TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugtürantrieb, insbesondere einen Antrieb für eine
Fahrzeug-oder Flügeltür eines Omnibusses, eines Schienenfahrzeugs u. ä.
STAND DER TECHNIK
[0002] DE 10 2010 002 625 A1 offenbart einen Fahrzeugtürantrieb, in dem ein doppelt wirkender fluidischer Aktuator
eingesetzt ist. Der Aktuator ist mit einer Zahnstange gebildet, dessen Endbereiche
zwei Kolben ausbilden, welche mit zugeordneten Zylindern Kolben-Zylinder-Einheiten
bilden, über welche die Zahnstange in eine Öffnungs- und eine Schließrichtung beaufschlagbar
ist. Die Zahnstange sowie deren Betätigungsrichtungen sind im Fahrzeug horizontal
orientiert. Das Zahnrad ist drehfest mit einer sich in dem Fahrzeug vertikal erstreckenden
Drehsäule gekoppelt, an welcher die Fahrzeugtür gehalten ist. Die Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheiten
hat die Bewegung der Zahnstange, die Verdrehung des Zahnrads mit der Drehsäule und
letztendlich ein Schwenken der Fahrzeugtür in Öffnungs- oder Schließrichtung zur Folge.
Über eine zusätzliche Kolben-Zylinder-Einheit kann auch zur Verriegelung einer Schließstellung
der Fahrzeugtür eine vertikale Bewegung der Drehsäule herbeigeführt werden, für welche
das Zahnrad eine Gleitbewegung gegenüber der Zahnstange ausführt.
DE 10 2010 002 625 A1 beschreibt auch eine Möglichkeit für die Ausbildung eines Steuerkreises der fluidischen
Beaufschlagung der Druckkammern der Kolben-Zylinder-Einheiten.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fluidischen Fahrzeugtürantrieb vorzuschlagen,
welcher hinsichtlich
- der Möglichkeiten für die Bauraumgestaltung,
- der Möglichkeiten für die Steuerung oder Regelung (im Folgenden Steuerung) der Stellbewegung,
- eine Vermeidung eines Spiels in dem Betätigungsmechanismus und/oder
- einer Präzision der mit dem Fahrzeugtürantrieb herbeigeführten Stellbewegung der Fahrzeugtür
verbessert ist.
[0004] DE 599 780 A offenbart einen Fahrzeugtürantrieb, bei welchem ein einziger antreibender Kolben
eines Solenoides mit einem einfach wirkenden Druckzylinder in eine Richtung unter
Beaufschlagung einer Rückzugsfeder betätigbar ist, während die Rückstellbewegung durch
die Rückzugsfeder verursacht wird. Eine mit zwei Zahnstangenteilen gebildete Zahnstange
kämmt mit einem Zahnrad, welches über eine drehfest gekoppelte Welle die Fahrzeugtür
antreibt. Um mit dem einzigen, lediglich in eine Bewegungsrichtung betätigbaren Kolben
sowohl eine Öffnungsbewegung als auch Schließbewegung zu erzeugen, ist eine automatisch
alternierend betätigte mechanische Umschalteinrichtung mit einem verschieblichen Kulissenstein
vorhanden. Für einen ersten Öffnungshub koppelt die Umschalteinrichtung den Kolben
mit einem ersten, für den Öffnungshub genutzten Zahnstangenteil. Nach vollständigen
Durchlaufen des Öffnungshubs und Rückbewegung des Kolbens mittels der Rückzugfeder
löst die Umschalteinrichtung bewegungsgesteuert die Kopplung der Umschalteinrichtung
mit dem ersten Zahnstangenteil und stellt stattdessen eine Kopplung mit dem zweiten
Zahnstangenteil dar. Die erneute Betätigung des Kolbens hat dann eine Schließbewegung
der Fahrzeugtür zur Folge. Nach vollständigem Durchlaufen des Schließhubs und Rückbewegung
des Kolbens infolge der Rückzugfeder kann dann wieder ein Öffnungshub ausgeführt werden.
LÖSUNG
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass die Möglichkeiten
für die Bauraumgestaltung für einen Fahrzeugtürantrieb gemäß
DE 10 2010 002 625 A1 beschränkt sind: Der mit den beiden Kolben-Zylinder-Einheiten sowie der Zahnstange
gebildete Aktuator besitzt eine Längserstreckung, welche sich aus der Summe der Längserstreckungen
der Zahnstange sowie der beiden Kolben-Zylinder-Einheiten ergibt. Diese Längserstreckung
bestimmt den erforderlichen (dort horizontalen) Einbauraum des Fahrzeugtürantriebs
in dem Fahrzeug im unmittelbaren Umgebungsbereich der Fahrzeugtür.
[0007] Des Weiteren liegt der vorliegenden Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass problematisch
bei bekannten, auf dem kämmenden Eingriff eines Zahnrads in eine Zahnstange beruhenden
Fahrzeugtürantrieben ist, dass es zwischen Zahnrad und Zahnstange zu einem Zahnflanken-spiel
kommen kann. Dies hat zur Folge, dass eine Fahrzeugtür in einer durch die Zahnstange
vorgegebenen Position (ohne anderweitige Sicherung) in einem durch das Zahnflankenspiel
vorgegebenen Umfang "schlackern" kann. Eine etwaige Steuerung oder Regelung der Stellbe-wegung
der Fahrzeugtür ist angesichts des Zahnflankenspiels mit einer Unsicherheit oder einem
Fehler behaftet. In jedem Fall wirksam wird das Zahnflankenspiel für eine Umkehrung
der Stellbewegung des Fahrzeugtürantriebs. Den genannten Problemen wird gemäß dem
Stand der Technik begegnet, indem ein Zahnflankenspiel möglichst gering gehalten wird,
wodurch aber die Herstellungskosten angesichts reduzierter Toleranzen erhöht werden.
Des Weiteren muss ein erhöhter Aufwand für die Steuerung oder Regelung der fluidischen
Beaufschlagung des Aktuators erfolgen, beispielsweise durch unmittelbare oder mittelbare
Erfassung der Relativstellung der Zahnflanken im Bereich des Spiels.
[0008] Erfindungsgemäß wird überraschend eine veränderte Gestaltung des Fahrzeugtürantriebs
vorgeschlagen, mittels welcher die zuvor erläuterten Problemstellungen gemildert oder
sogar beseitigt werden können. Erfindungsgemäß ist der fluidische Aktuator nicht mit
einer einzigen beidseits beaufschlagten Zahnstange gebildet, die mit dem Zahnrad kämmt.
Vielmehr ist die Zahnstange mit zwei separaten, jeweils mit dem Zahnrad (beispielsweise
auf gegenüberliegenden Seiten der Verzahnung des Zahnrads) kämmenden Zahnstangenteilen
gebildet. Hierdurch ergeben sich erweiterte Möglichkeiten für die Bauraumgestaltung.
Beispielsweise ist möglich, dass die beiden Zahnstangenteile und die zugeordneten
Kolben-Zylinder-Einheiten untereinander angeordnet sind, wodurch letztendlich die
Längserstreckung des Aktuators verringert wird, während unter Umständen die Bauhöhe
des Aktuators vergrößert wird. Ein derart veränderter Fahrzeugtürantrieb kann unter
Umständen besser in das Fahrzeug und den Einstiegsbereich desselben integriert werden.
[0009] Hinzu kommt unter Umständen, dass für eine einstückige Zahnstange eine veränderte
Bewegungsrichtung der Zahnstange und damit des Zahnrads und der Drehsäule erfordert,
dass sich der Richtungssinn der Resultierenden der Stellkräfte der beiden Kolben-Zylinder-Einheiten
auf die Zahnstange ändert, womit aber ein etwaiges Zahnflankenspiel zwischen Zahnrad
und Zahnstange wirksam wird. Hingegen kann für den erfindungsgemäßen Einsatz der beiden
separaten Zahnstangenteile an jedem Zahnstangenteil durch die zugeordnete Kolben-Zylinder-Einheit
eine Stellkraft erzeugt werden, welche immer in dieselbe Richtung wirkt. Damit liegt
aber das Zahnstangenteil auch immer in dieselbe Richtung an zugeordneten Zahnflanken
des Zahnrads an. Das durch die Zahnstangenteile auf das Zahnrad ausgeübte Moment entspricht
dem resultierenden Moment aus den beiden entgegengesetzt zueinander wirkenden Stellkräften
der beiden Zahnstangenteile, womit das resultierende Moment von der Kraftdifferenz
der auf das Zahnrad von den beiden Zahnstangenteilen ausgeübten Stellkräfte abhängt.
Während für eine Stellrichtung die Stellkraft der ersten Kolben-Zylinder-Einheit gegenüber
der Stellkraft der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit überwiegt, ist dies für die andere
Stellrichtung umgekehrt, ohne dass sich der Richtungssinn der Beaufschlagung der Zahnflanken
des Zahnrads durch die Zahnflanken der beiden Zahnstangenteile ändert. Somit kommt
ein Zahnflankenspiel für den erfindungsgemäßen Fahrzeugtürantrieb unter Umständen
nicht zur Wirkung. Zusätzliche Maßnahmen zur konstruktiven Vermeidung eines Zahnflankenspiels
wie eine Reduzierung von Toleranzen und für eine Berücksichtigung eines Zahnflankenspiels
bei der Steuerung oder Regelung des Fahrzeugtürantriebs erübrigen sich somit erfindungsgemäß.
[0010] Im Rahmen der Erfindung können die beiden Zahnstangenteile an beliebigen Orten um
den Umfang des Zahnrads mit dem Zahnrad in Wirkverbindung treten und somit beliebige
Längs-und Betätigungsachsen besitzen. Die zuvor genannte und in den Zeichnungen dargestellte
Anordnung der beiden Zahnstangenteile übereinander ist lediglich beispielhaft gewählt.
[0011] Durchaus möglich ist, dass die beiden Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheiten in unterschiedlichen
Gehäusen gebildet sind, die dann separat ausgebildet sein können oder auch aneinander
angeflanscht sein können. Für eine Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Zylinder
der Kolben-Zylinder-Einheiten aber in einem gemeinsamen Gehäuse gebildet, wodurch
sich eine Vereinfachung der Montage und/oder der Fertigung, eine steife Ausbildung,
eine kompakte Anordnung und/oder eine Vermeidung einer fehlerhaften Montage ergeben
kann.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheiten
mit parallelen Stellachsen auf gegenüberliegenden Seiten des Zahnrads angeordnet,
wodurch sich eine besonders kompakte Anordnung ergeben kann. Hierbei können die Kolben-Zylinder-Einheiten
mit axialer Überlappung oder sogar ohne axialen Versatz zueinander angeordnet sein.
[0013] Durchaus möglich ist, dass die Zahnstangenteile über weitere Verbindungselemente
mit den Kolben der Kolben-Zylinder-Einheiten gekoppelt sind, so lange eine Stellbewegung
und Stell-kraft von den Kolben zu den Zahnstangenteilen übertragbar ist. Dies kann
unter Umständen auch unter Zwischenschaltung einer getrieblichen Verbindung erfolgen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bilden allerdings die Stirnseiten der Zahnstangenteile
(unmittelbar) die Kolben der Kolben-Zylinder-Einheiten aus, wodurch eine weitere Vereinfachung
der Fertigung, Verringerung des Materialaufwands, Erhöhung der Steifigkeit und/oder
Verringerung des erforderlichen Bauraums erzielt werden kann.
[0014] Durchaus möglich ist, dass der Fahrzeugtürantrieb ohne weitere Maßnahmen für eine
Endlagendämpfung ausgebildet ist. Beispielsweise kann eine Endlagendämpfung auch in
der weiteren Wirkkette zwischen Fahrzeugtürantrieb und Fahrzeugtür erfolgen oder durch
elastische Anschlagelemente zwischen Fahrzeugtür und Fahrzeug herbeigeführt werden.
Ebenfalls möglich ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass eine fluidische Endlagendämpfung
durch Beeinflussung der fluidischen Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheiten durch
die Steuerung erfolgt. Für eine besondere erfindungsgemäße Ausgestaltung ist in mindestens
einer Druckkammer der Kolben-Zylinder-Einheiten (mindestens) ein Feder- und/oder Dämpfungselement
angeordnet, wobei durch Integration des Feder- und/oder Dämpfungselements in die Druckkammer
bereits eine kompakte Anordnung gewährleistet ist. In einem Endbereich des Hubs des
zugeordneten Zahnstangenteils kommt das Feder- und/oder Dämpfungselement zwischen
dem Gehäuse und dem Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit zur Wirkung, so dass die Kraftverhältnisse
an dem Zahnstangenteil und damit dem Zahnrad, der Drehsäule und der Fahrzeugtür zusätzlich
zu der fluidischen Beaufschlagung durch die Beaufschlagung des Feder- und/oder Dämpfungselements
beeinflusst wird.
[0015] Grundsätzlich können für das Feder- und/oder Dämpfungselement beliebige Federelemente
Einsatz finden, insbesondere ein elastomeres Federelement, mehrere in Reihe oder parallel
zueinander angeordnete Federelemente, Zugfedern u. ä. In besonderer Ausgestaltung
der Erfindung ist das Feder- und/oder Dämpfungselement mit einer Druckfeder gebildet.
Über die Kennlinie der Druckfeder kann das Endlagenverhalten des Fahrzeugtürantriebs
beeinflusst werden. Vorzugsweise wird die von der Druckfeder auf das Zahnstangenteil
ausgeübte Druckkraft größer mit zunehmender Annäherung des Zahnstangenteils an die
Endlage, womit eine ansteigende stellwegabhängige Abbremsung der Bewegung des Zahnstangenteils
(und damit der Fahrzeugtür) mit Annäherung an die Endlage erfolgt.
[0016] Für einen weiteren erfindungsgemäßen Grundgedanken ist das Feder- und/oder Dämpfungs-element
mit einer Dämpfungskammer gebildet. Diese Dämpfungskammer kann gefüllt sein und zumindest
temporär gekoppelt sein mit der fluidischen Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheiten.
Die Dämpfungskammer ist für diese Ausgestaltung begrenzt durch eine Ausnehmung, die
beispielsweise in dem Kolben oder dem Zahnstangenteil gebildet sein kann, sowie durch
einen gegenüber der Ausnehmung unter Abdichtung verschieblichen Dämpfungskolben. In
dem Endbereich des Hubs mit einer zunehmenden Annäherung an die Endlage kommt es zu
einer Relativbewegung zwischen dem Dämpfungskolben und der Ausnehmung. Diese Relativbewegung
hat zur Folge, dass Fluid aus der Dämpfungskammer durch einen Drosselquerschnitt des
Feder- und/oder Dämpfungselements gepresst werden muss. Hierdurch kann je nach Drosselquerschnitt
eine insbesondere geschwindigkeitsproportionale Dämpfungswirkung herbeigeführt werden.
Vorzugsweise ist in die Dämpfungskammer zusätzlich ein Federelement integriert, welches
dafür sorgt, dass mit Bewegung von der Endlage weg der Dämpfungskolben wieder in seine
Ausgangslage zurückbewegt wird mit Vergrößerung des Volumens der Dämpfungskammer.
[0017] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es sowohl möglich, dass das Feder- und/oder
Dämpfungselement an dem Gehäuse gehalten ist, so dass dieses in dem Endbereich des
Hubs mit Annäherung an die Endlage zur Anlage an den Kolben oder den Zahnstangenteil
kommt, als auch möglich, dass das Feder- und/oder Dämpfungselement am Kolben oder
an dem Zahn-stangenteil gehalten ist, so dass dieses in dem Endbereich des Hubs mit
Annäherung an die Endlage mit dem Gehäuse in Wechselwirkung tritt. Hierbei kann das
Feder- und/oder Däm-pfungselement zumindest teilweise in das Gehäuse bzw. den Kolben
oder das Zahnstangenteil integriert sein, womit die Kompaktheit weiter erhöht werden
kann.
[0018] Wie eingangs erläutert, erfordert eine vollständige Vermeidung eines Zahnflankenspiels,
dass beide Zahnstangenteile ständig mit einer Grundstellkraft beaufschlagt sind, welche
in entgegengesetzte Richtungen auf das Zahnrad wirken und sich gegenseitig aufheben.
Für die Erzeugung dieser Grundstellkraft gibt es vielfältige Möglichkeiten. Um lediglich
ein nicht beschränkendes Beispiel zu nennen, kann eine Beaufschlagung der Zahnstangenteile
durch eine permanent wirksame Feder mit der Grundstellkraft erfolgen. Eine besondere
Ausgestaltung der Erfindung schlägt vor, dass in einer Leitung zu den Kolben-Zylinder-Einheiten
für die fluidische Beaufschlagung derselben jeweils eine Drossel angeordnet ist, welche
zur Folge hat, dass selbst bei einer Verbindung der Kolben-Zylinder-Einheit mit einer
Drucksenke über diese Leitung der Druck in der Druckkammer der Kolben-Zylinder-Einheit
nicht zu schnell abfällt, womit keine Grundstellkraft mehr gewährleistet wäre. Vielmehr
gewährleistet die Drossel zumindest für einen befristeten Zeitraum einen hinreichenden
Druck in der Druckkammer und damit die Grundstellkraft, welche den Einfluss eines
Zahnflankenspiels ausschließt oder verringert.
[0019] Mit einer Stellbewegung der beiden Zahnstangenteile müssen Rückräume der Zahnstangenteile
und/oder Kolben be- und entlüftet werden. Dies kann über geeignete Be- und Entlüftungen
erfolgen. Für einen erfindungsgemäßen Vorschlag sind die Rückräume der beiden Zahnstangenteile
allerdings fluidisch miteinander verbunden. Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass eine Bewegung eines Zahnstangenteils oder Kolbens, welche eine Belüftung
des zugeordneten Rückraums erfordert, immer verbunden ist mit einer Bewegung des anderen
Zahnstangenteils oder Kolbens, welche mit einer Entlüftung des Rückraums dieses anderen
Zahnstangenteils verbunden ist. Somit kann durch die erfindungsgemäße fluidische Verbindung
der beiden Rückräume das in den Rückräumen angeordnete Fluid mit der Stellbewegung
der Zahnstangenteile oder Kolben lediglich hin- und hergeschoben werden. Hierzu besitzen
vorzugsweise die beiden Zahnstangenteile oder Kolben hinsichtlich der Rückräume gleiche
Wirkflächen.
[0020] Für eine Beeinflussung der Gleitbewegung der Zahnstangenteile, insbesondere zur Vermeidung
von Stick-Slip-Effekten und/oder zur Vermeidung eines Verschleißes, kann im Rahmen
der vorliegenden Erfindung eine Führung der beiden Zahnstangenteile über Gleitelemente
gegenüber dem mindestens einen Gehäuse erfolgen.
[0021] Grundsätzlich sind der konstruktiven Ausgestaltung und der Geometrie der Zahnstangenteile
keine Grenzen gesetzt. Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung ist zumindest
ein Zahnstangenteil in grober Näherung L-förmig ausgebildet. Im Bereich des Horizontalschenkels
des L ist dann die Kolben-Zylinder-Einheit gebildet. Die für das Fluid wirksame Kolbenfläche
ist hierbei die Seite des Horizontalschenkels des L, die von dem Vertikalschenkel
des L weg orientiert ist. Im Bereich des Vertikalschenkels des L ist hingegen die
Verzahnung angeordnet, nämlich auf der Seite des Vertikalschenkels des L, von welcher
sich der Horizontalschenkel erstreckt. Hierbei kann das Zahnrad zumindest teilweise
in dem Inneren des durch das L aufgespannten Rechtecks angeordnet sein, womit sich
eine erhöhte Kompaktheit des Aktuators und des Fahrzeugtürantriebs ergeben kann.
[0022] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Fahrzeugtürantrieb mit einem Sensor
ausgestattet. Der Sensor kann hierbei in den Fahrzeugtürantrieb, beispielsweise in
ein Gehäuse und/oder innenliegende Teile, integriert sein. Ebenfalls möglich ist,
dass ein Sensor mit einem separaten Gehäuse an ein Gehäuse des Fahrzeugtürantriebs
angesetzt oder angeflanscht ist. Auch möglich ist eine modulare Ausgestaltung des
Sensors, ggf. mit zugeordnetem Gehäuse, so dass der Fahrzeugtürantrieb wahlweise mit
oder ohne oder mit unterschiedlichen Sensoren ausgeliefert werden kann. Möglich ist,
dass es sich bei dem Sensor um einen Druck- oder Kraftsensor handelt, über welchen
eine Stellkraft des Aktuators erfasst wird. Ebenfalls möglich ist, dass der Sensor
ein Weg- oder Geschwindigkeitssensor zur Erfassung der Bewegung des Zahnrads, der
Drehsäule, der Zahnstangenteile o. ä. ist. Hierbei kann der Sensor für den gesamten
Stellweg eine Stellbewegung an diskreten Punkten oder kontinuierlich erfassen. Weiterhin
möglich ist, dass der Stellweg lediglich in einem Endbereich mit Annäherung an eine
Endlage erfasst wird. Auch möglich ist, dass der Sensor als "Endlagenschalter" ausgebildet
ist, welcher lediglich ein binäres Signal in Abhängigkeit davon erzeugt, ob eine Endlage
(beispielsweise "Tür offen" oder "Tür geschlossen") erreicht ist oder nicht. Hierbei
können in dem Sensor beliebige, an sich bekannte Messprinzipien Einsatz finden.
[0023] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungs-gehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merk-male sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Aus-führungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt in einem Längsschnitt einen erfindungsgemäßen Fahrzeugtürantrieb mit Annäherung
an eine erste Endlage.
- Fig. 2
- zeigt den Fahrzeugtürantrieb gemäß Fig. 1 mit Annäherung an eine zweite Endlage.
- Fig. 3
- zeigt einen Schnitt III-III durch den Fahrzeugtürantrieb gemäß Fig. 2.
- Fig. 4
- zeigt in einem Längsschnitt eine alternative Ausgestaltung eines Fahrzeugtürantriebs.
- Fig. 5
- zeigt beispielhaft einen Steuerkreis, in welchem der erfindungsgemäße Fahrzeugtürantrieb
Einsatz finden kann.
- Fig. 6
- zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Steuerkreises, in welchem zwei erfindungsgemäße
Fahrzeugtürantriebe Einsatz finden können.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0025] Fig. 1 zeigt einen Fahrzeugtürantrieb 1, in welchem ein Zahnstangentrieb mit einem Zahnrad
2 gebildet ist, welches auf gegenüberliegenden Seiten mit Zahnstangenteilen 3, 4 kämmt.
Das Zahnrad 2 ist auf an sich bekannte Weise gekoppelt mit mindestens einer Fahrzeugtür,
insbesondere über eine drehfest mit dem Zahnrad 2 gekoppelte Drehsäule 5 (s. Fig.
5 und 6). Die Zahnstangenteile 3, 4 sind über Kolben-Zylinder-Einheiten 6, 7 fluidisch,
insbesondere hydraulisch, in Stellrichtungen 8, 9 entlang parallel zueinander orientierter
Betätigungsachsen 10, 11 beaufschlagbar, wobei die Kolben-Zylinder-Einheiten 6, 7
Stellkräfte erzeugen, welche parallel zueinander orientiert sind und denselben Richtungssinn
besitzen. In Fig. 1 erfolgt in die Stellrichtung 8 bei fluidischer Beaufschlagung
der Kolben-Zylinder-Einheit 6 eine Ausübung einer Stellkraft F
3 auf das Zahnrad 2 über die in Eingriff stehenden Verzahnungen, welche ein Moment
auf das Zahnrad 2 bewirkt, welches entgegen dem Uhrzeigersinn orientiert ist. Hingegen
führt die fluidische Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheit 7 zu einer Stellkraft
F
4 in die Stellrichtung 9, welche ein Moment auf das Zahnrad 2 ausübt, welches im Uhrzeigersinn
orientiert ist. Das letztendlich auf das Zahnrad 2 wirkende resultierende Moment M
R ergibt sich somit aus M
R = (F
3 - F
4) x R, wobei R den wirksamen Radius des Zahnrads 2 bezeichnet. Möglich ist eine Herbeiführung
einer Richtungsumkehr des resultierenden Moments M
R je nachdem, welche der Stellkräfte F
3 oder F
4 überwiegt. Unabhängig von dem Richtungssinn von M
R können somit an den Kolben-Zylinder-Einheiten 6, 7 Stellkräfte erzeugt werden, welche
zur Folge haben, dass die Zahnflanken der Verzahnungen der Zahnstangenteile 3, 4 ständig
in dieselbe Richtung an Zahnflanken der Verzahnung des Zahnrads 2 anliegen.
[0026] Der Fahrzeugtürantrieb 1 ist gebildet mit einem Gehäuse 12, welches von zwei koaxial
zu den Betätigungsachsen 10, 11 orientierten abgestuften Bohrungen 13, 14 durchsetzt
ist. Die Bohrungen 13, 14 sind im Wesentlichen übereinstimmend ausgebildet, so dass
im Folgenden lediglich die Geometrie einer abgestuften Bohrung beschrieben wird, wobei
das Entsprechende für die andere abgestufte Bohrung 13, 14 gilt. Hierbei sind Bezugszeichen
für die Bohrung 13 in den Figuren mit dem Zusatzbuchstaben a gekennzeichnet, während
diese für die Bohrung 14 mit dem Zusatzbuchstaben b gekennzeichnet sind. Die Bezugszeichen
sind teilweise nur in einer der Bohrungen 13, 14 und/oder in einer der Figuren 1 und
2 eingetragen.
[0027] Die Bohrung 13 ist mit zylindrischen Teilabschnitten gebildet, welche in Fig. 1 von
rechts über Stufen nach links kontinuierlich erweitert werden. In dem rechten Endbereich
des Gehäuses 12 bildet die Bohrung 13 ein Durchgangs-Innengewinde 15 aus, welches
über einen Absatz 16 übergeht in eine Zylinderfläche 17. Ein Endanschlagkörper 18
ist in grober Näherung T-förmig ausgebildet, wobei ein Vertikalschenkel des T mit
einem Außengewinde ausgestattet ist, über welches der Endanschlagkörper 18 mit dem
Durchgangs-Innengewinde 15 verschraubt werden kann. Der Querschenkel des T findet
unter Abdichtung, hier mittels eines in eine umlaufende Nut eingesetzten Dichtelements
19, abdichtende Aufnahme in der Zylinderfläche 17. Der Vertikalschenkel des T besitzt
in dem nach außen auskragenden oder von außen zugänglichen Endbereich eine Eingriffsfläche
für ein Werkzeug, insbesondere eine Kavität 20 mit einem geeigneten Querschnitt für
ein Mehrkantwerkzeug. Je nach Ausmaß der Verschraubung des Endanschlagkörpers 18 mit
dem Durchgangs-Innengewinde 15 kann der Endanschlagkörper 18 für eine Einstellung
der Position seiner von dem Querschenkel des T ausgebildeten Stirnseite 21 entlang
der Betätigungsachse 10, 11 verlagert werden.
[0028] Über einen weiteren Absatz 22 geht die Zylinderfläche 17 über in eine weitere Zylinderfläche
23, mit welcher das Gehäuse 12 einen Zylinder 24 der Kolben-Zylinder-Einheit 6 bzw.
7 ausbildet. In dem Zylinder 24 ist ein Kolben 25 der Kolben-Zylinder-Einheit 6 bzw.
7. verschieblich entlang der Betätigungsachse 10, 11 unter Abdichtung durch ein Dichtelement
26 geführt. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel sind die Kolben 25 einstückig
von den Zahnstangenteilen 3, 4 ausgebildet. Hierzu sind die Zahnstangenteile 3, 4
in dem dargestellten Längsschnitt in grober Näherung L-förmig ausgebildet mit einem
Vertikalschenkel 27 und einem kürzeren Horizontalschenkel 28. In Fig. 1 sind die beiden
L liegend angeordnet, wobei die Vertikalschenkel 27 parallel zueinander und parallel
zu den Betätigungsachsen 10, 11 orientiert sind, während die Horizontalschenkel 28
bei Orientierung parallel zueinander aufeinander zu gerichtet sind. (Hier bezeichnet
"vertikal" und "horizontal" nicht die Ausrichtung in den Figuren, sondern die Ausrichtung
bei dem Buchstaben "L".) Der Horizontalschenkel 28 bildet auf der dem Vertikalschenkel
27 abgewandten Seite den Kolben 25 aus. Die Vertikalschenkel 27 bilden auf den einander
zugewandten Seiten Verzahnungen 29 aus, mit welchen diese mit einer Verzahnung 30
des Zahnrads 2 kämmen. Auf der den Verzahnungen 29 gegenüberliegenden Seite der Vertikalschenkel
27 sind diese gleitend gegenüber der Zylinderfläche 23 geführt, wozu die Zylinderfläche
23 zumindest teilweise beschichtet sein kann oder mit einer in das Gehäuse 12 eingesetzten
Hülse oder einem Gleitelement 31 gebildet sein kann.
[0029] Optional können im Bereich der Kolben 25 Feder- und/oder Dämpfungselemente 32 angeordnet
sein, welche für eine Annäherung der Zahnstangenteile 3, 4 und damit auch der Fahrzeugtüren
an Endlagen, welche mit einer Öffnungsstellung oder einer Schließstellung der Fahrzeugtür
korrelieren, die Bewegung der Zahnstangenteile 3, 4 abbremsen und/oder begrenzen.
Für das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel sind die Feder- und/oder
Dämpfungselemente 32 mit einer stirnseitigen zylindrischen Ausnehmung 33 der Kolben
25 gebildet. In die Ausnehmungen 33 sind Dämpfungskolben 34 eingesetzt, die parallel
zu den Betätigungsachsen 10, 11 geführt werden. Die Dämpfungskolben 34 sind in dem
dargestellten Längsschnitt U-förmig ausgebildet, wobei das U in Fig. 1 liegend angeordnet
ist mit Öffnung in Richtung der Ausnehmung 33. Die Vertikalschenkel des U sind mit
ihren Endbereichen unter Abdichtung durch Dichtelemente 35 in der Ausnehmung 33 verschieblich
geführt. Mit der Ausnehmung 33 und dem Dämpfungskolben 34 ist eine Dämpfungskammer
36 begrenzt, deren Volumen sich mit einer Relativbewegung des Dämpfungskolbens 34
gegenüber dem Kolben 25 verändert. Der Horizontalschenkel des U des Dämpfungskolbens
34 besitzt eine Durchgangsausnehmung 37, durch welche die Dämpfungskammer 36 mit einer
Druckkammer 38 der Kolben-Zylinder-Einheit 6, 7 verbunden ist, wenn sich die Zahnstangenteile
3, 4 in Stellpositionen befinden, in denen der Dämpfungskolben 34 nicht an der Stirnseite
21 des Endanschlagkörpers 18 anliegt. Mit an der Stirnseite 21 anliegendem Dämpfungskolben
34 ist die Durchgangsausnehmung 37 verschlossen, während ein in den Figuren nicht
dargestellter Drosselquerschnitt 39 verbleibt, welcher beispielsweise durch eine Nut
der an der Stirnseite 21 anliegenden Stirnseite des Dämpfungskolbens 34 oder durch
eine Querbohrung des Dämpfungskolbens 34 gebildet sein kann. Im Inneren der Dämpfungskammer
36 ist eine vorgespannte Druckfeder 40 angeordnet, deren einer Federfußpunkt sich
an dem Boden der Ausnehmung 33 abstützt, während sich der andere Federfußpunkt an
dem Dämpfungskolben 34 abstützt. Befindet sich der Dämpfungskolben 34 beabstandet
von der Stirnseite 21 des Endanschlagkörpers 18, drückt die Druckfeder 40 den Dämpfungskolben
34 in eine Stellung mit maximalen Dämpfungsvolumen der Dämpfungskammer 36, wobei diese
Stellung durch einen Anschlag 41 zwischen Dämpfungskolben 34 und Kolben 25 vorgegeben
ist.
[0030] Die Wirkung des Feder- und/oder Dämpfungselements 32 ist wie folgt: Abseits der Endlagen
befindet sich der Dämpfungskolben 34 beabstandet von der Stirnseite 21 des Endanschlagkörpers
18, womit die Dämpfungskammer 36 über die Durchgangsausnehmung 37 fluidisch mit der
Druckkammer 38 der Kolben-Zylinder-Einheit 6, 7 verbunden ist. Mit Annäherung an eine
Endlage kommt eine Stirnseite 42 des Dämpfungskolbens 34 zur Anlage an die Stirnseite
21 des Endanschlagkörpers 18, womit die Durchgangsausnehmung 37 zumindest teilweise
verschlossen wird. Eine weitere Bewegung des Zahnstangenteils 3, 4 in Richtung der
Endlage erfordert eine Kompression der Druckfeder 40, womit durch die Druckfeder 40
eine stellwegabhängige Bremskraft auf das Zahnstangenteil 3, 4 ausgeübt wird. Des
Weiteren erfordert die Bewegung in Richtung der Endlage, dass Fluid aus der Dämpfungskammer
36 durch den Drosselquerschnitt 39 verdrängt wird, womit eine zusätzliche Bremskraft
bereitgestellt wird, die vorzugsweise geschwindigkeitsproportional ist. Die Endlage
kann beispielsweise erreicht sein, wenn der Dämpfungskolben 34, vorzugsweise mit den
Enden der Vertikalschenkel des U, zur Anlage an den Boden der Ausnehmung 33 kommt.
[0031] Auf der dem Kolben 25 abgewandten Seite begrenzen die Zahnstangenteile 3, 4 gemeinsam
mit dem Gehäuse 12 und Verschlussplatten 43 Rückräume 44. Die Rückräume 44 sind fluidisch
miteinander gekoppelt, so dass bei der gegenläufigen Bewegung der Zahnstangenteile
3, 4 Fluid von einem Rückraum 44a in den anderen Rückraum 44b (und umgekehrt) "geschoben"
wird.
[0032] Die Bohrungen 13, 14 sind über Deckel 45 gegenüber der Umgebung verschlossen.
[0033] Als weitere mögliche Option kann ein Zahnstangenteil 3, 4 oder Kolben 25 mit einem
mit der Stellbewegung bewegten Sensorelement 46 ausgestattet sein, welches mit einem
anderen gehäusefesten Sensorelement 47 zusammenwirken kann. Die Sensorelemente 46,
47 bilden gemeinsam einen Sensor 48, welcher die Stellbewegung eines Zahnstangenteils
3 erfasst. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist das Sensorteil 46 mit einem
Permanentmagneten gebildet, welches zusammenwirkt mit einem auf das Magnetfeld des
Permanentmagneten reagierenden Sensorelement 47. Das Sensorelement 47 ist für das
dargestellte Ausführungsbeispiel in einem separaten Gehäuse angeordnet, welches an
das Gehäuse 12 angesetzt oder angeflanscht ist. Der Sensor 48 verfügt über einen Stecker
49, mittels dessen eine Leistungsversorgung des Sensors 48 erfolgen kann und/oder
eine Abfuhr eines Signals des Sensors 48, beispielsweise zu einer Steuereinheit zur
Steuerung des Fahrzeugantriebs 1, verbunden werden kann. Möglich ist auch, dass der
Sensor 48 als Reed-Sensor oder -Kontakt ausgebildet ist.
[0034] Fig. 1 zeigt den Fahrzeugtürantrieb 1 für eine Annäherung an eine Endlage, für welche
das Volumen der Druckkammer 38a minimiert ist, während das Volumen der Druckkammer
38b maximiert ist. Hingegen zeigt Fig. 2 eine Annäherung an die andere Endlage, für
welche das Volumen der Druckkammer 38b minimiert ist, während das Volumen der Druckkammer
38a maximiert ist.
[0035] Für eine besonders platzsparende Ausbildung des Fahrzeugtürantriebs spannen die Vertikalschenkel
27 der L-förmigen Zahnstangenteile und die Horizontalschenkel 28 ein Rechteck auf
mit einer Aussparung 83 abseits dieser Schenkel 27, 28. Im Bereich der Aussparung
83 ist teilweise das Zahnrad 2 angeordnet.
[0036] In dem Querschnitt III-III gemäß
Fig. 3 ist die Zufuhr des Fluids zu den beiden Druckkammern 38a, 38b über Anschlüsse 50a,
50b zu erkennen, welche über Drosseln 51 und Bohrungen 52 fluidisch mit den Druckkammern
38 verbunden sind.
[0037] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Fahrzeugtürantriebs 1, für welche die Feder-und/oder
Dämpfungselemente ohne Dämpfungskolben 34 ausgebildet sind. In diesem Fall erfolgt
die Endlagendämpfung ausschließlich durch eine (unter Umständen in diesem Fall stärker
dimensionierte) Druckfeder 40. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel verfügt der
Endanschlagkörper 18 einen sich in die Druckkammer 38 erstreckenden Fortsatz 53, welcher
einerseits zur Führung der Druckfeder 40 und zur Fesselung eines Federfußpunkts der
Druckfeder 40 dienen kann und andererseits mit seiner Stirnseite zur Vorgabe eines
Endanschlags zur Anlage an den Boden der Ausnehmung 33 kommen kann.
[0038] Fig. 5 zeigt einen beispielhaften fluidischen, insbesondere hydraulischen Steuerkreis zur
Ansteuerung der Kolben-Zylinder-Einheiten 6, 7 eines Fahrzeugtürantriebs 1. Die Druckkammern
38 sind über die zugeordneten Drosseln 51 mit saug- und druckseitigen Anschlüssen
einer reversierbaren Pumpe 54 verbunden, so dass je nach Antriebsrichtung der Pumpe
54 Fluid, insbesondere ein Hydraulikmedium, von der Druckkammer 38a zu der Druckkammer
38b und umgekehrt förderbar ist. Hinsichtlich weiterer Details, insbesondere zu Steuerungsmöglichkeiten,
zu Verbindungen des Steuerkreises mit einem fluidischen Vorrat 55 auf beiden Seiten
der Pumpe 54 über Rückschlagventile 56, 57, zu einer Zweigleitung 58, welche eine
Seite der Pumpe 54 über ein Rückschlagventil 59 mit einer zusätzlichen Kolben-Zylinder-Einheit
60 zum Anheben der Drehsäule 5 verbindet und zu einer Entlüftungsleitung 61, welche
eine Druckkammer der Kolben-Zylinder-Einheit 60 über ein Rückschlagventil 62 mit dem
Vorrat 55 verbindet, wobei das Rückschlagventil 62 durch eine mit dem Druck in der
Steuerkammer 38b beaufschlagte Steuerleitung 63 oder manuell über ein Betätigungsorgan
64 entsperrt bzw. geöffnet werden kann wird auf die Patentanmeldung
DE 10 2010 002 625 A1 verwiesen, deren Inhalt zum Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird.
[0039] Fig. 6 zeigt eine Integration von zwei Fahrzeugtürantrieben 1a, 1 b in einen elektrohydraulischen
Steuerkreis für den synchronen Antrieb von zwei Fahrzeugtüren 65, 66, welche hier
jeweils mit zwei Türflügeln ausgebildet sind, über zugeordnete Drehsäulen 5a, 5b.
Insbesondere hinsichtlich des Aufbaus des Steuerkreises, der Steuerungsmöglichkeiten,
der Erfassung der Stellbewegung über Sensoren 67a, 67b, mindestens eines Handbetätigungsventils
68, einer Speisung der Druckkammern über Rückschlagventile 69, 70, der Ansteuerung
der Rückschlagventile 69, 70 über Steuerleitungen 71, 72, Rückschlagventilen 73, 74
zwecks Nachfüllung von Leckagefluid aus einem Vorrat 75, der Steuerungsmöglichkeiten,
der Integration einer reversierbaren Pumpe 76, einer Integration einer Steuereinheit
77 mit Zufuhr der Signale der Sensoren 67a, 67b, der Ansteuerung eines Antriebsaggregats
78 für die Pumpe 76, der Nutzung eines einzigen Drucksensors 79 für die Erfassung
des Drucks in den beiden Beaufschlagungspfaden unter Nutzung eines Wechselventils
80 sowie weiterer Aspekte wird auf die nicht vorveröffentlichte Patentanmeldung
EP 12 150 385.8 der Anmelderin verwiesen, welche zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht
wird.
[0040] Mit dem Zahnrad 2 und den Zahnstangen 3, 4 ist ein fluidischer, insbesondere hydraulischer
Aktuator 81 gebildet. Hierbei bilden die beiden Zahnstangenteile 3, 4 zusammen eine
fiktive "Zahnstange" 82, welche zur Betätigung des Zahnrads 2 in beide Richtungen
dient und damit (mit den eingangs genannten ergänzenden Vorteilen) die Wirkung einer
einstückigen Zahnstange gemäß dem Stand der Technik herbeiführt. Zu beachten ist,
dass erfindungsgemäß die Zahnstange 82 nicht als einstückige Zahnstange auszulegen
ist, sondern diese mit zwei relativ zueinander bewegten Zahnstangenteilen 3, 4 gebildet
ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0041]
- 1
- Fahrzeugtürantrieb
- 2
- Zahnrad
- 3
- Zahnstangenteil
- 4
- Zahnstangenteil
- 5
- Drehsäule
- 6
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 7
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 8
- Stellrichtung
- 9
- Stellrichtung
- 10
- Betätigungsachse
- 11
- Betätigungsachse
- 12
- Gehäuse
- 13
- Bohrung
- 14
- Bohrung
- 15
- Durchgangs-Innengewinde
- 16
- Absatz
- 17
- Zylinderfläche
- 18
- Endanschlagkörper
- 19
- Dichtelement
- 20
- Kavität
- 21
- Stirnseite
- 22
- Absatz
- 23
- Zylinderfläche
- 24
- Zylinder
- 25
- Kolben
- 26
- Dichtelement
- 27
- Vertikalschenkel
- 28
- Horizontalschenkel
- 29
- Verzahnung
- 30
- Verzahnung
- 31
- Gleitelement
- 32
- Feder- und/oder Dämpfungselement
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Dämpfungskolben
- 35
- Dichtelement
- 36
- Dämpfungskammer
- 37
- Durchgangsausnehmung
- 38
- Druckkammer
- 39
- Drosselquerschnitt
- 40
- Druckfeder
- 41
- Anschlag
- 42
- Stirnseite
- 43
- Verschlussplatte
- 44
- Rückraum
- 45
- Deckel
- 46
- Sensorelement
- 47
- Sensorelement
- 48
- Sensor
- 49
- Stecker
- 50
- Anschluss
- 51
- Drossel
- 52
- Bohrung
- 53
- Fortsatz
- 54
- Pumpe
- 55
- Vorrat
- 56
- Rückschlagventil
- 57
- Rückschlagventil
- 58
- Zweigleitung
- 59
- Rückschlagventil
- 60
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 61
- Entlüftungsleitung
- 62
- Rückschlagventil
- 63
- Steuerleitung
- 64
- Betätigungsorgan
- 65
- Fahrzeugtür
- 66
- Fahrzeugtür
- 67
- Sensor
- 68
- Handbetätigungsventil
- 69
- Rückschlagventil
- 70
- Rückschlagventil
- 71
- Steuerleitung
- 72
- Steuerleitung
- 73
- Rückschlagventil
- 74
- Rückschlagventil
- 75
- Vorrat
- 76
- Pumpe
- 77
- Steuereinheit
- 78
- Antriebsaggregat
- 79
- Drucksensor
- 80
- Wechselventil
- 81
- Aktuator
- 82
- Zahnstange
- 83
- Aussparung
1. Fahrzeugtürantrieb (1) mit einem doppelt wirkenden fluidischen Aktuator (81) mit einer
Zahnstange (82) und einem mit der Zahnstange (82) kämmenden Zahnrad (2), über welches
eine Fahrzeugtür antreibbar ist, wobei die Zahnstange (82) über zwei Kolben-Zylinder-Einheiten
(6, 7) in Öffnungs- und Schließrichtung beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (82) mit zwei separaten, jeweils mit dem Zahnrad (2) kämmenden und
in entgegengesetzte Richtungen auf das Zahnrad einwirkenden Zahnstangenteilen (3,
4) gebildet ist.
2. Fahrzeugtürantrieb (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zylinder (24a, 24b) der Kolben-Zylinder-Einheiten (6, 7) in einem gemeinsamen
Gehäuse (12) gebildet sind.
3. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinder (24a, 24b) der Kolben-Zylinder-Einheiten (6, 7) auf gegenüberliegenden
Seiten des Zahnrads (2) angeordnet sind.
4. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit Stirnseiten (42a, 42b) der Zahnstangenteile (3, 4) die Kolben (25a, 25b) der
Kolben-Zylinder-Einheiten (6, 7) gebildet sind.
5. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einer Druckkammer (38a, 38b) der Kolben-Zylinder-Einheiten (6, 7) ein
Feder- und/oder Dämpfungselement (32a, 32b) angeordnet ist, welches in einem Endbereich
des Hubs des zugeordneten Zahnstangenteils (3, 4) zwischen dem Gehäuse (12) und dem
Kolben (25a, 25b) der Kolben-Zylinder-Einheit (6, 7) zur Wirkung kommt.
6. Fahrzeugtürantrieb (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Feder-und/oder Dämpfungselement (32a, 32b) mit einer Druckfeder (40a, 40b) gebildet
ist.
7. Fahrzeugtürantrieb (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Feder- und/oder Dämpfungselement (32a, 32b) mit einer Dämpfungskammer (36a, 36b)
gebildet ist, welches von einer Ausnehmung (33a, 33b) sowie einem gegenüber der Ausnehmung
(33a, 33b) unter Abdichtung verschieblichen Dämpfungskolben (34a, 34b) begrenzt ist,
wobei in dem Endbereich des Hubs für eine zunehmender Annäherung an die Endlage mit
einer Relativbewegung zwischen Dämpfungskolben (34a, 34b) und Ausnehmung (33a, 33b)
Fluid aus der Dämpfungskammer (36a, 36b) durch einen Drosselquerschnitt (39a, 39b)
des Feder- und/oder Dämpfungselements (32a, 32b) gepresst wird.
8. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Feder- und/oder Dämpfungselement (32a, 32b) am Gehäuse (12) gehalten ist.
9. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Feder- und/oder Dämpfungselement (32a, 32b) am Kolben (25a, 25b) oder an dem
Zahnstangenteil (3, 4) gehalten ist.
10. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drossel (51) in einer Leitung zu mindestens einer Kolben-Zylinder-Einheit (6,
7) angeordnet ist.
11. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rückräume (44a, 44b) der beiden Zahnstangenteile (3, 4) oder Kolben (25a, 25b) fluidisch
miteinander verbunden sind.
12. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zahnstangenteile (3, 4) über ein Gleitelement (31 a, 31 b) gegenüber dem
Gehäuse (12) geführt sind.
13. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zahnstangenteil (3, 4) in grober Näherung L-förmig ausgebildet ist,
wobei
a) im Bereich des Horizontalschenkels (28a, 28b) des L der Kolben (25a, 25b) gebildet
ist und
b) im Bereich des Vertikalschenkels (27a, 27b) des L auf der Seite des Vertikalschenkels
(27a, 27b), von welcher sich der Horizontalschenkel (28a, 28b) erstreckt, eine Verzahnung
(29a, 29b) angeordnet ist.
14. Fahrzeugtürantrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (48) zu Erfassung einer Bewegung vorhanden ist.