[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur gesteuerten Austragung aus einem
Silo, sowie ein Nachrüstverfahren für entsprechendes Silo und ein entsprechendes Silo.
[0002] Silos zum Lagern und/oder Dosieren von fluidisierfähigem Schüttgut aufweisend mindestens
einen die Austragung begünstigenden und/oder bewirkenden Fluidisierungsbereich und
mindestens einen Austragungsweg, wobei der Fluidisierungsbereich zur Beschickung mit
Druckluft mit einer Druckluftquelle gekoppelt ist, sind aus dem Stand der Technik
zahlreich bekannt. Ebenfalls sind Verfahren zum Austragen aus einem solchen Silo bekannt.
[0003] Bezüglich derartiger Silos sind auch unterschiedliche Bauformen bekannt. Zu nennen
sind hier beispielsweise Silos mit zentralem Abzug oder auch solche mit zentralem
Konus und dezentralem Abzug aus der Silokammer beispielsweise in den Bereich des Konus.
[0004] Darüber hinaus sind auch Mehrkammersilos bekannt.
[0005] Auch innerhalb der Lösungen mit zentralem Konus gibt es unterschiedliche Lösungen,
so ist es beispielsweise bekannt, an den Rändern des Konus Abzüge vorzusehen, insbesondere
Auslaufstutzen mit nachgeschalteten Leitungen und so an verschiedenen Stellen an der
Grenze des Konus aus dem Silo abzuziehen. Auch ist es bekannt, Öffnungen im unteren
Bereich des Konus vorzusehen und das im Silo gelagerte Material in den Konus einströmen
zu lassen und von dort abzuziehen.
[0006] Zwar rutscht das fluidisierfähige Schüttgut prinzipiell von selbst, doch bei entsprechendem
Material oder entsprechender Silogröße ist eine selbsttätige Entladung nicht oder
nur unzureichend möglich. Daher wird meist die Austragung unterstützt und das fluidisierfähige
Schüttgut abgezogen. Dazu werden Fluidisierungsanlagen in Bodenbereichen vorgesehen.
[0007] Bei Lösungen, in denen Auslaufstutzen mit nachgeschalteten Leitungen an den Grenzen
des Konus vorgesehen sind, befinden sich häufig Fluidisierungsbetten in der Umgebung
der Auslaufstutzen im eigentlichen Silo und ggf. auch in Form von von der Abzugöffnung
wegführenden Leitungen außerhalb des eigentlichen Silos.
[0008] In Lösungen, bei denen Öffnungen im unteren Bereich des Konus vorgesehen sind, befinden
sich üblicher Weise Fluidisierungsvorrichtungen sowohl im Silo, also außerhalb des
Konus, als auch innerhalb des Konus. Hier sind teilweise zwei Druckluftkreise vorgesehen,
die voneinander getrennt sind.
[0009] Darüber hinaus ist es auch bekannt, bei verschiedenen Abzügen/Auslaufstutzen diese
insbesondere bei niedrigen Austragungsraten nicht zeitgleich zu verwenden, sondern
diese in einem zeitlichen Muster nacheinander anzusteuern und somit Silos abwechselnd
durch unterschiedliche Abzüge zu entleeren.
[0010] Darüber hinaus ist es, wenn Öffnungen im unteren Bereich des Konus vorgesehen sind
und Fluidisierungsvorrichtungen sowohl im Silo als auch im Konus vorhanden sind, auch
bekannt, diese unterschiedlich an- und abzuschalten. So ist es beispielsweise auch
bekannt, den Druck in der Druckluftzuleitung der Fluidisierungsbetten innerhalb des
Konus zu messen, da dieser bei ansonsten gleichen Umständen zur Füllhöhe des Schüttgutes
innerhalb des Konus korreliert. Auf diese Weise kann beispielsweise der Fluidisierungsbereich
außerhalb des Konus nur dann angesteuert bzw. mit Druckluft bestickt werden, wenn
der Schüttgutstand innerhalb des Konus unter einen vorgesetzten Wert absinkt bzw.
der Druck in der Druckluftzuleitung zum Fluidisierungsbereich innerhalb des Konus
unter einen gewissen Wert sinkt. Steigt er wieder über einen gewissen Wert, kann die
Fluidisierung außerhalb des Konus abgestellt werden.
[0011] Durch verschiedene Effekte kommt es bei derartigen Silos jedoch zu einem erhöhten
Energiebedarf zur Austragung und zu Schädigungen sowohl der Silowand als auch der
Austragungsmittel. Dies basiert auf verschiedenen Effekten, die durch die im Wesentlichen
ungeregelte Austragung bedingt sind.
[0012] Somit ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw. ein Silo mit entsprechenden
Vorrichtungen oder ein Nachrüstverfahren für solche anzugeben, das eine weitgehend
geregelte Austragung ermöglicht und dadurch sowohl den Verschleiß an den Austragungsmitteln
und die negative Beeinflussung der Silowände reduzieren, als auch eine Energieeinsparung
ermöglichen. Dies wird erreicht durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 bzw. 12 und ein
Silo gemäß Anspruch 13. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 11 und 14 bis 15 geben vorteilhafte
Weiterbildungen an.
[0013] Zur Lösung der Aufgabe haben die Erfinder herausgefunden, dass beispielsweise zur
Austragung verwendete Dosieranlagen und nachgeschaltete Leitungen durch die ungeregelte
Fluidisierung bzw. die dadurch bedingte Luftströmung durch die Austragungsmittel Schaden
nehmen. Darüber hinaus bewirken bei der Entladung entstehende Tromben Schädigungen
der Silowand und der Austragungsmittel. Darüber hinaus kann es zu Brückenbildungen
im Schüttgut und dadurch bedingt zu Erschütterungen kommen. Dies alles bedingt einen
erhöhten Verschleiß des Silos bzw. der Austragungsvorrichtungen. Durch die erfindungsgemäßen
Abwandlungen können diese nicht nur reduziert bzw. vermieden, sondern auch gleichzeitig
der Energieverbrauch gesenkt werden. Denn durch die erfindungsgemäßen Mittel wird
beispielsweise der Verschleiß an Dosieranlagen und nachgeschalteten Leitungen in den
Austragungsmitteln gerade auch durch einen reduzierten Energieeinsatz bewirkt.
[0014] Erfindungsgemäß wird gemäß Anspruch 1 bei Vorsehen mindestens eines Austragungsweges
die Druckluftquelle, mit der mindestens ein die Austragung begünstigender und/oder
bewirkender Fluidisierungsbereich beschickt wird, steuerbar gemacht und eine Regelung
des Druckes der Druckluft derart durchgeführt, dass der Druck der Druckluft als Rückführgröße
der Regelung gemessen und die Druckluftquelle als Stellglied der Regelung so geregelt
wird, dass der Druck der Druckluft auf einen Solldruck geregelt wird, wobei der Solldruck
abhängig vom Austragungsdurchsatz und/oder von der Stellung eines im Austragungsweg
vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers des Schüttgutes gewählt wird.
[0015] Bei der Druckluftquelle kann es sich um unterschiedliche Einrichtungen handeln. Üblicherweise
werden hier Kompressoren, insbesondere Zwangsverdichter mit fester Luftmenge, verwendet.
Als Stellglieder kommen ebenfalls unterschiedliche Mittel in Frage. So kann beispielsweise
die Drehzahl eines Verdichters geändert oder mit entsprechenden Ventilen, Durchflussreglern
oder Druckbegrenzern gearbeitet werden. Insbesondere wird die Druckluftquelle jedoch
so gewählt, dass sie direkt in ihrer Erzeugung und/oder Abgabe steuerbar ist und das
Stellglied nicht über ein Ablassen von zu viel erzeugter Druckluft arbeitet. Insbesondere
bevorzugt wird hier eine Drehzahlregelung eines Verdichters, insbesondere durch Frequenzumwandlung.
[0016] Auch die Messung des Druckes der Druckluft zur Beschickung des Fluidisierungsbereiches
kann an unterschiedlicher Stelle und durch unterschiedliche Mittel bewirkt werden.
Insbesondere können hier Druckmesssensoren zum Einsatz kommen, die beispielsweise
in dem Bereich der Zuleitung zu dem mindestens einen Fluidisierungsbereich angeordnet
werden können. Sie können jedoch auch innerhalb des Fluidisierungsbereiches selbst
oder an der Druckluftquelle angeordnet werden. Auch die Regelung an sich kann unterschiedlich
durchgeführt werden, so ist beispielsweise eine PID-Regelung mit unterschiedlichen
Proportional-, Integral- und Differenzialanteilen denkbar. Aber auch eine Mehrpunktregelung,
beispielsweise mit vorgegebener Druckunter- und -obergrenze und An- und Abschalten
der Druckluftquelle sind denkbar. In diesem Zusammenhang sei jedoch angemerkt, dass
hier eine Regelung des Druckes der Druckluft durchgeführt wird, deren Druck gemessen
wird und es sich hier nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, um verschiedene
Druckluftkreisläufe handelt.
[0017] Die Wahl des Solldruckes kann auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt werden.
Sie kann beispielsweise von dem Austragungsdurchsatz abhängen. Unter dem Austragungsdurchsatz
ist die Menge des Schüttgutes zu verstehen, die pro einer Zeiteinheit aus dem Silo
ausgetragen wird. Bei einem Mehrkammersilo ist der Austragungsdurchsatz vorteilhafter
Weise pro Kammer zu bestimmen. Darüber hinaus kann der Solldruck alternativ oder zusätzlich
in Abhängigkeit von der Stellung eines im Austragungsweg vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers
des Schüttgutes gewählt werden. Als Austragungsdurchflussregler kommen hier beispielsweise
Dosierschieber oder ähnliches in Frage, deren Stellung üblicherweise einen Öffnungsquerschnitt
eines Austragungsweges definiert beziehungsweise verändert. Insbesondere werden unter
einem Austragungsdurchflussregler solche den Austragungsdurchsatz verändernde Mittel
verstanden, die keinen Regelkreis beinhalten, sondern vielmehr in Form eines Stellglieds
den Austragungsdurchsatz verändern.
[0018] Bevorzugt wird es, den der Solldruck zu verändern, wenn der Austragungsdurchsatz
verändert werden soll bzw. die Stellung eines Austragungsdurchflussreglers verändert
wird.
[0019] Darüber hinaus kann die Regelung auch weitere Eingangsgrößen berücksichtigen. So
kann beispielsweise der Füllstand des Silos, die Art des Schüttgutes, seine Feuchtigkeit,
die Verteilung des Schüttgutes im Silo und/oder die Temperatur berücksichtigt werden.
[0020] Gemäß Anspruch 2 kann der Austragungsdurchsatz dabei ein vorgegebener Austragungsdurchsatz
sein, der beispielsweise durch das Personal oder andere Entscheidungskomponenten direkt
vorgegeben wird. Eine solche Vorgabe kann dabei beispielsweise auch die Stellung eines
Austragungsdurchflussreglers beeinflussen.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann gemäß Anspruch 3 der Austragungsdurchsatz auch ein
gemessener Austragungsdurchsatz sein. Eine solche Messung kann beispielsweise durch
eine Waage und eine Zeitmessung realisiert werden. Auch Durchflussmesser sind vorstellbar.
So kann beispielsweise unterhalb des zu beladenden Lkws eine Waage installiert werden
und auf Basis dieser ein Austragungsdurchsatz indirekt durch die Gewichtszunahme des
Lkws bestimmt werden. Auch können mehrere Messvorrichtungen, insbesondere in parallelen
Austragungswegen, kombiniert werden, insbesondere additiv.
[0022] Bevorzugt wird in diesem Zusammenhang das Vorsehen einer Waage unterhalb eines Silos,
durch die der Austragungsdurchsatz bestimmt wird.
[0023] Bevorzugt wird gemäß Anspruch 4 eine Veränderung des Solldrucks, auf Basis eines
Unterschiedes eines vorgegebenen Austragungsdurchsatzes und eines gemessenen Austragungsdurchsatz.
Als Unterschied kann hier die Differenz eines vorgegebenen Austragungsdurchsatzes
und eines gemessenen Austragungsdurchsatz oder einer davon abgeleitete Größe verwendet
werden. Bezüglich eines gemessenen beziehungsweise vorgegebenen Austragungsdurchsatz
gilt oben ausgeführtes.
[0024] Insbesondere bevorzugt wird eine Regelung, bei der bei Wahl eines vorgegebenen Austragungsdurchsatzes
und/oder einer Veränderung eines im Austragungsweg vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers
des Schüttguts, insbesondere eines Dosierschiebers, der Solldruck auf einen Eingangssolldruck
gesetzt wird und der Solldruck im weiteren Verlauf bei konstantem vorgegebenen Austragungsdurchsatz
und/oder unverändertem Austragungsdurchflussregler auf Basis eines Unterschiedes des/eines
vorgegebenen Austragungsdurchsatzes und eines gemessenen Austragungsdurchsatz, insbesondere
einer Differenz oder einem von einer Differenz abgeleiteten Wert, verändert wird.
Bevorzug wird dabei einer Regelung des Solldrucks bei der ein Unterschied zwischen
dem vorgegebenen Austragungsdurchsatzes und dem gemessenen Austragungsdurchsatz als
Rückführgröße verwendet wird und der Solldruck als Stellglied so verändert wird, dass
auf einen Unterscheid beziehungsweise eine Differenz geregelt wird, die möglichst
gering ist.
[0025] Insbesondere wird eine Erhöhung des Solldrucks bei einem gemessenen Austragungsdurchsatz,
der niedriger ist als der/ein vorgegebener Austragungsdurchsatz, bevorzugt. Insbesondere
wird eine Senkung des Solldrucks bei einem gemessenen Austragungsdurchsatz, der höher
ist als der/ein vorgegebener Austragungsdurchsatz, bevorzugt.
[0026] Auch wird es bevorzugt, bei einer Vorgabe eines Austragungsdurchsatzes zunächst mindestens
einen, insbesondere alle, im verwendeten Austragungsweg des Schüttguts vorgesehenen
Austragungsdurchflussreglers weit, insbesondere auf 70 bis 100 % seiner maximalen
Öffnung, zu öffnen. Generell wird eine weite Öffnung mindestens eines, insbesondere
aller, im verwendeten Austragungsweg des Schüttguts vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers,
insbesondere auf 70 bis 100 % seiner maximalen Öffnung, während der Austragung bevorzugt.
[0027] Mit Vorteil ist gemäß Anspruch 5 der mindestens eine Fluidisierungsbereich am Boden
des Lager- und/oder Dosierungssilos angeordnet. Er ist vorteilhafterweise außerhalb
eines Konus angeordnet.
[0028] Bevorzugt wird es des weiteren gemäß Anspruch 6, das Schüttgut beim Passieren des
mindestens einen Austragungsweges zunächst durch einen Auslaufstutzen zu führen und
von dort in einen Austragungsdurchflussregler fallen und/oder rutschen zu lassen und
insbesondere zwischen Eintritt in den Auslaufstutzen und Austragungsdurchflussregler
das Schüttgut zu entspannen. Durch ein solches Verfahren kann eine besonders energiesparende
und schonende Austragung bewirkt werden.
[0029] Eine Entspannung kann dabei beispielsweise durch eine Querschnittsveränderung des
Bereiches zwischen Eintritt in den Auslaufstutzen und Eintritt in den Austragungsdurchflussregler
bzw. dem Austragungsdurchflussregler erfolgen.
[0030] Mit besonderem Vorteil wird gemäß Anspruch 7 so verfahren, dass je nach Austragungsdurchsatz
und/oder je nach Stellung eines im Austragungsweg vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers
eine von mindestens zwei vorgehaltenen Regelcharakteristiken für die Regelung verwendet
wird. So kann beispielsweise in Bereichen niedriger Austragungsdurchsätzen eine andere
Regelcharakteristik eingesetzt werden, als beispielsweise in Bereichen hoher Austragungsdurchsätze.
Auch können unterschiedliche Regelcharakteristiken für andere Umstände, beispielsweise
in Abhängigkeit von der Befüllung des Silos oder der Verteilung des Schüttgutes innerhalb
des Silos vorgehalten und entsprechend verwendet werden.
[0031] Mit besonderem Vorteil wird eine Vermessung der Höhenverteilung des Schüttgutes über
die Oberfläche des Schüttgutes im Lager- und/oder die Dosierungssilos durchgeführt
und in der Regelung berücksichtigt. Eine derartige Vermessung der Höhenverteilung
der Oberfläche über die Oberfläche des Schüttgutes im Lagerungs- und Dosierungssilo,
also die Erstellung eines entsprechenden Höhenprofils, kann beispielsweise durch optische
Erfassungsmittel, insbesondere im Infrarotbereich, beispielsweise eine IR-Kamera oder
einen IR-Scanner, durchgeführt werden. Andere Mittel zur Ermittlung einer entsprechenden
Höhenverteilung, beispielsweise durch Ultraschall oder Laser sind dem Fachmann ebenfalls
bekannt und können ebenfalls verwendet werden. Durch eine solche Erfassung der Höhenverteilung
und Berücksichtigung dieser bei der Regelung kann eine besonders schonende Entladung
erfolgen. Dadurch kann beispielsweise die Größe der entstehenden Tromben reduziert
werden. Dies führt wiederum zu vermindertem Energieaufwand zur Austragung und zu geringerer
Beanspruchung der Silowände. Die Regelung kann dabei derart erfolgen, dass eine gleichmäßige
Füllhöhe bzw. eine Reduzierung der Tromben erreicht wird. So kann beispielsweise eine
Austragung am Ort des höchsten Füllstandes durchgeführt werden.
[0032] Mit besonderem Vorteil erfolgt gemäß Anspruch 9 eine Vermessung der Höhenverteilung
des Schüttgutes über die Oberfläche des Schüttgutes im Lager und Dosierungssilo und
wird auf Basis der Vermessung eine Steuerung der Befüllung durchgeführt. Bezüglich
der Vermessung gilt zu Anspruch 8 ausgeführtes. Die Steuerung der Befüllung kann beispielsweise
durch Wahl verschiedener Befüllungsöffnungen durchgeführt werden. Die Steuerung der
Befüllung bewirkt dabei ebenfalls eine gleichmäßigere Beanspruchung des Silos und
kann auch die Trombenbildung reduzieren bzw. deren Größe verringern.
[0033] Mit besonderem Vorteil erfolgt die Austragung bei mehreren vorgesehenen Austragungswegen
aus dem Lager und/oder Dosierungssilo so, dass die Austragung zeitgleich immer nur
über einen Austragungsweg und/oder einen Auslaufstutzen durchgeführt wird und die
Abfolge der Verwendung der Austragungswege/Auslaufstutzen insbesondere auf Basis einer
Vermessung der Höhenverteilung des Schüttgutes über die Oberfläche des Schüttgutes
im Lager und/oder Dosierungssilo durchgeführt wird. Dadurch kann die Belastung der
Silowand weiter minimiert und die zur Austragung notwendige Energie reduziert werden.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass nach einer gewissen Zeit oder nach
einer gewissen Austragungsmenge oder basierend auf einer Veränderung der Höhenverteilung
die Austragung über einen Austragungsweg und/oder einen Auslaufstutzen gestoppt und
anschließend über einen anderen Austragungsweg/Auslaufstutzen weitergeführt oder begonnen
wird.
[0034] Mit besonderem Vorteil wird die Austragung gemäß Anspruch 11 bei Vorsehen von offenen
und belüfteten Fluidförderrinnen für die Austragung mit beidseitig angrenzendem und
in Richtung der Fluidförderrinne nach unten geneigte Fluidisierungsbetten derartig
durchgeführt, dass während einer Austragung jeweils nur eine einzige offene und belüftbare
Fluidförderrinne und lediglich eines der beiden beidseitig an die eine Fluidförderrinne
angrenzenden Fluidisierungsbetten durch Beschickung mit Druckluft der Druckluftquelle
betrieben wird und insbesondere bei weiterer Austragung nach einer vorgegebenen Austragungsmenge
oder -zeitspanne bei Veränderung der Höhenverteilung die Beschickung der Fluidisierungsbetten
mit Druckluft beendet wird und während weiterer Austragung anschließend bezüglich
der anderen offen belüftbaren Fluidförderrinnen ebenso verfahren wird, wobei insbesondere
einander benachbarte Fluidförderrinnen nicht unmittelbar nacheinander zur Entnahme
angesteuert werden.
[0035] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Nachrüstung einer Druckluftsteuerung
in einem Silo zum Lagern und/oder Dosieren von fluidisierfähigem Schüttgut, aufweisend
mindestens einen die Austragung begünstigenden und/oder bewirkenden Fluidiserungsbereich
und mindestes einem Austragungsweg, wobei der Fluidisierungsbereich mit Druckluft
einer Druckluftquelle beschickt wird, wobei das Verfahren beinhaltet den Einbau einer
Regelungseinheit aufweisend mindestens einen Vorgabeeingang zur Vorgabe eines Solldruckes,
einen Eingangsgrößeneingang für die Zuführung einer Eingangsgröße und einen Stellausgang
und wobei das Verfahren des Weiteren beinhaltet die Zuführung eines zum Druck der
Druckluft korrelierenden Messsignals in den Eingangsgrößeneingang sowie Zuführung
des Stellausganges zum Stellglied eines Stellgliedes an der Druckluftquelle sowie
Zuführen eines auf einen Austragungsdurchsatz und/oder auf der Stellung eines im Austragungsweg
vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers basierenden Signals in den Vorgabeeingang.
[0036] Durch ein solches Nachrüstverfahren lassen sich die erfindungsgemäßen Vorteile auf
einfache Weise auch in bestehenden Silos realisieren. Bezüglich der vorteilhaften
Ausbildung und insbesondere auch bezüglich der Regelung und der Verfahrensführung
gilt bezüglich der vorstehenden Ansprüche gesagtes bzw. in diesen ausgeführtes. Das
Verfahren beinhaltet erfindungsgemäß, sofern einzelne Verfahrensschritte weitere bedingen,
wie beispielsweise das Vorsehen einer Messeinheit zur Generierung des Messsignals
oder das Vorsehen eines Stellgliedes einer Druckluftquelle insbesondere auch diese
Vorgänge. Für die Verfahrensschritte der Austragung können Steuereinheiten, die zur
Durchführung und/oder Steuerung der Verfahrensschritte eingerichtet sind, vorgesehen
werden.
[0037] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Silo zum Lagern und/oder Dosieren von fluidisierfähigem
Schüttgut, aufweisend mindestens einen die Austragung begünstigenden und/oder bewirkenden
Fluidisierungsbereich und mindestens einen Austragungsweg, wobei der Fluidisierungsbereich
zur Beschickung mit Druckluft mit einer Druckluftquelle gekoppelt ist, wobei die Druckluftquelle
steuerbar ist und eine Regelungseinheit vorgesehen ist, welche einen Vorgabeeingang
zur Vorgabe eines Solldruckes, einen Eingangsgrößeneingang für die Zuführung einer
Eingangsgröße und einen Stellausgang beinhaltet und wobei eine Messeinrichtung zum
Messen des Druckes der Druckluft mit dem Eingangsgrößeneingang gekoppelt ist und der
Stellausgang mit der Druckluftquelle gekoppelt ist, wobei der Vorgabeeingang mit einer
Austragungsdurchsatzermittlungs- und/oder Vorgabeeinheit und/oder mit einem Austragungsdurchflussregler
gekoppelt ist. Bezüglich der einzelnen Vorrichtungen bzw. der insbesondere vorteilhaft
vorzusehenden Verfahrensführung wird insbesondere auf die vorstehenden Ansprüche und
die diesbezüglichen Erläuterungen verwiesen. Alle entsprechenden vorteilhaften verfahrensgemäßen
Merkmale lassen sich durch Vorsehen entsprechender Mittel auch in einem erfindungsgemäßen
Silo realisieren. Insbesondere werden entsprechende Steuerungseinheiten vorgesehen,
die eingerichtet sind die entsprechenden Verfahrensschritte durchzuführen bzw. zu
steuern.
[0038] Mit besonderem Vorteil beinhaltet gemäß Anspruch 14 der mindestens eine Austragungsweg
ein im Bereich der Silowand, insbesondere der Wand zwischen Silo und Konus, angeordneten
Auslaufstutzen und ist insbesondere ein Austragungsdurchflussregler unterhalb des
Auslaufstutzen angeordnet. Durch eine solche Anordnung kann eine besonders effiziente
und schonende Austragung durchgeführt werden, die insbesondere auch die Schwerkraft
weitestgehend zur Austragung ausnutzt.
[0039] Mit besonderem Vorteil wird gemäß Anspruch 14 zwischen Eintritt in den Auslaufstutzen
und Austragungsdurchflussregler eine lokale Verjüngung des Austragungsweges vorgesehen.
Insbesondere wird eine solche Verjüngung vorgesehen, die zu einer Entspannung des
Schüttgutes führt. Eine solche Verjüngung kann auf verschiedene Art und Weisen geformt
sein. Insbesondere sind Kanten zu vermeiden. Es können beispielsweise halbelipsoidförmige
Vorsprünge in den Austragungsweg vorgesehen werden.
[0040] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und positive Effekte sollen rein exemplarisch
und nicht abschließend anhand der rein schematischen Figuren aufgezeigt werden. Dabei
zeigen die Figuren:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Silos;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Regelung;
- Fig. 3
- eine Ansicht auf eine Schüttgutoberfläche;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch einen Teil eines Silos;
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf einen Bereich eines Silobodens.
[0041] Fig. 1 zeigt ein teilweise freigestelltes Silo. Zu erkennen ist die umgebende Silowand
1 und ein zentraler Konus 2. Unterhalb des im Silo befindlichen Lageraumes ist eine
Einfahrt 4 gezeigt, durch die das Befahren des Innenraumes zur Befüllung von beispielsweise
Lkws möglich ist. Im Inneren des Silos ist neben dem Konus 2 der Siloboden 20 zu erkennen,
der teilweise einen Fluidisierungsbereich 7 aufweist. Desweiteren zu erkennen sind
Auslaufstutzen 19, durch die die Austragung aus dem Silo stattfindet. Zu erkennen
ist auch, dass der Siloboden 20 zu den Auslaufstutzen 19 hin abschüssig verläuft.
[0042] Fig. 2 zeigt eine zur Veranschaulichung zweigeteilte schematische Darstellung des
Silos und der erfindungsgemäßen Vorrichtungen bzw. Verfahrensweise. Im oberen Bereich
ist gezeigt ein Querschnitt durch ein Silo. Im unteren Bereich ist gezeigt die Aufsicht
auf den Siloboden 20 des oben gezeigten Silos. Daneben gezeigt sind entsprechende
Leitungsanordnungen und weitere Elemente, die jedoch innerhalb des Silos integriert
sein können und in der Regel sind. Sie wurden lediglich zur Veranschaulichung auf
diese Art und Weise dargestellt.
[0043] Im oberen Bereich zu erkennen ist ein Silo mit Silowänden 1. Es ist teilweise mit
Schüttgut 3 befüllt und weist einen zentralen Konus 2 auf. Im unteren Bereich des
Konus 2 angeordnet in der Nähe des Silobodens 20 sind Auslaufstutzen und daran anschließend
Dosierschieber 6 vorgehen. Sie sind Bestandteil des Austragungsweges 9. Der Austragungsweg
9 ermöglicht in diesem Fall die Austragung in zwei unterschiedliche Ziele. Zum einen
ist hier die Befüllung eines Lkws gezeigt. Zum anderen wird ausgetragen in eine Förderanlage,
die eine Durchflussmesser 10 beinhaltet. Im Bodenraum unterhalb des Silos, der befahren
werden kann und nicht den Siloboden 20 darstellt, ist eine Waage 5 beinhaltet, durch
die die Befüllung des gezeigten Lkws gemessen werden kann und auf Basis deren Messwerte
ein Austragungsdurchsatz in den Lkw bestimmt werden kann. Somit kann durch Addition
der Austragungsdurchsätze in den Lkw und durch den Durchflussmesser 10 der Gesamtaustragungsdurchsatz
aus dem Silo bestimmt werden. Dieser wird in eine Regeleinheit geführt. Ebenfalls
gemessen wird die Stellung der Dosierschieber 6, über die eine Information ebenfalls
in die Regeleinheit 11 geführt wird. Desweiteren gezeigt ist IR-Scanner 21 zur Erstellung
eines Oberflächenbildes bzw. der Bestimmung einer Füllhöhenverteilung über die Oberfläche
des Schüttgutes 3. Diese Information wird ebenfalls in die Regeleinheit 11 geführt.
Darüber hinaus gezeigt ist im unteren Bereich ein Verdichter 14 mit Motor 15 und zugeordnetem
Frequenzumrichter 16 zur stellenden Ansteuerung des Motors 15. Darüber hinaus zu erkennen
ist eine Druckmesseinrichtung 17, deren Messergebnisse ebenfalls in die Regeleinheit
11 geführt werden. Aus der Regeleinheit 11 wird als Stellgröße hinausgeführt die Ansteuerung
für den Freuqenzumrichter 16.
[0044] Darüber hinaus zu erkennen sind Leitungen, die den Verdichter 14 mit den Fluidisierungsbereichen
7 im Silobodenbereich 20 verbinden. Dazwischen angeordnet sind steuerbare Ventile
18, durch die einzelne Fluidisierungsbereiche separat belüftet werden können.
[0045] Somit kann über die Regeleinheit 11 und den Frequenzumrichter 16 die vom Verdichter
14 abgegebene Luftmenge geregelt werden. Durch die Druckmesseinrichtung 17 wird der
dadurch entstehende Druck der Druckluft bestimmt basierend auf dieser Größe und der
Information über die Stellung der Dosierschieber 6 und im Austragungsdurchsatz kann
eine Regelung des Druckes der Druckluft durchgeführt werden. Dadurch kann beispielsweise
bei niedrigen Austragungsraten die Menge der verdichteten Luft deutlich reduziert
werden und dadurch nicht nur Energie eingespart, sondern auch Beschädigungen am Austragungsweg
9 vorgebeugt werden. Denn werden nur vergleichsweise geringe Mengen ausgetragen und
wird trotzdem bei verdichteten Luftmengen für den Höchstaustragungsdurchsatz gearbeitet,
so treten die eher geringen Austragungsmengen mit sehr viel Druckluft zusammen in
den Austragungsweg ein und bedingen dadurch häufig starke Abnutzungen bzw. Beschädigungen
im Austragungsweg 9, beispielsweise im Dosierschieber 6 oder in nachgelagerten Rohren.
[0046] Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf Schüttgut 3 in einem Silo. Zu erkennen ist eine Silowand
1 und das darin befindliche Schüttgut 3. Die Oberfläche des Schüttgutes 3 ist nicht
eben, sondern bildet sogenannte Tromben 22 oder Fließtrichter aus. Derartige Höhenverteilungen
können durch eine entsprechende Oberflächenvermessung erkannt werden. Dadurch kann
auch die Größe, insbesondere der Durchmesser, der Tromben 22 bestimmt werden und die
Austragung und/oder Befüllung daran orientiert werden.
[0047] Fig. 4 zeigt eine Detailansicht als Schnitt durch das Silo. Zu erkennen ist eine
Silowand 1 und ein Konus 2. Ebenfalls gezeigt ist ein Siloboden 20 mit darauf angeordnetem
Fluidierungsbereich 7. Im Bereich des Silobodens 20 an der Wand des Konus 2 ist ein
Auslaufstutzen 19 zu erkennen. Dieser mündet über ein Rohr in einen Dosierschieber
6. Von da aus führt der Austragungsweg in ein Austragungsrohr 8. Zu erkennen ist,
dass die weitere Austragung unterhalb des Auslaufstutzens 19 durchgeführt wird und
insbesondere der Dosierschieber 6 unterhalb des Auslaufstutzens 9 angeordnet ist.
So kann das Schüttgut aus dem Auslaufstutzen durch die Schwerkraft in das Austragungsrohr
8 verbracht werden bzw. fallen oder rutschen.
[0048] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt einer Aufsicht auf einen Siloboden 20 und einen Konus
2. Zu erkennen sind ein Auslaufstutzen 19 sowie Fluidisierungsbetten 13. Eine Fluidförderrinne
12 und die Fluidisierungsbetten 13 bilden einen Fluidisierungsbereich aus. Jeweils
beidseitig der Fluidförderrinnen 12 sind zwei Reihen von Fluidisierungsbetten 13 angeordnet.
Die Neigung des Silobodens kann dabei in Anlehnung an Fig. 1 verstanden werden. Der
Siloboden 20 ist jeweils zu der Fluidisierungsrinne 12 hin abschüssig geneigt. Auch
die Fluidisierungsrinne 12 ist in Richtung der Auslaufstutzen 19 nach unten geneigt.
[0049] Zur Entnahme können nun verschiedene Fluidisierungsbetten 13 und Fluidisierungsrinnen
12 angesteuert werden. Bevorzugt wird jedoch die Ansteuerung von nur einer Fluidisierungsrinne
12 und der auf einer Seite der jeweils angesteuerten Fluidisierungsrinne 12 gelegenen
zwei Reihen von Fluidisierungsbetten 13. Mit Vorteil werden ausschließlich Fluidisierungsbetten
13 angesteuert, die einer Fluidisierungsrinne zugeordnet sind und auf einer Seite
der Fluidisierungsrinne 12 angeordnet sind. Die Zuordnung erfolgt dabei dadurch, dass
die Fluidisierungsbetten 13 bzw. der Siloboden 20 in diesem Bereich in Richtung der
Fluidisierungsrinne 12 abschüssig geneigt ist.
[0050] Weitere vorteilhafte Ausbildungen lassen sich durch den Fachmann in dem jeweiligen
Anwendungszweck angepasst auffinden.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Silowand
- 2
- Konus
- 3
- Schüttgut
- 4
- Einfahrt
- 5
- Waage
- 6
- Dosierschieber
- 7
- Fluidisierungsbereich
- 8
- Austragungsrohr
- 9
- Austragungsweg
- 10
- Durchflussmesser
- 11
- Regeleinheit
- 12
- Fluidförderrinne
- 13
- Fluidförderbett
- 14
- Verdichter
- 15
- Motor
- 16
- Frequenzumrichter
- 17
- Druckmesseinrichtung
- 18
- Ventil
- 19
- Auslaufstutzen
- 20
- Siloboden
- 21
- IR Scanner
- 22
- Trombe
1. Verfahren zur gesteuerten Austragung durch mindestens einen Austragungsweg (9) von
fluidisierbarem Schüttgut (3) aus einem Lager- und/oder Dosierungssilo, aufweisend
mindestens einen die Austragung begünstigenden und/oder bewirkenden Fluidisierungsbereich
(7), wobei der Fluidiersierungsbereich (7) mit Druckluft einer Druckluftquelle (14,15,16)
beschickt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftquelle (14,15,16) steuerbar ist und dass eine Regelung des Drucks der
Druckluft durchgeführt wird, bei der der Druck der Druckluft als Rückführgröße gemessen
(17) und die Druckluftquelle (14,15,16) als Stellglied so geregelt wird, dass der
Druck der Druckluft auf einen Solldruck geregelt wird, wobei der Solldruck abhängig
vom Austragungsdurchsatz und/oder von der Stellung eines im Austragungsweg vorgesehenen
Austragungsdurchflussreglers (6) des Schüttguts (3) gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Austragungsdurchsatz ein vorgegebener Austragungsdurchsatz ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Austragungsdurchsatz ein gemessener Austragungsdurchsatz ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Solldruck in Abhängigkeit von einem Unterschied zwischen einem gemessenen Austragungsdurchsatz
und einem vorgegebenen Austragungsdurchsatz verändert wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidiersierungsbereich (7) am Boden (20) des Lager- und/oder Dosierungssilos
angeordnet ist.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut (3) beim Passieren des mindestens einen Austragungswegs (9) zunächst
durch eine Auslaufstutzen (19) geführt wird und von dort in einen Austragungsdurchflussregler
(6) fällt und/oder rutscht und insbesondere zwischen Eintritt in den Auslaufstutzen
(19) und Austragungsdurchflussregler (6) entspannt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass je nach Austragungsdurchsatz und/oder je nach Stellung eines im Austragungsweg (9)
vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers (6) eine von mindestens zwei vorgehaltenen
Regelcharakteristiken für die Regelung verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vermessung (21) der Höhenverteilung des Schüttgutes (3) über die Oberfläche
des Schüttgutes (3) im Lager- und/oder Dosierungssilo durchgeführt und in der Regelung
berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vermessung (21) der Höhenverteilung des Schüttgutes über die Oberfläche des
Schüttgutes (3) im Lager- und/oder Dosierungssilo durchgeführt und auf Basis der Vermessung
(21) eine Steuerung der Befüllung durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Austragungswege (9) aus dem Lager- und/oder Dosierungssilo vorgesehen sind
und die Austragung zeitgleich immer nur über einen Austragungsweg (9) durchgeführt
wird und die Abfolge der Verwendung der Austragungswege (9) insbesondere auf Basis
einer Vermessung (21) der Höhenverteilung des Schüttgutes über die Oberfläche des
Schüttgutes im Lager- und/oder Dosierungssilo durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Fluidisierungsbereich offene
und belüftbare Fluidförderrinnen (12) mit beidseits angrenzenden und in Richtung der
Fluidisierungsrinnen (12) nach unten geneigten Fluidisierungsbetten (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass während einer Austragung jeweils nur eine einzige offene und belüftbare Fluidförderrinne
(12) und lediglich eines der beiden beidseitig an die eine Fluidförderrinne (12) angrenzenden
Fluidisierungsbetten (13) durch Beschicken mit der Druckluft der Druckluftquelle (14,15,16)
betrieben wird und insbesondere bei weiterer Austragung nach einer vorgegebenen Entnahmemenge,
Zeitspanne und/oder Änderung der Höhenverteilung die Beschickung beendet wird und
während weiterer Austragung anschließend bezüglich der anderen offenen und belüftbaren
Fluidförderrinnen (12) nacheinander ebenso verfahren wird, wobei insbesondere einander
benachbarte Fluidförderinnen (12) nicht unmittelbar nacheinander zur Entnahme angesteuert
werden.
12. Verfahren zur Nachrüstung einer Druckluftsteuerung in einem Silo zum Lagern und/oder
Dosieren von fluidisierfähigem Schüttgut (3), aufweisend mindestens einen die Austragung
begünstigenden und/oder bewirkenden Fluidisierungbereich (7) und mindestens einen
Austragungsweg (9), wobei der Fluidiersierungsbereich (7) mit Druckluft einer Druckluftquelle
(14,15,16) beschickt wird, beinhaltend den Einbau einer Regelungseinheit (11) aufweisend
mindestens einen Vorgabeeingang zur Vorgabe eines Solldrucks, einen Eingangsgrößeneingang
für die Zuführung einer Eingangsgröße und einen Stellausgangs und Zuführung eines
zum Druck der Druckluft korrelierenden Messsignals in den Eingangsgrößeneingang sowie
Zuführung des Stellausgangs zum Stellglied (16) eines Stellgliedes (16) an der Druckluftquelle
(14,15,16) sowie Zuführen eines auf einem Austragungsdurchsatz und/oder auf der Stellung
eines im Austragungsweg vorgesehenen Austragungsdurchflussreglers (6) basierenden
Signals in den Vorgabeeingang.
13. Silo zum Lagern und/oder Dosieren von fluidisierfähigem Schüttgut (3) aufweisend mindestens
einen die Austragung begünstigenden und/oder bewirkenden Fluidisierungbereich (7)
und mindestens einen Austragungsweg (1), wobei der Fluidiersierungsbereich (7) zur
Beschickung mit Druckluft mit einer Druckluftquelle (14,15,16) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftquelle steuerbar ist und eine Regelungseinheit (11) vorgesehen ist,
beinhaltend einen Vorgabeeingang zur Vorgabe eines Solldrucks, einen Eingangsgrößeneingang
für die Zuführung einer Eingangsgröße und einen Stellausgang und dass eine Messeinrichtung
(17) zum Messen des Drucks der Druckluft mit dem Eingangsgrößeneingang gekoppelt ist
und der Stellausgang mit einem Stellglied (16) der Druckluftquelle (14,15,16) gekoppelt
ist und dass der Vorgabeeingang mit einer Austragungsdurchsatzermittlungs- und/oder
-vorgabeeinheit (5,10) und/oder mit einem Austragungsdurchflussregler (6) gekoppelt
ist.
14. Silo nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Austragungsweg (9) einen im Bereich der Silowand (1) angeordneten
Auslaufstutzen (19) aufweist und ein Austragungsdurchflussregler (6) unterhalb des
Auslaufstutzen (19) angeordnet ist.
15. Silo nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Eintritt in den Auslaufstutzen (19) und Austragungsdurchflussregler (6)
eine lokale Verjüngung des Austragungsweges (9) vorgesehen ist.