[0001] Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für eine angetriebene Werkzeugmaschine
mit einem sich drehenden Werkzeug. Eine solche Werkzeugmaschine kann insbesondere
eine Bohr- oder Schlagbohrmaschine oder einen Bohrhammer mit oder ohne Meißelfunktion
umfassen.
[0002] Bei bekannten Werkzeugmaschinen dieser Art, insbesondere bei Bohrhämmern, ragt eine
von einer Antriebseinheit der Werkzeugmaschine angetriebene Welle (Motorwelle) mit
ihrem vorderen Ende in die Getriebeanordnung und treibt über ein Antriebsritzel eine
Zwischenwelle an. So offenbart beispielsweise die deutsche Offenlegungsschrift
DE 196 51 828 Al einen solchen Bohrhammer, dessen Zwischenwelle parallel zur Bohrwerkzeugachse,
jedoch in einem Abstand neben dieser, angeordnet ist. Der Bohrhammer umfasst ferner
ein Luftpolsterschlagwerk sowie eine sich in Richtung der Bohrwerkzeugachse hin- und
herbewegende Taumeltriebvorrichtung, deren Taumellager bzw. Taumelscheibe auf der
rotierend antreibbaren Zwischenwelle gelagert ist.
[0003] Unter der Bezeichnung Taumeltriebvorrichtung wird eine Rotations-/Translationswandler-Vorrichtung
verstanden, bei der die Rotationsbewegung eines antriebsseitigen Elements in eine
lineare Translationsbewegung eines abtriebsseitigen Elements umgewandelt wird. Hierbei
wirkt ein Rotationselement derart auf ein im Folgenden als Taumellager bezeichnetes
Taumelelement ein, dass dieses hin- und herkippend angetrieben wird und dabei ein
weiteres Element in lineare Translationsbewegung versetzen kann.
[0004] Beispielsweise wird, wie in der
DE 196 51 828 Al offenbart, eine Translationsbewegung auf einen Schlagbolzen des Luftpolsterschlagwerks
übertragen, welches wiederum eine schlagende Bewegung des Werkzeugs bewirkt. Zusätzlich
dient die Zwischenwelle dazu, das Antriebsdrehmoment von der angetriebenen Welle auf
das Werkzeug zu übertragen. Hierzu umfasst eine Antriebsspindel der Werkzeugmaschine,
an der das zu drehende Werkzeug aufgenommen werden kann, eine Bohrhülse, welche mit
einem außenseitigen Zahnkranz in Eingriff mit der Außenverzahnung eines auf der Zwischenwelle
sitzenden Stirnrades der Zwischenwelle steht.
[0005] Die Baulänge der Getriebeanordnung wird somit wesentlich durch die Länge und die
Position des Schlagwerks beeinflusst. So muss sichergestellt werden, dass das Taumellager
nicht mit der angetriebenen Welle und/oder dem Stirnrad der Zwischenwelle kollidiert.
Der zu diesem Zweck vorzusehende Abstand zwischen der angetriebenen Welle, dem Taumellager
und dem Stirnrad der Zwischenwelle führt dazu, dass die Getriebeanordnung insgesamt
einen verhältnismäßig großen Bauraum in Anspruch nimmt, ohne dass dieser vollständig
ausgenutzt werden kann.
[0006] In der
DE 10 2008 054 458 Al ist ferner ein Bohrhammer beschrieben, der einen Antriebsmotor mit einer Motorwelle
und einer mit der Motorwelle wirkverbundenen Werkzeugspindel aufweist. Ein Schlagwerk,
das ebenfalls mit der Motorwelle wirkverbunden ist, ist über ein einstufiges Getriebe
mit der Werkzeugspindel verbunden. Das einstufige Getriebe umfasst ein Schlagwerk-Antriebsrad,
das die Werkzeugspindel über ein Tellerrad antreibt. Die Motorwelle des Antriebsmotors
umfasst ihrerseits ein Motorritzel, dessen Verzahnung mit einer Stirnverzahnung des
Schlagwerk-Antriebsrads im Wirkeingriff steht.
[0007] Als nächstliegender Stand der Technik offenbart die
US 4,158,313 A schließlich eine Werkzeugmaschine umfassend eine Antriebsspindel zum Drehantrieb
eines Werkzeugs, einen mit der Antriebsspindel koppelbaren koaxialen Zahnkranz sowie
eine Zwischenwelle, welche ein Antriebsdrehmoment von einer angetriebenen Welle auf
die Antriebsspindel zu übertragen vermag. Die Zwischenwelle weist hierzu ein Zahnrad
auf, das in Eingriff mit dem koaxialen Zahnkranz der Antriebsspindel steht. Weiterhin
ist eine Getriebeanordnung vorgesehen, die zusätzlich eine weitere Vorgelegewelle
mit einem Zahnrad umfasst.
[0008] Auch diese beiden Getriebeanordnungen aus dem Stand der Technik benötigen einen vergleichsweise
großen Bauraum, der nicht vollständig ausgenutzt werden kann.
[0009] Demgegenüber besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Getriebeanordnung
bereitzustellen, welche eine bessere Ausnutzung des vorhandenen Bauraums ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, dass eine Getriebeanordnung
für eine angetriebene Werkzeugmaschine mit einem sich drehenden Werkzeug vorgeschlagen
wird, die eine Antriebsspindel zum Drehantrieb eines Werkzeugs umfasst, einen mit
der Antriebsspindel koppelbaren koaxialen Zahnkranz sowie eine Zwischenwelle, welche
ein Antriebsdrehmoment von einer angetriebenen Welle auf die Antriebsspindel zu übertragen
vermag, wobei die Zwischenwelle ein Zahnrad aufweist, das in Eingriff mit dem koaxialen
Zahnkranz der Antriebsspindel steht und wobei die Getriebeanordnung zusätzlich eine
Vorgelegewelle mit einem Zahnrad umfasst. Ferner ist die vorliegende Erfindung dadurch
gekennzeichnet, dass das Zahnrad der Vorgelegewelle je nach Betriebsart der Werkzeugmaschine
in Eingriff mit dem koaxialen Zahnkranz der Antriebsspindel oder außer Eingriff mit
dem koaxialen Zahnkranz der Antriebsspindel bringbar ist.
[0011] Durch Vorsehen einer Zwischenwelle sowie einer Vorgelegewelle können beispielsweise
eine Taumeltriebvorrichtung und die Drehmomentübertragung über das Stirnrad der Zwischenwelle
auf die Antriebsspindel räumlich voneinander getrennt werden, wodurch die gesamte
Getriebeanordnung in Richtung der Bohrwerkzeugachse kürzer baut.
[0012] Die angetriebene Welle wird von einer Antriebseinheit, beispielsweise von einem Elektromotor
oder einer pneumatischen Antriebseinheit, angetrieben und überträgt ihr Antriebsdrehmoment
in üblicher Weise auf die Zwischenwelle der Getriebeanordnung. Die Antriebsspindel
dient zum Drehantrieb eines an der Werkzeugmaschine aufnehmbaren Werkzeugs, wobei
die Zwischenwelle über einen mit der Antriebsspindel koppelbaren koaxialen Zahnkranz
das Antriebsdrehmoment auf die Antriebsspindel zu übertragen vermag. Dadurch, dass
die Vorgelegewelle mit ihrem Zahnrad in Eingriff mit dem koaxialen Zahnkranz der Antriebsspindel
bringbar ist, kann das Antriebsdrehmoment von der angetriebenen Welle über die Zwischenwelle
und den koaxialen Zahnkranz auch auf die Vorgelegewelle übertragen werden. Dadurch,
dass das Zahnrad der Vorgelegewelle jedoch auch außer Eingriff mit dem koaxialen Zahnkranz
der Antriebsspindel bringbar ist, kann diese Drehmomentübertragung je nach Bedarf
unterbrochen werden.
[0013] Es kann ferner vorgesehen sein, dass der koaxiale Zahnkranz relativ zu der Antriebsspindel
zwischen wenigstens zwei Stellungen verschiebbar auf der Antriebsspindel drehbar gelagert
ist. Der verschiebbare koaxiale Zahnkranz dient bei dieser Ausführungsform folglich
nicht nur der Drehmomentübertragung, sondern wird auch zum Umschalten zwischen wenigstens
zwei Betriebsarten der Werkzeugmaschine genutzt. Dabei wird bei wenigstens einer der
wenigstens zwei Betriebsarten die Vorgelegewelle mitangetrieben, während sie bei der
wenigstens zweiten der wenigstens zwei Betriebsarten stillsteht.
[0014] Dadurch dass der koaxiale Zahnkranz zum Umschalten zwischen den wenigstens zwei Betriebsarten
genutzt wird, ergibt sich eine vergleichsweise einfache Schaltmimik, die ebenfalls
Bauraum und Gewicht einsparen kann.
[0015] Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Vorgelegewelle parallel zur Zwischenwelle
angeordnet ist.
[0016] Weiterhin kann die Antriebsspindel eine Bohrhülse aufweisen, welche einen Koppelabschnitt
umfasst, der mit dem koaxialen Zahnkranz der Antriebsspindel in Eingriff bringbar
ist. Ein solcher Koppelabschnitt kann beispielsweise einen koaxialen Flansch mit einer
Innenverzahnung oder einer Außenverzahnung umfassen, die mit dem koaxialen Zahnkranz
koppelbar ist. In letzterem Fall kann der koaxiale Zahnkranz sowohl einen ersten Abschnitt
mit einer Außenverzahnung als auch einen zweiten Abschnitt mit einer Innenverzahnung
umfassen. Der erste Abschnitt dient bei dieser speziellen Ausführungsform zur Koppelung
mit der Zwischenwelle und der zweite zur Koppelung mit der Bohrhülse.
[0017] Bei einer Ausführungsform, bei der die Antriebsspindel eine Bohrhülse aufweist, kann
der koaxiale Zahnkranz ferner auf dem Außenumfang der Bohrhülse relativ verschiebbar
zu dem Koppelabschnitt drehbar gelagert sein.
[0018] Weiterhin kann unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der Antriebsspindel ein
Stellglied vorgesehen sein, das mit einem Betätigungselement verbunden ist und den
koaxialen Zahnkranz relativ zu der Antriebsspindel zu verschieben vermag. Das Betätigungselement
kann beispielsweise einen Schiebeschalter umfassen, der von einem Bediener manuell
zwischen unterschiedlichen Betriebsstellungen verschiebbar ist und infolge seiner
Verschiebung das Stellglied ebenfalls in der Weise verschiebt, dass eine Relativverschiebung
des koaxialen Zahnkranzes zu der Antriebsspindel erfolgt.
[0019] Bei einer Ausführungsform kann ein Luftpolsterschlagwerk mit einer Taumeltriebvorrichtung
vorgesehen sein, wobei die Taumeltriebvorrichtung mit der Vorgelegewelle drehfest
verbunden ist und eine Rotationsbewegung der Vorgelegewelle in eine Translationsbewegung
umzuwandeln und an das Schlagwerk zu übertragen vermag.
[0020] Insbesondere kann die Taumeltriebvorrichtung ein Taumellager umfassen, das auf der
Vorgelegewelle aufgenommen ist.
[0021] Dadurch, dass die Taumeltriebvorrichtung mit dem Taumellager auf der Vorgelegewelle
angeordnet ist, können das Stirnrad zur Übertragung des Drehmoments von der Zwischenwelle
auf die Antriebsspindel und das Taumellager im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet
werden. Hierdurch ist es bereits möglich, in Richtung der Bohrwerkzeugachse Bauraum
einzusparen. Weiterhin erfolgt die Drehmomentübertragung nicht von der angetriebenen
Welle unmittelbar auf diejenige Welle, auf der die Taumeltriebvorrichtung angeordnet
ist, sondern über eine separate Welle, nämlich die Zwischenwelle. Somit kann die Taumeltriebvorrichtung,
insbesondere das Taumellager, näher in Richtung zu der Antriebseinheit gebaut werden,
da eine Kollision mit der angetriebenen Welle nicht zu befürchten steht.
[0022] Insgesamt wird somit ein gegenüber dem Stand der Technik in der Länge deutlich verringertes
Getriebe bereitgestellt, das den verfügbaren Bauraum optimal ausnutzt. Die Getriebeanordnung
wird somit kürzer und durch Einsparung von Teilen bei der Schaltmimik auch leichter
im Vergleich zum Stand der Technik.
[0023] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Werkzeugmaschine mit einem
sich drehenden Werkzeug, die ferner eine Antriebseinheit zum Antrieb einer angetriebenen
Welle sowie eine Getriebeanordnung mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen umfasst.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben,
die schematisch eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigen.
Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Merkmale der Erfindung in Kombination miteinander
dargestellt. Der Fachmann wird jedoch diese losgelöst voneinander betrachten und gegebenenfalls
zu weiteren sinnvollen Unterkombinationen miteinander verbinden können.
[0025] Die Figuren zeigen schematisch:
- Figur 1A
- eine erfindungsgemäße Getriebeanordnung in einer teilgeschnittenen Seitenansicht;
- Figur 1B
- eine quergeschnittene Ansicht gemäß der Schnittebene B-B der Figur 1A;
- Figur 2-4
- schematische Darstellungen der erfindungsgemäßen Getriebeanordnung der Figur 1A und
1B in unterschiedlichen Betriebsarten.
[0026] Die Figur 1A zeigt eine erfindungsgemäße Getriebeanordnung, die allgemein mit dem
Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Die Getriebeanordnung 10 umfasst eine angetriebene
Welle 12, welche von einer nicht dargestellten Antriebseinheit angetrieben ist, eine
Antriebsspindel 14 sowie eine Zwischenwelle 20 und eine Vorgelegewelle 30. Die Antriebsspindel
14 weist an ihrem freien von der angetriebenen Welle 12 abgewandten Ende 16 eine Werkzeugaufnahme
zur Aufnahme eines Werkzeugs, beispielsweise eines Bohrers oder Meißels, auf. Ferner
umfasst die Antriebsspindel 14 eine Bohrhülse 18, die diese abschnittsweise umgreift.
Die Antriebsspindel 14 erstreckt sich in einer Längsrichtung L, welche mit einer Werkzeugachse
(Bohrwerkzeugachse) zusammenfällt.
[0027] Parallel zu der Antriebsspindel 14 erstrecken sich die Zwischenwelle 20 und die Vorgelegewelle
30. Die jeweiligen Drehachsen sind mit dem Bezugszeichen Z für die Drehachse der Zwischenwelle
20 und V für die Drehachse der Vorgelegewelle 30 bezeichnet.
[0028] Die Zwischenwelle 20 dient bei der vorliegenden Getriebeanordnung 10 zur Übertragung
eines Antriebsdrehmoments von der angetriebenen Welle 12 auf die Antriebsspindel 14.
Hierzu weist die Zwischenwelle 20 einen ersten Zahnkranz 22 auf, der mit einer Außenverzahnung
12a der angetriebenen Welle 12 in Eingriff steht. Das Antriebsdrehmoment wird über
die Außenverzahnung 12a und den ersten Zahnkranz 22 auf die Zwischenwelle 20 übertragen.
Die Zwischenwelle 20 weist ferner einen zweiten Zahnkranz 24 auf, der in Eingriff
mit einem Zahnkranz 28 steht, welcher koaxial zu der Bohrhülse 18 und der Antriebsspindel
14 an dieser drehbar gelagert ist.
[0029] Der koaxiale Zahnkranz 28 umgreift, wie in der Figur 1A zu erkennen ist, die Bohrhülse
18. Er ist an ihrem Außenumfang drehbar und relativ zu der Bohrhülse 18 in Richtung
der Längsachse L verschiebbar (vgl. auch Figuren 2 bis 4) gelagert. In der gezeigten
Ausführungsform sind insbesondere drei unterschiedliche Stellungen des koaxialen Zahnkranzes
28 gezeigt, durch welche dieser, wie nachfolgend erläutert wird, unterschiedliche
Betriebsarten der Getriebeanordnung 10 und einer zugehörigen Werkzeugmaschine vorgeben
kann.
[0030] An der Vorgelegewelle 30, welche sich parallel zu der Zwischenwelle 20 erstreckt
und mit einem vorgegebenen Abstand zu dieser angeordnet ist (vgl. auch Figur 1B),
ist eine Taumeltriebvorrichtung 32 angeordnet. Diese umfasst ein Taumellager 34, welches
drehfest mit der Zwischenwelle 20 verbunden ist, sowie ein Verbindungsmittel 36, das
in der Art eines Kugelgelenks in einer entsprechenden Aufnahme 38a eines Hubkolbens
bzw einer Erregerhülse 38 aufgenommen ist. Die Taumeltriebvorrichtung 32 dient in
bekannter Weise dazu, eine Rotationsbewegung der Vorgelegewelle 30 in eine Translationsbewegung
T (vgl. Figuren 3 und 4) umzuwandeln und diese über eine Luftfeder auf die Erregerhülse
38 zu übertragen.
[0031] Ferner umfasst die Vorgelegewelle 30 einen Zahnkranz 26, der je nach Stellung des
koaxialen Zahnkranzes 28 der Bohrhülse 18 in Eingriff mit dem koaxialen Zahnkranz
28 stehen kann oder nicht. Somit kann in wenigstens einer Betriebsart, bei der gezeigten
Ausführungsform in zwei Betriebsarten (gezeigt in den Figuren 3 und 4), das Antriebsdrehmoment
von der angetriebenen Welle 12 über die Zwischenwelle 20 und den koaxialen Zahnkranz
28 auf die Vorgelegewelle 30 übertragen werden.
[0032] Die Getriebeanordnung 10 umfasst schließlich ein Schlagwerk, in der gezeigten Ausführungsform
ein Luftpolsterschlagwerk 40, das einen Schlagkolben (nicht dargestellt), einen Döpper
(nicht dargestellt) sowie eine Erregerhülse 38 und eine Bohrhülse 42 umfasst, wobei
die Erregerhülse 38 innerhalb der Bohrhülse 42 verschiebbar aufgenommen ist und mit
dieser einen das Luftpolster aufnehmenden Raum 42a bildet. In bekannter Weise wird
innerhalb des Raums 42a mittels der Erregerhülse 38 der Schlagkolben und in eine hin-
und hergehende Bewegung versetzt, welche über den Döpper auf ein in der Werkzeugaufnahme
der Antriebsspindel 14 aufgenommene Werkzeug übertragen wird. Wird folglich die Vorgelegewelle
30 über den koaxialen Zahnkranz 28 angetrieben, so wandelt die Taumeltriebvorrichtung
32 diese Drehbewegung in eine translatorische Bewegung T um, welche mit Hilfe des
Schlagwerks 40 eine schlagende Bewegung des aufgenommenen Werkzeugs erzeugt.
[0033] Die Getriebeanordnung 10 ist zumindest abschnittsweise in einem Gehäuse G aufgenommen
und somit gegen äußere Einflüsse, wie beispielsweise Staub und Verschmutzung, gesichert.
Sowohl die Zwischenwelle 20 als auch die Vorgelegewelle 30 sind in üblicher Weise
drehbar gelagert und über Befestigungseinrichtungen 44 und 46 an dem Gehäuse G angebracht.
[0034] Anhand der Figuren 2 bis 4 werden nun nachfolgend die unterschiedlichen Betriebsarten
der Getriebeanordnung 10 und somit einer mit dieser Getriebeanordnung 10 ausgestatteten
Werkzeugmaschine erläutert. Die Figur 2 zeigt dabei eine erste Betriebsart (Bohren),
bei der das Werkzeug nur in eine rotatorische Bewegung versetzt werden soll. Hierfür
nimmt der koaxiale Zahnkranz 28 eine erste Betriebsstellung (Bohrstellung) ein, in
der er in Eingriff mit dem Zahnkranz 24 der Zwischenwelle 20 steht und über einen
Koppelabschnitt 48 mit der Bohrhülse 18 in drehendem Eingriff verbunden ist. Die Bohrhülse
18 wird in dieser Betriebsart folglich von dem koaxialen Zahnkranz 28 mitgedreht und
überträgt diese Drehbewegung in üblicher Weise auf ein in der Werkzeugaufnahme aufgenommenes
Werkzeug. Weiterhin steht der koaxiale Zahnkranz 28 in seiner ersten Betriebsstellung
außer Eingriff mit dem Zahnkranz 26 der Vorgelegewelle 30, so dass auf diese kein
Drehmoment übertragen wird. Die Taumeltriebvorrichtung steht folglich still, so dass
das Schlagwerk 40 ebenfalls inaktiv ist.
[0035] Wird nun, wie in der Figur 3 gezeigt, der koaxiale Zahnkranz 28 durch eine Verstellbewegung
S1 in seine zweite Betriebsstellung (Hammerbohrstellung) überführt, so bleibt dieser
weiterhin in Eingriff mit dem Koppelabschnitt 48 der Bohrhülse 18, so dass das Werkzeug
weiterhin eine Drehbewegung ausführt. Zusätzlich gelangt jedoch der koaxiale Zahnkranz
28 in Eingriff mit dem Zahnkranz 26 der Vorgelegewelle 30, wodurch diese in eine Drehbewegung
versetzt wird. Infolgedessen wandelt die Taumeltriebvorrichtung 32 die Drehbewegung
in eine Translationsbewegung T um und überträgt diese auf das Schlagwerk 40. Das Werkzeug
erfährt somit zusätzlich zu einer Drehbewegung noch eine Schlagbewegung (Hammerbohrbetrieb).
[0036] Wird der koaxiale Zahnkranz 28 durch eine zweite Verschiebung S2 entlang der Längsachse
L in seine dritte Betriebsstellung (Meißelstellung) bewegt, so gelangt er außer Eingriff
mit dem Koppelabschnitt 48, wodurch keine Drehbewegung mehr auf die Bohrhülse 18 übertragen
wird. Ein von der Werkzeugaufnahme aufgenommenes Werkzeug wird folglich nicht mehr
durch das Drehmoment der angetriebenen Welle 12 mit einer Drehbewegung beaufschlagt.
Der koaxiale Zahnkranz 28 verbleibt jedoch in Eingriff mit dem Zahnkranz 26 der Vorgelegewelle
30, so dass über die Taumeltriebvorrichtung 32 und das Schlagwerk 40 weiterhin eine
schlagende Bewegung auf ein an der Werkzeugaufnahme aufgenommenes Werkzeug übertragen
wird (Hammerbetrieb bzw. Meißelbetrieb).
1. Getriebeanordnung (10) für eine angetriebene Werkzeugmaschine mit einem sich drehenden
Werkzeug, umfassend:
- eine Antriebsspindel (14) zum Drehantrieb eines Werkzeugs,
- einen mit der Antriebsspindel (14) koppelbaren koaxialen Zahnkranz (28), sowie
- eine Zwischenwelle (20), welche ein Antriebsdrehmoment von einer angetriebenen Welle
(12) auf die Antriebsspindel (14) zu übertragen vermag, wobei die Zwischenwelle (20)
ein Zahnrad (24) aufweist, das in Eingriff mit dem koaxialen Zahnkranz (28) der Antriebsspindel
(14) steht, und
wobei die Getriebeanordnung (10) zusätzlich eine Vorgelegewelle (30) mit einem Zahnrad
(26) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnrad (26) der Vorgelegewelle (30) je nach Betriebsart der Werkzeugmaschine
in Eingriff mit dem koaxialen Zahnkranz (28) der Antriebsspindel (14) oder außer Eingriff
mit dem koaxialen Zahnkranz (28) der Antriebsspindel (14) bringbar ist.
2. Getriebeanordnung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der koaxiale Zahnkranz (28) relativ zu der Antriebsspindel (14) zwischen wenigstens
zwei Stellungen verschiebbar auf der Antriebsspindel (14) drehbar gelagert ist.
3. Getriebeanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorgelegewelle (30) parallel zur Zwischenwelle (20) angeordnet ist.
4. Getriebeanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsspindel (14) eine Bohrhülse (18) aufweist, welche einen Koppelabschnitt
(48) umfasst, der mit dem koaxialen Zahnkranz (28) der Antriebsspindel (14) in Eingriff
bringbar ist.
5. Getriebeanordnung (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der koaxiale Zahnkranz (28) auf dem Außenumfang der Bohrhülse (18) relativ verschiebbar
zu dem Koppelabschnitt (48) drehbar gelagert ist
6. Getriebeanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellglied vorgesehen ist, das mit einem Betätigungselement verbunden ist und
den koaxialen Zahnkranz relativ zu der Antriebsspindel zu verschieben vermag.
7. Getriebeanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Luftpolsterschlagwerk (40) mit einer Taumeltriebvorrichtung (32) vorgesehen ist,
wobei die Taumeltriebvorrichtung (32) mit der Vorgelegewelle (30) drehfest verbunden
ist und eine Rotationsbewegung der Vorgelegewelle (30) in eine Translationsbewegung
(T) umzuwandeln und an das Schlagwerk (40) zu übertragen vermag.
8. Getriebeanordnung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Taumeltriebvorrichtung (32) ein Taumellager (34) umfasst, das auf der Vorgelegewelle
(30) aufgenommen ist.
9. Werkzeugmaschine mit einem sich drehenden Werkzeug, einer Antriebseinheit zum Antrieb
einer angetriebenen Welle sowie einer Getriebeanordnung mit den Merkmalen der Ansprüche
1 bis 8.