[0001] Die Erfindung betrifft eine Anputzleiste, eine Abschlussschiene und eine Putz-Eckleiste.
[0002] Beim Bau von Gebäuden wird in der Regel so vorgegangen, dass Fensterstöcke und Türstöcke,
das sind die fest mit dem Bauwerk verbundenen feststehenden Fenster- oder Türrahmen,
in die entsprechenden Wandöffnungen des Rohbaus eingesetzt und dort befestigt werden.
In einer späteren Phase wird der Rohbau außen und innen verputzt. Hierbei ist insbesondere
an der Außenseite des Bauwerks der Anschluss des Putzes an den Fensterstock oder Türstock
an die kritische Stelle, weil der Putz stirnseitig an das Material des Fensterstocks
oder Türstocks anstößt und dort keine perfekte Bindung eingeht. Da der Putz beim Trocknen
etwas schwindet, da Fenster- und Türstöcke Erschütterungen ausgesetzt sind, beispielsweise
durch heftiges Zuschlagen der Fenster oder Türen, und da solche Bauwerksecken zudem
hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, besteht die Gefahr, dass sich ein Riss
oder Spalt zwischen dem Putz und dem Fenster- oder Türstock bildet. Hier kann dann
Feuchtigkeit eindringen, die auf Dauer den Fensterstock, den Türstock oder den Putz
oder die Dämmung schädigt, beispielsweise zur Ausbröckelung des Putzes führt. Daher
werden häufig Anputzleisten am Übergang zwischen Fenster- oder Türstock zum Putz vorgesehen,
die den Fenster- oder Türstock vom Putz entkoppeln und gleichzeitig eine Abdichtung
dazwischen bereitstellen. Eine solche Anputzleiste ist beispielsweise aus der
EP 0 875 641 A2 bekannt.
[0003] Eine ganz ähnliche Problematik ergibt sich bei Endbereichen von Bauwerkswärmedämmungen
und Bauwerksschalldämmungen. Bauwerke werden heutzutage mehr und mehr auf ihrer Außenseite
mit Wärmedämmungen versehen, die beispielsweise aus Hartschaumstoff oder Faserplatten
bestehen. Eine Wärmedämmung auf Bauwerkswänden hat normalerweise ein unteres Ende
etwas oberhalb der Oberfläche des Erdreichs oder einer Erdreichbefestigung, das bzw.
die an die Bauwerkswand heranreicht. Das untere Ende der Wärmedämmung ist ein kritischer
Bereich, weil dort von unten her Feuchtigkeit zwischen die Bauwerkswand und die Wärmedämmung
und zwischen die Wärmedämmung und den äußeren Putz eindringen kann, was Schäden bis
zu hin zu abbröckelndem Putz nach sich ziehen kann. Daher werden im unteren Endbereich
der Wärmedämmung häufig Abschlussschienen eingesetzt, die mit einem ersten Schenkel
an dem Bauwerk befestigt werden und auf deren zweitem Schenkel die Dämmung mit ihrer
Abschluss-Stirnseite aufliegt. Da die Außenseite von solchen Dämmungsplatten häufig
mit äußerem Putz versehen wird, muss durch eine solche Abschlussschiene ein zuverlässiger
Putzabschluss gewährleistet werden, um Risse im Putz und gar ein Ausbröckeln des Putzes
zu vermeiden. Eine solche Abschlussleiste ist beispielsweise aus der
DE 195 39 526 A1 bekannt.
[0004] Eine ganz ähnliche Problematik ergibt sich auch bei mit Putz versehenen Gebäudeecken.
An Gebäudeecken werden häufig Putz-Eckleisten aufgebracht, die dazu dienen, einen
zuverlässigen Abschluss für die Putzschicht auf der ersten Seite der Bauwerksecke
und einen zuverlässigen Abschluss für die Putzschicht auf der zweiten Seite der Bauwerksecke
zu gewährleisten und das Abbröckeln von Putz an der Bauwerksecke zu vermeiden. Eine
solche Putz-Eckleiste ist beispielsweise aus der
DE 100 38 279 A1 bekannt.
[0005] Allen solchen Anputzleisten, Abschlussschienen und Putz-Eckleisten ist gemeinsam,
dass wesentliche Bestandteile von ihnen aus dämmtechnischen Gründen häufig durch Extrusion
hergestellt werden. Diese Anputzleisten, Abschlussschienen und Putz-Eckleisten werden
in der Regel aus Hartkunststoff, insbesondere aus PVC extrudiert.
[0006] Allen solchen Anputzleisten, Abschlussschienen und Putz-Eckleisten ist weiterhin
gemeinsam, dass sie auf der Baustelle in festen Längen zur Verfügung stehen und dass
daraus auf der Baustelle die jeweils benötigten Anputzleisten, Abschlussschienen und
Putz-Eckleisten in der gewünschten Länge abgeschnitten werden. Dabei entsteht Abfall,
meistens mehrere kurze Stücke, die entsorgt werden müssen.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anputzleiste, eine Abschlusschiene
und eine Putz-Eckleiste bereitzustellen, die umweltfreundlicher hergestellt werden
können und bei denen auf der Baustelle anfallender Abfall umweltfreundlicher entsorgt
werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0009] Eine erfindungsgemäße Anputzleiste zur Platzierung an einem Übergang zwischen einem
ersten Bauteil eines Gebäudes, insbesondere einem Fenster- oder Türrahmen, einer Fensterbank,
einem Balken, einer Metallverbindung oder einer Lisene, und einem zweiten Bauteil
eines Gebäudes, insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht, umfasst
einen Festlegungsbereich, mit dem die Anputzleiste an wenigstens einem Bauteil des
Übergangs befestigbar ist; und einen Anputzbereich, der zum Einputzen in die Putzschicht
und/oder zur festen Verbindung mit der Wärmedämmung bestimmt ist. Der Festlegungsbereich
und der Anputzbereich sind als ein gemeinsames Extrusionsteil oder als separate Extrusionsteile
ausgebildet und weisen ein Material auf, dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden
Rohstoff ist.
[0010] Eine erfindungsgemäße Abschlussschiene für eine Bauwerks-Wärmedämmung oder eine Bauwerks-Schalldämmung
umfasst eine Winkelschiene, deren erster Schenkel zur Befestigung an dem Bauwerk und
deren zweiter Schenkel zur Anlage gegen eine Abschluss-Stirnseite der Dämmung vorgesehen
ist; und eine Außenleiste, die am Endbereich des zweiten Schenkels der Winkelschiene
befestigt ist und einen Außenschenkel zur Anlage an der Außenseite der Dämmung aufweist.
Die Winkelschiene und die Außenleiste sind als gemeinsames Extrusionsteil oder als
separate Extrusionsteile ausgebildet. Die Winkelschiene und/oder die Außenleiste weisen
ein Material auf, dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist.
[0011] Eine erfindungsgemäße Putz-Eckleiste zur Anordnung an einer vertikalen oder einer
horizontalen Bauwerksecke, insbesondere einer mit Wärmedämmung versehenen Bauwerksecke,
umfasst einen ersten Schenkel zur Anlage an dem Bauwerk an der ersten Seite der Bauwerksecke;
und einen zweiten Schenkel zur Anlage an dem Bauwerk an der zweiten Seite der Bauwerksecke.
Der erste und der zweite Schenkel sind als gemeinsames Extrusionsteil oder als separate
Extrusionsteile ausgebildet. Der erste und/oder der zweite Schenkel weisen ein Material
auf, dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Anputzleiste wird ein dauerhaft dichter Übergang zu einem
Gebäudebauteil sichergestellt. Ebenso wird durch die erfindungsgemäße Abschlussschiene
ein dauerhafter und sicherer Abschluss für eine Bauwerks-Wärmedämmung oder eine Bauwerks-Schalldämmung
sichergestellt. Ebenso wird durch eine erfindungsgemäße Putz-Eckleiste eine dauerhaft
formstabile Ecke gewährleistet.
[0013] Aufgrund der Ausbildung des Festlegungsbereichs und/oder des Anputzbereichs (bei
der Anputzleiste), der Winkelschiene und/oder der Außenleiste (bei der Abschlussschiene)
und des ersten und/oder zweiten Schenkels (bei der Putz-Eckleiste) aus einem Material,
dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist, und somit mehrheitlich
aus nachwachsenden Rohstoffen, können die in der Natur zur Verfügung stehenden Ressourcen
genutzt werden, und eine beachtliche Menge an petrochemischen oder ähnlichen Stoffen,
die zur Herstellung solcher Leisten/Schienen aus Hartkunststoff eingesetzt werden
mussten, kann durch einen nachwachsenden Rohstoff ersetzt werden. Dies schont die
Ressourcen und garantiert eine umweltfreundliche Herstellung.
[0014] Gemäß einer Erkenntnis des Erfinders können nachwachsende Rohstoffe unter Zugabe
wenigstens einer weiteren Komponenten, die für den Zusammenhalt sorgt, extrudiert
werden und eignen sich nach Extrusion gut für die Anforderungen der erfindungsgemäßen
Anputzleiste, der erfindungsgemäßen Abschlussschiene oder der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste
der oben beschriebenen Art.
[0015] Während die erfindungsgemäße Anputzleiste, die erfindungsgemäße Abschlussschiene
und die erfindungsgemäße Putz-Eckleiste, die ja im Einbauzustand nur wenig mit Wasser
in Berührung kommen, im Einbauzustand dauerhaft formstabil bleiben und ihre Funktion
erfüllen können, ist die Entsorgung aufgrund des Hauptbestandteils aus einem nachwachsenden
Rohstoff deutlich vereinfacht. Daher kann auf der Baustelle entstehender Abfall von
solchen Leisten/Schienen, meistens mehrere kurze Stücke, einfacher entsorgt werden
und zersetzt sich nach einem überschaubaren Zeitraum im Erdreich, was die erfindungsgemäße
Leiste/Schiene auch im Hinblick auf die Abfallentsorgung deutlich umweltfreundlicher
macht.
[0016] Alternativ zur Entsorgung von solchen entstehenden Abfälle können diese auch vollständig
recycled und für die Herstellung, insbesondere Extrusion neuer Anputzleisten, Abschlussschienen
und Putz-Eckleisten verwendet werden.
[0017] Der Gewichts- oder Volumenanteil solcher meist recht kurzen Abfall-Leisten/Schienen-Stücke
ist bezogen auf die gesamte Menge an verwendeten Leisten/Schienen verhältnismäßig
gering.
[0018] Generell sind von der erfindungsgemäßen Anputzleiste, von der erfindungsgemäßen Abschlussschiene
und von der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste alle denkbaren Bauformen solcher Anputzleisten,
solcher Abschlussschienen und solcher Putz-Eckleisten umfasst, die ein Material aufweisen,
dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist.
[0019] Gemäß einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste sind der Festlegungsbereich
und der Anputzbereich einstückig ausgebildet. In diesem Fall weisen sowohl der Festlegungsbereich
als auch der Anputzbereich ein Material auf, dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden
Rohstoff ist. Eine solche Anputzleiste dichtet den Gebäude-Übergang zuverlässig ab
und ist verhältnismäßig einfach aufgebaut.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste verfügt der
Festlegungsbereich über einen Klebestreifen zur Befestigung an dem ersten Gebäudebauteil.
Durch einen solchen Klebestreifen wird die Anputzleiste mit ihrem Festlegungsbereich
zuverlässig mit dem Gebäudebestandteil verbunden.
[0021] Der Begriff "Klebestreifen" umfasst auch eine streifenförmig aufgebrachte Klebstoffmenge.
Die Ausführung kann so sein, dass der Klebestreifen, welcher auf einer Seite an die
restliche Anputzleiste anschließt und auf der anderen Seite an dem ersten Gebäudebauteil
anklebbar ist, schon als solches den Festlegungsbereich darstellt. Es wird jedoch
betont, dass es alternative Arten der Ausbildung des Festlegungsbereiches gibt, insbesondere
Anschrauben der Anputzleiste an einem der beiden Gebäudeteile oder Einklemmen in einen
Spalt zwischen dem ersten Bauteil des Gebäudes und der Wärmedämmung oder Fixieren
oder Befestigen an der Dämmung.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist der Anputzbereich
mit einer Rinnenproflierung für eine verbesserte Anhaftung an dem Putz versehen. Durch
eine solche Rinnenprofilierung wird die Oberfläche des Anputzbereichs, mit der der
Putz eine Bindung eingeht, vergrößert, und somit die Anhaftung verbessert.
[0023] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist an dem
Anputzbereich ein Armierungsgewebeabschnitt befestigt, der zum Einputzen bestimmt
ist. Der Armierungsgewebeabschnitt kann dabei beispielsweise in Form eines mit alkalibeständigem
Material beschichteten Glasfasergitters ausgebildet sein. Nach dem Aufbringen des
Putzes befindet sich der Armierungsgewebeabschnitt unter der Putzoberfläche, in den
meisten Fällen ist er seinerseits mittels Spachtelmasse an dem Untergrund befestigt.
Der Armierungsgewebeabschnitt verbessert die Haftung des Putzes am Untergrund und
stellt die dauerhafte Rissfreiheit des Putzes sicher.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste ist eine
abtrennbare oder abbrechbare streifenförmige Schutzlasche vorgesehen. An dieser Schutzlasche,
an der ebenfalls ein Klebestreifen vorgesehen sein kann, kann eine Folie befestigt
werden, die den Fensterrahmen und das Fenster oder den Türrahmen und die Tür, oder
dergleichen, überspannt, und während des Einputzens vor Verschmutzung und Beschädigungen
schützt. Nach dem erfolgten Einputzen wird diese Schutzlasche durch Abtrennen oder
Abbrechen von der restlichen Anputzleiste entfernt und entsorgt, was wenn die Schutzlasche
ebenfalls ein Material aufweist, dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden
Rohstoff ist, besonders umweltfreundlich möglich ist.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste sind der
Festlegungsbereich und der Anputzbereich derart getrennt voneinander ausgebildet,
dass - gegebenenfalls nach Abtrennen einer streifenförmigen Schutzlasche - mittels
einer Führungsverbindung eine Relativbewegung zwischen Festlegungsbereich und Anputzbereich
ermöglicht wird. In diesem Fall ist die Anputzleiste zweiteilig ausgebildet, wobei
ein Teil von dem Festlegungsbereich und der andere Teil von dem Anputzbereich gebildet
wird. Durch eine derartige Relativbeweglichkeit zwischen Festlegungs- und Anputzbereich
können Materialbewegungen, beispielsweise infolge von Temperaturschwankungen oder
Abschwindungen zwischen dem fest mit dem ersten Gebäude-Bauteil verbundenen Festlegungsbereich
und dem fest mit der Putzschicht verbundenen Anputzbereich einfach und zuverlässig
ausgeglichen werden, indem eine Relativbewegung des Anputzbereichs zu dem Festlegungsbereich
ermöglicht. Gleichzeitig wird die Abdichtungsfunktion der Anputzleiste beibehalten,
ohne dass der Putzanschluss oder der Putz Schaden nimmt.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste sind der
Festlegungs- und der Anputzbereich über einen flexiblen Materialabschnitt, der auch
als Schlaufe bezeichnet wird, miteinander verbunden, der eine Relativbewegung zwischen
Festlegungs- und Anputzbereich erlaubt. Auch bei dieser Ausführungsform kann die Anputzleiste
Materialbewegungen, beispielsweise infolge von Temperaturschwankungen zwischen dem
ersten und dem zweiten Gebäude-Bauteil ausgleichen, und zwar durch eine Bewegung,
beispielsweise eine Dehnung des flexiblen Materialabschnitts. Gleichzeitig wird die
Abdichtungsfunktion der Anputzleiste beibehalten, ohne dass der Putz Schaden nimmt.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anputzleiste verfügt diese
über einen Expansionsstreifen, der so ausgebildet ist, dass er - gegebenenfalls nach
Lösen eines Einsperrbereichs - sich in Richtung auf eines der beiden Gebäude-Bauteile
hin ausdehnt und sich daran anlegt, um so eine Abdichtung zwischen beiden Bauteilen
zu gewährleisten.
[0028] Gemäß einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlussschiene ist deren
Außenleiste an deren Winkelschiene angeklebt oder auf deren Winkelschiene aufgesteckt.
Beide Verbindungsarten lassen sich z. B. an der Baustelle problemlos durchführen und
ergeben eine dauerhafte, auch unter widrigen Witterungsbedingungen standhaltende Verbindung.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlussschiene weist
die Außenleiste einen Abschluss-stirnseitigen Schenkel auf, der zur Anlage gegen eine
Abschluss-Stirnseite der Dämmung vorgesehen ist. Mit einem solchen Abschluss-stirnseitigen
Schenkel kann die Außenleiste an der Dämmung einfach und positionsgenau angebracht
werden.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Winkelschiene und die
Außenleiste mittels eines Klebestreifens, insbesondere mittels eines zwischen dem
zweiten Schenkel der Winkelschiene und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel der Außenleiste
vorgesehenen Klebestreifens miteinander verbunden. Dieser Klebestreifen, der auch
eine Menge von aufgebrachtem Kleber umfasst, verbindet die Winkelschiene und die Außenleiste
zuverlässig und dauerhaft, und stellt eine gute Abdichtung dazwischen bereit.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlussschiene ist an
der Außenleiste ein Armierungsgewebeabschnitt für auf die Dämmung aufzubringenden
Putz befestigt, der zum Einputzen bestimmt ist. Der Armierungsgewebeabschnitt kann
dabei beispielsweise in Form eines mit alkalibeständigem Material beschichteten Glasfasergitters
ausgebildet sein. Nach dem Aufbringen des Putzes befindet sich der Armierungsgewebeabschnitt
unter der Putzoberfläche, in den meisten Fällen ist er seinerseits mittels Spachtelmasse
an dem Untergrund befestigt. Der Armierungsgewebeabschnitt verbessert die Haftung
des Putzes am Untergrund und stellt die dauerhafte Rissfreiheit des Putzes sicher.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlussschiene verfügt
die Außenleiste über einen weiteren Schenkel, der eine Tropfnase für Wasser bildet.
Dieser weitere Schenkel kann beispielsweise in der Einbausituation am unteren Ende
der Wärmedämmung nach unten vorragen und den Anteil an Wasser, der von der Außenseite
in Richtung Wärmedämmung und in Richtung Bauwerk gelangt, reduzieren. Dies hält die
Winkelschiene trockener und verhindert auch, in dem Fall, dass die Außenleiste an
die Winkelschiene angeklebt ist, dass zu viel Wasser zu dem Klebestreifen gelangt.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlussschiene ist ein
flexibler Übergangsbereich zwischen dem Außenschenkel und dem Abschluss-stirnseitigen
Schenkel der Außenleiste vorgesehen. Dieser kann eine Positionsänderung zwischen dem
Außenschenkel und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel in einem gewissen Winkelbereich
erlauben, so dass die erfindungsgemäße Abschlussschiene für unterschiedliche Einbausituationen
eingesetzt werden kann.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlussschiene weist
der Übergangsbereich einen Einsteckbereich in Querrichtung für einen Steckverbinder
auf. Somit kann ein Steckverbinder in Querrichtung in den Übergangsbereich eingesteckt,
und die Abschlussschiene kann mit einer in Querrichtung daneben angeordneten Abschlussschiene
verbunden und justiert werden. Bei der daneben angeordneten Abschlussschiene ist dann
vorzugsweise ebenfalls ein Einsteckbereich in Querrichtung vorgesehen, in den der
Steckverbinder eingesteckt werden kann. So kann eine Fixierung der beiden nebeneinander
angeordneten Abschlussschienen gewährleistet werden.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlussschiene bildet
der zweite Schenkel der Winkelschiene einen insbesondere in dessen äußeren Endbereich
angeordneten stufenförmigen Verlauf aus. Insbesondere kann der äußere Endbereich auf
einem Höhenniveau unterhalb des Höhenniveaus des restlichen Bereichs des zweiten Schenkels
der Winkelschiene liegen. Auf dem äußeren Endbereich des zweiten Schenkels wird häufig
die Außenleiste angeklebt oder aufgesteckt. Somit kann erreicht werden, dass die Oberseite
des zweiten Schenkels der Winkelschiene und die Oberseite des Abschluss-stirnseitigen
Schenkels der Außenleiste auf dem gleichen Höhenniveau liegen, was einen günstigen
Anschluss an die darüber angeordnete Wärmedämmung ermöglicht.
[0036] Gemäß einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste wird von
wenigstens einem der Schenkel ein Anputzbereich gebildet. Dadurch wird das Einputzen
der Putz-Eckleiste erleichtert.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste ist bei
wenigstens einem der Schenkel, insbesondere bei beiden Schenkeln, an der der Anlageseite
abgewandten Außenseite ein Armierungsgewebeabschnitt befestigt, der zum Einputzen
bestimmt ist. Der Armierungsgewebeabschnitt kann dabei beispielsweise in Form eines
mit alkalibeständigem Material beschichteten Glasfasergitters ausgebildet sein. Nach
dem Aufbringen des Putzes befindet sich der Armierungsgewebeabschnitt unter der Putzoberfläche,
in den meisten Fällen ist er seinerseits mittels Spachtelmasse an dem Untergrund befestigt.
Der Armierungsgewebeabschnitt verbessert die Haftung des Putzes am Untergrund und
stellt die dauerhafte Rissfreiheit des Putzes sicher.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste ist ein
insbesondere flexibler Übergangsbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Schenkel
vorgesehen. Dieser kann eine Positionsänderung zwischen den beiden Schenkel in einem
gewissen Winkelbereich erlauben, so dass die erfindungsgemäße Putz-Eckleiste für unterschiedliche
Einbausituationen eingesetzt werden kann.
[0039] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste ist der
Übergangsbereich mindestens an der einem einzuputzenden Schenkel zugewandten Seite
mit einer rinnenartigen Profilierung versehen. Durch eine solche Rinnenprofilierung
wird die Oberfläche des Schenkels, mit der der Putz eine Bindung eingeht, vergrößert,
und somit die Anhaftung verbessert.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste weist der
Übergangsbereich einen Einsteckbereich in Querrichtung für einen Steckverbinder auf.
Somit kann ein Steckverbinder in Querrichtung in den Übergangsbereich eingesteckt,
und die Putz-Eckleiste kann mit einer daneben, oder darüber/darunter angeordneten
Putz-Eckleiste verbunden werden. Bei der daneben angeordneten Putz-Eckleiste ist dann
vorzugsweise ebenfalls ein Einsteckbereich in Querrichtung vorgesehen, in den der
Steckverbinder eingesteckt werden kann. So kann eine Fixierung der beiden nebeneinander
angeordneten Putz-Eckleisten gewährleistet werden.
[0041] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die für die erfindungsgemäße Anputzleiste
der oben beschriebenen Art, für die erfindungsgemäße Abschlussschiene der oben beschriebenen
Art und für die erfindungsgemäße Putz-Eckleiste der oben beschriebenen Art gleichermaßen
zutrifft, besteht der Hauptbestandteil des Materials aus Reishülsen bzw. Fasern oder
Mehl daraus, oder aus Holz bzw. Fasern oder Mehl daraus.
[0042] Als besonders vorteilhaft hat sich als Material ein sogenannter wood plastic composite,
also ein Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff herausgestellt.
[0043] Als ein ebenfalls besonders geeignetes Material hat sich eine Mischung aus den Bestandteilen
Reishülsen, Steinsalzen und Mineralöl herausgestellt. Ein solches Material nimmt wenig
bis überhaupt kein Wasser auf, nur die Oberfläche wird benetzt und ist sehr widerstandsfähig.
Insbesondere kann es beliebig bearbeitet werden, beispielsweise gesägt, geschnitten,
gebohrt, geschliffen, lackiert und geölt werden. Es reißt und splittert nicht, und
entstehende Abfälle sind vollständig recyclebar.
[0044] Als weiterer besonders geeigneter Hauptbestandteil haben sich Naturfasern wie Flachs,
Hanf oder andere Faserpflanzen bewährt.
[0045] Als besonders geeignetes Trägermaterial hat sich Lignin bewährt, das ein Polymer
ist.
[0046] Eine Mischung aus Lignin mit Naturfasern, wie Flachs, Hanf oder anderen Faserpflanzen,
bildet einen unter Temperaturerhöhung verarbeitungsfähigen Verbundwerkstoff, der ebenfalls
ein besonders geeignetes Material darstellt.
[0047] Ein weiteres geeignetes Material ist Bio-Polyethylen.
[0048] Ein weiteres geeignetes Material ist eine Mischung aus Co-Polyester und Polymilchsäure
PLA, die eine große Menge von natürlichem nachwachsendem Rohstoff enthalten kann.
[0049] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel können der Festlegungsbereich und/oder der
Anputzbereich der erfindungsgemäßen Anputzleiste der oben beschriebenen Art, die Winkelschiene
und/oder die Außenleiste der erfindungsgemäßen Abschlussschiene der oben beschriebenen
Art und der erste und/oder der zweite Schenkel der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste
der oben beschriebenen Art aus einem vorstehend angegebenen Materialien bestehen.
Allen diesen Materialien ist gemein, dass sie extrudiert werden können, was sie für
die Herstellung des Festlegungsbereichs und/oder des Anputzbereichs der erfindungsgemäßen
Anputzleiste der oben beschriebenen Art, der Winkelschiene und/oder der Au-βenleiste
der erfindungsgemäßen Abschlussschiene der oben beschriebenen Art und des ersten und/oder
des zweiten Schenkel der erfindungsgemäßen Putz-Eckleiste der oben beschriebenen Art
geeignet macht, da diese durch Extrusion hergestellt werden.
[0050] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
beiliegenden Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer ersten Anputzleiste gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Anputzleiste gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Abschlussschiene gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht einer Putz-Eckleiste gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel
der Erfndung.
[0051] Die erste Anputzleiste 2, die zweite Anputzleiste 26, die Abschlussschiene 68 und
die Putz-Eckleiste 96 sind nachfolgend stellvertretend für beliebige Anputzleisten,
Abschlussschienen und Putz-Eckleisten beschrieben, bei denen wenigstens ein Hauptbereich
im Wege der Extrusion aus einem Material hergestellt worden ist, dessen Hauptbestandteil
aus einem nachwachsenden Rohstoff ist, und somit ein Extrusionsteil aus einem Material
darstellt, dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist. Die Extrusionsteile
sind günstig herstellbar und zeichnen sich durch einen über ihre gesamte Länge gleichbleibenden
Profilquerschnitt aus.
[0052] Fig. 1 und 2 zeigen die Anputzleisten 2 und 26 jeweils im Auslieferungszustand, bei
dem die streifenförmige Schutzlasche noch nicht abgetrennt worden ist.
[0053] Die in Fig. 1 exemplarisch dargestellte erste Anputzleiste 2 umfasst einen Festlegungsbereich
4 und einen Anputzbereich 10 mit einem Armierungsgewebeabschnitt 18 und eine streifenförmige
Schutzlasche 22.
[0054] Der Festlegungsbereich 4 und der Anputzbereich 10 sind integral miteinander ausgebildet,
so dass die vorliegende Anputzleiste 2 auch als einstückige Anputzleiste 2 bezeichnet
werden kann.
[0055] Die streifenförmige Schutzlasche 22 ist mittels einer Abbrech-Materialbrücke 24 mit
einer Putzendseite 14 des Anputzbereichs 10 verbunden. Die streifenförmige Schutzlasche
22 verfügt noch über einen Abstandssteg, der im Montagezustand der Anputzleiste 2
an der Außenseite eines ersten Gebäude-Bauteils anliegen kann.
[0056] Der Festlegungsbereich 4, der Anputzbereich 10 und die streifenförmige Schutzlasche
22 sind gemeinsam im Wege der Extrusion aus einem Material hergestellt worden, dessen
Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist, das nachfolgend noch genauer
beschrieben wird.
[0057] Der Festlegungsbereich 4 wird vorliegend von einer in Fig. 1 waagrecht verlaufenden
Basiswand 6 und einem daran fixierten Klebestreifen 8 gebildet, der zur Befestigung
an einem ersten Gebäude-Bauteil, beispielsweise einem Fenster- oder Türrahmen, bestimmt
ist. Das erste Gebäude-Bauteil, an dem der Klebestreifen 8 anliegt, kann auch als
Fensterbank, als Balken, als Metallverbindung, oder als Lisene ausgebildet sein.
[0058] Der Anputzbereich 12 wird von der Außenseite des Wegragschenkels 12, von der von
dem Fenster- oder Türrahmen weggerichteten Putzendseite 14 und von dem Armierungsgewebeabschnitt
18 gebildet.
[0059] An der Unterseite hat die erste Anputzleiste 2 einen gestuften Verlauf, die Unterseite
der Putzendseite 14 liegt, bezogen auf die Einbausituation, näher an dem Fenster-/Türrahmen
als die Unterseite der Basiswand 6.
[0060] Der Armierungsgewebeabschnitt 18 ist vorliegend mit dem Wegragschenkel 12 mittels
einer Verbindung, die vorliegend exemplarisch als Ultraschallverschweißung 20 dargestellt
ist, verbunden.
[0061] Die von dem Fenster- oder Türrahmen weggerichtete Putzendseite 14 und die von der
Wärmedämmung in Richtung zu der gegenüberliegenden Fenster- oder Türrahmenseite gerichtete
Oberfläche des Wegragschenkels 12 sind mit einer Rinnenprofilierung 16 zur Verbesserung
der Anhaftung des Putzes versehen.
[0062] Auf der Baustelle wird zunächst die Anputzleiste 2 auf die entsprechende, durch die
Maße der Fenster- oder Türöffnung vorgegebene Länge abgeschnitten und danach am Übergang
zwischen Fenster-/Türrahmen und Wärmedämmung angebracht, indem die Anputzleiste 2
mit ihrem Festlegungsbereich 4 in den Spalt zwischen Fenster- oder Türrahmen und Wärmedämmung
eingeschoben wird, sodass die Anputzleiste 2 mit der Oberseite ihrer Basiswand 6 an
der spaltseitigen Stirnseite der Wärmedämmung anliegt, mit der Rückseite ihres Wegragschenkels
12 auf der Außenseite der Wärmedämmung aufliegt und mit dem Klebestreifen 8 an der
Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens angeklebt wird.
[0063] Nach Überspannen des Fensters mit Fensterrahmen oder der Tür mit Türrahmens mit einer
Folie, die an der streifenförmigen Schutzlasche 22 befestigt, insbesondere angeklebt
wird, erfolgt das Verputzen. Dabei wird, ggf. nach vorherigem Aufbringen einer Spachtelmasse
hinter dem Armierungsgewebeabschnitt 18 eine den Armierungsgewebeabschnitt 18 und
den Anputzbereich 10 bis zu einer Putzabzugskante einbettende Putzschicht aufgebracht,
die im Wesentlichen durch das Ende der Putzendseite 14 gebildet wird, an die sich
die streifenförmige Schutzlasche 22 anschließt. Die streifenförmige Schutzlasche 22
wird nach erfolgtem Einputzen abgebrochen und entfernt.
[0064] Der Klebestreifen 8 kann eine gewisse Ausdehn- und Schrumpffähigkeit haben, um Abstandsänderungen
zwischen der Unterseite der Basiswand 6 und der Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens
in gewissen Grenzen auszugleichen, was eine gute Abdichtung bei sich ändernden Bedingungen
gewährleistet.
[0065] Alternativ zum Vorsehen eines Klebestreifens 8 kann das Element 8 auch als Expansionsstreifen
mit einer gewissen Ausdehn- und Schrumpffähigkeit ausgebildet sein, ohne dass an seiner
dem Fenster- oder Türrahmen zugewandten Seite eine Klebung erfolgen muss. In diesem
Falle erfolgt ein Einsetzen und quasi ein Verspannen in dem Spalt oder ein Befestigen
an der Dämmung. Dadurch können ebenfalls Abstandsänderungen zwischen der Unterseite
der Basiswand 6 und der Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens in gewissen Grenzen
ausgeglichen werden, was eine gute Abdichtung bei sich ändernden Bedingungen gewährleistet.
[0066] Die in Fig. 2 exemplarisch dargestellte zweite Anputzleiste 26 verfügt wie die erste
Anputzleiste 2 über einen Festlegungsbereich 28, der mit einem Abschnitt an einem
ersten Gebäude-Bauteil, insbesondere einem Fenster- oder Türrahmen befestigbar ist,
über einen Anputzbereich 40, der vorliegend als verschiebbarer Vorderbereich 40 ausgebildet
ist, an dem ein Armierungsgewebeabschnitt 64 befestigt ist und der zusammen mit dem
Armierungsgewebeabschnitt 64 zum Einbetten in eine Putzschicht bestimmt ist, sowie
über eine streifenförmige Schutzlasche 26.
[0067] Bei der streifenförmigen Schutzlasche 60 ist nun die auf der Außenseite aufgebrachte
Klebeschicht erkennbar, sie ist über eine Abbrech-Materialbrücke 62 sowohl mit dem
Festlegungsbereich 28 als auch mit dem Anputzbereich 40 verbunden, ansonsten stimmt
sie mit der streifenförmigen Schutzlasche 22 aus Fig. 1 überein und wird im Folgenden
nicht noch einmal erläutert.
[0068] Anders als die einteilig ausgebildete erste Anputzleiste 2 ist die zweite Anputzleiste
26 nun zweiteilig ausgebildet, mit einem Festlegungsbereich 28 und einem dazu verschiebbaren
Anputzbereich 40.
[0069] Der Festlegungsbereich 28 umfasst eine Basiswand 30 mit einem an deren Unterseite
angebrachten Klebestreifen 32, der mit seiner Unterseite im montierten Zustand der
Anputzleiste 26 an dem Fenster- oder Türrahmen dichtend anliegt und gegebenenfalls
damit verklebt ist.
[0070] Falls es sich um einen Expansionsstreifen 32 aus einem flexiblen Material handelt,
so kann dieser zusammengedrückt werden und sich wieder ausdehnen, um so Abstandsänderungen
zwischen der Unterseite der Basiswand 30 und der Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens
in gewissen Grenzen ausgleichen zu können.
[0071] Am rechten außenseitigen Ende der Basiswand 38 erstreckt sich eine Schutzlippe 34
nach unten. Diese Schutzlippe kann aus einem weicheren flexiblen Kunststoffmaterial
ausgebildet sein und somit eine gewisse Flexibilität aufweisen. Eine solche flexible
Schutzlippe 34 legt sich im eingebauten Zustand der zweiten Anputzleiste 26 an die
Oberfläche des Fenster- oder Türrahmens an, und zwar an einer Position außerhalb des
Klebestreifens 32 und verhindert somit zuverlässig, dass Feuchtigkeit zu dem Klebestreifen
32 gelangen kann. Die Schutzlippe 34 kann insbesondere zusammen mit der Basiswand
30 und dem nachfolgend noch näher erläuterten Führungsfortsatz 36, mit dem Anputzbereich
40 und der streifenförmigen Schutzlasche 60 koextrudiert werden.
[0072] Ein Führungsfortsatz 36 ragt nach oben hin von der Basiswand 30 weg und ist integral
mit dieser ausgebildet. Dieser Führungsfortsatz 36 umfasst einen zuoberst angeordneten
verbreiterten Endkopf 38, einen darunterliegenden Fortsatz-Wandbereich geringerer
Wandstärke und einen die Verbindung mit der Basiswand 30 bildenden Fortsatz-Wandbereich
von weiter verringerter Wandstärke.
[0073] Der verschiebbare Anputzbereich 40 gliedert sich in einen zuoberst angeordneten Wegragschenkel
36, einen dahinter ansetzenden Aufnahmeraum 42 mit innen gelegener Wärmedämmungs-Anlageseite
48 und äußerer Putzseite 54, wobei der Wegragschenkel 46 eine innere Putzseite 50
und eine äußere Putzseite 54 aufweist, und in eine am unteren äußeren Ende des Aufnahmeraums
42 ansetzende und nach außen verlaufende Putzendseite 56.
[0074] Der Aufnahmeraum 42 ist so bemessen, dass das vordere Ende des Endkopfs 38 bei vollständig
in dem Aufnahmeraum 42 gelegenem Führungsfortsatz 36 und demgemäß bei Anlage der hinteren
Endfläche der Seitenwände des Aufnahmeraums 42 an der Vorderseite der Basiswand 30
in geringem Abstand zur oberen Wand des Aufnahmeraums 42 positioniert ist. An dem
unteren Ende der Innenseiten des Aufnahmeraums 42 setzen einander gegenüberliegende
Führungsvorsprünge 44 an und erstrecken sich so weit innen, bezogen auf die Symmetrieachse
des Aufnahmeraums 42, dass sie den Führungsfortsatz 36 dazwischen aufnehmen und führen.
In der gezeigten Position des Führungsfortsatzes 36 greifen die Führungsvorsprünge
44 in den untersten Bereich des Führungsfortsatzes 36 mit verringerter Wandstärke
ein und halten diesen Führungsfortsatz 36 und somit den gesamten Festlegungsbereich
36 bezüglich dem verschiebbaren Anputzbereich 40 in der minimalen Verschiebeposition.
Die Führungsvorsprünge 44 können dabei aus einem gegenüber dem Material des verschiebbaren
Anputzbereichs 40 weicherem Kunststoffmaterial bestehen.
[0075] Wenn man sich vorstellt, dass die Abbrech-Materialbrücke bzw. die AbbrechMaterialbrücken
62 des Festlegungsbereichs 28 und des verschiebbaren Anputzbereichs 40 zu der streifenförmigen
Schutzlasche 60 durchtrennt werden, kann der Anputzbereich 40 gegenüber dem Festlegungsbereich
28 verschoben werden, und zwar bis zu einer maximalen Verschiebeposition, bei der
die Führungsvorsprünge 44 an den Endkopf 38 anschlagen. Dadurch können Bewegungen
zwischen Wärmedämmung/Putzschicht und Fenster-/Türrahmen auf besonders vorteilhafte
Weise kompensiert werden.
[0076] Von einem Mittenbereich der oberen Wand des Aufnahmeraums 42 erstreckt sich der obere
Wegragschenkel 46 nach oben. Die innere Putzseite 50 und die äußere Putzseite 52 des
Wegragschenkels 46, die äußere Putzseite 54 der äußeren Wand des Aufnahmeraums 42
und die Putzendseite 56 sind mit einer Rinnenprofilierung 58 versehen, um die Oberfläche,
an welcher der Putz anhaftet, zu vergrößern, und somit eine bessere Verbindung mit
dem Putz zu schaffen. Diese Rinnenprofilierung 58 kann sich, wie in Fig. 2 ersichtlich,
auch über die vordere Wand des Aufnahmeraums 42 erstrecken.
[0077] An der äußeren Putzseite 52 des Wegragschenkels 46 ist ein in Fig. 2 sich nach vorne
erstreckender Armierungsgewebeabschnitt 64 befestigt, und zwar mittels einer hier
beispielhaft gezeigten Ultraschallverschweißung 66.
[0078] Bei der Montage der zweiten Anputzleiste 26 muss kein Spalt zwischen Wärmedämmung
und Fenster-/Türrahmen vorhanden sein.
Auf der Baustelle wird zunächst die Anputzleiste 26 auf die entsprechende, durch die
Maße der Fenster- oder Türöffnung vorgegebene Länge abgeschnitten und danach am Übergang
zwischen Fenster-/Türrahmen und Wärmedämmung angebracht, indem sie mit der Wärmedämmungs-Anlageseite
48 an die Wärmedämmung angelegt und mit dem Klebestreifen 32 an den Fenster-/Türrahmen
angelegt und verklebt. Danach wird die Schutzfolie über den Fenster- oder Türrahmen
gespannt und an der Klebeschicht der streifenförmigen Schutzlasche 60 fixiert. Dann
erfolgt das Einputzen des Anputzbereichs 40, gegebenenfalls nach zuvor erfolgtem Anbringen
von Spachtelmasse hinter dem Armierungsgewebeabschnitt 64. Diese Spachtelmasse kann
dabei insbesondere den Zwischenraum zwischen der Außenseite der Wärmedämmung und zum
Armierungsgewebeabschnitt 64 ausfüllen. Beim Putzen erstreckt sich die Putzschicht
entweder über den gesamten, mit Rinnenprofilierung 58 versehenen Bereich des Anputzbereichs
40 oder, falls Spachtelmasse aufgebracht worden ist, über die äußeren Putzseiten 52,
54 und über die Putzendseite 56 bis zur Putzendkante, die durch das Ende der Putzendseite
56 definiert ist.
[0079] Nach dem erfolgten Einputzen kann die streifenförmige Schutzlasche 60 entfernt werden,
indem die Abbrechmaterialbrücken 62 durchtrennt, beispielsweise von Hand abgezogen
werden, gegebenenfalls unter Anschneiden der Enden.
[0080] Durch das Durchtrennen der Abbrechmaterialbrücke 62, die über die streifenförmige
Schutzlasche 60 vorher noch den Festlegungsbereich 28 und den verschiebbaren Anputzbereich
40 zusammengehalten hat, ist der verschiebbare Anputzbereich 40 nun von dem Festlegungsbereich
28 entkoppelt und kann sich durch die Konstruktion mit Führungsfortsatz 36, Endkopf
38, und Aufnahmeraum 42 mit Führungsvorsprüngen 44 gegenüber der Basiswand 30 bewegen,
und somit Bewegungen zwischen Wärmedämmung und Putzschicht sowie Fenster-/Türrahmen
ausgleichen.
[0081] Bei der zweiten Anputzleiste 26 handelt es sich um eine beispielhaft beschriebene
zweiteilige Anputzleiste, bei der zwei Bereiche 28 und 40 gegeneinander verschoben
werden können, um Bewegungen zwischen Wärmedämmung/Putzschicht und Fenster-/Türrahmen
ausgleichen zu können.
[0082] Von der Erfindung sind auch andere zweiteilige Anputzleisten erfasst, insbesondere
auch zweiteilige Anputzleisten, die wenigstens teilweise in einen Spalt zwischen Wärmedämmung
und Fenster-/Türrahmen eingeschoben werden.
[0083] Die in Fig. 3 gezeigte Abschlussschiene 68 umfasst eine Winkelschiene 70 und eine
damit verbundene Außenleiste 80.
[0084] Die Winkelschiene 70 verfügt über einen ersten Schenkel 72, der zur Anlage an einem
hier nicht gezeigten Bauwerk, beispielsweise an einer Wand vorgesehen ist, und der
beispielsweise durch eingeschossene Bolzen oder durch Schrauben daran befestigt werden
kann, und über einen zweiten, im Wesentlichen waagrecht verlaufenden Schenkel 74,
der an der Unterseite des ersten Schenkels 72 ansetzt, sich von dort waagrecht nach
außen fortsetzt und an seinem von der Wand abgelegenen Ende eine Stufe 76 nach unten
aufweist.
[0085] Die Außenleiste 80 verfügt weiterhin über einen im Wesentlichen waagrecht verlaufenden
Abschluss-stirnseitigen Schenkel 82 und über einen damit über einen Übergangsbereich
76 verbundenen, nach oben ragenden Außenschenkel 84. Der Abschluss-stirnseitige Schenkel
82 ist oberhalb der Stufe 76 des zweiten Schenkels 74 der Winkelschiene 70 angeordnet
und mittels eines Schaumstoff-Klebebands oder komprimierten Dichtbands 78 auf den
nach unten zurückgesetzten Stufenendbereich 76 aufgeklebt. Dabei bilden die Oberseite
des zweiten Schenkels 74 (mit Ausnahme des Abschnitts der Stufe 76) und die Oberseite
des Abschluss-stirnseitigen Schenkels 82 im vorliegenden Beispiel eine Ebene.
[0086] An der Außenseite des Außenschenkels 84 ist ein Armierungsgewebeabschnitt 92 mittels
geeigneten Befestigungen, die vorliegend als Ultraschallverschweißungen 94 ausgeführt
sind, verbunden.
[0087] Der Übergangsbereich 86 zwischen Abschluss-stirnseitigem Schenkel 82 und Außenschenkel
84 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel gerundet ausgebildet und beschreibt in
etwa einen Halb- oder Zweidrittelkreis mit Öffnung schräg nach innen oben, so dass
hier in Querrichtung ein Einsteckbereich für einen Steckverbinder gebildet wird. An
den schräg nach unten innen und schräg nach oben außen liegenden Außenwandbereichen
ist jeweils eine Rinnenprofilierung 104 ausgebildet, und der rechte Außenwandbereich
des Übergangsbereichs 86 bildet eine Putzabzugskante bzw. eine Putzendseite.
[0088] Des Weiteren ist eine Tropfnasenlippe 90 vorgesehen, die sich von dem rechten unteren
Endbereich des Übergangsbereichs 86 nach unten schräg nach innen erstreckt. Durch
eine solche Tropfnasenlippe 90 wird erreicht, dass die Unterseite der Winkelschiene
70 trocken bleibt und dass der Anteil an Wasser, der zu dem Klebestreifen 78 gelangen
kann, minimiert wird.
[0089] Bei der Verwendung der Abschlussschiene 68 arbeitet man normalerweise so, dass, ggf.
nach Abschneiden der Abschlussschiene 68 auf die entsprechende vorgegebene Länge,
zunächst die Winkelschiene 70 an der Gebäudewand befestigt wird, normalerweise mehrere
Winkelschienen 70 eine nach der anderen entlang der Länge der Wand befestigt werden,
wobei an den Übergängen mit Überlappung gearbeitet werden kann oder wobei an den Übergängen
Steckverbinder, die in die Übergangsbereiche 86 eingreifen, angebracht werden, die
jeweils zwei benachbarte Abschlussschienen 68 miteinander verbinden.
[0090] Dann wird die Außenleiste 80 aufgeklebt, normalerweise mehrere, eine nach der anderen
entlang der Länge der Winkelschienen 70. Dann werden die Wärmedämmungen eingebracht,
und zwar so, dass sie mit ihrer Gebäudeseite an dem ersten Schenkel 72 und darüber
an der Wand anliegen und dass sie mit der Unterseite auf dem zweiten Schenkel 74 der
Winkelschiene 70 und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel 82 aufliegen. Beim Einbringen
und Aufsetzen der Dämmung kann der Außenschenkel 74 mitsamt Armierungsgewebeabschnitt
92 nach außen geschwenkt werden. Die Dämmung wird in üblicher Weise an der Wand befestigt.
[0091] Jetzt wird der Armierungsgewebeabschnitt 92 von außen her mit Spachtelmasse auf der
Außenseite der Wärmedämmung befestigt. Es versteht sich, dass nach oben hin weiteres
Armierungsgewebe, das nicht eingezeichnet ist, überlappend an dem Armierungsgewebeabschnitt
92 anschließt und ebenfalls an der Dämmung befestigt wird. Nachdem die Spachtelmasse
angezogen hat oder erhärtet ist, wird außenseitig eine Putzschicht aufgetragen. Dabei
kann der in Fig. 3 am weitesten außen gelegene Übergangsbereichsabschnitt 86 als Abzugskante
dienen.
[0092] Die Putzeckleiste 96 der Fig. 4 weist wie die Außenleiste 80 der Abschlussschiene
68 einen ersten in Fig. 4 waagerecht verlaufenden Schenkel 98, einen zweiten, in Fig.
4 senkrecht, also nach oben verlaufenden Schenkel 100, und einen Übergangsbereich
102 auf, der das rechte Ende des ersten Schenkels 98 und das untere Ende des zweiten
Schenkels 100 miteinander verbindet und im Wesentlichen den Verlauf eines Halb- oder
Zweidrittelkreises beschreibt, so dass die Schenkel 98 und 100 gegeneinander verschwenkt
werden können und dass ein Steckverbinder oder Steckzapfen in Querrichtung in den
Übergangsbereich 102 eingebracht werden kann, um zwei in Querrichtung nebeneinander
liegende Putz-Eckleisten 96 miteinander zu verbinden.
[0093] An der Unterseite des ersten Schenkels 98 ist mittels geeigneter Verbindungen, die
hier exemplarisch als Ultraschallverschweißungen 112 dargestellt sind, ein erster
Armierungsgewebeabschnitt 110 befestigt, der in Richtung des ersten Schenkels 98 nach
links verläuft. Ebenso ist an der Außenseite des zweiten Schenkels 100 ein zweiter
Armierungsgewebeabschnitt 114 mittels geeigneten Verbindungen, die hier exemplarisch
als Ultraschallverschweißungen 116 dargestellt sind, befestigt. Dieser zweite Armierungsgewebeabschnitt
114 verläuft in Richtung des zweiten Schenkels 100 nach oben.
[0094] Der nach links unten weisende und der nach rechts oben weisende Außenwandbereich
des Übergangsbereichs 102 ist jeweils mit einer Rinnenprofilierung 104 zur Verbesserung
der Anhaftung des Putzes versehen.
[0095] Der am Weitesten unten gelegene Wandabschnitt des Übergangsbereichs 102 bildet eine
erste Putzabzugskante 106 und der am Weitesten rechts gelegene Wandabschnitt des Übergangsbereichs
102 bildet eine zweite Putzabzugskante 108. Durch Verbiegen der Schenkel 98 und 100
zueinander kann die Putz-Eckleiste 96 auf praktisch jeden erforderlichen Winkel an
einer Ecke eingestellt werden.
[0096] Beim Verputzen von Gebäudeecken wird wie folgt vorgegangen. Zunächst werden die Putz-Eckleiste
96, in der Praxis mehrere neben- oder übereinander angeordnete Putz-Eckleisten 96
an die Gebäudeecke angelegt und in üblicher Weise mit dem Gebäude verbunden, beispielsweise
durch das Einschießen von Bolzen. Hierbei kann man mit Überlappung arbeiten, oder
es können aneinander angrenzende Putz-Eckleisten durch Steckverbinder bzw. Steckzapfen,
die in die Übergangsbereiche 102 der benachbarten Putz-Eckleisten 96 eingesetzt werden,
miteinander verbunden werden können. Dann werden die Armierungsgewebeabschnitte 102
von außen mit Spachtelmasse an den Gebäudewänden beidseits der Gebäudeecke befestigt,
und daran anschließend können weitere hier nicht gezeigte Armierungsgewebeabschnitte
angebracht und ebenfalls mit Spachtelmasse an der Gebäudewand befestigt werden. Nun
wird beidseits der Gebäudeecke von außen her auf beide Wände der Putz aufgetragen,
wobei die Putzabzugskanten 106 und 108 hier die Dicke der aufzubringenden Putzschicht
vorgeben können. Nach dem Erhärten-Lassen der Putzschicht ist die Gebäudeecke fertig
verputzt.
[0097] Wenn die Extrusionsteile der Anputzleisten 2 und 26, dies sind bei der ersten Anputzleiste
die Basiswand 6, der Wegragschenkel 12, die Putzendseite 14 und die streifenförmige
Schutzlasche 22, bei der zweiten Anputzleiste 26 die Basiswand 30 mit Führungsfortsatz
36 des Festlegungsbereichs 28, der Aufnahmeraum 42, der Wegragschenkel 46 und die
Putzendseite 56 des Anputzbereichs 40 und die streifenförmige Schutzlasche 60, bei
der Abschlussschiene 68 die Winkelschiene 70 mit ihren beiden Schenkeln 72 und 74
und die Außenleiste 80 mit ihren Schenkeln 82 und 84 und mit ihrem Übergangsbereich
86 samt Tropfnase 90 und bei der Putz-Eckleiste 96 die beiden Schenkel 98 und 100
mitsamt Übergangsbereich 102, aus einem Material sind, dessen Hauptbestandteil aus
einem nachwachsenden Rohstoff ist, so können die Anputzleisten 2 und 26, die Abschlussschiene
68 und die Putz-Eckleiste 96 umweltfreundlicher und Ressourcen-schonender hergestellt
werden, und es können bei der Produktion anfallender Ausschuss und auf der Baustelle
entstehender Leisten- bzw. Schienen-Abfall besser und umweltfreundlicher entsorgt
werden, weil eine deutlich schnellere Zersetzung im Erdreich erfolgt und daher eine
umweltfreundlichere Entsorgung gegeben ist, oder anfallender Ausschuss und entstehender
Leisten- bzw. Schienen-Abfall kann recycled werden.
[0098] Als besonders geeigneter Hauptbestandteil haben sich bei Tests des vorliegenden Anmelders
Reishülsen, insbesondere Mehl oder Fasern daraus, Holz, insbesondere Mehl oder Fasern
daraus, oder eine Mischung davon bewährt.
[0099] Diese Hauptbestandteile werden dabei insbesondere mit einem geeigneten Trägermaterial
versehen, das dafür sorgt, dass das Verbundmaterial fest und formstabil ist und extrudiert
werden kann.
[0100] Ein besonders geeignetes Verbundmaterial stellt ein sogenannter wood plastic composite,
also ein Holz-Kunststoff-Verbundmaterial dar.
[0101] Ein weiteres besonders geeignetes Verbundmaterial besteht aus den Bestandteilen Reishülsen,
Steinsalzen und Mineralöl. Ein besonders geeignetes Material ist ein Verbundmaterial
aus Reishülsen mit einem Anteil von 50-70, insbesondere von etwa 60%, Steinsalz mit
einem Anteil von 17-27, insbesondere von 22%, und mit einem Anteil an Mineralöl von
13-23, insbesondere von etwa 18%. Ein solches Verbundmaterial hat eine Dichte von
etwa 1.46 g/cm
3 und einen thermischen Längenausdehnungskoeffzienten von 3,6 x 10 (-5) m/mC.
[0102] Als weiterer besonders geeigneter Hauptbestandteil haben sich Naturfasern wie Flachs,
Hanf oder andere Faserpflanzen bewährt.
[0103] Als besonders geeignetes Trägermaterial hat sich Lignin bewährt, das ein Polymer
ist.
[0104] Eine Mischung aus Lignin mit Naturfasern, wie Flachs, Hanf oder anderen Faserpflanzen,
bildet einen unter Temperaturerhöhung verarbeitungsfähigen Verbundwerkstoff, der unter
anderem extrudiert werden kann und ein ebenfalls besonders geeignetes Material darstellt.
[0105] Ein weiteres geeignetes Material ist Bio-Polyethylen.
[0106] Ein weiteres geeignetes Material ist eine Mischung aus Co-Polyester und Polymilchsäure
PLA, die eine große Menge von natürlichem nachwachsendem Rohstoff enthalten kann.
Bezugszeichenliste
[0107]
- 2
- erste Anputzleiste
- 4
- Festlegungsbereich
- 6
- Basiswand
- 8
- Klebestreifen
- 10
- Anputzbereich
- 12
- Wegragschenkel
- 14
- Putzendseite
- 16
- Rinnenprofilierung
- 18
- Armierungsgewebeabschnitt
- 20
- Ultraschallverschweißung
- 22
- streifenförmige Schutzlasche
- 24
- Abbrech-Materialbrücke
- 26
- zweite Anputzleiste
- 28
- Festlegungsbereich
- 30
- Basiswand
- 32
- Klebestreifen
- 34
- Schutzlippe
- 36
- Führungsfortsatz
- 38
- Endkopf
- 40
- verschiebbarer Vorderbereich/Anputzbereich
- 42
- Aufnahmeraum
- 44
- Führungsvorsprünge
- 46
- Wegragschenkel
- 48
- Wärmedämmungs-Anlageseite
- 50
- innere Putzseite
- 52
- äußere Putzseite
- 54
- äußere Putzseite
- 56
- Putzendseite
- 58
- Rinnenprofilierung
- 60
- streifenförmige Schutzlasche
- 62
- Abbrechmaterialbrücke
- 64
- Armierungsgewebeabschnitt
- 66
- Ultraschallverschweißung
- 68
- Abschlussschiene
- 70
- Winkelschiene
- 72
- erster Schenkel
- 74
- zweiter Schenkel
- 76
- Endstufe
- 78
- Kleberstreifen
- 80
- Außenleiste
- 82
- Abschluss-stirnseitiger Schenkel
- 84
- Außenschenkel
- 86
- Übergangsbereich/Steckverbinder-Einsteckbereich
- 88
- Rillenproflierung
- 90
- Tropfnasenlippe
- 92
- Armierungsgewebeabschnitt
- 94
- Ultraschallverschweißung
- 96
- Putz-Eckleiste
- 98
- erster Schenkel
- 100
- zweiter Schenkel
- 102
- Übergangsbereich/Steckverbinder-Einsteckbereich
- 104
- Rinnenprofilierung
- 106
- erste Putzabzugskante
- 108
- zweite Putzabzugskante
- 110
- erster Armierungsgewebeabschnitt
- 112
- Ultraschallverschweißungen
- 114
- zweiter Armierungsgewebeabschnitt
- 116
- Ultraschallverschweißungen
1. Anputzleiste zur Platzierung an einem Übergang zwischen einem ersten Bauteil eines
Gebäudes, insbesondere einem Fenster- oder Türrahmen, einer Fensterbank, einem Balken,
einer Metallverbindung oder einer Lisene, und einem zweiten Bauteil eines Gebäudes,
insbesondere einer Wärmedämmung und/oder einer Putzschicht, aufweisend:
einen Festlegungsbereich (4), mit dem die Anputzleiste (2) an wenigstens einem Bauteil
des Übergangs befestigbar ist; und
einen Anputzbereich (10), der zum Einputzen in die Putzschicht und/oder zur festen
Verbindung mit der Wärmedämmung bestimmt ist;
wobei der Festlegungsbereich (4) und der Anputzbereich (10) als ein gemeinsames Extrusionsteil
oder als separate Extrusionsteile ausgebildet sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
der Festlegungsbereich (4) und/oder der Anputzbereich (10) ein Material aufweisen,
dessen Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist.
2. Anputzleiste nach Anspruch 1, wobei der Festlegungsbereich (4) und der Anputzbereich
(10) einstückig ausgebildet sind;und/oder wobei der Festlegungsbereich (4) über einen
Klebestreifen (8) zur Befestigung an dem ersten Gebäudebestandteil verfügt.
3. Anputzleiste nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Festlegungsbereich (28) und der Anputzbereich
(40) derart getrennt voneinander ausgebildet sind, dass - gegebenenfalls nach Abtrennen
einer streifenförmige Schutzlasche (60) - mittels einer Führungsverbindung eine Relativbewegung
zwischen Festlegungsbereich (28) und Anputzbereich (40) ermöglicht wird.
4. Anputzleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Festlegungsbereich
und der Anputzbereich über einen flexiblen Materialabschnitt miteinander verbunden
sind, der eine Relativbewegung zwischen Festlegungsbereich und Anputzbereich erlaubt.
5. Anputzleiste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Expansionsstreifen
mit verzögerter Expansion vorgesehen ist, der so ausgebildet ist, dass er - gegebenenfalls
nach Lösen eines Einsperrbereichs - sich in Richtung auf eines der beiden Gebäude-Bauteile
hin ausdehnt und daran anlegt.
6. Abschlussschiene für eine Bauwerks-Wärmedämmung oder eine Bauwerks-Schalldämmung,
aufweisend:
eine Winkelschiene (70), deren erster Schenkel (72) zur Befestigung an dem Bauwerk
und deren zweiter Schenkel (74) zur Anlage gegen eine Abschluss-Stirnseite der Dämmung
vorgesehen ist; und
eine Außenleiste (80), die am Endbereich des zweiten Schenkels (74) der Winkelschiene
(70) befestigt ist und einen Außenschenkel (84) zur Anlage an der Außenseite der Dämmung
aufweist,
wobei die Winkelschiene (70) und die Außenleiste (80) als gemeinsames Extrusionsteil
oder als separate Extrusionsteile ausgebildet sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Winkelschiene (70) und/oder die Außenleiste (80) ein Material aufweisen, dessen
Hauptbestandteil aus einem nachwachsenden Rohstoff ist.
7. Abschlussschiene nach Anspruch 6, wobei die Außenleiste (80) an die Winkelschiene
(70) angeklebt oder auf die Winkelschiene (70) aufgesteckt ist; und/oder wobei die
Außenleiste (80) einen Abschluss-stirnseitigen Schenkel (82) aufweist, der zur Anlage
gegen eine Abschluss-Stirnseite der Dämmung vorgesehen ist; und/oder wobei die Außenleiste
(80) über einen weiteren Schenkel (90) verfügt, der eine Tropfnase für Wasser bildet.
8. Abschlussschiene nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Winkelschiene (70) und die Außenleiste
(80) mittels eines Klebestreifens (78), insbesondere mittels eines zwischen dem zweiten
Schenkel (74) der Winkelschiene (70) und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel (82)
der Außenleiste (80) vorgesehenen Klebestreifens (78) miteinander verbunden sind.
9. Abschlussschiene nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei zwischen dem Außenschenkel
(84) und dem Abschluss-stirnseitigen Schenkel (82) der Außenleiste (80) ein flexibler
Übergangsbereich (86) vorgesehen ist;und/oder wobei der Übergangsbereich einen Einsteckbereich
in Querrichtung für einen Steckverbinder aufweist; und/oder wobei der zweite Schenkel
(74) der Winkelschiene (70) einen insbesondere in deren äußerem Endbereich angeordneten
stufenförmigen Verlauf (76) ausbildet.
10. Putz-Eckleiste zur Anordnung an einer vertikalen oder einer horizontalen Bauwerksecke,
insbesondere einer mit Wärmedämmung versehenen Bauwerksecke, aufweisend:
einen ersten Schenkel (98) zur Anlage an dem Bauwerk an der ersten Seite der Bauwerksecke;
und
einen zweiten Schenkel (100) zur Anlage an dem Bauwerk an der zweiten Seite der Bauwerksecke,
wobei der erste und der zweite Schenkel (98, 100) als gemeinsames Extrusionsteil oder
als separate Extrusionsteile ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste und/oder der zweite Schenkel (98, 100) ein Material aufweisen, dessen Hauptbestandteil
aus einem nachwachsenden Rohstoff ist.
11. Putz-Eckleiste nach Anspruch 10, wobei von wenigstens einem der Schenkel (98, 100)
ein Anputzbereich gebildet wird.
12. Putz-Eckleiste nach Anspruch 10 oder 11, wobei ein Übergangsbereich (102) zwischen
dem ersten und dem zweiten Schenkel (98, 100) vorgesehen ist; und/oder wobei der Übergangsbereich
(102) mindestens an der dem Anputzbereich zugewandten Seite mit einer rinnenartigen
Profilierung (104) versehen ist; und/oder wobei der Übergangsbereich (102) einen Einsteckbereich
in Querrichtung für einen Steckverbinder aufweist.
13. Anputzleiste, Abschlussschiene oder Putz-Eckleiste einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Hauptbestandteil des Materials aus Reishülsen, insbesondere Fasern oder
Mehl daraus, aus Holz, insbesondere Fasern oder Mehl daraus, oder einer Mischung daraus
besteht.
14. Anputzleiste, Abschlussschiene oder Putz-Eckleiste einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Material ein wood plastic composite ist.
15. Anputzleiste, Abschlussschiene oder Putz-Eckleiste einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Material aus den Bestandteilen Reishülsen, Steinsalzen und Mineralöl besteht.