[0001] Die Erfindung betrifft ein Siegel zur vorübergehenden Befestigung auf einem Substrat,
mit einer ersten Trägerschicht, einer zweiten Trägerschicht, wobei die erste Trägerschicht
und die zweite Trägerschicht zumindest mittelbar miteinander verbunden sind, und wobei
das Siegel auf dem Substrat befestigbar ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Siegel in diversen Ausgestaltungen und für eine Vielzahl
von Anwendungsgebieten bekannt. Siegel sind häufig als mehrschichtige flächige Siegel
oder Siegelbänder ausgebildet. Siegel dienen typischerweise dem Verschluss oder dem
Versiegeln von Objekten, so dass eine Nachweismöglichkeit realisiert wird, die erkennen
lässt, ob beispielsweise eine versiegelte Verpackung bereits geöffnet worden ist.
Vielfach verwendet werden Siegel beispielsweise zum Verschließen von Verkaufs- oder
Transportverpackungen, Behältnissen, Wertkassetten und solchen Objekten, bei denen
ein Erstöffnungsnachweis realisiert werden soll. Insbesondere bei dem Versiegeln von
Türen oder Verladeöffnungen an Fahrzeugen dienen Siegel dazu, eine Manipulation oder
ein Öffnen der Tür oder Verladeöffnung und einen unbefugten Zugang anzuzeigen oder
nachzuweisen.
[0003] Siegel oder Siegelbänder werden üblicherweise auf die Oberfläche eines zu sichernden
Objekts aufgebracht, indem sie aufgeklebt werden, insbesondere nämlich in solchen
Bereichen von Objekten, in denen Öffnungen vorgesehen sind. Wird das Siegel nach dem
Aufbringen manipuliert oder entfernt, ist ein unbefugtes Öffnen des Objektes anhand
des fehlenden oder schadhaften Siegels erkennbar. Siegel sind oftmals derart ausgestaltet,
dass bei einem Manipulationsversuch mindestens eine Schichtebene des Sicherheitssiegels
irreversibel zerstört wird, wodurch die Manipulation erkennbar wird. Des Weiteren
sind auch Siegel bekannt, die beim Ablösen irreversibel in eine Mehrzahl von Einzelteilen
aufgetrennt werden, so dass eine Manipulation an dem beschädigten Siegel erkennbar
ist.
[0004] Aus dem Stand der Technik bekannte Siegel weisen oftmals den Nachteil auf, dass eine
Manipulation des Siegels durch einen professionellen Angriff und beispielsweise auch
ein teilweises Ablösen des Siegels nicht zuverlässig angezeigt wird.
[0005] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe
zugrunde, ein Siegel anzugeben, dessen Handhabung vereinfacht ist und das eine erhöhte
Zuverlässigkeit bei der Anzeige von Manipulationsversuchen aufweist.
[0006] Die vorgenannte Aufgabe ist bei einem gattungsgemäßen Siegel zunächst und im Wesentlichen
dadurch gelöst, dass der zumindest mittelbare Haftverbund zwischen der ersten Trägerschicht
und der zweiten Trägerschicht mindestens in einem distanzierbaren Sicherheitsbereich
und einem untrennbaren Verbundbereich derart ausgebildet ist, dass bei einem Ablöseversuch
eine sichtbare irreversible Distanzierung der ersten Trägerschicht von der zweiten
Trägerschicht im Sicherheitsbereich erfolgt.
[0007] Das Siegel ist folglich derart aufgebaut, dass der zumindest mittelbare Haftverbund
zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht mindestens in einem
Sicherheitsbereich und einem Verbundbereich unterschiedlich ausgebildet ist, so dass
bei einer durch einen Ablöseversuch verursachten Krafteinwirkung zwischen erster Trägerschicht
und zweiter Trägerschicht eine Distanzierung der ersten Trägerschicht von der zweiten
Trägerschicht im Sicherheitsbereich erfolgt, und dass der Verbundbereich durch die
Krafteinwirkung beschädigungsfrei bleibt. Mit "Distanzierung" ist dabei stets ein
räumliches voneinander Zurückweichen der ersten von der zweiten Trennschicht gemeint.
Dabei ist beispielweise eine irreversible Distanzierung von etwa 0,1 mm vorgesehen,
insbesondere um eine Distanzierung in zwei Komplementärfarben zu visualisieren. Die
Distanzierung kann dabei derart erfolgen, dass die erste Trägerschicht und die zweite
Trägerschicht nur noch an dem mindestens einen Verbundbereich verbunden und in dem
Sicherheitsbereich bzw. den Sicherheitsbereichen voneinander getrennt sind. Eine Distanzierung
kann durch ein Entfernen der Trägerschichten voneinander im Bereich eines Bruchteils
eines Millimeters bis zu mehreren Zentimetern erfolgen.
[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die erste Trägerschicht im bestimmungsgemäßen Gebrauch
als äußere Schicht des Siegels angeordnet ist. Unterhalb der ersten Trägerschicht
ist die zweite Trägerschicht angeordnet, wobei die erste Trägerschicht und die zweite
Trägerschicht zumindest mittelbar miteinander verbunden sind, was bedeutet, dass zwischen
der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht weitere Schichten, insbesondere
Schichten mit Sicherheitsmerkmalen, vorhanden sein können, die allerdings zum Haftverbund
zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht beitragen.
[0009] Vorteilhaft weist eine der Trägerschichten, insbesondere die zweite Trägerschicht,
Hafteigenschaften auf, nämlich derart, dass die zweite Trägerschicht auf einem Substrat
haftet. Beispielsweise ist die zweite Trägerschicht aus Polyurethan hergestellt, so
dass das Siegel mit der zweiten Trägerschicht auf einem Substrat befestigbar ist.
Die zweite Trägerschicht ist insbesondere als homogene Schicht ausgebildet. Eine derartige
zweite Trägerschicht vereint vorteilhaft die Eigenschaften einer Haftschicht und einer
tragenden Schicht.
[0010] Der Haftverbund zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht ist
in im Aufbau des Siegel nebeneinander angeordneten Teilbereichen, nämlich in einem
Sicherheitsbereich und in einem Verbundbereich, unterschiedlich ausgebildet. Der Haftverbund
- die Haftung zwischen den Schichten - ist im Verbundbereich größer als der Haftverbund
im Sicherheitsbereich. Dies führt dazu, dass bei einer Krafteinwirkung, insbesondere
bei einer durch einen Ablöseversuch verursachten Krafteinwirkung, zwischen erster
und zweiter Trägerschicht, die beispielsweise in Form von Zug- oder Scherkräften relativ
zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht auftreten, eine Trennung der
ersten von der zweiten Trägerschicht lediglich im Sicherheitsbereich erfolgt. Die
Distanzierung der ersten Trägerschicht von der zweiten Trägerschicht im Sicherheitsbereich
verursacht eine irreversible mit bloßem Auge sichtbare Veränderung des Siegels.
[0011] Der Haftverbund zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht im Verbundbereich
ist derart stark ausgebildet, dass keine Trennung der ersten Trägerschicht und der
zweiten Trägerschicht im Verbundbereich, insbesondere bei einer durch einen Ablöseversuch
bedingten Krafteinwirkung, erfolgt - die erste Trägerschicht ist mit der zweiten Trägerschicht
untrennbar verbunden. "Untrennbar" bedeutet folglich in diesem Zusammenhang, dass
die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht zwar durch den Einsatz von Werkzeugen
oder anderer Hilfsmittel grundsätzlich trennbar sind, nicht jedoch durch einen bestimmungsgemäßen
Gebrauch des Siegels während eines Ablöseversuchs oder während eines Ablösens.
[0012] Mit "Trennung" ist dabei stets ein dauerhaftes und irreversibles Entfernen der Schichten
voneinander gemeint, nämlich ein Ablösen einer Schicht von einer anderen Schicht oder
ein Auftrennen des Schichtverbundes durch zumindest teilweises Ablösen einzelner Schichten
voneinander. Wenn von der "Trennbarkeit" im Sicherheitsbereich die Rede ist, dann
bedeutet dass, dass eine Trennung in der Fläche des Sicherheitsbereiches zwischen
erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht bzw. in einer der dazwischen angeordneten
Schichten durch einen Ablöseversuch erfolgt. Im Sicherheitsbereich liegt somit zumindest
ein Schichtverbund zwischen zwei beliebigen Schichten vor, der trennbar ist, insbesondere
der durch ein Ablösen des Siegels distanziert wird.
[0013] Eine Krafteinwirkung erfolgt - wie bereits beschrieben - beispielsweise durch einen
Ablöseversuch oder ein Ablösen des Siegels nach dem Aufbringen auf ein Substrat durch
einen befugten oder unbefugten Benutzer. Jeder Ablöseversuch bzw. jedes Ablösen des
Siegels nach dem Aufbringen auf ein Substrat führt dazu, dass der Haftverbund zwischen
erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht im Sicherheitsbereich aufgetrennt wird,
nämlich sich eine Schicht zumindest teilweise von einer anderen Schicht ablöst, was
zu einer irreversiblen sichtbaren Distanzierung im Sicherheitsbereich führt. Vorzugsweise
weist der Haftverbund zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht im Verbundbereich
eine Stärke auf, die die zur plastischen Verformung erforderliche Kraft der ersten
und/oder zweiten Trägerschicht übersteigt. Vorzugsweise übersteigt die Stärke des
Haftverbundes zwischen erster und zweiter Trägerschicht im Verbundbereich auch die
Reißfestigkeit der ersten Trägerschicht und/oder der zweiten Trägerschicht.
[0014] Insgesamt führt eine derartige Ausgestaltung des Siegels beispielsweise dazu, dass
bei einem Ablöseversuch das Siegel nach dem Aufbringen auf ein Substrat, also im bestimmungsgemäßen
Gebrauch, in den Verbundbereichen, durch den starken Zusammenhalt zwischen erster
Trägerschicht und zweiter Trägerschicht, zuerst vom Substrat abgelöst wird, wobei
die Sicherheitsbereiche aufgrund der fehlenden oder geringeren Kraftübertragung durch
die Trennung und die Distanzierung länger an dem Substrat haften und erst nach dem
Ablösen zumindest eines Teils der Verbundbereiche abgelöst werden.
[0015] Vorteilhaft ist die Haftkraft der zweiten Trägerschicht derart ausgebildet und eingestellt,
dass die Haftung des Siegels auf dem Substrat größer ist, als der Haftverbund zwischen
der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht im Sicherheitsbereich, so dass
zunächst eine Distanzierung in den Sicherheitsbereichen erfolgt, wobei anschließend
nacheinander ein Ablösen des Siegels von dem Substrat zunächst in den Verbundbereichen
und abschließend in den Sicherheitsbereichen erfolgt. Durch die Verbundbereiche werden
folglich Verbindungsstege zwischen erster und zweiter Trägerschicht ausgebildet, über
die eine Kraftübertragung zwischen erster und zweiter Trägerschicht möglich ist.
[0016] Bei einem Ablöseversuch oder nach dem Ablösen des Siegels von einem Substrat haben
sich die Schichten im Sicherheitsbereich voneinander entfernt. Der Abstand zwischen
der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht im Sicherheitsbereich beträgt
dann vorzugsweise mindestens 1 mm, insbesondere zwischen 1 mm und 3 mm. Beispielsweise
ist auch vorgesehen, dass die zweite Trägerschicht bei einer Distanzierung der ersten
Trägerschicht von der zweiten Trägerschicht während der Ablösung irreversible Blasen
bildet. Jede Trennung der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht im Sicherheitsbereich
wird durch eine irreversible sichtbare Veränderung des Sicherheitsbereichs angezeigt.
[0017] Um die Fälschungssicherheit des Siegels zu erhöhen, ist vorzugsweise vorgesehen,
dass auf der von der zweiten Trägerschicht abgewandten Seite der ersten Trägerschicht,
zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht und/oder auf der von
der ersten Trägerschicht abgewandten Seite der zweiten Trägerschicht mindestens eine
Schicht mit Farben und/oder Sicherheitsmerkmalen vorgesehen ist, wobei insbesondere
voll- oder teilflächige Schichten, beispielsweise mit auf UV- und/oder IR-Strahlung
und/oder Temperatur reagierenden Farben, Pigmenten, ausblutenden Farben, Sicherheitslacken
und/oder Sicherheitsklebern vorgesehen sind.
[0018] Die Trägerschichten sind vorteilhaft aus einem Material gebildet, dass einen starken
strukturellen inneren Zusammenhalt aufweist, insbesondere nämlich eine hohe Reißfestigkeit
aufweist, beispielsweise Folien, Gewebe oder Fasermaterialien. Als Materialien für
die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht eigenen sich beispielsweise jegliche
Kunststoffe, insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC),
Polycarbonat (PC), Polylactid (PLA) oder Polyurethan.
[0019] Der Haftverbund zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht lässt sich
vorzugsweise zumindest teilweise dadurch erzielen, dass im Verbundbereich bzw. in
den Verbundbereichen eine Haftschicht - Zwischenhaft-schicht - zwischen erster Trägerschicht
und zweiter Trägerschicht angeordnet ist. Die Haftkraft der Haftschicht zwischen erster
Trägerschicht und zweiter Trägerschicht ist dabei stärker als die Haftkraft zwischen
dem Siegel und dem Substrat, so dass bei jedem Ablöseversuch des Siegels von dem Substrat
- nach dem Aufbringen auf das Substrat - lediglich eine Trennung zwischen der ersten
Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht im Sicherheitsbereich erfolgt, während
keine Trennung im Verbundbereich erfolgt, da dieser nämlich von der Haftschicht untrennbar
zusammengehalten wird. Die Haftung der Haftschicht an erster und zweiter Trägerschicht
ist vorzugsweise stärker als die Reißfestigkeit der ersten Trägerschicht und/oder
der zweiten Trägerschicht. Dabei hat sich insbesondere die Verwendung einer thermisch
aktivierbaren stoffschlüssigen Verbindung, beispielsweise thermisch aktivierbare Haftkleber,
als vorteilhaft herausgestellt. Auch eine thermoplastische Polyurethanfolie, die zwischen
erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht aufgeschmolzen wird und dadurch die
Trägerschichten verbindet, ist als Verbindungsmittel im Verbundbereich vorgesehen.
Die Haftschicht ist voll- oder teilflächig zwischen erster und zweiter Trägerschicht
vorgesehen.
[0020] Das Siegel weist den Vorteil auf, dass es durch den mittels der Verbundbereiche erzielten
inneren Zusammenhalt zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht einstückig
von einem Substrat entfernbar ist. Das hat sich insbesondere bei Versiegelungsobjekten
- Substraten - als vorteilhaft herausgestellt, die häufig versiegelt werden, da das
Siegel mit einem einzigen Handgriff von dem Substrat ablösbar ist, wobei eine irreversible
sichtbare Veränderung des Siegels erfolgt, so dass das eine Manipulation durch das
veränderte oder fehlende Siegel erkennbar ist.
[0021] Um die Manipulationssicherheit des Siegels weiter zu verbessern, insbesondere nämlich
um eine Entfernung des Siegels erkennbar zu machen, ist gemäß einer ersten Ausgestaltung
vorgesehen, dass auf der von der ersten Trägerschicht abgewandten Seite der zweiten
Trägerschicht mindestens eine Trennlage angeordnet ist, und dass sich die Trennlage
bei einem Ablöseversuch irreversibel verändert, indem die Trennlage zumindest teilweise
auf dem Substrat verbleibt, insbesondere, dass die Trennlage mindestens eine Farbschicht
und mindestens eine Hafteinstellschicht umfasst. Die Trennlage ist dabei derart ausgebildet,
dass gewährleistet ist, dass bei einem Ablöseversuch bzw. bei einem Ablösen sowohl
eine zumindest teilweise Aufspaltung der Trennlage als auch eine Distanzierung im
Sicherheitsbereich des Siegels erfolgt. Der Ablöseversuch ist folglich am Siegel und
am Substrat zu erkennen. Die Trennlage ist beispielsweise derart ausgebildet, dass
die Farbschicht in den Bereichen auf dem Substrat verbleibt, in denen zwischen Farbschicht
und zweiter Trägerlage eine Hafteinstellschicht angeordnet ist, insbesondere indem
die Hafteinstellschicht die Haftung zwischen zweiter Trägerlage und Farbschicht lokal
reduziert.
[0022] Die Ablösbarkeit des Siegels lässt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung weiter
dadurch verbessern, dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht derart
reißfest ausgebildet sind, dass ein einstückiges Ablösen des Siegels vom Substrat
möglich ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn zwischen
zweiter Trägerschicht und Substrat keine Trennlage vorgesehen ist, da sich das Siegel
dabei vorzugsweise für ein einstückiges und rückstandsfreies Ablösen eignet.
[0023] Zur Befestigung des Siegels an einem Substrat hat sich gemäß einer nächsten Ausgestaltung
als vorteilhaft herausgestellt, dass eine Haftschicht vorgesehen ist, und dass das
Siegel mit der Haftschicht auf dem Substrat befestigbar ist. Die Haftschicht ist folglich
als separate Schicht auf eine der weiteren Schichten, vorzugsweise auf die zweite
Trägerschicht aufgebracht. Die Haftschicht ist beispielsweise auf der von der ersten
Trägerschicht abgewandten Seite der zweiten Trägerschicht unmittelbar auf der zweiten
Trägerschicht angeordnet. Die Haftschicht ist voll- oder teilflächig vorgesehen. Vorteilhaft
ist die Haftkraft der Haftschicht derart ausgebildet und eingestellt, dass die Haftung
des Siegels auf dem Substrat größer ist, als der Haftverbund zwischen der ersten Trägerschicht
und der zweiten Trägerschicht im Sicherheitsbereich, so dass zunächst eine Distanzierung
in den Sicherheitsbereichen erfolgt, wobei anschließend nacheinander ein Ablösen des
Siegels von dem Substrat zunächst in den Verbundbereichen und abschließend in den
Sicherheitsbereichen erfolgt. Dabei ist die Reihenfolge der Ablösung der Sicherheits-
und Verbundbereiche auch von der Art und Weise des Abziehens abhängig. Wird das Siegel
in einem steilen Winkel abgezogen, lösen sich die Sicherheitsbereiche vor den Verbundbereichen
oder gleichzeitig mit den Verbundbereichen vom Substrat. Durch die Verbundbereiche
werden folglich Verbindungsstege zwischen erster und zweiter Trägerschicht ausgebildet,
über die eine Kraftübertragung zwischen erster und zweiter Trägerschicht möglich ist.
[0024] Zur Erzielung eines ferner bevorzugten Haftverbundes zwischen erster Trägerschicht
und zweiter Trägerschicht im Verbundbereich hat sich gemäß einer ersten Ausgestaltung
als vorteilhaft herausgestellt, wenn vorgesehen ist, dass die erste Trägerschicht
und die zweite Trägerschicht im Verbundbereich unmittelbar miteinander verbunden sind,
insbesondere, dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht miteinander
verschweißt sind. Durch die unmittelbare Verbindung der ersten Trägerschicht mit der
zweiten Trägerschicht lässt sich zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten
Trägerschicht ein vorteilhafter Verbundbereich erzielen, dessen Haftverbund stets
ausreichend stark ist, dass bei einem Ablöseversuch des Siegels keine Auftrennung
im Bereich der Verbundbereiche erfolgt, sondern lediglich stets eine Auftrennung in
den Sicherheitsbereichen, in denen eine geringere Haftung zwischen der ersten Trägerschicht
und der zweiten Trägerschicht mittelbar oder unmittelbar realisiert ist.
[0025] Die unmittelbare Verbindung zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht
lässt sich beispielsweise dadurch erzeugen, dass die erste Trägerschicht im flüssigen
Zustand auf die zweite Trägerschicht oder umgekehrt-zumindest teilweise - aufgebracht
wird und anschließend aushärtet, wodurch in den Kontaktbereichen eine unmittelbare
Verbindung zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht hergestellt wird.
Des Weiteren ist vorgesehen, dass die erste Trägerschicht in den Verbundbereichen
mit der zweiten Trägerschicht verschweißt wird. Das Verschweißen der ersten Trägerschicht
mit der zweiten Trägerschicht kann durch beliebigen Hitzeeintrag und/oder Druck in
das Siegel im Bereich der Verbundbereiche erzielt werden, insbesondere durch Hochfrequenz-
oder Ultraschall-Schweißen.
[0026] Ferner ist vorgesehen, dass eine der Trägerschichten, insbesondere die zweite Trägerschicht,
aus einer thermoplastischen Polyurethanfolie besteht, und dass die zweite Trägerschicht
durch Temperatureintrag lokal aufgeschmolzen wird, um sich mit der ersten Trägerschicht
- als Verbundbereich - zu verbinden.
[0027] Im Bezug auf die Sicherheit des Siegels hat sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen ist, dass eine Mehrzahl von Verbundbereichen
vorgesehen sind, insbesondere, dass die Verbundbereiche zumindest teilweise punktförmig
und/oder linienförmig ausgebildet sind, bevorzugt, dass die Verbundbereiche zumindest
teilweise regelmäßig in der Fläche des Siegels verteilt sind. Die Verbundbereiche
sind zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht stets neben den
Sicherheitsbereichen angeordnet, wobei beispielsweise vorgesehen ist, dass die Verbundbereiche
nicht aneinander anschließen und unabhängig voneinander angeordnet sind. Ferner ist
auch vorgesehen, dass eine Mehrzahl an Sicherheitsbereichen vorhanden ist, allerdings
ist besonders bevorzugt, wenn die zwischen den Verbundbereichen liegenden Bereiche,
nämlich der Sicherheitsbereich, zusammenhängend sind.
[0028] Die Verbundbereiche sind vorzugsweise zumindest teilweise punktförmig ausgebildet,
so dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht punktförmig miteinander
- untrennbar - verbunden sind. Mit punktförmig ist einerseits eine kreisrunde Außenkontur
der Verbundbereiche gemeint, andererseits jedoch auch Verbundbereiche mit einer beliebigen
geometrischen Außenkontur, insbesondere polygonal oder auch sternförmig. Die Verbundbereiche
sind vorteilhaft regelmäßig zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht
verteilt, was bedeutet, dass die Verbundbereiche etwa mit jeweils äquivalentem Abstand
zueinander angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Verbundbereiche an einem beliebigen
Raster ausgerichtet und zwischen erster und zweiter Trägerschicht verteilt.
[0029] Insbesondere bei Siegeln, die eine begrenzte Fläche aufweisen, beispielsweise Siegeletiketten,
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Verbundbereiche linienförmig
ausgebildet sind, insbesondere wenn die Verbundbereiche linienförmig in wenigstens
einem Randbereich des Siegels angeordnet sind, beispielsweise derart, dass die Verbundbereiche
das Siegel mit einem umlaufenden Rand umgeben. Weiter vorteilhaft ist bei einem Siegel,
das als Siegelband ausgebildet ist, vorgesehen, dass sich die Verbundbereiche linienartig
auf beiden Seiten parallel zur Längserstreckung des Siegels erstrecken. Vorteilhaft
sind bei einem solchen Siegelband zwischen den linienförmigen Verbundbereichen punktförmige,
gleichmäßig verteilte Verbundbereiche vorgesehen. Zudem ist vorteilhaft vorgesehen,
dass die Verbundbereiche linienartig quer zur Längserstreckung des Siegels verlaufen
und beabstandet parallel zueinander angeordnet sind.
[0030] Vorzugsweise ist der Flächenanteil der Verbundbereiche an der Gesamtfläche des Siegels
geringer als der Flächenanteil der Sicherheitsbereiche. Beispielsweise beträgt der
Anteil der Verbundbereiche zwischen 10 % und 20 % der Gesamtfläche des Siegels.
[0031] Die Handhabung des Siegels lässt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch
vereinfachen, dass die Haftschicht auf der von der ersten Trägerschicht abgewandten
Seite der zweiten Trägerschicht angeordnet ist, und dass die Haftschicht die zweite
Trägerschicht teilflächig bedeckt. Zur Befestigung des Siegels auf einem Substrat
ist die Haftschicht an der Unterseite des Siegels, nämlich auf der von der ersten
Trägerschicht abgewandten Seite der zweiten Trägerschicht, angeordnet. Vorteilhaft
ist die Haftschicht unmittelbar auf die zweite Trägerschicht aufgebracht. Das Siegel
ist mit der Haftschicht auf einem Substrat derart befestigbar, dass nach Aufbringen
des Siegels auf das Substrat ein Ablöseversuch durch eine irreversible sichtbare Veränderung
des Sicherheitsbereichs des Siegels angezeigt wird, indem eine Distanzierung zwischen
erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht, also eine mittelbare oder unmittelbare
Trennung von Schichten zwischen erster und zweiter Trägerschicht oder der Trägerschichten
unmittelbar, im Sicherheitsbereich erfolgt.
[0032] Um ein Ablösen des Siegels von einem Objekt - einem Substrat - auf einfache Weise
zu ermöglichen, beispielsweise nachdem ein Versandobjekt seinen bestimmungsgemäßen
Empfänger erreicht hat, ist vorgesehen, dass in mindestens einem Randbereich ein nichthaftender
Greifbereich angeordnet ist, so dass das Siegel im auf das Substrat aufgebrachten
Zustand in dem Randbereich lose auf dem Substrat aufliegt. Der nichthaftende Greifbereich
wird beispielsweise derart ausgebildet, dass die Haftschicht die zweite Trägerschicht
nur teilflächig bedeckt, so dass in mindestens einem Randbereich, bevorzugt in mindestens
zwei Randbereichen, ein nichthaftender Greifbereich ausgebildet ist, so dass das Siegel
im Greifbereich von einem Benutzer gegriffen werden kann, um von dem Substrat abgelöst
zu werden, wobei stets eine Distanzierung der ersten Trägerschicht von der zweiten
Trägerschicht im Sicherheitsbereich erfolgt. Die erste Trägerschicht und die zweite
Trägerschicht werden dabei in den Verbundbereichen zusammengehalten und nicht voneinander
getrennt. Alternativ kann der nichthaftende Greifbereich auch dadurch realisiert werden,
dass die erste Trägerschicht eine größere Fläche als die zweite Trägerschicht aufweist,
so dass diese unmittelbar als Greifbereich dient oder beispielsweise umgeschlagen
wird. Bevorzugt ist der Greifbereich als Verbundbereich ausgebildet.
[0033] Vorteilhaft ist an zwei gegenüberliegenden Seitenbereichen des Siegels ein Greifbereich
vorgesehen, so dass das Siegel von beiden Seiten ablösbar ist. Insbesondere bei runden
Siegeln hat sich allerdings auch ein umlaufender Greifbereich als vorteilhaft herausgestellt,
der an sämtlichen Seitenbereichen des Siegels angeordnet ist. Bei zwei gegenüberliegend
angeordneten Greifbereichen sind beispielsweise nur die Greifbereiche als Verbundbereiche
ausgebildet, während zwischen den Greifbereichen ein Sicherheitsbereich angeordnet
ist.
[0034] Die durch das Siegel erzielte Funktionalität lässt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung
dadurch weiter verbessern, dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht
unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen, insbesondere, dass die zweite Trägerschicht
einen geringeren Verformungswiderstand als die erste Trägerschicht aufweist, bevorzugt,
dass die zweite Trägerschicht eine größere plastische Formbarkeit aufweist als die
erste Trägerschicht. Die zweite Trägerschicht verformt sich folglich bei gleicher
Krafteinwirkung stärker als die erste Trägerschicht, wodurch unter anderem ein Ablösen
des Siegels von einem Objekt vereinfacht wird. Durch die einfachere Verformbarkeit
der zweiten Trägerschicht, nämlich den geringeren Verformungswiderstand, wird bei
einem Ablöseversuch des Siegels von einem Substrat das Siegel stets in den Sicherheitsbereichen
distanziert, da durch die unterschiedliche Verformung der ersten Trägerschicht und
der zweiten Trägerschicht Spannungen entstehen.
[0035] Bei einem Ablöseversuch des Siegels vom Substrat werden aufgrund der Kraftübertragung
in den Verbundbereichen zunächst die Verbundbereiche von dem Substrat abgelöst, wobei
das Siegel in den Sicherheitsbereichen, insbesondere die zweite Trägerschicht, elastisch
und plastisch verformt wird, so dass zunächst kein Ablösen erfolgt und erst nach überschreiten
der Haftkraft der ersten Haftschicht auch ein Ablösen des Siegels in den Sicherheitsbereichen
erreicht wird. Das Siegel löst sich somit in durch die Verteilung der Verbundbereiche
und Sicherheitsbereiche definierter Art und Weise ungleichmäßig von dem Substrat ab.
[0036] Vorzugsweise ist die zweite Trägerschicht, die im aufgebrachten Zustand des Siegels
dem Substrat zugewandt ist, dünner, weicher, flexibler, dehnfähiger und/oder biegefähiger
als die erste Trägerschicht. Ganz bevorzugt weist die zweite Trägerschicht eine größere
plastische Verformbarkeit als die erste Trägerschicht auf, was bedeutet, dass die
zweite Trägerschicht sich um einen höheren prozentualen Anteil plastisch verformt
als die erste Trägerschicht, bevor eine eventuelle Zerstörung der zweiten Trägerschicht
auftritt. Die zweite Trägerschicht hat eine höhere Reißdehnung als die erste Trägerschicht.
Durch die größere plastische Formbarkeit der zweiten Trägerschicht wird bei einem
Ablöseversuch die zweite Trägerschicht derart irreversibel plastisch verformt, dass
der Ablöseversuch durch die plastische Verformung irreversibel sichtbar angezeigt
wird. Vorteilhaft ist die zweite Trägerschicht irreversibel dehnbar. Insbesondere
ist die zweite Trägerschicht reißfest ausgebildet, so dass sie auch bei starker Dehnung
stets einstückig bleibt.
[0037] Die erste Trägerschicht ist vorteilhaft formstabil ausgebildet, so dass sie sich
im normalen Gebrauch des Siegels nicht oder nur sehr gering verformt. Ein bevorzugtes
Siegel weist folglich eine sehr stabile erste Trägerschicht und eine leicht verformbare
bzw. dehnbare zweite Trägerschicht auf, insbesondere so, dass ein Distanzieren der
Trägerschichten stets durch eine plastische Verformung der zweiten Trägerschicht verursacht
wird.
[0038] Beispielsweise sind die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht aus dem
gleichen Material hergestellt, wobei vorgesehen ist, dass die zweite Trägerschicht,
die im aufgebrachten Zustand dem Substrat zugewandt ist, dünner als die erste Trägerschicht
ist, so dass die zweite Trägerschicht durch die unterschiedliche Dicke andere Materialeigenschaften
aufweist. Es ist aber auch vorgesehen, dass die erste Trägerschicht und die zweite
Trägerschicht aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sind, beispielsweise aus
unterschiedlichen Kunststoffen.
[0039] Die Verwendung einer stabilen und widerstandsfähigen ersten - oberen - Trägerschicht
wird die Handhabung des Siegels vereinfacht, da eine Formstabilität des Siegels durch
die erste Trägerschicht gewährleistet wird. Ferner sind die zweite Trägerschicht und
die weiteren Schichten des Siegels durch die erste Trägerschicht vor äußeren Einflüssen
geschützt. Die zweite Trägerschicht ist leicht verformbar, so dass sich bei einem
Ablösen des Siegels von einem Substrat die zweite Trägerschicht in den Sicherheitsbereichen
ablöst und vorzugsweise ballonartig unter irreversibler Dehnung verformt.
[0040] Um einen Ablöseversuch des Siegels auf einfache Weise anzuzeigen, ist gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des Siegels vorgesehen, dass zumindest in dem Sicherheitsbereich
mindestens eine Farbschicht zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht
angeordnet ist, insbesondere, dass zusätzlich mindestens eine Trennschicht vorgesehen
ist, vorzugsweise, dass zwei Farbschichten vorgesehen sind. Im Sicherheitsbereich
zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht ist mindestens eine Farbschicht
angeordnet, die bei der Trennung des Sicherheitsbereichs zwischen erster Trägerschicht
und zweiter Trägerschicht zumindest partiell zerstört wird. Durch diese Farbschicht
wird zumindest anteilig die irreversible sichtbare Veränderung des Siegels bei einem
Ablöseversuch verursacht.
[0041] Vorzugsweise ist zusätzlich zu der Farbschicht eine Trennschicht vorgesehen, so dass
eine Trennung im Sicherheitsbereich zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht
dadurch erfolgt, dass die Farbschicht dort nicht abgehoben oder zerstört wird, wo
die Trennschicht vorgesehen ist, und die Farbschicht in den Bereichen mit abgehoben
wird, in denen keine Trennschicht vorgesehen ist, so dass beispielsweise bei entsprechender
Anordnung der Trennschicht und/oder der Farbschicht beispielsweise beim Trennen im
Sicherheitsbereich ein Schriftzug, ein Logo oder eine Zeichenfolge sichtbar wird.
Wenn beispielsweise der Verbundbereich einen umlaufenden Rahmen bildet, ist die Trennschicht
im inneren Bereich des Rahmens voll- oder teilflächig vorgesehen. Vorteilhaft ist
auch vorgesehen, dass die Trennschicht zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht
voll- oder teilflächig in Bezug auf die Fläche der Trägerschichten vorgesehen ist.
Eine derartige Trennschicht, insbesondere im Randbereich der Trägerschichten, hat
den Vorteil, dass im Bereich der Trennschicht beim Ablösen des Siegels Luft zwischen
die Trägerschichten einströmen kann, wodurch eine plastische Verformung der zweiten
Trägerschicht begünstigt wird.
[0042] Vorteilhaft sind zusätzlich zu einer Trennschicht zwei Farbschichten vorgesehen,
die beispielsweise als Komplementärfarben ausgebildet sind, so dass sich beim Trennen
der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht im Sicherheitsbereich ein Bild
aus Komplementärfarben darstellen lässt, das als optisch irreversible Veränderung
einen Ablöseversuch des Siegels anzeigt.
[0043] Beispielsweise ist zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht
mindestens eine voll- oder teilflächige Farbschicht vorgesehen. Insbesondere ist die
Farbschicht lediglich in den Sicherheitsbereichen vorgesehen. Für den Fall, dass der
Verbundbereich rahmenartig ausgebildet ist, ist die Farbschicht vollflächig im Innenbereich
vorgesehen. Ferner ist vorgesehen, dass auf der von der ersten Trägerschicht abgewandten
Seite der zweiten Trägerschicht mindestens eine Farbschicht vorgesehen ist, insbesondere
eine vollflächige Farbschicht, deren Fläche der Fläche der Trägerschichten entspricht.
Eine derartige Farbschicht bietet den Vorteil, dass die Verbundbereiche durch diese
Farbschicht ebenfalls farbig erscheinen.
[0044] Eine Fälschungssicherheit des Siegels lässt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung
dadurch realisieren, dass mindestens in dem Material der ersten Trägerschicht und/oder
mindestens in dem Material der zweiten Trägerschicht Sicherheitsmerkmale vorhanden
sind, insbesondere auf UV-Strahlung und/oder IR-Strahlung und/oder Temperatur reagierende
Pigmente oder Farben vorhanden sind. Die Sicherheitsmerkmale werden beispielsweise
bei der Herstellung der ersten Trägerschicht und/oder der zweiten Trägerschicht in
das Material der Trägerschicht eingebracht, so dass die Echtheit des Siegels anhand
der Pigmente oder anhand der auf UV- oder IR-Strahlung reagierenden Farben überprüft
werden kann. Beispielsweise können sich die Sicherheitsmerkmale mit auf weiteren Schichten
vorgesehenen Bildern und/oder Zeichen ergänzen, so dass sich zusammen mit den Sicherheitsmerkmalen
in der ersten und/oder zweiten Trägerschicht ein unverwechselbarer Echtheitsnachweis
erstellen lässt.
[0045] Um beim Ablösen des Siegels ein Zuströmen von Luft zwischen die erste Trägerschicht
und die zweite Trägerschicht zu ermöglichen, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung
vorgesehen, dass die erste Trägerschicht und/oder die zweite Trägerschicht luftdurchlässig
ausgebildet sind, insbesondere, dass die erste Trägerschicht und/oder die zweite Trägerschicht
perforiert sind. Eine luftdurchlässige Trägerschicht wird beispielsweise durch ein
Gewebe gebildet. Durch die Perforation mindestens einer Trägerschicht wird das Siegel
zumindest teilweise luftdurchlässig gemacht.
[0046] Eine sichtbare irreversible Veränderung des Siegels durch einen Ablöseversuch lässt
sich vorteilhaft dadurch erkennen, dass die erste Trägerschicht und/oder die zweite
Trägerschicht zumindest teilweise transparent ist, insbesondere, dass im bestimmungsgemäß
aufgebrachten Zustand des Siegels mindestens eine dem Betrachter zugewandte Trägerschicht
zumindest im Sicherheitsbereich transparent ist. Neben der Erkennbarkeit von sichtbaren
irreversiblen Veränderungen zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht
oder einer der beiden Trägerschichten lassen sich ferner innerhalb des Siegels Informationen
ablegen, die durch die mindestens eine transparente Trägerschicht erkennbar sind.
Wenn das Siegel beispielsweise auf eine Glasscheibe aufgebracht ist, ist beispielsweise
die der Glasscheibe zugewandte Trägerschicht - die zweite Trägerschicht - im Sicherheitsbereich
transparent, so dass der Sicherheitsbereich durch die Glasscheibe erkennbar ist. Die
Sichtbarkeit der Distanzierung zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht
wird beispielsweise dadurch realisiert, dass entweder die erste Trägerschicht und/oder
die zweite Trägerschicht bzw. die weiteren Schichten, die zur Erkennbarkeit der Distanzierung
transparent sein müssen, zumindest teilweise transparent sind.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung, die sich insbesondere für Siegel eignet, die
als Siegelbänder ausgebildet sind, ist vorgesehen, dass auf der von der Haftschicht
abgewandten Seite der ersten Trägerschicht eine klebstoffabweisende Schicht angeordnet
ist. Wenn beispielsweise das Siegel als Siegelband ausgebildet ist, ermöglicht die
klebstoffabweisende Schicht ein Aufrollen des Siegels in Rollenform, ohne dass beim
Abrollen zur bestimmungsgemäßen Verwendung ein Distanzieren im Bereich des Sicherheitsbereichs
erfolgt, so dass ein Ablösen des Siegels von sich selbst, nämlich der Haftschicht
von der Trennschicht ohne ein Auslösen der Sicherheitsmechanismen des Siegels, möglich
ist. Das Siegel wird erst bei Gebrauch als Siegel, nämlich nach dem Aufbringen auf
ein bestimmungsgemäßes Substrat "aktiviert".
[0048] Ein Ablösen des Siegels von einem Substrat lässt sich dadurch vereinfachen, dass
die Haftschicht derart ausgebildet und eingestellt ist, dass das Siegel rückstandsfrei
von einem Substrat ablösbar ist. Die Haftschicht weist dabei vorzugsweise zur zweiten
Trägerschicht stets eine größere Haftung als zum Substrat auf, so dass beim Ablösen
des Siegels vom Substrat keine Rückstände der Haftschicht auf dem Substrat verbleiben.
[0049] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Siegels ist vorgesehen, dass die erste Trägerschicht
derart ausgebildet ist, dass die erste Trägerschicht bei einem Ablösen des Siegels
von einem Substrat dimensionsstabil ist. Die erste Trägerschicht ist dazu beispielsweise
aus einem Kunststoff gefertigt, der bei den bei einem Ablösen des Siegels von einem
Substrat auftretenden Kräften nicht oder nur in sehr geringem Maße elastisch verformt.
Der Begriff "Dimensionsstabilität" soll dabei bedeuten, dass die erste Trägerschicht
bei einem Ablösen des Siegels von einem Substrat ihre Dicke, Breite und Länge nicht
oder nur in sehr geringem Maße verändert. Durch eine derartig stabile erste Trägerschicht
wird der Trenneffekt im Sicherheitsbereich gesteigert, insbesondere dann, wenn die
zweite Trägerschicht einen geringem Verformungswiderstand gegen elastische und plastische
Verformung aufweist.
[0050] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Siegelanordnung herausgestellt, die ein Substrat,
beispielsweise ein Papier, und ein Siegel gemäß der Erfindung umfasst. Das Siegel
ist mit einer Haftschicht oder einer haftenden Trägerschicht auf dem Substrat befestigt,
wobei unterhalb des Siegels und/oder neben dem Siegel auf dem Substrat eine Druckschicht
angeordnet ist. Diese Druckschicht enthält vorzugsweise eine auf das Siegel bezogene
Information. Beispielsweise die Information: "Wenn Sie diesen Text lesen können, ist
ein Siegel entfernt worden". Die Information ist beispielsweise auf das Substrat aufgedruckt,
wobei anschließend das Siegel aufgebracht wird, wodurch das Siegel "aktiviert" wird
und jeder Ablöseversuch durch eine sichtbare Veränderung des Siegels angezeigt wird.
Der Information mit dem Hinweis auf das möglicherweise fehlende Siegel kann auch offen
lesbar neben dem Siegel stehen und/oder unter dem Siegel kann zum Beispiel eine schraffierte
Fläche zusammen mit einer zu verdeckenden Information angeordnet sein.
[0051] Ein bevorzugtes Siegel umfasst eine erste Trennschicht aus einem transparenten Kunststoff,
vorzugsweise Polyvinylchlorid. Der Verbundbereich ist rahmenartig ausgebildet, wobei
die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht unmittelbar oder mittelbar mit
einem thermisch aktivierbaren Haftkleber verbunden sind. Im inneren Bereich des rahmenartigen
Verbundbereichs ist mindestens eine zumindest teilflächige Trennschicht und mindestens
eine vollflächige - in Bezug auf den Innenbereich - Farbschicht, vorzugsweise zwei
vollflächige Farbschichten, vorgesehen. Insbesondere ist unmittelbar auf der zweiten
Trägerschicht im Innenbereich vollflächig eine Schicht aus einem Haftkleber vorgesehen.
Auf der von der ersten Trägerschicht abgewandten Seite ist lediglich eine in Bezug
auf die zweite Trägerschicht vollflächige Haftkleberschicht vorgesehen, mit der das
Siegel auf einem Substrat befestigbar ist.
[0052] Ein weiteres bevorzugtes Siegel umfasst ebenfalls eine erste Trennschicht aus einem
transparenten Kunststoff, vorzugsweise Polyvinylchlorid. Der Verbundbereich ist rahmenartig
ausgebildet, wobei die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht unmittelbar
oder mittelbar mit einem thermisch aktivierbaren Haftkleber verbunden sind. Im inneren
Bereich des rahmenartigen Verbundbereichs ist mindestens eine zumindest teilflächige
Trennschicht und mindestens eine vollflächige - in Bezug auf den Innenbereich - Farbschicht,
vorzugsweise zwei vollflächige Farbschichten, vorgesehen. Insbesondere ist unmittelbar
auf der zweiten Trägerschicht im Innenbereich vollflächig eine Schicht aus einem Haftkleber
vorgesehen. Auf der von der ersten Trägerschicht abgewandten Seite der zweiten Trägerschicht
ist mindestens eines in Bezug auf die zweite Trägerschicht vollflächige Farbschicht
vorgesehen. Die Farbschicht ist unmittelbar auf die zweite Trägerschicht aufgebracht.
Unterhalb der Farbschicht ist eine Haftkleberschicht zum Aufbringen des Siegels aus
ein Substrat vorgesehen.
[0053] Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten das erfindungsgemäße Siegel
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Siegels in geschnittener Seitenansicht,
- Fig. 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Siegels in geschnittener Seitenansicht,
- Fig. 3a und 3b
- weitere Ausführungsbeispiele von Siegeln in geschnittener Seitenansicht,
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel eines Siegels in Draufsicht,
- Fig. 5
- ein Ausführungsbeispiel eines Siegels in Draufsicht, und
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Siegels in Draufsicht.
[0054] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Siegels 1 in geschnittener Seitenansicht.
Eine erste Trägerschicht 2 ist als oberste Schicht des Siegels 1 oberhalb einer zweiten
Trägerschicht 3 und einer Haftschicht 4 angeordnet. Das Siegel 1 ist mit der Haftschicht
4 auf einem Substrat 5 befestigbar. Fig. 1 zeigt das Siegel 1 im Moment des Aufbringens
auf das Substrat 5. Die erste Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 sind
unmittelbar miteinander verbunden. Der Haftverbund zwischen der ersten Trägerschicht
2 und der zweiten Trägerschicht 3 ist in Sicherheitsbereichen 6 und Verbundbereichen
7 unterschiedlich ausgebildet, nämlich distanzierbar im Sicherheitsbereich 6 und untrennbar
im Verbundbereich 7. Die erste Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 sind
im Ausgangszustand im Sicherheitsbereich 6 miteinander verbunden, wobei während eines
Ablöseversuchs eine Distanzierung erfolgt.
[0055] Die erste Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 sind in den Verbundbereichen
7 miteinander verschweißt, so dass bei einer Kraftwirkung zwischen erster Trägerschicht
2 und zweiter Trägerschicht 3, die beispielsweise bei einem Ablöseversuch durch einen
Benutzer entsteht, eine Distanzierung der ersten Trägerschicht 2 von der zweiten Trägerschicht
3 nur in den Sicherheitsbereichen 6 erfolgt. Die Verbundbereiche 7 halten die erste
Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 zusammen, so dass keine Distanzierung
erfolgt. Die Verbundbereiche 7 sind stegartig zwischen der ersten Trägerschicht 2
und der zweiten Trägerschicht 3 vorgesehen.
[0056] Die Haftschicht 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass nach
einem Aufbringen des Siegels 1 auf das Substrat 5 bei einem Ablöseversuch stets eine
Distanzierung zwischen erster Trägerschicht 2 und zweiter Trägerschicht 3 in den Sicherheitsbereichen
6 erfolgt, bevor zunächst ein Ablösen des Siegels 1 von dem Substrat 5 in den Verbundbereichen
7 und anschließend in den Sicherheitsbereichen 6 erfolgt. Die zweite Trägerschicht
3 weist einen geringeren Verformungswiderstand als die erste Trägerschicht 2 auf.
Durch die Verbundbereiche 7 erfolgt zumindest in den Verbundbereichen 7 eine flächige
Kraftübertragung von der ersten Trägerschicht 2 auf die zweite Trägerschicht 3, so
dass die Verbundbereiche 7 trotz der Verformbarkeit der zweiten Trägerschicht 3 abgelöst
werden. Die Sicherheitsbereiche 6 werden allerdings zunächst nicht abgelöst, da zunächst
eine Verformung der zweiten Trägerschicht 3 in den Sicherheitsbereichen 6 erfolgt,
bevor das Siegel 1 auch in diesen Bereichen abgelöst wird. Durch die Verformung der
zweiten Trägerschicht 3 in den Sicherheitsbereichen 6 erfolgt stets eine Distanzierung
zwischen erster Trägerschicht 2 und zweiter Trägerschicht 3.
[0057] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Siegels 1 in geschnittener Seitenansicht.
Die erste Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 sind mittels einer zweiten
Haftschicht 8 in den Verbundbereichen 7 miteinander verbunden. Neben den Verbundbereichen
7 sind die Sicherheitsbereiche 6 angeordnet, die sich bei einem Ablöseversuch des
Siegels 1 von einem - bei diesem Ausführungsbeispiel nicht dargestellten Substrat
- distanzieren. Mit der Haftschicht 4 ist das Sicherheitssiegel 1 auf einem Substrat
5 befestigbar. Die zweite Haftschicht 8 weist dabei eine Haftkraft auf, die stärker
als die Reißfestigkeit der ersten Trägerschicht 2 und der zweiten Trägerschicht 3
ist, so dass keine Trennung der ersten Trägerschicht 2 und der zweiten Trägerschicht
3 im Verbundbereich 7 bei einem Ablöseversuch erfolgt. Die erste Trägerschicht 2 und
die zweite Trägerschicht 3 sind derart reißfest, dass das Siegel 1 einstückig von
einem Substrat ablösbar ist. Bevor eine Distanzierung im Verbundbereich 7 erfolgen
würde, löste sich das Siegel 1 über die zweite Haftschicht 4 von dem Substrat 5 ab.
[0058] Fig. 3a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Siegels 1 in geschnittener Seitenansicht.
Die erste Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 sind in Verbundbereichen
7 miteinander verschweißt. Das Siegel 1 ist mittels einer Haftschicht 4 auf ein -
nicht dargestelltes Substrat 5 - aufbringbar. Die Verbundbereiche 7 erstrecken sich
linienartig durch das Siegel 1.
[0059] Fig. 3b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Siegels 1 in geschnittener Seitenansicht.
Die erste Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 sind in den Verbindungsbereichen
7 unmittelbar miteinander verbunden, indem sie miteinander verschweißt sind. Unterhalb
der zweiten Trägerschicht 3 erstreckt sich teilflächig eine Haftschicht 4, mit der
das Siegel 1 auf ein - nicht dargestelltes Substrat 5 - aufbringbar ist. Die Haftschicht
4 erstreckt sich nur teilflächig unterhalb der zweiten Trägerschicht 3, so dass in
zwei gegenüberliegenden Randbereichen des Siegels 1 jeweils ein nichthaftender Greifbereich
9 entsteht, in dem das Siegel 1 zum Entfernen von dem Substrat 5 durch einen Benutzer
auf einfache Weise untergriffen werden kann. Die Haftschicht 4 ist bezüglich ihrer
Haftkraft derart ausgebildet, dass bevor ein Ablösen des Siegels 1 von einem Substrat
5 erfolgt, zunächst eine Distanzierung zwischen erster Trägerschicht 2 und zweiter
Trägerschicht 3 in den Sicherheitsbereichen 6 erfolgt.
[0060] In den Sicherheitsbereichen 6 ist bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 3a und
Fig. 3b zwischen erster Trägerschicht 2 und zweiter Trägerschicht 3 zusätzlich zu
einer Farbschicht 10 eine Trennschicht 11 vorgesehen, wobei die Trennschicht 11 in
Form von Zeichen aufgebracht ist, so dass sich bei einer Distanzierung der Sicherheitsbereiche
6 zwischen erster Trägerschicht 2 und zweiter Trägerschicht 3 diese Zeichen in der
Farbschicht 10 erkennbar werden. Diese Zeichen stellen die irreversible optische Veränderung
des Siegels 1 dar. Bevor sich das Siegel 1 von einem Substrat 5 in den Sicherheitsbereichen
6 ablöst, löst es sich zunächst in den Verbundbereichen 7 ab, da die erste Trägerschicht
2 hier unmittelbar mit der zweiten Trägerschicht 3 verbunden ist, so dass über die
Verbundbereiche 7 eine Kraftübertragung von der ersten Trägerschicht 2 auf die zweite
Trägerschicht 3 und damit in den Verbundbereichen 7 auch auf die Haftschicht 4 erfolgt.
[0061] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Siegels 1 in einer Draufsicht, wobei das
Siegel 1 als flächiges Siegel - Siegeletikett - ausgebildet ist. Unterhalb der ersten
Trägerschicht 2 sind die Verbundbereiche 7a, 7b mit gestrichelten Linien dargestellt.
Der Verbundbereich 7a erstreckt sich linienartig als ein das Siegel 1 umlaufender
Rand. Die Verbundbereiche 7b sind punktförmig ausgebildet und erstrecken sich gleichmäßig
über die Fläche des Siegels 1 verteilt. Die Verbundbereiche 7b sind rasterartig angeordnet
und weisen jeweils einen identischen Abstand zueinander auf. Der Sicherheitsbereich
6 ist zusammenhängend ausgebildet und wird von dem rahmenartigen Verbundbereich 7b
umschlossen. Den rahmenartigen Verbundbereich 7a umgebend ist ein klebstofffreier
Greifbereich 9 angeordnet, an dem das Siegel 1, insbesondere die zweite Trägerschicht
3, von einem Benutzer auf einfache Weise untergriffen werden kann.
[0062] Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Siegel 1, das als Siegelband ausgebildet
ist. Fig. 5 zeigt einen Abschnitt des Siegels 1, bei dem unterhalb der ersten Trägerschicht
2 zwei im Randbereich angeordnete und sich parallel zur Längserstreckung des Siegels
1 erstreckende Verbundbereich 7a angeordnet sind. Die Verbundbereiche 7a sind linienartig
ausgebildet. Zwischen den Verbundbereichen 7a sind gleichmäßig verteilt die Verbundbereiche
7b angeordnet, die die erste Trägerschicht 2 und die zweite Trägerschicht 3 miteinander
verbinden. Das Siegel 1 ist auf ihrer Unterseite vollflächig von einer Haftschicht
4 bedeckt, so dass es auf eine Oberfläche, insbesondere ein Substrat 5, aufklebbar
ist. Der Sicherheitsbereich 6 ist zwischen den Verbundbereichen 7a zusammenhängend
ausgebildet und wird lediglich von den gleichmäßig angeordneten Verbundbereichen 7b
unterbrochen.
[0063] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Siegels 1, das als Siegelband
ausgebildet ist. Unterhalb der ersten Trägerschicht 2 erstrecken sich die Verbundbereiche
7, die bei diesem Ausführungsbeispiel als diagonal angeordnete, zusammenhängende Ovale
ausgebildet sind. Der Sicherheitsbereich 6 ist bei diesem Siegel 1 vollständig zusammenhängend
ausgebildet und erstreckt sich zwischen den Verbundbereichen 7. Bei einem Ablösen
des Siegels 1 erfolgt eine Distanzierung der ersten Trägerschicht 2 von der zweiten
Trägerschicht 3 im Sicherheitsbereich 6, wobei keine Distanzierung der ersten Trägerschicht
2 und der zweiten Trägerschicht 3 in den Verbundbereichen 7 erfolgt.
1. Siegel (1) zur vorübergehenden Befestigung auf einem Substrat (5), mit einer ersten
Trägerschicht (2), und einer zweiten Trägerschicht (3), wobei die erste Trägerschicht
(2) und die zweite Trägerschicht (3) zumindest mittelbar miteinander verbunden sind,
und wobei das Siegel (1) auf dem Substrat (5) befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zumindest mittelbare Haftverbund zwischen der ersten Trägerschicht (2) und der
zweiten Trägerschicht (3) mindestens in einem distanzierbaren Sicherheitsbereich (6)
und einem untrennbaren Verbundbereich (7) derart ausgebildet ist, dass bei einem Ablöseversuch
eine sichtbare irreversible Distanzierung der ersten Trägerschicht (2) von der zweiten
Trägerschicht (3) im Sicherheitsbereich (6) erfolgt.
2. Siegel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der von der ersten Trägerschicht (2) abgewandten Seite der zweiten Trägerschicht
(3) mindestens eine Trennlage angeordnet ist, und dass sich die Trennlage bei einem
Ablöseversuch irreversibel verändert, indem die Trennlage zumindest teilweise auf
dem Substrat (5) verbleibt, insbesondere, dass die Trennlage mindestens eine Farbschicht
und mindestens eine Hafteinstellschicht umfasst.
3. Siegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Trägerschicht (2) und die zweite Trägerschicht (3) derart reißfest sind,
dass das Siegel (1) einstückig vom Substrat (5) ablösbar ist.
4. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Haftschicht (4) vorgesehen ist, und dass das Siegel (1) mit der Haftschicht
(4) auf dem Substrat (5) befestigbar ist.
5. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Trägerschicht (2) und die zweite Trägerschicht (3) im Verbundbereich (7)
unmittelbar miteinander verbunden sind, insbesondere, dass die erste Trägerschicht
(2) und die zweite Trägerschicht (3) miteinander verschweißt sind.
6. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Verbundbereichen (7) vorgesehen sind, insbesondere, dass die Verbundbereiche
(7) zumindest teilweise punktförmig und/oder linienförmig ausgebildet sind, bevorzugt,
dass die Verbundbereiche (7) zumindest teilweise regelmäßig in der Fläche des Siegels
(1) verteilt sind.
7. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftschicht (4) auf der von der ersten Trägerschicht (2) abgewandten Seite der
zweiten Trägerschicht (3) angeordnet ist, und dass die Haftschicht (4) die zweite
Trägerschicht (3) teilflächig bedeckt.
8. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Randbereich des Siegels (1) ein nichthaftender Greifbereich (9)
angeordnet ist, so dass das Siegel (1) im auf ein Substrat (5) aufgebrachten Zustand
in dem Randbereich lose auf dem Substrat (5) aufliegt.
9. Siegel (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifbereich (9) als Verbundbereich (7) ausgebildet ist.
10. Siegel (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifbereich (9) mindestens an zwei gegenüberliegenden Seitenbereichen des Siegels
(1) angeordnet ist, insbesondere umlaufend um das Siegel (1) angeordnet ist.
11. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Trägerschicht (2) und die zweite Trägerschicht (3) unterschiedliche Materialeigenschaften
aufweisen, insbesondere, dass die zweite Trägerschicht (3) einen geringeren Verformungswiderstand
als die erste Trägerschicht (2) aufweist, bevorzugt, dass die zweite Trägerschicht
(3) eine größere plastische Verformbarkeit aufweist als die erste Trägerschicht (2).
12. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Trägerschicht (3) irreversibel dehnbar ist.
13. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Trägerschicht (3) während eines Ablösevorgangs vom Substrat (5) zumindest
teilweise irreversible Blasen bildet.
14. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest im Sicherheitsbereich (6) mindestens eine Farbschicht (10) zwischen erster
Trägerschicht (2) und zweiter Trägerschicht (3) angeordnet ist, insbesondere, dass
zusätzlich mindestens eine Trennschicht (11) vorgesehen ist, vorzugsweise, dass zwei
Farbschichten vorgesehen sind.
15. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens in dem Material der ersten Trägerschicht (2) und/oder mindestens in dem
Material der zweiten Trägerschicht (3) Sicherheitsmerkmale vorhanden sind, insbesondere
auf UV-Strahlung und/oder IR-Strahlung und/oder Temperatur reagierende Pigmente oder
Farben vorhanden sind.
16. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Trägerschicht (2) und/oder die zweite Trägerschicht (3) luftdurchlässig
sind, insbesondere, dass die erste Trägerschicht (2) und/oder die zweite Trägerschicht
(3) perforiert sind.
17. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Trägerschicht (2) und/oder die zweite Trägerschicht (3) zumindest teilweise
transparent sind, insbesondere, dass im bestimmungsgemäß aufgebrachten Zustand des
Siegels (1) mindestens eine dem Betrachter zugewandte Trägerschicht (2, 3) zumindest
im Sicherheitsbereich (6) transparent ist.
18. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass auf der von der zweiten Trägerschicht (3) abgewandten Seite der ersten Trägerschicht
(2) eine klebstoffabweisende Schicht angeordnet ist.
19. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftschicht (4) derart ausgebildet und eingestellt ist, dass das Siegel (1) rückstandslos
von dem Substrat (5) ablösbar ist.
20. Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Trägerschicht (2) derart ausgebildet ist, dass die erste Trägerschicht
(2) bei einem Ablösen des Siegels (1) von einem Substrat (5) im Wesentlichen dimensionsstabil
ist.
21. Siegelanordnung, mit einem Substrat (5) und einem Siegel (1), wobei das Siegel (1)
an dem Substrat (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 20 ausgebildet ist, und dass unterhalb
des Siegels (1) auf dem Substrat (5) mindestens eine Druckschicht angeordnet ist,
die nach dem Entfernen des Siegels sichtbar ist, insbesondere, dass die Druckschicht
eine auf das Siegel (1) bezogene Information enthält.