[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abdichten eines elektrischen Kupplungsteils
gegenüber Feuchtigkeit, mit welchem elektrische Leiter einer Leitung, welche einen
die Leiter gemeinsam umgebenden Mantel aus Isoliermaterial aufweist, mit elektrischen
Kontaktelementen des Kupplungsteils verbunden werden, mit welchem ein ringförmiges
Dichtungselement auf den Mantel der Leitung aufgebracht wird und mit welchem ein Schutzkörper
aus Isoliermaterial um die Verbindungsstelle zwischen Leitern und Kontaktelementen
sowie unter Einschluß des Dichtungselements um die Leitung herumgespritzt wird sowie
auf ein mit dem Verfahren hergestelltes Kupplungsteil (
EP 2 485 336 A1).
[0002] Kupplungsteil im Sinne der Erfindung kann eine Dose oder ein Stecker sein, die mit
elektrischen Buchsenkontakten oder mit elektrischen Steckerstiften ausgerüstet sind.
Ein solches Kupplungsteil wird in bekannter Technik zur Herstellung einer sogenannten
konfektionierten Leitung am Ende einer elektrischen Leitung angebracht, die eine beliebige
Anzahl von aus isolierten elektrischen Leitern bestehenden Adern aufweist, welche
von einem gemeinsamen Mantel aus Isoliermaterial umgeben sind. Zur Herstellung eines
Kupplungsteils werden die Adern am Ende der Leitung auf einer vorgegebenen Länge vom
Mantel befreit. Die Adern werden danach an ihren freien Enden abisoliert und die dadurch
freigelegten Leiter werden mit den Kontaktelementen des Kupplungsteils elektrisch
leitend verbunden. Abschließend wird in einem Spritzgießwerkzeug ein aus Isoliermaterial
bestehender Schutzkörper um die Verbindungsstelle zwischen Leitern und Kontaktelementen
sowie die Leitung herumgespritzt. Eine feuchtigkeitsdichte Abdeckung der Verbindungsstelle
wird nur dann erreicht, wenn der Schutzkörper sich ausreichend fest mit dem Mantel
der Leitung verbindet. Eine entsprechende Verbindung kann für übliche Leitungen durch
eine geeignete Auswahl der Materialien für den Schutzkörper und den Mantel der Leitung
erreicht werden. Bei Leitungen, die in Bereichen mit hohen Temperaturen eingesetzt
werden sollen und bei denen das Material des Mantels vernetzt ist, ergeben sich bezüglich
der Abdichtung gegen Feuchtigkeit hingegen Probleme.
[0003] Bei dem Verfahren nach der eingangs erwähnten
EP 2 485 336 A1 wird vor dem Spritzen des Schutzkörpers ein von zwei Teilen einer Kapsel umgebener
Dichtungsring auf den Mantel der Leitung aufgebracht, der ebenso wie die Teile der
Kapsel an der Oberfläche des Mantels anliegt und mit umspritzt wird. Die Teile der
Kapsel verbinden sich feuchtigkeitsdicht mit dem Schutzkörper. Dieses Verfahren hat
sich in der Praxis bewährt. Wegen der oft nicht vollständig runden, sondern eher welligen
Oberfläche des Mantels der Leitung ist der umlaufende Spalt zwischen dem Dichtungsring
und den Teilen der Kapsel einerseits sowie dem Mantel andererseits aber in ungünstigen
Fällen nicht vollständig abgedichtet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Verfahren so
zu gestalten, daß bei einfacher Ausführung eine unter allen möglichen Bedingungen
feuchtigkeitsdichte Ausführung des Kupplungsteils sichergestellt ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß an einem zum Anschluß an das Kupplungsteil bestimmten Ende der Leitung mindestens
eine in Umfangsrichtung verlaufende, ringförmige Nut in den Mantel der Leitung geschnitten
wird und
- daß vor dem Spritzen des Schutzkörpers ein als Dichtungselement dienender O-Ring in
die Nut eingesetzt wird, der aus einem Material besteht, das sich fest mit dem Isoliermaterial
des abschließend erzeugten Schutzkörpers verbindet.
[0006] Dieses Verfahren ist besonders einfach durchführbar, weil neben den für die Herstellung
einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen den Leitern der Leitung und den Kontaktelementen
des Kupplungsteils erforderlichen Arbeitsschritten nur mindestens eine in Umfangsrichtung
der Leitung umlaufende Nut in den Mantel geschnitten werden muß, beispielsweise mittels
eines Fräsers. In die Nut wird vor dem Spritzen des Schutzkörpers ein handelsüblicher
O-Ring eingesetzt, der in aufgeweitetem Zustand auf die Leitung aufgeschoben wird
und sich mit entsprechender Vorspannung fest an die seitlichen Begrenzungen der Nut
anlegt. Die Nut ist damit durch den O-Ring mit dem Vorteil hermetisch abgedichtet,
daß sich mögliche unrunde Bereiche an der Oberfläche des Mantels der Leitung bezüglich
der zu erzielenden Abdichtung nicht auswirken können. Das auf das Material des O-Rings
abgestimmte Material des abschließend gespritzten Schutzkörpers verbindet sich fest
und feuchtigkeitsdicht mit dem O-Ring. Der Bereich zwischen dem Schutzkörper und dem
Mantel der Leitung ist dadurch umlaufend hermetisch dicht verschlossen. Es kann sich
daher auch unter sehr rauhen Bedingungen keine Feuchtigkeit entlang der Leitung bis
zu der Verbindungsstelle zwischen den Leitern der Leitung und den Kontaktelementen
des Kupplungsteils ausbreiten.
[0007] Das Verfahren nach der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen als Ausführungsbeispiel
erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine abgemantelte elektrische Leitung mit zwei
Adern sowie zwei davon getrennte Kontaktelemente.
Fig. 2 einen Schnitt durch Fig. 1 längs der Linie II - II.
Fig. 3 ebenfalls schematisch einen Schnitt durch ein mit dem Verfahren nach der Erfindung
hergestelltes Kupplungsteil.
Fig. 4 eine Einzelheit aus Fig. 3 in vergrößerter Darstellung.
[0009] In Fig. 1 ist das Ende einer elektrischen Leitung 1 dargestellt, die zwei elektrische
Adern 2 und 3 aufweist, welche von einem gemeinsamen Mantel 4 (Fig. 2) aus Isoliermaterial
umgeben sind. Die Adern 2 und 3 weisen jeweils einen von einer Isolierung umgebenen
elektrischen Leiter 5 bzw. 6 auf. Sie sind in der Leitung 1 vorzugsweise miteinander
verseilt. Die Leitung 1 kann auch mehr als zwei Adern haben, die von einem gemeinsamen
Mantel aus Isoliermaterial umgeben sind.
[0010] In Fig. 1 sind auch zwei elektrische Kontaktelemente 7 und 8 dargestellt, mit denen
die Leiter 5 und 6 der Leitung 1 elektrisch leitend zu verbinden sind. Die Kontaktelemente
7 und 8 können Buchsenkontakte oder Steckerstifte sein. Sie bestehen beispielsweise
aus Kupfer oder aus einer Kupferlegierung.
[0011] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch ein Kupplungsteil K, das am Ende der Leitung 1 angebracht
ist. Die Leiter 5 und 6 der Adern 2 und 3 sind elektrisch leitend mit den Kontaktelementen
7 und 8 verbunden, beispielsweise durch Crimpen. Die Verbindungsstelle zwischen den
Leitern 5 und 6 und den Kontaktelementen 7 und 8 ist von einem durch Spritzgießen
hergestellten, aus Isoliermaterial bestehenden Schutzkörper 9 umgeben, der sich bis
über die Leitung 1 erstreckt. Der Schutzkörper 9 umgibt auch die Kontaktelemente 7
und 8 auf ihrer ganzen axialen Länge, allerdings unter Freilassung ihrer der Leitung
1 abgewandten Stirnseiten, die damit für das Aufstecken auf Gegenkontakte oder zum
Einstecken von Gegenkontakten zur Verfügung stehen. Er besteht vorzugsweise aus Polyamid
oder aus einem thermoplastischen Polyurethan (TPU) oder aus Polybutylenterephthalat
(PBT).
[0012] Vom Schutzkörper 9 umgeben ist auch ein als O-Ring 10 ausgeführtes Dichtungselement,
das auf dem Mantel 4 der Leitung 1 angebracht ist, und zwar in einer aus Fig. 4 ersichtlichen,
in Umfangsrichtung der Leitung 1 umlaufenden Nut 11. Der O-Ring 10 besteht vorzugsweise
aus einem Polyurethanwerkstoff, wie beispielsweise einem thermoplastischen Polyurethan
oder Polyurethan an sich. Die Nut 11 und der O-Ring 10 sind so bemessen, daß der O-Ring
in der aus Fig. 4 ersichtlichen Montageposition dicht und fest an den beiden seitlichen
Rändern der Nut 11 anliegt. Es können auch zwei oder mehr in Umfangsrichtung der Leitung
1 umlaufende und parallel zueinander positionierte Nuten im Mantel 4 der Leitung 1
angebracht sein, in welcher in Montageposition jeweils ein O-Ring angeordnet ist.
Alle O-Ringe sind gegebenenfalls im fertigen Kupplungsteil K vom Schutzkörper 9 abgedeckt.
[0013] Das Verfahren nach der Erfindung wird beispielweise wie folgt durchgeführt:
[0014] Der Mantel 4 der Leitung 1 wird an deren Ende auf einer vorgegebenen Länge entfernt,
so daß die Adern 2 und 3 freiliegen. Die Adern 2 und 3 werden dann an ihren Enden
abisoliert, so daß die Leiter 5 und 6 zum elektrisch leitenden Verbinden mit den Kontaktelementen
7 und 8 zur Verfügung stehen. Anschließend wird beispielsweise mittels eines Fräsers
die Nut 11 in den Mantel 4 eingeschnitten, in welche danach der unter Vorspannung
stehende O-Ring 10 eingesetzt wird. Dazu kann der O-Ring 10 in etwas aufgeweitetem
Zustand vorzugsweise vom Ende der Leitung 1 mit den freigelegten Adern 2 und 3 her
auf dieselbe aufgeschoben werden. Er greift in Montageposition in die Nut 11 ein und
legt sich im nicht mehr aufgeweiteten Zustand mit entsprechend bemessener Vorspannung
dicht und fest an die seitlichen Wände der Nut 11 an.
[0015] Die Nut 11 kann auch bereits vor dem Entfernen des Mantels 4 zur Freilegung der Adern
2 und 3 oder vor dem Abisolieren derselben in den Mantel 4 geschnitten werden. Das
gilt auch für die Positionierung des O-Rings 10. Die Arbeitsgänge Entfernen des Mantels
4 und Abisolieren der Adern 2 und 3 werden dann anschließend durchgeführt.
[0016] Nach Durchführung der geschilderten Arbeitsgänge - in welcher Reihenfolge auch immer
- werden die Kontaktelemente 7 und 8 elektrisch leitend mit den Leitern 5 und 6 verbunden,
und zwar - wie bereits erwähnt - mit Vorteil durch Crimpen. Das so vorbereitete Ende
der Leitung 1 wird abschließend in ein Spritzgießwerkzeug gelegt, in welchem der Schutzkörper
9 gespritzt wird. Sein Material verbindet sich dicht und fest mit dem Material des
O-Rings 10, so daß am Orte des O-Rings eine hermetisch dichte Sperre für entlang der
Oberfläche des Mantels 4 der Leitung 1 sich ausbreitende Feuchtigkeit gegeben ist.
1. Verfahren zum Abdichten eines elektrischen Kupplungsteils gegenüber Feuchtigkeit,
mit welchem elektrische Leiter einer Leitung, welche einen die Leiter gemeinsam umgebenden
Mantel aus Isoliermaterial aufweist, mit elektrischen Kontaktelementen des Kupplungsteils
verbunden werden, mit welchem ein ringförmiges Dichtungselement auf den Mantel der
Leitung aufgebracht wird und mit welchem ein Schutzkörper aus Isoliermaterial um die
Verbindungsstelle zwischen Leitern und Kontaktelementen sowie unter Einschluß des
Dichtungselements um die Leitung herumgespritzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- daß an einem zum Anschluß an das Kupplungsteil (K) bestimmten Ende der Leitung (1) mindestens
eine in Umfangsrichtung verlaufende, ringförmige Nut (11) in den Mantel (4) der Leitung
(1) geschnitten wird und
- daß vor dem Spritzen des Schutzkörpers (9) ein als Dichtungselement dienender O-Ring
(10) in die Nut (11) eingesetzt wird, der aus einem Material besteht, das sich fest
und feuchtigkeitsdicht mit dem Isoliermaterial des abschließend erzeugten Schutzkörpers
(9) verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgespannte O-Ring (10) in aufgeweitetem Zustand auf die Leitung (1) aufgeschoben
und nach Aufheben der Aufweitung in die Nut (11) eingefügt wird.
3. Mit dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 hergestelltes, mit Kontaktelementen ausgerüstetes
Kupplungsteil,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Kontaktelemente (7,8) mit Leitern (5,6) einer einen Mantel (4) aus Isoliermaterial
aufweisenden, elektrischen Leitung (1) elektrisch leitend verbunden sind,
- daß die Verbindungsstelle zwischen Kontaktelementen (7,8) und Leitern (5,6) von einem
durch Spritzgießen erzeugten Schutzkörper (9) aus Isoliermaterial umgeben ist, der
sich bis über die Kontaktelemente (7,8) einerseits und die Leitung (1) andererseits
erstreckt, und
- daß in dem vom Schutzkörper (9) bedeckten Bereich in einer in den Mantel (4) der Leitung
(1) eingeschnittenen Nut (11) ein O-Ring (10) angeordnet ist.
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