[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Sortierung
von Kunststoffmaterial wie beispielsweise Polyethylenterephthalat, Polyethylen oder
Polypropylen.
[0002] Heutzutage werden zahlreiche Gebrauchsgegenstände wie Getränkeflaschen, Folien oder
andere Verpackungen aus Kunststoffmaterialien hergestellt. Beispielhaft sei auf PET-Flaschen
verwiesen, welche aus Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt werden. Hierbei wird
ein Polyethylenterephthalat-Prepolymer aus den Monomeren Terephthalsäure und Ethylenglykol
über eine Schmelzpolykondensation hergestellt und anschliessend in einer FestphasenNachkondensation
(SSP) auf das gewünschte Molekulargewicht angehoben. Die Herstellung von PET ist bekannt
und beispielsweise im
Handbuch Modern Polyesters (Scheirs/Long (Hrsg.), Wiley 2003, insbesondere S. 31-104
und 143-186) ausführlich beschrieben.
[0003] Vor allem aus ökologischen Aspekten wird heutzutage im grossen Massstab das Recycling
derartiger Kunststoffmaterialien durchgeführt. PET ist für Recycling sehr gut geeignet,
da es etliche Male wiederverarbeitet werden kann. Es wurden Wiederverwertungskreisläufe
etabliert, welche das Einsammeln gebrauchter PET-Flaschen, deren Abtrennung von anderem
Müll und Wiederaufbereitung umfassen. Das Kunststoff-Material wird zu Flakes vermahlen
und von Fremdstoffen abgetrennt. In der Regel muss das Molekulargewicht der so erhaltenen
PET-Flakes in einer SSP-Reaktion nochmals angehoben werden, um den während der Benutzung
und dem vorstehend beschriebenen Recycling eintretenden Materialabbau zu kompensieren.
[0004] Für die Wiederverwertbarkeit des Kunststoffmaterials ist es wichtig, selbiges in
reiner Form zurückzugewinnen. Neben der Abtrennung des Kunststoffmaterials von Fremdstoffen
ist es auch erforderlich, unterschiedlich gefärbte Fraktionen des Kunststoffmaterials
präzise voneinander zu trennen.
[0005] Eine Trennung kann mit Hilfe bekannter Sortiermaschinen grundsätzlich erreicht werden.
So sind von der Firma Bühler Sortex Ltd. Sortiermaschinen bekannt, mit denen Teilchen
unter anderem anhand unterschiedlicher Färbung getrennt werden können. Diese Sortiermaschinen
sind beispielsweise in der
US-4,203,522,
US-4,513,868,
US-4,699,273,
US-5,-538,142,
WO 98/18573,
EP-0 838 274 A2 oder
WO 2010/073004 A1 beschrieben.
[0006] Bei diesen Sortiermaschinen wird das zu trennende teilchenförmige Produkt aus einem
Dosiersystem kontinuierlich und gleichmässig über eine Rutsche in die eigentliche
Sortierstation eingeführt, welche die Teilchen im freien Fall durchlaufen. In der
Sortierstation werden die Teilchen beispielsweise optisch geprüft. Zu diesem Zweck
werden die Teilchen mit geeigneter elektromagnetischer Strahlung beschickt, die von
den Teilchen reflektierte Strahlung oder alternativ die durch die Teilchen tretende
Transmissionsstrahlung wird detektiert und in einer Datenverarbeitungsanlage ausgewertet.
Je nach Art des einem Teilchen entsprechenden, erhaltenen Signals fällt das Teilchen
anschliessend in einen ersten Behälter, oder es wird durch das Signal eine Trennvorrichtung
wie beispielsweise ein Ausblassystem aktiviert, welches das entsprechende Teilchen
mit einem Luftstoss aus einer Düse ablenkt und in einen zweiten Behälter überführt.
[0007] Diese ursprünglich für Nahrungsmittel wie Reis entwickelten Sortiermaschinen sind
sehr effizient und können abhängig vom zu trennenden Produkt Durchsatzleistungen von
bis zu 32 t/h erreichen. Bei der Trennung von Kunststoff-Partikeln werden mit diesen
Sortiermaschinen Durchsatzleistungen von 0,5 bis 12 t/h erreicht.
[0008] Es hat sich gezeigt, dass mit den bekannten Sortiermaschinen ein für verschiedene
Anwendungen von recyceltem Kunststoff erforderlicher Reinheitsgrad nicht erreicht
werden kann beziehungsweise ein zu hoher, ökonomisch nachteiliger Ausschuss generiert
wird.
[0009] Es bestand daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung einer
Anordnung und eines Verfahrens zur noch effizienteren Trennung von Kunststoff-Partikeln.
[0010] Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemässe gelöst durch eine Anordnung und ein
Verfahren gemäss den unabhängigen Ansprüchen.
[0011] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Anordnung zum Erhalt eines Materials
aus einer Mischfraktion, welche Teilchen des gewünschten Materials und Teilchen zumindest
eines weiteren Materials mit anderen optischen Eigenschaften als das gewünschte Material
aufweist, umfassend eine erste Sortiereinrichtung mit mindestens zwei Austrittsöffnungen
für voneinander getrennte Teilchen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei weitere
Sortiereinrichtungen mit mindestens zwei Austrittsöffnungen für voneinander getrennte
Teilchen der ersten Sortiereinrichtung nachgeschaltet sind, wobei eine Austrittöffnung
der ersten Sortiereinrichtung zur Aufnahme einer Hauptfraktion mit der Eintrittsöffnung
einer ersten weiteren Sortiereinrichtung verbunden ist, eine Austrittöffnung der ersten
Sortiereinrichtung zur Aufnahme einer Nebenfraktion mit der Eintrittsöffnung einer
zweiten weiteren Sortiereinrichtung verbunden ist, eine Austrittöffnung einer ersten
weiteren Sortiereinrichtung zur Aufnahme einer Nebenfraktion mit der Eintrittsöffnung
der ersten Sortiereinrichtung verbunden ist, und eine Austrittöffnung einer zweiten
weiteren Sortiereinrichtung zur Aufnahme einer Hauptfraktion mit der Eintrittsöffnung
der ersten Sortiereinrichtung verbunden ist.
[0012] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erhalt eines Materials
aus einer Mischfraktion, welche Teilchen des gewünschten Materials und Teilchen zumindest
eines weiteren Materials mit anderen optischen Eigenschaften als das gewünschte Material
aufweist, vorzugsweise in einer vorstehend beschriebenen Anordnung, umfassend die
Schritte:
- a) Abtrennung von Teilchen des weiteren Materials von Teilchen des gewünschten Materials
in einer ersten Sortiereinrichtung unter Erhalt einer Hauptfraktion und einer Nebenfraktion;
- b) Überführung der Hauptfraktion in eine erste weitere Sortiereinrichtung und Überführung
der Nebenfraktion in eine zweite weitere Sortiereinrichtung;
- c) Abtrennung von Teilchen des weiteren Materials von Teilchen des gewünschten Materials
in einer ersten weiteren Sortiereinrichtung unter Erhalt einer zweiten Hauptfraktion
und einer zweiten Nebenfraktion;
- d) Abtrennung von Teilchen des weiteren Materials von Teilchen des gewünschten Materials
in einer zweiten weiteren Sortiereinrichtung unter Erhalt einer dritten Hauptfraktion
und einer dritten Nebenfraktion;
- e) Rückführung der zweiten Nebenfraktion und der dritten Hauptfraktion in die Mischfraktion
oder direkte Überführung dieser Fraktionen in die erste Sortiereinrichtung.
[0013] Gemäss der vorliegenden Erfindung soll unter "nachgeschaltet" verstanden werden,
dass eine Sortiereinrichtung einer anderen Sortiereinrichtung operativ derart nachfolgt,
dass sie eine Fraktion der von der anderen Sortiereinrichtung getrennten Teilchen
aufnimmt und weiterbehandelt. Die beiden Sortiereinrichtungen können hierbei übereinander
oder nebeneinander angeordnet sein, oder die eine Sortiereinrichtung kann vor oder
hinter der anderen Sortiereinrichtung angeordnet sein.
[0014] Gemäss der vorliegenden Erfindung soll unter "Hauptfraktion" ein eine Sortiereinrichtung
verlassender Teilchenstrom verstanden werden, in welchem die gewünschten Teilchen
im Vergleich zu der Mischfraktion, welche in die Sortiereinrichtung eingeführt wurde,
angereichert sind, d.h. der Teilchenstrom weist eine geringere Menge an Teilchen mindestens
eines weiteren Materials auf. Beispielsweise kann die Hauptfraktion 95% an gewünschtem
Material und 3% an unerwünschtem Material aufweisen, ausgehend von einer Mischfraktion
von 70% an gewünschtem Material und 30% an unerwünschtem Material.
[0015] Gemäss der vorliegenden Erfindung soll unter "Nebenfraktion" ein eine Sortiereinrichtung
verlassender Teilchenstrom verstanden werden, in welchem die gewünschten Teilchen
im Vergleich zu der Mischfraktion, welche in die Sortiereinrichtung eingeführt wurde,
abgereichert sind, d.h. der Teilchenstrom weist eine geringere Menge an Teilchen des
gewünschten Materials auf. Es ist aber möglich, dass die Mehrzahl der Teilchen der
Nebenfraktion Teilchen des gewünschten Materials sind. Beispielsweise kann die Nebenfraktion
60% an gewünschtem Material und 40% an unerwünschtem Material aufweisen, ausgehend
von einer Mischfraktion von 70% an gewünschtem Material und 30% an unerwünschtem Material.
[0016] Erfindungsgemäss wird die Reinheit der letztendlich als gewünschtes Produkt aus der
Anordnung entnommenen Hauptfraktion effizient und auf ökonomische Weise erhöht, indem
in mehreren seriell hintereinander angeordneten Sortiereinrichtungen Nebenfraktionen
umfassend hauptsächlich Teilchen zumindest eines weiteren Materials abgetrennt werden.
Durch die mehrmalige Trennung wird die Reinheit der Hauptfraktion erhöht. Gleichzeitig
werden die so erhaltenen Nebenfraktionen jedoch nicht verworfen, sondern weiteren
Trennvorgängen unterzogen, wobei durch die erfindungsgemässe Führung der Teilchenströme
eine gleichmässige Auslastung der verschiedenen Sortiereinrichtungen gewährleistet
ist. Auf diese Weise kann die Ausbeute an Hauptfraktion erhöht werden, da in den Nebenfraktionen
vorhandenes gewünschtes Material nicht verworfen wird, sondern dem Prozesskreislauf
wieder zugeführt wird und als gewünschtes Produkt entnommen werden kann.
[0017] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von nicht einschränkenden Beispielen
und Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäss verwendbaren Sortiereinrichtung
- Fig. 1b
- eine detaillierte Darstellung einer erfindungsgemäss verwendbaren Sortiereinrichtung
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- Fig. 5
- eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
- Fig. 6
- eine nicht erfindungsgemässe Ausführungsform einer Sortieranordnung
[0018] In Fig. 1a ist das Funktionsprinzip einer erfindungsgemäss verwendbaren Sortiereinrichtung
gezeigt. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf eine derartige Sortiereinrichtung
eingeschränkt. Grundsätzlich kann jegliche Einrichtung zur effizienten Trennung von
Teilchen anhand derer optischen Eigenschaften verwendet werden.
[0019] Die in
Fig. 1a schematisch gezeigte Sortiereinrichtung S umfasst einen Eintrittsbereich 1. Der Eintrittsbereich
weist mindestens eine Eintrittsöffnung zur Aufnahme einer zu trennenden Mischfraktion
(beispielsweise ein Zyklon (Fliehkraftabscheider) mit nachgeordneter Schleuse) sowie
mindestens eine Beschleunigungsvorrichtung zum Beschleunigen der Teilchen der Mischfraktion
auf.
[0020] Im Eintrittsbereich 1 können zusätzliche Einheiten wie ein Pufferraum zur Zwischenlagerung
der eingeführten Mischfraktion sowie eine Dosiervorrichtung angeordnet sein. Dosiervorrichtungen
für Sortiereinrichtungen sind hinlänglich bekannt und dienen dazu, einen gleichmässigen
Teilchenstrom bestimmter Quantität in die Beschleunigungsvorrichtung einzuleiten.
Beispielhaft sind hier eine Vibrationsrinne, eine Förderschnecke, ein Förderband (wie
beispielsweise in der
WO 98/18573 beschrieben) oder eine Öffnung mit verstellbarem Querschnitt genannt. Gemäss einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann aber eine Beschleunigungsvorrichtung
als Bandmaschine bereitgestellt sein, welche zugleich die Funktion einer Dosiervorrichtung
erfüllt. Mit anderen Worten handelt es sich bei dieser Ausführungsform bei der Dosiervorrichtung
und der Beschleunigungsvorrichtung um die gleiche Vorrichtung.
[0021] In der Beschleunigungsvorrichtung werden die zu trennenden Teilchen mit einer festgelegten
Geschwindigkeit beaufschlagt, mit welcher sie anschliessend als gleichmässiger Produktstrom
den Detektionsbereich 2 im freien Fall durchlaufen. Beschleunigungsvorrichtungen für
Sortiereinrichtungen sind hinlänglich bekannt. Beispielhaft sind hier eine geneigte
Rinne, eine Rutsche, ein Förderband (beispielsweise ein wie in der
WO 98/18573 beschrieben um 60° geneigtes Förderband) oder eine Fallstrecke genannt. Die beschleunigten
Teilchen treten in den Detektionsbereich 2 ein. Im Detektionsbereich 2 werden die
Teilchen mit elektromagnetischer Strahlung aus mindestens einer Strahlenquelle 2a
beaufschlagt. Je nach zu bestimmender optischer Eigenschaft kann es sich hierbei um
Strahlenquellen handeln, welche Licht im Wellenlängenbereich von 10 bis 10000 nm emittieren,
d.h. im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums, im ultravioletten (UV)-Bereich
des elektromagnetischen Spektrums oder im Infrarot (IR)-Bereich des elektromagnetischen
Spektrums oder in mehreren dieser Bereiche emittieren. Geeignete Strahlenquellen für
Sortiereinrichtungen sind hinlänglich bekannt. Beispielhaft seien Halogenlampen genannt,
welche ein breites Spektrum an elektromagnetischer Strahlung aus dem sichtbaren Bereich
bis zum nahen Infrarotbereich (SWIR) emittieren, d.h. über einen Wellenlängenbereich
von 400 bis 2000 nm. Es können auch mehrere Strahlenquellen mit unterschiedlichen
Emissionsspektren miteinander kombiniert werden.
[0022] Die von den Teilchen reflektierte elektromagnetische Strahlung oder alternativ die
durch die Teilchen tretende Transmissionsstrahlung wird mit Hilfe mindestens eines
Detektor 2c erfasst. Geeignete Detektoren für Sortiereinrichtungen sind hinlänglich
bekannt. Beispielhaft seien Kameraeinheiten mit Detektoren für sichtbares Licht oder
Detektoren für SWIR-Licht wie InGaAs-Detektoren sowie gegebenenfalls mit Strahlenteilern
wie Prismen oder Spiegeln genannt. Es sei diesbezüglich auf den Inhalt der
WO 2010/073004 verwiesen, deren entsprechender Inhalt hiermit in Bezug genommen wird. Je nach Applikation
können eine oder mehrere gleiche oder verschiedene derartige Detektoren 2c in der
Sortiereinrichtung S vorhanden sein.
[0023] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform kann ein Filter zwischen Strahlenquelle
2a und Detektor 2c angeordnet sein, damit nur selektive Strahlung zum Detektor 2c
gelangt und von diesem erfasst wird. Geeignete Filter sind dem Fachmann hinlänglich
bekannt.
[0024] Die Teilchen verlassen anschliessend den Detektionsbereich 2 durch einen Produktdurchlass
2b (eine geeignete Öffnung), während der mindestens eine Detektor 2c die erfasste
Strahlung in Form eines Signals an eine Datenverarbeitungsanlage 3 weiterleitet. In
der Datenverarbeitungsanlage 3 wird das eingehende Signal ausgewertet und in einen
Trennbefehl umgewandelt. Geeignete Datenverarbeitungsanlagen für Sortiereinrichtungen
sind hinlänglich bekannt. Je nach Färbungsgrad der Teilchen wird beispielsweise ein
bestimmter Schwellenwert an von dem Teilchen reflektierter Strahlung überschritten
und das Teilchen als ungeeignet eingestuft. Die Datenverarbeitungsanlage 3 generiert
dann einen Trennbefehl und löst damit die Funktion einer Umlenkvorrichtung 4a aus.
[0025] Die Umlenkvorrichtung 4a ist im Trennbereich 4 angeordnet. Die durch den Produktdurchlass
2b tretende Teilchen gelangen in den Trennbereich und passieren die Umlenkvorrichtung.
Ist kein Trennbefehl ausgelöst, bleibt die Umlenkvorrichtung inoperativ, und die Teilchen
gelangen ohne Bahnänderung direkt in die Austrittöffnung 5 für eine Hauptfraktion,
welche hauptsächlich Teilchen des gewünschten Materials umfasst. Wurde hingegen ein
Trennbefehl ausgelöst, erhält die Umlenkvorrichtung 4a den entsprechenden Befehl von
der Datenverarbeitungsanlage 3 und lenkt das die Umlenkvorrichtung 4a passierende
Teilchen ab, so dass es in die Austrittöffnung 6 für eine Nebenfraktion gelangt, welche
hauptsächlich Teilchen des weiteren Materials umfasst.
[0026] Bei der Umlenkvorrichtung 4a kann es sich um eine mechanische oder pneumatische Vorrichtung
handeln. Vorzugsweise wird eine pneumatische Umlenkvorrichtung eingesetzt. Dies umfasst
beispielsweise ein längliches Rohr mit einer Vielzahl separat betreibbarer Luftdüsen,
welche entlang des Rohrs angebracht sind. Durch das Rohr wird Druckluft geleitet.
Nach Erhalt eines Trennbefehls wird eine entsprechende Düse aktiviert und gibt einen
Luftstoss auf das passierende Teilchen ab, welches dadurch wie gewünscht abgelenkt
wird.
[0027] Die erfindungsgemäss verwendbaren Sortiereinrichtungen weisen somit zwei Austrittsöffnungen
auf. Die Austrittsöffnung 5 zur Aufnahme der Hauptfraktion, d.h. des Teilchenstroms,
in welchem die gewünschten Teilchen im Vergleich zu der Mischfraktion, welche in die
Sortiereinrichtung eingeführt wurde, angereichert sind, ist derart mit dem Produktdurchlass
2b operativ verbunden (d.h. es besteht keine direkte Verbindung zwischen Produktdurchlass
2b und Austrittsöffnung 5), dass die Teilchen aus dem Produktdurchlass 2b in diese
Austrittsöffnung 5 gelangen, wenn die Umlenkvorrichtung 4a inaktiv ist. Beispielsweise
kann die Austrittsöffnung 5 zur Aufnahme der Hauptfraktion direkt unterhalb des Produktdurchlasses
2b in dessen freier Falllinie angeordnet sein, so dass die Teilchen im freien Fall
direkt aus dem Produktdurchlass 2b in diese Austrittsöffnung 5 gelangen.
[0028] Die Austrittsöffnung 6 zur Aufnahme der Nebenfraktion, d.h. des Teilchenstroms, in
welchem die gewünschten Teilchen im Vergleich zu der Mischfraktion, welche in die
Sortiereinrichtung eingeführt wurde, abgereichert sind, ist derart mit dem Produktdurchlass
2b operativ verbunden (d.h. es besteht keine direkte Verbindung zwischen Produktdurchlass
2b und Austrittsöffnung 6), dass die Teilchen aus dem Produktdurchlass 2b nur in diese
Austrittsöffnung 6 gelangen, wenn die Umlenkvorrichtung 4a aktiv ist und die Teilchen
in die Austrittsöffnung 6 lenkt. Beispielsweise kann die Austrittsöffnung 6 zur Aufnahme
der Nebenfraktion unterhalb des Produktdurchlasses 2b versetzt von der freien Falllinie
desselben angeordnet sein, so dass die Teilchen im freien Fall aus dem Produktdurchlass
2b nicht in diese Austrittsöffnung 6 gelangen. Vielmehr befindet sich die Austrittsöffnung
6 hierbei in einer Bahn, welche die Teilchen einnehmen, wenn sie von der Umlenkvorrichtung
4a aus der Bahn des freien Falls abgelenkt werden.
[0029] Die in der erfindungsgemässen Anordnung vorhandenen Sortiereinrichtungen sind allesamt
nach dem vorstehenden Prinzip aufgebaut, können sich aber gegebenenfalls in Details
unterscheiden, beispielsweise in der Art und Zahl der eingesetzten Strahlenquellen,
Detektoren, Beschleunigungsvorrichtungen usw.
[0030] Erfindungsgemäss bevorzugt sind sämtliche in der Anordnung vorhandenen Sortiereinrichtungen
identisch aufgebaut.
[0031] In
Fig. 1b ist eine detaillierte Darstellung einer erfindungsgemäss verwendbaren Sortiereinrichtung
gezeigt. Es handelt sich hierbei um eine schematische Darstellung einer kommerziell
erhältlichen Sortiereinrichtung (Sortex A der Firma Bühler Sortex Ltd.). Die Sortiereinrichtung
weist einen Dosiertrichter 1a auf, in welchen das zu trennende Material gefüllt und
gleichmässig auf eine Vibrationsrinne 1b gebracht wird. Mit Hilfe der Vibrationsrinne
1b wird das Material auf eine ca. 60° geneigte Rinne 1c gefördert und dort beschleunigt.
Die Teilchen durchlaufen im freien Fall einen Detektionsbereich, in welchem insgesamt
4 Strahlenquellen 2a und insgesamt 4 Detektoren (Kameras) 2c) angeordnet sind. Eine
Hochgeschwindigkeitsausstossvorrichtung 4a belegt die herabfallenden Teilchen abhängig
vom Erhalt eines Trennbefehls von einer (in Fig. 1b nicht gezeigten) Datenverarbeitungsvorrichtung
mit einem Luftstoss und treibt die ansonsten in die Austrittsöffnung 5 für die Hauptfraktion
fallenden Teilchen in die Austrittsöffnung 6 für die Nebenfraktion.
[0032] Gemäss der vorliegenden Erfindung lässt sich eine noch effizientere und ökonomischere
Aufreinigung von Kunststoffmaterial mit einer Anordnung erreichen, wie sie schematisch
in einer der Figuren 2 bis 5 gezeigt ist. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf
die dort gezeigten Ausführungsformen beschränkt, welche jedoch unter Berücksichtigung
sämtlicher Aspekte wie Effizienz, Kosten, Komplexität usw. derzeit am meisten bevorzugt
sind.
[0033] In Fig. 2 ist das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung erläutert. In einer ersten
Sortiervorrichtung S1 wird die Mischfraktion M, welche das gewünschte Material enthält,
in eine erste Hauptfraktion H1 und eine erste Nebenfraktion N1 getrennt. Der Aufbau
der ersten Sortiervorrichtung S1 entspricht dem Aufbau der in Fig. 1 gezeigten Sortiervorrichtung
S, wobei gleichlautende Bezugszeichen in den Figuren die gleiche Bedeutung haben.
[0034] Die erste Hauptfraktion H1 wird nun einer zusätzlichen Aufreinigung in einer ersten
weiteren Sortiervorrichtung S2 unterworfen. Der Aufbau der ersten weiteren Sortiervorrichtung
S2 entspricht dem Aufbau der in Fig. 1 gezeigten Sortiervorrichtung S, wobei gleichlautende
Bezugszeichen in den Figuren die gleiche Bedeutung haben.
[0035] Die Überführung der Teilchen von einer Sortiervorrichtung in eine andere Sortiervorrichtung
kann auf bekannte Weise erfolgen, beispielsweise mit Hilfe eines Rohres, durch welches
die Teilchen mit Hilfe eines Gases gefördert werden können, oder mit Hilfe eines Förderbandes,
einer Förderschnecke oder einer Vibrationsrinne. Bei der Überführung der Teilchen
von einer Sortiervorrichtung in eine andere Sortiervorrichtung sollte grundsätzlich
jegliches Kontaminationsrisiko so weit wie möglich ausgeschlossen werden.
[0036] In der ersten weiteren Sortiervorrichtung S2 erfolgt eine wie vorstehend beschriebene
analoge zweite Abtrennung von unerwünschten Teilchen in Form einer zweiten Nebenfraktion
N2 von der Hauptfraktion H1. Die weiter aufgereinigte Hauptfraktion H2 kann als gewünschtes
Produkt P der erfindungsgemässen Anordnung entnommen werden.
[0037] Die in der ersten weiteren Sortiervorrichtung S2 anfallende zweite Nebenfraktion
N2 wird nicht als Abfall verworfen. Immerhin handelt es sich hierbei um Teilchen,
welche beim ersten Trennvorgang in der Vorrichtung S1 akzeptiert und der Hauptfraktion
H1 zugeordnet wurden. Die zweite Nebenfraktion N2 wird vielmehr in die erste Sortiervorrichtung
S1 zurückgeführt.
[0038] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass die zweite Nebenfraktion N2
vor ihrem Eintritt in die erste Sortiervorrichtung S1 mit der Mischfraktion M vereinigt
wird, d.h. die Zuführungen der Mischfraktion M und der zweiten Nebenfraktion N2 sollen
sich vor dem Eintritt in die erste Sortiervorrichtung S1 vereinigen. Erfindungsgemäss
bevorzugt werden jedoch beide Fraktionen (Mischfraktion M und zweite Nebenfraktion
N2) in einem Pufferraum im Eintrittsbereich 1 der ersten Sortiervorrichtung S1 zusammengeführt.
In diesem Fall werden die Mischfraktion M und die zweite Nebenfraktion N2 durch separate
Eintrittsöffnungen (beispielweise Zyklone (Fliehkraftabscheider) mit nachgeordneten
Schleusen) in den entsprechenden Pufferraum geleitet, wo sie sich vereinigen und zusammen
in die weiteren Abschnitte der Sortiereinrichtung S1 geführt werden.
[0039] Auch die in der ersten Sortiervorrichtung S1 anfallende erste Nebenfraktion N1 wird
nicht als Abfall verworfen. Die erste Nebenfraktion N1 wird vielmehr in die zweite
weitere Sortiervorrichtung S3 überführt. Der Aufbau der zweiten weiteren Sortiervorrichtung
S3 entspricht dem Aufbau der in Fig. 1 gezeigten Sortiervorrichtung S, wobei gleichlautende
Bezugszeichen in den Figuren die gleiche Bedeutung haben.
[0040] Die erste Nebenfraktion N1 wird einer Aufreinigung in der zweiten weiteren Sortiervorrichtung
S3 unterworfen. Die Aufreinigung erfolgt wie vorstehend beschrieben durch eine Abtrennung
einer dritten Nebenfraktion N3 von der ersten Nebenfraktion N1. Die so erhaltene aufgereinigte
dritte Hauptfraktion H3 ist aber nicht rein genug, um als gewünschtes Produkt der
erfindungsgemässen Anordnung entnommen werden zu können. Die dritte Hauptfraktion
H3 wird daher in die erste Sortiervorrichtung S1 zurückgeführt.
[0041] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass die dritte Hauptfraktion H3
vor ihrem Eintritt in die erste Sortiervorrichtung S1 mit der Mischfraktion M vereinigt
wird, d.h. die Zuführungen der Mischfraktion M und der dritten Hauptfraktion H3 sollen
sich vor dem Eintritt in die erste Sortiervorrichtung S1 vereinigen. Beispielsweise
vereinigen sich die Zuführungen der Mischfraktion M, der zweiten Nebenfraktion N2
und der dritten Hauptfraktion H3 an einer Stelle vor der Eintrittsöffnung der ersten
Sortiervorrichtung S1. Erfindungsgemäss bevorzugt werden jedoch sämtliche Fraktionen
(Mischfraktion M, zweite Nebenfraktion N2 und dritte Hauptfraktion H3) in einem Pufferraum
im Eintrittsbereich 1 der ersten Sortiervorrichtung S1 zusammengeführt. In diesem
Fall werden die Mischfraktion M, zweite Nebenfraktion N2 und dritte Hauptfraktion
H3 durch separate Eintrittsöffnungen (beispielweise Zyklone (Fliehkraftabscheider)
mit nachgeordneten Schleusen) in den entsprechenden Pufferraum geleitet, wo sie sich
vereinigen und zusammen in die weiteren Abschnitte der Sortiereinrichtung S1 geführt
werden.
[0042] Die in der zweiten weiteren Sortiervorrichtung S3 anfallende dritte Nebenfraktion
N3 ist so stark an gewünschtem Produkt abgereinigt, dass sich ihre weitere Verarbeitung
nicht mehr lohnt. Sie wird als Abfall W verworfen.
[0043] Durch die Anordnung gemäss Fig. 2 wird einerseits eine höhere Reinheit der als Produkt
entnommenen Hauptfraktion H2 erreicht, da diese nach zweimaliger Abtrennung (und nicht
nur einmaliger Trennung wie im Stand der Technik) von unerwünschten Teilchen erhalten
wird. Andererseits ist das mit dieser Anordnung betriebene Verfahren ökonomischer,
da die Nebenfraktionen N1 und N2 nicht als Abfall verworfen werden, sondern zur erneuten
Bearbeitung in den Verfahrenskreislauf zurückgeführt werden. Erst die nach zweimaliger
Trennbehandlung erhaltene abgereicherte dritte Nebenfraktion N3 wird als Abfall W
verworfen. Auf diese Weise fällt bei der erfindungsgemässen Anordnung deutlich weniger
Abfall an und wird mehr an kostbarem Kunststoffmaterial für die weitere Verarbeitung
erhalten.
[0044] Eine noch weitere Aufreinigung des gewünschten Produkts P kann mit einer Anordnung
gemäss der in
Fig. 3 gezeigten Ausführungsform erreicht werden. Im Unterschied zur Ausführungsform gemäss
Fig. 2 wird die zweite Hauptfraktion H2 nicht der Anordnung als gewünschtes Produkt
entnommen, sondern einer dritten weiteren Sortiervorrichtung S4 zugeführt. Die Überführung
der Teilchen von einer Sortiervorrichtung in eine andere Sortiervorrichtung kann auch
in der Ausführungsform gemäss Fig. 3 auf bekannte Weise erfolgen, beispielsweise mit
Hilfe eines Rohres, durch welches die Teilchen mit Hilfe eines Gases gefördert werden
können, oder mit Hilfe eines Förderbandes, einer Förderschnecke oder einer Vibrationsrinne.
Bei der Überführung der Teilchen von einer Sortiervorrichtung in eine andere Sortiervorrichtung
sollte grundsätzlich jegliches Kontaminationsrisiko so weit wie möglich ausgeschlossen
werden.
[0045] In der dritten weiteren Sortiervorrichtung S4 erfolgt eine wie vorstehend beschriebene
analoge dritte Abtrennung von unerwünschten Teilchen in Form einer vierten Nebenfraktion
N4. Die weiter aufgereinigte vierte Hauptfraktion H4 kann als gewünschtes Produkt
P der erfindungsgemässen Anordnung entnommen werden.
[0046] Die in der dritten weiteren Sortiervorrichtung S4 anfallende vierte Nebenfraktion
N4 wird nicht als Abfall verworfen. Immerhin handelt es sich hierbei um Teilchen,
welche bei den vorherigen Trennvorgängen in den Vorrichtung S1 und S2 akzeptiert und
der Hauptfraktion H1 beziehungsweise H2 zugeordnet wurden. Die vierte Nebenfraktion
N4 wird vielmehr in die erste weitere Sortiervorrichtung S2 zurückgeführt.
[0047] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass die vierte Nebenfraktion N4
vor ihrem Eintritt in die erste weitere Sortiervorrichtung S2 mit der ersten Hauptfraktion
H1 vereinigt wird, d.h. die Zuführungen der ersten Hauptfraktion H1 und der vierten
Nebenfraktion N4 sollen sich vor dem Eintritt in die erste weitere Sortiervorrichtung
S2 vereinigen. Erfindungsgemäss bevorzugt werden jedoch beide Fraktionen (erste Hauptfraktion
H1 und vierte Nebenfraktion N4) in einem Pufferraum im Eintrittsbereich 1 der ersten
weiteren Sortiervorrichtung S2 zusammengeführt. In diesem Fall werden die erste Hauptfraktion
H1 und vierte Nebenfraktion N4 durch separate Eintrittsöffnungen (beispielweise Zyklone
(Fliehkraftabscheider) mit nachgeordneten Schleusen) in den entsprechenden Pufferraum
geleitet, wo sie sich vereinigen und zusammen in die weiteren Abschnitte der ersten
weiteren Sortiervorrichtung S2 geführt werden.
[0048] Eine alternative Ausführungsform der Anordnung gemäss Fig. 3 ist in
Fig. 4 gezeigt. Hier wird die vierte Nebenfraktion N4 nicht in die erste weitere Sortiervorrichtung
S2 zurückgeführt, sondern in die zweite weitere Sortiervorrichtung S3. Dies führt
zu einer noch höheren Reinheit des anfallenden Produkts P, da selbst in zwei Trennvorgängen
akzeptierte Teilchen nicht in den Weg der Hauptfraktion eingespeist werden, sondern
einer erneuten Verarbeitung in mindestens vier Sortiervorrichtungen (S3, S1, S2 und
S4) unterworfen werden, bevor sie in die Fraktion des gewünschten Produkts P gelangen
können. Hinsichtlich der Überführung der Teilchen von einer Sortiervorrichtung in
eine andere Sortiervorrichtung sowie der Einführung der Fraktionen in die jeweiligen
Sortiervorrichtungen wird auf die vorstehenden Ausführungen zu den Varianten gemäss
Fig. 2 und 3 verwiesen.
[0049] Eine andere alternative Ausführungsform der Anordnung gemäss Fig. 3 ist in
Fig. 5 gezeigt. Hier wird die vierte Nebenfraktion N4 nicht in die erste weitere Sortiervorrichtung
S2 oder in die zweite weitere Sortiervorrichtung S3 zurückgeführt, sondern in die
erste Sortiervorrichtung S1. Dies führt ebenfalls zu einer noch höheren Reinheit des
anfallenden Produkts P, da selbst in zwei Trennvorgängen akzeptierte Teilchen nicht
in den Weg der Hauptfraktion eingespeist werden, sondern einer erneuten Verarbeitung
in mindestens drei Sortiervorrichtungen (S1, S2 und S4) unterworfen werden, bevor
sie in die Fraktion des gewünschten Produkts P gelangen können. Hinsichtlich der Überführung
der Teilchen von einer Sortiervorrichtung in eine andere Sortiervorrichtung sowie
der Einführung der Fraktionen in die jeweiligen Sortiervorrichtungen wird auf die
vorstehenden Ausführungen zu den Varianten gemäss Fig. 2 und 3 verwiesen.
[0050] In Fig. 6 ist eine nicht erfindungsgemässe Ausführungsform einer Sortieranordnung
gezeigt. Die Ausführungsform gemäss Fig. 6 unterscheidet sich von der erfindungsgemässen
Ausführungsform gemäss Fig. 3 dadurch, dass die Austrittöffnung der ersten weiteren
Sortiereinrichtung (S2) zur Aufnahme einer Nebenfraktion (N2) nicht mit der Eintrittöffnung
der ersten Sortiereinrichtung (S1) verbunden ist, und dass weiterhin die Austrittöffnung
der dritten weiteren Sortiereinrichtung (S4) zur Aufnahme einer Nebenfraktion (N4)
nicht mit der Eintrittöffnung der ersten weiteren Sortiereinrichtung (S2) verbunden
ist. Vielmehr sind bei der Ausführungsform gemäss Fig. 6 die Austrittöffnungen der
Sortiereinrichtungen (S1, S2, S4), welche zur Aufnahme von Nebenfraktionen (N1, N2,
N4) dienen, mit der Eintrittsöffnung der zweiten weiteren Sortiereinrichtung (S3)
verbunden. Es werden somit sämtliche Nebenfraktionen in die zweite weitere Sortiereinrichtung
(S3) überführt. Die Nebenfraktion (n3) der zweiten weiteren Sortiereinrichtung (S3)
wird als Abfall (W) verworfen, während die Hauptfraktion (H3) der zweiten weiteren
Sortiereinrichtung (S3) in die erste Sortiereinrichtung (S1) zurückgeführt wird.
[0051] Wie nachstehend anhand der Beispiele und Vergleichsbeispiele gezeigt wird mit der
nicht erfindungsgemässen Ausführungsform gemäss Fig. 6 im Vergleich zu einer erfindungsgemässen
Ausführungsform eine schlechtere Sortierung und damit eingehend ein grösserer Verlust
an gewünschtem Produkt erhalten.
[0052] Mit der erfindungsgemässen Anordnung kann jede Art von Kunststoffmaterial gereinigt
werden. So kann die vorliegende Erfindung zur Reinigung von PET- oder Polyamid-Material
nach erfolgter SSP-Reaktion eingesetzt werden. Die Sortiervorrichtungen müssen hierzu
gegebenenfalls modifiziert werden, wie es in der anhängigen Patentanmeldung
PCT/GB2012/000377 beschrieben ist.
[0053] Auf den diesbezüglichen Inhalt dieser Anmeldung wird hiermit Bezug genommen.
[0054] Die bevorzugte Verwendung der erfindungsgemässen Anordnung und des erfindungsgemässen
Verfahrens besteht aber im Recycling von Kunststoffmaterial. Insbesondere bevorzugt
wird das Mischfraktion deshalb ein Kunststoffmahlgut aus Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP) oder Polyethylenterephthalat (PET) oder Gemischen derselben eingesetzt, welches
aus Behältern, Folien etc. aus diesen Materialien wie vorstehend erläutert gewonnen
wird. Besonders bevorzugt wird mit der vorliegenden Erfindung PET-Recycling betrieben,
d.h. die Mischfraktion M umfasst als Hauptkomponente PET.
[0055] Es ist hierbei erfindungsgemäss bevorzugt, dass das Mahlgut derart zerkleinert wurde,
dass 90% oder mehr der Teilchen der Mischfraktion M eine Partikelgrösse von mehr als
2 mm, vorzugsweise zwischen 2,5 mm und 20mm, und besonders bevorzugt zwischen 2,5
mm und 16 mm aufweisen.
[0056] Es ist erfindungsgemäss weiterhin bevorzugt, dass die Mischfraktion M aus 50 bis
90% Teilchen des gewünschten Materials und 10 bis 50% Teilchen zumindest eines weiteren
Materials besteht.
[0057] Mit der vorliegenden Erfindung kann eine sehr effiziente Reinigung auf einen Grad
erfolgen, dass in der der Anordnung als gewünschtem Produkt P entnommenen Hauptfraktion
H2, H4 weniger als 1000 ppm, vorzugsweise weniger als 500 ppm und besonders bevorzugt
weniger als 200 ppm Teilchen der entsprechenden Nebenfraktion N2, N4 enthalten sind.
[0058] Des Weiteren ist die Aufreinigung mit der vorliegenden Erfindung sehr ökonomisch
durchführbar. In der letztendlich als Abfall W verworfenen Nebenfraktion N3 befinden
sich weniger als 40%, vorzugsweise weniger als 30% und besonders bevorzugt weniger
als 25% Teilchen des gewünschten Materials. Durch die mehrmalige Behandlung der Fraktionen
wird ein Grossteil der Teilchen des gewünschten Materials letztendlich als Produkt
P gewonnen.
[0059] Mit der Anordnung der vorliegenden Erfindung können analoge Durchsatzraten wie bei
den vorstehend beschriebenen herkömmlichen Sortiervorrichtungen erreicht werden, d.h.
etwa 0,5 bis 12 t/h.
[0060] Mit der vorliegenden Erfindung können komplizierte Trennvorgänge durchgeführt werden.
Als Beispiele seien genannt:
- Die Trennung klarer PET-Flakes von gefärbten PET-Flakes jeglicher Farbtönung mit Hilfe
einer Detektion im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums
- Die Trennung gefärbter PET-Flakes jeglicher Farbtönung von klaren und/oder hellblauen
PET-Flakes mit Hilfe einer Detektion im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen
Spektrums
- Die Trennung brauner PET-Flakes von klaren und/oder gefärbten PET-Flakes jeglicher
Farbtönung ausser Braun mit Hilfe einer Detektion im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen
Spektrums
- Die Trennung von PET-Flakes von Flakes aus anderem Kunststoffmaterial (z.B. PE, PP,
PVC (Polyvinylchlorid), PS (Polystyrol), PC (Polycarbonat) oder PLA (Polymilchsäure))
mit Hilfe einer Detektion im IR-Bereich des elektromagnetischen Spektrums
- Die Trennung von PE-Flakes von PP-Flakes mit Hilfe einer Detektion im IR-Bereich des
elektromagnetischen Spektrums.
Beispiel 1
[0061] 1000kg/h PET Flakes bestehend aus 80% klaren Flakes und 20% farbigen Flakes wurden
einer Sortieranlage gemäss Figur 3 zugeführt. Durch die Rückführungen ergab sich eine
Durchsatzmenge bei der Sortiervorrichtung (S1) von 1950 kg/h mit 19.4% Farbanteil.
Bei einer Sortiereffizienz von 88% und einer Fehlausschussrate von 60% ergaben sich
eine Hauptfraktion von 1119 kg/h mit 4.2% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 832
kg/h mit 40% Farbanteil.
[0062] Bei der Sortiervorrichtung (S2) ergab sich eine Durchsatzmenge von 1213 kg/h mit
4.1% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 90% und einer Fehlausschussrate von
90% ergaben sich eine Hauptfraktion von 762 kg/h mit 0.66% Farbanteil und eine Nebenfraktion
von 451 kg/h mit 10% Farbanteil.
[0063] Bei der Sortiervorrichtung (S4) betrug die Durchsatzmenge 762 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 95% und einer Fehlausschussrate von 95% ergaben sich eine Hauptfraktion von 667
kg/h mit 0.038% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 95 kg/h mit 5% Farbanteil.
[0064] Bei der Sortiervorrichtung (S3) betrug die Durchsatzmenge 832 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 60% und einer Fehlausschussrate von 40% ergaben sich eine Hauptfraktion von 499
kg/h mit 26.7% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 333 kg/h mit 60% Farbanteil.
[0065] Der gesamte Verlust an klaren Flakes lag somit bei 133 kg/h oder 16.6% der zugeführten
klaren Flakes.
Vergleichsbeispiel 1
[0066] 1000 kg/h PET Flakes bestehend aus 80% klaren Flakes und 20% farbigen Flakes wurden
einer Sortieranlage gemäss Figur 6 zugeführt.
[0067] Durch die Rückführungen ergab sich eine Durchsatzmenge bei der Sortiervorrichtung
(S1) von 1679 kg/h mit 18.3% Farbanteil.
[0068] Bei einer Sortiereffizienz von 88% und einer Fehlausschussrate von 60% ergaben sich
eine Hauptfraktion von 1003 kg/h mit 3.7% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 677
kg/h mit 40% Farbanteil.
[0069] Bei der Sortiervorrichtung (S2) betrug die Durchsatzmenge 1003 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 90% und einer Fehlausschussrate von 90% ergaben sich eine Hauptfraktion von 671
kg/h mit 0.55% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 332 kg/h mit 10% Farbanteil.
[0070] Bei der Sortiervorrichtung (S4) betrug die Durchsatzmenge 671 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 95% und einer Fehlausschussrate von 95% ergaben sich eine Hauptfraktion von 601
kg/h mit 0.032% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 70 kg/h mit 5% Farbanteil.
[0071] Bei der Sortiervorrichtung (S3) ergab sich eine Durchsatzmenge von 1079 kg/h mit
28.5% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 65% und einer Fehlausschussrate von
50% ergaben sich eine Hauptfraktion von 680 kg/h mit 15.8% Farbanteil und eine Nebenfraktion
von 399 kg/h mit 50% Farbanteil. Der Verlust an klaren Flakes lag somit bei 199 kg/h
oder 24.9% der zugeführten klaren Flakes.
[0072] Hier zeigt sich der Vorteil der erfindungsgemässen Anordnung beim deutlich geringeren
Verlust an Gutprodukt (klare Flakes). Dies ist vor allem eine Folge der geringeren
Durchsatzmenge und des höheren Farbanteils bei der Sortierung in Sortiervorrichtung
(S3).
Beispiel 2
[0073] 1000 kg/h PET Flakes bestehend aus 80% klaren Flakes und 20% farbigen Flakes wurden
einer Sortieranlage gemäss Figur 3 zugeführt.
[0074] Durch die Rückführungen ergab sich eine Durchsatzmenge bei Sortiervorrichtung (S1)
von 2004 kg/h mit 17.9% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 90% und einer Fehlausschussrate
von 65% ergaben sich eine Hauptfraktion von 1083 kg/h mit 3.3% Farbanteil und eine
Nebenfraktion von 921 kg/h mit 35% Farbanteil.
[0075] Bei der Sortiervorrichtung (S2) ergab sich eine Durchsatzmenge von 1159 kg/h mit
3.4% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 92% und einer Fehlausschussrate von
92% ergab sich eine Hauptfraktion von 712 kg/h mit 0.44% Farbanteil und eine Nebenfraktion
von 447 kg/h mit 8% Farbanteil.
[0076] Bei der Sortiervorrichtung (S4) betrug die Durchsatzmenge 712 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 97% und einer Fehlausschussrate von 96% ergaben sich eine Hauptfraktion von 636
kg/h mit 0.015% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 76 kg/h mit 4% Farbanteil.
[0077] Bei der Sortiervorrichtung (S3) betrug die Durchsatzmenge 921 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 62% und einer Fehlausschussrate von 45% ergaben sich eine Hauptfraktion von 558
kg/h mit 22% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 363 kg/h mit 55% Farbanteil. Der
Verlust an klaren Flakes lag somit bei 164 kg/h oder 20.5% der zugeführten klaren
Flakes.
[0078] Hier zeigt sich als weiterer Vorteil die Flexibilität der erfindungsgemässen Anordnung.
Bei immer noch geringerem Gutproduktverlust lässt sich die Gutproduktqualität deutlich
verbessern.
Beispiel 3
[0079] 1000 kg/h PET Flakes bestehend aus 70% klaren Flakes und 30% farbigen Flakes wurden
einer Sortieranlage gemäss Figur 3 zugeführt.
[0080] Durch die Rückführungen ergab sich eine Durchsatzmenge bei der Sortiervorrichtung
(S1) von 2227 kg/h mit 28.8% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 85% und einer
Fehlausschussrate von 55% ergaben sich eine Hauptfraktion von 1017 kg/h mit 9.4% Farbanteil
und eine Nebenfraktion von 1210kg/h mit 45% Farbanteil.
[0081] Bei der Sortiervorrichtung (S2) ergab sich eine Durchsatzmenge von 1161 kg/h mit
9.1% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 90% und einer Fehlausschussrate von
80% ergaben sich eine Hauptfraktion von 683 kg/h mit 1.55% Farbanteil und eine Nebenfraktion
von 478 kg/h mit 20% Farbanteil.
[0082] Bei der Sortiervorrichtung (S4) betrug die Durchsatzmenge 683 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 95% und einer Fehlausschussrate von 93% ergaben sich eine Hauptfraktion von 539
kg/h mit 0.098% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 144kg/h mit 7% Farbanteil.
[0083] Bei der Sortiervorrichtung (S3) betrug die Durchsatzmenge 1210 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 55% und einer Fehlausschussrate von 35% ergaben sich eine Hauptfraktion von 749
kg/h mit 32.7% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 461 kg/h mit 65% Farbanteil.
[0084] Der Verlust an klaren Flakes lag somit bei 161kg/h oder 23% der zugeführten klaren
Flakes.
Vergleichsbeispiel 2
[0085] 1000kg/h PET Flakes bestehend aus 70% klaren Flakes und 30% farbigen Flakes wurden
einer Sortieranlage gemäss Figur 6 zugeführt.
[0086] Durch die Rückführungen ergab sich eine Durchsatzmenge bei der Sortiervorrichtung
(S1) von 1838 kg/h mit 27.2% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 85% und einer
Fehlausschussrate von 55% ergaben sich eine Hauptfraktion von 894 kg/h mit 8.4% Farbanteil
und eine Nebenfraktion von 944 kg/h mit 45% Farbanteil.
[0087] Bei der Sortiervorrichtung (S2) betrug die Durchsatzmenge 894 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 90% und einer Fehlausschussrate von 80% ergaben sich eine Hauptfraktion von 557
kg/h mit 1.35% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 337kg/h mit 20% Farbanteil.
[0088] Bei der Sortiervorrichtung (S4) betrug die Durchsatzmenge 557 kg/h. Bei einer Sortiereffizienz
von 95% und einer Fehlausschussrate von 93% ergaben sich eine Hauptfraktion von 455
kg/h mit 0.082% Farbanteil und eine Nebenfraktion von 102 kg/h mit 7% Farbanteil.
[0089] Bei der Sortiervorrichtung (S3) ergab sich eine Durchsatzmenge von 1383 kg/h mit
36% Farbanteil. Bei einer Sortiereffizienz von 60% und einer Fehlausschussrate von
45% ergaben sich eine Hauptfraktion von 838 kg/h mit 23.8% Farbanteil und eine Nebenfraktion
von 545 kg/h mit 55% Farbanteil.
[0090] Der Verlust an klaren Flakes lag somit bei 245 kg/h oder 35% der zugeführten klaren
Flakes.
[0091] Der Vorteil der erfindungsgemässen Anordnung mit deutlich geringerem Verlust an klaren
Flakes ist bei höherer Eingangskonzentration noch ausgeprägter.
1. Anordnung zum Erhalt eines Materials aus einer Mischfraktion (M), welche Teilchen
des gewünschten Materials und Teilchen zumindest eines weiteren Materials mit anderen
optischen Eigenschaften als das gewünschte Material aufweist, umfassend eine erste
Sortiereinrichtung (S1) mit mindestens zwei Austrittsöffnungen (5,6) für voneinander
getrennte Teilchen,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei weitere Sortiereinrichtungen (S2,S3) mit mindestens zwei Austrittsöffnungen
(5,6) für voneinander getrennte Teilchen der ersten Sortiereinrichtung (S1) nachgeschaltet
sind, wobei
- eine Austrittöffnung (5) der ersten Sortiereinrichtung (S1) zur Aufnahme einer Hauptfraktion
(H1) mit der Eintrittsöffnung einer ersten weiteren Sortiereinrichtung (S2) verbunden
ist,
- eine Austrittöffnung (6) der ersten Sortiereinrichtung (S1) zur Aufnahme einer Nebenfraktion
(N1) mit der Eintrittsöffnung einer zweiten weiteren Sortiereinrichtung (S3) verbunden
ist
- eine Austrittöffnung (6) einer ersten weiteren Sortiereinrichtung (S2) zur Aufnahme
einer Nebenfraktion (N2) mit der Eintrittsöffnung der ersten Sortiereinrichtung (S1)
verbunden ist, und
- eine Austrittöffnung (5) einer zweiten weiteren Sortiereinrichtung (S3) zur Aufnahme
einer Hauptfraktion (H3) mit der Eintrittsöffnung der ersten Sortiereinrichtung (S1)
verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei weitere Sortiereinrichtungen (S2, S3, S4) der ersten Sortiereinrichtung (S1)
nachgeschaltet sind, wobei eine Austrittöffnung (5) der ersten weiteren Sortiereinrichtung
(S2) zur Aufnahme einer Hauptfraktion (H2) mit der Eintrittsöffnung der dritten weiteren
Sortiereinrichtung (S4) und eine Austrittöffnung (6) der dritten weiteren Sortiereinrichtung
(S4) zur Aufnahme einer Nebenfraktion (N4) mit der Eintrittsöffnung der ersten weiteren
Sortiereinrichtung (S2) verbunden ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei weitere Sortiereinrichtungen (S2, S3, S4) der ersten Sortiereinrichtung (S1)
nachgeschaltet sind, wobei eine Austrittöffnung (5) der ersten weiteren Sortiereinrichtung
(S2) zur Aufnahme einer Hauptfraktion (H2) mit der Eintrittsöffnung der dritten weiteren
Sortiereinrichtung (S4) und eine Austrittöffnung (6) der dritten weiteren Sortiereinrichtung
(S4) zur Aufnahme einer Nebenfraktion (N4) mit der Eintrittsöffnung der zweiten weiteren
Sortiereinrichtung (S3) verbunden ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei weitere Sortiereinrichtungen (S2, S3, S4) der ersten Sortiereinrichtung (S1)
nachgeschaltet sind, wobei eine Austrittöffnung (5) der ersten weiteren Sortiereinrichtung
(S2) zur Aufnahme einer Hauptfraktion (H2) mit der Eintrittsöffnung der dritten weiteren
Sortiereinrichtung (S4) und eine Austrittöffnung (6) der dritten weiteren Sortiereinrichtung
(S4) zur Aufnahme einer Nebenfraktion (N4) mit der Eintrittsöffnung der ersten Sortiereinrichtung
(S1) verbunden ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sortiereinrichtung (S1) und die mindestens zwei weiteren Sortiereinrichtungen
(S2, S3, S4) umfassen:
- Einen Eintrittsbereich (1) mit mindestens einer Eintrittsöffnung zur Aufnahme der
Mischfraktion und einer Beschleunigungsvorrichtung zum Beschleunigen der Teilchen
der Mischfraktion,
- einen Detektionsbereich (2) mit mindestens einer Strahlenquelle (2a), mindestens
einem Detektor (2c) zur Erkennung der von den Teilchen reflektierten Strahlung und
einer Datenverarbeitungsanlage (3) zur Auswertung der detektierten Strahlung,
- einen Trennbereich (4) zur Trennung der Teilchen des gewünschten Materials von Teilchen
des weiteren Materials mit einer Umlenkvorrichtung (4a) zur selektiven Umlenkung der
Teilchen des weiteren Materials anhand der detektierten Strahlung.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere oder alle Sortiereinrichtungen (S1, S2, S3, S4) einen Pufferraum
zwischen Eintrittsöffnung und Beschleunigungsvorrichtung aufweisen.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere oder alle Sortiereinrichtungen (S1, S2, S3, S4) eine Dosiervorrichtung
zwischen Eintrittsöffnung und Beschleunigungsvorrichtung aufweisen.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere oder alle Sortiereinrichtungen (S1, S2, S3, S4) einen Filter zwischen
der Strahlenquelle und dem Detektor aufweisen.
9. Verfahren zum Erhalt eines Materials aus einer Mischfraktion (M), welche Teilchen
des gewünschten Materials und Teilchen zumindest eines weiteren Materials mit anderen
optischen Eigenschaften als das gewünschte Material aufweist, vorzugsweise in einer
Anordnung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend die Schritte:
a) Abtrennung von Teilchen des weiteren Materials von Teilchen des gewünschten Materials
in einer ersten Sortiereinrichtung (S1) unter Erhalt einer Hauptfraktion (H1) und
einer Nebenfraktion (N1);
b) Überführung der Hauptfraktion (H1) in eine erste weitere Sortiereinrichtung (S2)
und Überführung der Nebenfraktion (N1) in eine zweite weitere Sortiereinrichtung (S3)
;
c) Abtrennung von Teilchen des weiteren Materials von Teilchen des gewünschten Materials
in einer ersten weiteren Sortiereinrichtung (S2) unter Erhalt einer zweiten Hauptfraktion
(H2) und einer zweiten Nebenfraktion (N2);
d) Abtrennung von Teilchen des weiteren Materials von Teilchen des gewünschten Materials
in einer zweiten weiteren Sortiereinrichtung (S3) unter Erhalt einer dritten Hauptfraktion
(H3) und einer dritten Nebenfraktion (N3);
e) Rückführung der zweiten Nebenfraktion (N2) und der dritten Hauptfraktion (H3) in
die Mischfraktion (M) oder direkte Überführung dieser Fraktionen (N2, H3) in die erste
Sortiereinrichtung (S1).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Hauptfraktion (H2) als gewünschtes Produkt entnommen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Hauptfraktion (H2) in eine dritte weitere Sortiereinrichtung (S4) überführt
und dort Teilchen des weiteren Materials von Teilchen des gewünschten Materials unter
Erhalt einer vierten Hauptfraktion (H4) und einer vierten Nebenfraktion (N4) abgetrennt
werden, wobei die vierte Hauptfraktion (H4) als gewünschtes Produkt entnommen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte Nebenfraktion (N4) entweder der ersten Hauptfraktion (H1) zugeführt und
mit dieser oder direkt in die erste weitere Sortiereinrichtung (S2) überführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte Nebenfraktion (N4) entweder der ersten Nebenfraktion (N1) zugeführt und
mit dieser oder direkt in die zweite weitere Sortiereinrichtung (S3) überführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vierte Nebenfraktion (N4) entweder der Mischfraktion (M) zugeführt und mit dieser
oder direkt in die erste Sortiereinrichtung (S1) überführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischfraktion (M) Kunststoffmahlgut aufweist, welches insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe von Mahlgütern von Behälter oder Folien aus Polyethylen, Polypropylen,
Polyethylenterephthalat, oder Gemischen davon.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass 90% oder mehr der Teilchen der Mischfraktion (M) eine Partikelgrösse von mehr als
2 mm, vorzugsweise zwischen 2,5 mm und 20mm, und besonders bevorzugt 2,5 mm und 16
mm aufweisen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischfraktion (M) aus 50 bis 90% Teilchen des gewünschten Materials und 10 bis
50% Teilchen zumindest eines weiteren Materials besteht.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in der als gewünschtem Produkt (P) entnommenen Hauptfraktion (H2, H4) weniger als
1000 ppm, vorzugsweise weniger als 500 ppm und besonders bevorzugt weniger als 200
ppm Teilchen der Nebenfraktion (N2, N4) enthalten sind.
19. Verwendung einer Anordnung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Erhalt eines Materials
aus einer Mischfraktion (M), welche Teilchen des gewünschten Materials und Teilchen
zumindest eines weiteren Materials mit anderen optischen Eigenschaften als das gewünschte
Material aufweist.