[0001] Die Erfindung betrifft einen Lagerbock zum Anlenken einer Kupplungsstange an einen
Wagenkasten eines spurgeführten Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges.
[0002] In der Schienenfahrzeugtechnik dient ein Lagerbock in der Regel dazu, eine Kupplungsstange
in horizontaler Ebene verschwenkbar mit dem Wagenkasten eines Schienenfahrzeuges zu
verbinden. Damit die Kupplungsstange auch Schwenkbewegungen relativ zu dem Wagenkasten
ausführen kann, was beispielsweise bei einer Kurvenfahrt eines mehrgliedrigen Zugverbandes
erforderlich wird, ist die über den Lagerbock realisierte Anlenkung in der Regel so
ausgeführt, dass ein horizontales und vertikales Ausschwenken sowie eine Axialverdrehung
der Kupplungsstange relativ zu dem Wagenkasten ermöglicht wird.
[0003] Es ist ferner bekannt, dass bei einer über einen Lagerbock starr abgestützten Kupplungsstange
beispielsweise während eines Kupplungsvorganges oder beim Bremsen auftretende Stöße
und Vibrationen zu Beschädigungen des Fahrzeuges bzw. der Kupplungsanordnung selber
führen können. Zur Vermeidung solcher Beschädigungen ist es notwendig, die Übertragung
solcher Stöße, Vibrationen und dergleichen möglichst zu begrenzen. Dies wird vorzugsweise
dadurch erreicht, dass zum Absorbieren solcher Stöße in dem über die Kupplungsstange
übertragenen Kraftfluss eine Zug-/Stoßeinrichtung mit elastischen Dämpfungsmitteln
vorgesehen ist. Häufig ist eine derartige Zug-/Stoßeinrichtung in der Anlenkung der
Kupplungsstange am Wagenkasten, d.h. in dem dazu vorgesehen Lagerbock, integriert.
Diese Zug-/Stoßeinrichtung ist ausgebildet, Zug- und Druckkräfte bis zu einer definierten
Größe in elastisch abgedämpfter Weise über den Lagerbock in das Fahrzeuguntergestell
zu leiten. Ziel ist, mit einer elastischen Verformung der zur Zug-/Stoßeinrichtung
gehörenden Dämpfungsmittel Energie aufzunehmen und somit eine Überbeanspruchung des
Lagerbocks und somit des Fahrzeuguntergestells zu verhindern.
[0004] In Fig. 1a ist in perspektivischer Ansicht ein aus dem Stand der Technik bekannter
Lagerbock 101 zur Anlenkung einer Mittelpufferkupplung an den Wagenkasten eines Schienenfahrzeuges
gezeigt. Fig. 1b zeigt den Lagerbock 101 gemäß Fig. 1a in einer Explosionsdarstellung.
In Fig. 1c ist der Lagerbock 101 gemäß Fig. 1a in einer Draufsicht gezeigt, während
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A (vgl. Fig. 1c) in Fig. 1d gezeigt ist.
[0005] Der in den Figuren 1a bis 1d exemplarisch dargestellte herkömmliche Lagerbock 101
weist einen in einer vertikalen Ebene angeordneten Flansch 102 auf, über den der Lagerbock
101 mit dem Wagenkasten eines Schienenfahrzeuges oder einem Untergestell hiervon verbunden
werden kann. In den Darstellungen gemäß den Figuren 1a bis 1d ist der Wagenkasten
bzw. das Wagenkastenuntergestell nicht gezeigt. Üblicherweise ist vorgesehen, dass
der Lagerbock 101 über den Flansch 102 mit dem Wagenkasten bzw. Wagenkastenuntergestell
verschraubt wird.
[0006] Insbesondere der Darstellung in Fig. 1b ist zu entnehmen, dass der bei einer herkömmlichen
Kupplungsanlenkung zum Einsatz kommende Lagerbock 101 eine Käfig- bzw. Gehäusestruktur
120 aufweist, die sich von dem Flansch 102 in Kupplungsrichtung erstreckt und einen
oberen sowie unteren Gabelarm 114, 115 aufweist. An dem oberen Gabelarm 114 ist eine
erste Lagerschale 103 mit Hilfe von Abscherschrauben 105 befestigt. In vertikaler
Richtung zu der ersten Lagerschale 103 fluchtend ist an dem unteren Gabelarm 115 eine
zweite Lagerschale 104 ebenfalls mit Hilfe von Abscherschrauben 106 angebracht. Die
erste und zweite Lagerschale 103, 104 definieren zusammen ein Lager für einen vertikal
verlaufenden Schwenkbolzen 110. Wie es insbesondere der Darstellung in Fig. 1d entnommen
werden kann, weisen die beiden Lagerschalen 103, 104 hierzu jeweils eine entsprechende
Aufnahme 107, 108 auf, in welche die jeweiligen Endbereiche des gemeinsamen Schwenkbolzens
110 aufgenommen werden.
[0007] Der in den Aufnahmen 107, 108 der ersten und zweiten Lagerschale 103, 104 aufgenommene
vertikal verlaufende Schwenkbolzen 110 dient zum gelenkigen Anlenken einer in den
Figuren 1a bis 1d nicht explizit dargestellten Kupplungsstange einer Kupplungsanordnung.
Über den vertikal verlaufenden Schwenkbolzen 110 ist der Kupplungsschaft einer Mittelpufferkupplung
an den Lagerbock 101 horizontal verschwenkbar anlenkbar.
[0008] Anstelle eins einzigen vertikal verlaufenden Schwenkbolzens 110, der einerseits in
der Aufnahme 107 der ersten Lagerschale 103 und andererseits in der Aufnahme 108 der
zweiten Lagerschale 104 gelagert wird, ist es aus dem Stand der Technik ferner bekannt,
in der Aufnahme 107 der ersten Lagerschale 103 einen vertikal verlaufenden ersten
Drehzapfen und in der Aufnahme 108 der zweiten Lagerschale 104 einen vertikal verlaufenden
zweiten Drehzapfen aufzunehmen. Der erste und zweite Drehzapfen dient dazu, eine beispielsweise
in Gestalt einer Elastomer-Federeinrichtung ausgeführte Zug-/Stoßeinrichtung zumindest
teilweise innerhalb der Käfig- bzw. Gehäusestruktur 120 des Lagerbocks 101 in horizontaler
Ebene verschwenkbar aufzunehmen.
[0009] Zu diesem Zweck ist bei dem herkömmlichen Lagerbock gemäß den Darstellungen in den
Figuren 1a bis 1d vorgesehen, dass der Flansch 102 des Lagerbocks 101 nicht in einer
vertikalen Ebene liegt, durch welche auch eine durch die jeweiligen Aufnahmen 107,
108 der Lagerschalen 103, 104 definierte Drehachse R verläuft. Vielmehr liegt die
vertikale Flanschebene in Richtung des Wagenkastens beabstandet von der durch die
Aufnahmen 107, 108 der Lagerschalen 103, 104 definierten vertikalen Schwenkachse R.
Dies ist insbesondere anhand der Darstellung in Fig. 1d erkennbar.
[0010] Wie es der Darstellung in Fig. 1d entnommen werden kann, ist es erforderlich, dass
die vertikale Flanschebene horizontal beabstandet von der vertikalen Drehachse R vorliegt,
welche durch die Aufnahmen 107, 108 in den Lagerschalen 103, 104 definiert wird. Dieser
Abstand ist bei der Kupplungsanlenkung notwendig, damit sich eine in der Käfig- bzw.
Gehäusestruktur 120 des Lagerbocks 101 zumindest teilweise aufgenommene Zug-/Stoßeinrichtung
bei Druckbelastung relativ zu dem Lagerbock 101 in Richtung Wagenkasten (d.h. in Richtung
Flansch 2) bewegen kann, um auf diese Weise Druckkräfte regenerativ abdämpfen zu können.
Insofern wird der horizontale Abstand der vertikalen Flanschebene von der vertikalen
Drehachse R, und somit die Länge der Käfig- bzw. Gehäusestruktur 120 und die Länge
des oberen und unteren Gabelarms 114, 115 der Käfig- bzw. Gehäusestruktur 120 durch
die Baulänge und das Dämpfungsverhalten einer in dem Lagerbock 101 horizontal verschwenkbar
aufgenommenen Zug-/Stoßeinrichtung bestimmt.
[0011] Wie bereits angedeutet, ist bei der beispielsweise in den Figuren 1a bis 1d dargestellten
herkömmlichen Lösung vorgesehen, dass die erste und zweite Lagerschale 103, 104 mit
dem oberen bzw. unteren Gabelarm 114, 115 der Käfig- bzw. Gehäusestruktur 120 des
Lagerbocks 101 über entsprechende Abscherschrauben 105, 106 verbunden sind. Die Abscherschrauben
105, 106 sind dabei so ausgelegt, dass bei Überschreiten einer kritischen in horizontaler
Richtung auf den Drehzapfen 110 einwirkenden Druckkraft diese abscheren und somit
ihre Verbindungsfunktion verlieren. Nach dem Abscheren der entsprechenden Abscherschrauben
105, 106 wird der Drehzapfen 110 zusammen mit der ersten und zweiten Lagerschale 103,
104 in Richtung Flansch 102 verschoben. Auf diese Weise kann in einem Crashfall, beispielsweise
bei einem abrupten Abbremsen des Fahrzeuges oder bei einem Aufprall auf ein Hindernis,
eine über den Drehzapfen 110 in horizontaler Ebene mit dem Lagerbock 101 verschwenkbar
verbundene Kupplungsstange aus dem übertragenen Kraftfluss genommen werden. Dies ist
insbesondere notwendig, damit die Kupplungsstange bzw. ein mit der Kupplungsstange
verbundener Kupplungskopf (nicht dargestellt) nicht das Ansprechen von Stoßverzehrelementen,
wie beispielsweise Seitenpuffer, behindert.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, dass bei einem herkömmlichen,
beispielsweise mit Bezug auf die Darstellungen in den Figuren 1a bis 1d dargestellten
Lagerbock 101 nicht sichergestellt ist, dass in einem Crashfall die Abscherschrauben
105, welche den oberen Gabelarm 114 des Lagerbocks 101 mit der ersten Lagerschale
103 verbinden, zeitgleich mit den Abscherschrauben 106 ansprechen, die den unteren
Gabelarm 115 mit der zweiten Lagerschale verbinden 104. Ein zeitversetztes Ansprechen
der entsprechenden Abscherschrauben 105, 106 kann beispielsweise dadurch bedingt sein,
dass sich entweder der obere oder der untere Gabelarm 114, 115 der Käfig- bzw. Gehäusestruktur
120 des Lagerbocks 101 vor dem Ansprechen der entsprechenden Abscherschrauben 105,
106 verformt.
[0013] Ein zeitverzögertes Ansprechen der Abscherschrauben hat in nachteilhafter Weise zur
Folge, dass die Verbindung zwischen der ersten bzw. zweiten Lagerschale mit dem zugehörigen
Gabelarm der Käfig- bzw. Gehäusestruktur des Lagerbocks nicht zeitgleich gelöst wird.
Ein in der ersten und zweiten Lagerschale aufgenommener Drehzapfen droht in solch
einem Szenario eine Kippbewegung durchzuführen, infolgedessen ein Verkanten des Drehzapfens
bzw. der mit dem Drehzapfen in horizontaler Ebene verschwenkbar angelenkten Kupplungsstange
auftreten kann. Dann ist nicht mehr sichergestellt, dass die Kupplungsstange aus dem
Kraftfluss genommen werden kann, so dass insgesamt der in einem Crashfall auftretende
Ereignisablauf nicht mehr vorhersehbar ist.
[0014] Auf Grundlage dieser Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Lagerbock der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass in
einem Crashfall stets sichergestellt ist, dass die Verbindung zwischen der ersten
Lagerschale mit dem entsprechenden Gabelarm des Lagerbocks und die Verbindung zwischen
der zweiten Lagerschale und dem entsprechenden Gabelarm des Lagerbocks zeitgleich
gelöst wird, damit ein Energieverzehr nach einem vorab festlegbaren Ereignisablauf
realisierbar ist.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruches
1 gelöst.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Lagerbocks sind in den abhängigen
Patentansprüchen 2 bis 12 angegeben. Die Patentansprüche 13 bis 15 betreffen eine
Kupplungsanlenkung mit dem erfindungsgemäßen Lagerbock bzw. die Verwendung des erfindungsgemäßen
Lagerbocks in einer Kupplungsanlenkung.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass der Lagerbock ein Lager
mit einer in einer ersten horizontalen Ebene verlaufenden ersten Lagerschale sowie
mit einer von der ersten Lagerschale vertikal beabstandeten und in einer zweiten horizontalen
Ebene verlaufenden zweiten Lagerschale aufweist. Die erste Lagerschale des Lagers
ist mit Hilfe von mindestens einem ersten Abscher-/ Abreißelement mit dem Flansch
des Lagerbocks verbunden. Die in der zweiten horizontalen Ebene verlaufende zweite
Lagerschale des Lagers ist mit Hilfe von mindestens einem zweiten Abscher-/Abreißelement
mit dem Flansch des Lagerbocks verbunden. Die erste und zweite Lagerschale weisen
jeweils eine Aufnahme zum Aufnehmen eines vertikal verlaufenden gemeinsamen Schwenkbolzens
oder zum Aufnehmen von jeweils einem vertikal verlaufenden und der jeweiligen Lagerschale
zugeordneten Drehzapfen auf. Erfindungsgemäß ist insbesondere eine Stützstruktur vorgesehen,
welche ausgebildet ist, eine Scherbewegung der ersten Lagerschale relativ zu der zweiten
Lagerschale im Crashfall, d.h. nach Ansprechen des mindestens einen ersten und/oder
zweiten Abscher/Abreißelements, zu verhindern.
[0018] Die Stützstruktur stellt eine zusätzliche vertikale Stützwirkung bereit, mit welcher
wirksam ein Verbiegen der Lagerschalen bei Zug- und Stoßbelastung verhindert werden
kann. Darüber hinaus verhindert die zusätzliche vertikale Stützwirkung ein seitliches
Ausscheren eines von den Lagerschalen aufgenommenen Hauptbolzens bzw. ein Verdrehen
des Hauptbolzens.
[0019] Insofern sichert die Stützstruktur die Funktion des Lagerbocks bei einer asymmetrischen
Kupplungsstange, bei einer vertikalen Auslenkung der Kupplungsstange und bei einem
asymmetrischen Lagerbock, bei welchem die obere und untere Lagerschale unterschiedlich
steif sind, wodurch - ohne eine entsprechende Stützstruktur - die entsprechende Lagerschale,
welche weniger steif ausgebildet ist, in einem Crash-Fall immer zuerst abreißen würde.
[0020] In einer vorteilhaften Realisierung des erfindungsgemäßen Lagerbocks ist vorgesehen,
dass die erste und zweite Lagerschale des Lagerbocks integraler Bestandteil der Stützstruktur
sind.
[0021] In diesem Zusammenhang ist es ferner von Vorteil, dass ein vertikaler Schwenkbolzen,
der von dem Lager des Lagerbocks aufgenommen und zum verschwenkbaren Anlenken einer
Kupplungsstange ausgebildet ist, Teil der Stützstruktur zur Erhöhung der Schersteifigkeit
des Lagers ist. Im Einzelnen bietet es sich hierbei an, dass ein erster Endbereich
des Schwenkbolzens in der Aufnahme der ersten Lagerschale und ein dem ersten Endbereich
gegenüberliegender zweiter Endbereich des Schwenkbolzens in der Aufnahme der zweiten
Lagerschale aufgenommen ist.
[0022] In einer besonders leicht zu realisierenden aber dennoch effektiven Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Lagerbocks ist vorgesehen, dass die Stützstruktur - zusätzlich
zu einem vertikalen Schwenkbolzen, der zum verschwenkbaren Anlenken einer Kupplungsstange
dient, bzw. zusätzlich zu entsprechenden Drehzapfen, die ebenfalls zum verschwenkbaren
Anlenken einer Kupplungsstange an den Lagerbock dienen - mindestens ein vertikal verlaufendes
Stützelement aufweist, welches die erste und zweite Lagerschale des Lagerbocks miteinander
verbindet und auf diese Weise die Schersteifigkeit des Lagers erhöht.
[0023] In einer vorteilhaften Ausbildungsform ist dabei vorgesehen, dass das mindestens
eine vertikal verlaufende Stützelement parallel zu einem in den entsprechenden Aufnahmen
der ersten und zweiten Lagerschale aufgenommenen gemeinsamen Schwenkbolzen bzw. parallel
zu in den entsprechenden Aufnahmen der ersten und zweiten Lagerschale aufgenommenen
Drehzapfen verläuft.
[0024] Um zu verhindern, dass die Verschwenkbarkeit einer an dem Lagerbock angebrachten
Kupplungsstange durch das mindestens eine vertikal verlaufende Stützelement eingeschränkt
bzw. behindert wird, ist in einer besonders bevorzugten Realisierung der zuletzt genannten
Ausführungsformen vorgesehen, dass das mindestens eine vertikal verlaufende Stützelement
in einer vertikalen Spiegelsymmetrieebene des Lagerbocks vorzugsweise zwischen einer
durch die beiden Aufnahmen der ersten und zweiten Lagerschale definierten Drehachse
und der Flanschebene liegt.
[0025] Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass mit geringem
Aufwand ein herkömmlicher Lagerbock mit einer Stützstruktur zur Erhöhung der Schersteifigkeit
des Lagers nachträglich ausgerüstet werden kann. Hierzu bietet es sich beispielsweise
an, dass die herkömmlichen Lagerschalen durch entsprechend abgeänderte Lagerschalen
ersetzt werden. Vorzugsweise weisen die abgeänderten Lagerschalen zusätzlich zu der
Aufnahme zum Aufnehmen einer vertikal verlaufenden Schwenkbolzens eine weitere von
dieser Aufnahme beabstandete Aufnahme auf, wobei diese weitere Aufnahme dazu dient,
einen Endbereich des mindestens einen Stützelements aufzunehmen.
[0026] Um zu erreichen, dass in einem Crashfall eine an dem Lagerbock schwenkbar angelenkte
Kupplungsstange nach einem vorhersehbaren Ereignisablauf aus dem Kraftfluss genommen
werden kann, ist in einer bevorzugten Realisierung des erfindungsgemäßen Lagerbocks
vorgesehen, dass die erste Lagerschale und die zweite Lagerschale jeweils als Längsschlitten
ausgeführt sind, wobei der Lagerbock eine der ersten Lagerschale zugeordnete Führung
und/oder eine der zweiten Lagerschale zugeordnete Führung aufweist zum vertikalen
Stützen und axialen Führen der ersten und/oder zweiten Lagerschale nach Ansprechen
des mindestens einen ersten und zweiten Abscher-/Abreißelements. Selbstverständlich
ist die erfindungsgemäße Lösung nicht auf das Vorhandensein von einer der zwei Führungen
beschränkt. Vielmehr ist eine beliebige Anzahl von Führungen denkbar.
[0027] Unter dem hierin verwendeten Griff "Abscher-/Abreißelement" ist allgemein ein Verbindungselement
zu verstehen, welches bis zu einer auf die entsprechende Lagerschale einwirkenden,
vorab festlegbaren kritischen Stoßkraft die entsprechende Lagerschale mit dem Flansch
des Lagerbocks (direkt oder indirekt) verbindet, und welches bei Überschreiten der
vorab festlegbaren kritischen Stoßkraft seine Verbindungsfunktion verliert.
[0028] In vorteilhafter Weise ist bei dem erfindungsgemäßen Lagerbock eine Vielzahl von
ersten und/oder zweiten Abscher-/Abreißelementen vorgesehen, wobei für jedes der Vielzahl
von ersten und/oder zweiten Abscher-/Abreißelementen eine kritische Ansprechkraft,
bei welcher das Abscher-/Abreißelement seine Verbindungsfunktion verliert, gleich
oder im Wesentlichen gleich ist.
[0029] In einer bevorzugten Realisierung des erfindungsgemäßen Lagerbocks ist vorgesehen,
dass die entsprechenden Abscher-/Abreißelemente als vertikal verlaufende Abscherschrauben
ausgeführt sind, welche bis zu einer auf die entsprechende Lagerschale in horizontaler
Richtung einwirkenden kritischen Stoßkraft die entsprechende Lagerschale mit einem
mit dem Flansch des Lagerbocks verbundenen Gabelarm des Lagerbocks verbindet. Dieser
Gabelarm kann beispielsweise Teil der zuvor unter Bezugnahme auf die Darstellung in
den Figuren 1a bis 1d beschriebenen Käfig- bzw. Gehäusestruktur des Lagerbocks sein.
[0030] Im Lagerbock ist vorzugsweise ein koaxial zur Längsachse des Lagerbocks angeordneter
Durchgang vorgesehen, wobei die erste Lagerschale des Lagerbocks oberhalb und die
zweite Lagerschale des Lagerbocks unterhalb des Durchgangs vorgesehen sind. Dieser
Durchgang dient zur Aufnahme einer mit einer Kupplungsstange verbundenen oder verbindbaren
Zug-/Stoßeinrichtung. Der Durchgang ist vorzugsweise derart dimensioniert, dass die
auf dem Markt üblichen Zug-/Stoßeinrichtungen (Elastomer-Federeinrichtungen) in dem
durch den Durchgang definierten Raum innerhalb des Lagerbocks aufnehmbar sind.
[0031] In einer bevorzugten Realisierung des erfindungsgemäßen Lagerbocks ist dieser im
Hinblick auf eine durch seine Längsachse verlaufende Vertikalebene spiegelsymmetrisch
ausgeführt, wobei eine durch die erste und zweite Lagerschalen definierte Drehachse
in dieser Vertikalebene liegt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der horizontale
Schwenkbereich einer in dem Lagerbock schwenkbar gelagerten Zug-/Stoßeinrichtung nicht
durch Bauteile des Lagerbocks behindert wird.
[0032] Schließlich ist es von Vorteil, wenn ein Zuganschlag vorgesehen ist, damit bei einer
Zugbelastung die entsprechenden Abscher-/Abreißelemente nicht beansprucht werden bzw.
entlastet werden, so dass bei einer Zugbelastung die Abscher-/Abreißelemente nicht
ansprechen können. Der Zuganschlag verhindert ferner, dass eine Kupplungsstange vollständig
von dem Lagerbock getrennt wird, selbst wenn die Abscher-/Abreißelemente angesprochen
haben.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Kupplungsanlenkung zum gelenkigen
Verbinden einer Kupplungsstange mit einem Wagenkasten, insbesondere mit einem Wagenkasten
eines mehrgliedrigen, spurgeführten Fahrzeuges, wobei die Kupplungsanlenkung einen
mit dem Wagenkasten verbundenen Lagerbock der vorstehend beschriebenen Art und eine
an den Lagerbock in horizontaler Ebene verschwenkbar angelenkte Zug-/Stoßeinrichtung
zum Abdämpfen von über die Kupplungsstange auf den Lagerbock übertragenen Zug- und
Stoßkräften aufweist.
[0034] Allerdings ist die Erfindung nicht auf eine Zug-/Stoßeinrichtung beschränkt; vielmehr
eignet sich der erfindungsgemäße Lagerbock auch zum Anlenken einer Kupplungsstange,
ohne dass hierfür eine Zug-/Stoßeinrichtung in der Anlenkung zum Einsatz kommt.
[0035] In einer bevorzugten Realisierung der Kupplungsanlenkung ist die Zug-/Stoßeinrichtung
als Federeinrichtung bzw. Federapparat ausgeführt, welche eine mit einem wagenkastenseitigen
Endbereich der Kupplungsstange verbundene oder verbindbare Zug-/Druckstange, mindestens
ein Federelement vorzugsweise in Gestalt eines ringförmigen Federelements aus einem
Elastomer-Material und ein zur Kupplungsstange hin offenes Gehäuse aufweist, wobei
in diesem Gehäuse das mindestens eine Federelement aufgenommen ist. Das mindestens
eine Federelement ist vorzugsweise in Längsrichtung der Zug-/Druckstange auf die Zug-/
Druckstange aufgeschoben und dort beispielsweise mit Hilfe einer Mutter fixiert.
[0036] Das Gehäuse der als Federeinrichtung bzw. Federapparat ausgeführten Zug-/ Stoßeinrichtung
ist in vorteilhafter Weise über einen ersten Drehzapfen in der Aufnahme der ersten
Lagerschale und über einen zweiten Drehzapfen in der Aufnahme der zweiten Lagerschale
in horizontaler Ebene verschwenkbar an dem Lagerbock angelenkt. Bei einer derartigen
Zug-/Stoßeinrichtung sind in vorteilhafter Weise zwischen der Innenumfangsfläche des
Gehäuses vorgespannte federnde Ringe aus einem elastischen Werkstoff vorgesehen, die
mit ihrer Mittelebene vertikal ausgerichtet und mit gegenseitigem Abstand in Längsrichtung
der Zug-/ Druckstange hintereinander angeordnet sind. Allerdings ist es hierbei auch
denkbar, anstelle mehrerer einzelner, hintereinander angeordneter Ringe ein einziges,
beispielsweise zylinderförmiges Elastomer-Element (Elastomer-Zylinder) zu verwenden,
auf dessen Außenumfangsfläche ringförmig umlaufende Elastomer-Wülste vorgesehen sind.
[0037] In einer möglichen Realisierung der als Elastomer-Federeinrichtung ausgeführten Zug-/Stoßeinrichtung
weisen sowohl das hintere, d.h. wagenkastenseitige Ende der Kupplungsstange bzw. die
Zug-/Druckstange, als auch die Innenseite des Gehäuses zueinander gerichtete umlaufende
Ringwülste auf, wobei die aus einem elastischen Werkstoff hergestellten federnden
Ringe bzw. der genannte Elastomer-Zylinder mit den Ringwülsten jeweils in Zwischenräumen
zwischen zwei benachbarten Ringwülsten gegenüber dem hinteren Ende der Kupplungsstange
und dem Gehäuse gehalten werden. Jeder federnde Ring bzw. Ringwulst liegt dabei unmittelbar
sowohl an der Umfangsfläche des Kupplungsschaftes als auch an der Innenumfangsfläche
des Gehäuses an, wobei mit Bezug auf Zug- und Stoßkräfte unbelastetem Zustand der
Elastomer-Federeinrichtung die Ringwülste der Kupplungsstange mit den zugeordneten
Ringwülsten des Gehäuses fluchten.
[0038] Wie bereits angedeutet, ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Gehäuse der als Elastomer-Federeinrichtung
ausgeführten Zug-/Stoßeinrichtung über die bereits genannten Drehzapfen in den Aufnahmen
der entsprechenden Lagerschalen in horizontaler Ebene verschwenkbar an dem Lagerbock
angelenkt ist. Vorzugsweise sind/ist die erste und/oder zweite Lagerschale mit Hilfe
von mindestens einem Abscherelement (Abscherschraube) mit entsprechenden Gabelarmen
des Lagerbocks derart verbunden, dass diese Abscherelemente bei einer von der Kupplungsstange
auf den Lagerbock übertragenen kritischen Stoßkraft abschert und somit die Verbindung
zwischen den Lagerschalen und dem Lagerbock gelöst wird. Mit anderen Worten, bei dieser
bevorzugten Realisierung der erfindungsgemäßen Kupplungsanlenkung ist das Gehäuse
der Elastomer-Federeinrichtung mit dem Lagerbock über entsprechende Abscherelemente
verbunden, so dass bei Überschreiten einer festgelegten kritischen Stoßkraft die Kupplungsstange
mit dem Gehäuse und der darin vorgesehenen Elastomer-Federeinrichtung aus dem auf
den Lagerbock übertragenen Kraftfluss genommen wird.
[0039] Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass die zuletzt genannte Ausführungsform selbstverständlich
nicht nur auf Elastomer-Federeinrichtungen beschränkt ist, sondern auch bei anderen
in der Anlenkung integrierten Zug-/Stoßeinrichtungen anwendbar ist. Beispielsweise
kann eine derartige Zug-/Stoßeinrichtung auch mit Gummihohlfedern, Reibungsfedern,
hydraulischen Einrichtungen und Kombinationen hiervon ausgeführt werden. Auch ist
es denkbar, zusätzlich oder alternativ zu solchen regenerativen Stoßelementen destruktive
Stoßelemente einzusetzen.
[0040] Ein weiterer Vorteil der zuletzt genannten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kupplungsanlenkung liegt darin, dass nach Überschreitung der kritischen Stoßkraft
durch das Trennen der Verbindung zwischen dem Gehäuse der Zug/Stoßeinrichtung (Elastomer-Federeinrichtung)
und dem Lagerbock nicht nur die Zug-/Stoßeinrichtung (Elastomer-Federeinrichtung),
sondern auch die damit verbundene Kupplungsstange aus dem Kraftfluss genommen werden,
so dass der Lagerbock an seiner ursprünglichen Position am Wagenkasten verbleibt.
Insbesondere wird dadurch in einem Crashfall nicht mehr der gesamte Lagerbock beispielsweise
in einen im Untergestell des Wagenkastens hierfür vorgesehenen Raum verschoben, wie
es bei herkömmlichen Mittelpuffer-Kupplungen teilweise der Fall ist. Stattdessen verbleibt
der Lagerbock am Wagenkasten und kann im Hinblick auf den von dem Lagerbock gelösten
Kupplungsschaft die Funktion eines "Führungsprofils" bzw. eines "Auffangelements"
übernehmen, da die Zug/Stoßeinrichtung (Elastomer-Federeinrichtung) mit dem Kupplungsschaft
in der oder an der durch den Lagerbock verlaufenden Öffnung abgestützt werden kann
und somit verhindert wird, dass der abgetrennte Kupplungsschaft oder die abgetrennte
Zug-/Stoßeinrichtung auf die Strecke (Gleisbett) herunterfallen kann.
[0041] Besonders bevorzugt ist bei der erfindungsgemäßen Kupplungsanlenkung, bei welcher
eine an dem Lagerbock in horizontaler Ebene verschwenkbar angelenkte Zug-/Stoßeinrichtung
zum Einsatz kommt, vorgesehen, dass die Zug/Stoßeinrichtung so ausgeführt ist, dass
die von über die Kupplungsstange auf die Zug-/Stoßeinrichtung übertragenen Zug- und
Stoßkräfte durch regenerative Verformung der in der Zug-/Stoßeinrichtung vorgesehenen
Federelemente bis zu einer fest definierten Größe gedämpft werden, wobei diese fest
definierte Größe auf einen Wert kleiner als die Ansprechkraft des zumindest einen
Abscherelements festgelegt ist, mit welchem die Zug-/Stoßeinrichtung mit dem Lagerbock
in horizontaler Ebene verschwenkbar verbunden ist. Hierdurch wird erreicht, dass die
Zug-/Stoßeinrichtung Zug- und Druckkräfte bis zu der fest definierten Größe aufnimmt
und somit kleinere Stöße, wie beispielsweise während des Fahrens oder beim Bremsen
auftretende Stöße und Vibrationen, absorbiert und damit eliminiert werden.
[0042] Die darüber hinausgehenden Kräfte, welche etwa bei einem Aufprall des Fahrzeuges
auf ein Hindernis (Crashfall) auftreten, bewirken, dass das zum Verbinden der Zug-/Stoßeinrichtung
mit dem Lagerbock zum Einsatz kommende mindestens eine Abscherelement anspricht, wodurch
die Verbindung zwischen der Zug-/Stoßeinrichtung und dem Lagerbock gelöst und die
Zug-/Stoßeinrichtung sowie die Kupplungsstange zumindest teilweise aus dem auf den
Lagerbock übertragenen Kraftfluss genommen werden. Auf diese Weise kann nach Ausschöpfung
des Dämpfungsvermögens der in der Zug-/Stoßeinrichtung vorgesehenen Federelemente
die verbleibende Restenergie beispielsweise auf wagenkastenseitige Energieaufnahmeelemente,
wie etwa Reibeelemente oder Crashboxen, übertragen wird. Der Vorteil liegt hierin,
dass bei einem Unfall ein größtmöglicher kalkulierbarer Energieverzehr bei einem vorhersehbaren
Ereignisablauf erreicht werden kann, da der Kupplungsschaft mit der Mittelpufferkupplung
bei Überschreiten eines definierten Kraftniveaus aus dem Kraftfluss genommen wird
und so den Zusammenstoß der Wagenkästen und den Einsatz der wagenkastenseitigen Energieaufnahmeelemente
erlaubt.
[0043] In einer bevorzugten Realisierung der erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen, dass
das Gehäuse der Zug-/Stoßeinrichtung, welches beispielsweise mit Hilfe des mindestens
einen Abscherelements am Lagerbock des Wagenkastens horizontal verschwenkbar angelenkt
ist, aus zwei Halbschalen besteht, die lösbar miteinander verbunden werden können.
Als Verbindung hierzu kommen beispielsweise Schraubbolzen in Frage. Selbstverständlich
ist es aber auch denkbar, nicht nur zwei, sondern mehrere Gehäuseteile zu verbinden.
Hierbei wird der Einbau der Federelemente in der Zug-/Stoßeinrichtung erleichtert.
[0044] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
[0045] Es zeigen:
- Fig. 1a:
- eine perspektivische Ansicht eines aus dem Stand der Technik bekannten Lagerbocks
zum Anlenken einer Kupplungsstange an einen Wagenkasten eines spurgeführten Fahrzeuges,
insbesondere Schienenfahrzeuges;
- Fig. 1b:
- den aus dem Stand der Technik bekannten Lagerbock gemäß Fig. 1a in einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 1c:
- den aus dem Stand der Technik bekannten Lagerbock gemäß Fig. 1a in einer Draufsicht;
- Fig. 1d:
- den aus dem Stand der Technik bekannten Lagerbock gemäß Fig. 1a in einer Seitenschnittansicht
gemäß der Linie A-A in Fig. 1c;
- Fig. 2a:
- eine perspektivische Ansicht einer exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lagerbocks;
- Fig. 2b:
- die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lagerbocks gemäß Fig. 2a in
einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 2c:
- die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lagerbocks in einer Draufsicht;
- Fig. 2d:
- die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lagerbocks gemäß Fig. 2a in
einer Seitenschnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 2c;
- Fig. 2e:
- die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lagerbocks in einer Frontalansicht;
- Fig. 3a, b:
- perspektivische Ansichten einer bei der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lagerbocks gemäß Fig. 2a zum Einsatz kommenden Lagerschale;
- Fig. 4:
- eine Draufsicht auf die Lagerschale gemäß Fig. 3a, b; und
- Fig. 5a-c:
- Schnittansichten durch die Lagerschale gemäß Fig. 3a, b entlang der Linien A-A, B-B
bzw. C-C in Fig. 4.
[0046] Die in den Figuren 2a bis 2e dargestellte exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lagerbocks 1 weist einen Flansch 2 auf, welcher im betriebsgemäßen Gebrauch des Lagerbocks
1 in einer vertikalen Ebene (vertikale Flanschebene) liegt und zwei seitliche Flanschbereiche
2.1, 2.2 aufweist. Wie es insbesondere der Darstellung in Fig. 2e entnommen werden
kann, sind bei der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lagerbocks
1 die seitlichen Flanschbereiche 2.1, 2.2 im Hinblick auf eine senkrecht zur Flanschebene
verlaufende Vertikalebene spiegelsymmetrisch ausgeführt. Die seitlichen Flanschbereiche
2.1, 2.2 weisen eine Vielzahl von Durchgangslöchern 19 auf, so dass der Lagerbock
1 über den Flansch 2 bzw. die seitlichen Flanschbereiche 2.1, 2.2 mit Hilfe von Schrauben
(nicht dargestellt) an der Stirnseite eines ebenfalls nicht dargestellten Wagenkastens
bzw. an dem Untergestell des Wagenkastens befestigt werden kann.
[0047] Die in den Figuren 2a bis 2e dargestellte exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lagerbocks 1 ist ferner mit einem oberen Gabelarm 14 und einem unteren Gabelarm 15
versehen, deren wagenkastenseitigen Endbereiche mit dem Flansch 2 verbunden sind.
Der obere und untere Gabelarm 14, 15 bilden insgesamt eine Käfig- bzw. Gehäusestruktur
20 des Lagerbocks aus derart, dass in dem Lagerbock 1 ein Durchgang 16 definiert wird.
In der Käfig- bzw. Gehäusestruktur 20 ist eine Zug-/Stoßeinrichtung aufnehmbar, welche
dazu dient, die in einem normalen Fahrbetrieb über eine Kupplungsstange in den Lagerbock
1 eingeleiteten Zug-/Druckkräfte abzudämpfen.
[0048] Der Lagerbock 1 gemäß den Darstellungen in den Figuren 2a bis 2e ist ferner mit einem
vertikalen Schwenkbolzen 10 versehen. Über diesen Schwenkbolzen 10 ist ein wagenkastenseitiger
Endbereich einer Kupplungstange oder eine mit einer Kupplungsstange verbundene Zug-/Stoßeinrichtung
einer Kupplungsanlenkung in horizontaler Ebene relativ zu dem Lagerbock 1 verschwenkbar
anlenkbar. Der vertikale Schwenkbolzen 10 ist über ein Lager mit dem Lagerbock 1 verbunden.
Bei der in den Figuren 2a bis 2e exemplarisch dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lagerbocks 1 wird das Lager durch eine erste Lagerschale 3 und eine zweite Lagerschale
4 gebildet. Im Einzelnen, und wie es insbesondere der Darstellung in Fig. 2d entnommen
werden kann, weist die erste Lagerschale 3 eine erste Aufnahme 7 auf, in welcher der
obere Endbereich des vertikalen Schwenkbolzens 10 aufgenommen ist. In gleicher Weise
weist die zweite Lagerschale 4 eine zweite Aufnahme 8 auf, in welcher der untere Endbereich
des vertikalen Schwenkbolzens 10 aufgenommen ist.
[0049] Die erste Lagerschale 3 ist mit Hilfe von mehreren Abscher-/Abreißelementen (Abscherschrauben
5) über den oberen Gabelarm 14 mit dem Flansch 2 verbunden. Die zweite Lagerschale
4 ist ebenfalls über mehrere Abscher-/Abreißelemente (Abscherschrauben 6) über den
unteren Gabelarm 15 mit dem Flansch 2 verbunden. Die Abscherschrauben 5, 6 sind derart
ausgelegt und dimensioniert, dass bei Überschreiten einer kritischen in Längsrichtung
L des Lagerbocks auf den Schwenkbolzen 10 einwirkenden Druckkraft diese abscheren
und somit ihre Verbindungsfunktion verlieren.
[0050] Um das Ansprechen der Abreißelemente der ersten und zweiten Lagerschale 3, 4 zu synchronisieren
und die Schersteifigkeit des in den jeweiligen Aufnahmen 7, 8 der beiden Lagerschalen
3, 4 aufgenommenen Schwenkbolzens 10 zu erhöhen, ist bei der exemplarischen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Lagerbocks 1 eine Stützstruktur 9 vorgesehen. Im Einzelnen dient
diese Stützstruktur 9 zum Verhindern einer Scher- und Biegebewegung der ersten Lagerschale
3 relativ zu der zweiten Lagerschale 4 nach Ansprechen der oberen und unteren Abscherschrauben
5, 6.
[0051] Integraler Bestandteil der Stützstruktur 9 sind bei der erfindungsgemäßen Lösung
die erste und zweite Lagerschale 3, 4 sowie der vertikale Schwenkbolzen 10, dessen
oberer Endbereich in der Aufnahme 7 der ersten Lagerschale 3 und dessen unterer Endbereich
in der Aufnahme 9 der zweiten Lagerschale 4 aufgenommen ist.
[0052] Den Darstellungen in den Figuren 2b und 2d ist insbesondere zu entnehmen, dass die
Stützstruktur 9 ferner ein vertikal verlaufendes Stützelement 11 aufweist, welches
die erste und zweite Lagerschale 3, 4 miteinander verbindet. Im Einzelnen ist das
vertikal verlaufende Stützelement 11 parallel zu dem in den entsprechenden Aufnahmen
7, 8 der ersten und zweiten Lagerschale 3, 4 aufgenommenen gemeinsamen Schwenkbolzen
10 angeordnet und liegt in einer vertikalen Symmetrieebene des Lagerbocks 1.
[0053] Der Seitenschnittansicht gemäß Fig. 2d ist zu entnehmen, dass die erste Lagerschale
3 eine in Längsrichtung L des Lagerbocks 1 von der Aufnahme 7 der ersten Lagerschale
3 beabstandete weitere Aufnahme 17 zur Aufnahme eines ersten Endbereiches des Stützelements
11 aufweist. In gleicher Weise weist die zweite Lagerschale 4 eine in Längsrichtung
L des Lagerbocks 1 von der Aufnahme 8 der zweiten Lagerschale 4 beabstandete weitere
Aufnahme 18 zur Aufnahme eines dem ersten Endbereich gegenüberliegenden zweiten Endbereiches
des vertikalen Stützelements 11 auf.
[0054] Ferner ist der Darstellung in Fig. 2d zu entnehmen, dass bei der erfindungsgemäßen
Lösung ein Zuganschlag 21 zum Einsatz kommt. Dieser Zuganschlag 21 entlastet die Abscher-/Abreißelemente
5, 6 bei Zugbelastung, d. h. in einem Fall, wenn über eine Kupplungsstange Zugkräfte
in den Lagerbock 1 eingeleitet werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die
Abscher-/Abreißelemente 5, 6 nur bei Druckbelastung ansprechen können. Ferner wird
durch das Vorsehen eines Zuganschlages 21 wirksam verhindert, dass sich eine Kupplungsstange
nach Ansprechen der Abscher-/Abreißelemente 5, 6 vollständig von dem Lagerbock 1 trennen
kann.
[0055] In diesem Zusammenhang wird auch auf die perspektivischen Ansichten der bei dem erfindungsgemäßen
Lagerbock gemäß Fig. 2a zum Einsatz kommenden Lagerschalen 3, 4 in den Figuren 3a
und 3b verwiesen. Fig. 5a, b und c zeigen Schnittansichten durch die Lagerschale gemäß
Fig. 3a, b entlang der Linien A-A, B-B bzw. C-C in Fig. 4.
[0056] Den Darstellungen in den Figuren 3a, b und in Fig. 4 ist zu entnehmen, dass die Lagerschalen
3, 4 als Längsschlitten ausgeführt sind, wobei der Lagerbock 1 eine der ersten Lagerschale
3 zugeordnete Führung 12 und eine der zweiten Lagerschale 4 zugeordnete Führung 13
aufweist. Diese Führungen dienen als vertikale Anlagefläche und zum axialen Führen
der beiden Lagerschalen 3, 4 nach Ansprechen der entsprechenden Abscherschrauben 5,
6.
[0057] Kurz zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass durch das Vorsehen der Stützstruktur
9 insgesamt die Scherfestigkeit des Lagers bestehend aus den Lagerschalen 3, 4 und
dem Schwenkbolzen 10 erhöht werden kann, so dass sichergestellt ist, dass in einem
Crashfall die die Lagerschalen 3, 4 mit den Gabelarmen 14, 15 verbindenden Abscherschrauben
5, 6 gleichzeitig ansprechen und ein Verkanten einer über den Schwenkbolzen 10 an
dem Lagerbock 1 angelenkten Kupplungsstange wirksam verhindert werden kann.
[0058] Die erfindungsgemäße Lösung ist nicht auf das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter
Merkmale.
[0059] Insbesondere ist es denkbar, dass anstelle eines gemeinsamen vertikalen Schwenkbolzens
10 in den entsprechenden Aufnahmen 7, 8 der ersten und zweiten Lagerschale 3, 4 jeweils
ein Drehzapfen aufgenommen ist, welche das Gehäuse einer in der Käfig- bzw. Gehäusestruktur
20 des Lagerbocks 1 aufgenommenen Zug-/Stoßeinrichtung verbinden. Eine derartige Zug-/Stoßeinrichtung
dient zum Abdämpfen von über eine Kupplungsstange auf den Lagerbock 1 übertragenen
Zug- und Druckkräften.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Lagerbock
- 2
- Flansch
- 2.1, 2.2
- seitliche Flanschbereich
- 3
- erste Lagerschale
- 4
- zweite Lagerschale
- 5
- erstes Abscher-/Abreißelement
- 6
- zweites Abscher-/Abreißelement
- 7
- erste Aufnahme
- 8
- zweite Aufnahme
- 9
- Stützstruktur
- 10
- Schwenkbolzen
- 11
- Stützelement
- 12
- erste Führung
- 13
- zweite Führung
- 14
- erster Gabelarm
- 15
- zweiter Gabelarm
- 16
- Durchgang
- 17
- erste weitere Aufnahme
- 18
- zweite weitere Aufnahme
- 19
- Durchgangsloch
- 20
- Käfig- bzw. Gehäusestruktur
- 21
- Zuganschlag
- L
- Längsrichtung des Lagerbocks
- R
- Drehachse
- 101
- Lagerbock (Stand der Technik)
- 102
- Flansch (Stand der Technik)
- 103
- erste Lagerschale (Stand der Technik)
- 104
- zweite Lagerschale(Stand der Technik)
- 105
- Abscher-/Abreißelement (Stand der Technik)
- 106
- Abscher-/Abreißelement (Stand der Technik)
- 107
- erste Aufnahme (Stand der Technik)
- 108
- zweite Aufnahme (Stand der Technik)
- 110
- Schwenkbolzen (Stand der Technik)
- 114
- erster Gabelarm (Stand der Technik)
- 115
- zweiter Gabelarm (Stand der Technik)
- 116
- Durchgang (Stand der Technik)
- 120
- Käfig- bzw. Gehäusestruktur (Stand der Technik)
1. Lagerbock (1) zum Anlenken einer Kupplungsstange an einen Wagenkasten eines spurgeführten
Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges, wobei der Lagerbock (1) folgendes aufweist:
- einen in einer vertikalen Ebene angeordneten Flansch (2) zum Verbinden des Lagerbocks
(1) mit dem Wagenkasten oder einem Untergestell hiervon; und
- ein Lager mit einer in einer ersten horizontalen Ebene verlaufenden ersten Lagerschale
(3), welche mit Hilfe von mindestens einem ersten Abscher-/Abreißelement (5) mit dem
Flansch (2) verbunden ist, und mit einer von der ersten Lagerschale (3) vertikal beabstandeten
und in einer zweiten horizontalen Ebene verlaufenden zweiten Lagerschale (4), welche
mit Hilfe von mindestens einem zweiten Abscher-/Abreißelement (6) mit dem Flansch
(2) verbunden ist,
wobei die erste und zweite Lagerschale (3, 4) jeweils eine Aufnahme (7, 8) aufweisen
zum Aufnehmen eines vertikal verlaufenden gemeinsamen Schwenkbolzens (10) oder zum
Aufnehmen von jeweils einem vertikal verlaufenden und der jeweiligen Lagerschale (3,
4) entsprechend zugeordneten Drehzapfen, und wobei eine Stützstruktur (9) vorgesehen
ist zum Verhindern einer Scherbewegung der ersten Lagerschale (3) relativ zu der zweiten
Lagerschale (4) nach Ansprechen des mindestens einen ersten und/oder zweiten Abscher-/Abreißelements
(5, 6).
2. Lagerbock (1) nach Anspruch 1,
wobei die erste und zweite Lagerschale (3, 4) integraler Bestandteil der Stützstruktur
(9) sind.
3. Lagerbock (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Stützstruktur (9) einen Schwenkbolzen (10) aufweist mit einem in der Aufnahme
der ersten Lagerschale (3) aufgenommenen ersten Endbereich und einem in der Aufnahme
der zweiten Lagerschale (4) aufgenommenen zweiten Endbereich, wobei der Schwenkbolzen
(10) ausgebildet ist zum verschwenkbaren Anlenken einer Kupplungsstange.
4. Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Stützstruktur (9) mindestens ein vertikal verlaufendes Stützelement (11)
aufweist, welches die erste und zweite Lagerschale (3, 4) miteinander verbindet.
5. Lagerbock (1) nach Anspruch 4,
wobei das mindestens eine vertikal verlaufende Stützelement (11) parallel zu einem
in den entsprechenden Aufnahmen (7, 8) der ersten und zweiten Lagerschale (3, 4) aufgenommenen
gemeinsamen Schwenkbolzen (10) bzw. parallel zu in den entsprechenden Aufnahmen (7,
8) der ersten und zweiten Lagerschale (3, 4) aufgenommene Drehzapfen verläuft und
vorzugsweise in einer vertikalen Symmetrieebene des Lagerbocks (1) liegt.
6. Lagerbock (1) nach Anspruch 4 oder 5,
wobei die erste Lagerschale (3) eine in Längsrichtung (L) des Lagerbocks (1) von der
Aufnahme (7) der ersten Lagerschale (3) beabstandete weitere Aufnahme (17) zur Aufnahme
eines ersten Endbereiches des mindestens einen Stützelements (11) aufweist,
wobei die zweite Lagerschale (4) eine in Längsrichtung (L) des Lagerbocks (1) von
der Aufnahme (8) der zweiten Lagerschale (4) beabstandete weitere Aufnahme (18) zur
Aufnahme eines dem ersten Endbereich gegenüberliegenden zweiten Endbereiches des mindestens
einen Stützelements (11) aufweist.
7. Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die erste Lagerschale (3) und die zweite Lagerschale (4) jeweils als Längsschlitten
ausgeführt sind, und wobei der Lagerbock (1) eine der ersten Lagerschale (3) zugeordnete
Führung (12) und/oder eine der zweiten Lagerschale (4) zugeordnete Führung (13) aufweist
zum axialen Führen der ersten und/oder zweiten Lagerschale (3, 4) nach Ansprechen
des mindestens einen ersten und zweiten Abscher-/Abreißelements (5, 6); und/oder
wobei das mindestens eine erste Abscher-/Abreißelement (5) als Verbindungselement
ausgeführt ist, welches bis zu einer auf die erste Lagerschale (3) einwirkenden, vorab
festlegbaren kritischen Stoßkraft die erste Lagerschale (3) mit dem Flansch (2) des
Lagerbocks (1) verbindet, und welches bei Überschreiten der vorab festlegbaren kritischen
Stoßkraft seine Verbindungsfunktion verliert; und/oder
wobei das mindestens eine zweite Abscher-/Abreißelement (6) als Verbindungselement
ausgeführt ist, welches bis zu einer auf die zweite Lagerschale (4) einwirkenden,
vorab festlegbaren kritischen Stoßkraft die zweite Lagerschale (4) mit dem Flansch
(2) des Lagerbocks (1) verbindet, und welches nach Überschreiten der vorab festlegbaren
Stoßkraft seine Verbindungsfunktion verliert; und/oder
wobei eine Vielzahl von ersten und/oder zweiten Abscher-/Abreißelementen (5, 6) vorgesehen
ist, wobei für jedes der Vielzahl von ersten und/oder zweiten Abscher-/Abreißelemente
(5, 6) eine kritische Ansprechkraft, bei welcher das Abscher-/Abreißelement (5, 6)
seine Verbindungsfunktion verliert, gleich oder im Wesentlichen gleich ist.
8. Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei das mindestens eine erste Abscher-/Abreißelement (5) als vertikal verlaufende
Abscherschraube ausgeführt ist, welche bis zu einer auf die erste Lagerschale (3)
in horizontaler Richtung einwirkenden, vorab festlegbaren kritischen Stoßkraft die
erste Lagerschale (3) mit einem mit dem Flansch (2) des Lagerbocks (1) verbundenen
ersten Gabelarm (14) des Lagerbocks (1) verbindet.
9. Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei das mindestens eine zweite Abscher-/Abreißelement (6) als vertikal verlaufende
Abscherschraube ausgeführt ist, welche bis zu einer auf die zweite Lagerschale (4)
in horizontaler Richtung einwirkenden, vorab festlegbaren kritischen Stoßkraft die
zweite Lagerschale (4) mit einem mit dem Flansch (2) des Lagerbocks (1) verbundenen
zweiten Gabelarm (15) des Lagerbocks (1) verbindet.
10. Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei ferner mindestens ein Zuganschlag (21) vorgesehen ist zum Entlasten des mindestens
einen ersten und zweiten Abscher-/Abreißelements (5, 6) beim Einleiten von Zugkräften
über eine Kupplungsstange in den Lagerbock.
11. Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei im Lagerbock (1) ein koaxial zur Längsachse (L) des Lagerbocks (1) angeordneter
Durchgang (16) vorgesehen ist, wobei die erste Lagerschale (3) oberhalb und die zweite
Lagerschale (4) unterhalb des Durchgangs (16) vorgesehen ist.
12. Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei die entsprechenden Aufnahmen (7, 8) der ersten und zweiten Lagerschale (3, 4)
eine gemeinsame vertikale Drehachse (R) definieren für eine in dem Lagerbock (1) in
horizontaler Ebene schwenkbar aufnehmbare Zug-/Stoßeinrichtung, insbesondere Elastomer-Federeinrichtung.
13. Kupplungsanlenkung zum gelenkigen Verbinden einer Kupplungsstange mit einem Wagenkasten,
insbesondere mit einem Wagenkasten eines mehrgliedrigen, spurgeführten Fahrzeuges,
wobei die Kupplungsanlenkung folgendes aufweist:
- einen Lagerbock (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12; und
- eine an den Lagerbock (1) in horizontaler Ebene verschwenkbar angelenkte Zug-/Stoßeinrichtung
zum Dämpfen von über die Kupplungsstange auf den Lagerbock (1) übertragenen Zug- und
Druckkräften.
14. Kupplungsanlenkung nach Anspruch 13,
wobei die Zug-/Stoßeinrichtung als Elastomer-Federeinrichtung ausgebildet ist und
folgendes aufweist:
- eine mit einem wagenkastenseitigen Endbereich der Kupplungsstange verbundene oder
verbindbare Zug-/Druckstange;
- mindestens ein Elastomer-Federelement vorzugsweise in Gestalt eines ringförmigen
Federelements aus einem elastischen Werkstoff; und
- ein zur Kupplungsstange hin offenes Gehäuse, in welchem das mindestens eine Elastomer-Federelement
aufgenommen ist, wobei das Gehäuse vorzugsweise geteilt ausgebildet ist und aus lösbar
miteinander zu verbindenden Halbschalen besteht;
wobei das mindestens eine Elastomer-Federelement in Längsrichtung (L) der Zug-/Druckstange
auf die Zug-/Druckstange aufgeschoben und dort fixiert ist; und
wobei das Gehäuse der Elastomer-Federeinrichtung über einen ersten Drehzapfen in der
Aufnahme (7) der ersten Lagerschale (3) und über einen zweiten Drehzapfen in der Aufnahme
(8) der zweiten Lagerschale (4) in horizontaler Ebene verschwenkbar an den Lagerbock
(1) angelenkt ist.
15. Kupplungsanlenkung nach Anspruch 13 oder 14,
wobei der erste und/oder zweite Drehzapfen als Abscherelement ausgebildet sind/ist
derart, dass der entsprechende Drehzapfen bei einer von der Kupplungsstange auf den
Lagerbock (1) übertragenen kritischen Stoßkraft abschert und somit die Verbindung
zwischen dem Gehäuse der Elastomer-Federeinrichtung und dem Lagerbock (1) gelöst wird,
wobei insbesondere der als Abscherelement ausgebildete erste und/oder
zweite Drehzapfen mindestens eine Sollbruchstelle aufweist, die vorzugsweise bei einer
festlegbaren kritischen Stoßkraft versagt, so dass somit die Verbindung zwischen dem
Gehäuse der Elastomer-Federeinrichtung und dem Lagerbock (1) gelöst wird.