Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Sanitärzelle für einen Schienenfahrzeugwagen sowie ein
Schienenfahrzeugwagen mit einer Sanitärzelle.
Vorbekannter Stand der Technik
[0002] WO 2009/129869 A1 und
US 2011/0030576 A1 beschreiben eine modulare Nasszelle für Schienenfahrzeuge, die aus Boden-, Wand-
und Deckenelementen in Form von Paneelen aus Kernverbundwerkstoffen hergestellt ist.
Die Paneele sind mit Verbindungsprofilen untereinander verbunden. In die Paneele sind
Ver- und Entsorgungsleitungen integriert. Der modulare Aufbau soll Reparaturen durch
Austausch der Paneele erleichtern.
[0003] Aus
WO 97/26153 A1 und
DE 697 00 805 T2 ist eine Sanitärzelle für ein Schienenfahrzeug bekannt, welches aus einzelnen Modulen
mit funktionellen Einheiten aufgebaut ist. Die einzelnen Module umfassen jeweils ein
Rahmenelement, das auf einen Grundrahmen aufgesetzt wird. Das Rahmenelement trägt
beispielsweise einen Fäkalientank oder einen Wärmeaustauscher als funktionelle Einheit.
Die einzelnen Module verfügen über Schnellkopplungselemente zum Verbinden der einzelnen
funktionellen Einheiten untereinander oder mit ortsfesten Versorgungsleitungen. Der
modulare Aufbau soll es ermöglichen, dass die einzelnen funktionellen Einheiten bereits
vor dem Einbau in das Schienenfahrzeug getestet werden können.
[0004] Eine aus einzelnen Elementen hergestellte Nasszelle für Wohngebäude ist in der
DE 38 34 819 C2 bekannt. Die einzelnen Elemente sind so ausgelegt, dass sie einen Aufbau der Nasszelle
direkt auf dem Betonfußboden und von der Innenseite der Nasszelle her ermöglichen.
Nachteile des Standes der Technik
[0005] Die obigen Lösungen für Sanitärzellen für Schienenfahrzeuge weisen den Nachteil auf,
dass sie insgesamt sehr aufwendig sind und einen relativ großen Platzbedarf haben.
Problemstellung
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine platzsparende und gut integrierbare
Sanitärzelle bereitzustellen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Sanitärzelle nach Anspruch 1. Weiterhin wird
diese Aufgabe durch einen Schienenfahrzeugwagen nach Anspruch 12 gelöst. Weitere Ausführungsformen,
Modifikationen und Verbesserungen ergeben sich anhand der folgenden Beschreibung und
der beigefügten Ansprüche.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform wird eine Sanitärzelle für einen Schienenfahrzeugwagen
mit Wandelementen und wenigstens einem Flüssigkeitstank im Deckenbereich der Sanitärzelle
vorgeschlagen. Die Wandelemente weisen senkrecht angeordnete Trägerelemente mit Befestigungselementen
zum Befestigen am Wagenkastenrohbau auf, wobei sich die Trägerelemente im eingebauten
Zustand an und/oder auf Rohbauhalterungen des Rohbaus abstützen. Der Flüssigkeitstank
stützt sich seinerseits auf den Trägerelementen ab.
[0009] Der Flüssigkeitstank wird nicht direkt vom Wagenkastenrohbau getragen, sondern stützt
sich auf die senkrecht angeordneten und am Wagenkastenrohbau abgestützten Trägerelemente
der Sanitärzelle ab. Die Sanitärzelle ist damit als tragende Struktur ausgeführt und
kann die aufgrund der Belastung durch den Flüssigkeitstank auftretenden Kräfte vollständig
oder zumindest überwiegend aufnehmen. Dies hat den Vorteil, dass auf eine separate
tragende Rahmenkonstruktion für den Tank ganz oder teilweise verzichtet werden kann,
welche einen zusätzlichen Platzbedarf erfordern würde. Da ein gefüllter Tank ein hohes
Gewicht hat, müsste eine direkt am Wagenkastenrohbau befestigte Rahmenkonstruktion
entsprechend massiv ausgebildet werden, da die Rohbauwände in Querrichtung gesehen
entsprechend weit voneinander beabstandet sind.
[0010] Bei der hier vorgestellten Lösung kann auf eine derartig schwere und einen zusätzlichen
Bauraum beanspruchende Rahmenkonstruktion verzichtet werden, da sich der Flüssigkeitstank
auf den Trägerelementen der Sanitärzelle abstützt, die deutlich näher zueinander angeordnet
sind, als die Wagenkastenrohbauwände. Somit ist es möglich, auch bei einem in der
Höhe sehr begrenzten Bauraum einen Flüssigkeitstank im Deckenbereich zu integrieren.
Je nach Ausführung des Flüssigkeitstanks kann dieser über ein Stützgerüst im Bereich
seiner Unterseite und/oder im Bereich seiner Seitenwände verfügen. Dieses Stützgerüst
dient jedoch im Wesentlichen dazu, die Unterseite des Flüssigkeitstanks zu stützen,
so dass das Stützgerüst deutlich weniger massiv als eine tragende Rahmenkonstruktion
ist. Wenn der Boden des Flüssigkeitstanks ausreichend stabil ausgeführt ist, beispielsweise
bei einem aus Stahlblech bestehenden Flüssigkeitstank, kann auf ein Stützgerüst verzichtet
werden.
[0011] Ein Stützgerüst stellt demnach eine Stützkonstruktion dar, um den Flüssigkeitstank
an sich in einer stabilen Ausführung bereitzustellen. Bei einem Flüssigkeitstank beispielsweise
aus Stahlblech können in die Tankwände (Boden und/oder Seitenwände) Versteifungen
integriert sein, beispielsweise durch geeignete Profilierung der Stahlbleche. In diesem
Fall kann der Flüssigkeitstank direkt auf den Trägerelementen, beispielsweise auf
tragenden Profilen in den Wandelementen, befestigt werden. Bei einem Flüssigkeitstank
in Leichtbauform, beispielsweise aus Kunststoff und ohne Versteifungen in den Seitenwänden,
wird die Stützkonstruktion, beispielsweise als externes Skelett, genutzt, um die Tankkräfte
aufzunehmen und auf die Trägerelemente zu übertragen.
[0012] Somit können kompakte Flüssigkeitstanks bei gleichzeitig verbesserter Ausnutzung
des zur Verfügung stehenden Bauraumes eingebaut werden. Dies ist weiterhin mit einer
Gewichts- und Kostenersparnis verbunden. Im Vergleich zu Lösungen, die einen Flüssigkeitstank
auf dem Dach eines Schienenfahrzeugs vorsehen, ist der Flüssigkeitstank in den hier
beschriebenen Ausführungsformen unterhalb des Daches und liegt damit im Inneren des
Schienenfahrzeugwagens. Auf zusätzliche Heizungen für den Flüssigkeitstank kann daher
verzichtet werden, so dass die hier vorgestellte Lösung auch eine Energieeinsparung
mit sich bringt. Durch die Anordnung oberhalb der Sanitärzelle kann ggf. auch auf
Pumpen oder dergleichen verzichtet werden. Insgesamt ergibt sich damit ein entsprechend
verbessertes RAM/LCC (
Reliability,
Availability,
Maintainability/
Life
Cycle
Costs).
[0013] Die Anordnung des Flüssigkeitstanks im Deckenbereich hat auch den weiteren Vorteil,
dass der laterale Bauraum für die Sanitärzelle nicht durch einen hinter Wandelementen
angeordneten Flüssigkeitstank beschränkt wird.
[0014] Eine weitere Verbesserung ergibt sich, wenn gemäß einer Ausführungsform der Boden
des Flüssigkeitstanks gleichzeitig die Decke der Sanitärzelle bildet. In diesem Fall
wird der zur Verfügung stehende Raum im Deckenbereich noch besser ausgenutzt. Der
zum Innenbereich der Sanitärzelle weisende Boden des Flüssigkeitstanks wird dann geeignet
ausgeführt, beispielsweise entsprechend dekoriert.
[0015] Eine noch bessere Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes ergibt sich, wenn
gemäß einer Ausführungsform der Boden des Flüssigkeitstanks oberhalb eines in der
Sanitärzelle angeordneten Toilettenbeckens nach unten gezogen ist. Der Boden des Flüssigkeitstanks
ist damit nicht eben, sondern weist oberhalb des Toilettenbeckens eine Vertiefung
auf. Dadurch wird das Volumen des Flüssigkeitstanks vergrößert, ohne die Kopffreiheit
in Bereichen außerhalb des Toilettenbeckens zu beeinträchtigen.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform ist der Flüssigkeitstank ein Frischwassertank. Der Flüssigkeitstank
kann alternativ jedoch auch als Abwassertankverwendet werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform weist die Unterseite des Flüssigkeitstanks eine Rahmenkonstruktion
als Verstärkung auf, die mit den Trägerelementen verbunden ist und die Befestigungsmittel
zum seitlichen Befestigen am Wagenkastenrohbau des Schienenfahrzeugwagens umfasst.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform sind die Trägerelemente Profile und bevorzugt Hohlprofile.
Gemäß einer Ausführungsform werden Edelstahlhohlprofile als Trägerelemente, beispielsweise
mit einem rechteckigen Querschnitt, verwendet. Diese weisen die nötige Stabilität
und Langlebigkeit auf.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform sind die Trägerelemente in die Wandelemente integriert.
Die Trägerelemente können dabei separat zu Wandverkleidungen ausgeführt und von diesen
verkleidet sein oder einen Teil der zum Inneren der Sanitärzelle sichtbaren Seitenwände
bilden.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform weist die Sanitärzelle eine tragende Bodenplatte mit
Verstärkungselementen auf.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform ist die tragende Bodenplatte an den Trägerelementen befestigt
und wird von diesen getragen. Es ist ebenfalls gemäß einer Ausführungsform möglich,
dass die Bodenplatte Ausnehmungen für die Trägerelemente aufweist und sich am Wagenkastenrohbau
abstützt.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform wird die tragende Bodenplatte der Sanitärzelle vom Wagenkastenrohbau
gebildet.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform sind keine Versorgungsleitungen in den Wandelementen
integriert. Damit können die Wandelemente entsprechend platzsparend ausgebildet werden.
Außerdem muss bei eventuellen Reparaturen nicht ein gesamtes Wandelement entfernt
werden. Dies wäre auch im Hinblick auf die tragende Funktion der Trägerelemente nur
bedingt möglich.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform umfasst ein Schienenfahrzeugwagen eine Sanitärzelle gemäß
einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, wobei die Trägerelemente der
Sanitärzelle am Wagenkastenrohbau befestigt sind.
[0025] Die vorgeschlagene Sanitärzelle ist insbesondere in Schienenfahrzeugwagen mit Fahrgasträumen
im Personennah- und Regionalverkehr sowie Personenfern- und Hochgeschwindigkeitsverkehr
einsetzbar.
Figuren
[0026] Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen
mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der
Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Gleiche
Bezugszeichen bezeichnen entsprechend ähnliche Teile.
[0027] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Schienenfahrzeugwagen mit integrierter
Sanitärzelle gemäß einer Ausführungsform.
[0028] Figur 2 zeigt einzelne Elemente einer Sanitärzelle gemäß einer Ausführungsform.
[0029] Figuren 3 und 4 zeigen eine Sanitärzelle gemäß einer Ausführungsform, wobei Figur
4 die Sanitärzelle im eingebauten Zustand zeigt.
[0030] Figuren 5A und 5B zeigen Schnittansichten einer Sanitärzelle im aufgebauten Zustand
gemäß einer Ausführungsform.
Ausführungsbeispiele
[0031] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Schienenfahrzeugwagen 100 mit integrierter
Sanitärzelle 200. Die Sanitärzelle 200 verfügt über einen Flüssigkeitstank 210, der
sich auf Trägerelementen der Sanitärzelle 200 abstützt. Bei dem Flüssigkeitstank 210
kann es sich beispielsweise um einen Frischwassertank oder um einen Abwassertank handeln.
[0032] Figur 2 zeigt einzelne Elemente der Sanitärzelle 200. Sie verfügt in der hier beschriebenen
Ausführungsform über eine Bodenplatte 220, Wandelemente 230 und ein Toilettenbecken
240, das beispielsweise mit dem Wandelement 230 oder mit der Bodenplatte 220 verbunden
sein kann. Das Wandelement 230 kann Trägerelemente umfassen, die teilweise oder vollständig
mit einer Wandverkleidung verkleidet sind. Wie später noch erläutert wird, sind die
Trägerelemente direkt am Wagenkastenrohbau befestigt. Die Stabilität der Wandverkleidungen
bzw. der die Seitenwände bildenden Wandelemente 230 wird über die senkrechten Trägerelemente
gewährleistet. Diese Trägerelemente können alternativ auch Bestandteile der Wandverkleidungen
sein, d.h. einen Teil der sichtbaren Wände bilden, oder als separate Teile ausgeführt
und damit von den Seitenwänden verdeckt werden. Wenn die Trägerelemente in die Wandelemente
integriert werden, kann dies beispielsweise mittels Klebung erfolgen.
[0033] Der Flüssigkeitstank 210 kann zusätzlich noch über Befestigungselemente 211 am Wagenkastenrohbau
festgelegt werden. Diese Befestigung dient dabei im Wesentlichen der seitlichen Stabilisierung,
d. h., um die Längs- und Querkräfte des Flüssigkeitstanks im Betrieb des Schienenfahrzeugwagens
aufzunehmen.
[0034] Die Bodenplatte 220 kann ebenfalls über Befestigungselemente 231 am Wagenkastenrohbau
befestigt werden. Dabei ist es möglich, dass sich die Trägerelemente teilweise auf
der Bodenplatte 220 abstützen, sofern diese über eine ausreichende Verstärkung aufweist,
um die Last einschließlich des Flüssigkeitstanks 210 zu tragen. Es ist auch möglich,
dass die Bodenplatte 220 an den Trägerelementen befestigt ist und damit nicht direkt
mit dem Wagenkastenrohbau verbunden wird. In diesem Fall können beispielsweise Ausnehmungen
in der Bodenplatte 220 für die Trägerelemente vorgesehen sein. Bei der Bodenplatte
220 kann es sich um eine tragendende Bodenplatte in dem Sinne handeln, dass sie die
bei der Benutzung der Sanitärzelle auftretenden Belastungen aufnehmen kann. Die Bodenplatte
selbst trägt nicht die Sanitärzelle bzw. die Aufbauten aus Trägerelementen und Flüssigkeitstank
210, so dass hier keine massive Bodenplatte erforderlich ist, denn die Trägerelemente
stützen sich selbst am Wagenkastenrohbau ab.
[0035] Die Bodenplatte 220 kann beispielsweise durch stabile Halterplatten oder Halterprofile
verstärkt sein, die einlaminiert sein können. Damit lässt sich beispielsweise eine
entsprechende Stabilität erzielen. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn im Bereich der
Bodenverstärkungen Rohbauversteifungen und/oder Halterungen am Rohbau vorgesehen sind,
auf denen sich die Bodenplatte oder der Fußboden abstützen kann.
[0036] Figuren 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform der Sanitärzelle. Bei dieser
Ausführungsform ist der Boden des Flüssigkeitstanks 210 nicht eben, sondern senkt
sich im Bereich oberhalb des Toilettenbeckens 240 ab, um so das Volumen des Flüssigkeitstanks
weiter zu vergrößern. Damit kann auch bei einem sehr beschränkten Platzangebot in
der Höhe der Flüssigkeitstank 210 mit einem ausreichend großen Volumen ausgestattet
werden.
[0037] Figur 4 zeigt die Sanitärzelle aus Figur 3 im eingebauten Zustand. Erkennbar ist,
dass die Sanitärzelle hier mit Wandelementen 230 verschlossen wird. Die Wandelemente
230 können die Trägerelemente als integrale Bestandteile aufweisen, so dass die Trägerelemente
beispielsweise einzelne sichtbare Bereiche der Wandelemente bilden.
[0038] Mit Bezug auf Figuren 5A und 5B werden weitere Ausführungsbeispiele beschrieben.
Die senkrechten Trägerelemente 232 der Sanitärzelle 200 stützen sich auf Rohbauhalterungen
251 des Wagenkastenrohbaus 250 ab. Diese Rohbauhalterungen 251 können gleichzeitig
verstärkende Elemente für die tragende Bodenplatte 220 bzw. den tragenden Fußboden
der Sanitärzelle 200 bilden. Der Fußboden bzw. die Bodenplatte 220 kann dabei eine
stützende Rahmenstruktur, beispielsweise in Form eines umlaufenden Rahmens aufweisen.
Diese Rahmenstruktur dient dabei auch gleichzeitig zur Befestigung der Bodenplatte
220.
[0039] Die Trägerelemente 232 sind bevorzugt Hohlprofile, beispielsweise aus Edelstahl.
Als Querschnitt hat sich ein rechteckiger Querschnitt als günstig herausgestellt.
Die Trägerelemente 232 stützen sich bodenseitig auf Rohbauhalterungen 251 ab und können
darüber hinaus noch an seitlichen Rohbauhalterungen 251 befestigt werden, um die nötige
seitliche Stabilität zu erlangen.
[0040] Der Flüssigkeitstank 210 stützt sich über ein Tankgerüst bzw. eine Rahmenkonstruktion
212 auf den senkrecht montierten Trägerelementen 232 ab und kann weiterhin zur seitlichen
Stabilisierung an Rohbauhalterungen befestigt sein. Das Gewicht des Flüssigkeitstanks
210 liegt jedoch im Wesentlichen auf den Trägerelementen 232 auf.
[0041] Die Seitenwände, welche aus Trägerelementen 232 und Verkleidungen gebildet sein können,
sind miteinander und mit dem Fußboden bzw. der Bodenplatte 220 verbunden, bevorzugt
verschraubt. Da die Kraftübertragung über die Trägerelemente 232 realisiert wird,
müssen die Seitenwände nicht zusätzlich verstärkt werden. An Befestigungspunkten der
Trägerelemente 232 werden im Fußbodenbereich Verstärkungen vorgesehen, welche von
Rohbauhaltern im Fußbodenbereich getragen werden. Die nach Innen weisenden Bereiche
der Wandelemente 230 stützen sich dabei bevorzugt nicht direkt am Wagenkastenrohbau
250 ab.
[0042] Die Wände des Flüssigkeitstanks 210 müssen keine spezielle Struktur oder einen speziellen
Aufbau aufweisen. Wenn der Flüssigkeitstank als Kunststofftank ausgeführt ist, kann
ein tragendes Tankgerüst bzw. eine Rahmenkonstruktion 212, wie oben beschrieben, verwendet
werden. Wenn dagegen der Flüssigkeitstank 210 selbst aus beispielsweise Stahlblech
besteht, ist ein separates Tankgerüst nicht erforderlich.
[0043] Wie in den Figuren 5A und 5B erkennbar, sind Funktionseinheiten 260, beispielsweise
Heizungen, zwischen den Wandelementen 230 und dem Wagenkastenrohbau 250 angeordnet.
Versorgungsleitungen verlaufen bevorzugt ebenfalls nicht in den Wandelementen 230,
sondern hinter diesen, so dass hier eine klare funktionelle Trennung vorliegt, welche
sich für den Aufbau und die Wartung als günstig herausgestellt hat.
[0044] Mit der hier beschriebenen Lösung gelingt es beispielsweise, eine Sanitärzelle in
einen Bauraum mit einer maximalen Höhe von etwa 2200 mm unterzubringen, wobei der
Flüssigkeitstank im Deckenbereich der Sanitärzelle 200 untergebracht ist. Der Flüssigkeitstank
210 wird dazu beispielsweise mit einer Bauhöhe von etwa 200 mm ausgelegt.
[0045] Grundsätzlich ist die Sanitärzelle als tragende Struktur ausgelegt und kann die vom
Flüssigkeitstank verursachten Kräfte vollständig oder zumindest überwiegend aufnehmen.
Dabei kann auf eine zusätzlich Rahmenkonstruktion für den Flüssigkeitstanks komplett
oder zumindest teilweise verzichtet werden. Die Anbindung der Toilettenzelle mit integriertem
Flüssigkeitstank im Schienenfahrzeugwagen erfolgt somit als strukturelle Einheit.
[0046] Wenngleich hierin spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden
sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die gezeigten Ausführungsformen
geeignet zu modifizieren, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 100
- Schienenfahrzeugwagen
- 200
- Sanitärzelle
- 210
- Flüssigkeitstank
- 211
- Befestigungselement
- 212
- Tankgerüst
- 220
- Bodenplatte /Fußboden
- 230
- Wandelement
- 232
- Trägerelement
- 240
- Toilettenbecken
- 250
- Wagenkastenrohbau
- 251
- Rohbauhalterung
- 260
- Funktionseinheit
1. Sanitärzelle für einen Schienenfahrzeugwagen mit Wandelementen und wenigstens einem
Flüssigkeitstank (210) im Deckenbereich der Sanitärzelle (200),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wandelemente (230) senkrecht angeordnete Trägerelemente (232) mit Befestigungselementen
zum Befestigen am Wagenkastenrohbau (250) aufweisen, wobei sich die Trägerelemente
(232) im eingebauten Zustand an und/oder auf Rohbauhalterungen (251) des Rohbaus abstützen,
und sich der Flüssigkeitstank (210) auf den Trägerelementen (232) abstützt.
2. Sanitärzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des Flüssigkeitstanks (210) die Decke der Sanitärzelle (200) bildet.
3. Sanitärzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sanitärzelle (200) ein Toilettenbecken (240) umfasst und dass der Boden des Flüssigkeitstanks
(210) oberhalb der Toilettenbeckens (240) nach unten gezogen ist.
4. Sanitärzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitstank (210) ein Frischwassertank ist.
5. Sanitärzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Flüssigkeitstanks (210) eine Rahmenkonstruktion (212) aufweist,
die mit den Trägerelementen (232) verbunden ist und die Befestigungsmittel zum Befestigen
am Wagenkastenrohbau des Schienenfahrzeugwagens umfasst.
6. Sanitärzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelemente (232) Hohlprofile und insbesondere Edelstahlhohlprofile sind.
7. Sanitärzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Trägerelemente (232) in die Wandelemente (230) integriert sind, wobei die Trägerelemente
(232) verkleidet sind oder Teil der sichtbaren Seitenwände bilden.
8. Sanitärzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sanitärzelle (200) eine tragende Bodenplatte (220) mit Verstärkungselementen
aufweist.
9. Sanitärzelle nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die tragende Bodenplatte (220)
- an den Trägerelementen (232) befestigt und von diesen getragen wird, oder
- Ausnehmungen für die Trägerelemente (232) aufweist und sich am Wagenkastenrohbau
(250) abstützt.
10. Sanitärzelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die tragende Bodenplatte (220) der Sanitärzelle vom Wagenkastenrohbau gebildet wird.
11. Sanitärzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass keine Versorgungsleitungen in den Wandelementen integriert sind.
12. Schienenfahrzeugwagen mit einer Sanitärzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
die Trägerelemente der Sanitärzelle am Wagenkastenrohbau befestigt sind.