[0001] Die Erfindung betrifft einen Mischhahn für eine Getränkezapfanlage.
[0002] Unter einer Getränkezapfanlage wird eine Vorrichtung verstanden mit der Getränke
aus Vorratsbehältern in Trinkgefäße abgefüllt werden. Eine Zapfanlage umfaßt üblicherweise
einen Zapfhahn, Armaturen für den Anschluß der Vorratsbehälter sowie eine Pumpe oder
aber eine Kohlendioxid- bzw. Stickstofflasche mit Druckminderer zum Aufbau des Förderdrucks.
[0003] Beim Ausschank alkoholfreier Erfrischungsgetränke werden in der Zapftechnik zwei
Verfahren unterschieden. Beim Premix-Verfahren werden die trinkfertigen Getränke von
den Vorratsbenältern direkt in die Zapfanlage befördert. Beim Postmix-Verfahren wird
ein spezieller Grundstoff, zumeist ein Getränkesirup, ein Konzentrat oder dergleichen,
beim Auslaufen am Zapfhahn mit Wasser zum fertigen Getränk vermischt. Dieses Verfahren
ist besonders wirtschaftlich und eignet sich daher vor allem für mittlere bis große
Getränkeumsätze.
[0004] Bei herkömmlichen Mischhähnen besteht das Problem, daß nach dem Schließen des Zulaufkanals
am Ende des Mischvorgangs ein ausgangsseitig offener Kanalabschnitt zwischen der Schließeinrichtung
und dem Kanalauslauf verbleibt. Es kann nicht verhindert werden, daß sich in diesem
Kanalabschnitt eine Restmenge des Grundstoffs befindet. Dies ist bereits aus hygienischen
Gründen nachteilig. So kann der Grundstoff beispielsweise in dem offenen Kanalabschnitt
eintrocknen. Nachteilig ist ebenfalls, daß die in dem Kanalabschnitt verbleibende
Menge des Grundstoffs nach dem Zapfvorgang aus dem Mischhahn heraustropfen kann.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen besonders zuverlässig funktionierenden
und hygienischen Mischhahn bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Mischhahn nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Der erfindungsgemäße Mischhahn für eine Getränkezapfanlage umfaßt einen Auslaufkörper
mit einer Auslauföffnung und einen zumindest teilweise in dem Auslaufkörper angeordneten
Zulaufkörper, in welchem Zulaufkörper wenigstens ein Zulaufkanal für eine erste Mischungskomponente
angeordnet ist. Der Mischhahn umfaßt weiterhin einen elastischen Membrankörper mit
wenigstens einem zumindest an einem Teil des Zulaufkörpers kraftschlüssig anliegenden
Membranabschnitt, welcher Membranabschnitt einen an einer Außenseite des Zulaufkörpers
angeordneten Kanalauslauf des wenigstens einen Zulaufkanals dicht verschließt, wobei
der Membrankörper so ausgebildet ist, daß der wenigstens eine Membranabschnitt bei
einer Beaufschlagung des wenigstens einen Zulaufkanals mit einem definierten Mindestdruck
von seinem Sitz abhebt derart, daß der Kanalauslauf des wenigstens einen Zulaufkanals
geöffnet und ein Durchflußkanal zwischen dem Zulaufkörper und dem Membrankörper gebildet
ist, durch welchen Durchflußkanal die in den wenigstens einen Zulaufkanal eingebrachte
erste Mischungskomponente den Zulaufkörper verläßt. Der Mischhahn umfaßt darüber hinaus
einen Zulauf für eine zweite Mischungskomponente, welcher Zulauf derart angeordnet
ist, daß sich die zweite Mischungskomponente vor einem Erreichen der Auslauföffnung
des Auslaufkörpers mit der ersten Mischungskomponente vermischt. nachdem die erste
Mischungskomponente den Zulaufkörper verlassen hat.
[0008] Anstelle der Begriffe "erste Mischungskomponente" und "zweite Mischungskomponente"
werden nachfolgend auch die Begriffe "Grundstoff" sowie "Wasser" verwendet, ohne daß
dies einschränkend zu verstehen ist.
[0009] Eine Grundidee der Erfindung ist es, den Auslauf des Zulaufkanals nach einem Mischvorgang
so abzuschließen, daß kein ausgangsseitig offener Kanalabschnitt verbleibt. Hierzu
wird vorgeschlagen, auf eine Schließeinrichtung im Inneren des Zulaufkanals zu verzichten
und statt dessen den Kanalauslauf von außen mit einem Membrankörper zu verschließen,
der sich bei einer Druckbeaufschlagung des Zulaufkanals weitet, sich von dem Zulaufkörper
abhebt und damit den Kanalauslauf öffnet. Zugleich bildet sich bei dieser Druckbeaufschlagung
ein durch das Abheben des Membrankcrpers von dem Zulaufkörper hervorgerufener Durchflußkanal,
welcher den Kanalauslauf mit einem freien Ende des Membrankörpers verbindet und während
des Mischvorgangs den eigentlichen Abschluß des Zulaufkanals bildet, durch den hindurch
der Grundstoff den Zulaufkörper verläßt. Nach dem Wegfall der Druckbeaufschlagung
verschwindet dieser Durchflußkanal wieder, so daß kein ausgangsseitig offener Kanalabschnitt
verbleibt, in dem ein Rest des Grundstoffs zurückbleiben könnte. Der Kanalauslauf
wird dann wieder dicht von dem Membrankörper verschlossen. Damit wird ein besonders
zuverlässig funktionierender und hygienischer Mischhahn bereitgestellt.
[0010] Der Membrankörper bildet dabei vorzugsweise eine eng an dem Zulaufkörper anliegende
Ummantelung aus, indem er an den Zulaufkörpers anfedert. Die Kraft, mit welcher der
Membrankörper unter Ausbildung einer unmittelbaren Federverbindung an dem Zulaufkörper
anliegt, wird dabei vorzugsweise allein durch die Eigenfederung des Membrankörpers
hervorgerufen. Um einen sicheren Sitz des Membrankörpers an dem Zulaufkörper zu erreichen,
liegt der Membrankörper vorzugsweise nicht nur mit einem seiner Membranabschnitte
an dem Zulaufkörper an, sondern der gesamte Membrankörper umhüllt zumindest einen
Teil des Zulaufkörpers kraftschlüssig.
[0011] Dieses Prinzip eines Abschlusses des Zulaufkanals ohne einen ausgangsseitig offenen
Kanalabschnitt ist nicht nur auf Einfach-Mischhähne anwendbar. Mit der Erfindung ist
es auch möglich, einen vergleichsweise einfach aufgebauten, wenig wartungsintensiven
Mehrfach-Mischhahn bereitzustellen, der ein zuverlässiges und hygienisches Mischen
mehrerer verschiedener Grundstoffe mit Wasser ermöglicht. Insbesondere wird mit der
vorliegenden Erfindung erstmals ein Mehrfach-Mischhahr bereitgestellt, bei dem das
Problem einer unerwünschten Verunreinigung bei aufeinander folgenden Mischvorgängen
sicher vermieden werden kann. Insbesondere kann ausgeschlossen werden, daß es zu einer
unerwünschten farblichen und/oder geschmacklichen Beeinträchtigung eines Mischgetränks
durch einen Grundstoff kommt, der bei einem vorherigen Mischvorgang verwendet wurde.
[0012] Mit der Erfindung ist es möglich, innerhalb eines einzigen Mischhahrs mehrere Grundstoffe,
beispielsweise vier, fünf oder sechs Grundstoffe, ohne die Gefahr einer ungewollten
Verunreinigung getrennt voneinander zu verarbeiten. Dabei ist die Anzahl der Zulaufkanäle
und damit die Anzahl der Grundstoffe ausschließlich durch den zur Verfügung stehenden
Bauraum bzw. die Größe des Mischhahns begrenzt.
[0013] Vorzugswelse ist jedem Grundstoff ein eigener Zulaufkanal zugeordnez. In ausgewählten
Fällen kann die Erfindung aber auch dann vorteilhaft anwendbar sein, wenn ein Zulaufkanal
für die Zufuhr mehrerer unterschiedlicher Grundstoffe genutzt wird. Auch ist es möglich,
einem Zapfhahn gleichzeitig mehrere Grundstoffe über getrennte Zulaufkanäle zuzuführen,
so daß das entstehende Mischgetränk mehrere Grundstoffe beinhaltet. Da dann an mehreren
Kanalausläufen ein zur Ausbildung eines Durchflußkanals erforderlicher Mindestdruck
anliegt, öffnen sich in diesem Fall mehrere Kanalausläufe und es bilden sich unterhalb
der beteiligten Membranabschnitte mehrere Durchflußkanäle, durch welche die Grundstoffe
den Zulaufkörper verlassen und mit Wasser zu dem fertigen Getränk vermischt werden.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf alkoholfreie Erfrischungsgetränke beschränkt, sondern
ist bei der Ausgabe sämtlicher nach dem Postmix-Verfahren hergestellter Mischgetränke
einsetzbar. Darüber hinaus ist die Erfindung auch bei der herkömmlichen Herstellung
von Mischgetränke einsetzbar. Mit anderen Worten muß es sich bei den Mischungskomponenten
nicht um einen oder mehrere Grundstoffe und Wasser handeln, sondern auch fertige Getränkekomponenten
können gemischt werden, beispielsweise zur Herstellung von Mixgetränken, Cocktails
oder Mineraldrinks.
[0015] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind bei einem Mehrfach-Mischhahn
genau so viele einen Kanalauslauf dicht verschließende bzw. diesen Kanalauslauf öffnende
und einen Durchflußkanal ausbildende Membranabschnitte des Membrankörpers vorgesehen,
daß jeder genau einen Kanalauslauf aufweisenden Sektion der Außenseite des Zulaufkörpers
genau ein Membranabschnitt zugeordnet ist. Damit können Querverunreinigungen zwischen
benachbarten Kanalausläufen vermieden werden und es ist ein besonders hygienischer
Verschluß jedes einzelnen Zulaufkanals möglich.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Mischhahn einerseits
an dem Membrankörper und andererseits an dem Zulaufkörper angeordnete, ineinandergreifende
Konstruktionselemente auf. Als besonders vorteilhaft haben sich dabei an dem Membrankörper
angeordneze, benachbarte Membranabschnitte voneinander trennenden Stege erwiesen.
Diese Stege greifen in Aufnahmenuten ein, die an dem Zulaufkörper vorgesehen sind
und den Membranabschnitten entsprechende Sektionen der Außenseite des Zulaufkörpers
voneinander trennen. Diese zusammenwirkenden Konstruktionselemente sind dabei vorzugsweise
in Fließrichtung des Grundstoffes, d. h. in Richtung der Druckbeaufschlagung, axial
zum Zulaufkörper verlaufend angeordnet. Die Stege sind vorzugsweise derart dimensioniert,
daß sie auch bei einer Druckbeaufschlagung zumindest teilweise in den Aufnahmenuten
einliegen. Durch diese konstruktiven Maßnahmen wird gewährleistet, daß die einzelnen
Membranabschnitte bzw. die durch ein Abheben des Membrankörpers von dem Zulaufkörper
entstehenden Durchflußkanäle in axialer Richtung stets sauber voneinander separiert
sind. Darüber hinaus ist der sich während des Mischvorgangs öffnende Durchflußkanal
auf den Auslauf des Auslaufkörpers gerichtet, wodurch dem Grundstoff eine definierte
Richtung gegeben wird, in der er den Durchflußkanal verläßt. Beides trägt zu einem
vorteilhaften Ablauf des Mischvorgangs bei.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Membrankörper
einen oberen Bereich und einen sich in Fließrichtung gesehen unmittelbar daran anschließenden
unteren Bereich auf. Dabei wird der untere Bereich des Membrankörpers durch benachbart
zueinander angeordnete Membranabschnitte gebildet. Die den unteren Bereich nach unten
abschließende Kante des Membrankörpers bildet bei einer Druckbeaufschlagung die Ausgangsöffnung
des Durchflußkanals in Richtung Ausfluß aus und verschließt diese Ausgangsöffnung
nach eine Art einer Dichtlippe wieder, sobald die Zufuhr des Grundstoffes abgeschlossen
ist.
[0019] Der obere Bereich des Membrankörpers wird durch einen Membranring gebildet, der in
diesem Bereich dauerhaft kraftschlüssig an dem Zulaufkörper anliegt, wobei der Zulaufkörper
in diesem Bereich vorzugsweise einen konstanten Querschnitt aufweist, um eine besonders
sichere Verbindung zu gewährleisten. Der Membranring ist vorteilhafterweise derart
ausgeführt, daß er auch bei einer Druckbeaufschlagung sämtlicher Zulaufkanäle nicht
von dem Zulaufkörper abhebt und den Membrankörper in seiner Position hält.
[0020] Unabhängig von der geometrischen Form des Zulaufkörpers hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Kanalausläufe seitlich am Zulaufkörper angeordnet sind, so daß
sie von einem Membrankörper, der den Zulaufkörper radial vollständig ummantelt, besonders
einfach abgedeckt werden können. Weist der Zulaufkörper im Bereich der Kanalausläufe
einen sich verjüngenden Querschnitt auf, enden die Zulaufkanäle in ovalen Kanalausläufen.
Diese Form der Kanalausläufe hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen für die Bildung
der Durchflußkanäle beim Abheben der Membranabschnitte von dem Zulaufkörpers, da die
Kraftkomponenten, die entgegen der Fließrichzung auf die Membranabschnitte wirken
und zu einer unerwünschten Ausbildung eines Durchflußkanalabschnitts entgegen der
Fließrichtung führen können, gering sind. Daß sich der Durchflußkanal in axialer Richtung
lediglich zwischen dem Kanalauslauf einerseits und einem unteren, in Richtung der
Auslauföffnung weisenden Ende des Membrankörpers andererseits ausbildet, beruht darüber
hinaus auf der Wirkung des Membranrings. Die seitlich angeordneten Stege verhindern,
daß sich der Durchflußkanal in Querrichtung ausbildet.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Stabilität der
Membran bei Zufuhr der ersten Mischungskomponente dadurch erhöht, daß eine Rippe oder
mehrere Rippen an der Außenseite des Membrankörpers vorgesehen sind. Die Position
der Rippen korrespondiert aus herstellungstechnischen und funktionalen Gründen dabei
vorteilhafterweise mit der Position der Stege auf der gegenüberliegenden Innenseite
des Membrankörpers. Die Rippen verlaufen mit anderen Worten vorzugsweise ebenfalls
axial zu dem Zulaufkörper. Wenigstens eine Teilmenge dieser Rippen stützt sich bei
einer Druckbeaufschlagung einer Anzahl der Zulaufkanäle an der Innenseite des Auslaufkörpers
ab. Dadurch halten die Rippen den Membrankörper in einer definierten Stellung am Zulaufkörper,
auch wenn einseitig ein Druck anliegt, der einen Teil oder mehrere Teile des Membrankörpers
von dem Zulaufkörper abhebt. Die Rippen können dabei derart ausgeführt sein, daß sie
sich erst bei einer Druckbeaufschlagung an dem Auslaufkörper abstützen; sie können
aber auch so ausgeführt sein, daß sie die Innenseite des Auslaufkörpers auch im Ruhezustand
berühren, ohne daß hierfür ein Abheben eines oder mehrerer Membranabschnitte von dem
Zulaufkörpers erforderlich ist.
[0022] Der Membrankörper ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß für das Abheben eines
Membranabschnitts von dem Zulaufkörper der übliche Förderdruck für die erste Mischungskomponente
ausreichend ist. Das Anlegen eines zusätzlichen Drucks über diesen normalen Arbeitsdruck
hinaus ist dann nicht notwendig. Dadurch wird eine ungewollte Aufkarbonisierung vermieden.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Auslaufkörper
eine Trichterform auf und die Form des Zulaufkörpers ist an diese Trichterform angepaßt
derart, daß sich im Inneren des Auslaufkörpers ein geometrisch exakt definierter,
spaltförmiger Strömungs- bzw. Austrittsraum für die Mischung ergibt. Hierzu weist
der Zulaufkörper wenigstens entlang eines Teils seiner Längsachse einen sich in Richtung
der Auslauföffnung verjüngenden, vorzugsweise im wesentlichen kreisrunden Querschnitt
auf. Vorzugsweise weist der Zulaufkörper nur in dem Bereich einen sich verjüngenden
Querschnitt auf, in dem die Sektionen mit den Kanalausläufen angeordnet sind.
[0024] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Zulaufkörper mit einem sich in Richtung Auslauföffnung
verjüngenden Tropfkegel abschließt. Der aus dem Durchflußkanal austretende Grundstoff
verläßt den Zulaufkörper daher in Richtung des Tropfkegels. Nach dem Ende der Druckbeaufschlagung
und dem Schließen des Durchflußkanals bewirkt die Form der Kegelspitze, daß höchstens
noch ein Tropfen des Grundstoffs daran hängenbleibt. Dieser letzte Tropfen wird von
dem Wasser mitgenommen. Dies gilt wegen der längeren Wegstrecke des Wassers auch bei
einem gleichzeitigen Ausschalten des Förderdrucks beider Mischungskomponenten.
[0025] Der Zulauf für das Wasser ist vorzugsweise so angeordnet, daß das Wasser am Zulaufkörper
entlangläuft und den aus dem Durchflußkanal austretenden Grundstoff in Richtung Auslauf
mitnimmt, wobei das Vermischen vor dem Erreichen des Auslaufs in dem zwischen dem
Zulaufkörper und dem Auslaufkörper gebildeten Strömungs- bzw. Austrittsraum erfolgt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Zulauf für die
zweite Mischungskomponente in einem Gehäusekörper angeordnet, in oder an dem der Zulaufkörper
und/oder der Auslaufkörper gehalten wird.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- die wesentlichen Bestandteile des erfindungsgemäßen Mischhahns in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Mischhahns im zusammengebauten Zustand,
- Fig. 3
- einen ersten Schnitt (A-A) entlang einer Längsachse des Mischhahns mit geschlossenen
Durchflußkanälen,
- Fig. 4
- einen ersten Schnitt (A-A) entlang einer Längsachse des Mischhahns mit einem offenen
Durchflußkanal,
- Fig. 5
- einen zweiten Schnitt (B-B) entlang einer Längsachse des Mischhahns,
- Fig. 6
- einen Schnitt (C-C) quer zu der Längsachse des Mischhahns.
[0027] Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung nicht maßstabsgerecht, dabei lediglich schematisch
und nur mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei
Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
[0028] Der Mischhahn 1 für eine Getränkezapfanlage umfaßt einen Auslaufkörper 2 mit einer
Auslauföffnung 3 und einen zumindest teilweise in dem Auslaufkörper 2 angeordneten
Zulaufkörper 4. Der Zulaufkörper 4 weist einen oberen Teil 5, einen mittleren Teil
6 und einen unteren Teil 7 auf. In dem Zulaufkörpers 4 sind sechs Zulaufkanäle 8 für
sechs verschiedene erste Mischungskomponenten angeordnet. Die. Zulaufkanäle 8 erstrecken
sich durch den oberen Teil 5 und enden in ovalen Kanalausläufen 9 im mittleren Teil
6 des Zulaufkörpers. Der untere Bereich 11 des mittleren Teils 6 des Zulaufkörpers
4 ist hierzu an der Außenseite 13 in mehrere Sektionen 12 unterteilt, wobei jedem
Kanalauslauf 9 eine Sektion 12 zugeordnet ist. Die Kanalausläufe 9 sind dabei seitlich
an dem Zulaufkörper 4 angeordnet. Der untere Teil 7 des Zulaufkörpers 4 wird durch
einen sich in Richtung Auslauföffnung 3 verjüngenden Tropfkegel gebildet, der mit
dem mittleren Teil 6 verbunden ist.
[0029] Der Mischhahn 1 umfaßt weiterhin einen elastischen Membrankörper 14 mit sechs zumindest
an einem Teil des Zulaufkörpers 4 kraftschlüssig anliegenden Membranabschnitten 15.
Der gesamte Membrankörper 14 umhüllt den mittleren Teil 6 des Zulaufkörpers 4 kraftschlüssig.
[0030] Der Membrankörper 14 weist einen oberen Bereich 16 und einen sich in Fließrichtung
17 der Grundstoffe gesehen unmittelbar daran anschließenden unteren Bereich 18 auf.
Die Fließrichzung 17 ergibt sich dabei durch die Längsrichtung der Zulaufkanäle 8
und liegt axial zu dem Zulaufkörper 4, d.h. parallel zu der Längsachse des Zulaufkörpers
4. Dabei wird der untere Bereich 18 des Membrankörpers 14 durch die Membranabschnitte
15 gebildet. Der Membrankörper 14 weist so viele Membranabschnitte 15 auf, daß jeder
Sektion 12 der Außenseite 13 des Zulaufkörpers 4 ein Membranabschnitt 15 zugeordnez
ist. Der die Sektionen 12 aufweisende untere Bereich 11 des mittleren Teils 6 des
Zulaufkörpers 4 weist einen sich in Fließrichtung 17 verjüngenden Querschnitt auf.
Entsprechend verjüngt sich auch der Querschnitt des unteren Bereiches 18 des Membrankörpers
14, so daß die Membranabschnitte 15 die Kanalausläufe 9 der sechs Zulaufkanäle 8 sicher
verschließen.
[0031] Der Membrankörper 14 ist so ausgebildet, daß jeder der sechs Membranabschnitte 15
bei einer Beaufschlagung des entsprechenden Zulaufkanals 8 mit einem definierten Mindestdruck
von seinem Sitz abhebt derart, daß der Kanalauslauf 9 dieses Zulaufkanals 8 geöffnet
und ein Durchflußkanal 19 zwischen dem Zulaufkörper 4 und dem Membrankörper 14 gebildet
ist. Durch diesen Durchflußkanal 19 verläßt der in diesen Zulaufkanal 8 eingebrachte
Grundstoff den Zulaufkörper 4.
[0032] Dabei bildet die den unteren Bereich 18 des Membrankörpers 14 nach unten abschließende
Kante 21 bei einer Druckbeaufschlagung die Ausgangsöffnung 22 des Durchflußkanals
19 in Richtung Auslauföffnung 3 aus und verschließt diese Ausgangsöffnung 22 nach
eine Art einer Dichtlippe wieder, sobald die Zufuhr des Grundstoffes abgeschlossen
ist.
[0033] Der obere Bereich 16 des Membrankörpers 14 wird durch einen Membranring 23 gebildet,
der dauerhaft kraftschlüssig an einem oberen Bereich 24 des mittleren Teils 6 des
Zulaufkörpers 4 anliegt. Der Zulaufkörper 4 weist hier einen konstanten Querschnitt
auf. Entsprechend ist der Querschnitt des oberen Bereiches 16 des Membrankörpers 14
ebenfalls konstant.
[0034] An dem Membrankörper 14 angeordnete, benachbarte Membranabschnitte 15 voneinander
trennenden Stege 25 greifen in Aufnahmenuten 26 ein, die an dem unteren Bereich 11
des mittlerer. Teils 6 des Zulaufkörpers 4 vorgesehen sind und den Membranabschnitten
15 entsprechende Sektionen 12 der Außenseite 13 des Zulaufkörpers 4 voneinander trennen.
Stege 25 und Aufnahmenuten 26 sind dabei in Fließrichtung 17 des Grundstoffe, axial
zum Zulaufkörper 4 verlaufend, angeordnet.
[0035] Korrespordierend mit der Position der Stege 25 auf der gegenüberliegenden Innenseite
27 des Membrankörpers 14 sind an der Außenseite 28 des Membrankörpers 14 angeordnete,
radial nach außen wegstehende Rippen 29 vorgesehen. Diese Rippen 29 stützen sich bei
einer Druckbeaufschlagung der Zulaufkaräle 8 an der Innenseite 31 des Auslaufkörpers
2 ab.
[0036] Der Auslaufkörper 2 weist eine Trichterform auf und die Form des Zulaufkörpers 4
ist an diese Trichterform angepaßt derart, daß sich zwischen Zulaufkörper 4 und Auslaufkörper
2 im Inneren des Auslaufkörpers 2 ein geometrisch exakt definierter, spaltförmiger
Strömungs- bzw. Austrittsraum 32 für die Mischung ergibt.
[0037] Der Mischhahn 1 umfaßt darüber hinaus einen Zulauf für Wasser. Dieser Zulauf umfaßt
zwei gleichzeitig befüllbare Zulaufleizungen 33 und ist in einem Gehäusekörper 34
derart angeordnez, daß sich das Wasser nach dem Austreten aus den Zulaufleitungen
33 durch die in dem Gehäusekörper 34 angeordneten Zulauföffnungen 37 vor einem Erreichen
der Auslauföffnung 3 des Auslaufkörpers 2 mit dem Grundstoff vermischt, nachdem der
Grundstoff den Zulaufkörper 4 verlassen hat. Das Wasser läuft dabei an dem Zulaufkörper
4 entlang und nimmt den aus dem Durchflußkanal 19 austretenden Grundstoff in Richtung
Auslauföffnung 3 mit, wobei das Vermischen vor dem Erreichen der Auslauföffnung 3
in dem zwischen dem Zulaufkörper 4 und dem Auslaufkörper 2 gebildeten Strömungs- bzw.
Austrittsraum 32 erfolgt.
[0038] In dem Gehäusekörper 34 werden sowohl der Zulaufkörper 4, als auch der Auslaufkörper
2 gehalten. Dabei wird der Zulaufkörper 4 von oben in eine durchgehende Aufnahmeöffnung
35 des Gehäusekörpers 34 eingeführt. Im montierten Zustand liegt der obere Teil 5
des Zulaufkörpers 4, der einen gegenüber dem mittleren Teil 6 vergrößerten Durchmesser
aufweist, in der Aufnahmeöffnung 35 derart ein, daß die Zulaufleitungen 33 auf den
Membranring 23 zeigen.
[0039] Der trichterförmige Auslaufkörper 2 weist an seinem der Auslauföffnung 3 gegenüberliegenden
Seite einen Montagering 36 auf, der von unten in die Aufnahmeöffnung 35 des Gehäusekörpers
34 eingebracht und dort gehalten wird. An dem Montagering 36 des Auslaufkörpers 2
und dem oberen Teil 5 des Zulaufkörpers 4 angebrachte Dichtungsringe (nicht dargestellt)
gewährleisten eine flüssigkeitsdichte Verbindung der Bautelle.
[0040] In dem hier beschriebenen Beispiel ist der den oberen Teil 5 und den mittleren Teil
6 des Zulaufkörpers 4 bildende Grundkörper aus Edelstahl gefertigt. Der mit dem Grundkörper
verbindbare untere Teil 7 des Zulaufkörpers 4 sowie der Auslaufkörper 2 und der Gehäusekörper
34 sind aus einem Kunststoffmaterial gefertigt. Der Membrankörper 14 besteht aus einem
geeigneten Gummimaterial. Die Verwendung anderer geeigneter Materialien ist für sämtliche
Bauteile möglich.
[0041] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Mischhahn
- 2
- Auslaufkörper
- 3
- Auslauföffnung
- 4
- Zulaufkörper
- 5
- oberer Teil des Zulaufkörpers
- 6
- mittlerer Teil des Zulaufkörpers
- 7
- unterer Teil des Zulaufkörpers, Tropfkegel
- 8
- Zulaufkanal
- 9
- Kanalauslauf
- 10
- (frei)
- 11
- unterer Bereich des mittleren Teils
- 12
- Sektion
- 13
- Außenseite des Zulaufkörpers
- 14
- Membrankörper
- 15
- Membranabschnitt
- 16
- oberer Bereich des Membrankörpers
- 17
- Fließrichtung
- 18
- unterer Bereich des Membrankörpers
- 19
- Durchflußkanal
- 20
- (frei)
- 21
- untere Kante, Dichtlippe
- 22
- Ausgangsöffnung des Durchflußkanals
- 23
- Membranring
- 24
- oberer Bereich des mittleren Teils
- 25
- Steg
- 26
- Aufnahmenut
- 27
- Innenseite des Membrankörpers
- 28
- Außenseite des Membrankörpers
- 29
- Rippe
- 30
- (frei)
- 31
- Innenseite des Auslaufkörpers
- 32
- Austrittsraum
- 33
- Zulaufleitung
- 34
- Gehäusekörper
- 35
- Aufnahmeöffnung
- 36
- Montagering
- 37
- Zulauföffnung
1. Mischhahn (1) für eine Getränkezapfanlage, umfassend
- einen Auslaufkörper (2) mit einer Auslauföffnung (3),
- einen zumindest teilweise in dem Auslaufkörper (2) angeordneten Zulaufkörper (4),
in welchem Zulaufkörper (4) wenigstens ein Zulaufkanal (8) für eine erste Mischungskomponente
angeordnet ist,
- einen elastischen Membrankörper (14) mit wenigstens einem zumindest an einem Teil
des Zulaufkörpers (4) kraftschlüssig anliegenden Membranabschnitt (15), welcher Membranabschnitt
(15) eine an einer Außenseite (13) des Zulaufkörpers (4) angeordnezen Kanalauslauf
(9) des wenigstens einen Zulaufkanal (8) dicht verschließt, wobei der Membrankörper
(14) so ausgebildet ist, daß der wenigstens eine Membranabschnitt (15) bei einer Beaufschlagung
des wenigstens einen Zulaufkanals (8) mit einem definierten Mindestdruck von seinem
Sitz abhebt derart, daß der Kanalauslauf (9) des wenigstens einen Zulaufkanals (8)
geöffnet und ein Durchflußkanal (19) zwischen dem Zulaufkörper (4) und dem Membrankörper
(14) gebildet ist, durch welchen Durchflußkanal (19) die in den wenigstens einen Zulaufkanal
(8) eingebrachte erste Mischungskomponente den Zulaufkörper (4) verläßt,
- einen Zulauf (33) für eine zweite Mischungskomponente, welcher Zulauf (33) derart
angeordnet ist, daß sich die zweite Mischungskomponente vor einem Erreichen der Auslauföffnung
(3) des Auslaufkörpers (2) mit der ersten Mischungskomponente vermischt, nachdem die
erste Mischungskomponente den Zulaufkörper (4) verlassen hat.
2. Mischhahn (1) nach Anspruch 1, wobei wenigstens ein Teil (11) der Außenseite (13)
des Zulaufkörpers (4) in mehrere Sektionen (12) unterteilt ist und wobei in dem Zulaufkörper
(4) mehrere Zulaufkanäle (8) mit jeweils einem Kanalauslauf (9) angeordnet sind und
jeder dieser Kanalausläufe (9) einer der Sektionen (12) der Außenseite (13) des Zulaufkörpers
(4) zugeordnet ist.
3. Mischhahn (1) nach Anspruch 2, wobei der Membrankörper (14) wenigstens so viele Membranabschnitte
(15) aufweist, daß jeder Sektion (12) der Außenseite (13) des Zulaufkörpers (4) ein
Membranabschnitt (15) zugeordnet ist.
4. Mischhahn (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei an der Außenseite (13) des Zulaufkörpers
(4) eine Anzahl Aufnahmenuten (26) vorgesehen sind, welche Aufnahmenuten (26) benachbarte
Sektionen (12) voneinander abtrennen und welche Aufnahmenuten (26) ausgebildet sind
zur Aufnahme von zwischen den Membranabschnitten (15) verlaufenden Stegen (25), welche
Stege (25) an der dem Zulaufkörper (4) zugewandten Innenseite (27) des Membrankörpers
(14) angeordnet sind.
5. Mischhahn (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei an der dem Auslaufkörper (2)
zugewandten Außenseite (28) des Membrankörpers (14) eine Anzahl Rippen (29) vorgesehen
sind, wobei sich, zumindest bei einer Beaufschlagung eines Zulaufkanals (8) oder mehrerer
Zulaufkanäle (8) mit dem definierten Mindestdruck, wenigstens eine Teilmenge dieser
Rippen (29) an der Innenseite (31) des Auslaufkörpers (2) abstützt.
6. Mischhahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei wenigstens ein Teil (11) des
Zulaufkörpers (4) einen sich in Richtung der Auslauföffnung (3) verjüngenden, vorzugsweise
kreisrunden Querschnitt aufweist.
7. Mischhahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Zulaufkörper (4) an seinem
in Richtung der Auslauföffnung (3) weisenden Ende einen sich verjüngenden Tropfkegel
(7) aufweist.
8. Mischhahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Zulauf (33) für die zweite
Mischungskomponente in einem Gehäusekörper (34) angeordnet ist, in oder an welchem
Gehäusekörper (34) der Zulaufkörper (4) und/oder der Auslaufkörper (2) befestigt ist.
9. Mischhahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Membrankörper (14) derart
ausgebildet ist, daß sich der wenigstens eine Membranabschnitt (15) von seinem Sitz
abhebt bei einer Beaufschlagung des wenigstens einen Zulaufkanals (89 mit dem üblichen
Förderdruck der ersten Mischungskomponente.