[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zentrifugeneinsatz für Probenaufnahmen nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie einen Träger für einen Zentrifugeneinsatz für
Probenaufnahmen nach dem Oberbegriff von Anspruch 11.
[0002] Solche Zentrifugeneinsätze sind für verschiedene Probenaufnahmen, wie Mikrotiterplatten,
Deepwellplatten, PCR (Polymerase Chain Reaction)-Platten und Zellkulturplatten in
unterschiedlicher Ausgestaltung bekannt.
[0003] Zum Beispiel beschreibt die
DE 199 53 453 C2 einen becherförmigen Zentrifugeneinsatz (Zentrifugenbecher) für Mikrotiterplatten,
der als Mikrotiterschaukel an einem Zentrifugenrotor befestigt wird. Dieser Zentrifugeneinsatz
weist einen Träger auf, der auf den Boden des Zentrifugeneinsatzes eingesetzt ist.
Bei dem Träger handelt es sich um einen in den Zentrifugeneinsatz einstellbaren Mikrotiterplattenträger,
der mit Hilfe von Haltelaschen aus dem Zentrifugeneinsatz entnommen werden kann.
[0004] Nachteilig an solchen becherförmigen Zentrifugeneinsätzen ist es, dass diese stets
mit einer Entnahme- bzw. Platzierungshilfe für die Probenaufnahmen versehen sein müssen,
da sonst keine Probenaufnahmen einsetzbar oder entnehmbar sind. Außerdem sind Zentrifugenbecher
durch ihre zu den Seiten hin geschlossene Ausgestaltung verhältnismäßig schwer, womit
zur Vermeidung einer übermäßigen Belastung des Rotors eine Beschränkung der zulässigen
Umdrehungsgeschwindigkeit bzw. der RZB- (Relative Zentrifugalbeschleunigung)Werte
erforderlich ist.
[0005] Zur Verbesserung wurden schon offene Zentrifugeneinsätze beschrieben, die beispielsweise
von der Eppendorf AG unter dem Namen "Flex-Gehänge" angeboten werden. Diese Zentrifugeneinsätze
weisen keine umlaufend geschlossen ausgebildeten Seitenwände auf. Sie weisen gegenüber
Zentrifugenbechern einen deutlichen Gewichtsvorteil auf und können somit in schneller
drehenden Zentrifugen eingesetzt werden. Außerdem sind Entnahmehilfen nicht erforderlich,
da die Probenaufnahmen von Hand entnommen bzw. eingesetzt werden können. Zusätzlich
ist am Boden des Zentrifugeneinsatzes ein verschraubter Träger für die Probenaufnahmen
erforderlich, der sowohl der exakten Positionierung als auch der Fixierung der Probenaufnahmen
dient, damit diese beispielsweise beim Ausschwingen nicht aus dem Zentrifugeneinsatz
herausfallen können. Dieser Träger dient zugleich auch der Dämpfung der Probenaufnahme.
Diese Dämpfungseigenschaften sind auch schon von den mit einer dämpfenden Auflage
versehenen Entnahmehilfen für Zentrifugenbecher bekannt. Eine separate Fixierung der
Probenaufnahmen in den Entnahmehilfen ist nicht erforderlich, da diese schon über
die Seitenwände des Zentrifugenbechers erfolgt. Ingesamt ergibt sich eine deutliche
Gewichtseinsparung bei den offenen Zentrifugeneinsätzen gegenüber den becherförmigen
Zentrifugeneinsätzen.
[0006] Nachteilig an den bekannten offenen Zentrifugeneinsätzen ist es, dass ein solcher
fest verschraubter, fixierender Träger die Reinigung des Zentrifugeneinsatzes mindestens
stark erschwert. Außerdem sind solche bekannten Träger derart ausgestaltet, dass alle
möglichen Probenaufnahmen, also beispielsweise PCR-Platten, Mikrotiterplatten, Deepwellplatten
und Zellkulturplatten auf sie gesetzt werden können. Sie müssen also im Sinne eines
"größten gemeinsamen Nenners" für alle Platten gleichermaßen geeignet sein und haben
damit keine auf die spezielle Plattenart angepasste bzw. optimierte Geometrie.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist des daher, einen Zentrifugeneinsatz anzugeben,
mit dem sich eine leichte Reinigbarkeit und Anpassbarkeit an verschiedene Probenaufnahmen
bereitstellen lässt. Insbesondere soll auch ein Zentrifugeneinsatz angegeben werden,
mit dem die Belastung des Rotors relativ gering bleibt bzw. hohe RZB-Werte verwendet
werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Zentrifugeneinsatz nach Anspruch 1 und einem
Träger für einen Zentrifugeneinsatz nach Anspruch 11. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
[0009] Die Erfinder haben erkannt, dass sich die gestellte Aufgabe dadurch besonders einfach
und kostengünstig lösen lässt, dass zwischen dem Träger und dem Zentrifugeneinsatz
eine ohne Werkzeug lösbare Befestigung vorgesehen ist. "Ohne Werkzeug lösbare Befestigung"
heißt in diesem Zusammenhang, dass ein Benutzer keine speziell gestalteten Werkzeuge
benötigt, sondern den Träger einfach per Hand allein oder ggf. unter Zuhilfenahme
eines Kugelschreibers oder anderer harter Gegenstände lösen kann.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird auch weiterhin eine sichere Fixierung
der Probenaufnahmen auf dem Zentrifugeneinsatz gewährleistet. Dadurch, dass der Träger
ohne weiteres und jederzeit durch den Benutzer lösbar in dem Zentrifugeneinsatz befestigt
ist, ist es dabei zum einen möglich, den Träger als Adapter für verschiedene Probeaufnahmen
für verschiedene Probengefäße auszugestalten, so dass dieser bei Bedarf sehr schnell
gewechselt werden kann. Der Träger kann also zur ortsfesten Festlegung beispielsweise
von einer oder mehreren Mikrotiterplatten, Deepwellplatten, PCR-Platten oder Zellkulturplatten
ausgebildet sein. Zum anderen können bei einem auftretenden Verschleiß die Träger
schnell und problemlos ausgetauscht werden. Auch die Reinigung des Trägers und des
Zentrifugeneinsatzes wird durch die lösbare Verbindung ermöglicht, wodurch sich die
Lebensdauer erhöht.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die lösbare Befestigung über zumindest
eine Clips-Verbindung zwischen Träger und Körper des Zentrifugeneinsatzes ausgebildet.
Eine solche Clips-Verbindung lässt sich für den Benutzer sehr komfortabel sowohl beim
Befestigen als auch beim Lösen verwenden. Im Gegensatz zu Schraubverbindungen hat
eine solche Clips-Verbindung auch den Vorteil, dass an der Verbindungstelle an sich
keine so hohen Kräfte beim Zentrifugieren auftreten und damit der Verschleiß des Trägers
geringer gehalten wird. Außerdem sind so zusätzliche Materialeinsparungen sowohl am
Träger als auch am Zentrifugeneinsatz möglich, da nicht mehr die die Verschraubung
überhaupt möglich machende kritische Masse an Material gegeben sein muss. Dies führt
dazu, dass der Träger und der Zentrifugeneinsatz leichter ausgestaltet werden können
und so höhere Zentrifugiergeschwindigkeiten realisiert werden können.
[0012] Die Befestigung des Trägers mit einer einzelnen Halterung kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass der Träger bodenseitig ein einclipsbares Element aufweist, das mit
einer entsprechenden Aufnahme im Boden des Zentrifugeneinsatzes korrespondiert und
diesen durchdringt. Wenn dieses einclipsbare Element nicht rotationssymmetrisch aufgebaut
ist, dann erfolgt auch eine vollständige Lagefestlegung des Trägers gegenüber dem
Zentrifugeneinsatz.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Clips-Verbindung ist am Träger zumindest
ein Schnapphaken angeordnet, der in eine korrespondierende Ausnehmung des Körpers
eingreift, wobei der Schnapphaken bevorzugt lateral am Träger angeordnet ist und sich
im Wesentlichen vertikal in Bezug auf den Boden des Zentrifugeneinsatzes erstreckt.
Dadurch lässt sich die Clips-Verbindung besonders einfach konstruktiv umsetzen. Insbesondere
ist dabei vorgesehen, dass die Ausnehmung als Durchbrechung ausgebildet ist, wodurch
der Schnapphaken vom Benutzer leicht aus der Ausnehmung herausgedrückt werden kann.
Diese Flexibilität des Schnapphakens besteht dabei aufgrund seiner Dimensionierung.
Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die Ausnehmung an einem
flexiblen Element des Trägers angeordnet ist, so dass die Ausnehmung so weit von einem
am Körper angeordneten korrespondierenden Schnapphaken beanstandet werden kann, dass
der Schnapphaken nicht mehr in die Ausnehmung eingreift. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass das elastische Element am Körper und das im Wesentlichen steife Element
am Träger angeordnet ist.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Schnapphaken
als Haltelasche ausgebildet ist, die an ihrem der Grundfläche abgewandten Ende nach
innen abgewinkelt ausgebildet ist. Dadurch lassen sich beispielsweise mehrere Miktrotiterplatten
sicher aufeinandergestapelt fest auf dem Träger haltern, die Haltelaschen dienen gleichzeitig
als Traghilfe für den Träger und durch nach Innendrücken der Haltelaschen kann die
Clips-Verbindung gelöst werden. In diesem Fall wäre es auch möglich, dass die korrespondierenden
Ausnehmungen am Zentrifugeneinsatz nicht als Durchbrechungen ausgebildet sind.
[0015] Vorteilhaft ist die lösbare Befestigung in Ausschwingrichtung des Zentrifugeneinsatzes
angeordnet, wodurch eine auch beim Zentrifugieren besonders sichere und örtlich feste
Befestigung des Trägers am Zentrifugeneinsatz ermöglicht wird. Zusätzlich kann natürlich
auch vorgesehen sein, dass eine lösbare Befestigung senkrecht zur Ausschwingrichtung
besteht, um den Träger allseits am Zentrifugeneinsatz festzulegen.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Zentrifugeneinsatz in einer Ebene senkrecht
zur Ausschwingrichtung zumindest bereichsweise abgerundet ausgebildet ist. Hierzu
wird bevorzugt die Halterung des Zentrifugeneinsatzes am Rotor bodenseitig abgerundet
ausgebildet. Dadurch wird die Masse zusätzlich reduziert. Außerdem weist der Zentrifugeneinsatz
so in Ausschwingrichtung einen geringeren Strömungswiderstand auf und es werden durch
die abgerundete Ausgestaltungen Verwirbelungen verhindert.
[0017] Vor allem auch in diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, wenn an der vom Träger abgewandten
Seite des Bodens zumindest ein Versteifungselement, bevorzugt in Form einer Rippe
oder eines Steges angeordnet ist. Dadurch kann der Zentrifugeneinsatz auch bei einer
durch die Abrundung erzeugten Materialschwächung ausreichend steif gehalten werden.
Zweckmäßig sollte dieses Versteifungselement in einer Richtung senkrecht zur Ausschwingrichtung
ebenfalls abgerundet ausgebildet sein, um die Masse gering zu halten und ggf. den
Luftwiderstand zu minimieren und Verwirbelungen zu verhindern.
[0018] Vorteilhaft werden mehrere Versteifungselemente vorgesehen, wobei bevorzugt zumindest
zwei Versteifungselemente in Bezug auf den Boden senkrecht zueinander angeordnet sind.
Dadurch ergibt sich eine Überschneidung der Versteifungselemente, die eine besonders
hohe Aussteifung bewirkt. Durch diese Ausgestaltung wird die Leichtbauweise des Zentrifugeneinsatzes
weiter unterstützt, wodurch aufgrund der verringerten Masse der Energieaufwand reduziert
wird bzw. höhere Zentrifugiergeschwindigkeiten ermöglicht werden.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest die Grundfläche des Trägers zumindest
teilweise elastisch ausgebildet ist, weil dadurch die beim Zentrifugieren entstehenden
Lasten durch die aufgenommenen Probenaufnahmen insbesondere beim Ein- und Ausschwingen
abgedämpft werden. Dies kann beispielsweise durch ein aufgebrachtes elastisches Material
erreicht werden.
[0020] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass sich unter der
Grundfläche des Trägers zumindest ein Hohlraum erstreckt, wodurch zum einen der Träger
noch leichter ausgebildet werden kann. Zum anderen werden die Lasten beim Zentrifugieren
besonders günstig in den Boden eingeleitet.
[0021] In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn in dem Hohlraum eine Stützstruktur
angeordnet ist zur Abstützung der Grundfläche gegenüber dem Boden. Dadurch wird ein
Nachgeben der Grundfläche und vor allem ein punktuelles Nachgeben, das zu einer Deformierung
der Probenaufnahmen führen könnte, wirksam verhindert. Die Stützstruktur ist dazu
bevorzugt steif ausgebildet.
[0022] Weiterhin ist es höchst vorteilhaft, wenn die Dichte der Auflagepunkte (Auflagepunkte
pro Flächeneinheit) des Trägers auf dem Boden randseitig höher ist als in der Mitte
des Bodens, weil dann die Lasten verstärkt am Rand in den Boden eingeleitet werden,
so dass die Belastung in der relativ schwächer ausgebildeten Mitte des Bodens reduziert
wird.
[0023] Selbständiger Schutz wird beansprucht für einen solchen Träger für einen Zentrifugeneinsatz
für Probenaufnahmen, der ohne Werkzeuge lösbar in dem Zentrifugeneinsatz befestigbar
ist.
[0024] Die Merkmale und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit
den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Zentrifugeneinsatzes,
- Fig. 2
- den erfindungsgemäßen Zentrifugeneinsatz nach Fig. 1 in einer Darstellung von unten
betrachtet,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Zentrifugeneinsatzes nach Fig. 1 im Schnitt,
- Fig. 4a, b
- den erfindungsgemäßen Träger in einer perspektivischen Ansicht von unten sowie in
einer Schnittansicht und
- Fig. 5a, b
- den erfindungsgemäßen Zentrifugeneinsatz nach Fig. 1 im Zusammenwirken mit einer Zentrifuge
und einer eingesetzten Mikrotiterplatte in einer Gesamtansicht und einer Anschnittsansicht.
[0025] In Fig. 1 bis Fig. 3 ist der erfindungsgemäße Zentrifugeneinsatz 1 rein schematisch
in verschiedenen Ansichten gezeigt.
[0026] Es ist zu erkennen, dass der Zentrifugeneinsatz einen Körper 2 und einen Träger 4für
Probenaufnahmen aufweist. Außerdem sind zwei Halterungen 6 zur Befestigung an dem
Rotor 59 der Zentrifuge 50 vorgesehen, so dass es sich bei dem Zentrifugeneinsatz
1 um einen ausschwingbaren Zentrifugeneinsatzhandelt. Weiterhin ist zu erkennen, dass
der Träger 4 auf einem Boden 10 des Körpers 2 angeordnet ist und selbst eine Grundfläche
12 aufweist, auf der die Probenaufnahme 61 angeordnet ist. Zur lösbaren Befestigung
des Trägers 4 auf dem Boden 10 sind Clips-Verbindungen 14 vorgesehen. Hierzu weist
der Träger 4 zwei gegenüberliegend angeordnete Schnapphaken 16 auf, die in Durchbrechungen
18 eingreifen, die an Laschen 20 des Körpers 2 angeordnet sind. Es ist zu erkennen,
dass die Laschen 20 sich im Wesentlichen vertikal vom Boden 10 des Körpers 2 aus erstrecken.
Die Schnapphaken 16 sind an einem lateralen Ausleger 16a des Trägers 4 angeordnet
und weisen eine Krümmung 16b und einen daran anschließenden, im wesentlichen vertikal
angeordneten Abschnitt 16c auf, die beide eine geringere Materialstärke aufweisen
als der laterale Ausleger 16a. Dadurch erhält der Schnapphaken eine gewisse Flexibilität,
so dass er sich durch Eingreifen eines Benutzers durch die Durchbrechung 18 hin aus
dieser Durchbrechung 18 lösen lässt. Gegebenenfalls kann der Benutzer statt seines
Fingers auch ein Hilfsmittel wie einen Kugelschreiber oder dergleichen zur Hilfe nehmen,
wenn größere Kräfte erforderlich sind. Die Arretierung des Schnapphakens 16 gegenüber
der Durchbrechung 18 erfolgt mittels des sich im Wesentlichen horizontal erstreckenden
Hakenelementes 16d.
[0027] Der Zentrifugeneinsatz 1 ist in einer Leichtbauweise mit relativ geringen Materialstärken
und beispielsweise aus Aluminium, wie es dem Fachmann geläufig ist, hergestellt. Zur
Versteifung des Körpers 2 sind dabei senkrecht zur Ausschwingrichtung A angeordnete
Stege 21, 22 und parallel zur Ausschwingrichtung A angeordnete Stege 23 an der Unterseite
des Zentrifugeneinsatzes 1 vorgesehen, die sich kreuzen. Die Stege 22 weisen dabei
seitliche Abrundungen 24 auf, so dass das Gewicht reduziert und der Strömungswiderstand
des Zentrifugeneinsatzes 1 in Ausschwingrichtung A vermindert ist. Zusätzlich kann
dieser Steg 22 auch noch gefast ausgebildet sein. Auch die Halterung 6 weist mit ihren
Stegen 21 bodenseitig eine Abrundung 26 auf, so dass auch dadurch der Strömungswiderstand
vermindert und zusätzlich das Gewicht des Zentrifugeneinsatzes 1 reduziert ist. Insgesamt
ist der Zentrifugeneinsatz dadurch sehr leichtgewichtig und kompakt aufgebaut, wobei
er durch die Stege 21, 22, 23 dennoch eine ausreichend hohe Steifigkeit auch unter
hohen Lasten aufweist, so dass sich der Boden 10 nicht durchbiegen kann. Die Stege
21 übernehmen dabei die Hauptlast und geben sie an die Halterung 6 weiter und die
Stege 22 versteifen den Boden 10 außenseitig, so dass er unter hohen Lasten nicht
abknickt.
[0028] In Ausschwingrichtung A sind dabei die Clips-Verbindungen 14 gegenüberliegend angeordnet,
wodurch eine besonders sichere ortsfeste Festlegung des Trägers 4 auf dem Körper 2
erfolgt. Zusätzlich könnten auch Clips-Verbindungen zwischen dem Träger 4 und den
Halterungen 6 vorgesehen sein, so dass eine allseitige Festlegung auf dem Körper 2
erfolgt, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
[0029] Aus den Fig. 3 bis 4b wird der besondere Aufbau des erfindungsgemäßen Trägers 4 deutlich.
[0030] Es ist zu erkennen, dass der Träger 4 eine zwischen der Grundfläche 12 und dem lateralen
Ausleger 16a befindliche Stufe 28 aufweist, die sich rings um den Träger 4 erstreckt.
Diese Stufe 28 dient der Festlegung von Mikrotiterplatten 61, die einen korrespondierenden
umlaufenden Rand aufweisen, der auf die Stufe 28 aufgesteckt wird. Damit sind die
Miktrotiterplatten 61 direkt auf dem Träger 4 festgelegt und berühren nicht die Clips-Verbindung
14 oder die Halterungen 6. Falls keine Mikrotiterplatten 61 verwendet werden sollen,
sondern andere Probenaufnahmen (nicht gezeigt), dann können hierfür besonders angepasste
Träger (nicht gezeigt) verwendet werden.
[0031] Der Schnapphaken 16 weist gegenüber der Vertikalen V eine seitlich nach außen geneigte
Stellung auf. Dadurch ergibt sich eine Vorspannung des Schnapphakens 16 gegenüber
der Lasche 20, so dass das Hakenelement 16d sicher in der Durchbrechung 18 fixiert
ist, jedoch unter Überwindung der Vorspannung wieder gelöst werden kann.
[0032] Die Grundfläche 12 des Trägers 4 ist gegenüber dem Boden 10 des Zentrifugeneinsatzes
1 erhöht angeordnet, so dass sich Hohlräume 30 ausbilden, die wabenförmig angeordnet
sind. Zwischen den Hohlräumen 30 sind steife Abstützungen 32 angeordnet. Dadurch erhält
die Grundfläche 12 eine hohe Stabilität, wobei eine definierte Krafteinleitung in
den Boden 10 stattfindet. Die Grundfläche 12 ist mit einer flexiblen Auflage (nicht
gezeigt) versehen, um beim Zentrifugieren auftretende Lastspitzen aufzunehmen. Zusätzlich
kann auch vorgesehen sein, dass sich die Wabenstruktur zur Mitte der Grundfläche 12
hin vergrößert, so dass am Rand die Dichte der Auflagepunkte des Trägers 4 auf dem
Boden 10 höher ist als in der Mitte des Bodens 10 und dadurch Lasten verstärkt am
Rand in den Boden 10 eingeleitet werden, so dass die Belastung in der relativ schwächer
ausgebildeten Mitte des Bodens 10 reduziert wird.
[0033] In den Fig. 5a und der diesbezüglich ausschnittsweise vergrößerten Fig. 5b ist nun
das Zusammenwirken des erfindungsgemäßen Zentrifugeneinsatzes 1 mit einer Zentrifuge
50, die ein Zentrifugengehäuse 51 mit einem Zentrifugendeckel 53 und Lüftungsschlitzen
55 sowie eine Bedieneinheit 57 aufweist, dargestellt. Es ist zu erkennen, dass der
Zentrifugeneinsatz 1 mit seinen Halterungen 6 an einem Rotor 59 ausschwingbar angeordnet
ist, wobei der Rotor 59 zur Aufnahme von vier Zentrifugeneinsätzen 1 vorgesehen ist
und auf jedem Zentrifugeneinsatz 1 eine als Mikrotiterplatte ausgebildete Probenaufnahme
61 angeordnet ist.
[0034] Aus den vorstehenden Darstellungen ist klar geworden, dass sich mit dem erfindungsgemäßen
Zentrifugeneinsatz 1 bedeutende Vorteile gegenüber dem bekannten Zentrifugeneinsatz
ergeben. Diese bestehen nicht nur darin, dass der Träger 4 sich besonders leicht und
komfortabel befestigen und wieder lösen lässt. Es ist auch möglich, verschiedene Träger
4 für verschiedene Probenaufnahmen 61 zu verwenden. Außerdem ist der erfindungsgemäße
Zentrifugeneinsatz 1 besonderes leicht und kompakt aufgebaut, so dass die Last des
Rotors 59 bei gleichen Zentrifugierleistungen deutlich geringer ausfällt bzw. deutliche
höhere RZB-Werte erreicht werden können.
1. Zentrifugeneinsatz (1) für Probenaufnahmen, wie Mikrotiterplatten, Deepwellplatten,
PCR-Platten und Zellkulturplatten, mit einem einen Boden (10) und zumindest eine Halterung
(6) zur Befestigung an einem Rotor (8) aufweisenden Körper (2), wobei an dem Boden
(10) ein Träger (4) lösbar angeordnet ist, wobei der Träger (4) eine Grundfläche (12)
zur Aufnahme der Probenaufnahmen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (4) über eine ohne Werkzeug lösbare Befestigung (14) mit dem Körper (2)
verbunden ist.
2. Zentrifugeneinsatz (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Befestigung in Ausschwingrichtung (A) des Zentrifugeneinsatzes (1) angeordnet
ist.
3. Zentrifugeneinsatz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (4) mit dem Körper (2) über zumindest eine Clips-Verbindung (14) an dem
Körper (2) befestigt ist.
4. Zentrifugeneinsatz (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bevorzugt lateral (16a) am Träger (4) ein Schnapphaken (16) angeordnet ist, der in
eine korrespondierende Ausnehmung (18) des Körpers (2) eingreift und sich im Wesentlichen
vertikal (16c) in Bezug auf den Boden (10) erstreckt, wobei die Ausnehmung insbesondere
als Durchbrechung (18) ausgebildet ist.
5. Zentrifugeneinsatz (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrifugeneinsatz (1) in einer Ebene senkrecht zur Ausschwingrichtung (A) zumindest
bereichsweise abgerundet (24, 26) ausgebildet ist, wobei bevorzugt die Halterung (6)
bodenseitig abgerundet (26) ausgebildet ist.
6. Zentrifugeneinsatz (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an der vom Träger (4) abgewandten Seite des Bodens (10) zumindest ein Versteifungselement,
bevorzugt in Form einer Rippe (22) oder eines Steges angeordnet ist, das insbesondere
zumindest senkrecht zur Ausschwingrichtung (A) abgerundet ausgebildet ist.
7. Zentrifugeneinsatz (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Versteifungselemente (22, 22a) vorgesehen sind, wobei bevorzugt zumindest
zwei Versteifungselemente (22, 22a) in Bezug auf den Boden (10) senkrecht zueinander
angeordnet sind.
8. Zentrifugeneinsatz (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Grundfläche (12) des Trägers zumindest teilweise elastisch ausgebildet
ist.
9. Zentrifugeneinsatz (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich unter der Grundfläche zumindest ein Hohlraum (30) erstreckt, wobei bevorzugt
vorgesehen ist, dass in dem Hohlraum (30) eine Stützstruktur (32) angeordnet ist zur
Abstützung der Grundfläche (12) gegenüber dem Boden (10).
10. Zentrifugeneinsatz (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (4) zur ortsfesten Festlegung (28) von ein oder mehreren Mikrotiterplatten,
Deepwellplatten, PCR-Platte oder Zellkulturplatten ausgebildet ist,
11. Träger (4) für einen Zentrifugeneinsatz (1) für Probenaufnahmen, wie Mikrotiterplatten,
Deepwellplatten, PCR-Platten und Zellkulturplatten, wobei der Zentrifugeneinsatz (1)
einen Körper (2) aufweist mit einem Boden (10) und zumindest einer Halterung (6) zur
Befestigung an einem Rotor (8), wobei der Träger (4) an dem Boden (10) des Zentrifugeneinsatzes
(1) lösbar anordenbar ist und eine Grundfläche (12) zur Aufnahme der Probenaufnahmen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (4) die auf den Träger (4) bezogenen Merkmale zumindest eines der vorherigen
Ansprüche aufweist.