[0001] Die Erfindung betrifft eine Injektordüse mit einem Düsenmundstück und mit mindestens
einem ersten Zuführkanal für ein erstes flüssiges Medium und einem zweiten Zuführkanal
für ein zweites Medium, wobei eine Eintrittsöffnung für das zweite Medium an einem
Außenmantel des Düsenmundstücks vorgesehen ist.
[0002] Eine derartige Injektordüse ist als Luftinjektordüse aus dem Pflanzenschutz bekannt.
Die nach dem Prinzip der Venturi-Düse arbeitende selbstansaugende Luftinjektordüse
wird bei Pflanzenschutzgeräten eingesetzt, um die Abtrift der Tropfen des Pflanzenschutzmittels
oder der Spritzbrühe zu reduzieren. Der Spritzbrühe wird Luft beigemischt, um die
Tropfen größer werden zu lassen. Nachteiligerweise ist die bekannte Injektordüse auf
diesen Anwendungsbereich eingeschränkt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung wird somit darin gesehen, die Injektordüse der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein großer Anwendungsbereich entsteht.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Injektordüse gemäß dem Oberbegriffs des
Anspruchs 1 erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass am Außenmantel des Düsenmundstücks
eine Adaptereinheit entweder lösbar oder fest derart angeordnet ist, dass die Eintrittsöffnung
strömungsmäßig mit einer innerhalb der Adaptereinheit verlaufenden Zuleitung für das
zweite Medium verbunden ist, wobei das zweite Medium eine Flüssigkeit ist. Die Aufgabe
wird erfindungsgemäß auch durch eine Adaptereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs
7 gelöst.
[0005] Pflanzenschutzgeräte sind mit mehreren Injektordüsen bestückt. Mit der erfindungsgemäßen
Injektordüse kann nun jede Düse nach Wunsch separat mit einer gewünschten zweiten
Flüssigkeit versorgt werden, welche der ersten Flüssigkeit beigemischt wird. Damit
ist es möglich, zeitgleich verschiedene Flüssigkeiten bzw. Flüssigkeitsmischungen
auszubringen, sodass der Anwendungsbereich im Pflanzenschutzbereich erheblich erweitert
ist. Da die erfindungsgemäße Injektordüse nach dem Prinzip einer selbstansaugenden
Düse arbeitet, ist die Direkteinspeisung der zweiten Flüssigkeit ohne Zuhilfenahme
von Dosierpumpen und anderen Steuerungseinheiten möglich. Weiterhin wird die zweite
Flüssigkeit wie beispielsweise Pflanzenschutzmittel, Düngerlösungen oder ähnliches
an jeder Injektionsdüse kurz vor dem Austritt der Spritzbrühe in die Umgebung eingespeist
und nicht wie bisher im Stand der Technik vorher zentral in den Brühekreislauf eingespeist,
wodurch jede Düse wie vorstehend beschrieben separat mit einer gewünschten Flüssigkeit
beschickt werden kann. Bei dem ersten flüssigen Medium handelt es sich um Wasser oder
eines für die generelle Ausbringung vorgesehenen Spritzbrühegemisches, wobei ein Brühebehälter
des Pflanzenspritzgerätes dabei als Vorratsbehälter für dieses erste flüssige Medium
dient. Damit die Anbringung der Adaptereinheit an dem Düsenmundstück in möglichst
einfacher Weise erfolgen kann, sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, dass
die Adaptereinheit zwei Adapterschalen aufweist, welche über ein Verbindungssystem
an das Düsenmundstück passgenau angepresst werden. Die Form der Adapterschalen ist
der Außenform des Düsenmundstücks angepasst. Um das Ansaugen von Fremdluft zu verhindern
sowie die Zuleitung für das zweite Medium nach außen hin abzudichten, sieht eine weitere
Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Adaptereinheit Dichtungselemente aufweist,
welche zwischen der Innenfläche der Adaptereinheit und dem Außenmantel des Düsenmundstücks
angeordnet sind. Die Dichtungselemente können entweder in den Adapterschalen fest
angebracht sein oder beim Anbringen der Adaptereinheit separat auf dem Düsenmundstück
aufgelegt werden.
[0006] Die Injektordüse soll zuverlässig und schnell in Betrieb genommen werden. Eine weitere
Ausgestaltung der Erfindung sieht deshalb vor, dass die Adaptereinheit ein Schnellkopplungsystem
oder eine Schlauchtülle zum Anschließen einer Schlauchzuleitung für das zweite Medium
aufweist. Die Schlauchzuleitung reicht dabei bis zu einem Vorratsbehälter für das
einzuspeisende zweite Medium. Durch die Einspeisung des zweiten flüssigen Mediums
wird die Eigenschaft einer Luftinjektordüse, einen deutlich geringeren Feintropfenanteil
am Düsenausgang zu erzeugen, deutlich reduziert. Um diese Eigenschaftsänderung zu
vermeiden, sieht eine weitere besondere Ausgestaltung der Erfindung vor, dass am Außenmantel
des Düsenmundstücks eine weitere Eintrittsöffnung für ein gasförmiges Medium vorgesehen
ist. Über diese weitere Eintrittsöffnung kann nun Luft in eine zweite Injektoreinheit,
welche der ersten Mischkammer nachgelagert wäre, angesaugt werden. Die Vorteile einer
Luftinjektordüse mit Luftinjektion, größere Tropfen zu bilden und damit die Abtrift
der Tropfen zu verringern, wären somit wieder hergestellt. Die Anordnung der Injektoreinheiten
mit Mischkammer könnte mehrstufig vor der Austrittsdüse erfolgen und auch so die Einspeisung
mehrerer verschiedener Flüssigkeiten an einer Düse ermöglichen. Falls das Einspeisen
eines zweiten flüssigen Mediums nicht gewünscht ist, kann die Schlauchzuleitung offenbleiben
und Luft ansaugen. Durch die Schlauchzuleitung wird dabei ein Fremdstoffeintrag über
die Luftzuführkanäle, wie er bei bisherigen Düsen im Praxiseinsatz häufig entsteht,
weitgehend vermieden.
[0007] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Düsenhalter vorgesehen
ist, welcher mit dem Düsenmundstück lösbar oder fest verbunden ist. Diese Ausgestaltung
ist insbesondere bei einer Adaptereinheit von Bedeutung, welche fest mit dem Außenmantel
des Düsenmundstückes verbunden, da hier ein Auswechseln der Injektordüse nur als Einheit
zusammen mit dem Düsenhalter erfolgen kann.
[0008] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Adaptereinheit sowie deren vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind bereits vorstehend im Zusammenhang mit der Injektordüse beschrieben
worden. Eine Adaptereinheit für eine Luftinjektordüse, um diese auf die Zufuhr von
zwei Flüssigkeiten umzurüsten, ist im Stand der Technik nicht bekannt.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung. Hierbei stellen dar:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer lösbaren
Adaptereinheit und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer fest angeordneten
Adaptereinheit.
[0010] Die Injektordüse weist ein Düsenmundstück 1 mit einem Düsenaustritt 2 und einem innerhalb
des Düsenmundstücks 1 angeordneten Einsatz 3 auf. Innerhalb des Einsatzes 3 ist in
axialer Richtung ein erster Zuführkanal 4 für ein erstes flüssiges Medium wie Wasser
oder ein erstes Spritzmittel vorgesehen, welches in Richtung des Pfeils 5 über eine
Einlassöffnung 6 in einer Stirnseite 7 des Einlasses 3 zugeführt wird. An einem Außenmantel
8 des Düsenmundstücks 1 ist eine Eintrittsöffnung 9 vorgesehen, über welches ein zweites
flüssiges Medium in Richtung des Pfeils 10 zugeführt wird und über einen zweiten Zuführkanal
11 für dieses zweite flüssige Medium weitergeleitet wird. Die Zuführung des zweiten
Mediums erfolgt dabei zuerst in radialer Richtung, dann axial im zweiten Zuführkanal
11 und vor der Stirnseite 7 wieder in radialer Richtung, bis das zweite Medium auf
den ersten Zuführkanal 4 trift. In dem ersten Zuführkanal 4 wird das zweite flüssige
Medium dann zusammen mit dem ersten flüssigen Medium bis zu einer Mischkammer 12 vor
dem Düsenaustritt 2 weitergeleitet. Am Außenmantel 8 des Düsenmundstücks 1 ist gemäß
Fig. 1 eine Adaptereinheit 13 lösbar angeordnet. Die Adaptereinheit 13 weist eine
erste Adapterschale 14 und eine zweite Adapterschale 15 auf, welche über ein in der
Zeichnung nicht dargestelltes Verbindungssystem an dem Düsenmundstück 1 passgenau
angepresst werden. Die erste Adapterschale 14 weist eine in Richtung des Pfeils 10
verlaufende Zuleitung 16 für das zweite flüssige Medium auf. Die Zuleitung 16 ist
als Bohrung innerhalb der ersten Adapterschale 14 ausgebildet. Die Zuleitung 16 ist
strömungsmäßig an ihrem unteren Ende mit der Eintrittsöffnung 9 verbunden und verläuft
an ihrem oberen Ende zentral durch ein Schnellkopplungssystem 17, welches in einer
Ausnehmung der ersten Adapterschale 14 eingesetzt ist. Das Schnellkopplungssystem
17 wiederum ist mit einer Schlauchzuleitung 18 verbunden, über welches das zweite
Medium von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Vorratsbehälter zugeführt wird.
Zwischen der Innenfläche der ersten Adapterschale 14 und dem Außenmantel 8 des Düsenmundstücks
1 sind Dichtungselemente 19 zur Eintrittsöffnung 9 hin naheliegend angeordnet, damit
ein Ansaugen von Fremdluft oder ein unerwünschter Austritt des zweiten Mediums vermieden
wird. Die Eintrittsöffnung 9 im Außenmantel 8, welche der zweiten Adapterschale 15
naheliegend zugeordnet ist, ist durch ein weiteres Dichtungselement 19, welches ebenfalls
zwischen der Innenfläche der zweiten Adapterschale 15 und dem Außenmantel 8 angeordnet
ist, vollständig abgedeckt, damit hier ebenfalls keine Fremdluft angesaugt werden
kann. In der zweiten Adapterschale 15 ist ein Schlauchanschluss nicht vorgesehen.
Das Düsenmundstück 1 zusammen mit dem Einsatz 3 wird durch einen Düsenhalter 20 gehalten,
welcher eine Überwurfmutter beispielsweise aus Metall oder eine Kappe aus Plastik
sein kann.
[0011] Bei Gebrauch der erfindungsgemäßen Injektordüse wird das erste flüssige Medium oder
Trägermedium in Form von Wasser oder einem ersten Spritzmittel direkt am Düsenmundstück
1 mit dem zweiten flüssigen Medium wie beispielsweise einem Pflanzenschutzmittel oder
einer Düngerlösung vermischt. Somit kann jede Injektordüse nach Wunsch separat mit
einer gewünschten Flüssigkeit versorgt werden. Pflanzenschutzgeräte, welche mehrere
Injektordüsen aufweisen, werden somit zeitgleich mit verschiedenen Flüssigkeiten versorgt.
[0012] Die in Fig. 2 dargestellte Injektordüse unterscheidet sich von der in Fig. 1 dargestellten
Injektordüse lediglich dadurch, dass die Adaptereinheit 13 fest mit dem Außenmantel
8 des Düsenmundstücks 1 verbunden ist und beispielsweise als Schlauchtülle 21 ausgebildet
ist. Durch die feste Verbindung mit dem Düsenmundstück 1 sind Dichtungselemente nicht
notwendig. Durch den Festanschluss der Adaptereinheit 13 ist es weiterhin erforderlich,
dass der Düsenhalter 20 immer vorgesehen sein muss, da wegen des permanent herausragenden
Festanschlusses diese Form der Injektordüse nicht mehr an einen extern angeordneten
Düsenhalter angebracht werden kann.
1. Injektordüse mit einem Düsenmundstück (1) und mit mindestens einem ersten Zuführkanal
(4) für ein erstes flüssiges Medium und einem zweiten Zuführkanal (11) für ein zweitens
Medium, wobei eine Eintrittsöffnung (9) für das zweite Medium an einem Außenmantel
(8) des Düsenmundstücks (1) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Außenmantel (8) des Düsenmundstücks (1) eine Adaptereinheit (13) entweder lösbar
oder fest derart angeordnet ist, dass die Eintrittsöffnung (9) strömungsmäßig mit
einer innerhalb der Adaptereinheit (13) verlaufenden Zuleitung (16) für das zweite
Medium verbunden ist, wobei das zweite Medium eine Flüssigkeit ist.
2. Injektordüse nach Anspruch1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Adaptereinheit (13) eine erste Adapterschale (14) und eine zweite Adapterschale
(15) aufweist, welche über ein Verbindungssystem an das Düsenmundstück (1) passgenau
angepresst werden.
3. Injektordüse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Adaptereinheit (13) Dichtungselemente (19) aufweist, welche zwischen der Innenfläche
der Adaptereinheit (13) und dem Außenmantel (8) des Düsenmundstücks (1) angeordnet
sind, um die Zuleitung (16) für das zweite Medium luftdicht abzudichten.
4. Injektordüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Adaptereinheit (13) ein Schnellkopplungssystem (17) oder eine Schlauchtülle (21)
zum Anschließen einer Schlauchzuleitung (18) für das zweite Medium aufweisen.
5. Injektordüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Außenmantel (8) des Düsenmundstücks (1) eine weitere Eintrittsöffnung für ein
gasförmiges Medium vorgesehen ist.
6. Injektordüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Düsenhalter (20) vorgesehen ist, welcher mit dem Düsenmundstück (1) lösbar oder
fest verbunden ist.
7. Adaptereinheit für eine Injektordüse mit einem Düsenmundstück (1) und mit mindestens
einem ersten Zuführkanal (4) für ein erstes flüssiges Medium und einem zweiten Zuführkanal
(11) für ein zweites Medium, wobei eine Einrittsöffnung (9) für das zweite Medium
an einem Außenmantel (8) des Düsenmundstücks (1) vorgesehen ist und wobei die Adaptereinheit
entweder lösbar oder fest am Außenmantel (8) des Düsenmundstücks (1) derart anbringbar
ist, dass die Eintrittsöffnung (9) strömungsmäßig mit einer innerhalb der Adaptereinheit
verlaufenden Zuleitung (16) für das zweite Medium verbindbar ist, wobei das zweite
Medium eine Flüssigkeit ist.
8. Adaptereinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste Adapterschale (14) und eine zweite Adapterschale (15) vorgesehen sind,
welche aus Kunststoff oder Metall sind.
9. Adaptereinheit nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Adaptereinheit ein Schnellkopplungssystem (17) oder eine Schlauchtülle (21) zum
Anschließen einer Schlauchzuleitung (18) für das zweite Medium aufweisen.