[0001] Die Erfindung betrifft einen Gitterträger für den Ausbau tunnelförmiger Bauwerke
gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Das bei der Herstellung unterirdischer Bauwerke im Vortrieb gewonnene Gewölbe bedarf
zu dessen Sicherung einer direkten Abstützung. Hierzu werden an die jeweilige Ausbruchgeometrie
angepasste Trägerrahmen verwendet. Im Zuge des anschließenden Ausbaus mit einer Betonschale
verbleiben die einzelnen Trägerrahmen innerhalb derselben, indem die Betonschale in
Ortbetonweise mittels Spritzbeton erstellt wird.
[0003] Gegenüber der Verwendung vollwandiger Profile für die Trägerrahmen haben sich metallische
Gitterträger in Form einer Fachwerkkonstruktion bewährt. Deren Vorteil liegt sowohl
in der Material- und Gewichtsersparnis als auch in der Vermeidung unerwünschter Hohlräume
durch den bei Vollwandprofilen ansonsten auftretenden Spritzschatten. Die einzelnen
Gitterträger werden erst vor Ort zu einem in Umfangsrichtung des Ausbaus aneinander
gereihten Gitterbogen zusammengesetzt, welcher dank seiner offenen Struktur einen
homogenen Aufbau der Betonschale ermöglicht. Dabei erreichen die einzelnen Gitterträger
eine hohe Verbundqualität mit der Betonschale, worin sie neben dem Einsatz von Betonstahlmatten
als zusätzliche Bewehrung dienen.
[0004] Die
DE 197 11 627 A1 offenbart einen aus Gitterträgern zusammengesetzten Gitterträgerrahmen für den Ausbau
eines Tunnels. Der einzelne Gitterträger weist je einen Obergurt und zwei Untergurte
auf, welche sich gemeinsam in Längsrichtung des Gitterträgers erstrecken. Hierbei
bilden sie im Querschnitt des Gitterträgers die Eckpunkte eines Dreiecks zueinander.
Der Obergurt ist über ein Fachwerk aus einer Vielzahl von Streben mit den einzelnen
Untergurten verbunden. Gegenüber der im Stand der Technik bekannten Bildung des Fachwerks
aus einzelnen Streben oder aus einem durchgehenden mäanderförmig gebogenen Stab wird
hier die Verwendung von mehreren Fachwerkanordnungen vorgeschlagen, welche sich aus
jeweils vier unterschiedlich zueinander geneigten Streben zusammensetzen. Durch eine
Aneinanderreihung mehrerer Fachwerkanordnungen in Längsrichtung des Gitterträgers
erstreckt sich das so gebildete Fachwerk dann über die gesamte Länge des Gitterträgers.
[0005] Der grundsätzliche Aufbau der einzelnen Gitterträger aus zwei Untergurten sowie einem
Obergurt und zwischen diesen hintereinander befindlichen Fachwerkanordnungen aus jeweils
vier Streben hat sich in der Praxis bereits vielfach bewährt. Trotz des an sich geringen
Materialeinsatzes stellt die Herstellung einen erhöhten Aufwand dar, da es sich bei
den Gitterträgern um Schweißkonstruktionen handelt. Üblicher Weise werden die sich
zwischen dem Obergurt zu den beiden Untergurten erstreckenden Streben über endseitige
Schweißverbindungen mit diesen gefügt. Bei einer Fachwerkanordnung aus vier einzelnen
Streben sind somit insgesamt acht Schweißverbindungen notwendig. Durch die im Stand
der Technik aufgezeigte Anordnung zweier jeweils V-förmig gebogener Stäbe für den
Erhalt der notwendigen vier Streben wurde bereits eine Reduzierung der erforderlichen
Schweißverbindungen auf insgesamt sechs erreicht.
[0006] Vor dem Hintergrund einer möglichst wirtschaftlichen Herstellung von Gitterträger
lässt insbesondere die Anordnung der Streben innerhalb der einzelnen Fachwerkanordnungen
sowie deren Festlegung an den Untergurten und dem Obergurt noch Raum für Verbesserungen.
[0007] Der Erfindung liegt dabei die Aufgabe zugrunde, einen Gitterträger für den Ausbau
tunnelförmiger Bauwerke dahingehend zu verbessern, dass dieser mit einer geringstmöglichen
Anzahl an notwendigen Schweißverbindungen wirtschaftlicher herstellbar ist.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Gitterträger mit den
Merkmalen von Patentanspruch 1.
[0009] Hiernach ist vorgesehen, dass die jeweils vier einzelne Streben aufweisende Fachwerkanordnung
über maximal vier Schweißverbindungen mit dem Obergurt und den beiden Untergurten
verbunden ist. Die erfindungsgemäße Reduzierung der notwendigen Schweißverbindungen
auf insgesamt vier pro Fachwerkanordnung wird dadurch erreicht, dass jeweils zwei
der vier Streben über eine einzelne Schweißverbindung gemeinsam an dem Obergurt und
einem der Untergurte festgelegt sind.
[0010] Der Vorteil ist hierbei in der vereinfachten Fertigung zu sehen, welche auf einer
Reduzierung der notwendigen Schweißverbindungen auf maximal vier pro Fachwerkanordnung
resultiert.
[0011] Sofern die zwischen dem Obergurt und den Untergurten hintereinander gelegenen Fachwerkanordnungen
eng aneinander gelegt werden, ist auch eine weitere Reduzierung der notwendigen Schweißverbindungen
denkbar. So können die Endbereiche der Fachwerkanordnung, an denen jeweils zwei der
insgesamt vier Streben aufeinander zu laufen, möglichst nah an den Endbereich einer
unmittelbar benachbarten Fachwerkanordnung angelegt werden, so dass die jeweiligen
Endbereiche der beiden Fachwerkanordnungen mit insgesamt vier Streben über eine einzelne
Schweißverbindung festgelegt werden können. Bauartbedingt erfolgt diese Form der Festlegung
hierbei an dem Obergurt des Gitterträgers.
[0012] Als in der Stahlbetonschale verbleibende Bewehrung sind die Gitterträger aus Metall
gefertigt. Die Untergurte und der Obergurt sind mit den sie verbindenden Fachwerkanordnungen,
näherhin mit den einzelnen Streben verschweißt. Die sich in Querrichtung des Gitterträgers
gegenüberliegenden Streben sind ebenfalls mit den sie verbindenden Querstegen mittels
Schweißen verbunden. In vorteilhafter Weise sind die einzelnen Verbindungen im wirtschaftlichen
Punkt-Widerstandsschweißen hergestellt.
[0013] Sowohl der Obergurt als auch die Untergurte können verschiedene Querschnittsformen
wie beispielsweise quadratische, rechteckig sowie ovale oder Kombinationen aus den
genannten aufweisen. In vorteilhafter Weise sind diese kreisrund, um eine einfache
Fertigung zu ermöglichen. Grundsätzlich kann die Mantelfläche der einzelnen Gurte
auch eine Struktur erhalten, wie sie beispielsweise gerippter oder profilierter Bewehrungsstahl
aufweist. Hierdurch erhöht sich die Verbundwirkung des Gitterträgers mit dem ihn umgebenen
Beton.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 2 bis 10.
[0015] Grundsätzlich können die einzelnen Fachwerkanordnungen vier Streben aufweisen, welche
jeweils stumpf auf den Obergurt und die Untergurte treffen. Die Streben können sowohl
geradlinig als auch gebogen verlaufen. Selbst Querschnittssprünge im Verlauf der einzelnen
Streben sind denkbar, um etwaigen statischen Anforderungen zu genügen. Mit Blick auf
eine möglichst einfache Handhabung der Fachwerkanordnung sind bevorzugt jeweils zwei
der vier Streben der Fachwerkanordnung unter Ausbildung eines Einfachbügels einstückig
miteinander verbunden. Hierbei werden je zwei einzelne Streben aus einem gemeinsamen
Stab gebildet, welcher im Bereich seines Mittelabschnitts eine entsprechende Biegung
aufweist. Über die Biegung erfolgt dann die Ausrichtung der sich so ergebenden Streben.
[0016] Je nach Ausgestaltung des Gitterträgers kann der so gebildete Einfachbügel der Fachwerkanordnung
mit seinem die Biegung aufweisenden Mittelabschnitt mit dem Obergurt oder mit einem
der Untergurte gefügt sein. In dieser Anordnung können die freien Enden der beiden
Streben des Einfachbügels entweder gemeinsam an dem Obergurt, an einem der Untergurte
oder mit jeweils einem ihrer freien Enden an einem der beiden Untergurte festgelegt
sein. Die über die Biegung eingeleitete V-förmige Ausgestaltung des Einfachbügels
lässt aufgrund der notwendigen Verbindung zu den drei Gurten entsprechende Ausrichtungen
zu.
[0017] Grundsätzlich werden jeweils zwei freie Enden der vier Streben der Fachwerkanordnung
über eine gemeinsame Schweißverbindung an dem Obergurt oder einem der Untergurte festgelegt.
[0018] In einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass jeder einzelne der Streben
wenigstens eine endseitige Abwinklung aufweist. Bei der Abwinklung handelt es sich
um eine Richtungsänderung der Stabachse der Strebe an deren freien Ende. Bevorzugt
ist die Abwinklung so ausgebildet, dass die hierfür notwendige Biegung der Strebe
im Bereich des Obergurts oder einer der Untergurte verläuft, so dass der verbleibende
Endabschnitt der Abwinklung parallel zu der Längsrichtung eines Gurtes verläuft.
[0019] Der Vorteil der besagten Abwinklung ist darin zu sehen, dass deren paralleler Verlauf
zu einem der Gurte eine Linienberührung mit diesem erzeugt, wobei eine entsprechend
lang ausgebildete Schweißverbindung angeordnet werden kann. Neben dem Durchmesser
der Schweißverbindung ist insbesondere deren Länge maßgeblich für die zwischen Strebe
und einem der Gurte zu übertragenden Kräfte. Neben Zug- und Druckkräften treten insbesondere
an dieser Stelle auch Schubkräfte auf, welche über die sich entlang der Abwinklung
erstreckende Schweißverbindung sicher in den jeweiligen Gurt übertragen werden können.
[0020] Die Abwinklung kann so endseitig der Strebe angeordnet sein, dass die Strebe mit
ihrer Abwinklung auf einem der Gurte aufliegt oder diesen zumindest seitlich umfangsseitig
berührt. Neben der so gezielt gesteuerten Einleitung etwaiger Kräfte aus der Strebe
in einen der Gurte wird hierdurch auch die Öffnungsweite des Gitterträgers zwischen
seinen Untergurten beeinflusst.
[0021] Die Öffnungsweite meint hierbei den jeweiligen Abstand zwischen zwei sich gegenüberliegenden
Streben der Fachwerkanordnung, welche sich jeweils keilförmig von dem Obergurt zu
den beiden Untergurten erstrecken. Bei einer Anordnung der Abwinklung an einer der
voneinander abgewandten Außenseiten der Untergurte ergibt sich folglich die größtmögliche
Öffnungsweite, wohingegen eine Anordnung an den sich unmittelbar gegenüberliegenden
Innenseiten der Untergurte die kleinstmögliche Öffnungsweite bewirkt.
[0022] Grundsätzlich kann die Öffnungsweite auch durch eine Biegung oder Ausbauchung der
Streben entsprechend vergrößert sein.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die jeweils vier
Streben einer einzelnen Fachwerkanordnung unter Ausbildung eines Doppelbügels einstückig
miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten sind hierbei die jeweils freien Enden
der beiden Streben eines einfachen Bügels einstückig mit den Enden zweier weiterer
Streben eines weiteren Einfachbügels verbunden. Ein solcher Doppelbügel wird demnach
aus einem mehrfach gebogenen und in sich geschlossenen Einzelstab gebildet. Die freien
Enden dieses mehrfach gebogenen Einzelstabs können dabei stumpf gestoßen sein, wobei
der Doppelbügel auch nahtlose Übergänge aufweisen kann.
[0024] Der besondere Vorteil ist hierbei in einer möglichst einfachen Handhabung der einzelnen
Fachwerkanordnung zu sehen, welche aufgrund der Ausbildung eines einzelnen Doppelbügels
nur noch geringe oder sogar gar keine temporären Haltemaßnahmen während des notwendigen
Fügeprozesses mit den Gurten erfordert.
[0025] Neben der Möglichkeit eines stumpfen Auftreffens der einzelnen Streben auf einen
der Gurte können bevorzugt jeweils zwei der Streben über einen geraden Zwischenabschnitt
einstückig miteinander verbunden sein. Hierbei liegen die so miteinander verbundenen
Streben mit dem geraden Zwischenabschnitt auf einem der Gurte auf oder weisen einen
umfangsseitigen Kontakt mit diesem auf.
[0026] Eine solche Ausgestaltung entspricht der Ausbildung eines einfachen Bügels, welcher
neben einer einfachen Biegung im Bereich seines Mittelabschnitts eine zusätzlich Biegung
aufweist. Besagte Biegungen sind derart voneinander beabstandet, dass die jeweilige
Strebe von der einen Biegung zu der anderen Biegung einen geraden Zwischenabschnitt
besitzt. Besonders bevorzugt ist der gerade Zwischenabschnitt dabei so ausgestaltet,
dass dessen Orientierung sich an dem Verlauf des Gurtes orientiert, an welchem die
beiden Streben des Einfachbügels festgelegt werden sollen. Für die sich daraus ergebenden
Vorteile eines geraden Zwischenabschnitts gelten die bereits zuvor zur Abwinklung
genannten Punkte, wobei der Vorteil insbesondere in einer ausreichenden Länge für
die erforderliche Schweißverbindung zu sehen ist.
[0027] In einer alternativen Ausgestaltung können jeweils zwei der Streben über eine Schlaufe
einstückig miteinander verbunden sein. Unter einer Schlaufe im Sinne der Erfindung
ist eine Biegung zu verstehen, welche einen entsprechend großen Biegeradius aufweist.
Insofern handelt es sich bei der Schlaufe nicht um eine bloße Abkantung, welche naturgemäß
zwar auch einen Biegeradius mit sich bringt, sondern vielmehr um einen kurvigen Verlauf
eines Abschnitts einer Strebe, welcher die geradlinigen Abschnitte der Strebe in Form
eines Einfachbügels deutlicher voneinander beabstandet.
[0028] Dabei kann die Schlaufe einen einzelnen Biegeradius oder mehrere Biegradien zwischen
den beiden Streben eines einfachen Bügels besitzen. Bei der Anordnung mehrerer Biegeradien
können diese auch zu einer räumlichen und somit mehrachsig orientierten Ausgestaltung
der Schlaufe führen.
[0029] In vorteilhafter Weise kann die Schlaufe entweder den Obergurt oder einen der Untergurte
zumindest bereichsweise umgreifen. Hierbei ist die Schlaufe an die äußere Kontur des
jeweiligen Gurts angepasst. Der Vorteil ist in einer eindeutigen Positionierung der
Fachwerkanordnung an dem jeweiligen Gurt zu sehen, da diese aufgrund der Schlaufe
eine eindeutige Lage gegenüber dem Gurt einnimmt, welcher den jeweiligen Kontakt zu
der Schlaufe aufweist. Hierdurch können die notwendigen temporären Haltemaßnahmen
während der Herstellung eines Gitterträgers auf ein Minimum reduziert werden.
[0030] Die Erfindung sieht ferner vor, dass die vier Streben einer einzelnen Fachwerkanordnung
auch windschief zueinander angeordnet sein können. Gegenüber einer achssymmetrischen
Ausgestaltung der einzelnen Fachwerkanordnung, wobei die jeweilige Symmetrieachse
im Querschnitt des Gitterträgers durch den Obergurt und zwischen den beiden Untergurten
hindurch verläuft, erzeugt die windschiefe Ausgestaltung einen Versatz der sich gegenüberliegenden
Streben. In einer Seitenansicht des Gitterträgers mit Blick auf dessen Untergurt und
die sich dabei überlagernden Untergurte sind die sich von dem Obergurt zu den beiden
Untergurten erstreckenden Streben daher nicht deckungsgleich, sondern schließen einen
Winkel zwischen sich ein.
[0031] Eine windschiefe Ausgestaltung der einzelnen Fachwerkanordnung geht in vorteilhafter
Weise mit der Ausbildung wenigstens einer Schlaufe zwischen zwei Streben hervor, welche
hierdurch nicht senkrecht zu einem der Gurte, sondern schräg zu diesem verläuft. Hierdurch
wird trotz einer möglichst kurzen Abwicklung eines so gebogenen Einzelstabs eine möglichst
große Öffnung zwischen den einzelnen Gurten des Gitterträgers ermöglicht, wobei die
so schräg angeordnete Schlaufe eine genügend lange Linienberührung mit einem der Gurte
besitzt, um eine ausreichend lange Schweißverbindung herstellen zu können.
[0032] Es ist vorgesehen, dass zwischen zwei sich von dem Obergurt zu jeweils einem der
Untergurte erstreckenden Streben der Fachwerkanordnung wenigstens ein Quersteg angeordnet
sein kann. Der einzelne Quersteg erstreckt sich hierbei zwischen zwei Streben und
ist in vorteilhafter Weise mit einem Abstand zum Obergurt und mit einem entsprechenden
Abstand zu den Untergurten angeordnet.
[0033] Der besondere Vorteil liegt in der berührungslosen Beabstandung der Querstege von
den einzelnen Gurten, wodurch die im Querschnitt des Gitterträgers gebildete Dreiecksform
verkleinert wird. Dies wird erreicht, indem die einzelnen Querstege als Basis des
Dreiecks von den Untergurten weg und somit zum Obergurt hin verlagert sind. Hierdurch
ergibt sich ein Freiraum, welcher sich zwischen den Untergurten bis unter die Querstege
erstreckt. Der durch die Fachwerkstreben und die Querstege gebildete Querschnitt des
Gitterträgers gleicht somit im Wesentlichen einer A-Form. Bevorzugt weisen der Abstand
zum Obergurt und der Abstand zu den Untergurten ein Verhältnis von 1 : 2 bis 1 : 6
zueinander auf. Bei einer Anordnung der Querstege innerhalb des aufgezeigten Bereichs
ergibt sich ein wirtschaftliches Verhältnis der durch die Querstege erzielten Biegesteifigkeit
der Fachwerkstreben zum gewonnenen Freiraum zwischen den Untergurten.
[0034] Bei dem für den Transport oder die Lagerung notwendigen Stapeln der Gitterträger
tauchen diese jeweils mit ihrem Obergurt sowie einem Teilbereich der Streben der Fachwerkanordnungen
in den gewonnenen Freiraum ein, wodurch sich die Stapelhöhe reduziert. Die aus den
Streben gebildeten Schenkel des Gitterträgers sind weiterhin über die Querstege ausgesteift.
Der verbleibende ungestützte Hebelarm der Streben ist dabei durch die Lage der Querstege
zwischen dem Obergurt und den Untergurten festgelegt.
[0035] Bei der Anordnung mehrerer Querstege an dem Gitterträger können diese durchgehend
identische oder voneinander unterschiedliche Ausbildungen aufweisen. Neben einem geraden
Verlauf kann der einzelne Quersteg beispielsweise auch gebogen oder gekantet sein
sowie einzelne Ausformungen oder Querschnittssprünge besitzen. Selbstverständlich
ist auch eine Kombination aus dem Genannten denkbar. Bevorzugt weist der Quersteg
einen gebogenen Verlauf auf. Besonders bevorzugt ist der gebogene Quersteg zu den
Untergurten hin geöffnet.
[0036] Der Vorteil besteht in den somit möglichst nah an den Untergurten gelegenen Fügestellen
des Querstegs mit den Streben, wohingegen der mittlere Abschnitt des Querstegs möglichst
weit zu dem Obergurt hin verschoben ist. Hierdurch wird trotz ausreichender Aussteifung
der so miteinander verbundenen Streben ein ausreichend großer Freiraum zwischen den
durch die Streben gebildeten Schenkeln des Gitterträgers geschaffen, um ein tiefes
Eintauchen eines weiteren Gitterträgers zwischen diese zu erreichen. Auf diese Weise
wird die Stapelbarkeit mehrerer Gitterträger verbessert, da bei gleichbleibender Höhe
der so aufeinander gestapelten Gitterträger deren Anzahl erhöht ist. Dies führt zu
einem kostengünstigeren Transport, da pro Fahrt deutlich mehr Gitterträger an ihren
Bestimmungsort verbracht werden können.
[0037] Die Erfindung zeigt einen überaus wirtschaftlich herstellbaren Gitterträger auf,
welcher in Bezug auf seine statischen Eigenschaften einen nur geringen Materialeinsatz
erfordert und gleichzeitig mit einem Minimum an erforderlichen Schweißverbindungen
auskommt. Durch die gezielte Anordnung der vier Streben innerhalb der einzelnen Fachwerkanordnungen
ist es nun möglich, eine derart räumliche Struktur mit jeweils insgesamt vier einzelnen
Schweißverbindungen an dem Obergurt und den Untergurten festzulegen.
[0038] Durch die Reduzierung der notwendigen Fügestellen wird insbesondere eine verkürzte
Herstellungszeit pro Gitterträger erreicht, wodurch bei gleichem Aufwand die zu erreichende
Stückzahl erhöht ist. Dies gilt auch für die notwendige Überprüfung der einzelnen
Schweißverbindungen, die sich dank einer niedrigeren Anzahl der Fügestellen deutlich
einfacher und somit wirtschaftlicher gestaltet.
[0039] Die Erfindung ist nachfolgend anhand einiger in den Zeichnungen schematischen dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Gitterträger in perspektivischer Darstellungsweise;
- Figur 2
- eine alternative Ausgestaltung des Gitterträgers aus Figur 1 in selber Darstellungsweise;
- Figur 3
- eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gitterträgers in ebenfalls
perspektivischer Darstellungsweise;
- Figur 4
- eine alternative Ausgestaltungsform des Gitterträgers aus Figur 3 in selber Darstellungsweise;
- Figur 5
- eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Gitterträgers in perspektivischer
Darstellungsweise;
- Figur 6
- eine alternative Ausgestaltungsform des Gitterträgers aus Figur 5 in selber Darstellungsweise;
- Figur 7
- eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der Gitterträger aus den Figuren 5 und
6 in selber Darstellungsweise;
- Figur 8
- den erfindungsgemäßen Gitterträger in einer weiterentwickelten Ausgestaltungsform
zu den Gitterträgern aus den Figuren 5 bis 7 in selber Darstellungsweise;
- Figur 9
- der Gitterträger aus Figur 8 in einer Untersicht sowie
- Figur 10
- den Gitterträger aus den Figuren 8 und 9 mit Blick in dessen Längsrichtung.
[0040] Aus Figur 1 geht ein erfindungsgemäßer Gitterträger 1 hervor, wie er beispielsweise
für den Ausbau tunnelförmiger Bauwerke Verwendung findet. Der Gitterträger 1 setzt
sich primär aus drei in seiner Längsrichtung verlaufender Gurte in Form zweier Untergurte
2a, 2b und einem Obergurt 3 zusammen. Im Querschnitt des Gitterträgers 1 bilden die
beiden Untergurte 2a, 2b und der Obergurt 3 die Eckpunkte eines Dreiecks zueinander.
[0041] Um die einzelnen Gurte 2a, 2b; 3 voneinander zu beabstanden und untereinander zu
fixieren, sind die Untergurte 2a, 2b vorliegend über zwei Fachwerkanordnungen 4a,
4b mit dem Obergurt 3 verbunden. Die in Figur 1 rechts gelegene einzelnen Fachwerkanordnung
4a setzt sich wie die zu ihr benachbarte und in Figur 1 rechts gezeigte Fachwerkanordnung
4b aus jeweils vier unterschiedlich zueinander geneigten Streben 5a - 5d zusammen.
[0042] Üblicherweise werden derartige Gitterträger 1 mit den beiden Untergurten 2a, 2b zum
hier nicht näher dargestellten Gebirgsmantel hin eingebaut. Um eine entsprechende
Anpassung an die jeweilige Ausbruchgeometrie zu gewährleisten, können die Gitterträger
1 in hier nicht näher dargestellter Art und Weise bogenförmig gekrümmt sein. Erfindungsgemäß
sind die hier gezeigten Fachwerkanordnungen 4a, 4b jeweils über maximal vier nicht
näher dargestellte Schweißverbindungen 6a - 6d mit dem Obergurt 3 und den beiden Untergurten
2a, 2b verbunden. Eine derart reduzierte Anzahl an notwendigen Schweißverbindungen
6a - 6d wird dadurch erreicht, dass jeweils zwei der vier Streben 5a - 5d über eine
einzelne Schweißverbindung 6a - 6d gemeinsam an dem Obergurt 3 und einem der Untergurte
2a, 2b festgelegt sind.
[0043] Mit Bezug auf die in Figur 1 rechts dargestellte Fachwerkanordnung 4a sind somit
vorliegend die im Vordergrund liegenden und sich vom Obergurt 3 zu dem vorderen Untergurt
2a erstreckenden Streben 5a, 5b über die einzelne Schweißverbindung 6d an dem vorderen
Untergurt 2a festgelegt. Demgegenüber sind besagte Streben 5a, 5b mit jeweils einer
der in Figur 1 im Hintergrund liegenden und sich von dem hinteren Untergurt 2b zu
dem Obergurt 3 erstreckenden Streben 5c, 5d mit jeweils einer einzelnen Schweißverbindung
6a, 6b an dem Obergurt 3 festgelegt.
[0044] Aufgrund ihrer Ausgestaltung weisen die einzelnen Fachwerkanordnungen 4a, 4b in einer
hier nicht näher dargestellten Aufsicht eine Rautenform auf. Die am weitesten voneinander
entfernten Eckpunkte der Fachwerkanordnungen 4a, 4b laufen auf den Obergurt 3 auf
und sind mit diesem über die einzelnen Schweißverbindungen 6a, 6b gefügt. Demgegenüber
liegen die kürzer zueinander beabstandeten Eckpunkte der jeweiligen Fachwerkanordnung
4a, 4b jeweils an den Untergurten 2a, 2b an und sind über die verbleibenden einzelnen
Schweißverbindungen 6c, 6d mit jeweils einem der Untergurte 2a, 2b gefügt.
[0045] Wie zu erkennen unterscheiden sich die beiden dargestellten Fachwerkanordnungen 4a,
4b zunächst dadurch, dass deren sich von dem Obergurt 3 jeweils weg erstreckenden
Streben 5a - 5d entweder auf einer Innenseite 7 oder auf einer Außenseite 8 der beiden
Untergurte 2a, 2b an diesen anliegen. Die Innenseite 7 der beiden Untergurte 2a, 2b
definiert sich dadurch, dass diese sich unmittelbar gegenüberliegen. Im Gegensatz
hierzu sind die beiden Außenseiten 8 der Untergurte 2a, 2b voneinander abgewandt.
[0046] Die unterschiedliche Anordnung der Streben 5a - 5d der beiden gezeigten Fachwerkanordnungen
4a, 4b ist vorliegend als alternative Ausgestaltung zu verstehen. Grundsätzlich kann
der Gitterträger 1 nur eine der beiden gezeigten Varianten einer Fachwerkanordnung
4a, 4b aufweisen. Selbstverständlich ist auch eine Mischung beider Varianten der gezeigten
Fachwerkanordnungen 4a, 4b innerhalb eines Gitterträgers 1 denkbar.
[0047] Weiterhin beinhalten beide gezeigten Fachwerkanordnungen 4a, 4b eine Ausgestaltung
derart, dass jeweils zwei der vier Streben 5a - 5d der jeweiligen Fachwerkanordnung
4a, 4b unter Ausbildung eines Einfachbügels 9a, 9b einstückig miteinander verbunden
sind. Hierfür sind die jeweiligen Einfachbügel 9a, 9b aus einem zusammenhängenden
Stab gebildet, welcher in seinem Mittelabschnitt eine entsprechende Biegung 10 aufweist.
Durch die Biegung 10 erfahren die sich an den Mittelabschnitt des Stabs anschließenden
Abschnitte eine voneinander abweichende Orientierung, wodurch sich die jeweiligen
Streben 5a, 5b; 5c, 5d ausbilden.
[0048] Vorliegend ist der jeweilige Einfachbügel 9a, 9b im Bereich seiner Biegung 10 über
jeweils eine einzelne Schweißverbindung 6c, 6d an einem der Untergurte 2a, 2b festgelegt.
Demgegenüber stoßen die freien Enden der Streben 5a - 5d stumpf auf den Obergurt 3
und sind über einzelne Schweißverbindungen 6a, 6b mit diesem gefügt.
[0049] Denkbar ist hierbei auch eine Orientierung des jeweiligen Einfachbügels 9a, 9b derart,
dass dieser im Bereich seiner Biegung 10 über einen der einzelnen Schweißverbindungen
6a, 6b an dem Obergurt 3 festgelegt ist, während sich seine Streben 5a, 5d; 5b, 5c
zu jeweils einem der Untergurte 2a, 2b hin erstrecken.
[0050] Insbesondere der mit Blick auf die Darstellung der Figur 1 links dargestellten Fachwerkanordnung
4b ist ein gerader Zwischenabschnitt 11 im Bereich der Biegung 10 zu entnehmen. Ein
solcher gerader Zwischenabschnitt 11 ist vorliegend auch in der benachbarten Fachwerkanordnung
4a vorhanden, wobei der gerade Zwischenabschnitt 11 hier nicht an der Außenseite 8,
sondern an der Innenseite 7 der beiden Untergurte 2a, 2b anliegt. Auf diese Weise
sind somit jeweils zwei der Streben 5a, 5b; 5c, 5d über den geraden Zwischenabschnitt
11 einstückig miteinander verbunden.
[0051] In Bezug auf die dargestellten Fachwerkanordnungen 4a, 4b wird deutlich, dass diese
neben ihren Streben 5a - 5d zusätzlich einzelne Querstege 12a, 12b aufweisen. Die
jeweiligen Querstege 12a, 12b sind dabei zwischen zwei der sich von dem Obergurt 3
zu jeweils einem der Untergurte 2a, 2b erstreckenden Streben 5a, 5b; 5c, 5d der jeweiligen
Fachwerkanordnung 4a, 4b angeordnet.
[0052] Aus der in Figur 1 rechts dargestellten Fachwerkanordnung 4a ist ersichtlich, dass
deren einzelner Quersteg 12a so weit zu den Untergurten 2a, 2b hin verschoben ist,
dass dieser im Bereich der Biegungen 10 der beiden Einfachbügel 9a, 9b angeordnet
ist. In vorteilhafter Weise erstreckt der Quersteg 12a sich dabei über die beiden
Biegungen 10 hinaus, so dass die beiden Untergurte 2a, 2b einen umfangsseitigen Kontakt
mit dem Quersteg 12a besitzen. Hieraus ergeben sich fertigungstechnische Vorteile,
da die mit dem Quersteg 12a vorkonfektionierte Fachwerkanordnung 4a mit den überstehenden
Endabschnitten des Querstegs 12a auf die beiden Untergurte 2a, 2b aufgelegt werden
kann, woraufhin im anschließenden Fügeprozess die beiden einzelnen Schweißverbindungen
6c, 6d erstellt werden.
[0053] Demgegenüber kann der Quersteg 12a auch im losen Zustand gegenüber den beiden einfachen
Bügeln 9a, 9b erst mit diesem zusammen über die beiden einzelnen Schweißverbindungen
6c, 6d an den beiden Untergurten 2a, 2b festgelegt werden.
[0054] Aus der in Figur 1 links dargestellten Fachwerkanordnung 4b ist ersichtlich, dass
diese nicht nur einen, sondern zwei Querstege 12b beinhaltet. Die beiden Querstege
12b sind dabei sowohl zu den Untergurten 2a, 2b als auch zu dem Obergurt 3 hin beabstandet
und weisen dabei einen gebogenen Verlauf auf. Der einzelne Quersteg 12d ist in Bezug
auf seine Biegung dabei so ausgerichtet, dass dieser sich zu den Untergurten 2a, 2b
hin öffnet.
[0055] Insbesondere die zu den Untergurten 2a, 2b hin beabstandete Lage in Kombination mit
dem gebogenen Verlauf der Querstege 12b bietet einen Vorteil beim Stapeln mehrerer
Gitterträger. Hierdurch kann der Obergurt 3 eines weiteren hier nicht näher dargestellten
Gitterträgers 1 tiefer zwischen die beiden Untergurte 2a, 2b eintauchen, bevor dieser
auf den gebogenen Querstegen 12b zur Anlage kommt. Gegenüber der in Figur 1 rechts
dargestellten Ausführungsform der Fachwerkanordnung 4a ergibt sich folglich eine bauartbedingt
geringere Stapelhöhe.
[0056] Aus Figur 2 geht eine alternative Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Gitterträgers
1a hervor. Gegenüber dem Gitterträger 1 aus Figur 1 unterscheidet sich der vorliegende
Gitterträger 1a dadurch, dass eine mit Bezug auf die Darstellung der Figur 2 rechts
dargestellte Fachwerkanordnung 4c gegenüber der Fachwerkanordnung 4a aus Figur 1 insgesamt
zwei gerade Querstege 12a beinhaltet. Analog der in Figur 2 links dargestellten und
bereits aus Figur 1 bekannten Fachwerkanordnung 4b sind die geraden Querstege 12a
der rechten Fachwerkanordnung 4c sowohl zu den Untergurten 2a, 2b als auch zu dem
Obergurt 3 hin beabstandet. Hierdurch ergibt sich derselbe wie bereits in Bezug auf
die links in den Figuren 1 und 2 dargestellte Fachwerkanordnung 4b ausgeführte positive
Effekt in Bezug auf die Stapelbarkeit der Gitterträger 1, 1a.
[0057] Figur 3 zeigt eine weitere Ausgestaltungsform der Gitterträger 1, 1a aus den Figuren
1 und 2. In Form eines weiteren erfindungsgemäßen Gitterträgers 1b entsprechen dessen
beiden alternativen Ausgestaltungsformen von Fachwerkanordnungen 4d, 4e weitestgehend
den Fachwerkanordnungen 4a, 4b aus Figur 1. Als Unterschied gegenüber den Fachwerkanordnungen
4a, 4b aus Figur 1 sind vorliegend endseitige Abwinklungen 13 zu nennen, welche an
den freien Enden der Streben 5a - 5d der beiden Einfachbügel 9a, 9b angeordnet sind.
[0058] Die endseitigen Abwinklungen 13 der Streben 5a - 5d sind dabei so ausgeführt, dass
dessen Orientierung parallel zur Längsrichtung des Obergurts 3 verläuft. Weiterhin
sind die beiden Einfachbügel 9a, 9b dicht mit ihren gleichgerichteten Abwinklungen
13 beieinander auf dem Obergurt angeordnet, so dass die jeweiligen Streben 5a, 5d;
5b, 5c über jeweils eine einzelne Schweißverbindung 6a, 6b auf dem Obergurt 3 festgelegt
werden können.
[0059] Figur 4 zeigt eine weitere Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Gitterträgers
1c, welcher in Bezug auf die Anordnung von Abwinklungen 13 an den Streben 5a - 5d
weitestgehend dem Gitterträger 1 b aus Figur 3 entspricht. Gegenüber dem Gitterträger
1 b aus Figur 3 unterscheidet sich der vorliegende Gitterträger 1 c dahingehend, dass
dieser wiederum zwei geradlinig verlaufende Querstege 12a aufweist, welche sich zwischen
den Streben 5a, 5d; 5b, 5c der sich gegenüberliegenden Einfachbügel 9a, 9b erstrecken.
Besagte Querstege 12a sind dabei analog der Ausführung in Figur 2 an den Streben 5a
- 5d angeordnet, wodurch sich eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Fachwerkanordnung
4f ergibt.
[0060] Wie bereits in Figur 2 verdeutlicht, sind auch vorliegend die Querstege 12a der in
Figur 4 rechts dargestellten Fachwerkanordnung 4f sowohl zu den Untergurten 2a, 2b
als auch zu dem Obergurt 3 hin beabstandet. Demgegenüber entspricht die in Figur 4
links dargestellte Fachwerkanordnung 4e der bereits bekannten Fachwerkanordnung aus
Figur 3.
[0061] Figur 5 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen
Gitterträgers 1d. Im Unterschied zu den vorherigen Gitterträgern 1, 1a - 1 c der Figuren
1 bis 4 sind jene, die Untergurte 2a, 2b mit dem Obergurt 3 verbindende Fachwerkanordnungen
4g, 4h anders ausgeführt. Mit Blick auf die in Figur 5 rechts dargestellte Fachwerkanordnung
4g entspricht deren Anordnung des Querstegs 12a in Bezug auf Anzahl und Lage der in
den Figuren 1 und 3 dargestellten Gitterträger 1, 1 b. Selbiges gilt für die in Figur
5 links dargestellte Fachwerkanordnung 4h und deren Anordnung ihrer gebogenen Querstege
12b, welche in ihrer Beabstandung zu den beiden Untergurten 2a, 2b und dem Obergurt
3 den Ausführungen in den vorherigen Figuren 1 bis 4 entsprechen.
[0062] Im Gegensatz zu den vorherigen Fachwerkanordnungen 4a - 4e sind vorliegend deren
jeweiligen vier Streben 5a - 5d jeweils unter Ausbildung eines Doppelbügels 14a, 14b
einstückig miteinander verbunden. Hierdurch wird die jeweilige Fachwerkanordnung 4g,
4h aus jeweils einem, in sich geschlossenen und mehrfach gebogenen Stab gebildet.
[0063] Wie zu erkennen, sind jeweils zwei der vier Streben 5a, 5d; 5b, 5c der beiden alternativen
Fachwerkanordnungen 4g, 4h über jeweils eine Schlaufe 15 einstückig miteinander verbunden.
Hierbei liegt der jeweilige Doppelbügel 14a, 14b über seine Schlaufen 15 auf dem Obergurt
3 auf und ist mit diesem über die einzelnen Schweißverbindungen 6a, 6b gefügt.
[0064] Figur 6 zeigt eine Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Gitterträgers 1e, welche
weitestgehend den Ausführungen des Gitterträgers 1d in Figur 5 entspricht. Im Unterschied
zum Gitterträger 1d aus Figur 5 sind vorliegend jene den jeweiligen Doppelbügel 14a,
14b mit dem Obergurt 3 verbindenden Schlaufen 15 sichtlich stärker ausgeprägt. Hierdurch
wird vorliegend der Obergurt 3 zumindest bereichsweise in seinem Umfang von den Schlaufen
15 umgriffen.
[0065] In einer alternativen, hier nicht näher dargestellten Ausführungsform könnten die
Schlaufen auch im Bereich der Untergurte 2a, 2b angeordnet sein, wodurch diese ebenfalls
zumindest bereichsweise umfangsseitig umgriffen wären.
[0066] Figur 7 zeigt die bereits aus Figur 6 bekannte Ausgestaltung der Fachwerkanordnungen
4g, 4h aus Figur 6, wobei sich die Anordnung des geraden Querstegs 12a an den Ausführungsformen
der vorherigen Gitterträger 1a, 1 c aus den Figuren 2 und 4 orientiert. Hierdurch
ist eine weitere alternative Ausgestaltung einer Fachwerkanordnung 4i aufgezeigt.
Dabei ist der Quersteg 12a in bereits bekannter Form von den beiden Untergurten 2a,
2b und dem Obergurt 3 beabstandet.
[0067] Aus Figur 8 geht eine weitere alternative Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen
Gitterträgers 1g hervor. Im Gegensatz zu den vorherigen symmetrischen Ausgestaltungen
der einzelnen Fachwerkanordnungen 4a - 4i wird vorliegend eine weitere Variante von
Fachwerkanordnungen 4j, 4k gezeigt. Zunächst handelt es sich bei den beiden Fachwerkanordnungen
4j 4k um Doppelbügel 14a, 14b, wie bereits aus den Figuren 5 bis 7 bekannt. Im Gegensatz
zu den vorherigen Fachwerkanordnungen 4a - 4i sind vorliegend die jeweils vier Streben
der einzelnen Fachwerkanordnungen 4j, 4k jedoch windschief zueinander angeordnet.
[0068] Hierdurch bilden die Längsachsen der jeweils aufeinander zu laufenden Streben 5a,
5d; 5b, 5c gedanklich keinen gemeinsamen Schnittpunkt. Zudem ist jene, jeweils zwei
der Streben 5a, 5d; 5b, 5c miteinander einstückig verbindende Schlaufe 15 geneigt,
um die ansonsten aneinander vorbei laufenden Streben 5a, 5d; 5b, 5c miteinander zu
verbinden.
[0069] Durch besagte windschiefe Ausgestaltung der jeweils vier Streben 5a - 5d der einzelnen
Fachwerkanordnung 4j, 4k verlaufen diese in einer nicht näher dargestellten Seitenansicht
des Gitterträgers 1g nicht deckungsgleich. Vielmehr schließen die sich von den Untergurten
2a, 2b zu dem Obergurt 3 hin erstreckenden Streben 5a, 5d; 5b, 5c jeweils einen Winkel
zwischen sich ein. Sowohl die in Figur 8 rechts dargestellte Fachwerkanordnung 4j
als auch die links dargestellte Fachwerkanordnung 4k weisen jeweils einen einzelnen
geraden Quersteg 12a auf, welcher analog der Darstellungen der Fachwerkanordnungen
4a, 4d und 4g der Figuren 1, 3, 5 und 6 jeweils im Bereich der Biegungen 10 und damit
im Bereich der Untergurte 2a, 2b angeordnet sind. Selbstverständlich können auch bei
der hier vorliegenden windschiefen Ausgestaltung der Fachwerkanordnungen 4j, 4k die
Querstege 12a in nicht näher dargestellter Weise sowohl zu den Untergurten 2a, 2b
als auch zu den Obergurten 3 hin beabstandet sein oder gar einen gebogenen Verlauf
aufweisen, wie mit dem Quersteg 12b der Fachwerkanordnungen 4b, 4e und 4h in den Figuren
1 bis 7 dargestellt.
[0070] Figur 9 verdeutlich die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gitterträgers 1g aus
Figur 8. Vorliegend ist eine Untersicht des Gitterträgers 1g dargestellt, bei der
der Blick durch die beiden Untergurte 2a, 2b hindurch auf den Obergurt 3 fällt. In
dieser Darstellung wird deutlich, dass die Ausgestaltung der Schlaufen 15 eine zusätzliche
Biegung 16 verlangt, um die zueinander windschief verlaufenden Streben 5a - 5d der
beiden Fachwerkanordnungen 4j, 4k einstückig miteinander zu verbinden.
[0071] Trotz der windschiefen Ausgestaltung der beiden Fachwerkanordnungen 4j, 4k ist ersichtlich,
dass die beiden Querstege 12a rechtwinklig zu dem Obergurt 3 verlaufen. Sofern diese
in nicht näher dargestellter Weise sowohl zu den Untergurten 2a, 2b als auch zu dem
Obergurt 3 hin beabstandet sind, können diese aufgrund der windschiefen Ausrichtung
der einzelnen Streben 5a - 5d zueinander eine entsprechende Neigung einnehmen.
[0072] Figur 10 zeigt nochmals den bereits aus den Figuren 8 und 9 bekannten Gitterträger
1g mit Blick in dessen Längsrichtung. Im Vordergrund ist die Fachwerkanordnung 4j
dargestellt, welche mit ihren Streben 5a - 5d im Bereich der Biegungen 10 an den Innenseiten
7 der beiden Untergurte 2a, 2b angeordnet ist. Aufgrund der windschiefen Ausgestaltung
der Fachwerkanordnung 4j ist die Schlaufe 15 auf dem Obergurt 3 seitlich versetzt,
um die jeweiligen Streben 5a, 5d; 5b, 5c einstückig miteinander zu verbinden.
Bezugszeichen:
[0073]
- 1 -
- Gitterträger
- 1a -
- Gitterträger
- 1b -
- Gitterträger
- 1c -
- Gitterträger
- 1d -
- Gitterträger
- 1e -
- Gitterträger
- 1f -
- Gitterträger
- 1g -
- Gitterträger
- 2a -
- Untergurt
- 2b -
- Untergurt
- 3 -
- Obergurt
- 4a -
- Fachwerkanordnung
- 4b -
- Fachwerkanordnung
- 4c -
- Fachwerkanordnung
- 4d -
- Fachwerkanordnung
- 4e -
- Fachwerkanordnung
- 4f -
- Fachwerkanordnung
- 4g -
- Fachwerkanordnung
- 4h -
- Fachwerkanordnung
- 4i -
- Fachwerkanordnung
- 4j -
- Fachwerkanordnung
- 4k -
- Fachwerkanordnung
- 5a -
- Strebe
- 5b -
- Strebe
- 5c -
- Strebe
- 5d -
- Strebe
- 6a -
- Schweißverbindung
- 6b -
- Schweißverbindung
- 6c -
- Schweißverbindung
- 6d -
- Schweißverbindung
- 7 -
- Innenseite von 2a, 2b
- 8 -
- Außenseite von 2a, 2b
- 9a -
- Einfachbügel
- 9b -
- Einfachbügel
- 10 -
- Biegung
- 11 -
- gerader Zwischenabschnitt
- 12a -
- Quersteg
- 12b -
- Quersteg
- 13 -
- Abwinklung
- 14a -
- Doppelbügel
- 14b -
- Doppelbügel
- 15 -
- Schlaufe
- 16 -
- Biegung
1. Gitterträger für den Ausbau tunnelförmiger Bauwerke, welcher sich in seiner Längsrichtung
erstreckende sowie in seinem Querschnitt die Eckpunkte eines Dreiecks zueinander bildende
zwei Untergurte (2a, 2b) und einen Obergurt (3) umfasst, wobei die zwei Untergurte
(2a, 2b) durch wenigstens eine Fachwerkanordnung (4a - 4k) aus vier unterschiedlich
zueinander geneigten Streben (5a - 5d) mit dem Obergurt (3) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachwerkanordnung (4a - 4k) über maximal vier Schweißverbindungen (6a - 6d) mit
dem Obergurt (3) und den Untergurten (2a, 2b) verbunden ist, wobei jeweils zwei der
vier Streben (5a - 5d) über eine einzelne Schweißverbindung (6a - 6d) gemeinsam an
dem Obergurt (3) und einem der Untergurte (2a, 2b) festgelegt sind.
2. Gitterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei der vier Streben (5a - 5d) der Fachwerkanordnung (4a - 4k) unter Ausbildung
eines Einfachbügels (9a, 9b) einstückig miteinander verbunden sind.
3. Gitterträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Streben (5a - 5d) wenigstens eine endseitige Abwinklung (13) aufweist.
4. Gitterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Streben (5a - 5d) der Fachwerkanordnung (4a - 4k) unter Ausbildung eines
Doppelbügels (14a, 14b) einstückig miteinander verbunden sind.
5. Gitterträger nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfachbügel (9a, 9b) und/oder der Doppelbügel (14a, 14b) aus einem gebogenen
Stab gebildet sind/ist.
6. Gitterträger nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei der Streben (5a - 5d) über einen geraden Zwischenabschnitt (11) oder
eine Schlaufe (15) einstückig miteinander verbunden sind.
7. Gitterträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe (15) entweder den Obergurt (3) oder einen der Untergurte (2a, 2b) zumindest
bereichsweise umgreift.
8. Gitterträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Streben (5a - 5d) der Fachwerkanordnung (4a - 4k) windschief zueinander
angeordnet sind.
9. Gitterträger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei sich von dem Obergurt (3) zu jeweils einem der Untergurte (2a, 2b)
erstreckenden Streben (5a - 5d) der Fachwerkanordnung (4a - 4k) ein Quersteg (12a,
12b) angeordnet ist.
10. Gitterträger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Quersteg (12b) einen gebogenen Verlauf aufweist, wobei der Quersteg (12b) sich
zu den Untergurten (2a, 2b) hin öffnet.