[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung für Hybridkomponenten
eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner
ein Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug mit einer solchen Schaltungsanordnung.
[0002] Die in Kraftfahrzeugen verwendeten Hybridkomponenten, insbesondere als Traktionsenergiespeicher
dienende Speicherbatterien, sind sehr teuer, weshalb ein hohes Diebstahlrisiko besteht.
Bei Nutzfahrzeugen sind diese Hybridkomponenten häufig außen und somit verhältnismäßig
leicht zugänglich angeordnet. Bestehende Diebstahlwarnanlagen, die in Kraftfahrzeugen
verwendet werden, sind nicht zur Erkennung einer unerlaubten Demontage von Hybridkomponenten
vorgesehen, sondern dienen in erster Linie zur Verhinderung des Diebstahls des kompletten
Fahrzeugs oder von Teilen aus dem Innenraum des Fahrzeugs.
[0003] Aus der
DE 36 37 960 C1 ist eine Fahrzeug-Diebstahlwarnanlage bekannt, die zusätzlich eine Sicherungseinrichtung
für in das Fahrzeug eingebaute Zusatzgeräte, insbesondere für Radiogeräte, enthält.
Die Sicherungseinrichtung übermittelt an das zu überwachende Radiogerät einen Diebstahl-Code,
so dass das Radiogerät nur durch Eingabe eines geeigneten Aktivierungscodes wieder
freigegeben wird. Damit eine Sperrfunktion für ein in ein Fahrzeug eingebautes Gerät
über eine Codierung möglich ist, sind entsprechend aufwändige Sicherungs¬einrichtungen,
die eine Datenverarbeitung ermöglichen, in dem jeweils zu sichernden Zusatzgerät erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung
für Hybridkomponenten eines Kraftfahrzeugs anzugeben, die mit möglichst geringem zusätzlichen
Schaltungsaufwand realisierbar ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erhält man mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0006] Gemäß dem Patentanspruch 1 besitzt die Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung
wenigstens einen Detektor, der wenigstens eine elektrische Leitungsverbindung zu oder
in einer Hybridkomponente überwacht. Im Falle einer festgestellten Leitungsunterbrechung
löst die Schaltungsanordnung über eine Signaleinrichtung ein Alarmsignal aus. Die
Überwachung einer Leitungsunterbrechung mittels eines Detektors ist schaltungstechnisch
verhältnismäßig einfach zu realisieren.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, eine zur Sicherheitsüberwachung in Hybridkomponenten
vorgesehene Leitungsschleife bezüglich einer auftretenden Leitungsunterbrechung zu
überwachen. Eine solche Leitungsschleife wird auch als Interlockschleife bezeichnet,
die eine durch die Hybridkomponenten über ihre Anschlussstecker hindurchgeführte Leitungsverbindung
darstellt. Die Interlockschleife ist eine ausschließlich zur Sicherheitsüberwachung
vorgesehene Leitung, über die keine elektrische Leistung an das Fahrzeug übertragen
wird. Ist eine derartige Interlockschleife bereits in einem Fahrzeug mit Hybridkomponenten
vorgesehen, kann diese erfindungsgemäß zur Diebstahlüberwachung genutzt werden, indem
ein Detektor diese Interlockschleife auf Unterbrechungen überwacht.
[0008] Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Hochvoltleitung, die zu
der oder den Hybridkomponenten führt, zur Diebstahlüberwachung herangezogen wird,
indem die Hochvoltleitung von einem Detektor auf eine Leitungsunterbrechung überwacht
wird.
[0009] Eine Leitungsunterbrechung in einem elektrischen Stromkreis kann sehr einfach mittels
einer Widerstandsmessung erkannt werden, da bei Unterbrechung einer Leitungsverbindung
der Durchgangswiderstand der Leitung praktisch auf den Wert "Unendlich" ansteigt.
Eine solche Widerstandsänderung im Falle eines Diebstahls einer Hybridkomponente ist
mit einem Detektor bereits ohne zusätzliche Widerstandselemente in der Hybridkomponente
messbar.
[0010] Die bevorzugte Ausführungsform sieht daher die Verwendung eines Detektors vor, der
als Widerstandsmesseinrichtung ausgebildet ist.
[0011] Der Detektor und die Signaleinrichtung können in der Hybridkomponente, die diebstahlgesichert
sein soll, angeordnet sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Detektor
und die Signaleinrichtung außerhalb der Hybridkomponente als Bestandteile vorhandener
Steuereinrichtungen ausgebildet sind. Die Anordnung außerhalb der Hybridkomponente
ist insbesondere dann zu bevorzugen, wenn im Kraftfahrzeug Steuereinrichtungen eingesetzt
sind, die durch einfache Maßnahmen an den erfindungsgemäßen Anwendungszweck angepasst
werden können. Sind jedoch keine derartigen Steuereinrichtungen im Kraftfahrzeug vorhanden,
kann es vorteilhaft sein, die Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung einschließlich
der erforderlichen Signaleinrichtung in die Hybridkomponente zu integrieren. Ein aus
einer Vielzahl von Batteriezellen bestehender Traktionsenergiespeicher kann dabei
mit einem Detektor ausgerüstet werden, der die Leitungsverbindungen bzw. die Interlockschleife
des Traktionsenergiespeichers auf Unterbrechung überwacht. Dabei können auch an Verbindungsstellen
zwischen einzelnen Komponenten des Traktionsenergiespeichers Prüfwiderstände angeordnet
sein, die vom Detektor überwacht werden.
[0012] Werden an den Leitungsverbindungen zur Diebstahlüberwachung Prüfwiderstände angebracht,
kann damit ein definierter und einfach mittels einer Widerstandsmesseinrichtung zu
überwachender Widerstandswert vorgegeben werden. Im Falle eines Diebstahls und einer
damit verbundenen Leitungsunterbrechung entfällt auch die Leitungsverbindung zu dem
jeweiligen Prüfwiderstand und der Detektor kann dadurch die Diebstahlsituation sehr
einfach durch die daraus resultierende Widerstandsänderung feststellen, selbst dann,
wenn bei einem Diebstahlversuch Kontaktbrücken an Steckverbindungen angebracht werden.
[0013] Der Prüfwiderstand kann in einem Anschlussstecker der Hybridkomponente angebracht
sein. Es können aber auch mehrere Prüfwiderstände an der Hybridkomponente parallel
zu elektrischen Elementen der Hybrid¬komponente angeordnet sein. Damit kann auch eine
unerlaubte Teildemontage einer Hybridkomponente mittels einer WiderstandsŸberwachung
von der Schaltungsanordnung festgestellt werden.
[0014] Vom Detektor wird über eine Signaleinrichtung vorzugsweise ein akustisches und/oder
optisches Signal im Falle eines festgestellten Diebstahls als Alarmsignal abgegeben.
Außerdem besteht aber auch die Möglichkeit als Alarmsignal ein Datensignal zu erzeugen,
welches über Funk an eine geeignete Empfangsstation, beispielsweise als Textnachricht,
SMS oder dergl. übermittelt wird. In der Empfangsstation kann dabei ebenfalls ein
akustisches und/oder optisches Warnsignal ausgelöst werden, damit sofort Gegenmaßnahmen
zur Diebstahlverhinderung eingeleitet werden können.
[0015] An dieser Stelle sei ausdrücklich nochmals erwähnt, dass selbstverständlich auch
mehrere Detektoren in erfindungsgemäßer Weise eingesetzt und/oder vorgesehen sein
können.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung über
eine Interlockschleife einer Hybridkomponente,
- Fig. 2
- eine Hybridkomponente mit integrierter Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung,
- Fig. 3
- eine Hybridkomponente und eine Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung mit einem
extern angeordneten Prüfwiderstand und
- Fig. 4
- eine Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung mit in einer außerhalb der Hybridkomponente
angeordnetem Detektor.
[0018] In Figur 1 ist eine beispielhaft aus zwei Modulen M1 und M2 bestehende Hybridkomponente
1 über eine Interlockschleife IL an einen Detektor D angeschlossen, der die Interlockschleife
IL mittels einer Widerstandsmessung auf eine mögliche Leitungsunterbrechung überwacht.
Die Interlockschleife IL ist über Anschlussstecker 2 durch die Hybridkomponente 1
und durch deren Module M1 und M2 hindurchgeführt. In die Interlockschleife IL sind
gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante Prüfwiderstände R1 und R2 eingesetzt (bei
einer demgegenüber vereinfachten Variante könnten die Widerstände R1 und R2 aber auch
entfallen). Wird nun bei einem Diebstahlversuch einer der Module M1, M2 oder die gesamte
Hybridkomponente 1 von der Interlockschleife IL abgetrennt, so stellt der Detektor
D die dadurch eintretende Widerstandsänderung fest und löst über eine Signaleinrichtung
S ein Warnsignal aus, welches auch als Funksignal abgesetzt werden kann.
[0019] Die in Figur 2 dargestellte Hybridkomponente 1 ist mit einer Schaltungsanordnung
zur Diebstahlerkennung ausgestattet, die ebenfalls aus einem Decoder D und einer Signaleinrichtung
S besteht. Die Hybridkomponente 1 besitzt einen Anschlussstecker 2 mit Anschlusskontakten
3, 4.
[0020] Die Hybridkomponente 1 kann ein Traktionsenergiespeicher sein, der mehrere Batteriezellen,
z.B. auch Ultra-Caps, beinhalten kann. Es können jedoch können auch andere Energiespeicher
oder Brennstoffzellen eine vor Diebstahl zu schützende Hybridkomponente bilden.
[0021] In Figur 2 überwacht der Detektor D den Widerstand oder die Spannung zwischen einer
Leitung 5 und einer Leitung 6. Wird die Hybridkomponente 1 von dem zugehörigen Kraftfahrzeug
demontiert, so erkennt der Detektor D zwischen den Leitungen 5 und 6 z. B. eine Änderung
des gemessenen Widerstandswerts. Wird die gesamte Hybridkomponente 1 von den Leitungen
7 entfernt, ergibt sich dadurch eine Widerstandsänderung an den Leitungen 5, 6, da
der Durchgangswiderstand der Leitungen 7 an den Anschlusskontakten 3, 4 abgetrennt
wird. Infolge einer festgestellten Widerstandsänderung übermittelt der Detektor D
an die Signaleinrichtung S einen Signalisierungsbefehl, worauf die Signaleinrichtung
S ein akustisches und/oder optisches Signal auslöst. Außerdem besteht die Möglichkeit,
dass die Signaleinrichtung S per Funk 8 eine Alarminformation an eine hier nicht dargestellte
Empfangsstation übermittelt, wo dann ein entsprechendes Alarmsignal ausgelöst wird.
Die Leitungen 7 können zu einer Interlockschleife oder aber auch zu einer sonstigen
zum Bordnetz führenden elektrischen Leitungsverbindung gehören.
[0022] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist abweichend zu Figur 2 zusätzlich
im Bereich einer Steckverbindung 9 an den Leitungen 7 ein Prüfwiderstand R3 vorgesehen,
der zwischen den Anschlusskontakten 3, 4 der Hybridkomponente 1 wirksam ist. Führen
die Leitungen 7 beispielsweise zum Bordnetz und ist dieses abgeschaltet, misst der
Detektor D den Widerstandswert des Prüfwiderstandes R3 an der Steckverbindung 9. Wird
die Hybridkomponente 1 bei einem Diebstahlversuch nun von der Steckverbindung 9 getrennt,
entfällt der Widerstandswert des Prüfwiderstands R3 für die vom Detektor D vorgenommene
Widerstandsmessung. Die sich daraus ergebende Widerstandsänderung kann vom Detektor
D erkannt und zur Auslösung eines Alarmsignals über die Signaleinrichtung S ausgewertet
werden.
[0023] Bei dem in Figur 4 dargestellte Ausführungsbeispiel sind der Detektor D und die Signaleinrichtung
S der Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung außerhalb der Hybridkomponente 1
angeordnet, und zwar als Bestandteil einer im Kraftfahrzeug vorgesehenen Steuereinrichtung
10. Im Bereich des Anschlusssteckers 2 der Hybridkomponente 1 ist der Prüfwiderstand
R4 als Bestandteil der Hybridkomponente 1 zwischen den Anschlusskontakten 3, 4 angeschlossen.
1. Schaltungsanordnung zur Diebstahlerkennung für Hybridkomponenten (1) eines Kraftfahrzeugs,
insbesondere eines Nutzfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Detektor (D) wenigstens eine elektrische Leitungsverbindung zu oder
in einer Hybridkomponente (1) überwacht und im Falle einer festgestellten Leitungsunterbrechung
über eine Signaleinrichtung (S) ein Alarmsignal auslöst.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die überwachte Leitungsverbindung eine über einen Anschlussstecker (2) durch die
Hybridkomponente (1) geführte Interlockschleife (IL) ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die überwachte Leitungsverbindung die Hochvoltleitung der Hybridkomponente (1) ist,
über die die elektrische Leistung an die Antriebskomponenten des Kraftfahrzeugs übertragen
wird.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor (D) eine Veränderung des elektrischen Widerstands aufgrund einer Leitungsunterbrechung
im Bereich der Hybridkomponente (1) erkennt.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor (D) als eine Widerstandsmesseinrichtung ausgebildet ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor (D) und die Signaleinrichtung (S) in der Hybridkomponente (1) angeordnet
sind.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor (D) und die Signaleinrichtung (S) außerhalb der Hybridkomponente (1)
als Bestandteile vorhandener Steuereinrichtungen (10) angeordnet sind.
8. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den zu überwachenden Leitungsverbindungen wenigstens ein Prüfwiderstand (R1, R2)
angeschlossen ist, dessen Widerstandswert in eine Widerstandsmessung des Detektors
(D) eingeht.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfwiderstand (R4) in einem Anschlussstecker (2) der Hybridkomponente (1) zwischen
dessen Anschlusskontakten (3, 4) angeordnet ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfwiderstand (R3) als Parallelwiderstand zu elektrischen Elementen der Hybridkomponente
(1) angeordnet ist.
11. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinrichtung (S) als Alarmsignal ein akustisches Signal und/oder ein optisches
Signal und/oder ein Datensignal abgibt.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Datensignal ein Funk-Nachrichtensignal ist.
13. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hybridkomponente (1) ein als Traktionsenergiespeicher dienender Batteriespeicher
ist.
14. Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, umfassend eine Schaltunganordnung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.