[0001] Die Erfindung betrifft ein Relais mit modifizierter Kraft-Weg-Kennlinie nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Relais ist beispielsweise mit dem
Gegenstand der
EP 1 121 700 B2 bekannt geworden. Dieses Relais offenbart eine Anpassung der Kraft-Weg-Kennlinie
an die Antriebskennlinie dergestalt, dass der Betätiger in zwei verschiedenen Betätigungsebenen
arbeitet, das heißt, der Betätiger für die Öffnerkontakte ist in einer anderen horizontalen
Ebene als vergleichsweise der Betätiger für die Schließerkontakte. Bei der Verschiebung
des Betätigers öffnet der Öffner zuerst, bevor der Schließer - wegversetzt -geschlossen
wird. Dies bedeutet, dass die durch die Betätigung der Schließer erforderliche Kraft
wegverzögert vom Antrieb aufgebracht werden muss. Damit wird eine Modifikation der
Kraft-Weg-Kennlinie des Kontaktsatzes erreicht. Damit ergibt sich der Vorteil, dass
die Antriebskennlinie und die Kontaktsatzkennlinie aneinander angepasst werden.
[0002] Aus der genannten Druckschrift ergibt sich, dass sich im Ruhezustand der Betätiger
beispielsweise an einem bestimmten Punkt s1 (oder rechts davon) nach Figur 7 dieser
Druckschrift befindet, wobei der Punkt s1 vom Kontaktabbrand abhängig ist. Beim Anziehen
des Ankers bewegt sich der Betätiger nach links, wobei die Kraft m des Magnetsystems
zunächst nur langsam ansteigt. In diesem Bereich bis zu einem Punkt s2 ist aber auch
die zur Überwindung der Öffnerkraft (an der aktiven Ruhekontaktfeder bzw. der an dieser
angepassten Ankerfeder) notwendige Betätigungskraft aufgrund der großen Hebelübersetzung
noch relativ gering.
[0003] Von einem Punkt s2 bis s3 ergibt sich durch die hinzu kommenden aktiven Arbeitskontaktfedern
eine stärkere ansteigende Federkraft, die durch einen in diesem Bereich auch stärker
ansteigende Magnetkraft m des Antriebssystems überwunden wird. Von einem Punkt s3
bis zum gegenseitigen Anschlag der Kontakte steigen sowohl die Federkraft f als auch
die Magnetkraft stark an. Dies ist der Bereich des Überhubs, der sich bis zu einem
Punkt s4 erstreckt. Die genannten Darstellungen beziehen sich auf die Figur 7 der
EP 1 121 700 B2 und auf die Figur 8 der vorliegenden Erfindung, in der die Figur 7 der genannten
Druckschrift als Stand der Technik eingezeichnet wurde.
[0004] Gegenstand dieser Druckschrift ist demgemäß, dass die Kraft-Weg-Kennlinie oder -
wie nachfolgend in der folgenden Beschreibung besser als Kontaktsatz-Kennlinie bezeichnet
- an den nicht konstanten Arbeitsweg (Antriebskennlinie) des Magnetsystems angepasst
werden soll.
[0005] Es soll vor allem vermieden werden, dass sich die Kontaktsatz-Kennlinie mit der Antriebskennlinie
des Magnetsystems schneidet, weil hierdurch ein instabiler Betätigungsweg gegeben
ist und ein zügiges, ruckfreies und durchgehendes Betätigen des Kontaktsatzes nicht
mehr gewährleistet ist.
[0006] Die genannte Druckschrift löst dieses Problem der Modifizierung oder der Modellierung
der Kontaktsatz-Kennlinie im Vergleich zu einer konstant gleichbleibenden Antriebskennlinie
dadurch, dass der Betätiger in zwei verschiedenen Ebenen auf den Kontaktsatz einwirkt.
[0007] Bei dieser Druckschrift sind die Kontaktangriffspunkte des Betätigers an den zugeordneten
Kontakten fest zugeordnet und bleiben während des Betätigungsweges in einem festgelegten,
nicht veränderbaren Abstand zueinander. Somit ist das Übersetzungsverhältnis fest.
Hiermit der Abstand des Einspannpunktes der jeweiligen Feder zur Ebene der Betätigung
dieser Feder gemeint. Ein Wechsel der Ebenen der Kraftangriffspunkte während der Betätigung
findet nicht statt. Der Höhenunterschied der beiden Betätigungsebenen, welche die
genannte Druckschrift
EP1 121 700 B2 definiert ändert sich nicht.
[0008] Kennzeichnend für die
EP1 121 700 B2 ist, dass der Betätigung der Öffnerkontakte und der Schließerkontakte jeweils nur
eine einzige
[0009] Betätigungsebene des Betätigers zugeordnet ist, sodass der jeweiligen Betätigungsebene
eine Kontaktart (Öffner oder Schließer) zugewiesen ist. Der eine Abstand zwischen
der Betätigungsebene 1 und dem Einspannpunkt der Feder ist dem Schließer zugeordnet,
und der andere Abstand zwischen der Betätigungsebene 2 und dem Einspannpunkt der Feder
ist dem Öffner zugeordnet.
[0010] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Relais mit modifizierter Kraft-Weg-Kennlinie
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass eine bessere und auch veränderbare
Anpassung der Kontaktsatz-Kennlinie an eine Antriebskennlinie eines Antriebssystems
eines Relais möglich ist.
[0011] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0012] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass während des Hubes des Betätigers ein
Übergang der Betätigung der aktiven Kontaktfedern von einer ersten Betätigungsebene
auf eine zweite Betätigungsebene erfolgt. Durch die Ausgestaltung der Fläche zwischen
den beiden Betätigungsebenen des Betätigers kann der unstetige (schlagartige) Übergang
von der Ebene 1 in die Ebene 2 verstetigt werden.
[0013] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich zusätzlich der Vorteil, dass ein
stetiger Übergang von der einen Betätigungsebene zur anderen Betätigungsebene erreicht
werden kann, weil erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die jeweils den aktiven Federn
zugeordneten Nocken des Betätigers jeweils eine Betätigungsfläche aufweisen, die in
Betätigungsrichtung des Betätigers nicht nur einen Winkel zur Bewegungsrichtung des
Betätigers ausbilden, sondern zusätzlich mit einer Krümmung versehen sind.
[0014] Damit wird erreicht, dass der Betätiger mit einer schräg zum Angriffspunkt an der
zu betätigenden Feder anliegenden Betätigungsfläche an der zu betätigenden Kontaktfeder
anliegt, sodass mit fortschreitendem Betätigungsweg des Betätigers zunächst die zu
betätigende Feder an ihrem oberen Ende (Ebene 1) - weit entfernt von ihrem Einspannungspunkt
- erfasst und betätigt wird, und dass während dieses Betätigungsweges der Kraftangriffspunkt
aufgrund der geneigt ausgebildeten Betätigungsfläche nach unten - in Richtung auf
die Einspannstelle der Feder (Ebene 2) - wandert.
[0015] Mit zunehmender Auslenkung der betätigten Feder greift der Betätiger mit seiner geneigt
ausgebildeten Nocke nunmehr weiter unten an der zu betätigenden Feder an. Es wird
also der Kraftangriffspunkt bei der Bewegung des Betätigers und beim Angriff an die
zu betätigende aktive Feder von einem oberen Punkt (Ebene 1) zu einem unteren Punkt
(Ebene 2) verschoben, wobei diese Verschiebung des Kraftangriffspunktes bevorzugt
stetig erfolgt.
[0016] Der Übergang von der Ebene 1 zur Ebene 2 kann, je nach Ausgestaltung der Flächen
an den Nocken zwischen den beiden Betätigungsebenen, schlagartig (unstetig) oder verstetigt
erfolgen.
[0017] Es kommt bei einer gekrümmten Fläche am jeweiligen Nocken nicht zu einem schlagartigen
Wechsel von einem oberen zu einem unteren Kraftangriffspunkt an der aktiven Feder,
sondern die Kraftangriffspunkte wandern während der Bewegung des Betätigers annähernd
stetig von einem oberen Kraftangriffspunkt (Ebene 1) in Richtung auf einen unteren
Kraftangriffspunkt (Ebene 2) an der Kontaktfeder entlang.
[0018] Der Begriff "annähernd stetig" bedeutet, dass die Längsbewegung der Betätigungsfläche
am Betätiger (möglichst) unterbrechungsfrei entlang der Längserstreckung der Kontaktfeder
erfolgt. Beim Stand der Technik ist ein solcher Übergang von der einen auf die andere
Betätigungsebene entlang der Längserstreckung der Kontaktfeder nicht gegeben. Der
Stand der Technik wechselt nicht die Betätigungsebene.
[0019] Damit entsteht der Vorteil gegenüber der
EP1 121 700 B2, dass keine abgehackte Kontaktsatz-Kennlinie erzeugt wird, sondern es wird eine stetige
Kontaktsatz-Kennlinie erreicht, die in einer ersten Ausführungsform aus stetig sich
fortsetzenden, relativ geraden Kurvenästen ausgebildet sein kann, und in einer zweiten
Ausführungsform aus Kurvenästen, die annähernd gebogen sind, um einen noch besseren
abgerundeten Ablauf der Kontaktsatz-Kennlinie zu ermöglichen.
[0020] Alle vorstehenden Definitionen gelten für das in Figur 8 dargestellte Ausführungsbeispiel,
in der die Antriebskennlinie und eine Kontaktsatz-Kennlinie nach dem Stand der Technik
einer erfindungsgemäßen Kontaktsatz-Kennlinie gegenübergestellt sind.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die die
Betätigungsflächen ausbildenden Nocken des Betätigers einen Winkel zur Vertikalen
einnehmen, unter der Voraussetzung, dass angenommen wird, dass der Betätiger in einer
horizontalen Richtung arbeitet.
[0022] Die Größe des Winkels der Betätigungsfläche in Richtung zur Vertikalen entscheidet
über den Wegpunkt des Übergangs von dem oberen Kraftangriffspunkt auf den unteren
Kraftangriffspunkt.
[0023] In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass diese im Winkel
geneigte Betätigungsfläche in sich gerade ausgebildet ist.
[0024] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass diese Betätigungsfläche
konvex ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass die hierdurch bewirkte Kontaktsatz-Kennlinie
sich nicht aus stetig fortsetzenden geraden Kurvenästen gebildet ist - wie bei einer
geraden Betätigungsfläche -, sondern dass eine solche Kontaktsatz-Kennlinie zusätzlich
abgerundete Kurvenäste aufweist.
[0025] Durch die Erreichung von abgerundeten Kontaktsatz-Kennlinien-Kurvenästen wird noch
ein stetigerer Übergang vom einen Zustand der Kontaktfedern in den anderen Zustand
erreicht, ohne dass die Gefahr besteht, dass instabile Schaltzustände im Zwischenweg
zwischen diesen beiden Kontaktzuständen möglich sein könnten.
[0026] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0027] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0029] Es zeigen:
Figur 1: schematisierter Schnitt durch ein Relais nach der Erfindung im Ruhezustand
Figur 2: das Relais nach Figur 1 in Ruhestellung mit Darstellung weiterer Einzelheiten
Figur 3: das Relais nach Figur 1 und 2 in einer Mittelstellung
Figur 4: das Relais nach Figur 1 bis 3 in der Arbeitsstellung
Figur 5: das Relais nach Figur 1 in der Ruhestellung unter Weglassung der Kontaktfedern
Figur 6: eine vergrößerte Ansicht einer Betätigungsfläche an dem Betätiger in zwei
verschiedenen Ausführungsformen
Figur 7: eine dritte Ausgestaltung der Ausbildung der Betätigungsfläche an einem Betätiger
Figur 8: die Kraft-Weg-Kennlinie eines Antriebssystems nach dem Stand der Technik
in Gegenüberstellung zu einer Kontaktsatz-Kennlinie nach der Erfindung
[0030] In den Figuren 1 bis 4 ist allgemein ein elektromagnetisch betätigtes Relais dargestellt,
wobei die einzelnen Kontakte paarweise vorhanden sein können oder auch einzeln. Gemäß
Figur 2 ist beispielsweise ein Schließerkontakt 22, ein weiterer Schließerkontakt
23 und ein Öffnerkontakt 24 vorhanden, die alle gemeinsam von einem Betätiger 7 betätigt
werden. Der Betätiger 7 wird in Pfeilrichtung 5 in seiner Arbeitsstellung verschoben
und durch eine an seinem hinteren Ende angreifende Feder 3 in Pfeilrichtung 6 in seine
Ruhestellung zurückgezogen.
[0031] Der Antrieb des Betätigers 7 erfolgt durch einen Anker 2, der in einem Schwenklager
4 im Bereich eines Kontaktsatzträgers 1 schwenkbar aufgenommen ist. Der Anker 2 wird
von einer Antriebsspule 21 in Pfeilrichtung 5 angetrieben.
[0032] Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Betätiger 7 aus einem flachen Isoliermaterial
und bildet hintereinander liegende Nocken 8, 10, 12, 14 aus, wobei zwischen den Nocken
jeweils ein Schlitz 9, 11, 13 angeordnet ist.
[0033] Im Schlitz 9 vor der Nocke 8 ist die aktive Kontaktfeder 15 angeordnet, die unter
ihrer Eigenspannung an der zugeordneten passiven Kontaktfeder 18 anliegt und in der
Ruhestellung den Öffnerkontakt 24 bildet.
[0034] Umgekehrt bildet die aktive Kontaktfeder 16 einen Schließerkontakt 23 mit der passiven
Kontaktfeder 19, wobei die Verschiebung der aktiven Kontaktfeder 16 durch die Nocke
12 und eine später noch zu beschreibende Betätigungsfläche 26 erfolgt.
[0035] Schließlich wird der Schließerkontakt 22 durch die aktive Kontaktfeder 17 gebildet,
die in der gezeigten Ruhestellung im Abstand zur passiven Kontaktfeder 20 angeordnet
ist. Die Figur 3 zeigt eine Mittelstellung der Bewegung des Betätigers 7 in Pfeilrichtung
5, während die Figur 4 die komplett geschlossene Arbeitsstellung des Relais darstellt.
[0036] Aus dem Vergleich der Figur 3 mit der Figur 1 und 2 wird deutlich, dass aufgrund
der geneigt ausgebildeten Betätigungsfläche 26 an den Nocken 8, 10, 12, 14 zunächst
ein oberer Kraftangriffspunkt 25 des Betätigers definiert wird, der am oberen freien
Ende der jeweiligen aktiven Kontaktfeder 15, 16, 17 angreift.
[0037] Mit zunehmender Verschiebung des Betätigers 7 in Pfeilrichtung 5 wird die Arbeitsstellung
nach Figur 4 erreicht, und es ist erkennbar, dass sich der Kraftangriffspunkt 25 nach
unten in den Kraftangriffspunkt 27 verschoben hat.
[0038] Erfindungsgemäß ist damit gezeigt, dass durch eine schräg zur Vertikalen 35 gerichteten
Betätigungsfläche 26 des Betätigers, die mit der Vertikalen 35 einen Winkel 36 einnimmt
(siehe Figur 6), eine Verschiebung des Kraftangriffspunktes 25 zu dem vertikal darunterliegenden
Kraftangriffspunkt 27 entlang der Kontaktfeder erfolgt.
[0039] Bei der Betätigung der Kontaktfeder im oberen Kraftangriffspunkt 25 ist eine relativ
geringe Betätigungskraft des Antriebssystems erforderlich, während bei der Betätigung
der jeweiligen Kontaktfeder 15-17 die in Richtung zur Einspannstelle wandernden Kraftangriffspunkte
27 eine höhere Betätigungskraft des Antriebssystems erforderlich machen.
[0040] Die Figur 5 zeigt demgemäß einen erfindungsgemäßen Betätiger, der schräg zur Vertikalen
geneigte Betätigungsflächen 26 zeigt. Es ist im Übrigen nicht lösungsnotwendig, dass
die Betätigungsflächen 26 an den die aktiven Kontaktfedern 15-17 betätigenden Nocken
8, 10, 12 gleich geneigt ausgebildet sind. Sie können auch eine unterschiedliche Neigung
oder Formgebung aufweisen.
[0041] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist dargestellt, dass statt einer gerade ausgebildeten
und im Winkel 36 zur Vertikalen 35 geneigten Betätigungsfläche 26 auch eine bombierte
Betätigungsfläche 26' verwendet werden kann, die beispielsweise konvex ausgebildet
ist.
[0042] Durch die Verwendung einer derartig konvex ausgebildeten Betätigungsfläche 26' werden
abgerundete Kurvenäste im Kraft-Weg-Diagramm nach Figur 8 erreicht, wie nachfolgend
erläutert wird.
[0043] Die Figur 7 zeigt, dass auch statt einer konvex ausgebildeten Betätigungsfläche 26'
eine konkav ausgebildete Betätigungsfläche 26" verwendet werden kann, was bedeutet,
dass die Flächen 26" nicht in Eingriff mit der jeweiligen Feder kommen, sondern dass
nur der Eingriff am oberen Kraftangriffspunkt 25 sofort mit der Verschiebung des Betätigers
7 in Pfeilrichtung 5 auf den Angriff an den unteren Kraftangriffspunkt 27 springt,
ohne dass es hierbei einen Übergang gibt.
[0044] Die Figur 8 zeigt die Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik.
[0045] Es ist ein Kraft-Weg-Diagramm eingezeichnet, wobei die eingezeichneten Zahlenwerte
nur beispielhaft zu verstehen sind. Sie sind in keiner Weise beschränkend für die
vorliegende Erfindung.
[0046] Wesentlich ist, dass bei einem Relais mit einem Spulenantriebssystem stets eine etwa
gebogene Antriebskennlinie 28 erreicht wird, die mit dem Buchstaben f bezeichnet ist
und die zum Stand der Technik gehört.
[0047] Ferner zeigt die Figur 8, dass es zum Stand der Technik gehört, dass unstetig sich
fortsetzende Kurvenäste 31, 29, 37 eine Kontaktsatz-Kennlinie nach dem Stand der Technik
bilden. Nachteil bei einer solchen Kontaktsatz-Kennlinie mit unstetig sich fortsetzenden
geraden Kurvenästen ist jedoch, dass ein sprunghafter Übergang bei der Betätigung
der einzelnen aktiven Kontaktfedern 15-17 in Kauf genommen werden muss, was unerwünscht
ist.
[0048] Hier setzt die Erfindung ein, die aufgrund der speziell ausgebildeten Betätigungsfläche
26 an den Nocken 8, 10, 12 des Betätigers 7 stattdessen sich stetig fortsetzende Kurvenäste
vorschlägt.
[0049] Bei der anfänglichen Betätigung des Betätigers 7 ergibt sich der zum Stand der Technik
gehörende Kurvenast 31. Hier beginnt die Betätigung der aktiven Kontaktfeder 15-17
am oberen Kraftangriffspunkt 25 beim Punkt s4. Hierdurch wird ein gerader oder leicht
geneigter Kurvenast 32 erzielt, der insgesamt als Kontaktsatz-Kennlinie 30 nach der
Erfindung bezeichnet wird.
[0050] Kennzeichnend ist, dass zwischen den Punkten s5 und s6 nun ein gerader oder - bei
konvexer Betätigungsfläche - ein gebogener Kurvenast 32 erreicht wird, der einen wesentlich
größeren Abstand von der vorhandenen Antriebskennlinie 28 aufweist und hierdurch eine
stabile Umschaltung der Kontaktfedern gewährleistet.
[0051] Im Punkt s6 wird der obere Kraftangriffspunkt 27 wirksam, und mit fortschreitender
Bewegung entlang der Kontaktsatz-Kennlinie 30 wird dann im Punkt s6 in dem steileren
Kurvenast 33 verzweigt.
[0052] Aus der Gegenüberstellung der Kontaktsatz-Kennlinie 29, die zum Stand der Technik
gehört, im Vergleich zu der Kontaktsatz-Kennlinie 30, die zur Erfindung gehört, wird
erkennbar, dass mit wesentlich geringerem Aufwand, nämlich lediglich durch Veränderung
der Betätigungsflächen an den Nocken 8, 10, 12 des Betätigers 7 eine einfache Modulation
oder Beeinflussung der Kontaktsatz-Kennlinie erreichbar ist. Dies war mit dem Stand
der Technik bisher nicht möglich.
Zeichnungslegende
[0053]
- 1
- Kontaktsatz-Träger
- 2
- Anker
- 3
- Feder
- 4
- Schwenklager
- 5
- Pfeilrichtung
- 6
- Pfeilrichtung
- 7
- Betätiger
- 8
- Nocke
- 9
- Schlitz
- 10
- Nocke
- 11
- Schlitz
- 12
- Nocke
- 13
- Schlitz
- 14
- Nocke
- 15
- aktive Kontaktfeder
- 16
- aktive Kontaktfeder
- 17
- aktive Kontaktfeder
- 18
- passive Kontaktfeder
- 19
- passive Kontaktfeder
- 20
- passive Kontaktfeder
- 21
- Antriebsspule
- 22
- Schließerkontakt
- 23
- Schließerkontakt
- 24
- Öffnerkontakt
- 25
- Kraftangriffspunkt (obere)
- 26
- Betätigungsfläche (Nocke 10, 12, 14)
- 27
- Kraftangriffspunkt (untere)
- 28
- Antriebskennlinie
- 29
- Kontaktsatz-Kennlinie (St. d. T.)
- 30
- Kontaktsatz-Kennlinie (Erfindung)
- 31
- Kurvenast (von 30)
- 32
- Kurvenast
- 33
- Kurvenast
- 34
- Pfeilrichtung
- 35
- Vertikale
- 36
- Winkel
- 37
- Kurvenast
1. Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Relais bestehend aus mindestens einem
Kontaktsatzträger (1), in dem eine Anzahl von Kontaktfedern (15-20) fußseitig eingespannt
sind und jeweils paarweise Schließer- und/oder Öffnerkontakte (22-24) bilden, wobei
an den jeweils aktiven Kontaktfedern (18-20) mindestens ein Betätiger (7) angreift,
der von einem Magnetsystem (2, 3, 4) in Richtung seiner Längserstreckung verschiebbar
angetrieben ist, und der Betätigungsflächen (26) zum Angriff an der jeweils zu betätigenden
Kontaktfeder (15-17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass während des Hubes des Betätigers (7) an den aktiven Kontaktfedern (15-17) ein Wechsel
von der einen Betätigungsebene (25) zu einer anderen Betätigungsebene (27) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftangriffspunkt bei der Bewegung des Betätigers und beim Angriff an die zu
betätigende aktive Feder (15-17) von einem oberen Punkt (25) zu einem unteren Punkt
(27) verschoben wird, wobei die Verschiebung des Kraftangriffspunktes (25, 27) stetig
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftangriffspunkt bei der Bewegung des Betätigers und beim Angriff an die zu
betätigende aktive Feder (15-17) von einem oberen Punkt (25) zu einem unteren Punkt
(27) verschoben wird, wobei die Verschiebung des Kraftangriffspunktes (25, 27) schlagartig
erfolgt.
4. Elektromagnetischen Relais bestehend aus mindestens einem Kontaktsatzträger (1), in
dem eine Anzahl von Kontaktfedern (15-20) fußseitig eingespannt sind und jeweils paarweise
Schließer- und Öffnerkontakte (22-24) bilden, wobei an den jeweils aktiven Kontaktfedern
(18-20) mindestens ein Betätiger (7) angreift, der von einem Magnetsystem (2, 3, 4)
in Richtung seiner Längserstreckung verschiebbar angetrieben ist, und der Betätigungsflächen
(26) zum Angriff an der jeweils zu betätigenden Kontaktfeder (15-17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils den aktiven Kontaktfedern (15-17) zugeordneten Betätigungsflächen (26)
des Betätigers (7) einen Winkel (36) zur Betätigungsrichtung des Betätigers (7) ausbilden.
5. Relais nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Betätigungsflächen (26) des Betätigers (7) als Nocken (10, 12, 14)
ausgebildet sind.
6. Relais nach Anspruch 4 oder 5 zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils im Winkel geneigte Betätigungsfläche (26) des Betätigers (7) in sich
gerade ausgebildet ist.
7. Relais nach Anspruch 4 oder 5 zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass einige oder alle der im Winkel geneigten Betätigungsflächen (26) des Betätigers (7)
konvex ausgebildet sind.
8. Relais nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass einige oder alle Betätigungsflächen (26) an den die aktiven Kontaktfedern (15-17)
betätigenden Nocken (8, 10, 12) des Betätigers (7) gleich geneigt ausgebildet sind
9. Relais nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass einige oder alle Betätigungsflächen (26) an den die aktiven Kontaktfedern (15-17)
betätigenden Nocken (8, 10, 12) des Betätigers (7) ungleich geneigt ausgebildet sind