Die Erfindung betrifft eine Holzverbindung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0001] Es sind verschiedene Arten sog. tragender Verbindungen von Holzbauteilen bekannt,
bei welchen mindestens zwei Holzbauteile, insbesondere Balken oder Träger, mittels
einer Verbindungsvorrichtung verbunden sind. Typische Vertreter derartiger Verbindungsvorrichtungen
sind Schlitzbleche, Hakenbleche, Balkenschuhe sowie Nut-Feder-artige lösbare Steckverbindung.
Dabei handelt es sich jeweils um Metallbauteile.
[0002] An ein Holzbauwerk, insbesondere ein Holzgebäude, werden ebenso wie an andere Bauwerke
gewisse Anforderungen hinsichtlich der Brandsicherheit gestellt. Dabei erweisen sich
die jeweils verwendeten Holzbauteile als eher unkritisch. Zwar sind die Holzbauteile
brennbar, allerdings verringert sich bei einem Brand der tragende Querschnitt der
betreffenden Holzbauteile nur langsam, da das Feuer jeweils die äußere Oberfläche
des Holzbauteils abträgt. Zudem ist Holz ein schlechter Wärmeleiter, sodass der innere
Querschnitt auch während eines Feuers noch eine gewisse Zeit lang Kräfte aufnehmen
kann. Durch diese langsam verringerte Tragfähigkeit, welche durch das verursachende
Feuer auch für anwesende Personen nicht unbemerkt erfolgt, kommt es in der Regel bei
brennenden Holzbauwerken kaum zu Opfern aufgrund tatsächlich durchgebrannter, und
als Folge dessen herunterstürzender Holzbauteile.
[0003] Es hat sich jedoch gezeigt, dass die in der Verbindungstechnik zwischenzeitlich üblichen
metallischen Verbindungsvorrichtungen einen limitierenden Faktor hinsichtlich der
Brandsicherheit von Holzbauwerken darstellen. Die metallischen Verbindungsvorrichtungen
sind in der Regel einem Feuer unmittelbar ausgesetzt. Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit
kommt es zu einer schnellen Durchwärmung der metallischen Verbindungsvorrichtungen.
Jedoch verringert sich mit zunehmender Temperatur bzw. Wärmeeinwirkung die maximale
Belastbarkeit der betreffenden metallischen Verbindungsvorrichtungen zunehmend, und
es kommt zu einem plötzlichen Versagen der Verbindungsvorrichtungen. Dabei hat es
sich gezeigt, dass in der Regel die metallischen Verbindungsvorrichtungen bereits
vor den brennenden Holzbauteilen versagen. Dies erfolgt für die umstehenden und betroffenen
Personenkreise in der Regel unerwartet und überraschend, und kann zu Verletzten oder
Toten führen. Eine solche Tragfähigkeitsverminderung der Holzverbindung könnte beispielsweise
einen herabfallenden Holzbalken, etwa eines Dachstuhles, zur Folge haben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Holzverbindung der eingangs genannten Art
anzugeben, mit welcher die genannten Nachteile vermieden werden können, mit welcher
die Brandbeständigkeit eines Holzbauwerks, insbesondere einer Holzverbindung, verbessert
werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Patentanspruches 1 erreicht.
[0006] Dadurch kann die Brandbeständigkeit eines Holzbauwerks, insbesondere einer Holzverbindung,
verbessert werden. Dadurch kann das vorzeitige Versagen einer Holzverbindung bei Hitze-
bzw- Brandeinwirkung verhindert werden. Dadurch kann gezielt der als im Brandfall
schwächste Teil einer Holzverbindung erkannte Teil mit geringem Aufwand geschützt
werden. Dadurch kann eine hitzebedingte Tragfähigkeitsverminderung der Holzverbindung
hinausgezögert bzw. verhindert werden. Dadurch kann die Zeitdauer, welche ein Holzbauwerk
als solches während eines Brandes übersteht, ohne zusammenzubrechen, gesteigert werden.
[0007] Die Unteransprüche betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0008] Ausdrücklich wird hiermit auf den Wortlaut der Patentansprüche Bezug genommen, wodurch
die Ansprüche an dieser Stelle durch Bezugnahme in die Beschreibung eingefügt sind
und als wörtlich wiedergegeben gelten.
[0009] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen
lediglich bevorzugte Ausführungsformen beispielhaft dargestellt sind, näher beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Holzverbindung im Grundriss;
und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Holzverbindung im Grundriss.
[0010] Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils eine bevorzugte Ausführungsform einer Holzverbindung
1 umfassend wenigstens einen ersten Holzbauteil 2, einen zweiten Holzbauteil 3 und
wenigstens eine Verbindungsvorrichtung 4, wobei der erste Holzbauteil 2 mit dem zweiten
Holzbauteil 3 mittels der Verbindungsvorrichtung 4 unter Ausbildung einer Fuge 5 verbunden
ist, wobei die Verbindungsvorrichtung 4 als Auflager den zweiten Holzbauteil 3 trägt,
wobei im Bereich der Fuge 5 wenigstens bereichsweise eine Dichtung 6 angeordnet ist,
welche Dichtung 6 bei einer Umgebungstemperatur oberhalb einer vorgebbaren Grenztemperatur
die Fuge 5 wenigstens im Bereich der Verbindungsvorrichtung 4 verschließt, zum Verhindern
einer wärmebedingten Tragfähigkeitsverminderung an der Verbindungsvorrichtung 4.
[0011] Dadurch kann die Brandbeständigkeit eines Holzbauwerks, insbesondere einer Holzverbindung
1, verbessert werden. Dadurch kann das vorzeitige Versagen einer Holzverbindung 1
bei Hitze- bzw- Brandeinwirkung verhindert werden. Dadurch kann gezielt der als im
Brandfall schwächste Teil einer Holzverbindung 1 erkannte Teil mit geringem Aufwand
geschützt werden. Dadurch kann eine hitzebedingte Tragfähigkeitsverminderung der Holzverbindung
1 hinausgezögert bzw. verhindert werden. Dadurch kann die Zeitdauer, welche ein Holzbauwerk
1 als solches während eines Brandes übersteht, ohne zusammenzubrechen, gesteigert
werden.
[0012] Die gegenständliche Erfindung betrifft Holzverbindungen 1, daher Verbindung bei welchen
wenigstens ein erster Holzbauteil 2 mit einem zweiten Holzbauteil 3 verbunden ist.
Es können dabei auch eine höhere Anzahl an Holzbauteilen miteinander in einer Holzverbindung
1 verbunden sein. Eine Holzverbindung 1 ist dabei bevorzugt eine starre Verbindung,
im Sinne einer nicht gezielt gelenkigen Verbindung, wobei elastische Verformungen
einzelner Teile natürlich möglich sind. Ein Holzbauteil 2, 3 ist bevorzugt ein Bauelement,
wie etwa ein Träger, ein Balken, ein Steher, ein Pfosten oder dergleichen, umfassend
Holz bzw. insbesondere aus Holz. Der Begriff Bauteil bezieht sich dabei insbesondere
nicht auf einen ganzen Gebäudeteil.
[0013] Die Verbindungsvorrichtung 4 trägt als Auflager den zweiten Holzbauteil 3. Die Gewichtskraft
des zweiten Holzbauteils 3 sowie die weiters auf diesen einwirkenden Kräfte werden
daher über die Verbindungsvorrichtung 4 auf den ersten Holzbauteil 2 übertragen. Dabei
ist bevorzugt vorgesehen, dass der zweite Holzbauteil 3 an einem weiteren Bereich,
insbesondere an einem weiteren Ende, an einem - nicht dargestellten - dritten Holzbauteil
aufliegt, entsprechend dem aus der Statik hinlänglich bekannten "Träger auf zwei Stützen",
es können auch eine höhere Anzahl Auflager vorgesehen sein, auf welchen der zweite
Holzbauteil 3 angeordnet ist oder eine frei schwebende Lagerung des zweiten Holzbauteils
3 an nur einer einzigen Verbindungsvorrichtung 4.
[0014] Bevorzugt ist die Holzverbindung 1 als tragende bzw. lasttragende Holzverbindung
1, insbesondere als Knotenverbindung, ausgebildet. Dies kann auch als tragende Verbindung
bezeichnet werden, bzw. als Verbindung tragender Holzbauteile 2, 3. Als tragende Verbindung
wird dabei vorzugsweise eine Verbindung verstanden, bei welcher die durch den zweiten
Holzbauteil 3 verursachten sowie die auf diesen einwirkenden Kräfte werden über die
wenigstens eine Verbindungsvorrichtung 1 auf den ersten Holzbauteil 2 übertragen werden.
Das Verbindungsmittel 4 ist bevorzugt als Balkentragvorrichtung ausgebildet.
[0015] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Holzverbindung 1 Teil eines Stabwerks, insbesondere
eines Fachwerks und/oder eines Riegelbaus, ist. Die einzelnen Holzbauteile 2, 3 bilden
dabei die Stäbe eines derartigen Stabwerks, und damit die tragenden Elemente des Stabwerks,
wobei die Flächen dazwischen nicht tragend sind, und in der Regel auf beliebige Weise
ausgefüllt werden können. Ein derartig ausgebildetes Bauwerk ist daher auch ohne die
ausgefüllten Flächen für sich standfähig und/oder standsicher, im Gegensatz etwa zur
Plattenbauweise.
[0016] In weiterer Folge wird die Holzverbindung 1 als Verbindung eines ersten Holzbauteils
2 und eines zweiten Holzbauteils 3 beschrieben. Der erste Holzbauteil 2 und der zweite
Holzbauteil 3 sind mittels wenigstens einer Verbindungsvorrichtung 4 verbunden.
[0017] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Verbindungsvorrichtung 4 als Metallteil, insbesondere
umfassend Aluminium oder Stahl, ausgebildet ist. Durch die Verwendung metallischer
Verbindungsvorrichtung 4 kann schnell eine Verbindung zwischen den beiden Holzbauteilen
2, 3 geschaffen werden, ohne dass diese, wie bei metallfreien Holzverbindungen 1 jeweils
aufwendig bearbeitet werden müssen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass die Verbindungsvorrichtung 4 derart ausgebildet ist, dass diese ein schnelles
und einfaches Zusammenfügen der entsprechend vorbereiteten Holzbauteile 2, 3 auf der
Baustelle ermöglicht. Daher, dass die entsprechenden Holzbauteile 2, 3 vorbereitet
werden können indem etwa Teile der vorgesehen Verbindungsvorrichtung 4 an wenigstens
einem der beiden Holzbauteile 2, 3 befestigt, etwa angeschraubt, werden, und entsprechende
Vorbereitungen an dem anderen Holzbauteil 2, 3 erfolgen, und das tatsächliche Herstellen
der Holzverbindung 1 dadurch in kurzer Zeit erfolgen kann, und kein langwieriges Halten
der einzelnen Holzbauteile 2, 3 zur Bildung der Holzverbindung erfordert.
[0018] Es ist vorgesehen, dass der erste Holzbauteil 2 mit dem zweiten Holzbauteil 3 mittels
der Verbindungsvorrichtung 4 unter Ausbildung einer Fuge 5 verbunden ist. Durch die
Fuge 5 können die beiden Holzbauteile einfach und schnell zusammengefügt werden, da
ein Spiel zwischen den einzelnen Bauteilen besteht und kein zusätzlicher Kraftaufwand
erforderlich ist, um einen der Holzbauteile 2, 3 in eine Lücke zu pressen.
[0019] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Verbindungsvorrichtung 4 als Schlitzblech
7, Balkenschuh oder Nut-Feder-artige lösbare Steckverbindung 8 ausgebildet ist. Derartige
Verbindungsvorrichtung 4 erlauben eine besonders einfache und schnelle Herstellung
der tatsächlichen Holzverbindung 1, wobei jeweils die entsprechenden Schritte zur
Vorbereitung der Holzbauteile 2, 3 vor der Bildung der Holzverbindung 1, etwa am Boden
und nicht auf einem Baugerüst, erfolgen können.
[0020] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die verwendete Verbindungsvorrichtung 4 selbst lediglich
durch die Fuge 5 bzw. über die Fuge 5 von Außen zugänglich ist. Daher, dass die Verbindungsvorrichtung
4 im Wesentlichen innerhalb der Fuge 5 angeordnet ist, und nicht außerhalb an einem
der Holzträger 2, 3. Dies ist etwa bei der Ausbildung der Verbindungsvorrichtung 4
als Schlitzblech 7 und vor allem als Nut-Feder-artige lösbare Steckverbindung 8 gegeben.
[0021] Bei der Ausbildung der Verbindungsvorrichtung 4 als Schlitzblech 7 sind lediglich
stirnseitige Bereiche des Schlitzbleches 7 sowie die verwendeten Dübel bzw.
[0022] Schrauben von außerhalb der Fuge 5 zugänglich.
[0023] Bei der besonders bevorzugten Ausbildung der Verbindungsvorrichtung 4 als Nut-Feder-artige
lösbare Steckverbindung 8 sind keine Teile von außerhalb der Fuge 5 zugänglich. Derartige
Nut-Feder-artige lösbare Steckverbindung 8 weisen zwei Metallteile auf, wobei an jedem
der beiden zu verbindenden Holzbauteile 2, 3 jeweils einer der beiden Metallteile
befestigt, insbesondere angeschraubt wird, und die beiden Metallteile zum Herstellen
der Holzverbindung 1 einfach in Belastungsrichtung ineinander geschoben werden können.
Derartige Nut-Feder-artige lösbare Steckverbindung 8 sind beispielsweise in der Patentschrift
AT 411 094 B1 beschrieben.
[0024] Es ist vorgesehen, dass im Bereich der Fuge 5 wenigstens bereichsweise eine Dichtung
6 angeordnet ist, welche Dichtung 6 bei einer Umgebungstemperatur oberhalb einer vorgebbaren
Grenztemperatur die Fuge 5 wenigstens im Bereich der Verbindungsvorrichtung 4 verschließt,
zum Verhindern einer wärmebedingten Tragfähigkeitsverminderung an der Verbindungsvorrichtung
4. Die Dichtung 6 füllt dabei die Fuge 5 wenigstens derart aus, dass die Verbindungsvorrichtung
4 nicht mehr unmittelbar zugänglich ist, und derart vor den direkten bzw. unmittelbaren
Einwirkungen eines Feuers bzw. Brandes geschützt ist.
[0025] Durch die Maßnahmen der gegenständlichen Erfindung kann die statische bzw. dynamische
Tragfähigkeit einer Holzkonstruktion, welche wie vorstehend dargelegt insbesondere
ein Fachwerk sein kann, während eines Brandes lange erhalten werden. Dies unterscheidet
die gegenständlichen Maßnahmen von Brandschutz- bzw. Rauchgasdichtungen, welche etwa
aus dem Bereich des Trockenbaus bekannt sein, und welche lediglich das Durchbrennen
eines Feuers von einem Raum in einen benachbarten anderen Raum durch eine nichttragende
Trenn- bzw. Zwischenwand verhindern sollen. Die in derartigen Bereichen eingesetzten
Element, etwa Leisten, zur Befestigung einer Platte, beispielsweise einer Gipskartonplatte,
an einer Wand werden im Sinn der gegenständlichen Erfindung als nichttragend angesehen,
da weder die betreffenden Elemente noch die durch diese mit einer Wand verbundenen
Platten einen Beitrag zur Standsicherheit eines Bauwerks bzw. Gebäudes leisten. Das
betreffende Gebäude ist selbst nach entfernen der betreffenden Teile Standfest und
genügt den statischen Anforderungen.
[0026] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Dichtung 6 die Fuge 5 bei Umgebungstemperaturen
unterhalb der Grenztemperatur lediglich bereichsweise ausfüllt. Daher dass die Dichtung
6 bei Umgebungstemperaturen unterhalb der Grenztemperatur die Fuge 5 derart frei lässt,
dass nach wie vor ein einfaches Zusammenfügen der beiden Holzbauteile 2, 3 unter Spiel
möglich ist, ohne dabei die Dichtung 6 zu beschädigen bzw. an dieser zu reiben. Dadurch
kann die Dichtung 6 ebenfalls bereits vor dem endgültigen Zusammenfügen der beiden
Holzbauteile im Bereich der Fuge 5 bzw. der zukünftigen Fuge 5 befestigt werden, wodurch
ein nachträgliches Befestigen der Dichtung 6, für welches ein Arbeiter etwa auf einer
Leiter balancieren müsste, vermieden werden kann.
[0027] In diesem Zusammenhang ist vorgesehen, dass die Dichtung 6 oberhalb der Grenztemperatur
ein größeres Volumen aufweist, als unterhalb der Grenztemperatur. Durch die Volumenzunahme
kann die Fuge 5 wenigstens bereichsweise ausgefüllt bzw. verschlossen werden. Eine
derartige Dichtung 6 kann auch als Heißgasdichtung bezeichnet werden. Ein derartiges
Verhalten der Dichtung 6 kann auch als intumeszierend bezeichnet werden.
[0028] Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Dichtung 6 oberhalb der Grenztemperatur
aufquillt oder aufschäumt. Dadurch weist die Dichtung 6 oberhalb der Grenztemperatur
eine gute thermische Isolationsfähigkeit auf.
[0029] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Grenztemperatur größer 100° ist, und bevorzugt
etwa 130°C bis 200°C beträgt. Dadurch kann erreicht werden, dass die Dichtung 6 bereits
die Fuge verschlossen hat, bevor das umgebende Holz selbst Feuer fängt, und bereits
bevor wärmebedingte Tragfähigkeitsverminderung an der Verbindungsvorrichtung 4 auftreten.
Die Grenztemperatur kann dabei als Starttemperatur angesehen werden, daher als Temperatur
bei deren Überschreiten eine Volumenerweiterung der Dichtung 6 beginnt.
[0030] Derartige Dichtungen 6 weisen einen unter Wärmeeinwirkung expandierenden Werkstoff,
etwa Blähgraphit, einen Flammhemmer, etwa Alkyldiaminphosphat oder roten Phosphor,
und in der Regel noch weitere Komponenten wie etwa Bindemittel und/oder Mineralfasern
und/oder weitere Bläh- bzw. Schäummittel auf.
[0031] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Dichtung
6 am ersten Holzbauteil 2 angeordnet ist. Eine derartige Anordnung ist etwa in Fig.
1 dargestellt. Diese zeigt eine Holzverbindung 1, wobei die Verbindungsvorrichtung
4 als Schlitzblech 7 ausgebildet ist. Die strichlinierten Linien 9 zeigen schematisch
die Mittelinien der Dübel, welche die Verbindungsvorrichtung 4 mit dem zweiten Holzbauteil
3 verbinden. Seitlich neben der Verbindungsvorrichtung 4 sind die Dichtungen 6 an
dem ersten Holzbauteil angeordnet. Es kann auch vorgesehen sein, die Dichtung 6 an
dem zweiten Holzbauteil zu befestigen.
[0032] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Dichtung 6 an der wenigstens einen Verbindungsvorrichtung
4 angeordnet ist. Fig. 2 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform der gegenständlichen
Erfindung, wobei die Verbindungsvorrichtung 4 als Nut-Feder-artigen lösbaren Steckverbindung
8 ausgebildet ist, und wobei die Dichtung 6 seitlich an einem Teil der Verbindungsvorrichtung
befestigt ist. dabei kann es vorgesehen sein, den betreffenden Teil der Verbindungsvorrichtung
4 im Wesentlichen vollständig zum ummanteln.
[0033] Es kann dabei auch vorgesehen sein, mehrere Dichtungen 6 im Bereich der Fuge 5 anzuordnen.
Weiters kann vorgesehen sein, zusätzlich weitere Bereiche bzw. Teile der Holzverbindung
1 mit einer entsprechenden Dichtung 6 zu versehen. Bevorzugt ist etwa bei Ausbildung
der Verbindungsvorrichtung 4 als Schlitzblech 7 vorgesehen, die aus dem zweiten Holzbauteil
3 vorragenden Teile der verwendeten Metalldübel mit einer entsprechenden Dichtung
zu verkleiden bzw. zu umhüllen, ebenso wie die von außen zugänglichen Teile des Schlitzbleches
7 im zweiten Holzbauteil 3.
[0034] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Dichtung 6 als, vorzugsweise selbstklebendes,
Dichtungsband ausgebildet ist, wodurch eine einfache Befestigung desselben im Bereich
der Fuge 5 unterstützt wird. Es kann aber auch vorgesehen sein, die Dichtung 6 mittels
mechanischer Befestigungsmittel an dem ersten oder zweiten Holzbauteil zu befestigen.
1. Holzverbindung (1) umfassend wenigstens einen ersten Holzbauteil (2), einen zweiten
Holzbauteil (3) und wenigstens eine Verbindungsvorrichtung (4), wobei der erste Holzbauteil
(2) mit dem zweiten Holzbauteil (3) mittels der Verbindungsvorrichtung (4) unter Ausbildung
einer Fuge (5) verbunden ist, wobei die Verbindungsvorrichtung (4) als Auflager den
zweiten Holzbauteil (3) trägt, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Fuge (5) wenigstens bereichsweise eine Dichtung (6) angeordnet ist,
welche Dichtung (6) bei einer Umgebungstemperatur oberhalb einer vorgebbaren Grenztemperatur
die Fuge (5) wenigstens im Bereich der Verbindungsvorrichtung (4) verschließt, zum
Verhindern einer wärmebedingten Tragfähigkeitsverminderung an der Verbindungsvorrichtung
(4).
2. Holzverbindung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) die Fuge (5) bei Umgebungstemperaturen unterhalb der Grenztemperatur
lediglich bereichsweise ausfüllt.
3. Holzverbindung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) oberhalb der Grenztemperatur ein größeres Volumen aufweist, als
unterhalb der Grenztemperatur.
4. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) oberhalb der Grenztemperatur aufquillt oder aufschäumt.
5. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) am ersten und/oder am zweiten Holzbauteil (2, 3) angeordnet ist,
wobei die Dichtung (6) vorzugsweise am ersten Holzbauteil (2) angeordnet ist.
6. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) an der wenigstens einen Verbindungsvorrichtung (4) angeordnet ist.
7. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (6) als, vorzugsweise selbstklebendes, Dichtungsband ausgebildet ist.
8. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenztemperatur größer 100°C ist.
9. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (4) als Metallteil, insbesondere umfassen Aluminium oder
Stahl, ausgebildet ist.
10. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (4) als Schlitzblech (7), Balkenschuh oder Nut-Feder-artige
lösbare Steckverbindung (8) ausgebildet ist.
11. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel als Balkentragvorrichtung ausgebildet ist.
12. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzverbindung (1) als lasttragende Holzverbindung (1), insbesondere als Knotenverbindung,
ausgebildet ist.
13. Holzverbindung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzverbindung (1) Teil eines Stabwerks, insbesondere eines Fachwerks und/oder
eines Riegelbaus, ist.