[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag zur verdeckten Anordnung im Falz zwischen einem
Flügel und einem Rahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit einem rahmenseitig
zu befestigenden Lagerband eines Rahmenecklagers, einem flügelseitig zu befestigenden
Flügelecklager und einem Flügelschwenklager, wobei am Lagerband ein Flügeltragarm
gelenkig gelagert ist, und wobei eine mit dem Lagerband und dem Flügeltragarm gekoppelte
Ausstelleinrichtung vorgesehen ist, mittels der das Flügelschwenklager beim Aufschwenken
des Flügels relativ zum Lagerband ausgeschwenkt wird.
[0002] Verdeckt angeordnete Beschläge der eingangs genannten Art, die auch als verdeckt
liegende Beschläge bezeichnet werden, sind aus der Praxis bereits seit langem bekannt.
Grundsätzlich wird zwischen verdeckt angeordneten Beschlägen und außenseitig sichtbaren
Beschlägen unterschieden. Außenseitig sichtbare Beschläge haben den Vorteil, dass
es aufgrund der Anordnung der Beschläge auf dem Rahmen grundsätzlich möglich ist,
dass der Flügel bis zu 180° aufgeschwenkt wird. Der Nachteil derartiger Beschläge
liegt in dem äußerlichästhetisch wenig ansprechenden Design, das sich durch die außenliegende
Anordnung der Beschläge ergibt.
[0003] Der vorgenannte Nachteil tritt bei verdeckt angeordneten Beschlägen nicht auf, da
derartige Beschläge im geschlossenen Zustand des Flügels äußerlich nicht sichtbar
sind, da sie im Falz zwischen dem Flügel und dem Rahmen angeordnet sind.
[0004] Die vorliegende Erfindung ist auf solche verdeckt liegenden Beschläge gerichtet,
bei denen das Flügelschwenklager beim Aufschwenken des Flügels herausgestellt wird,
das heißt vom Rahmen weggeschwenkt wird. Diese Ausstell- oder Ausschwenkbewegung ist
in der Regel erforderlich, um ein Aufschwenken des Flügels gegenüber dem Rahmen überhaupt
zu ermöglichen.
[0005] Von Nachteil bei dem bekannten, verdeckt angeordneten Schwenkbelag ist, dass der
maximale Aufschwenkwinkel des Flügels gegenüber dem Rahmen in der Regel bei 90° und
in Ausnahmefällen bei 110° liegt. Bei den aus der Praxis bekannten Lösungen ist aufgrund
der gegebenen Mechanik der Beschläge und insbesondere der Ausstellsteuereinrichtung
damit nur ein sehr begrenztes Aufschwenken des Flügels möglich.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Beschlag der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, mit dem es möglich ist, den Flügel gegenüber dem Rahmen
mehr als 90° und vorzugsweise bis zu 180° aufzuschwenken.
[0007] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe ist bei einem Beschlag der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Beschlag und insbesondere die Ausstellsteuereinrichtung
derart ausgebildet ist, dass der Schwenkwinkel zwischen dem Lagerband und dem Flügeltragarm
beim Aufschwenken des Flügels über 90° hinaus zumindest bis 135° unverändert bleibt
oder sich vergrößert. Bei der Erfindung ist es also mit anderen Worten so, dass sich
der Abstand des Flügelschwenklagers zum Rahmen bzw. zum Lagerband beim Aufschwenken
des Flügels über 90° hinaus zumindest bis 135° entweder vergrößert oder aber unverändert
bleibt.
[0008] Die Erfindung sieht demnach zunächst einmal vor, dass der erfindungsgemäße Beschlag
ein Aufschwenken des Flügels zumindest bis 135° ermöglicht. Dabei ist es so, dass
das Flügelschwenklager bei einem Aufschwenken des Flügels um 90° um einen bestimmten
Betrag vom Rahmen abgestellt ist. Wird der Flügel dann beispielsweise von 90° auf
110° weiter aufgeschwenkt, bleibt der Abstand des Schwenklagers zum Lagerband bzw.
zum Rahmen gleich oder aber er vergrößert sich. Dieser Zustand tritt jedenfalls so
lange auf, bis der Flügel auf 135° aufgeschwenkt ist. Dieser Winkel beim Aufschwenken
des Flügels wird als kritischer Winkel bezeichnet, da der Abstand des Überschlags
des Flügels zum Rahmen hierbei am geringsten ist. Wird der Flügel anschließend weiter,
also über 135° aufgeschwenkt, vergrößert sich der lichte Abstand des Überschlags zum
Rahmen wieder. Von daher ist es nach Überschreiten des Winkels von 135° grundsätzlich
möglich, dass der Schwenkwinkel zwischen dem Lagerband und dem Flügeltragarm bzw.
der Abstand des Flügelschwenklagers zum Rahmen sich wieder verringert. Natürlich ist
es grundsätzlich auch möglich, dass sich dieser Schwenkwinkel nach Überschreiten der
135°-Flügelstellung unverändert bleibt oder aber weiter vergrößert.
[0009] Letztlich sollte, um optimale Winkelverhältnisse und geringe Spaltgrößen zu haben,
der maximale Schwenkwinkel bzw. der Abstand des Flügelschwenklagers zum Rahmen bei
einer Aufschwenkstellung des Flügels von 135° so gewählt werden, dass ein minimaler
Abstand zwischen dem Überschlag des Flügels und dem Rahmen entsteht.
[0010] Bei der Erfindung ist im Ergebnis erkannt worden, dass ein Aufschwenken des Flügels
über einen bestimmten Wert, in der Regel 90°, hinaus beim Stand der Technik häufig
deshalb unmöglich ist, da, selbst wenn man die beim Stand der Technik in der Regel
realisierten Kulissenführungen erweitern bzw. verlängern würde, das Flügelschwenklager
bei Überschreiten der 90°-Stellung sich wieder in Richtung des Lagerbandes bewegt,
der Abstand zum Rahmen sich also verringert. Diese Verringerung des Abstandes des
Flügelschwenklagers zum Lagerband und damit zum Rahmen verhindert jedoch ein weiteres
Aufschlagen des Flügels über 90° oder maximal 110° hinaus. Da bei der Erfindung der
Abstand des Flügelschwenklagers bei einem Schwenken des Flügels über 90° hinaus zumindest
bis 135° jedoch unverändert bleibt oder sich vergrößert, tritt die vorgenannte Problematik
nicht auf.
[0011] Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Beschlages ist festgestellt
worden, dass es ausgesprochen zweckmäßig ist, wenn das Flügelschwenklager zu Beginn
der Aufschwenkbewegung des Flügels stärker nach außen schwenkt, als dies beim weiteren
Aufschwenken und insbesondere beim Schwenken in die maximale Endstellung hin der Fall
ist. Konstruktiv ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass das Verhältnis des Schwenkwinkels
beim Schwenken des Flügels von 0° bis 90° zum Schwenkwinkel beim Schwenken des Flügels
von 91° bis 180° von 2 bis 4 zu 0,5 bis 1,5, vorzugsweise von 2,5 bis 3,5 zu 0,75
bis 1,25 und insbesondere zumindest im Wesentlichen 3 zu 1 beträgt. Innerhalb der
Bereichsgrenzen ist grundsätzlich jeder einzelne Verhältniswert möglich. In Ausnahmefällen
ist es sogar möglich, dass, wie zuvor bereits erwähnt worden ist, beispielsweise nach
Erreichen der 90°-Stellung überhaupt kein weiteres Ausstellen des Flügelschwenklagers
erfolgt.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Beschlag und
insbesondere die Ausstellsteuereinrichtung derart ausgebildet, dass ein Aufschwenken
des Flügels relativ zum Lagerband bis 160°, vorzugsweise bis 180° möglich ist. Dabei
versteht es sich, dass ein Aufschwenken bis zu jedem Einzelwert, der zwischen 110°
und 180° liegt, also 111°, 112°, 113° ... 178°, 179° und 180°, als maximaler Aufschwenkwert
möglich ist, auch wenn der Einzelwert nicht konkret angegeben ist. Hinzuweisen ist
darauf, dass es bei der Erfindung sogar grundsätzlich möglich ist, ein Aufschwenken
über 180° hinaus, vorzunehmen, wenngleich dies üblicherweise nicht unbedingt zweckmäßig
ist. Letztlich ergeben sich bei der Erfindung damit die gleichen Vorteile wie bei
außenliegenden Beschlägen, also ein maximales Aufschwenken des Flügels bis zu 180°,
wobei sich beim maximalen Aufschwenken gleichzeitig der positive Effekt ergibt, dass
auch der Falz des Flügels aus dem Öffnungsbereich des Rahmens herausgeschwenkt ist,
also eine vollständige Durchsicht durch die Rahmenöffnung möglich ist.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung, die sowohl für sich als auch in Kombination
mit der vorgenannten erfindungsgemäßen Ausgestaltung möglich ist, ist vorgesehen,
dass die Ausstellsteuereinrichtung ein Mehrgelenk mit einem mit dem Lagerband verbundenen
Steuerhebel und einer insbesondere winkelförmigen Verbindungslasche aufweist, wobei
die Verbindungslasche und der Steuerhebel gelenkig miteinander verbunden sind. Durch
das vorgenannte Mehrgelenk kann eine Zwangssteuerung realisiert werden, die einerseits
eine sichere Ausstellbewegung des Flügelschwenklagers gewährleistet und die es im
Übrigen ermöglicht, den Flügel gegenüber dem Rahmen bzw. dem Lagerband bis zu 180°
aufzuschwenken.
[0014] In vorteilhafter Weise kann eine derartige Zwangssteuerung dann dadurch realisiert
sein, dass die Verbindungslasche an einem relativ zum Flügel ortsfesten Gelenk angelenkt
ist. Dadurch wird es ermöglicht, die Bewegung des Flügels über die Verbindungslasche
auf den Steuerhebel zu übertragen und so die Zwangssteuerung zu verwirklichen. Dabei
ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Verbindungslasche mit einem Flügelecklagerverbindungsstück
gelenkig zu verbinden. Vorzugsweise ist diese gelenkige Verbindung das relativ zum
Flügel ortsfeste Gelenk der Verbindungslasche. Das Flügelecklagerverbindungsstück
dient insbesondere der Verbindung des Flügelschwenklagers mit dem Flügelecklager.
Es erfüllt aber auch die Funktion, bei montiertem Flügel ein relativ zum Flügel ortsfestes
Gelenk zur gelenkigen Verbindung des Flügels mit der Verbindungslasche bereit zu stellen.
Dieses Gelenk ist bevorzugt vom Flügelschwenklager beabstandet, um die Schwenkbewegung
des Flügels auf die Verbindungslasche zu übertragen.
[0015] Konstruktiv ist bei der erfindungsgemäßen Mehrgelenk-Lösung bevorzugt vorgesehen,
dass der Steuerhebel einerseits an dem Lagerband gelenkig und in einer Kulisse über
einen Kulissenstein verschieblich gelagert und andererseits am Flügeltragarm gelenkig
gelagert ist. Grundsätzlich könnte auch der Flügeltragarm über ein solches translatorisches
Gelenk gelagert sein.
[0016] Das translatorische Gelenk kann dabei auch auf eine andere Weise als durch eine Kulissenführung
realisiert sein. Prinzipiell ist jede körperliche Ausgestaltung möglich, solange der
Flügeltragarm und der Steuerhebel derart am Lagerband gelenkig gelagert sind, dass
die Drehachsen der gelenkigen Lagerung relativ zueinander verschieblich sind.
[0017] Durch die vorgenannte Lagerung des Steuerhebels am Lagerband und am Flügeltragarm
sowie die gelenkige Verbindung des Flügelecklagerverbindungsstück mit der Verbindungslasche
ergibt sich letztlich die Ausstellbewegung des Flügelschwenklagers beim Aufschwenken
des Flügels, wobei gleichzeitig durch die gelenkig gelagerte Verbindungslasche das
maximale Aufschwenken des Flügelecklagers und damit des Flügels gewährleistet ist.
In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass die Kulisse bzw. die Kulissenführung
eine solche Länge hat, dass eine maximale Bewegung des Steuerhebels in Verbindung
mit der Bewegung der Verbindungslasche zum Aufschwenken des Flügels bis zu 180° möglich
ist.
[0018] Um das Spaltmaß zwischen dem Flügel und dem Rahmen beim Aufschwenken möglichst klein
zu halten und einen Einklemmschutz zu erreichen, ist die Drehachse des Kulissensteins
in jedem Verschiebezustand innerhalb der Kulisse vor dem Gelenk des Flügeltragarms
und des Steuerhebels, so dass der Totpunkt dieses Gelenks zu keinem Zeitpunkt überschritten
wird.
[0019] Um den erfindungsgemäßen Beschlag möglichst kleinbauend, aber dennoch hinreichend
stabil auszugestalten, ist im Flügeltragarm eine randseitige Ausnehmung zur Aufnahme
des Gelenks zwischen dem Steuerhebel und der Verbindungslasche in der geschlossenen
Flügelstellung vorgesehen. Hierdurch ist es selbst bei einer winkelförmigen Ausbildung
der Verbindungslasche möglich, diese vollständig oder zumindest fast vollständig im
Bereich oberhalb des Lagerbandes anzuordnen.
[0020] Im Übrigen ist es ebenfalls von Vorteil, dass der Flügeltragarm einen oberseitigen
Aufnahmebereich verminderter Dicke zur Aufnahme der Verbindungslasche in der geschlossenen
Flügelstellung aufweist. Letztlich kann dabei die Tiefe des oberseitigen Öffnungsbereichs
zumindest im Wesentlichen der Dicke der Verbindungslasche entsprechen, so dass die
Verbindungslasche in der geschlossenen Flügelstellung zumindest im Wesentlichen im
Aufnahmebereich aufgenommen ist. Die Verbindungslasche steht damit nicht oder allenfalls
geringfügig über den Flügeltragarm über, was zu einem relativ flachen Beschlag führt.
Gleichzeitig ist durch diese Ausgestaltung gewährleistet, dass der Flügeltragarm noch
eine hinreichende Festigkeit zur Aufnahme der sich durch den Flügel selbst bzw. dessen
Handhabung resultierenden Kräfte hat.
[0021] Besonders bevorzugt ist es im Übrigen, dass am Flügeltragarm, am Lagerband und/oder
am Steuerhebel Ausnehmungen zur Bildung eines Freiraums zur Aufnahme eines randseitigen
Überschlags des Flügels vorgesehen sind. Letztlich ist sowohl der Steuerhebel, als
auch der Flügeltragarm in der maximalen Aufschwenkstellung des Flügels von 180° so
eingeschnitten bzw. ausgenommen, dass der Überschlag des Flügels aufgenommen werden
kann. Bedarfsweise ist es in diesem Zusammenhang auch möglich, eine entsprechende
Ausnehmung an dem Lagerband vorzunehmen. Die vorgenannten Ausnehmungen am Flügeltragarm
und/oder Steuerhebel und/oder Lagerband stellen letztlich "Materialweglassungen" oder
"-wegnahmen" dar, die die Festigkeit der betreffenden Bauteile nicht beeinträchtigen.
[0022] Um ein einfaches Ein- und Aushängen des Flügels zu gewährleisten, ist bei dem erfindungsgemäßen
Beschlag vorgesehen, dass das Flügelecklager lediglich mit dem Flügelecklagerverbindungsstück,
das Teil der Baugruppe des Rahmenecklagers ist, zu verbinden ist. Dabei wird das Flügelecklager
am Flügel vormontiert, während das Flügelecklagerverbindungsstück am Flügeltragarm
und der Verbindungslasche befestigt und mit dem gesamten Rahmenecklager am Rahmen
vormontiert wird. Beim Einsetzen des Flügels in den Rahmen wird lediglich das Flügelecklager
in das Flügelecklagerverbindungsstück eingesetzt und anschließend fest damit verbunden.
Letztlich wird durch die Realisierung des Flügelecklagerverbindungsstückes als Teil
des Rahmenecklagers einerseits und des Flügelecklagers andererseits eine Schnittstelle
zwischen dem Flügel und dem Rahmen zur Verfügung gestellt, die eine sehr einfache
Flügelmontage und -demontage gewährleistet.
[0023] Um den Flügel im Rahmen in einfacher Weise justieren zu können, sind am Flügelecklager
und/oder am Rahmenecklager Justiermittel zur Höhenverstellung, Seitenverstellung und/oder
Andruckverstellung vorgesehen. So kann beispielsweise am unteren Flügelecklagerabschnitt
eine Stellschraube zur Höhenverstellung vorgesehen sein, die auf eine Lagerbuchse
des Flügelschwenklagers wirkt. In gleicher Weise kann eine Andruckverstellung erfolgen,
wenn eine weitere Stellschraube von vom oder hinten auf die Lagerbuchse wirkt und
diese bei entsprechender Einstellung verschiebt Auch kann über das Lagerband eine
Verstellung, insbesondere eine Seitenverstellung, vorgenommen werden. Hierzu kann
am Lagerband ein mit dem Lagerbolzen des Flügeltragarms verbundener, verstellbarer
Schieber vorgesehen sein, dessen Verstellung beispielsweise über eine Stellschraube
zu einer Verstellung des Lagerbolzens führt.
[0024] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder
deren Rückbeziehung.
[0025] Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beschlages,
- Fig. 2
- eine Darstellung eines Rahmeneckbandes des Beschlages in geschlossener Stellung eines
Flügels,
- Fig. 3
- eine Darstellung eines Rahmeneckbandes des Beschlages aus Fig. 2 mit um 90° aufgeschwenktem
Flügel,
- Fig. 4
- eine Darstellung entsprechend den Fig. 2 und 3 mit um 180° aufgeschwenktem Flügel,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf ein Rahmenecklager des erfindungsgemäßen Beschlages,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Rahmenecklagers aus Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Unteransicht des Rahmenecklagers aus Fig. 5,
- Fig. 8
- eine Explosionsdarstellung des Rahmeneckstücks aus Fig. 5,
- Fig. 9
- eine Draufsicht einer Baugruppe des Rahmeneckstücks,
- Fig. 10
- eine Explosionsdarstellung der Baugruppe aus Fig. 9,
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht eines Flügeleckstücks,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht des Flügeleckstücks aus Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Unteransicht des Flügeleckstücks auf Fig. 11,
- Fig. 14
- eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Beschlages in Einbaustellung am Rahmen und
am Flügel.
- Fig. 15
- eine Darstellung entsprechend Fig. 14 unter Weglassung des Rahmens,
- Fig. 16
- eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Rahmeneckbandes eines
erfindungsgemäßen Beschlages,
- Fig. 17
- eine Draufsicht auf das Rahmeneckband aus Fig. 16 in geschlossener Flügelstellung,
- Fig. 18
- eine Draufsicht auf das Rahmenecklager aus Fig. 17 in 90°Flügelstellung,
- Fig. 19
- eine Draufsicht auf das Rahmeneckteil aus Fig. 17 in 180°Fiügelstellung,
- Fig. 20
- eine perspektivische Ansicht des Rahmenecklagers aus Fig. 16 im an einen Rahmen angesetzten
Zustand,
- Fig. 21
- eine Draufsicht auf das angesetzte Rahmenecklager aus Fig. 20,
- Fig. 22
- eine perspektivische Ansicht eines Beschlages mit dem Rahmenecklager aus Fig. 16 mit
angedeutetem Flügel und
- Fig. 23
- eine Draufsicht auf den Beschlag aus Fig. 22.
[0026] In Fig. 1 ist ein Beschlag 1 zur verdeckten Anordnung im Falz zwischen einem Flügel
2 und einem Rahmen 3 eines Fensters oder einer Tür dargestellt. Der Beschlag 1 weist
als Baugruppen ein Rahmenecklager 4 und ein Flügelecklager 5 auf. Bei der Darstellung
gemäß Fig. 1 sind das Rahmenecklager 4, das mit dem Rahmen 3 zu verbinden ist, und
das Flügelecklager 5, das mit dem Flügel 2 zu verbinden ist, noch unverbunden. Im
Übrigen weist der Beschlag 1 ein Flügelschwenklager 6 auf, über das der Flügel 2 gegenüber
dem Rahmen 3 verschwenkt werden kann.
[0027] Zur Befestigung des Rahmenecklagers 4 am Rahmen 3 dient ein Lagerband 7. Zur Baugruppe
des Rahmenecklagers 4 gehört neben dem Lagerband 7 ein Flügeltragarm 8, der über ein
Gelenk 9 mit dem Lagerband 7 schwenkbar verbunden ist. Weiterhin weist das Rahmenecklager
4 eine mit dem Lagerband 7 und dem Flügeltragarm 8 gekoppelte Ausstellsteuereinrichtung
10 auf, mittels der das Flügelschwenklager 6 beim Aufschwenken des Flügels 2 relativ
zum Lagerband 7 ausgeschwenkt wird.
[0028] Vorgesehen ist nun, dass der Beschlag 1 derart ausgebildet ist, dass der Schwenkwinkel
α zwischen dem Lagerband 7 bzw. dessen Längsachse L und dem Flügeltragarm 8 bzw. dessen
Längsachse M beim Aufschwenken des Flügels 2 über 90° bis zu einem Flügelwinkel von
zumindest 135° hinaus unverändert bleibt oder sich vergrößert. Danach kann sich der
Schwenkwinkel α grundsätzlich auch wieder verkleinern. Letztlich korrespondiert der
Schwenkwinkel α mit dem Abstand a der Schwenkachse des Flügelschwenklagers 6, so dass
sich der Abstand a beim Aufschwenken des Flügels über 90° hinaus bis zu einem Flügelwinkel
von zumindest 135° entweder vergrößert oder unverändert bleibt. Bei der in den Fig.
2 bis 4 dargestellten Aufschwenkbewegung, bei der die Richtung des Flügels 2 mit einem
Pfeil dargestellt ist, ist es so, dass der Abstand a bei der in Fig. 3 dargestellten
Stellung mit 90° abgeschwenktem Flügel 2 24 mm beträgt. Der Schwenkwinkel α liegt
hierbei etwa bei 19°. Dem gegenüber beträgt der Abstand a bei der in Fig. 4 dargestellten
Schwenkstellung mit dem um 180° abgeschwenkten Flügel 2 32 mm, während der Schwenkwinkel
ca. 24° beträgt.
[0029] Letztlich ist es bei dem Beschlag 1 so, dass die Ausstellsteuereinrichtung 10 derart
ausgebildet ist, dass das Verhältnis α1/α2 des Schwenkwinkels α1 beim Schwenken des
Flügels 2 von 0° bis 90° zum Schwenkwinkel α2 beim Schwenken des Flügels 2 von 91°
bis 180° von 2 bis 4 zu 0,5 bis 1,5, vorzugsweise von 2,5 bis 3,5 zu 0,75 bis 1,25
und insbesondere zumindest im Wesentlichen 3 zu 1 beträgt. Dabei versteht es sich,
dass grundsätzlich jedes einzelne Verhältnis α1/α2 innerhalb der angegebenen Grenzen
möglich ist, also beispielsweise auch ein Verhältnis α1/α2 von 4 zu 0,5 oder von 2
zu 1,5.
[0030] Im Übrigen ist, wie dies aus Fig. 4 deutlich wird, der Beschlag 1 bzw. die Ausstelleinrichtung
10 derart ausgebildet, dass ein Aufschwenken des Flügels 2 relativ zum Lagerband 7
bis 180° möglich ist. Grundsätzlich wäre es natürlich auch möglich, die Aufschwenkbewegung
auf einen bestimmten Aufschwenkwinkel zwischen 110° und 180° zu beschränken oder aber
ein Aufschwenken über 180° zu ermöglichen. Jedoch wird das Aufschwenken auf 180° als
Endstellung als sehr günstig angesehen.
[0031] Bei dem erfindungsgemäßen Beschlag 1 weist die Ausstellsteuereinrichtung 10 ein Mehrgelenk
mit einem mit dem Lagerband 7 verbundenen Steuerhebel und einer winkelförmigen, mit
einem Flügelecklagerverbindungsstück 12 verbundenen Verbindungslasche 13 auf, wobei
die Verbindungslasche 13 und der Steuerhebel 11 gelenkig miteinander verbunden sind.
Dabei ist der Steuerhebel 11 einerseits an dem Lagerband 7 über ein Gelenk 14 und
im Übrigen in einer Kulisse 15 über einen Kulissenstein 16 verschieblich gelagert
und andererseits am Flügeltragarm 8 über ein Gelenk 17 gelenkig gelagert. Im Übrigen
befindet sich ein Gelenk 18 zwischen dem Steuerhebel 11 und der Verbindungslasche
13, während ein weiteres Gelenk 19 zwischen der Verbindungslasche 13 und dem Flügelecklagerverbindungsstück
12 vorgesehen ist. Im Übrigen ist das Flügelecklagerverbindungsstück 12 über ein Gelenk
19a, dessen Schwenkachse mit der Schwenkachse des Flügelschwenklagers 6 übereinstimmt
und das letztlich Teil des Flügelschwenklagers 6 ist, mit dem Flügeltragarm 8 verbunden.
[0032] Hinzuweisen ist darauf, dass es grundsätzlich auch möglich ist, das Gelenk 14 nur
als Drehgelenk (wie das zuvor beschriebene Gelenk 9) und das Gelenk 9 (wie das zuvor
beschriebene Gelenk 14) als translatorisches Gelenk auszuführen. Letztlich ergibt
sich hierdurch funktional kein Unterschied.
[0033] Wie sich im Übrigen insbesondere aus einem Vergleich der Fig. 2 und 4 ergibt, ist
die Drehachse des Gelenks 14 des Kulissensteins 16 in jedem Verschiebezustand vor
dem Gelenk 17 des Flügeltragarms 8 und des Steuerhebels 11, so dass der Totpunkt des
Gelenks 17 in keiner Verschiebestellung überschritten wird. Auch dies führt dazu,
dass der Abstand a sich während des Aufschwenkens des Flügels 2 nicht verkleinert.
[0034] Wie sich weiterhin aus einem Vergleich der Fig. 2 und 3 ergibt, ist im Flügeltragarm
8 eine randseitige Ausnehmung 20 zur Aufnahme des Gelenks 18 zwischen dem Steuerhebel
11 und der Verbindungslasche 13 in der geschlossenen Flügelstellung vorgesehen, wie
dies in Fig. 2 dargestellt ist. Die Ausnehmung 20 hat dabei bevorzugt eine solche
Tiefe, dass die Verbindungslasche 13 im eingeschwenkten Zustand nicht oder nur geringfügig
über die äußeren Abmaße des Lagerbands 7 übersteht. Im Übrigen weist der Flügeltragarm
8 einen oberseitigen Aufnahmebereich 21 verminderter Dicke zur Aufnahme der Verbindungslasche
13 in der geschlossenen Flügelstellung auf.
[0035] Wie sich aus den Fig. 3, 14 und 15 ergibt, sind am Flügeltragarm 8, am Lagerband
7 sowie am Steuerhebel 11 Ausnehmungen zur Bildung eines Freiraums 23 zur Aufnahme
eines randseitigen Überschlags 22 des Flügels 2 vorgesehen. Letztlich lässt sich der
Freiraum 23 konstruktiv dadurch realisieren, dass in der maximal aufgeschwenkten Stellung,
wie sie beispielsweise in Fig. 4 dargestellt ist, der notwendige Raum für den Überschlag
22 eingezeichnet wird und dann eine entsprechende Materialwegnahme an den dort vorgesehenen
Bauteilen, nämlich dem Lagerband 7 und/oder dem Steuerhebel 11 und/oder dem Flügeltragarm
8 vorgenommen wird. Letztlich kann in ähnlicher Weise der optimale Schwenkwinkel α
bzw. Abstand a des Flügelschwenklagers 6 zum Rahmen ermittelt werden, wenn der Flügel
sich in einem Flügelwinkel von 135° befindet und der Abstand des Überschlags 22 zum
Rahmen gerade so ist, dass der Überschlag nicht am Rahmen anschlägt.
[0036] Wie sich beispielsweise aus Fig. 1 ergibt, besteht der Beschlag 1 aus den beiden
Baugruppen des Rahmenecklagers 4 und des Flügelecklagers 5. Beim Beschlag 1 erfolgt
die Verbindung beider Baugruppen lediglich durch das Zusammenfügen des Flügelecklagerverbindungstücks
12, das Teil der Baugruppe des Rahmenecklagers 4 ist, mit dem Flügelecklager 5. Zur
Befestigung des Flügelecklagers 5 mit dem Flügelecklagerverbindungsstück 12 dient
eine Schraube 24, die im Flügelecklager 5 gehalten ist.
[0037] Im Übrigen weist das Flügelecklager 5 an seinem Grundkörper 34 einen endseitig abgewinkelten
Steg 35 auf, der als Montagehilfe dient. Am Übergang des Stegs 35 zum Grundkörper
34 befindet sich eine Sollbruchstelle 36.
[0038] Im Übrigen können am Flügelecklager 5 und/oder am Rahmenecklager 4 Justiermittel
zur Höhenverstellung, Seitenverstellung und Andruckeinstellung vorgesehen sein. Konkret
ist am Flügelecklagerverbindungsstück 12 eine Stellschraube 25 vorgesehen, die auf
eine nicht dargestellte Lagerbuchse im Bereich des Flügelecklagerverbindungsstücks
12 wirkt. Weiterhin wird die Andruckverstellung mittels einer Stellschraube 26 vorgenommen,
die die nicht dargestellte Lagerbuchse nach vorne oder hinten verschiebt.
[0039] Zur Seitenverstellung ist eine Platte 27 vorgesehen, die über eine Stellschraube
28 verstellt werden kann. Die Platte 27 selbst ist im Lagerbund 7 gelagert. Bei der
Platte 27 handelt es sich um eine Winkelplatte, deren eines abgewinkeltes Ende durch
eine entsprechende Öffnung 29 im Lagerbund 7 hindurchragt. Am dem abgewinkelten Ende
gegenüberliegenden Ende der Platte 27 ist ein Gelenkteil 30 des Gelenks 9 in einem
Langloch 31 gelagert. Durch Verstellung der Stellschraube 28 lässt sich letztlich
das Gelenk 9 innerhalb des Langlochs 31 verstellen.
[0040] Die Herstellung eines Beschlages 1 bzw. der zugehörigen Einzelteile erfolgt derart,
dass zunächst die Baugruppe des Flügeltragarms 8, des Steuerhebels 11 und der Verbindungslasche
13 zusammengestellt wird. An den jeweiligen Gelenken erfolgt dabei eine Vernietung.
Konkret ist dies in den Fig. 10 und 11 dargestellt.
[0041] Sodann kann diese Baugruppe mit dem Lagerband 7 verbunden werden. Anschließend wird
dann auch das Flügelecklagerverbindungsstück 12 mit dem Flügeltragarm 8 und der Verbindungslasche
13 verbunden. Dies ergibt sich letztlich insbesondere aus Fig. 8.
[0042] Zur Montage wird das Rahmenecklager 4 am Rahmen 3 und das Flügelecklager 5 am Flügel
2 vormontiert. Zur Montage des Flügelecklagers 5 am Flügel 2 wird das Flügelecklager
5 bis zum endseitigen Anschlag des Steges 35 an das Profil des Flügels angesetzt.
In der Regel ist für das Flügelecklager 5 im Flügelprofil eine C-Nut vorgesehen, in
die das Flügelecklager 5 eingeschoben wird. Anschließend wird der Grundkörper 34 mit
entsprechenden Schrauben befestigt. Sodann wird der Steg 35 vom Flügel 2 abgebogen
und an der Sollbruchstelle weggebrochen. Letztlich vereinfacht der Steg 35 das korrekte
Ansetzen des Flügelecklagers 5.
[0043] Um ein einfaches Ein- und Aushängen des Flügels zu gewährleisten, gibt es letztlich
nur eine Schnitt- bzw. Verbindungsstelle zwischen den beiden Baugruppen über die Schraube
24, die in das Flügelecklagerverbindungsstück 12 eingeschraubt wird.
[0044] Durch einen vom Flügelecklagerverbindungsstück 12 abstehenden Vorsprung 32, der in
eine entsprechende Aufnahme 33 am Flügelecklager 5 eintaucht, ergibt sich ein Formschluss
der beiden Baugruppen in Drehrichtung des Flügelschwenklagers 6, während sich durch
die Schraubverbindung über die Schraube 24 eine kraftschlüssige Verbindung ergibt.
[0045] Die Funktion des Beschlages 1 lässt sich am deutlichsten aus den Fig. 2 bis 4 entnehmen.
Wird der Flügel 2, ausgehend von der Darstellung gemäß Fig. 2, um die Schwenkachse
des Flügelschwenklagers 6 und damit um das Gelenk 19a am Flügeltragarm 8 geschwenkt,
setzt sich gleichzeitig die Verbindungslasche 13, die am Flügelecklagerverbindungsstück
12 gelagert ist, in Bewegung. Das andere Ende der Verbindungslasche 13 ist mit dem
Steuerhebel 11 verbunden, so dass dieser ebenfalls bewegt wird. Da der Steuerhebel
11 wiederum mit dem Flügeltragarm 8 gelenkig verbunden ist, findet gleichzeitig eine
Bewegung des Flügeltragarms 8 nach außen statt. Gleichzeitig wird der Kulissenstein
16 innerhalb der Kulisse 15 verschoben. Durch die vorgenannte Zwangssteuerung wird
bei Rotation bzw. beim Schwenken des Flügels 2 der Flügeltragarm 8 in eine Schwenkbewegung
versetzt und stellt dabei den Flügel 2 vom Rahmen 3 ab. Dabei ergibt sich bis zum
Aufschwenken des Flügels in die 90°-Stellung ein stärkeres Abstellen, während das
weitere Aufschwenken des Flügels 2 bis in die 180°-Stellung nur noch zu einem geringeren
Ausstellen des Flügelschwenklagers 6 führt.
[0046] In den Fig. 16 bis 19 ist eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rahmenecklagers
4 dargestellt. Die Fig. 20 bis 23 zeigen diese Ausführungsform des Rahmenecklagers
4 in Einbaustellung an einem Rahmen 3 bzw. in Verbindung mit dem Flügelecklager 5
als Beschlag 1 in Verbindung mit einem Flügel 2.
[0047] In technischer Hinsicht entspricht die Ausführungsform gemäß den Fig. 16 bis 19 der
zuvor beschriebenen Ausführungsform, so dass bei den übereinstimmenden Bauteilen zur
Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Ein
wesentlicher Unterschied besteht darin, dass bei der Ausführungsform gemäß den Fig.
16 ff. die Verbindungslasche 13 als langgestreckter, gerade Arm bzw. Hebel ausgebildet
ist. Dem gegenüber ist die Verbindungslasche 13 bei der eingangs beschriebenen Ausführungsform
winkelförmig mit einem längeren und einem kürzeren Schenkel. Grundsätzlich lässt sich
sowohl mit einer winkel- bzw. L-förmigen Verbindungslasche als auch mit einer langgestreckten,
geraden Verbindungslasche die 180°-Flügelstellung erreichen. Allerdings steht bei
der in den Fig. 16 ff. dargestellten Ausführungsform der Bereich des Steuerhebels
11 und der Verbindungslasche 13 um das Gelenk 18 etwas stärker in den Raum hinein
ab und ragt beispielsweise auch über die Abmaße des Flügels 2 hinaus, wie sich dies
aus Fig. 22 ergibt.
[0048] Darüber hinaus bestehen hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung des Flügeltragarms
8 und des Steuerhebels 11 Unterschiede dahingehend, dass bei der Ausführungsform gemäß
den Fig. 16 ff. sowohl der Flügeltragarms 8 als auch der Steuerhebel 11 jeweils eine
Stufe 37, 38 aufweisen. Aufgrund der Stufen 37, 38 liegt zum einen der Flügeltragarm
8 im Bereich des Gelenks 17 oberhalb des Steuerhebels 11, während sich der Steuerhebel
11 in der 0°-Flügelstellung im Bereich des Gelenks 9 oberhalb des Flügeltragarms 8
befindet. Letztlich ist die zuvor beschriebene gestufte Ausbildung grundsätzlich auch
bei der eingangs beschriebenen Ausführungsform möglich. Damit sich die beiden gestuft
ausgebildeten Arme bzw. Hebel 8, 11 überlagern können, ist an korrespondierenden Stellen
jeweils eine Ausnehmung 20 vorgesehen.
[0049] Ein Vergleich insbesondere der Fig. 1 und 16 ergibt, dass der Steuerhebel 1 bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 1 deutlich kürzer ist als der Steuerhebel 11 bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 16.
[0050] In den Figuren, insbesondere in den Fig. 4 und 19, ist zu erkennen, dass die beiden
Ausführungsformen hinsichtlich der Abstände zwischen den Gelenkachsen des Mehrgelenks
eine wichtige Gemeinsamkeit aufweisen. Die Summe des Abstands zwischen den Drehachsen
der Gelenke 17 und 18 des Steuerhebels 11 mit dem Flügeltragarm 8 und der Verbindungslasche
13 und des Abstands zwischen den Drehachsen der Gelenke 18 und 19 der Verbindungslasche
13 mit dem Steuerhebel 11 und dem Flügelecklagerverbindungsstück 12 ist größer als
die Summe des Abstands zwischen der Drehachse des Gelenks 17 des Lagertragarms 8 mit
dem Steuerhebel 11 und dem Flügelschwenklager 6 und des Abstands zwischen den Drehachsen
des Flügelschwenklagers 6 und des Gelenks 19 des Flügelecklagerverbindungsstücks 12
mit der Verbindungslasche 13.
[0051] Dies hat zur Folge, dass die Länge der Strecke, die vom Gelenk 17 über das Flügelschwenklager
6 zum Gelenk 19 führt, länger ist als die Strecke, die vom Gelenk 17 über das Gelenk
18 zum Gelenk 19 führt. Dieses Längenverhältnis trägt wesentlich dazu bei, dass hohe
Öffnungswinkel des Flügels realisiert werden können. Besonders deutlich wird dies
beim Vergleich der Fig. 18 und 19. Die Zwangssteuerung des Flügeltragarms 8 und seiner
Schwenkbewegung um das Gelenk 9 durch das Aufschwenken des Flügels 2 um das Flügelschwenklager
6 würde sonst bei hohen Öffnungswinkeln Totpunkte erreichen.
[0052] Im Übrigen ist bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 16 ff. am Flügelecklagerverbindungsstück
12 ein Vorsprung 39 vorgesehen, der zusammen mit einem weiteren, nicht dargestellten
Vorsprung zur Anpressdruckverstärkung dient.
[0053] Im Übrigen ist darauf hinzuweisen, dass es grundsätzlich möglich ist, einen Anschlag
vorzusehen, der ein Aufschwenken des Flügels über die 180°Flügelstellung hinaus verhindert.
Ein solcher Anschlag kann, muss jedoch nicht vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste:
[0054]
- 1
- Beschlag
- 2
- Flügel
- 3
- Rahmen
- 4
- Rahmenecklager
- 5
- Flügelecklager
- 6
- Flügelschwenklager
- 7
- Lagerband
- 8
- Flügeltragarm
- 9
- Gelenk
- 10
- Ausstelleinrichtung
- 11
- Steuerhebel
- 12
- Flügelecklagerverbindungsstück
- 13
- Verbindungslasche
- 14
- Gelenk
- 15
- Kulisse
- 16
- Kulissenstein
- 17
- Gelenk
- 18
- Gelenk
- 19
- Gelenk
- 19a
- Gelenk
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Aufnahmebereich
- 22
- Überschlag
- 23
- Freiraum
- 24
- Schraube
- 25
- Stellschraube
- 26
- Stellschraube
- 27
- Platte
- 28
- Stellschraube
- 29
- Öffnung
- 30
- Gelenkteil
- 31
- Langloch
- 32
- Vorsprung
- 33
- Aufnahme
- 34
- Grundkörper
- 35
- Steg
- 36
- Sollbruchstelle
- 37
- Stufe
- 38
- Stufe
- 39
- Vorsprung
- α
- Schwenkwinkel
- L
- Längsachse
- M
- Längsachse
1. Beschlag (1) zur verdeckten Anordnung im Falz zwischen einem Flügel (2) und einem
Rahmen (3) eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit einem rahmenseitig zu befestigenden
Lagerband (7) eines Rahmenecklagers (4), einem flügelseitig zu befestigenden Flügelecklager
(5) und einem Flügelschwenklager (6), wobei am Lagerband (7) ein Flügeltragarm (8)
gelenkig gelagert ist und wobei eine mit dem Lagerband (7) und dem Flügeltragarm (8)
gekoppelte Ausstellsteuereinrichtung (10) vorgesehen ist, mittels der das Flügelschwenklager
(6) beim Aufschwenken des Flügels (2) relativ zum Lagerband (7) ausgeschwenkt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beschlag (1) derart ausgebildet ist, dass der Schwenkwinkel (α) zwischen dem
Lagerband (7) und dem Flügeltragarms (8) bei einem Aufschwenken des Flügels (2) über
90° hinaus zumindest bis 135° unverändert bleibt oder sich vergrößert.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellsteuereinrichtung (10) derart ausgebildet ist, dass das Verhältnis des
Schwenkwinkels (α) beim Schwenken des Flügels (2) von 0° bis 90° zum Schwenkwinkel
(α) beim Schwenken des Flügels (2) von 91° bis zu 180° von 2 bis 4 zu 0,5 bis 1,5,
vorzugsweise von 2,5 bis 3,5 zu 0,75 bis 1,25 und insbesondere zumindest im Wesentlichen
3 zu 1 beträgt.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (1) derart ausgebildet ist, dass ein Aufschwenken des Flügels (2) relativ
zum Lagerband (7) bis 160°, vorzugsweise bis 180° möglich ist.
4. Beschlag (1) zur verdeckten Anordnung im Falz zwischen einem Flügel (2) und einem
Rahmen (3) eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit einem rahmenseitig zu befestigenden
Lagerband (7) eines Rahmenecklagers (4), einem flügelseitig zu befestigenden Flügelecklager
(5) und einem Flügelschwenklager (6), wobei am Lagerband (7) ein Flügeltragarm (8)
gelenkig gelagert ist und wobei eine mit dem Lagerband (7) und dem Flügeltragarm (8)
gekoppelte Ausstellsteuereinrichtung (10) vorgesehen ist, mittels der das Flügelschwenklager
(6) beim Aufschwenken des Flügels (2) relativ zum Lagerband (7) ausgeschwenkt wird,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausstellsteuereinrichtung (10) ein Mehrgelenk mit einem mit dem Lagerband (7),
insbesondere gelenkig, verbundenen Steuerhebel (11) und einer insbesondere winkelförmigen
Verbindungslasche (13) aufweist, wobei die Verbindungslasche (13) und der Steuerhebel
(11) gelenkig miteinander verbunden sind.
5. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügeltragarm (8) oder der Steuerhebel (11) an dem Lagerband (7) gelenkig und
in einer Kulisse (15) über einen Kulissenstein (16) verschieblich gelagert ist und
der Steuerhebel (11) am Flügeltragarm (8) gelenkig gelagert ist.
6. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse des Gelenks (14) des Kulissensteins (16) in jedem Verschiebezustand
vor dem Gelenk (17) des Flügeltragarms (8) und des Steuerhebels (11) ist, so dass
der Totpunkt dieses Gelenks (17) nicht überschritten wird.
7. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Flügeltragarm (8) eine randseitige Ausnehmung (20) zur Aufnahme des Gelenks (18)
zwischen dem Steuerhebel (11) und der Verbindungslasche (13) in der geschlossenen
Flügelstellung vorgesehen ist und/oder dass der Flügeltragarm (8) einen oberseitigen
Aufnahmebereich (21) verminderter Dicke zur Aufnahme der Verbindungslasche (13) in
der geschlossenen Flügelstellung aufweist.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Flügeltragarm (8), am Lagerband (7) und/oder am Steuerhebel (11) Ausnehmungen
zur Bildung eines Freiraums (23) zur Aufnahme eines randseitigen Überschlags (22)
des Flügels (2) vorgesehen sind.
9. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmenecklager (4) und das Flügelecklager (5) lediglich an einem Verbindungspunkt
im Bereich des Flügelschwenklagers (6) miteinander verbunden sind.
10. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Flügelecklager (5) und/oder am Rahmenecklager (4) Justiermittel zur Höhenverstellung,
Seitenverstellung und/oder Andruckeinstellung vorgesehen sind und dass, vorzugsweise,
am Lagerband (7) ein mit dem Gelenk (9) des Flügeltragarms (8) verbundener, verstellbarer
Schieber vorgesehen ist, dessen Verstellung zu einer Verstellung des Gelenks (9) des
Lagerbandes (7) führt.
11. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslasche (13) an einem relativ zum Flügel (2) ortsfesten Gelenk (19)
angelenkt und/oder mit einem Flügelecklagerverbindungsstück (12) gelenkig verbunden
ist.
12. Beschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das relativ zum Flügel (2) ortsfeste Gelenk (19) und/oder die gelenkige Verbindung
des Flügelecklagerverbingdungsstücks (12) mit der Verbindungslasche (13) eine zur
Drehachse des Flügelschwenklagers (6) beabstandete Drehachse aufweist.
13. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügeltragarm (8) und der Steuerhebel (11) derart am Lagerband (7) gelenkig gelagert
sind, dass die Drehachsen der gelenkigen Lagerungen relativ zueinander verschieblich
sind.
14. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flügelecklager (5) zur Verbindung der Baugruppen des Rahmenecklagers (4) und
des Flügelecklagers (5) lediglich mit dem Flügelecklagerverbindungsstück (12) zusammengefügt
ist.
15. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe des Abstands zwischen den Drehachsen der Gelenke (17, 18) des Steuerhebels
(11) mit dem Flügeltragarm (8) und der Verbindungslasche (13) und des Abstands zwischen
den Drehachsen der Gelenke (18, 19) der Verbindungslasche (13) mit dem Steuerhebel
(11) und dem Flügelecklagerverbindungsstück (12) größer ist als die Summe des Abstands
zwischen der Drehachse des Gelenks (17) des Lagertragarms (8) mit dem Steuerhebel
(11) und dem Flügelschwenklager (6) und des Abstands zwischen den Drehachsen des Flügelschwenklagers
(6) und des Gelenks (19) des Flügelecklagerverbindungsstücks (12) mit der Verbindungslasche
(13).