[0001] Die Erfindung betrifft eine Geldkassette, die einen Aufnahmebereich zur Aufnahme
eines Wertscheinstapels, ein Gehäuse mit einer Öffnung zum maschinellen Zuführen von
Wertscheinen zum Aufnahmebereich und/oder zum Entnehmen von Wertscheinen aus dem Aufnahmebereich
mithilfe eines Stapelmoduls und eine Verschlusseinheit zum Verschließen dieser Öffnung
des Gehäuses umfasst. In einer geschlossenen Position verschließt die Verschlusseinheit
die Öffnung, wobei sie in einer geöffneten Position, in der die Verschlusseinheit
relativ zur geschlossenen Position in eine Öffnungsrichtung verfahren ist, die Öffnung
zumindest soweit freigibt, dass Wertscheine zuführ- und/oder entnehmbar sind. Ferner
umfasst die Geldkassette eine Verriegelungseinheit, die in einem verriegelten Zustand
ein Öffnen der in der geschlossenen Position angeordneten Verschlusseinheit verhindert
und in einem entriegelten Zustand ein Öffnen erlaubt. Die Verriegelungseinheit umfasst
ein an dem Gehäuse befestigtes erstes Eingriffselement, das in dem verriegelten Zustand
in einer Verriegelungsposition angeordnet ist, in der es in ein zweites Eingriffselement
der Verschlusseinheit eingreift.
[0002] Aus dem Dokument
DE 10 2008 044 838 A1 ist eine Geldkassette bekannt, die eine über eine Verschlusseinheit verschließbare
Öffnung zum Zuführen und Entnehmen von Wertscheinen aufweist. Ferner ist eine Verriegelungseinheit
vorgesehen, mit deren Hilfe die Verschlusseinheit verriegelt werden kann. Die Verriegelungseinheit
ist hierbei derart ausgebildet, dass ein Eingriffselement durch die Wandung des Gehäuses
der Geldkassette in der verriegelten Position hindurchragt und zum Entriegeln entgegen
einer Federkraft einer Feder in die Geldkassette hineinbewegbar ist. Hierzu sind insbesondere
in den Geldautomaten, die für die Aufnahme dieser Geldkassette bestimmt sind, entsprechende
Erhebungen an den Schienen, an denen die Geldkassette geführt ist, vorgesehen, die
beim Einführen der Geldkassette das Eingriffselement automatisch von dem verriegelten
in den entriegelten Zustand bewegen, so dass die Verschlusseinheit geöffnet werden
kann.
[0003] Problematisch an solchen Geldkassetten ist es, dass auf die gleiche Weise auch eine
unautorisierte Person die Verschlusseinheit öffnen kann und somit Zugriff auf die
im Aufnahmebereich aufgenommenen Wertscheine hat, ohne dass dieses ohne Nachzählen
der Wertscheine bemerkt werden kann. Somit ist auch eine zeitnahe Erfassung eines
solchen Diebstahls nicht möglich und es ist schwer zuzuordnen, durch wen der Diebstahl
erfolgt ist.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Geldkassette anzugeben, mit deren Hilfe auf einfache
Weise Manipulationsversuche detektierbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Geldkassette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Erfindungsgemäß umfasst die Verschlusseinheit ein drittes Eingriffselement, das derart
angeordnet und ausgebildet ist, dass das in der Verriegelungsposition angeordnete
erste Eingriffselement in dieses dritte Eingriffselement eingreift, wenn der Eingriff
zwischen dem ersten Eingriffselement und dem zweiten Eingriffselement gelöst wird
und die Verschlusseinheit in die Öffnungsrichtung bewegt wird, ohne dass das erste
Eingriffselement in der entriegelten Position gehalten ist.
[0007] Durch den Eingriff zwischen dem ersten Eingriffselement und dem dritten Eingriffselement
wird eine erneute Verriegelung der Verschlusseinheit erreicht, wobei sie in einer
Zwischenposition zwischen der geschlossenen Position und der geöffneten Position angeordnet
ist. Somit kann auf einfache Weise erkannt werden, dass versucht wurde, die Verschlusseinheit
unautorisiert zu öffnen, wodurch ein solcher Manipulationsversuch zeitnah geahndet
werden kann. Hierbei kann ein Eingriff zwischen dem ersten und dem dritten Eingriffselement
sowohl beim Versuch des Öffnens der Verschlusseinheit als auch erst beim erneuten
Verschließen nach dem Manipulationsversuch auftreten. In beiden Fällen ist die Verschlusseinheit
in einer gesonderten Zwischenposition angeordnet, über die der Manipulationsversuch
auf einfache Weise detektiert werden kann. Erfolgt das Einrasten bereits beim Öffnen,
so ist insbesondere kein Zugriff auf die Wertscheine möglich. Hierzu ist die Zwischenposition,
in der die Verschlusseinheit beim Eingriff zwischen dem ersten und dem dritten Eingriffselement
angeordnet ist, insbesondere derart gewählt, dass kein Zugriff auf die Wertscheine
erfolgen kann.
[0008] Die Verschlusseinheit ist insbesondere jalousieartig aufgebaut. Es ist besonders
vorteilhaft, wenn die Verschlusseinheit eine Vielzahl von Lamellen mit einer ersten
Breite und eine Basisplatte mit einer zweiten Breite umfasst, wobei die zweite Breite
größer ist als die erste Breite. Durch die Lamellen wird erreicht, dass sich zumindest
dieser Teilbereich der Verschlusseinheit auf einfache Weise an eine runde Kontur anpassen
kann, so dass in der geschlossenen Position der Bereich mit den Lamellen der Verschlusseinheit
insbesondere bogenförmig ausgebildet ist und die Öffnung verschließt, aber in der
geöffneten Position in einen Aufnahmeschlitz im Bereich des Bodens der Geldkassette
in linearer Form aufgenommen ist.
[0009] Alternativ kann die Verschlusseinheit auch ein gebogenes Element und eine mit diesem
gebogenen Element gelenkig verbundene Basisplatte umfassen.
[0010] Bei beiden Ausführungsformen ist die Basisplatte insbesondere an dem in Öffnungsrichtung
gesehen vorderen Ende der Verschlusseinheit angeordnet.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn sowohl das zweite Eingriffselement als auch das dritte Eingriffselement
in der Basisplatte angeordnet sind. Hierüber kann ein wesentlich stabilerer Aufbau
als bei der Anordnung der Eingriffselemente an einer der Lamellen erreicht werden,
so dass ein sicheres, zuverlässiges Verriegeln möglich ist.
[0012] Das zweite Eingriffselement und/oder das dritte Eingriffselement sind insbesondere
als Aussparung in der Verschlusseinheit ausgebildet. Somit greift das erste Eingriffselement
in dem verriegelten Zustand in die zweite Aussparung ein und verhindert darüber ein
Öffnen der Verschlusseinheit. Entsprechend greift das erste Eingriffselement in die
dritte Aussparung ein, wenn der Eingriff des ersten Eingriffselementes und der zweiten
Aussparung gelöst wurde und die Verschlusseinheit bewegt wurde, ohne dass das erste
Eingriffselement in dem entriegelten Zustand gehalten ist.
[0013] Das dritte Eingriffselement ist vorzugsweise in Öffnungsrichtung gesehen stromaufwärts
des zweiten Eingriffselementes angeordnet. Somit greift das erste Eingriffselement,
wenn es nicht die ganze Zeit in dem entriegelten Zustand gehalten ist, beim Bewegen
des Verschlusselementes in die Öffnungsrichtung automatisch in das dritte Eingriffselement
ein, so dass ein solcher Manipulationsversuch leicht erkannt werden kann.
[0014] Der Abstand zwischen dem zweiten Eingriffselement und dem dritten Eingriffselement
ist insbesondere derart gewählt, dass die Verschlusseinheit, wenn das erste Eingriffselement
in das dritte Eingriffselement eingreift, die Öffnung zumindest soweit verschließt,
dass kein Zugriff auf die im Aufnahmebereich aufgenommenen Wertscheine möglich ist.
Somit wird erreicht, dass keine Wertscheine entwendet werden können.
[0015] Der Abstand zwischen dem zweiten Eingriffselement und dem dritten Eingriffselement
ist insbesondere derart gewählt, dass die Verschlusseinheit, wenn das erste Eingriffselement
in das dritte Eingriffselement eingreift, in einer von der geschlossenen Position
optisch gut unterscheidbaren Zwischenposition angeordnet ist, so dass das Vorliegen
eines Manipulationsversuches einfach und sicher erkennbar ist.
[0016] Das dritte Eingriffselement ist insbesondere derart ausgebildet, dass der Eingriff
zwischen dem ersten und dem dritten Eingriffselement nur durch das Öffnen eines Deckels
der Geldkassette wieder gelöst werden kann. Hierdurch wird sichergestellt, dass, wenn
einmal der Eingriff zwischen dem dritten und dem ersten Eingriffselement besteht,
dieser nur noch von autorisierten Servicemitarbeitern wieder gelöst werden kann. Für
das Öffnen des Deckels der Geldkassette ist es insbesondere notwendig, einen Schlüssel
zu besitzen, so dass nur autorisierte Servicemitarbeiter den Deckel öffnen können.
Der Deckel dient insbesondere zum Verschließen einer Öffnung der Geldkassette zum
manuellen Zuführen und Entnehmen von Wertscheinen.
[0017] So wird insbesondere erreicht, dass eine Person, die unautorisiert versucht Zugriff
zu den Wertscheinen zu erlangen und das Eingriffselement nicht während des gesamten
Verfahrens die Verschlusseinheit in der entriegelten Position hält, nach dem Einrasten
des ersten Eingriffselements in das dritte Eingriffselement keine Chance mehr hat,
diesen Fehler zu beheben und somit sichergestellt ist, dass dieser Manipulationsversuch
bzw. die durchgeführte Manipulation auch erkannt wird.
[0018] Das dritte Eingriffselement ist insbesondere derart ausgebildet und/oder angeordnet,
dass das erste Eingriffselement, wenn dieses in Verriegelungsposition angeordnet ist,
beim Bewegen der Verschlusseinheit von der geöffneten Position in die geschlossene
Position in das dritte Eingriffselement einrastet.
[0019] Das erste Eingriffselement ist insbesondere mithilfe eines elastischen Elementes
in der Verriegelungsposition vorgespannt und entgegen der Rückstellkraft dieses elastischen
Elementes in eine Entriegelungsrichtung in eine Entriegelungsposition bewegbar, in
der es bei dem entriegelten Zustand der Verriegelungseinheit angeordnet ist. Durch
das Vorspannen in die Verriegelungsposition wird erreicht, dass das erste Eingriffselement
automatisch in diese Verriegelungsposition bewegt wird, sobald es nicht mehr aktiv
in der Entriegelungsposition gehalten ist. Insbesondere bewegt sich somit das erste
Eingriffselement wieder in die Verriegelungsposition, wenn es nach einem manuellen
Betätigen wieder losgelassen wird, so dass es bei einem zu frühen Loslassen in das
dritte Eingriffselement einrastet.
[0020] Das erste Eingriffselement rastet, wenn es entgegen der Rückstellkraft in der Entriegelungsposition
gehalten ist, beim Bewegen der Verschlusseinheit von der geschlossenen in die geöffnete
Position und/oder von der geöffneten in die geschlossene Position nicht in das zweite
und auch nicht in das dritte Eingriffselement ein. Somit kann trotz dieser weiteren
Sicherungsmaßnahme über das dritte Eingriffselement bei einer planmäßigen Verstellung
des ersten Eingriffselementes die Verschlusseinheit sicher und zuverlässig geöffnet
und geschlossen werden.
[0021] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das dritte Eingriffselement, wenn es mit dem ersten
Eingriffselement in Eingriff ist, ein Bewegen des ersten Eingriffselements in die
Entriegelungsrichtung verhindert. Somit wird verhindert, dass der Eingriff zwischen
dem ersten und dem dritten Eingriffselement gelöst werden kann.
[0022] Hierzu umfasst das dritte Eingriffselement insbesondere ein Begrenzungselement, das
einen Aufnahmebereich in dem zumindest ein Teilbereich des ersten Eingriffselementes
aufgenommen ist, wenn das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement miteinander
in Eingriff sind, in Richtung der Entriegelungsrichtung begrenzt. Das Begrenzungselement
ist vorzugsweise in Form eines Steges oder einer Wandung einer Aussparung ausgebildet.
[0023] Im Gegensatz hierzu ist das zweite Eingriffselement insbesondere derart ausgebildet,
dass es nur eine seitliche Begrenzung hat, so dass ein Bewegen in die Entriegelungsrichtung
möglich ist und somit das erste Eingriffselement zwischen der Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition verstellbar ist.
[0024] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Zusammenhang mit den beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Geldautomaten mit vier in ihm aufgenommenen Geldkassetten;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Aufnahmebereichs des Geldautomaten nach Figur
1 und einer in ihm aufgenommenen Geldkassette;
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung der Geldkassette nach Figur 2;
- Figur 4
- eine weitere Schnittdarstellung der Geldkassette nach den Figuren 2 und 3;
- Figur 5a
- eine stark vereinfachte, schematische Darstellung eines Verriegelungsmechanismus einer
Verschlusseinheit der Geldkassette nach den Figuren 2 bis 4 in einem ersten Zustand;
- Figur 5b
- eine stark vereinfachte, schematische Darstellung eines Verriegelungsmechanismus einer
Verschlusseinheit der Geldkassette nach den Figuren 2 bis 4 in einem zweiten Zustand;
- Figur 5c
- eine stark vereinfachte, schematische Darstellung eines Verriegelungsmechanismus einer
Verschlusseinheit der Geldkassette nach den Figuren 2 bis 4 in einem dritten Zustand;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Teils der Verriegelungs- und Verschlusseinheit
der Geldkassette nach den Figuren 2 bis 5; und
- Figur 7
- eine weitere schematische Darstellung eines Ausschnitts der Verriegelungs- und Verschlusseinheit
der Geldkassette nach den Figuren 2 bis 6.
[0026] In Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines Geldautomaten 100 gezeigt. Der
Geldautomat 100 umfasst ein Kopfmodul 102 und ein Tresormodul 104, in dem vier Aufnahmebereiche
106 zur Aufnahme von jeweils einer Geldkassette 10 vorgesehen sind. Jeder der Aufnahmebereiche
106 weist eine Führungseinheit 108 auf, mit deren Hilfe die in dem jeweiligen Aufnahmebereich
106 aufgenommene Geldkassette 10 in dem Aufnahmebereich 106 gehalten ist.
[0027] Jedem Aufnahmebereich 106 ist ein Abzugs- und/oder Stapelmodul 110 zugeordnet, mit
dessen Hilfe Wertscheine der jeweiligen Geldkassette 10 zugeführt und/oder entnommen
werden können.
[0028] Mithilfe einer Transporteinheit können Wertscheine entlang eines Transportpfades
112 zwischen den Stapel- und/oder Abzugsmodulen 110 und einem Eingabe- und/oder Ausgabefach
114 im Kopfmodul 102 des Geldautomaten 100 transportiert werden, so dass eingezahlte
Wertscheine den Geldkassetten 10 zugeführt und/oder den Geldkassetten 10 entnommene
Wertscheine über das Eingabe- und/oder Ausgabefach 114 an eine Bedienperson des Geldautomaten
10 ausgegeben werden können.
[0029] Figur 2 zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung eines der Aufnahmebereiche
106 und einer in ihm aufgenommenen Geldkassette 10. Die Führungseinheit 108 weist
beidseitig der Geldkassette 10 Schienen 116 auf, die in Figur 2 nicht sichtbare Erhebungen
aufweisen, die in komplementäre Aussparungen 12 der Geldkassette 10 eingreifen und
somit die Geldkassette 10 im Aufnahmebereich 106 halten.
[0030] In Figur 3 ist eine schematische, perspektivische Schnittdarstellung der Geldkassette
10 gezeigt. Die Geldkassette 10 weist ein Gehäuse 14 auf, das vier Seitenwände 16
bis 22, eine Bodeneinheit 24 und einen zur besseren Sichtbarkeit der inneren Bauteile
der Geldkassette 10 nicht dargestellten Deckel umfasst. Über den Deckel kann eine
Öffnung 26 zum manuellen Zuführen und/oder Entnehmen von Wertscheinen und zur Wartung
der Geldkassette 10 verschlossen werden.
[0031] Die Bodeneinheit 24 des Gehäuses 14 ist in Form eines doppelten Bodens ausgebildet,
der ein unteres Bodenelement 28 und ein oberes Bodenelement 30 umfasst, zwischen denen
ein Aufnahmeschlitz 32 ausgebildet ist, in dem eine Verschlusseinheit 34 zum Verschließen
einer Öffnung 36 zum maschinellen Zuführen und/oder Entnehmen der Wertscheine über
die Stapel- und/oder Abzugsmodule 110 in einer geöffneten Position, in der die Verschlusseinheit
34 die Öffnung 36 nicht verschließt, aufgenommen werden kann.
[0032] In Figur 3 dagegen ist die Verschlusseinheit 34 in einer geschlossenen Position angeordnet,
bei der sie die Öffnung 36 verschließt, so dass ein Zugriff auf in dem Aufnahmebereich
38 der Geldkassette 10 aufgenommene Wertscheine nicht möglich ist.
[0033] Die Verschlusseinheit 34 weist einen lamellenartigen Bereich 40 und eine gelenkig
mit diesem verbundene Basisplatte 42 auf, weswegen die Verschlusseinheit 34 häufig
auch als Shutter bezeichnet wird. In der geschlossenen Position verschließt der lamellenartige
Bereich 40 die Öffnung 36, wohingegen die Basisplatte größtenteils in dem Aufnahmeschlitz
32 aufgenommen ist. In der geöffneten Position dagegen sind sowohl der lamellenartige
Bereich 40 als auch die Basisplatte 42 zumindest größtenteils in dem Aufnahmeschlitz
32 aufgenommen. Hierzu ist die Verschlusseinheit 34 in Richtung des Pfeils P1 in eine
Öffnungsrichtung bewegbar.
[0034] In Figur 4 ist ein Ausschnitt einer weiteren Schnittdarstellung der Geldkassette
10 nach Figur 3 gezeigt, wobei die Seitenwände 16 bis 22 des Gehäuses 14 genau wie
das untere Bodenelement 28 des Gehäuses 14 ausgeblendet sind.
[0035] Die Geldkassette 10 weist eine Verriegelungseinheit 50 auf, mit deren Hilfe die Verschlusseinheit
34 in der geschlossenen Position verriegelt werden kann. Ist die Verriegelungseinheit
50 in einem verriegelten Zustand angeordnet, so kann die Verschlusseinheit 34 nicht
von der geschlossenen Position in die geöffnete Position bewegt werden. In einem entriegelten
Zustand dagegen erlaubt die Verriegelungseinheit 50 ein Bewegen der Verschlusseinheit
34 von der geschlossenen in die geöffnete Position.
[0036] In den Figuren 5a bis 5c ist eine stark vereinfachte Darstellung der Verschlusseinheit
34 und der Verriegelungseinheit 50 in mehreren Betriebszuständen dargestellt. Die
Figuren 6 und 7 zeigen jeweils eine schematische, perspektivische Darstellung der
Verschlusseinheit 34 und eines Teils der Verriegelungseinheit 50. Im Folgenden werden
bezugnehmend auf die Figuren 4 bis 7 der Aufbau und die Funktionsweise der Verriegelungseinheit
50 näher beschrieben.
[0037] Die Verriegelungseinheit 50 umfasst ein Eingriffselement 52, welches über eine Feder
54 in einer in den Figuren 5a, 6 und 7 dargestellten Verriegelungsposition angeordnet
ist. In dieser Verriegelungsposition ist das Eingriffselement 52 mit einer ersten
Aussparung 56 der Basisplatte 42 der Verschlusseinheit 34 in Eingriff, so dass die
Verschlusseinheit 34 nicht von der geschlossenen in die geöffnete Position bewegt
werden kann, da das Eingriffselement 52 in Öffnungsrichtung P1 nicht bewegbar an dem
Gehäuse 14, insbesondere an dem oberen Bodenelement 30, befestigt ist.
[0038] Wird das Eingriffselement 52 in eine Entriegelungsrichtung P2 entgegen der Federkraft
der Feder 54 in eine in Figur 5b dargestellte Entriegelungsposition bewegt, so ist
die Verriegelungseinheit 50 in dem verriegelten Zustand und es besteht kein Eingriff
mehr zwischen dem Eingriffselement 52 und der Aussparung 56, so dass die Verschlusseinheit
34 von der verschlossenen in die geöffnete Position bewegt werden kann.
[0039] Beim Einführen der Geldkassette 10 in den Aufnahmebereich 106 erfolgt dieses Hineindrücken
des Eingriffselementes 52 von der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition
über ein Kontaktelement der Schienen 116, so dass das Entriegeln der Verriegelungseinheit
50 beim Einführen automatisch erfolgt. Ferner ist das Kontaktelement derart ausgebildet,
dass das Eingriffselement 52 während des gesamten Einschiebens der Geldkassette 10
und somit während des gesamten Öffnens der Verschlusseinheit 34 in der Entriegelungsposition
gehalten ist. Auch das Öffnen der Verschlusseinheit 34 erfolgt mit Hilfe eines Eingriffs
mit einem entsprechenden Element des Aufnahmebereiches 106 automatisch beim Einführen
der Geldkassette 10 in den Aufnahmebereich 106. Beim Verschließen der Verschlusseinheit
34 beim Entnehmen der Geldkassette 10 erfolgt dies entsprechend ebenfalls automatisch
über die entsprechenden Eingriffe mit den Elementen des Aufnahmebereiches 106. Auch
hierbei wird das Eingriffselement 52 während des gesamten Verschließens der Verschlusseinheit
34 in der Entriegelungsposition gehalten, zumindest solange bis die Verschlusseinheit
34 in der verschlossenen Position angeordnet ist.
[0040] In Öffnungsrichtung P1 gesehen stromaufwärts der ersten Aussparung 56 ist in der
Basisplatte 42 eine zweite Aussparung 58 vorgesehen. Diese zweite Aussparung 58 ist
derart ausgebildet, dass das Eingriffselement 52 mit ihr in Eingriff ist, wenn die
Verschlusseinheit 34 entsprechend weit in die Öffnungsrichtung P1 bewegt und in der
Verriegelungsposition angeordnet ist. Über diese zweite Aussparung 52 sollen Manipulationsversuche
verhindert oder zumindest zeitnah erkannt werden können. Unter einem Manipulationsversuch
wird insbesondere verstanden, wenn eine Person unberechtigt versucht, die Verschlusseinheit
34 zu öffnen und somit an Wertscheine, die in der Geldkassette 10 aufgenommen sind,
über die Öffnung 36 zu gelangen.
[0041] Um die Verschlusseinheit 34 zu öffnen, muss eine solche Person das Eingriffselement
52 der Verriegelungseinheit 50 von der Verriegelungsposition entgegen der Federkraft
der Feder 54 in die Entriegelungsposition bewegen. Lässt die Person jedoch, nachdem
der Eingriff zwischen dem Eingriffselement 52 und der ersten Aussparung 56 gelöst
wurde und die Verschlusseinheit 34 nur ein wenig in die Öffnungsrichtung P1 bewegt
wurde, das Eingriffselement 52 wieder los, so bewegt sich dieses aufgrund der Rückstellkraft
der Feder 54 wieder in Verriegelungsposition und rastet, sofern die Verschlusseinheit
34 entsprechend weiter in Richtung P1 bewegt wird, automatisch in die zweite Aussparung
58 ein, so dass weiteres Bewegen der Verschlusseinheit 34 in die Öffnungsrichtung
P1 nicht möglich ist. Da die Basisplatte 42 komplett vom Gehäuse 14 verdeckt ist,
kann die Person die zweite Aussparung 58 nicht sehen, so dass sie nicht weiß, dass
sie das Eingriffselement 52 die ganze Zeit in der entriegelten Position halten muss.
Gelingt es der Person dagegen das Eingriffselement 52 während des Öffnens lange genug
in der entriegelten Position zu halten, so kann sie die Verschlusseinheit 34 öffnen
und somit eventuell an aufgenommene Wertscheine gelangen. Schließt diese Person nach
der eventuellen Entnahme der Wertscheine jedoch wieder die Verschlusseinheit 34, um
dadurch den Manipulationsversuch und den Diebstahl der Wertscheine zu verschleiern,
so rastet das Eingriffselement 52 ebenfalls in die zweite Aussparung 58 ein.
[0042] In Figur 5c ist dieser Zustand gezeigt, bei dem das Eingriffselement 52 in der zweiten
Aussparung 58 angeordnet ist. In diesem Zustand ist die Verschlusseinheit 34 in einer
Zwischenposition angeordnet, in der sie zwar leicht geöffnet ist, aber nur ein kleiner
Spalt 60 zwischen der Seitenwand 22 des Gehäuses 14 und der Verschlusseinheit 34 geöffnet
ist. Es kann somit auf einfache Weise erkannt werden, dass versucht wurde, die Verschlusseinheit
34 unerlaubterweise zu öffnen, so dass ein solcher Manipulationsversuch zeitnah geahndet
werden kann.
[0043] Der Abstand zwischen der ersten Aussparung 56 und der zweiten Aussparung 58 ist insbesondere
derart gewählt, dass der Spalt 60 so gering ist, dass über ihn kein Zugriff auf in
der Geldkassette 10 aufgenommene Wertscheine möglich ist.
[0044] Ferner ist an der Basisplatte 42 ein Begrenzungselement 62 im Bereich der zweiten
Aussparung 58 vorgesehen, über das ein Bewegen des Eingriffselementes 52 in die Entriegelungsrichtung
P2 verhindert wird, wenn das Eingriffselement 52 mit der zweiten Aussparung 58 in
Eingriff ist. Hierdurch wird erreicht, dass das Eingriffselement 52 nicht mehr von
der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition bewegt werden kann, so dass
der Eingriff zwischen dem Eingriffselement 52 und der zweiten Aussparung 58 nicht
mehr von außerhalb der Geldkassette 10 gelöst werden kann. Dies ist nur über die Öffnung
26 der Geldkassette 10 möglich. Da hierfür jedoch ein Schlüssel zum Öffnen des Deckels
benötigt wird, kann dies die die Manipulation ausführende Person nicht durchführen,
so dass diese Person keine andere Wahl hat, als die Verschlusseinheit 34 in der Zwischenposition
nach Figur 5c zu belassen.
[0045] Somit wird über die Verriegelungseinheit 50 sichergestellt, dass ein unberechtigter
Zugriff auf die Wertscheine durch unberechtigtes Öffnen der Verschlusseinheit 34 vermieden
wird oder zumindest zeitnah erkannt werden kann.
[0046] Das Begrenzungselement 62 kann, wie in den Figuren 6 und 7 dargestellt, bei einer
bevorzugten Ausführungsform im einfachsten Fall als ein kleiner Steg ausgebildet sein,
über den ein Hineindrücken des Eingriffselementes 52 in die Geldkassette 10 vermieden
wird.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 10
- Geldkassette
- 12
- Aussparung
- 14
- Gehäuse
- 16, 18, 20, 22
- Seitenwand
- 24
- Bodeneinheit
- 26
- Öffnung
- 28, 30
- Bodenelement
- 32
- Aufnahmeschlitz
- 34
- Verschlusseinheit
- 36
- Öffnung
- 38
- Aufnahmebereich
- 40
- lamellenartiger Bereich
- 42
- Basisplatte
- 50
- Verriegelungseinheit
- 52
- Eingriffselement
- 54
- Feder
- 56, 58
- Aussparung
- 60
- Spalt
- 62
- Begrenzungselement
- 100
- Geldautomat
- 102
- Kopfmodul
- 104
- Tresormodul
- 106
- Aufnahmebereich
- 108
- Führungseinheit
- 110
- Stapel- und/oder Abzugsmodul
- 112
- Transportpfad
- 114
- Eingabe- und/oder Ausgabefach
- P1
- Öffnungsrichtung
- P2
- Entriegelungsrichtung
1. Geldkassette,
mit einem Aufnahmebereich (38) zur Aufnahme eines Wertscheinstapels,
einem Gehäuse (14) mit einer Öffnung (36) zum Zuführen von Wertscheinen zum Aufnahmebereich
(38) und/oder zum Entnehmen von Wertscheinen aus dem Aufnahmebereich (38),
einer Verschlusseinheit (34) zum Verschließen der Öffnung (36) des Gehäuses (14),
die in einer geschlossenen Position die Öffnung (36) verschließt und in einer geöffneten
Position, in der die Verschlusseinheit (34) relativ zur geschlossenen Position in
eine Öffnungsrichtung (P1) verfahren ist, die Öffnung (36) zumindest soweit freigibt,
dass Wertscheine zuführbar und/oder entnehmbar sind, und
mit einer Verriegelungseinheit (50), die in einem verriegelten Zustand ein Öffnen
der in der geschlossenen Position angeordneten Verschlusseinheit (34) verhindert und
in einem entriegelten Zustand ein Öffnen erlaubt,
wobei die Verriegelungseinheit (50) ein an dem Gehäuse (14) befestigtes erstes Eingriffselement
(52) umfasst, das in dem verriegelten Zustand in einer Verriegelungsposition angeordnet
ist, in der es in ein zweites Eingriffselement (56) der Verschlusseinheit (34) eingreift,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinheit (34) ein drittes Eingriffselement (58) umfasst, das derart
angeordnet und ausgebildet ist, dass das in der Verriegelungsposition angeordnete
erste Eingriffselement (52) in das dritte Eingriffselement (58) eingreift, wenn der
Eingriff zwischen dem ersten Eingriffselement (52) und dem zweiten Eingriffselement
(56) gelöst und die Verschlusseinheit (34) ohne Entriegelung der Verrieglungseinheit
(50) in die Öffnungsrichtung (P1) bewegt wird.
2. Geldkassette (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinheit (34) jalousieartig aufgebaut ist.
3. Geldkassette (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinheit (34) eine Vielzahl von Lamellen (40) mit einer ersten Breite
und eine Basisplatte (42) mit einer zweite Breite umfasst, wobei die zweite Breite
größer ist als die erste Breite.
4. Geldkassette (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinheit (34) ein gebogenes Element und eine mit diesem gebogenen Element
gelenkig verbundene Basisplatte (42) umfasst.
5. Geldkassette (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Eingriffselement (56) und/oder das dritte Eingriffselement (58) an der
Basisplatte (42) angeordnet sind.
6. Geldkassette (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Eingriffselement (56) und/oder das dritte Eingriffselement (58) als Aussparung
in der Verschlusseinheit (34) ausgebildet sind.
7. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Eingriffselement (58) in Öffnungsrichtung (P1) gesehen stromaufwärts des
zweiten Eingriffselementes (56) angeordnet ist.
8. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem zweiten Eingriffselement (56) und dem dritten Eingriffselement
(58) derart vorgesehen ist, dass die Verschlusseinheit (34), wenn das erste Eingriffselement
(52) in das dritte Eingriffselement (58) eingreift, die Öffnung (36) zumindest soweit
verschließt, dass kein Zugriff auf die im Aufnahmebereich (38) aufgenommenen Wertscheine
möglich ist.
9. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem zweiten Eingriffselement (56) und dem dritten Eingriffselement
(58) derart vorgesehen ist, dass die Verschlusseinheit (34), wenn das erste Eingriffselement
(52) in das dritte Eingriffselement (56) eingreift, in einer von der geschlossenen
Position optisch unterscheidbaren Position angeordnet ist.
10. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Eingriffselement (58) derart ausgebildet ist, dass der Eingriff zwischen
dem ersten Eingriffselement (52) und dem dritten Eingriffselement (58) nur durch Öffnen
eines Deckels der Geldkassette (10) lösbar ist.
11. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Eingriffselement (58) derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass
das erste Eingriffselement (52), wenn dieses in der Verriegelungsposition angeordnet,
beim Bewegen der Verschlusseinheit (34) von der geöffneten Position in die geschlossene
Position in das dritte Eingriffselement (58) einrastet.
12. Geldkassette (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Eingriffselement (52) mit Hilfe eines elastischen Elementes (54), insbesondere
einer Feder, in der Verriegelungsposition vorgespannt ist, und dass das erste Eingriffselement
(52) entgegen der Rückstellkraft des elastischen Elements (52) in eine Entriegelungsrichtung
(P2) in eine Entriegelungsposition bewegbar ist.
13. Geldkassette (10) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Eingriffselement (52), wenn es entgegen der Rückstellkraft in der Entriegelungsposition
gehalten ist, beim Bewegen der Verschlusseinheit (34) von der geschlossenen in die
geöffnete Position und/oder von der geöffneten in die geschlossene Position nicht
in das zweite Eingriffselement (56) und das dritte Eingriffselement (58) einrastet.
14. Geldkassette (10) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Eingriffselement (58), wenn es mit dem ersten Eingriffselement (52) in
Eingriff ist, ein Bewegen des ersten Eingriffselements (52) in die Entriegelungsrichtung
(P2) verhindert.
15. Geldkassette (10) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Eingriffselement (58) ein Begrenzungselement (62), insbesondere einen
Steg oder ein Wandung einer Aussparung, umfasst, das einen Aufnahmebereich, in dem
zumindest ein Teilbereich des ersten Eingriffselements (52) aufgenommen ist, wenn
das erste Eingriffselement (52) und das dritte Eingriffselement (58) miteinander in
Eingriff sind, in Richtung der Entriegelungsrichtung (P2) begrenzt.