[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kranhubwerk, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige Kranhubwerke werden in der Industrie zum lastberuhigten Transport von Gütern
eingesetzt. Sie umfassen einen oder mehrere Seiltriebe, deren Seilstränge auf einer
gemeinsamen Seiltrommel oder auch auf mehreren antriebsverbundenen Trommeln gewickelt
sind. Üblicherweise laufen die Seile über Umlenkrollen nach unten zu Aufhängungspunkten
am Lastaufnahmemittel, also zu einem Kranhaken oder einem Lasthebemagneten. Die Seile
sind so gespannt, dass eine seitliche Auslenkung der Last nur unter Aufwendung größerer
seitlicher Kräfte möglich ist. Die so stabilisierte Last gerät daher auch bei seitlichen
Bewegungen des Seiltriebs nicht ins Pendeln.
[0003] Um den Verschleiß der Seilstränge möglichst gering zu halten, soll die Seilstrangführung
möglichst wenige Biegewechsel umfassen. Es wird daher angestrebt, die Zahl der verwendeten
Umlenkrollen möglichst gering zu halten. In manchen Konstruktionen wird daher zumindest
einer der Seilstränge unmittelbar von der Seiltrommel nach unten zum Lastaufnahmemittel
geführt. Beispielsweise zeigt die europäische Patentschrift
EP 0 941 959 B1 einen Seiltrieb mit drei Seilsträngen, die auf eine gemeinsame Seiltrommel gewickelt
sind und deren Ablaufstellen ein im wesentlichen gleichseitiges Dreieck bilden. Während
die äußeren Seilstränge über Umlenkrollen geführt sind, läuft der mittlere Seilstrang
unmittelbar von der Seiltrommel abwärts zum Lastaufnahmemittel.
[0004] Hier wird der Umstand ausgenutzt, dass der mittlere Seilstrang in der Symmetrieebene
der Pyramide liegt, die von den drei Seilsträngen aufgespannt wird. Dies führt dazu,
dass der seitliche Schräglaufwinkel, den dieser Seilstrang mit einer Ebene senkrecht
zur Seiltrommelachse einschließt, annähernd gleich Null ist. Ein Auf- und Abwickeln
des mittleren Seilstrangs ist daher in diesem Fall problemlos möglich. Hingegen müssen
die beiden äußeren Seilstränge über gelenkig gelagerte Umlenkrollen geführt werden,
um den Schräglaufwinkel an der Seiltrommel möglichst klein zu halten. Ohne diese Maßnahme
würde der Schräglaufwinkel mit zunehmender Hubhöhe hier so weit anwachsen, dass eine
einwandfreie Funktion des Krankhubwerks nicht mehr gewährleistet wäre.
[0005] Daher war es bisher nicht möglich, die relativ weit außen liegenden Seilstränge des
Seiltriebs, die einen deutlichen Schräglaufwinkel aufweisen, unmittelbar von der Seiltrommel
ablaufen zu lassen. Einer Vereinfachung solcher lastberuhigter Kranhubwerke im Sinne
einer Minimierung der Zahl der Seilführungsmittel waren bisher Grenzen gesetzt.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Möglichkeit zur Vereinfachung
der eingangs beschriebenen lastberuhigten Kranhubwerke zu schaffen, die mit einer
geringeren Zahl von Umlenkrollen auskommt und auf diese Weise den Verschleiß der Seilstränge
verringert.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kranhubwerk mit den Merkmalen des Anspruchs
gelöst.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist zumindest ein unmittelbar von der Seiltrommel
nach unten ablaufender Seilstrang, der um einen Schräglaufwinkel geneigt ist, derart
schraubenförmig auf die Seiltrommel aufgewickelt, dass der Steigungswinkel der Wicklung
seinem Schräglaufwinkel entspricht. Diese Art der Wicklung bewirkt, dass der Schräglaufwinkel
über die gesamte Hubhöhe der Last konstant bleibt und auch bei einer großen Hubhöhe
nicht anwächst. Aufgrund der relativ großen Steigung oder Ganghöhe der Wicklungen
wird das Seil mit zunehmender Hubhöhe vergleichsweise weit in Richtung der Last aufgewickelt,
d.h. die Wicklungen wandern auf die Last zu, während bei den bisher bekannten Wicklungsgeometrie
der Ablaufpunkt an der Trommel im wesentlichen unverändert bleibt, abgesehen von geringfügigen
Auswanderbewegungen.
[0009] Bei einem Seiltrommeldurchmesser D, einer konstanten Steigung P und einem Steigungswinkel
α gilt die aus der Gewindelehre bekannte Beziehung

[0010] Der Steigungswinkel α ist in dieser Beziehung (1) erfindungsgemäß gleich dem Schräglaufwinkel.
[0011] Daher kann auf eine Umlenkrolle für den derart geführten Seilstrang problemlos verzichtet
werden, auch wenn es sich um einen weit außen am Seiltrieb angeordneten Seilstrang
handelt, der nicht unmittelbar über der Last abgewickelt wird, sondern gegenüber dieser
in Axialrichtung der Trommel stark versetzt ist.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Wicklung
dieses Seilstrangs in einer entsprechenden schraubenförmigen Führung auf dem Mantel
der Seiltrommel geführt. Der Seilstrang wird somit nicht frei auf den Trommelmantel
gewickelt, sondern läuft in einer Führung nach Art eines Schraubengewindes, also beispielsweise
in einer Führungsnut, die eine definierte Wicklungsbahn vorgibt und ein seitliches
Verrutschen der Wicklungen verhindert. Es können zusätzlich weitere Mittel zum Halten
des Seilstrangs in der Führung vorhanden sein, wie etwa an der Seiltrommel anliegende
Andruckrollen oder dergleichen.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Seiltrieb
zumindest zwei solcher Seilstränge, die unmittelbar von der Seiltrommel zum Lastaufnahmemittel
ablaufen und auf entlang der Trommelachse gegeneinander versetzten Abschnitten einer
gemeinsamen Seiltrommel oder zweier Seiltrommeln aufgewickelt sind, die miteinander
antriebsverbunden auf einer gemeinsamen Trommelachse angeordnet sind. Diese zwei Seilstränge
sind jeweils um einen Schräglaufwinkel gegenüber der senkrechten Mittelebene zwischen
ihren beiden Trommelabschnitten geneigt, wobei die Steigungswinkel ihrer Wicklungen
auf die bereits oben beschriebene Art ihren Schräglaufwinkeln entsprechen. Das erfindungsgemäße
Prinzip der Seilwicklung ist bei dieser Ausführungsform auf zwei Seilstränge erweitert,
die symmetrisch zu der senkrechten Mittelebene gewickelt sind, die die Trommelachse
schneidet, und beiderseits gegenüber dieser Mittelebene um den Schräglaufwinkel geneigt
sind.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Seiltrieb einen dritten
Seilstrang, der etwa in der Mittelebene zwischen den beiden Trommelabschnitten der
beiden unmittelbar von der Seiltrommel ablaufenden äußeren Seilstränge auf einen mittleren
Trommelabschnitt gewickelt ist. Dieser dritte Seilstrang läuft über eine von den Trommelabschnitten
beabstandete Ablaufrolle nach unten zum Lastaufnahmemittel, so dass die beiden äußeren
Seilstränge und der dritte Seilstrang die Kanten einer auf der Spitze stehenden dreiseitigen
Pyramide bilden. Die Last wird somit noch in einer zusätzlichen Richtung stabilisiert,
so dass Pendelbewegungen unterbunden werden können. Da der dritte Seilstrang in der
Mittelebene liegt, kann er auf herkömmliche Weise eng auf den mittleren Trommelabschnitt
gewickelt sein, da sein Schräglaufwinkel annähernd gleich Null ist.
[0015] Vorzugsweise kann in diesem Fall der mittlere Trommelabschnitt einen etwas kleineren
Durchmesser aufweisen als die beiden äußeren Trommelabschnitte. Dies dient dem Ausgleich
unterschiedlicher Aufwickellängen bei Wicklungen unterschiedlicher Steigung.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Seiltrieb
zumindest zwei unmittelbar von der Seiltrommel ablaufende Seilstränge, die als Seilpaar
auf einem gemeinsamen Seiltrommelabschnitt doppelgängig aufgewickelt sind und von
ihrem Ablaufpunkt an der Seiltrommel aus divergierend zu verschiedenen Aufhängungspunkten
am Lastaufnahmemittel laufen, die quer zur Trommelachse voneinander beabstandet sind,
wobei der Steigungswinkel der doppelgängigen Wicklung den Schräglaufwinkeln der Seile
des Seilpaars entspricht. Bei dieser Ausführungsform wird also das Prinzip der Anpassung
des Steigungswinkels an den Schräglaufwinkel an eine doppelgängige Wicklung nach Art
eines doppelgängigen Schraubengewindes erweitert. Hierin können die beiden Seile des
Seilpaars dicht nebeneinander liegen, wobei jedoch die Steigung ausreichend groß bemessen
werden muss, um den Ausgleich des Schräglaufwinkels auch bei größeren Hubhöhen leisten
zu können. Das heißt, dass die einzelnen Doppelwindungen einen vergleichsweise großen
Abstand voneinander aufweisen können.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Seiltrieb
zwei Seilpaare mit jeweils unmittelbar von der Seiltrommel ablaufenden und doppelgängig
gewickelten Seilsträngen, die auf entlang der Trommelachse gegeneinander versetzten
Abschnitten einer gemeinsamen Seiltrommel oder zweier auf einer gemeinsamen Achse
angeordneter und miteinander antriebsverbundener Seiltrommeln aufgewickelt sind und
spiegelsymmetrisch bezüglich einer Mittelebene zwischen den beiden Trommelabschnitten
angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform sind somit zwei doppelgängig gewickelte
Seilpaare vorhanden, die beiderseits symmetrisch der Mittelebene angeordnet sind und
zu beiden Seiten dieser Ebene die gleichen Schräglaufwinkel mit ihr einschließen können.
[0018] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert.
- Fig. 1
- ist eine schematische Darstellung der Führungsgeometrie zweier Seilstränge als Teil
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kranhubwerks;
- Fig. 2
- zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kranhubwerks mit insgesamt
drei Seilsträngen in einer Ansicht von vorn;
- Fig. 3
- ist eine Seitenansicht des Kranhubwerks aus Fig. 2;
- Fig. 4
- ist eine Draufsicht auf das Kranhubwerk aus Fig. 2;
- Fig. 5
- ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kranhubwerks mit insgesamt vier Seilsträngen; und
- Fig. 6
- ist eine perspektivische Ansicht eines Lastkrans, der das Kranhubwerk aus Fig. 5 sowie
ein damit vergleichbares Kranhubwerk umfasst.
[0019] Fig. 1 zeigt ein schematisch vereinfachtes Kranhubwerk 10 mit einem Seiltrieb 12,
der mehrere Seilstränge umfasst, die zu einem gemeinsamen Aufhängungspunkt L an der
nicht näher dargestellten Last zusammenlaufen. Der Seiltrieb kann zusätzliche Seilstränge
umfassen, die nicht näher dargestellt sind, insbesondere einen zusätzlichen mittleren
Seilstrang zur Laststabilisierung in Querrichtung zur Trommelachse, wie es in der
folgenden Ausführungsform in den Fig. 2 bis 4 näher dargestellt ist. Anhand der hier
gezeigten Ausführungsform soll lediglich das Erfindungsprinzip erläutert werden, das
auf verschiedene Ausführungsformen von Seiltrieben angewendet werden kann.
[0020] Die beiden dargestellten Seilstränge 14 und 16 sind auf einer gemeinsamen Seiltrommel
18 aufgewickelt, die um eine horizontale Trommelachse A drehbar ist. Jeder der Seilstränge
14,16 ist auf einen Abschnitt 20,22 der Seiltrommel 18 aufgewickelt und läuft schräg
nach unten zum Aufhängungspunkt L. Die Seilstränge 14,16 laufen am Punkt L V-förmig
zusammen und schließen gegenüber der senkrechten Mittelebene E, die durch den Aufhängungspunkt
L läuft und die Seiltrommelachse A senkrecht schneidet, jeweils einen Schräglaufwinkel
α ein. Der zwischen den beiden Seilsträngen 14,16 eingeschlossene Winkel beträgt somit
das Doppelte des Schräglaufwinkels, nämlich 2 α.
[0021] Jeder der Seilstränge 14,16 ist auf seinem Seiltrommelabschnitt 20,22 schraubenförmig
aufgewickelt, und zwar derart, dass der Steigungswinkel dieser Wicklung dem Schräglaufwinkel
α entspricht. Die einzelnen Wicklungen 24 sind somit entlang der Seiltrommelachse
A um die Steigung oder Ganghöhe P beabstandet. Die Steigung P errechnet sich mit einem
Trommeldurchmesser D der Seiltrommel 18 gemäß der Beziehung

die aus der Gewindelehre bekannt ist.
[0022] Diese Art der Wicklung mit gleichbleibendem Steigungswinkel α sorgt dafür, dass der
Schräglaufwinkel über die gesamte Hubhöhe konstant bleibt. In Fig. 1 ist dies anhand
verschiedener Aufhängungspunkte L in vier verschiedenen Höhen dargestellt. Es ist
erkennbar, dass in der niedrigsten Position der Schräglaufwinkel α genauso groß ist
wie in den übrigen Höhenpositionen des Aufhängungspunktes L. Aufgrund des auch bei
größerer Hubhöhe konstant bleibenden Schräglaufwinkels α können die Seilstränge 14,16
unmittelbar von der Seiltrommel 18 ablaufen, ohne dass die Funktion des Kranhubwerks
10 beeinträchtigt wird. Auf zusätzliche Umlenkrollen kann daher verzichtet werden,
und der Verschleiß der Seilstränge 14,16 wird verringert.
[0023] Die hier dargestellte Geometrie der Seilstränge 14,16 stabilisiert eine Last, die
am Aufhängungspunkt L aufgehängt ist, lediglich gegenüber Auslenkungskräften, die
etwa in Richtung der Trommelachse A wirken. Zur weiteren Stabilisierung in Richtungen
senkrecht dazu können weitere Seilstränge vorhanden sein, die in Fig. 1 nicht dargestellt
sind, jedoch in der Ausführungsform in den folgenden Fig. 2, 3 und 4 gezeigt sind.
Gleiche Bauteile sind in den folgenden Figuren mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet
wie in Fig. 1.
[0024] Das Kranhubwerk 30 in Fig. 2 umfasst ebenfalls eine Seiltrommel 18, die um eine horizontal
liegende Seiltrommelachse A drehbar ist. An einem Ende der Seiltrommel 18 ist ein
Antrieb 32 vorgesehen. Die Seiltrommel 18 umfasst zwei entlang der Achse A gegeneinander
versetzte Seiltrommelabschnitte 20,22, auf denen die Seilstränge 14,16 als äußere
Seilstränge aufgewickelt sind. Die Art der Wicklung entspricht derjenigen, die im
Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde, d. h. die Steigungswinkel α der Wicklungen
24 entsprechen dem Schräglaufwinkel α zwischen dem Seilstrang 14,16 und der senkrechten
Mittelebene E zwischen den beiden Seiltrommelabschnitte 20,22. In Fig. 2 sind zwei
unterschiedliche Hubpositionen des Aufhängungspunktes L dargestellt. Auch hier wird
sichtbar, dass der Schräglaufwinkel α in der tiefsten Hubposition gleich demjenigen
in der höchsten Hubposition ist.
[0025] In der Mittelebene E läuft ein dritter Seilstrang 34 auf einem schmalen mittleren
Trommelabschnitt 36. Er ist über eine nicht schwenkbare Umlenkrolle 38, die in der
Seitenansicht in Fig. 3 sichtbar ist, nach unten zum Aufhängungspunkt L geführt. Diese
Umlenkrolle 38 befindet sich auf der gleichen Höhe wie die Seiltrommel 18 und ist
gegenüber dieser seitlich versetzt, so dass der dritte Seilstrang 34 mit der Ebene,
in der die beiden äußeren Seilstränge 14,16 laufen, einen Winkel einschließt. Der
mittlere Seilstrang 34 läuft jedoch stets etwa in der Mittelebene E, abgesehen von
geringfügigen seitlichen Auswanderungsbewegungen während des Auf- und Abwickelns,
die für die Funktion des Kranhubwerks 30 jedoch nicht von Bedeutung sind. Der Seilstrang
34 weist daher höchstens einen sehr kleinen Schräglaufwinkel annähernd gleich Null
auf. Für diesen mittleren Seilstrang 34 müssen daher keine Vorkehrungen getroffen
werden, die den Schräglaufwinkel klein halten. Der mittlere Seilstrang 34 ist somit
auf seinem mittleren Trommelabschnitt 36 in herkömmlicher Weise eng gewickelt, wobei
die Windungen unmittelbar nebeneinander liegen können. Zum Ausgleich der unterschiedlichen
Steigungen der äußeren Seilstränge 14,16 in Verbindung mit der Wanderung nach innen
gegenüber dem mittleren Seilstrang 34 weist der mittlere Trommelabschnitt 36 einen
etwas kleineren Durchmesser auf als die beiden äußeren Trommelabschnitte 20 und 22.
[0026] Die von ihren Ablaufpunkten nach unten laufenden Abschnitte der beiden äußeren Seilstränge
14,16 und des dritten Seilstrangs 34 liegen auf den Kanten einer dreiseitigen Pyramide,
deren Spitze durch den Aufhängungspunkt L gebildet wird. In der Draufsicht in Fig.
4 ist sichtbar, dass es sich in der tiefsten Hubposition um eine regelmäßige Pyramide
mit gleichen Seitenlängen handelt. Mit zunehmender Hubhöhe wandern allerdings die
Wicklungen und auch die Ablaufpunkte der äußeren Seilstränge 14,16 entlang der Seiltrommelachse
A aufeinander zu in Richtung der Mittelebene E, so dass die Pyramide schmaler wird.
[0027] Fig. 5 zeigt eine dritte Ausführungsform eines Kranhubwerks 40, das einen Seiltrieb
42 mit vier Seilsträngen 44,46,48,50 umfasst, die von einer gemeinsamen Seiltrommel
18 unmittelbar nach unten zu einem Lastaufnahmemittel 52 ablaufen. Dieses Lastaufnahmemittel
52 umfasst vier verschiedene Aufhängungspunkte 56,58,60,62, die an einem Lastträger
64 voneinander beabstandet in einem Rechteck angeordnet sind. Im einzelnen sind die
Aufhängungspunkte 60 und 62 der Seilstränge 48 und 50 voneinander in Querrichtung
zur Trommelachse A voneinander beabstandet, so wie auch die Aufhängungspunkte 56 und
58, an denen die Seilstränge 44 und 46 einlaufen, um den gleichen Abstand in Querrichtung
voneinander beabstandet sind. Die Aufhängungspunkte 56 und 60 auf der in Fig. 5 linken
Seite der Seiltrommel 18 sind in Axialrichtung um einen wesentlich kleineren Abstand
als in Querrichtung voneinander beabstandet, so wie auch die Aufhängungspunkte 58
und 62 auf der gegenüberliegenden rechten Seite des Lastaufnahmemittels 52.
[0028] Die Seilstränge 44 und 46 bilden ein Seilpaar 66, das auf einem gemeinsamen Seiltrommelabschnitt
20 doppelgängig aufgewickelt ist, d. h. die beiden Seilstränge 44,46 des Seilpaars
66 liegen unmittelbar dicht nebeneinander, weisen jedoch in ihrer doppelgängigen Wicklung
den gleichen Steigungswinkel auf. Dieser Steigungswinkel entspricht erfindungsgemäß
dem Schräglaufwinkel der beiden Seilstränge 44,46 gegenüber einer senkrechten Mittelebene
E senkrecht zur Seiltrommelachse A.
[0029] Die beiden Seilstränge 44 und 46 des Seilpaars 66 laufen von der Seiltrommel 18 aus
divergierend zu ihren verschiedenen Aufhängungspunkten 56 und 58 auf den gegenüberliegenden
Seiten des Lastaufnahmemittels 52. Da diese Aufhängungspunkte 56,58 voneinander in
Querrichtung beabstandet sind, schließen die Seilstränge 44,46 einen Winkel β miteinander
ein.
[0030] Zwischen zwei Doppelwicklungen der Seilstränge 44,46 liegt ein axialer Abstand entsprechend
der Steigung der doppelgängigen Wicklung. Auch bei dieser Ausführungsform des Kranhubwerks
40 bleibt der Schräglaufwinkel, den jeder der Seilstränge 44,46 mit der Mittelebene
E einschließt, über die gesamte Hubhöhe des Lastaufnahmemittels 52 gleich, da die
Doppelwicklung des Seilpaars 66 den gleichen Gesetzmäßigkeiten folgt wie die Wicklung
der Einzelseile 14,16 in den vorhergehenden Ausführungsformen. Die Wicklungen wandern
also auf dem Seiltrommelabschnitt 20 mit zunehmender Hubhöhe relativ weit nach innen,
doch der Schräglaufwinkel α wird konstant gleich dem Steigungswinkel der Wicklung
gehalten.
[0031] Die Wicklung der verbleibenden Seile 48,50 entspricht spiegelbildlich derjenigen
des Seilpaars 66. Die Seilstränge 48 und 50 bilden ebenfalls ein Seilpaar 70, das
auf einem Seiltrommelabschnitt 22, der gegenüber dem ersten Seiltrommelabschnitt 20
entlang der Seiltrommelachse A versetzt ist, doppelgängig aufgewickelt ist, wobei
der Steigungswinkel der doppelgängigen Wicklung des Seilpaars 70 dem Schräglaufwinkel
der Seilstränge 48 und 50 bezüglich der Mittelebene E zwischen den Seiltrommelabschnitten
20 und 22 entspricht. Die Seilstränge 48 und 50 laufen von der Seiltrommel 18 aus
divergierend abwärts zu ihren Aufhängungspunkten 60 und 62, d.h. sie schließen einen
Winkel β miteinander ein. Die beiden Seilpaare 66,70 verlaufen somit spiegelsymmetrisch
bezüglich der Mittelebene E.
[0032] Es versteht sich, dass die beiden Trommelabschnitte 20 und 22 hier und auch bei den
vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen auf zwei verschiedenen Seiltrommeln angeordnet
sein können, die auf einer gemeinsamen Seiltrommelachse A liegen und miteinander antriebsverbunden
sind.
[0033] Auf den Seiltrommelabschnitten 20,22 können schraubenförmige Führungen nach Art von
Außengewinden angeordnet sein, in welchen die einzelnen aufgewickelten Seilstränge
14,16 oder Seilstrang-Paare 66,70 in der gewünschten Weise geführt sind. Auf diese
Weise kann eine definierte Wicklung vorgegeben werden. Zusätzliche Mittel wie etwa
Andruckrollen können die Seilstränge zusätzlich in ihren Führungen halten.
[0034] Der Kran 160 in Fig. 6 umfasst zwei Kranhubwerke, die auf gleicher Höhe angeordnet
sind und jeweils eine Seiltrommel 18 umfassen. Die beiden Seiltrommeln 18 und 118
weisen parallele Seiltrommelachsen A, A' auf. Das Kranhubwerk 40 entspricht demjenigen
aus Fig. 5. Das andere Kranhubwerk 140 ist ähnlich wie das Kranhubwerk 40 aufgebaut
und weist einen identischen Seiltrieb 142 auf, der ebenfalls vier Seilstränge umfasst,
die wie die Seilstränge 44,46,48,50 in Fig. 5 verlaufen. Ein Unterschied besteht lediglich
darin, dass die in Querrichtung voneinander beabstandeten Aufhängungspunkte 56,60
bzw. 58,62 an unterschiedlichen Lastträgern 144,146 angeordnet sind. Das Lastaufnahmemittel
umfasst in diesem Fall den Lastträger 64 des Kranhubwerks 40, die Lastträger 144,146
des Kranhubwerks 140 und einen in Fig. 6 nicht dargestellten Verbindungsträger, der
quer zu den Seiltrommelachsen A, A' steht und auf denen die Lastträger 64,144,146
fest montiert sind.
[0035] Durch die beiden Kranhubwerke 40 und 140, die sich synchron zueinander durch entsprechende
Antriebe 146,148 betrieben lassen und durch den nicht dargestellten Verbindungsträger
des Lastaufnahmemittels gekoppelt sind, wird die Last nicht nur in Längsrichtung der
Seiltrommelachsen A,A', sondern auch in der Querrichtung dazu pendelstabilisiert.
An der Seiltrommel 18 sind ferner die Andruckrollen 150 erkennbar, die die doppelgängigen
Wicklungen der Seilstränge in ihren Führungen halten.
1. Kranhubwerk (10,30,40,140), mit wenigstens einem Seiltrieb (12,42,142) und einem daran
aufgehängten Lastaufnahmemittel (52), welcher Seiltrieb (12,42,142) mehrere Seilstränge
(14,16,34; 44,46,48,50) umfasst, die auf einer oder mehreren Seiltrommeln (18,118)
gewickelt sind und unmittelbar von der Seiltrommel (18,118) oder über Ablaufmittel
wie etwa Umlenkrollen (38) oder dergleichen nach unten zum Lastaufnahmemittel (52)
laufen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein unmittelbar von einer Seiltrommel (18,118) nach unten ablaufender Seilstrang
(14,16; 44,46,48,50), der gegenüber einer Ebene (E) senkrecht zur Trommelachse (A)
um einen Schräglaufwinkel (α) geneigt ist, auf die Seiltrommel (18,118) derart schraubenförmig
aufgewickelt ist, dass der Steigungswinkel der Wicklung dem Schräglaufwinkel (α) entspricht.
2. Kranhubwerk gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklung dieses Seilstrangs (14,16; 44,46,48,50) in einer entsprechenden schraubenförmigen
Führung auf dem Mantel der Seiltrommel (18,118) geführt ist.
3. Kranhubwerk gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Seiltrieb (12) zumindest zwei unmittelbar von der Seiltrommel (18) nach unten
ablaufende Seilstränge (14,16) umfasst, die auf entlang einer Trommelachse (A) gegeneinander
versetzten Seiltrommelabschnitten (20,22) einer gemeinsamen Seiltrommel (18) oder
zweier miteinander antriebsverbundener Seiltrommeln aufgewickelt sind, derart, dass
die zwei Seilstränge (14,16) jeweils um einen Schräglaufwinkel (α) gegenüber einer
senkrechten Mittelebene (E) zwischen den beiden Seiltrommelabschnitten (20,22) geneigt
sind und die Steigungswinkel ihrer Wicklungen ihren Schräglaufwinkeln (α) entsprechen.
4. Kranhubwerk gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Seiltrieb (12) einen dritten Seilstrang (34) umfasst, der etwa in der Mittelebene
(E) zwischen den beiden Seiltrommelabschnitten (20,22) der beiden unmittelbar von
der Seiltrommel (18) nach unten ablaufenden äußeren Seilstränge (14,16) auf einen
mittleren Seiltrommelabschnitt (36) gewickelt ist und über eine von der Seiltrommel
(18) beabstandete Ablaufrolle (38) nach unten zum Lastaufnahmemittel (52) läuft, derart,
dass die beiden äußeren Seilstränge (14,16) und der dritte Seilstrang (34) die Kanten
einer auf der Spitze stehenden dreiseitigen Pyramide bilden.
5. Kranhubwerk gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Seiltrommelabschnitt (36) einen etwas kleineren Durchmesser aufweist
als die beiden äußeren Seiltrommelabschnitte (20,22).
6. Kranhubwerk gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Seiltrieb (40) zumindest zwei unmittelbar von der Seiltrommel (18) nach unten
ablaufende Seilstränge (44,46; 48,50) umfasst, die als Seilpaar (66,70) auf einem
gemeinsamen Seiltrommelabschnitt (20,22) doppelgängig aufgewickelt sind und von der
Seiltrommel (18) aus divergierend zu verschiedenen Aufhängungspunkten (56,58,60,62)
am Lastaufnahmemittel (52) laufen, die quer zur Trommelachse (A) voneinander beabstandet
sind, wobei der Steigungswinkel der doppelgängigen Wicklung den Schräglaufwinkeln
(α) der Seile des Seilpaars (66,70) entspricht.
7. Kranhubwerk gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Seiltrieb (40) zwei Seilpaare (66,70) mit jeweils zwei unmittelbar von der Seiltrommel
(18) ablaufenden und doppelgängig gewickelten Seilsträngen (44,46; 48,50) umfasst,
die auf entlang der Trommelachse (A) gegeneinander versetzten Abschnitten (20,22)
einer gemeinsamen Seiltrommel (18) oder zweier auf einem gemeinsamen Achse angeordneter
und miteinander antriebsverbundener Seiltrommeln aufgewickelt sind und spiegelsymmetrisch
bezüglich einer Mittelebene (E) zwischen den beiden Seiltrommelabschnitten (20,22)
angeordnet sind.