[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss- Schlüssel- System, dessen Flachschlüssel mit
einem einen Schlüsselrücken und eine Schlüsselbrust aufweisenden Schlüsselschaft versehen
ist, an den sich eine Schlüsselreide anschließt, wobei die Schlüsselbrust mit eine
mechanische Codierung darstellenden Kerben versehen ist und die Seitenflächen des
Schlüsselschaftes eine längs des Schlüsselschaftes verlaufende Profilierung aufweisen,
die von einer komplementären Profilierung im Zylinderkern des Schließzylinders erfassbar
ist.
[0002] Schloss-Schlüssel-Systeme mit derartig ausgebildeten Flachschlüssein sind allgemein
bekannt.
[0003] Die dabei längs des Schlüsselschaftes verlaufende Profilierung, die von einer komplementären
Profilierung im Zylinderkern des Schließzylinders und/oder im Schließzylinder angeordneten
Sperrelementen erfassbar ist, hat den Nachteil, dass die Ersatzherstellung von Schlüsseln
problemlos möglich ist, weil diese Profilierung mit in Längsrichtung fräsenden Maschinen
einfach kopierbar ist.
[0004] Man hat versucht, durch Hinterschneidungen entlang einer oder mehrerer längs verlaufender
Profilierungen, diese einfache Kopierbarkeit zu erschweren. Als Beispiel sei hier
die
EP 0737265 B1 genannt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kopierbarkeit eines derartigen Flachschlüssels
weiter zu erschweren.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Schloss- Schlüssel- System, dessen
Flachschlüssel mit einem einen Schlüsselrücken und eine Schlüsselbrust aufweisenden
Schlüsselschaft versehen ist, an den sich eine Schlüsselreide anschließt, wobei die
Schlüsselbrust mit eine mechanische Codierung darstellenden Kerben versehen ist und
die Seitenflächen des Schlüsselschaftes eine längs des Schlüsselschaftes verlaufende
Profilierung aufweisen, die von einer komplementären Profilierung im Zylinderkern
des Schließzylinders erfassbar ist, dadurch,
dass wenigstens eine der seitlichen Profilierungen als Schwalbenschwanznut ausgebildet
ist
mit einer oberen, dem Schlüsselrücken zugewandten und einer unteren, der Schlüsselbrust
zugewandten Hinterschneidung, wobei
der Winkel (α) der schlüsselrückenseitigen oberen Hinterschneidung in seiner Verlängerung
in Richtung Schlüsselschaft - Mittelebene so gewählt ist, dass er in der Verlängerung
die innere, obere schlüsselrückenseitige Ecke eines auf der der Schwalbenschwanznut
gegenüber liegenden Schaftseite vorgesehenen ersten parazentrischen Merkmals trifft,
während der Winkel (β) der unteren, schlüsselbrustseitigen, Hinterschneidung in seiner
Verlängerung die obere, schlüsselrückenseitige Ecke eines auf der Schwalbenschwanzseite
vorgesehenen parazentrischen Merkmals trifft.
[0007] Vorzugsweise ist - nach einer Weiterbildung der Erfindung - im Grund der Schwalbenschwanznut
eine schräge Stufe vorgesehen ist, deren Winkel (γ) mit seiner Verlängerung einerseits
parallel zur Verlängerung der oberen Hinterschneidung in Richtung Schlüsselschaft-Mittelebene
verläuft und andererseits mit der Verlängerung den äußeren Eckpunkt der unteren, schlüsselbrustseitigen
Hinterschneidung trifft.
[0008] Alternativ kann die Ausbildung auch so sein, dass im Grund der Schwalbenschwanznut
eine schräge Stufe vorgesehen ist, deren Winkel (γ) mit seiner Verlängerung einerseits
parallel zur Verlängerung der unteren Hinterschneidung in Richtung Schlüsselschaft-Mittelebene
verläuft und andererseits zusammen mit der Verlängerung den äußeren Eckpunkt der oberen,
schlüsselrückenseitigen Hinterschneidung trifft.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung erlaubt nun einerseits die Erfassung der Schwalbenschwanznut
selbst durch eine entsprechend komplementär ausgearbeitete Profilierung des Zylinderkernes
.
Zusätzlich kann dann noch der Nutengrund mit einem erfassbaren Merkmal versehen sein.
[0010] Damit eine Umgehung dieser Lösung durch vollständiges Ausfräsen der Nut bzw. des
die Schwalbenschwanznut an sich aufweisenden Bereiches der Seitenfläche des Schlüsselschaftes
nicht möglich ist, werden - nach einer Ausgestaltung der Erfindung - auch die vom
Nutengrund abgekehrten, nach außen weisenden Profilflächen der Schwalbenschwanznut
beispielsweise durch senkrecht zur Schaftlängsachse bewegbare Sperrelemente auf ihr
Vorhanden sein geprüft.
[0011] Hierbei können die obere und die untere Profilfläche gemeinsam oder getrennt durch
im
[0012] Zylinderkern radial bewegliche Sperrelemente abtastbar sein.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüche und werden
nachfolgen - mit Bezug auf die Zeichnungen - erläutert.
[0014] Dabei zeigt:
Fig. 1. eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schlüssels,
Fig. 2 eine erste Ausführung an Hand eines Querschnittes durch den Schlüsselschaft
und
Fig. 3 und 4 zwei weitere Ausführungen.
[0015] Der Schlüsselschaft des Flachschlüssels 1 weist einen Schlüsselrücken 2 und eine
Schlüsselbrust 3 auf.
[0016] In der Seitenfläche des Schlüsselschaftes 1 sind Profilierungen, die längs des Schaftes
verlaufen, wobei einige der Profile parazentrisch sind, also über die Schlüsselschaft-Mittelebene
7 hinausgehen.
[0017] Erfindungsgemäß ist nun mindestens eine der seitlichen Profilierungen als Schwalbenschwanznut
4, also als Nut mit doppelter Hinterschneidung, ausgebildet.
[0018] Die Schwalbenschwanznut 4 weist eine obere, dem Schlüsselrücken 2 zugewandte und
eine untere, der Schlüsselbrust zugewandte Hinterschneidung 5 bzw. 6 auf.
[0019] Beide Hinterschneidungen verlaufen unter einem Winkel zur Schlüsselschaft-Mittelebene,
7, wobei der Winkel der oberen Hinterschneidung 5 mit α und der der unteren Hinterschneidung
6 mit β bezeichnet ist.
[0020] Zum besseren Verständnis sind Verlängerungen der Hinterscheidungen bis zur Schlüsselschaft-Mittelebene
7 definiert, und zwar eine Verlängerung 13 der oberen Hinterschneidung 5 und eine
Verlängerung 14 der unteren Hinterschneidung 6.
[0021] Erfindungsgemäß trifft die Verlängerung 13 auf die obere Ecke 8 einer parazentrischen
Nut bzw. eines parazentrischen Merkmals 9 auf der gegenüberliegenden Seite des Schaftes
[0022] Die andere Verlängerung 14 trifft die obere Ecke 10 eines parazentrischen Merkmals
11, welches auf der Seite der Schwalbenschwanznut 4 ausgebildet ist.
[0023] In den Figuren 3 und 4 ist dargestellt, dass zusätzlich noch im Grund 18 der Schwalbenschwanznut
4 eine Schräge 12 vorgesehen sein kann, deren Winkel mit γ bezeichnet ist und die
ebenfalls eine gedachte Verlängerung 15 besitzt.
[0024] Diese Verlängerung 15, die in Richtung der Schlüsselschaft-Mittelebene sich erstreckt,
verläuft parallel zu der Verlängerung 13 der oberen Hinterschneidung 5.
[0025] Die Verlängerung 15 trifft die Verlängerung 14 und 16 der unteren Hinterschneidung
6 in der Ecke 17.
[0026] Entsprechendes gilt für die Ausführung nach Figur 4, wo die Verlängerung 23 der Stufe
12 parallel zur Verlängerung 14 der unteren Hinterschneidung 6 verläuft und sich mit
der Verlängerung 13 in der Ecke 25, also dem Schnittpunkt von 13,23,24 trifft.
[0027] Nicht in der Zeichnung dargestellt ist die Ausbildung der komplementären Profilierung
des Zylinderkernes.
[0028] Um zu vermeiden, dass an Stelle der Schwalbenschwanznut eine vollständige Ausfräsung
eingebracht wird, können erfindungsgemäß auch die vom Nutengrund 18 abgewandten, nach
außen weisenden Profilflächen der Hinterschneidungen 5 und 6 auf ihr Vorhanden sein
geprüft werden. Hierzu eignen sich Sperrelemente, die an sich bekannt sind, beispielsweise
in Form von Kugeln. Dies ist aber in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellt worden.
Dargestellt sind aber beispielsweise Abfragemerkmale 19 bis 22 in den Profilflächen.
1. Schloss- Schlüssel- System, dessen Flachschlüssel (1) mit einem einen Schlüsselrücken
(2) und eine Schlüsselbrust (3) aufweisenden Schlüsselschaft versehen ist, an den
sich eine Schlüsselreide anschließt, wobei die Schlüsselbrust mit eine mechanische
Codierung darstellenden Kerben versehen ist und die Seitenflächen des Schlüsselschaftes
eine längs des Schlüsselschaftes verlaufende Profilierung aufweisen, die von einer
komplementären Profilierung im Zylinderkern des Schließzylinders erfassbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine der seitlichen Profilierungen als Schwalbenschwanznut (4) ausgebildet
ist mit einer oberen, dem Schlüsselrücken (2) zugewandten und einer unteren, der Schlüsselbrust
(3) zugewandten Hinterschneidung (5,6), wobei
der Winkel (α) der schlüsselrückenseitigen oberen Hinterschneidung (5) in seiner Verlängerung
(13) in Richtung Schlüsselschaft - Mittelebene (7) so gewählt ist, dass er in der
Verlängerung (13) die innere, obere schlüsselrückenseitige Ecke (8) eines auf der
der Schwalbenschwanznut gegenüber liegenden Schaftseite vorgesehenen ersten parazentrischen
Merkmals (9) trifft, während der Winkel (β) der unteren, schlüsselbrustseitigen, Hinterschneidung
(6) in seiner Verlängerung (14) die obere, schlüsselrückenseitige Ecke (10) eines
auf der Schwalbenschwanzseite vorgesehenen parazentrischen Merkmals (11) trifft.
2. Schloss- Schlüssel- System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Grund (18) der Schwalbenschwanznut (4) eine schräge Stufe (12) vorgesehen ist,
deren Winkel (γ) mit seiner Verlängerung (15) einerseits parallel zur Verlängerung
(13) in Richtung Schlüsselschaft-Mittelebene (7) verläuft und andererseits zusammen
mit der Verlängerung (16) den äußeren Eckpunkt (17) der unteren, schlüsselbrustseitigen
Hinterschneidung (6) trifft.
3. Schloss- Schlüssel- System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Grund (18) der Schwalbenschwanznut (4) eine schräge Stufe (12) vorgesehen ist,
deren Winkel (γ) mit seiner Verlängerung (23) einerseits parallel zur Verlängerung
(14) in Richtung Schlüsselschaft-Mittelebene (7) verläuft und andererseits zusammen
mit der Verlängerung (24) den äußeren Eckpunkt (25) der oberen, schlüsselrückenseitigen
Hinterschneidung (5) trifft.
4. Schloss- Schlüssel- System nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Nutengrund (18) abgekehrten, nach außen weisenden Profilflächen der Schwalbenschwanznut
durch senkrecht zur Schaftlängsachse bewegbare Sperrelemente auf ihr Vorhanden prüfbar
sind.
5. Schloss- Schlüssel- System nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die obere und die untere Profilfläche gemeinsam oder getrennt durch im Zylinderkern
radial bewegliche Sperrelemente abtastbar sind.