[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Tragstruktur eines Offshore-Bauwerks, insbesondere
einer Windenergieanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bisherige Offshore Windenergieanlagen können in zwei Konstruktionsbereiche unterteilt
werden. Der erste Teil ist die hochgradig ermüdungsbeanspruchte Tragstruktur. Diese
beginnt am Meeresboden und erreicht ihr Ende an der Flanschverbindung zum Turm der
Windenergieanlage. Die Flanschverbindung trägt den Turm und die Turbine und leitet
die dadurch hervorgerufenen Lasten und Einwirkungen ab.
[0003] Der zweite Teil ist das eigentliche Fundament, welches z.B. als ein mit dem Meeresboden
verankerbares Gründungselement oder als Schwerkraftfundament ausgebildet ist. Das
Fundament nimmt die durch die Tragstruktur, den Turm und die Windturbine hervorgerufenen
Lasten auf, trägt diese in den Meeresboden ab. Die gesamte Konstruktion, bestehend
aus Gründung mit Fundament und Tragstruktur sowie Turm und Turbine, wird als Offshore-Windenergieanlage
(OWEA) bezeichnet.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind als Tragstrukturen z.B. Gittermastkonstruktionen bekannt
(
EP 2 067 913 A2 oder
DE 20 2011 101 599 U 1), die als dreidimensionale Rahmentragwerke ausgebildet sind.
[0005] Bei der in der
EP 2 067 913 A2 beschriebenen Gittermastkonstruktion besteht die Gitterstruktur aus mehreren Fachwerkrahmen,
die ihrerseits aus senkrechten oder leicht geneigten Tragstreben in den Kanten- bzw.
Eckbereichen und vorzugsweise diagonal gerichteten Streben zur Versteifung bestehen.
Da die einzelnen Trag-Versteifungsstreben des Fachwerkrahmens an einem Punkt zusammenstoßen,
sind separat gefertigte Knotenteile vorgesehen, mit denen die sich in unterschiedliche
Richtungen des Fachwerks verzweigenden Streben miteinander verbunden werden können.
Dabei ist die gesamte aus Einzelteilen zusammengesetzte Konstruktion für den jeweiligen
spezifischen Einzelfall ausgelegt.
[0006] Auch bei der aus der
DE 20 2011 101 599 U1 bekannten Gitterkonstruktion sind die Streben der einzelnen Fachwerkrahmen ebenfalls
mittels separater Knotenteile miteinander verbunden.
[0007] Nachteilig bei diesen bekannten Gittermastkonstruktionen ist zum Einen die aufwändige
Bauweise, bei der mittels separat herzustellenden Knotenteilen die Streben der einzelnen
Fachwerkrahmen miteinander verbunden werden müssen. Nachteilig ist weiterhin die aufwändige
Anpassung der Konstruktion an unterschiedliche statische Erfordernisse, d.h. es sind
jeweils Einzelanfertigungen notwendig, die hohen Planungs-, Fertigungs- und Montageaufwand
erfordern und damit unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch nicht optimal ausgelegt
sind.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tragstruktur eines Offshore-Bauwerks insbesondere
einer Windenergieanlage anzugeben, die einfach und kostengünstig an unterschiedliche
statische Erfordernisse anpassbar ist und den Planungs-, Fertigungs- und Montageaufwand
deutlich reduziert.
[0009] Die Lehre der Erfindung umfasst eine Tragstruktur eines Offshore-Bauwerks, insbesondere
einer Windenergieanlage, bestehend aus mindestens einem Grundmodul mit vorbestimmter
statischer Tragfähigkeit, wobei das Grundmodul aus mindestens zwei baukastenartig
zusammengesetzten Teilmodulen mit vorbestimmter statischer Tragfähigkeit besteht und
die Teilmodule aus Tragplatten mit dazwischen angeordneten Tragstreben und zwischen
den Tragstreben angeordneten Versteifungsstreben zusammengesetzt sind und wobei die
Versteifungsstreben mit den Tragstreben außerhalb der Verbindungsstellen der Tragstreben
mit den Tragplatten und damit knotenfrei angeordnet sind.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Tragstruktur aus mindestens
zwei baukastenartig aufeinandergesetzten und/oder nebeneinander angeordneten und miteinander
verbundenen Grundmodulen mit vorbestimmter statischer Tragfähigkeit besteht, um so
verschiedenste Formen von Gründungskonstruktionen realisieren zu können.
[0011] Wenngleich die Erfindung vorteilhaft für Offshore Windenergieanlagen geeignet ist,
ist sie jedoch nicht hierauf beschränkt. Vorstellbar ist auch eine vorteilhafte Verwendung
z.B. als Tragstruktur für Bohrplattformen.
[0012] Mit der vorgeschlagenen Tragstruktur beinhaltet die Erfindung eine kostengünstige
und zeitsparende Konstruktion, mit der flexibel auf unterschiedliche statische Erfordernisse
reagiert und auf separat hergestellte Knotenteile verzichtet werden kann.
[0013] Gemäß der Lehre der Erfindung liegt der Hauptnutzen vor allem darin, dass durch das
baukastenartige Zusammensetzen der Tragstruktur aus statisch vorbestimmten Teilmodulen
zu einem statisch vorbestimmten Grundmodul und das Aufeinandersetzen der einzelnen
Grundmodule letztendlich zu einer Tragstruktur der Planungs- und Fertigungsaufwand
deutlich reduziert werden kann. Die einzelnen Grundmodule werden dabei erfindungsgemäß
etagenweise bis zur erforderlichen Höhe aufeinandergesetzt oder z.B. für Bohrplattformen
nebeneinandergesetzt und mit einander verbunden.
[0014] Da die Teilmodule sehr einfach entsprechend den statischen Erfordernissen als Standardmodul
vorgefertigt und bereits werksseitig zu einem Grundmodul zusammengesetzt werden können,
ist der Fertigungsaufwand und die Montagedauer auf der Baustelle deutlich verkürzt,
was die Gesamtkosten der Herstellung und Montage der Tragkonstruktion deutlich reduziert.
[0015] Da die Versteifungsstreben der einzelnen Teilmodule der Tragstruktur außerhalb der
Verbindungsstellen der Tragstreben mit den Tragplatten knotenfrei angeordnet sind,
also aus statischen Gründen keine Abzweigungen an den Verbindungsstellen erforderlich
sind, kann auf Knotenteile verzichtet werden, was die Fertigungskosten erheblich reduziert.
[0016] Im Vergleich zu bekannten Lösungen ist die erfindungsgemäße Tragkonstruktion daher
wesentlich einfacher, schneller und kostengünstiger zu realisieren.
[0017] Der Grundriss der Grundmodule kann den jeweiligen Erfordernissen flexibel angepasst
werden. Neben runden, dreieckigen, rechteckigen oder quadratischen Grundflächen können
auch sechs-, achteckige oder polygonale Grundflächen realisiert werden. Zur flexiblen
Gestaltung unterschiedlicher Grundflächen der Grundmodule sind die Teilmodule im Grundriss
ebenfalls beliebig gestaltbar, wobei diese vorteilhaft dreieckförmig, rechteckig oder
quadratisch ausgebildet sind, so dass sie je nach Erfordernis zu unterschiedlich ausgebildeten
Grundflächen des Grundmoduls zusammengesetzt werden können. So ist es beispielsweise
möglich, aus mehreren im Grundriss dreieckförmigen Teilmodulen, ein Sechs-, Acht-
oder Vieleck als Grundriss für das Grundmodul der Tragkonstruktion zu erzeugen, so
dass eine vielfältige, den Erfordernissen anpassbare geometrische Grundrissgestaltung
der Tragkonstruktion ermöglicht wird.
[0018] Während die Tragplatten der Teilmodule z.B. aus Grobblechstahl gefertigt sein können,
sind die Trag- und Versteifungsstreben vorzugsweise aus nahtlosen oder geschweißten
Stahlrohren hergestellt, deren Geometrie (Durchmesser, Wanddicke) und Werkstoff den
unterschiedlichen statischen Erfordernissen angepasst sind.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die einzelnen Tragstreben
nicht aus einem, den statischen Erfordernissen entsprechend dimensionierten Einzelrohr
gebildet, sondern aus einem bambusartig zusammengesetzten Rohrbündel. Die einzelnen
Rohre des Rohrbündels sind wie bei einem Bambus angeordnet, z.B. mit einem Zentralrohr
mit über den Umfang angeordneten weiteren Rohren. Es sind auch ringförmige Strukturen
denkbar, bei denen auf einem Kreisring oder auf mehreren konzentrischen Kreisen Rohre
fest angeordnet und miteinander verbunden sind. Hierdurch wird eine extrem hohe statische
und dynamische Biegesteifigkeit der Tragkonstruktion bei kleineren Abmessungen und
vergleichsweise geringem Eigengewicht erreicht. Dies spart Material- und Herstellkosten.
Gerade bei den bei Offshore-Bauwerken auftretenden dynamischen Beanspruchungen durch
Windstöße und Wellenschläge haben sich derartige Strukturen als sehr vorteilhaft erwiesen.
[0020] Zum Schutz vor Korrosionseinflüssen können alle Komponenten der Tragkonstruktion
vorteilhaft mit einer Beschichtung und/oder mit kathodischem Korrosionsschutz (KKS)
versehen sein.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Grundmodule
aus bereits vorgefertigten Teilmodulen hergestellt, was die Bauzeit und damit die
Herstellkosten erheblich reduziert. Dazu werden für die einzelnen Teilmodule zunächst
die Tragplatten entsprechend dem herzustellenden Grundriss der Grundmodule bzw. der
Tragkonstruktion zugeschnitten und anschließend die Trag- und Versteifungsstreben
zwischen den Tragplatten angeordnet und verschweißt.
[0022] Die so vorgefertigten Teilmodule werden dann entsprechend dem geforderten Grundriss
des Grundmoduls zusammengefügt. Hierbei kann ein Grundmodul bereits den geforderten
Grundriss der gesamten Tragkonstruktion aufweisen oder der Grundriss der Tragkonstruktion
wird durch Zusammenfügen mehrerer Grundmodule in einer Ebene erzeugt.
[0023] Zur Vereinfachung der Positionierung und Verbindung der Tragstreben mit den Tragplatten
ist es vorteilhaft, die Tragplatten an den entsprechenden Stellen mit hülsenartigen
Aufnahmen zu versehen, mittels derer die Tragstreben quasi mit Zwangsführung mit den
Tragplatten verbunden werden. Diese hülsenartigen Aufnahmen können z.B. mit den Tragplatten
verschweißte Rohrabschnitte sein, die einen geringfügig größeren Durchmesser aufweisen
als die darin einzuführenden Tragstreben.An den Tragstreben werden dann die Versteifungsstreben
in der Weise angeordnet, dass sich diese außerhalb der Verbindungsstellen von Tragstreben
und Tragplatten der aufeinandergesetzten Grundmodule befinden, so dass auf Knotenteile
verzichtet werden kann. Die Versteifungsstreben sind in vertikaler Richtung gesehen
vorteilhaft diagonal ausgerichtet und verbinden jeweils zwei Tragstreben eines Teilmoduls.
[0024] Die erforderliche Gesamthöhe der Tragkonstruktion wird durch ein etagenweises Aufeinandersetzen
der einzelnen Grundmodule erreicht, wobei die Tragplatten des aus den Teilmodulen
zusammengesetzten Grundmoduls, welches auf das jeweils untere aufgesetzt wird, als
Zwischenplatten fungieren.
[0025] Zur Vereinfachung der Montage weisen diese Zwischenplatten vorteilhaft sowohl auf
der Ober- wie auf der Unterseite hülsenartige Aufnahmen für die jeweils oberhalb und
unterhalb der Tragplatten anzuschließenden Tragstreben auf.
[0026] Zur Realisierung einer pyramidalen also einer vom Meeresboden bis zum Turm sich verjüngenden
Struktur der Gesamtkonstruktion weisen die aufeinanderzusetzenden Grundmodule jeweils
eine sich verringernde Grundfläche auf.
[0027] Beim Aufeinandersetzen der Grundmodule ist es vorteilhaft, wenn in vertikaler Richtung
gesehen die Tragstreben der Teilmodule nicht fluchtend übereinander angeordnet sind,
sondern in der Ebene versetzt sind, da dies vorteilhaft zur Erhöhung der Steifigkeit
der Gesamtkonstruktion beiträgt.
[0028] Neben einem aktiven oder passiven Korrosionsschutz der Tragkonstruktion können die
Verbindungsstellen der Tragstreben mit der Tragplatte mit den hülsenartigen Aufnahmen
zusätzlich separat geschützt werden. Dazu weisen die Tragplatten derTeilmodule bzw.
des Grundmoduls nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung in den Randbereichen
einen Kragen auf, wodurch eine Wanne entsteht, die z.B. mit Zementmörtel gefüllt werden
kann, der die Verbindungsstellen umschließt und so vor Korrosion schützt.
[0029] Es ist aber auch möglich, nur einen begrenzten Bereich um die jeweiligen Verbindungsstellen
der Tragstreben mit der Tragplatte mit einem zusätzlichen Korrosionsschutz zu versehen.
[0030] Die vorliegende Erfindung wird anhand von Ausführungsformen und weiteren Aspekten
und in Verbindung mit den nachfolgenden Figuren weiter erläutert, ohne jedoch darauf
beschränkt zu sein. Die Ausführungsformen samt ihrer Varianten sowie die weiteren
Aspekte der Erfindung können beliebig miteinander kombiniert werden, sofern sich aus
dem Zusammenhang nicht eindeutig das Gegenteil ergibt.
[0031] Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Teilmoduls einer Tragstruktur
in dreieckiger Form,
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung rechteckförmiger, aus dreieckförmigen Teilmodulen baukastenartig
zusammengesetzter Grundmodule einer Tragstruktur,
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung der Draufsicht einer 3-etagigen Tragstruktur aus aufeinandergesetzten
Grundmodulen für eine Windenergieanlage, bestehend aus kreisförmig angeordneten und
zu Grundmodulen zusammengesetzten dreieckförmigen Teilmodulen,
- Figur 4:
- wie Figur 3 jedoch in einer 3-D-Ansicht.
[0032] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Teilmoduls einer Tragstruktur
in dreieckiger Form. Das Teilmodul 1 besteht erfindungsgemäß aus Tragplatten 4, 4',
zwischen denen Tragstreben 2 und Versteifungsstreben 3 angeordnet sind. Erfindungsgemäß
sind die Versteifungsstreben 3 mit den Tragstreben 2 knotenfrei außerhalb der Verbindungsstellen
der Tragstreben 2 mit den Tragplatten 4, 4'angeordnet.
[0033] Figur 2 zeigt als Beispiel eine schematische Darstellung eines aus dreieckförmigen Teilmodulen
1 zusammengesetzten rechteckförmigen Grundmoduls 5, welches mit einem weiteren Grundmodul
5 zu einer Tragstruktur zusammengefügt ist, welche z.B. für eine Bohrplattform einsetzbar
ist.
[0034] Figur 3 zeigt als weiteres Anwendungsbeispiel die Draufsicht einer 3-etagigen Tragstruktur
aus aufeinandergesetzten Grundmodulen 5', 5", 5'" einer Windenergieanlage, bestehend
aus kreisförmig angeordneten und zu Grundmodulen 5', 5", 5"' zusammengesetzten dreieckförmigen
Teilmodulen 1. Die im Wesentlichen kreisförmigen Grundmodule 5', 5", 5'" sind dabei
etagenweise aufeinandergesetzt, wobei die Grundflächen der jeweils aufeinandergesetzten
Grundmodule 5', 5", 5"'kleiner werden, so dass sich eine pyramidale Form ergibt, wie
sie in der 3-D-Ansicht in
Figur 4 zu erkennen ist. Bei den aufeinandergesetzten Grundmodulen 5', 5", 5'" ist zu erkennen,
dass das unterste Grundmodul 5' an der Ober- und Unterseite jeweils gleichgroße Tragplatten
4, 4' aufweist, wobei die oberen Tragplatten 4 des Grundmoduls 5' als untere Tragplatten
für das Grundmodul 5" dienen. Auf die Traplatten 4 des Grundmoduls 5' sind dann die
Tragstreben 2 kreisförmig so angeordnet, dass sich eine kleinere Grundfläche des auf
das Grundmodul 5' aufgesetzten Grundmoduls 5" ergibt. Die auf den Tragstreben 2 des
Grundmoduls 5" angeordneten Tragplatten 4" bilden dann wieder die unteren Tragplatten
des mit einer nochmals kleineren Grundfläche versehenen Grundmoduls 5"'.
[0035] Zu erkennen ist in
Figur 4 außerdem, dass in vertikaler Richtung gesehen, die Tragstreben 2 der Teilmodule 1
nicht fluchtend übereinander angeordnet sind, sondern in der Ebene winklig versetzt
sind, was vorteilhaft zur Erhöhung der Steifigkeit der Gesamtkonstruktion beiträgt.
Weiterhin ist der
Figur 4 zu entnehmen, dass die Tragstreben 2 in hülsenartigen Aufnahmen 6, die auf bzw. unter
den Tragplatten angeordnet sind, positioniert und damit fest verbunden sind.
[0036] Zusammenfassend sind folgende Vorteile der erfindungsgemäßen Gründungskonstruktion
zu nennen:
a) gegenüber dem heutigen Stand der Technik deutlich geringere Planungs- und Montagezeiten,
b) kostengünstige werkseitige Vorfertigung von statisch vorbestimmten Teil- und Grundmodulen,
was die Gesamtkosten der Herstellung und Montage der Tragkonstruktion deutlich reduziert,
c) Materialersparnis durch einwirkungsoptimierte Struktur der Tragkonstruktion.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Teilmodul
- 2
- Tragstrebe
- 3
- Versteifungsstrebe
- 4, 4', 4", 4'"
- Tragplatte
- 5, 5', 5", 5'"
- Grundmodul
- 6
- hülsenartige Aufnahme
1. Tragstruktur eines Offshore-Bauwerks, insbesondere einer Windenergieanlage
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragstruktur aus mindestens einem Grundmodul (5, 5', 5", 5"') mit vorbestimmter
statischer Tragfähigkeit und das Grundmodul (5, 5', 5", 5"') aus mindestens zwei baukastenartig
zusammengesetzten Teilmodulen (1) mit vorbestimmter statischer Tragfähigkeit besteht,
wobei die Teilmodule (1) aus Tragplatten (4, 4', 4", 4'") mit dazwischen angeordneten
Tragstreben (2) und zwischen den Tragstreben (2) angeordneten Versteifungsstreben
(3) zusammengesetzt sind und wobei die Versteifungsstreben (3) außerhalb der Verbindungsstelle
der Tragstreben (2) mit der Tragplatte (4, 4', 4", 4"') und damit knotenfrei angeordnet
sind.
2. Tragstruktur nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragstruktur aus mindestens zwei baukastenartig aufeinandergesetzten und/oder
nebeneinander angeordneten und miteinander verbundenen Grundmodulen (5, 5', 5", 5"')
mit vorbestimmter statischer Tragfähigkeit besteht.
3. Tragstruktur nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundmodule (5, 5', 5", 5'") aus bereits vorgefertigten Teilmodulen (1) zusammengesetzt
sind.
4. Tragstruktur nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragplatten (4, 4', 4", 4"') hülsenartige Aufnahmen zur Befestigung der Tragstreben
(2) der Teilmodule (1) aufweisen.
5. Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet,
dass das Teilmodul (1) eine dreieck- oder rechteckförmige oder quadratische Grundfläche
aufweist.
6. Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundmodul (5, 5', 5", 5"') eine dreieck- oder rechteckförmige, quadratische
oder polygonale Grundfläche aufweist.
7. Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragplatte (4, 4', 4", 4"') aus Grobblechstahl und die Tragstreben (2) und die
Versteifungsstreben (3) aus nahtlosen oder geschweißten Stahlrohren hergestellt sind.
8. Tragstruktur nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Tragstreben (2) aus Bündeln mehrerer Rohre bestehen.
9. Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 7
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragplatte (4, 4', 4", 4"') wannenartig ausgebildet ist und mit einem die Verbindungsstellen
mit den Tragstreben (2) vor Korrosion schützenden Verguss gefüllt ist.
10. Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 8
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Realisierung einer pyramidalen Anordnung der aufeinandergesetzten einzelnen Grundmodule
(5, 5', 5", 5"') diese eine jeweils sich verringernde Grundfläche aufweisen.
11. Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 9
dadurch gekennzeichnet,
dass diese mit einem passiven und/oder aktiven Korrosionsschutz versehen ist.
12. Verwendung einer Tragstruktur gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 10 für
Windenergieanlagen oder Bohrplattformen.
13. Verfahren zur Herstellung einer Tragstruktur für ein Offshore-Bauwerk gemäß einem
oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 11,
umfassend den Schritt der Produktion von vorgefertigten statisch bestimmten Teilmodulen,
Zusammensetzen der Teilmodule zu einem oder mehreren statisch bestimmten Grundmodulen,
Aufeinander- oder Aneinandersetzen und knotenfreies Verbinden der Grundmodule untereinander
bis zur vorgesehenen Höhe der Tragstruktur.