Abmessungen eines Paneels (Ai, Bi) angepasst sind, und die Aufteilung der Trägerplatte (1) unter Berücksichtigung der
aufgedruckten Paneelkonturen erfolgt, in dem zum Verlegen die unterschiedlichen Paneeltypen
(A, B) zufällig miteinander gemischt werden, sodass die Anordnung und Verbindung der
einzelnen Paneele (Ai, Bi) untereinander zufällig erfolgt.
8. Verfahren zum Verlegen von Bodenpaneelen (Ai, Bi) aus einem Holzwerkstoff oder einem Holzwerkstoff-Kunststoffgemisch, mit einem auf
zumindest einer Oberseite aufgebrachten Dekor und einer Kantenprofilierung, mit der
miteinander verbundene Paneele (Ai, Bi) sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung zueinander verriegelbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Typen (A, B) von Paneelen in beliebiger Anordnung miteinander verbunden
werden, deren Dekor von demselben Druckzylinder (ZA) erzeugt wurde und sich die Dekore der Typen (A, B) in den Farbwerten der Dekore
unterscheiden.
9. Verfahren zum Verlegen von Bodenpaneelen (Ai, Bi) aus einem Holzwerkstoff oder einem Holzwerkstoff-Kunststoffgemisch, mit einem auf
zumindest einer Oberseite aufgebrachten Dekor und einer Kantenprofilierung, mit der
miteinander verbundene Paneele (Ai, Bi) sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung zueinander verriegelbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Typen (A, B) von Paneelen in beliebiger Anordnung miteinander verbunden
werden, deren Dekor von an sich identischen Druckzylindern (ZA, ZB) erzeugt wurde und sich die Dekore der Typen (A, B) in den Farbwerten unterscheiden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor an die Abmessungen eines Paneels (Ai, Bi)angepasst ist und die Aufteilung der Trägerplatte (1) unter Berücksichtigung der
aufgedruckten Paneelkonturen erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Paneeltypen (A, B) zufällig miteinander gemischt werden, sodass
die Anordnung und Verbindung der einzelnen Paneele (Ai, Bi) untereinander zufällig erfolgt.