[0001] Die Erfindung betrifft einen Abstreifer für eine Bandage einer Straßenwalze mit einer
an der Bandage anliegenden Abstreiferleiste, die an einer Tragschiene gehalten ist,
und mit einer Haltevorrichtung für die Tragschiene. Die Erfindung betrifft ferner
eine Straßenwalze mit einem derartigen Abstreifer.
[0002] Straßenwalzen zur Herstellung von Verkehrswegen sind allgemein bekannt. Um die Anhaftung
von Verunreinigungen an einer Bandage zu verhindern, wird über die ganze Breite der
Bandage ein Abstreifer angeordnet, welcher auf der Zylinderoberfläche der Bandage
anliegt und Anhaftungen ablöst. Ein derartiger Abstreifer ist in
DE 29622280 U1 beschrieben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Abstreifer der eingangs genannten
Art anzugeben, der auf einfache Weise montiert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Haltevorrichtung über die Länge der Tragschiene
ein T-Profil oder ein Schwalbenschwanzprofil ausgebildet ist und als Gegenstück ein
zum T-Profil bzw. Schwalbenschwanzprofil komplementäres Anschraubelement vorhanden
ist. Dabei kann das T-Profil oder Schwalbenschwanzprofil auf Seiten des Abstreifers
oder auf Seiten der Straßenwalze angeordnet sein.
[0005] T-Profile und Schwalbenschwanzprofile sind bekannt. Sie werden zusammen mit Gegenstücken
eingesetzt, welche eine zur Nut komplementäre Form aufweisen, wie T-Nut-Muttern, T-Nut-Steinen,
T-Nut-Schrauben, u.ä., um eine Verbindung zwischen zwei Teilen herzustellen.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Befestigungspunkte entlang des T-Profils
oder des Schwalbenschwanzprofils individuell einstellbar sind, indem das das Profil
tragende Teil und das Gegenstück relativ zueinander verschoben werden. Damit kann
die Befestigung des Abstreifers an verschiedene Maschinen angepasst werden. Außerdem
wird die Gesamtmontagezeit der Maschine verkürzt. Ist ein Austausch des Abstreifers
erforderlich, ist dies auf einfache Weise möglich.
[0007] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das T-Profil bzw.
Schwalbenschwanzprofil weitere Anbauelemente trägt. Es ist zweckmäßig, dass die Tragschiene
das T-Profil bzw. Schwalbenschwanzprofil aufweist. Alternativ kann es vorteilhaft
sein, das T-Profil bzw. Schwalbenschwanzprofil an der Straßenwalze anzubringen.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, als Anbauelemente einen Handgriff, eine Schutzabdeckung,
eine Sprühdüse, eine Aufstiegshilfe, z.B. eine Trittstufe, und/ oder einen Spiegel
anzuordnen. Diese Elemente können somit in unmittelbarer Nähe der Bandage platziert
werden, wobei eine große Freiheit bezüglich des Montageortes besteht. Sie können zum
Beispiel zur weiteren Reinigung der Bandage, zur Abschirmung der Bandage und zur genauen
Beobachtung der Bandage und des Bereichs vor der Bandage eingesetzt werden.
[0009] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Straßenwalze;
- Fig. 2
- eine perspektivische Teilansicht eines ersten Abstreifers;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Abstreifer von Fig. 2; und
- Fig. 4 und 5
- jeweils einen Querschnitt durch einen zweiten und dritten Abstreifer.
[0010] Fig. 1 veranschaulicht eine als Straßenwalze 1 ausgebildete selbstfahrende Baumaschine
mit einem Vorderwagen 2 und einen Hinterwagen 3, die über ein Pendel-/ Knickgelenk
miteinander verbunden sind. Am Vorderwagen 2 ist eine vordere Bandage 4 und am Hinterwagen
3 eine hintere Bandage 5 angeordnet. Die beiden Bandagen 4, 5 sind über vertikale
seitliche Stützen 6, 7 am Vorderwagen 2 bzw. Hinterwagen 3 gelagert, die an rahmenseitigen
seitlichen Trägern 8 bzw. 9 gehalten sind. Auf dem Vorderwagen 2 befindet sich ferner
eine Fahrerkabine 10.
[0011] Vor der vorderen Bandage 4 ist über die gesamte Breite der Bandage 4 ein Abstreifer
12 angeordnet, welcher an der Bandagenoberfläche anliegt, und welcher bei Bedarf nach
oben abgeklappt werden kann. Zu diesem Zweck sind an seinen beiden Enden zwei Handgriffe
13 angeordnet. Der Abstreifer 12 ist an einem rahmenseitigen Teil 14 der Straßenwalze
1 mittels zweier beabstandeter Tragvorrichtungen 15 befestigt. Ferner sind an den
beiden stirnseitigen Enden des Abstreifers 12 jeweils ein Prallblech 29 angeordnet,
welche verhindern, dass Spritzwasser seitlich aus dem Spalt zwischen dem Abstreifer
12 und der Bandageoberfläche austreten kann, welches von Sprühdüsen 30 zur Verhinderung
von Anhaftungen auf die vordere Bandage 4 gesprüht wird. Die Sprühdüsen 30 sind in
dem dargestellten Beispiel über die Breite der vorderen Bandage 4 verteilt und am
rahmenseitigen Teil 14 befestigt.
[0012] Fig. 2 veranschaulicht eine Teilansicht des Abstreifers 12 aus einer Richtung gemäß
Pfeil 11 in Fig. 1. auf die der Bandage 4 (Fig. 1) abgewandten Seite. Der Abstreifer
12 weist eine Tragschiene 17 und eine aus gummielastischem Material hergestellte Abstreiferleiste
16 auf, deren freies Ende in Betriebsstellung des Abstreifers 12 mit der Bandage 4
in Kontakt ist. In Ruhestellung, wenn der Abstreifer 12 nach oben abgeklappt ist,
ist die Abstreiferleiste 16 außer Kontakt mit der Bandage 4. Die Abstreiferleiste
16 ist über ihre ganze Länge in der Tragschiene 17 gehalten, die als Strangpressprofil
ausgebildet ist.
[0013] An der Tragschiene 17 sind die Tragvorrichtungen 15 gehalten, wobei ihre Positionen
entlang der Tragschiene 17 frei wählbar und bei variabel veränderbar sind. Außerdem
dient die Tragschiene 17 zur lösbaren Halterung von Anbauelementen, mit welchen unterschiedliche
Hilfsfunktionen beim Betreiben und Bedienen der Straßenwalze 1 ausgeführt werden können.
Im dargestellten Beispiel handelt es sich bei den Anbauelementen um die Handgriffe
13 und die Prallbleche 29.
[0014] Das Tragschienenprofil weist an einer Stirnseite einen Aufnahmeschlitz 18 konstanter
Breite auf, in welchen die Abstreiferleiste 16 eingesteckt ist. Mit Schraubbolzen
19 werden die beiden Schenkel des Aufnahmeschlitzes 18 zusammengepresst, so dass die
Abstreiferleiste 16 durch Presssitz gehalten ist.
[0015] Das Tragschienenprofil weist ferner an der gegenüberliegenden Stirnseite der Tragschiene
17 über deren gesamte Länge eine T-Nut 20 auf. Die T-Nut 20 dient als Schiene, in
welcher als Gegenstücke komplementäre Anschraubelemente für die Tragvorrichtung 15
und die Anbauelemente, hier Handgriffe 13 und Prallbleche 29, gehalten sind, wobei
ihre Positionen entlang der T-Nut 20 frei wählbar und bei Bedarf variabel sind.
[0016] Die Anschraubelemente für die Tragvorrichtung 15 und die Anbauelemente sind als Nutensteine
21, 22, 23 ausgebildet, die in die T-Nut 20 eingeschoben sind, und mit welchen die
Tragvorrichtung 15 bzw. die Handgriffe 13 und die Prallbleche 29 in der T-Nut 20 verspannt
sind. Die mit den Nutensteinen 21, 22, 23 zusammenwirkenden Schraubbolzen sind mit
31, 32, 33, 33' bezeichnet.
[0017] Die Tragvorrichtung 15 weist gemäß Fig. 2 zwei Lagerböcke 15a, 15b auf einer Grundplatte
34 auf, wobei die Lagerböcke 15a, 15b ein Gelenk 23 tragen, um das Umklappen des Abstreifers
12 zu ermöglichen. Das Gelenk 23 steht mit einem rahmenseitigen Arm 35 in Verbindung.
Die Grundplatte 34 sitzt auf der Tragschiene 17 über der T-Nut 20 und dem Nutenstein
23. Der zugehörige Schraubbolzen 33 ist durch eine Bohrung (nicht dargestellt) in
der Grundplatte 34 in den Nutenstein 23 geschraubt. Grundplatte 34, Schraubbolzen
33 und Nutenstein 23 bilden eine zur T-Nut 20 komplementäre Abstreiferhalterung, die
im dargestellten Beispiel durch den weiteren Schraubbolzen 33' und einen zugehörigen
Nutenstein (nicht dargestellt) ergänzt ist.
[0018] Eine zur T-Nut 20 komplementäre Handgriffhalterung wird durch die Schraubbolzen 32,
die zugehörigen Nutensteine 22 (nur eine Nutenstein ist sichtbar) sowie durch eine
weitere Grundplatte 36 entsprechend der Grundplatte 34 der Abstreiferhalterung gebildet.
[0019] Eine Prallblechhalterung wird durch die Schraubbolzen 31, die zugehörigen Nutensteine
21 (nur eine Nutenstein ist sichtbar) sowie durch eine dritte Grundplatte 37 entsprechend
der Grundplatte 34 der Abstreiferhalterung gebildet.
[0020] Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Abstreifer 12 gemäß Fig. 2 entlang einer
Schnittlinie zwischen dem Handgriff 13 und der Tragvorrichtung 1 mit Blick auf die
Tragvorrichtung 15.
[0021] Bei einer zweiten Ausführung des Abstreifers 12' gemäß Fig. 4 weist die Tragschiene
17 eine einzige Anlagefläche 24 für die Abstreiferleiste 16 auf, und die Abstreiferleiste
16 wird über eine separate Schiene 25 auf diese Anlagefläche 24 gepresst.
[0022] Der Abstreifer 12" gemäß Fig. 5 ist mit einem Tragschienenprofil versehen, das im
Unterschied zur Ausführung von Fig. 2 und 3 einen Aufnahmeschlitz 18' mit einem L-Profil
26 aufweist. Komplementär zum L-Profil 26 des Aufnahmeschlitzes 18' ist der betreffende
Rand der Abstreiferleiste 16' ebenfalls mit einem L-Profil 27 versehen, so dass die
Abstreiferleiste 16' durch Formschluss gehalten ist.
1. Abstreifer (12) für eine Bandage (4) einer Straßenwalze mit einer Abstreiferleiste
(16) und einer Tragschiene (17), an welcher die Abstreiferleiste (16) gehalten ist,
und mit einer Haltevorrichtung für die Tragschiene (17),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haltevorrichtung über die Länge der Tragschiene (17) ein T-Profil oder ein Schwalbenschwanzprofil
ausgebildet ist und als Gegenstück ein zum T-Profil bzw. Schwalbenschwanzprofil komplementäres
Anschraubelement vorhanden ist.
2. Abstreifer (12) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragschiene (17) das T-Profil bzw. Schwalbenschwanzprofil aufweist.
3. Abstreifer (12) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragschiene (17) mindestens ein Anbauelement trägt.
4. Abstreifer (12) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anbauelement als Handgriff (13) zum Umklappen der Tragschiene (17) zwischen einer
Betriebslage und einer Ruhelage ausgeführt ist, und dass der Handgriff (13) eine zur
Halterung des Abstreifers (12) komplementäre Handgriffhalterung aufweist, so dass
er an der Haltevorrichtung des Abstreifers (12) variabel angebracht werden kann.
5. Abstreifer (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anbauelement als Sprühdüse zum Besprühen der Bandage (4) ausgeführt ist, und
dass die Sprühdüse eine zur Halterung des Abstreifers (12) komplementäre Sprühdüsenhalterung
aufweist, so dass sie an der Haltevorrichtung des Abstreifers (12) angebracht werden
kann.
6. Abstreifer (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anbauelement als Prallblech (29) für Spritzwasser ausgeführt ist, und dass das
Prallblech (29) eine zur Halterung des Abstreifers (12) komplementäre Prallblechhalterung
aufweist, so dass es an der Haltevorrichtung des Abstreifers (12) variabel angebracht
werden kann.
7. Abstreifer (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anbauelement als ein Spiegel ausgeführt ist, und dass der Spiegel eine zur Halterung
des Abstreifers (12) komplementäre Spiegelhalterung aufweist, so dass er an der Haltevorrichtung
des Abstreifers (12) variabel angebracht werden kann.
8. Straßenwalze mit einem Abstreifer (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
9. Straßenwalze mit einem Abstreifer (12) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das T-Profil oder Schwalbenschwanzprofil an ihrem Rahmen und das Gegenstück am Abstreifer
(12) angeordnet sind.
10. Straßenwalze mit einem Abstreifer (12) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das T-Profil oder Schwalbenschwanzprofil als Halterung für ein Anbauelement ausgebildet
ist.