[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter gemäß den Oberbegriff des Patentanspruches
1, der insbesondere zu postalischen Zwecken verwendbar ist.
[0002] In der Logistik postalischer Zustelldienste werden Systeme von aufeinander abgestimmten
Behältern zur Aufnahme der Post verwendet. Hierbei sind die Behälter in der Regel
so aufeinander abgestimmt, dass sie je nach Größe ineinander geschachtelt und auch
stapelbar sind. Diese Behälter sind in der Regel jeweils aus einem Behälterteil und
einem darauf aufsetzbaren Deckel gebildet, der mit dem Behälterteil lösbar verrastbar
ist, um einerseits für den Postzustelldienst den Zugriff in das Innere des Behälters
zur Verteilung der Post zu ermöglichen und andererseits einen unbeabsichtigten Zugriff
in das Innere des Behälterteils zu unterbinden. Hierbei nimmt die Sicherung des transportierten
Guts, insbesondere der Post, d. h. Briefen, Päckchen und dergleichen, mehr und mehr
Bedeutung zu. Deswegen bedarf es spezieller Vorkehrungen, um einen unbefugten Zugriff
zum Transportgut zu unterbinden oder entsprechend erkennbar zu machen.
[0003] Postalische Behälter mit Deckel und Behälterteil, insbesondere mit verrastbaren Deckeln,
sind bereits bekannt (
DE 101 18 503,
EP 0 765 561). Allerdings ist mit den bekannten Behältern noch keine ausreichende Sicherung gegen
unbefugten Zugriff bzw. Nachweis eines unbefugten Zugriffs gewährleistet. Aufgabe
der Erfindung ist es somit, einen Behälter insbesondere für postalische Dienste und
dergleichen zu schaffen, der in einfacher und zuverlässiger Weise einen unbefugten
Zugriff Dritter auf den Inhalt des Behälters verhindert bzw. erkennbar macht und somit
eine sichere Beförderung bei gleichwohl ergonomischem Tragevermögen gewärleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch die in
den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.
[0005] Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Behälter mit Eingriffsschutz derart gerüstet,
dass der Deckel mindestens einem am Deckel verschieblich gelagertes Schließelement
aufweist, welches vorzugsweise an der Deckelunterseite angeordnet ist und zweckmäßigerweise
parallel zum Deckeloberteil verschiebbar ist und zwar dergestalt, dass in einer Endverschiebestellung
des aufgesetzten Deckels das Schließelement mit der entsprechenden Grifföffnung des
Behälterteils eine Griffmulde bildet, die in das Innere des Behälters geschlossen
ist. Dadurch wird einerseits ein Zugriff in das Innere des Behälters unterbunden und
wird andererseits die Transportergonomie bzw. die transportergonomische Auslegung
des Behälters beibehalten bzw. nicht beeinträchtigt. Insbesondere kann ein dergestalt
gerüsteter Behälter mit Eingriffsschutz ohne Weiteres auch mit einer Hand getragen
werden, weil ein einwandfreies Greifen des Behälters ermöglicht ist. Hierbei ist zu
berücksichtigen, dass bei diesen Postbehältern beim Greifen zwangsweise die Hand in
das Innere des Behälters eingreift, da die Hand zum Greifen in die Grifföffnung eingeführt
werden muss und dabei ein Randteil des Behälters oberhalb der Öffnung untergreift.
[0006] Zweckmäßigerweise weist das Schließelement einen Schlitten auf, über den das Schließelement
längs Führungsschienen an der Deckelunterseite verschiebbar ist. Dabei ist es zweckmäßig,
dass der Schlitten zwischen zwei Endstellungen verschiebbar ist. In vorteilhafterweise
weist das Schließelement fernerhin einen Verschlussbügel auf, der in seiner zum Behälterteil
vorgerückten Endstellung nach entsprechendem Verschieben des Schlittens zusammen mit
der Grifföffnung einen Zugriff in das Innere des Behälters unterbindet und eine nach
innen geschlossene Griffmulde ausbildet.
[0007] Zweckmäßigerweise ist der Verschlussbügel am Schlitten angeformt und komplementär
zur Öffnung ausgebildet. Insbesondere weist der Verschlussbügel einen C-profilförmigen
Querschnitt auf und ist an seiner Rückseite, also an der der entsprechenden Öffnung
abgewandten Seite durch eine Rückwand geschlossen. Die beiden freien Schenkel des
C-Profils bilden hierbei zweckmäßigerweise einen Anschlag, der bei einem Abheben des
Deckels vom Behälterteil mit der Randleiste des Behälterteils in vorgerückter Schließstellung
der Schließeinheit in Anlage kommt und damit ein Abheben des Deckels unterbindet.
[0008] Allgemein ist eine Abhebesicherung gegen ein Abheben des Deckels vorgesehen, welche
vorzugsweise durch den Verschlussbügel gewährleistet wird. Dieser wirkt in vorteilhafter
Weise in Verschließstellung mit einem Teil des Behälterteils zusammen, insbesondere
mit der oberen Randleiste des Behälterteils, die die Grifföffnung nach obenhin begrenzt.
[0009] Zweckmäßigerweise ist der Deckel mit einer Zugriffsöffnung versehen, welche den manuellen
Zugriff zum Schließelement zum Zwecke des Verschiebens des Schließelements von oben
her bei aufgesetztem Deckel ermöglicht.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Schließeinheit
eine Sicherungsöffnung auf, wobei ebenso am Deckel eine Sicherungsöffnung ausgebildet
ist. Zweckmäßigerweise sind beide Sicherungsöffnungen komplementär ausgebildet. Hierbei
befindet sich in der mit der Grifföffnung des Behälterteils eingerückten Stellung
des Schließteils die Sicherungsöffnung der Schließeinheit mit der Sicherungsöffnung
im Deckel in Ausrichtung, so dass die beiden ausgerichteten Sicherungsöffnungen, die
vorzugsweise schlitzartig ausgebildet sind, miteinander einen Durchgriffskanal für
die Durchführung einer Plombe bilden.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Verschlussbügel der Schließeinheit in
seinem Querschnitt komplementär mit der Grifföffnung im Behälterteil ausgebildet.
Dadurch ist der Verschlussbügel passgerecht in die Grifföffnung einführbar und verhindert
in Folge seiner geschlossenen Ausbildung einen unerlaubten Zugriff in das Behälterinnere.
[0012] Zweckmäßigerweise weist auch der Deckel an seiner der Schließeinheit gegenüberliegenden
Seite einen Steckbügel auf, der so ausgebildet ist, dass er in seiner in die entsprechende
Grifföffnung des Behälterteils eingerückten Stellung mit dieser auch auf der gegenüberliegenden
Behälterseite eine in das Behälterinnere geschlossene Griffmulde bildet, sodass auch
auf dieser Seite ein unerlaubter Zugriff in das Behälterinnere unterbunden ist.
[0013] Zweckmäßigerweise ist dieser Steckbügel an einer Randschürze des Deckels nach innen
freikragend vorstehend ausgebildet, so dass er als Steckteil besonders geeignet ist.
Dies kann durch eine Plombierung gesichert werden.
[0014] Diese Ausbildung hat zur Folge, dass beidseitig ein Verschluss bzw. Verriegelung
des Deckel erfolgt und nur nach entsprechendem Betätigen, d. h. Verschieben des Schließelements
nach innen ein Abheben des Deckels möglich ist, sobald der Verschlussbügel aus seiner
eingerückten Stellung in die Öffnung der Seitenwand des Behälterteils ausgerückt ist.
[0015] Zweckmäßigerweise sind sowohl Deckel, Behälterteil wie auch das separate Schließteil
einstückig zur Kunststoff- Spritzgussteil ausgebildet.
[0016] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
in rein schematischen Darstellungen beschrieben. Darin zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines für die postalische Dienste verwendbaren Behälters,
der im Folgenden als Postbehälter bezeichnet ist, von einer der beiden Schmalseiten
her
- Figur 2
- eine entsprechende perspektivische Ansicht des Postbehälters von der anderen Schmalseite
her
- Figur 3
- eine Draufsicht auf einen Deckel des Postbehälters
- Figur 4
- eine Draufsicht auf den Deckel in umgekehrter Position und wiederum in perspektivischer
Darstellung in einer Funktionsstellung
- Figur 5
- eine entsprechende perspektivische Ansicht des in Figur 4 dargestellten Deckels in
einer zweiten Funktionsstellung
- Figur 6
- eine perspektivische Teilansicht des Deckels mit einem herausgelösten Bauelement
- Figur 7
- eine schematische Schnittansicht des Postbehälters in einer Funktionsstellung beim
Aufsetzen des Deckels
- Figur 8
- eine entsprechende Schnittansicht analog Figur 7 zur Darstellung des Schließvorgangs
des Deckels
- Figur 9
- eine entsprechende Schnittansicht des Postbehälters mit aufgesetztem Deckel vor Schließstellung
- Figur 10
- eine entsprechende Schnittansicht analog zur Figur 9, jedoch in perspektivischer Darstellung
mit aufgesetztem Deckel
- Figur 11
- eine Schnittansicht des Postbehälters mit aufgesetztem Deckel in Schließstellung
- Figur 12
- eine Schnittansicht analog Figur 11, jedoch in perspektivischer Darstellung
- Figur 13
- eine Schnittdarstellung des Postbehälters ähnlich Figur 11, jedoch mit angebrachter
Plombe sowie
- Figur 14
- eine Schnittdarstellung des Postbehälters mit Plombe in perspektivischer Darstellung.
[0017] Figur 1 zeigt einen allgemeinen mit dem Bezugszeichen 1 bezeichneten Behälter mit
einem nachfolgend noch näher beschriebenen Eingriffschutz, der insbesondere für postalische
Zwecke geeignet ist und deswegen im Folgendem kurz mit Postbehälter bezeichnet ist,
ohne hierbei in irgendeiner Weise beschränkend zu sein. Der Postbehälter 1 weist einen
kasten- oder wannenförmigen Behälterteil 2 und einen darauf aufsetzbaren Deckel 3
auf.
[0018] Der Behälterteil 2 umfasst einen Boden 4 und vier umlaufende Seitenwände 5, die an
den Schmalseiten mit für sich bekannten Versetzstapelrippen 6 versehen sind. Diese
Versetzstapelrippen bilden eine an sich bekannte Versetzstapelmimik, die je nach Ausrichtung
von aufeinander stapelbaren Behältern eine reine Stapelung oder ein Eintauchen des
oberen Behälterteils in das untere Behälterteil ermöglichen. Diese Stapelrippen 6
sind aus der Figur 2 auch für die andere Schmalseite des Behälterteils 2 ersichtlich.
[0019] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist jede schmale Seitenwand eine im oberen
Bereich angeordnete Grifföffnung 7 auf, welche durch eine obere Randleiste 8 nach
oben hin begrenzt ist. Diese ist hier durch ein nach außenhin offenes Hohlprofil in
U-Form mit vertikalen Stegen gebildet, welche die beiden Stapelrippen 6 überbrückt
und im Übrigen auch bis in die beiden Eckkantenbereiche der Schmalseite des Behälterteils
reicht. Dadurch ist ein bequemes Heben des Behälters zum Zwecke des Transportes möglich,
wobei allerdings in der dargestellten Position ein Eingriff in das Innere des Postbehälters
jederzeit möglich ist. Auch die gegenüberliegende schmale Seitenwand hat eine entsprechende
Grifföffnung, die in Figur 2 jedoch im Wesentlichen durch den aufgesetzten Deckel
verdeckt ist, jedoch aus Figur 7 hervorgeht und mit dem Bezugszeichen 9 bezeichnet
ist.
[0020] Der Deckel 1 weist auf seiner Oberseite eine im dargestellten Ausführungsbeispiel
umlaufende Stapelrippe 10 auf, die für die Abfuhr von etwa Regenwasser durch Schlitze
12 unterbrochen ist.
[0021] Der Deckel 3 weißt einen Eingriffsschutz auf, der an beiden Schmalseiten des Deckels
angeordnet ist und im Folgenden anhand der Figuren 3 bis 6 strukturell und anhand
der Figuren 7 bis 12 funktional beschrieben ist.
[0022] Gemäß Figur 3 weist der Deckel eine umlaufende Randschürze 13 auf, die bei aufgesetztem
Deckel den oberen Rand des Behälterteils 2 übergreift, wie beispielsweise aus Figur
10 hervorgeht. Schließlich weist der Deckel eine Öffnung 14 auf, die einen Zugriff
auf einen im Detail aus Figur 6 ersichtlichen Schließteil 15 ermöglicht, so dass eine
auf diesem ausgebildete Griffausbildung 16 manuell zum Verschieben der Schließeinheit
15 gegriffen werden kann. Diese Griffausbildung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch eine Mulde bzw. Ausnehmung mit einer leicht aufgesetzten Rippe gebildet.
[0023] Die Schließeinheit 15, die in Figur 6 bezogen auf den dort dargestellten Deckel 3
in um 180° gedrehter Stellung dargestellt ist, ist über einen Schlitten 17, der als
plattenartiges Bodenteil ausgebildet ist, in einer Führung verschieblich geführt,
die durch zwei gegenüber liegende Führungsschienen 18 gebildet ist. Im dargestellten
Beispiel sind diese durch auf den Deckelboden aufgesetzte L-förmige Rippen gebildet,
wobei die Führungsschienen 18 nahe der Schmalseite des Deckels durch Anschlagrippen
begrenzt sind, die nach innen zwischen die Führungsschienen 18 hervorstehen, sodass
ein Anschlag für die Verschiebebewegung des Schlittens 17 gebildet ist. Auch zur gegenüber
liegenden Seite hin ist der Verschiebeweg des Schlittens durch Einführschrägen 19
an Rippen begrenzt. Dadurch ergibt sich einen einfache Montage des Schlittens 17 an
der Unterseite des Deckels und gleichzeitig eine Begrenzung der Verschiebebewegung
der Schließeinheit 15. Diese weist eine Sicherungsöffnung 19 auf, die hier (Figur
6) als schlitzförmige Öffnung an einer vom Schlitten 17 vorstehenden Zunge 20 ausgebildet
ist.
[0024] Die Schließeinheit 15 weist ferner einen Bügel 21 auf, der hier als C-Profil ausgebildet
ist, d. h. an seinem Steg 22 endseitig je einen Schenkel 23 aufweist mit am oberen
Ende nach innen kragenden Flügeln 24. Der Bügel 21 ist rückseitig durch eine Rückwandung
27 geschlossen und darüber am Schlitten 17 angebunden, wobei zur Halterung des Bügels
21 im dargestellten Ausführungsbeispiel auch noch zwei rippenartige Halteflansche
28 vorgesehen sind. Dieser Bügel 21 bildet, wie nachfolgend noch näher beschrieben
wird, mit der entsprechenden Grifföffnung 6 am Behälterteil 2 eine Griffmulde aus,
die nur nach außen hin offen ist und nach hinten und inneninsgesamt geschlossenwandig
ausgeführt ist und damit einen Eingriff in das Innere des Postbehälters bei aufgesetztem
und geschlossenem Deckel nicht ermöglicht.
[0025] Schließlich weist der Deckel gemäß Figur 4 eine Sicherungsöffnung 29 auf, die hier
durch eine umlaufende und auf die Deckelinnenseite aufgesetzte Rippe gebildet ist
und einen kanalförmigen Abschnitt bildet.
[0026] Wie insbesondere aus der Figur 5 hervorgeht, wird die Sicherungsöffnung 29 in der
aus Figur 5 ersichtlichen vorderen Schiebeendstellung der Schließeinheit 15 durch
die ebenfalls schlitzförmige Sicherungsöffnung 19 übergriffen und zwar deckungsgleich,
so dass beide Sicherungsöffnungen einen Kanal bilden, durch den eine Plombe hindurchgeführt
werden kann.
[0027] Gemäß den Figuren 4 und 5 weist der Deckel 3 an der der Schließeinheit 15 gegenüberliegenden
Schmalseite einen Steckbügel 31 auf, der ähnlich dem Bügel 21 als im Prinzip geschlossene
Tasche mit einer Rückwand 32 und einer umlaufenden Seitenwandung 33 ausgebildet ist.
Dadurch wird wiederum eine nach außen hin offene Grifftasche bzw. Griffmulde gebildet,
die sich mit der Öffnung 6 an der Schmalseite des Behälterteils 2 ergänzt. Der Steckbügel
31 ist hierbei an der umlaufenden Randschürze 13 des Deckels ausgebildet.
[0028] Anhand der Figuren 7 bis 12 wird die Funktionsweise des durch die verschiebbare Schließeinheit
15 und den mit dem Deckel bzw. der Randschürze 13 festen Steckbügels 31 beschrieben.
[0029] Figur 7 zeigt die Position des Deckels 3 in einer zu Beginn des Schließvorgangs schräg
aufgesetzten Stellung, um den nach innen von der Randschürze 13 vorstehenden Steckbügel
31 in Eingriffstellung mit der Öffnung 9 an der linken Schmalseite des Behälterteils
2 zu führen. Der insoweit zu Beginn schräg auf die linke Schmalseite des Behälterteils
2 aufgesetzte Deckel 3 wird gemäß Figur 8 dann nach rechts verschoben, sodass der
nach innen vorspringende Steckbügel 31 in die Öffnung 9 der Schmalseite des Behälterteils
2 gelangt. In dieser Position gemäß Figur 8 kann dann der Deckel 3 durch Herunterklappen
vollständig auf den Behälterteil 2 aufgesetzt werden, so dass auch die rechts dargestellte
Randschürze 13 gemäß Figur 9 die obere Randleiste 8 des Behälterteils 2 übergreift.
In dieser Position sitzt der Deckel 3 rundum liegend auf dem oberen Rand des Behälterteils
2 auf. In dieser Position beginnt nun der eigentliche Schließvorgang über die verschiebbare
Schließeinheit 15. In der Stellung gemäß Figur 9 befindet sich die Schließeinheit
15 noch in einer ausgerückten Position des Verschlussbügels 21, der hierbei aber bereits
in Fluchtmitte der Grifföffnung 6 in der rechten Seitenwand des Behälterteils 2 ausgerichtet
ist. Figur 10 zeigt in perspektivischer Darstellung die Funktionsstellung aus Figur
9, in welcher der nach außen vorstehende Verschlussbügel 21 sich noch in ausgerichteter
Stellung befindet.
[0030] Nunmehr kann die Schließeinheit 15 durch manuellen Zugriff auf die Griffausbildung
16 über die Öffnung 14 nach rechts längs der Führungsschienen 18 verschoben werden
und gelangt hierdurch in Steckeingriff die Grifföffnung 6. Diese ist zweckmäßigerweise
im Querschnitt komplementär mit den Außenabmessungen des Bügels 21. In dieser vorgerückten
Stellung des Verschlussbügels 21 untergreift dieser an seiner Oberseite, hier mit
den beiden Flügeln 24, die obere Randleiste 8 des Behälterteils 2 oder ein entsprechendes
Teil des Behälterteils 2, so dass in dieser Position der Deckel 3 nicht mehr nach
oben hin abgehoben werden kann, es sei denn, die Schließeinheit 15 wird wieder in
Richtung nach links aus der Eingriffsstellung mit der Öffnung 6 verschoben. In dieser
Position gemäß Figur 11, die auch recht deutlich und illustrativ aus Figur 12 hervorgeht,
bildet der Verschlussbügel 21 mit seiner Rückwand 27, dem Steg 22 und den Schenkeln
23 mit der oberen Randleiste 8 eine von außen her zugängliche, jedoch nach innenhin
geschlossene Griffmulde, so dass in dieser Position ein Zugriff von außen in das Innere
des Postbehälters nicht möglich ist, da auch gegenüberliegend der Steckbügel 31 in
die Öffnung 6 eingreift und damit gegen ein Abheben nach oben blockiert ist. Der Behälter
ist damit rundum geschlossen und ein Zugriff in das Innere des Behälters ist nicht
möglich. Gleichzeitig ist in dieser Position die schlitzförmige Sicherungsöffnung
19 der Schließeinheit 15 mit der Sicherungsöffnung 29 des Deckels ausgerichtet, so
dass beide Sicherungsöffnungen 19 und 29 einen durchgehenden Kanal bilden. Dadurch
kann durch diesen Kanal eine Plombe hindurchgeführt werden, die durch eine Relativbewegung
zwischen Schließeinheit 15 und Deckel 3 zerstört würde.
[0031] Wie insbesondere recht deutlich aus Figur 12 hervorgeht, wird durch diesen Eingriffsschutz
sowohl auf der linken wie auf der rechten Schmalseite des Behälterteils 2 eine vorteilhafte
nach innen hin geschlossene aber nach außen hin offene Griffmulde gebildet, die ein
einwandfreies Greifen und Tragen des geschlossenen Postbehälters ermöglicht, insbesondere
ein Transportieren des Postbehälters mit nur einem Arm. Zugleich wird ein Zugriff
in das Innere des Postbehälters verhindert und eine einfache Plombensicherung ermöglicht.
[0032] Die Figuren 13 und 14 zeigen zwei Möglichkeiten der Plombierung. Gemäß Figur 13 ist
durch den infolge der Überdeckung der Sicherungsöffnungen 19 und 29 gebildeten Kanal
eine Drahtplombe hindurchgeführt, die um die Randleiste 8 des Unterteils 2 geschlagen
und mit ihren beiden Enden bei 34 verbunden ist. Die Plombe kann nur unter Gewalteinwirkung
gelöst werden, etwa wenn versucht wird, den Behälter durch Verschieben der Schließeinheit
15 zu öffnen, so dass sofort von außen ein ungewollter Zugriff erkennbar ist. Die
Plombe ist hierbei mit dem Bezugszeichen 35 bezeichnet. In Figur 14 ist ein Streifen
36 als Plombe vorgesehen, der gleichfalls durch die sich überlappenden Sicherungsöffnungen
von Deckel und Schließeinheit geführt und um die obere Randleiste 8 geschlagen ist.
[0033] Der Deckel und das Behälterteil sowie die am Deckel montierbare Schließeinheit sind
aus Kunststoff gebildet und zwar vorzugsweise jeweils einstückig durch Spritzgießen
aus Kunststoff.
1. Behälter (1) mit Eingriffsschutz, insbesondere Postbehälter, mit einem Behälterteil
(2) und einem darauf aufsetzbaren und mit dem Behälterteil (2) verschließbaren Deckel
(3), wobei der Behälterteil (2) mindestens an zwei gegenüberliegenden Behälterwänden
(5) mit Griff öffnungen (6, 9) versehen ist, die jeweils durch eine obere Randleiste
(8) begrenzt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (3) mindestens ein am Deckel (3) verschieblich gelagertes Schließelement
(15) aufweist, welches an der Deckelunterseite angeordnet ist und bei aufgesetztem
Deckel (3) mit der korrespondierenden Öffnung (6) in der Behälterwand (5) eine in
das Behälterinnere hin geschlossene Griffmulde bildet, die einen Zugriff in das Innere
des Behälters (1) unterbindet.
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schließelement (15) einen Schlitten (17) aufweist, der in gegenüberliegenden Führungsschienen
(18) an der Deckelunterseite zwischen zwei Endstellungen verschieblich geführt ist,
und einen Verschlussbügel (21) aufweist, der in seiner zum Behälterteil (2) hin vorgerückten
Endstellung zusammen mit der Grifföffnung (6) die Griffmulde bildet.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschlussbügel (21) am Schlitten (17) angeordnet, vorzugsweise angeformt ist
und C-profilförmig mit einem Steg (22), gegenüberliegenden Schenkeln (23) und von
beiden Schenkeln (23) nach innen abkragenden Flügeln (24) ausgebildet und nach innen
hin durch eine Rückwand (27) geschlossen ist.
4. Behälter nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschlussbügel (21) in seiner in die Grifföffnung (6) des Behälterteils (2) eingerückten
Stellung mit einem Teil des Behälterteils (2), vorzugsweise mit der oberen Randleiste
(8), eine Abhebesicherung des Deckels gegenüber dem Behälterteil (2) bildet, wobei
vorzugsweise die Schenkel (23) und/oder die an den Schenkeln (23) des Verschlussbügels
(21) angeordneten Flügel (24) die obere Randleiste (8) des Behälterteils (2) untergreifen.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schließeinheit (15) unterhalb einer Öffnung (14) des Deckels (3) angeordnet ist,
um einen manuellen Zugriff zum Schließteil (15) für dessen Verschiebung zu ermöglichen,
wobei vorzugsweise eine im Schlitten (17) der Schließeinheit (15) vorgesehene Griffausbildung
(16) mit der Grifföffnung (14) ausgerichtet ist.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schließeinheit (15) eine Sicherungsöffnung (19) aufweist, die in der mit der Grifföffnung
(6) des Behälterteils (2) eingerückten Stellung des Schließteils (15) mit einer vorzugsweise
komplementären Sicherungsöffnung (29) im Deckel zur Bildung eines Durchgriffkanals
ausgerichtet ist, so dass eine Plombe durch diesen Durchgriffskanal (19, 29) durchführbar
ist.
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Sicherungsöffnungen (19, 29) schlitzförmig ausgebildet sind.
8. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schließeinheit (15) zwischen zwei Endlagen am Deckel (3) verschiebbar ist, die
durch im Deckel ausgebildete Anschläge definiert sind.
9. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschlussbügel (21) in seinem Querschnitt komplementär zur Grifföffnung (6) ausgebildet
ist und in diese einsteckbar ist.
10. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (3) an seiner der Schließeinheit (15) gegenüberliegenden Seite einen Steckbügel
(31) aufweist, der so ausgebildet ist, dass er in seiner in die entsprechende Grifföffnung
(9) des Behälterteils (2) eingerückten Stellung mit dieser eine in das Behälterinnere
geschlossene Griffmulde bildet, die einen Zugriff in das Behälterinnere unterbindet.
11. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steckbügel (31) an einer nach unten vorstehenden Randschürze (13) des Deckels
(3) ausgebildet ist und freikragend in das Innere des Deckels (3) von der Randschürze
(13) vorstehet.
12. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Behälterteil (2), der Deckel (3) und die Schließeinheit (15) jeweils einstückig
als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet sind.