[0001] Die Erfindung betrifft ein Pfandschloss zum lösbaren Aneinanderschließen von Transportwagen,
aufweisend ein Pfandschlossgehäuse, das eine erste und eine zweite schlitzförmige
Öffnungen für die Aufnahme von Pfandmünzen und ein Schlüsselloch für die Aufnahme
eines Schlüssel umfasst, wobei die erste Öffnung im Vergleich mit der zweiten Öffnung
für die Aufnahme einer Pfandmünze mit größerem Durchmesser ausgebildet ist, wobei
das Pfandschloss einen Mechanismus umfasst, der beim Einschieben einer passenden Pfandmünze
in eine der Öffnungen den in dem Schlüsselloch gehaltenen Schlüssel freigibt und bei
Einstecken eines passenden Schlüssels in das Schlüsselloch die in der ersten oder
zweiten Öffnung arretierte Pfandmünze freigibt, und wobei das Pfandschloss ein in
beide Öffnungen eingreifendes erstes Federelement umfasst, das durch den Einschub
einer passenden Pfandmünze in eine der Öffnungen gespannt wird und dessen Federspannung
bei Freigabe der passenden Pfandmünze ihren Auswurf aus der Öffnung unterstützt.
[0002] Von Hand bedienbare Transportwagen werden eingesetzt, um Kunden die Mitnahme der
von ihnen ausgesuchten Waren zu erleichtern. Sie werden in der Regel in Sammelstellen,
sogenannten Garagen, vorgehalten und sind dort durch Aneinanderketten gesichert. Hierzu
weist jeder Transportwagen ein Pfandschloss auf, in dessen Schlüsselloch der Schlüssel
eines benachbarten Transportwagens verriegelbar ist. Der jeweils letzte Transportwagen
einer Reihe kann aus der Sammelstelle entnommen werden, indem das am Transportwagen
befestigte Pfandschlosses entriegelt wird. Hier kommt die Pfandmünze ins Spiel. Der
Einschub einer passenden Pfandmünze in die dafür vorgesehene schlitzförmige Öffnung
des Pfandschlosses bewegt einen Mechanismus, der den im Schlüsselloch gehaltenen Schlüssel
freigibt sowie die Pfandmünze in der Öffnung arretiert.
[0003] Durch die Freigabe des Schlüssels ist die Verkettung mit dem benachbarten Wagen gelöst
und der Transportwagen kann aus der Reihe entnommen werden. Nach der Benutzung wird
der Transportwagen in eine beliebige Reihe zurück gestellt und dort durch Einschub
eines passenden Schlüssels erneut verkettet. Der Einschub des passenden Schlüssels
gibt die Pfandmünze wieder frei, die sodann aus dem Pfandschloss entnommen werden
kann. Deren Entnahme aus dem Münzschlitz wird durch ein Federelement unterstützt,
welches durch den Einschub der Pfandmünze gespannt wurde und dessen Rückstellkraft
bei Freigabe der Pfandmünze eine Art Auswurf bewirkt.
[0004] Der Zweck eines Pfandschlosses ist es, einen Kunden zu animieren, den Transport-respektive
Einkaufswagen nach der Nutzung wieder an eine Sammelstelle zurückzubringen. Die Animation
erfolgt über die im Pfandschloss arretierte Pfandmünze, oft ein Geldstück mit einem
Nennwert, beispielsweise 50 Cent oder 1 Euro. Sie möchte der Kunde gerne zurück erhalten.
Er ist bereit, den dafür erforderlichen Gang zu einer Sammelstelle auf sich zu nehmen.
Ein Pfandsystem verringert für den Betreiber somit den Aufwand für die Sammlung der
Transportwagen, da dieses von den Kunden selbst durchgeführt wird. Zudem schützt es
ihn vor Verlust seiner Transportwagen, da sie selbst nach einem Verlassen des Geländes
gerne zur Pfandentnahme wieder zurück gebracht werden.
[0005] Ein Pfandsystem kann aber nur funktionieren, wenn das Pfandschloss den Schlüssel
nicht bei Eingabe eines beliebigen Pfandes freigibt. In diesem Fall könnte der Kunde
den Transportwagen nach Nutzung einfach stehen lassen, weil er ein Pfand eingeschoben
hat, auf das er verzichten kann. Um dies auszuschließen, prüfen viele Pfandschlösser
bei Eingabe der Pfandmünze, ob sie einen bestimmten Durchmesser hat. Ihre Öffnung
und der dahinter liegende Mechanismus sind auf bestimmte Durchmesser normiert. Ist
die Pfandmünze zu groß, passt sie nicht in die schlitzförmige Öffnung. Ist sie zu
klein, beispielsweise da statt einer 50 Cent Münze eine 10 Cent Münze eingesteckt
wurde, löst der Mechanismus zur Entriegelung des Schlüssels nicht aus. Hierdurch wird
gewährleistet, dass nur bestimmte, also passende Münzgrößen das Pfandschloss entriegeln
können.
[0006] Häufig kommt es jedoch vor, dass Kunden, die für ihren Einkauf einen Transportwagen
aus einer Reihe entnehmen möchten, keine passende Pfandmünze zur Hand haben. Diese
Kunden müssen erst einmal Geld wechseln, umständlich an der Kasse des Geschäfts oder
durch die Ansprache anderer Kunden. Um diese Unannehmlichkeit zu verringern, werden
Pfandschlösser angeboten, die zwei Öffnungen für den Einschub von Pfandmünzen aufweisen.
Die Öffnungen und der dahinter liegende Prüfmechanismus sind so ausgebildet, dass
jede Öffnung für Pfandmünzen eines anderen Durchmessers geeignet ist. Derartige Pfandschlösser
können also durch Pfandmünzen unterschiedlichen Durchmessers ausgelöst werden, beispielsweise
durch eine für die erste Öffnung passende 50 Cent Münze oder eine für die zweite Öffnung
passende 1 Euro Münze. Durch diese Wahlmöglichkeit ist für den Kunden die Wahrscheinlichkeit,
über keine passende Pfandmünze zu verfügen, deutlich reduziert.
[0007] Solche Pfandschlösser verfügen zum Auswurf der wieder freigegebenen Pfandmünzen über
ein in beide Öffnungen eingreifendes Federelement in Form einer doppelten Torsionsfeder.
Die doppelte Torsionsfeder ist quer zur Einschubrichtung der Pfandmünzen angeordnet
und weist einen die beiden gewundenen Abschnitte verbindenden Mittelbügel auf. Jedes
Ende der doppelten Torsionsfeder ist zu einen in die selbe Richtung weisenden Bügel
verlängert. Die zwei Bügel durchschneiden den seitlichen Bereich der Einschubebenen
beider Öffnungen. Sie ragen jeweils an ihrer Seite in die Öffnungen hinein, so dass
bei Einschub einer passenden Pfandmünze in eine der Öffnungen die beiden Bügel von
ihr erfasst und zum inneren Ende der Öffnung hin verschoben werden. Dies führt zu
einem Verdrehen der Torsionsfeder, sie wird zwischen der Pfandmünze und einem für
den Mittelbügel vorgesehenen Anschlag am Gehäuse gespannt. Die auf die beiden Bügel
wirkende Rückstellkraft der doppelten Torsionsfeder bewirkt einen gleichmäßigen Auswurf
der Pfandmünze, so dass sie bei Freigabe durch den Mechanismus ohne Verkanten zumindest
teilweise wieder aus der Öffnung gedrückt wird und leicht entnommen werden kann. Die
doppelte Torsionsfeder bietet somit eine kostengünstig, einfach zu montierende Auswurfunterstützung
für beide Münzschlitze.
[0008] Nun kann es vorkommen, dass ein Kunde die für den einen Münzschlitz passende Münze
aus Versehen in den anderen, für eine Pfandmünze größeren Durchmessers normierten
Münzschlitz steckt. Ist der Unterschied zum passenden Durchmesser nicht zu groß, kommt
auch sie an den beiden Bügeln zur Anlage und spannt die Torsionsfeder. Durch die Rückstellkraft
der Feder wird die zu kleine Pfandmünze wieder ein wenig aus der Öffnung herausgedrückt
und kann ohne Probleme aus dem Münzschlitz entfernt werden. Ist der Unterschied zum
passenden Durchmesser jedoch zu groß, wird die Torsionsfeder nicht ausreichend gespannt,
bevor die zu kleine Pfandmünze ganz in der Öffnung verschwindet. Die vorhandene Rückstellkraft
reicht dann nicht aus, um die Pfandmünze wieder aus der Öffnung hervor zu drücken.
Bei deutlich zu kleinem Durchmesser kann die Pfandmünze sogar zwischen den beiden
die Öffnung durchgreifenden Endbügeln hindurchgleiten, ohne von ihnen erfasst zu werden.
Die Torsionsfeder wird dann nicht gespannt und kann in Folge die Entnahme der in der
falschen Öffnung eingeschobenen Pfandmünze nicht unterstützen. Ist die zu kleine Pfandmünze
schon ganz in der Öffnung verschwunden, bevor der Kunde seinen Irrtum bemerkt, wird
die Entnahme somit schwierig. Manchmal führt nur ein Kippen des gesamten Einkaufswagens
zum Erfolg.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es, ein Pfandschloss mit zwei Münzschlitzen
für Pfandmünzen verschiedenen Durchmessers vorzuschlagen, welches auch eine Münze
kleinen Durchmessers, die fälschficherweise in den für Pfandmünzen größeren Durchmessers
vorgesehenen Münzschlitz eingeführt wurde, sicher wieder auswirft.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Pfandschloss mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Das erfindungsgemäße Pfandschloss weist ein in der ersten Öffnung angeordnetes
zweites Federelement auf, dass durch den Einschub einer für die erste Öffnung zu kleinen
Pfandmünze gespannt wird und dessen Federspannung den Auswurf dieser Pfandmünze unterstützt.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Pfandschlosses werden in den
Unteransprüchen genannt.
[0011] Ein erfindungswesentlicher Gedanke ist es, in der ersten Öffnung neben dem ersten
Federelement ein zweites, dazu separates Federelement vorzusehen, dass selbst bei
einem Einschub einer für diese Öffnung zu kleinen Pfandmünzen gespannt wird. Die Rückstellkraft
der gespannten zweiten Feder schiebt dann diese Pfandmünze zumindest so weit wieder
aus der ersten Öffnung heraus, dass sie an der zweiten Öffnung wieder greifbar und
damit entnehmbar ist.
[0012] Vorzugsweise ist das zweite Federelement mittig an der Rückwand in der ersten Öffnung
angeordnet. Die mittige Anordnung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Mitnahme des
zweiten Federelements beim Einschub einer Pfandmünze mit zu kleinem Durchmesser. Bei
einem Federelement in Form der doppelten Torsionsfeder wird die zwischen den beiden
Bügeln durchgleitende Pfandmünze quasi zwangsweise gegen das mittig angeordnete zweite
Federelement geführt, so dass eine Spannung des zweiten Federelements und die daraus
resultierende Rückstellkraft gewährleistet werden kann. Zudem bieten die beidseitig
angeordneten Bügel eine Führung für die zu kleine Pfandmünze beim Ausschub aus der
Öffnung, ein Verkanten oder seitliches Wegrutschen der Pfandmünze wird verhindert.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Federelement eine Schraubendruckfeder,
die an der Rückwand der ersten Öffnung zur Anlage kommt. Der gewundene Federdraht
einer Schraubendruckfeder bietet eine ausreichend breite Anlagefläche für eine Pfandmünze,
wodurch ein Kontakt der in die Öffnung eingeschobenen Pfandmünze mit der Schraubendruckfeder
gewährleistet ist. Zudem werden durch ihre dementsprechende Höhe auch Pfandmünzen
sicher erfasst, deren Durchmesser für die zweite Öffnung nicht nur zu klein ist, sondern
die auch vergleichsweise zu dünn sind. Von besonderem Vorteil ist es, dass die beschriebene
doppelte Torsionsfeder und die Schraubendruckfeder sich in ihrer Funktion nicht behindern.
Ihre Wege beim Spannen sind vollständig voneinander getrennt.
[0014] Von Vorteil ist es, wenn das Pfandschlossgehäuse eine Aussparung umfasst, in welche
die Schraubendruckfeder einsetzbar ist. Die Aussparung in dem Pfandschlossgehäuse
ermöglicht eine besonders einfache Montage der Schraubendruckfeder. Die Feder kann
sogar nachträglich in ein bereits montiertes Pfandschloss eingesetzt werden. Dies
ist insbesondere der Vorteil, wenn das Pfandschloss mit für die beiden Öffnungen vorgesehenen
Pfandmünzen zum Einsatz kommen soll, bei denen große Unterschiede im Durchmesser vorherrschen.
Ist dies der Fall, lässt sich das Pfandschloss schnell und einfach mit der Schraubendruckfeder
nachrüsten.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform begrenzt zumindest ein in der ersten
Öffnung angeordnetes und federbeaufschlagtes Stellglied einen Auswurf einer für die
erste Öffnung passenden Pfandmünze. Das zum Prüfmechanismus gehörende Stellglied verhindert
bei für den ersten Münzschlitz passenden Pfandmünzen einen durch Addition der Rückstellkräfte
beider Federelemente bewirkten vollständigen Auswurf der vom Mechanismus wieder freigegebenen
Pfandmünze. Um die am zumindest einem Stellglied anliegende Pfandmünze weiter aus
der Öffnung hinaus ziehen zu können, muss der Kunde das Stellglied lediglich gegen
den Widerstand seiner Federbeaufschlagung zur Seite drücken, so dass es die Öffnung
für die Pfandmünze freigibt. Ansonsten müsste der Kunde, um ein Herabfallen der aus
der zweiten Öffnung ausgeworfenen Pfandmünze zu verhindern, seine Hand vor die Öffnung
halten, wenn er den Schlüssel in das Pfandschloss einsetzt.
[0016] Vorzugsweise ist das zweite Federelement derart in der ersten Öffnung angeordnet,
dass seine Anlagefläche für die Pfandmünze weiter von der Öffnung entfernt ist als
die Anlagefläche des ersten Federelements. Bei dieser Anordnung wird das zweite Federelement
nur bei einer tief in die Öffnung eingeführten Pfandmünze gespannt. Seine Rückstellkraft
wirkt deshalb lediglich, solange sich die Pfandmünze in einen hinteren Bereich der
Öffnung befindet, also nur soweit, bis ein Rand der Pfandmünze an der Öffnung wieder
greifbar wird. Bei einer für die erste Öffnung passenden Pfandmünze wird die Rückstellkraft
der ersten und zweiten Feder nur in einen kurzen Bereich addiert, wodurch das zumindest
eine Stellglied den vollständigen Auswurf der Pfandmünze sicher verhindern kann oder
die Geschwindigkeit des Auswurfs zumindest deutlich verringert ist. Diese Anordnung
der Federelemente wird besonders einfach umgesetzt, indem für das zweite Federelement
ein vorderer Anschlag vorgesehen ist, an dem es zur Anlage kommt. Hierzu eignet sich
insbesondere die vordere Begrenzung der Aussparung für das zweite Federelement, an
der es vorgespannt gehalten werden kann.
[0017] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pfandschlosses wird im Folgenden
anhand zweier Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
- Figur 1:
- Eine Seitendarstellung eines aufgeschnittenen Pfandschlosses und
- Figur 2:
- Eine Frontansicht des Pfandschlosses.
[0018] Die von Figur 1 gezeigte Seitendarstellung eines aufgeschnittenen Pfandschlosses
1 zeigt zwei übereinander angeordnete schlitzförmige Öffnungen 2, 3 für die Aufnahme
von Pfandmünzen, die sogenannten Münzschlitze. Die Öffnungen 2, 3 weisen eine unterschiedliche
Breite auf, sodass der Münzschlitz der Öffnung 2 Pfandmünzen größeren Durchmessers
aufnehmen kann als der Münzschlitz der Öffnung 3. Die Rückwand 4 des Münzschlitres
der Öffnung 3 und die Rückwand 5 des Münzschlitzes der Öffnung 2 werden von einem
Lageblock 6 gebildet, der beidseitig begrenzt ist durch Durchbrüche, welche die Münzschlitze
der Öffnungen 2, 3 mit dem hinteren Teil des Pfandsschlosses 1 verbinden. Der Lagerblock
6 ist über jeweils den Boden 7, die Zwischenwand 8 oder die Decke 9 der Münzschlitze
bildende Fortsätze mit der Frontseite des Pfandschlosses verbunden Die Rückwand 4
ist in Einschubrichtung der Pfandmünzen gesehen vor der Rückwand 5 angeordnet, sodass
der Münzschlitz der Öffnung 2 insgesamt tiefer ausgebildet ist und Pfandmünzen breiteren
Durchmessers entsprechend weit aufnehmen kann.
[0019] Bei Einschub einer passenden Pfandmünze legt sich ihr Umfang an jeweils seitlich
im Münzschütz angeordnete endseitige Bügel 10 einer doppelten Torsionsfeder 11 an.
Die endseitigen Bügel 10, von denen im Schnitt der Figur 1 nur einer gezeigt ist,
durchschneiden beide Münzschlitze, sodass sie beim Einschub einer jeweils für ihren
Münzschlitz passenden Pfandmünze von dieser mitgenommen werden. Durch die Mitnahme
der Bügel 10 wird die doppelte Torsionsfeder 11 gespannt, die mit ihrem Mittelbügel
12 an einem Deckel 13 des Pfandschlosses anliegt. Ihre Rückstellkraft unterstützt
die Ausgabe der Pfandmünze nach ihrer Freigabe durch den noch genauer beschriebenen
Prüfmechanismus.
[0020] Die jeweils seitlich die Münzschlitze durchlaufenden Bügel 10 erfassen aber keine
Münze kleineren Durchmessers, die versehentlich in den großen Münzschlitz der Öffnung
2 eingeschoben wurde. Eine solche Münze wird aber von einer mittig im Münzschlitz
der Öffnung 2 angeordnete Schraubendruckfeder 14 erfasst. Die Schraubendruckfeder
14 liegt an der Rückwand 5 an. Sie ist in eine Aussparung 15 des Pfandschlossgehäuses
eingesetzt, welche den Boden 9 des Münzschlitzes der Öffnung 2 durchbricht und bis
in die Zwischenwand 10 hinein ragt. Die Aussparung 15 ist von der Unterseite des Pfandschlosses
1 frei zugänglich.
[0021] Die Schraubendruckfeder 14 wird in der Aussparung 15 vorgespannt gehalten. Sie liegt
der Rückwand 5 und zwei im Münzschlitz der Öffnung 2 die vorderen Begrenzungen der
Aussparung 15 bildenden Kanten an. Die Kante 16 der Zwischenwand 8 und der Kante 17
des Bodens 9 sind beide auf der selben Tiefe des Münzschlitzes und quer zur Einschubrichtung
der Pfandmünzen ausgerichtet, die hier anliegende letzte Windung der Schraubendruckfeder
14 liegt somit gerade an. Zusammen mit den seitlichen Begrenzungen der Aussparung
15 verhindern sie ein Verkanten der Schraubendruckfeder 15 sowohl im eingesetzten
Zustand wie auch unter Spannung durch eine in die Öffnung 2 eingeschobene Pfandmünze..
Die Längsachse der Schraubendruckfeder 14 bleibt so stets zumindest im Wesentlichen
parallel zur Einschubachse ausgerichtet. Dies garantiert einen achsparallel wirkende
Rückstellkraft der Schraubendruckfeder 14, die einen geraden Ausschub der Pfandmünze
ermöglicht.
[0022] Die eine an den Kanten 16, 17 gehaltene und die Anlagefläche für eine Pfandmünze
bildende letzte Windung der Schraubendruckfeder 14 ist in Einschubrichtung deutlich
hinter den Bügeln 10 angeordnet, wodurch die Schraubendruckfeder 14 bei einer für
den Münzschlitz passende Pfandmünze erst nach den Bügeln gespannt bzw. bei einer Pfandmünze
mit für den Münzschlitz zu kleinen Durchmesser erst gespannt wird, wenn die zu kleine
Pfandmünze droht, im Münzschlitz zu verschwinden.
[0023] Die Figur 2 zeigt jeweils seitlich in den Öffnungen 2, 3 angeordnete Hakenfortsätze
18 - 21, die endseitig jeweils seitlich in den Münzschlitze 2, 3 angeordnete Stellglieder
abschließen. Die Stellglieder gehören zum Prüfmechanismus des Pfandschlosses und ragen
federbelastet jeweils seitlich in die Münzschlitze hinein. Bei Einschub einer passenden
Pfandmünze gleiten sie gegen die Federkraft zurück und geben die Öffnung frei. Nach
dem Einschub eine Pfandmünze passender Größe hintergreifen die hakenartige Fortsätze
18 - 21 aufgrund der Rückstellkraft der Feder die Pfandmünze. Durch das Entfernen
des Schlüssels aus dem Pfandschloss werden sie in dieser Position blockiert. Ihre
Blockade verhindert eine Entnahme der Pfandmünze aus der jetzt für ihren Durchmesser
zu schmalen Öffnung.
[0024] Ein erneuter Einschub eines Schlüssels in die Schlüsselaufnahme löst die Blockade
der insbesondere auf jeder Seite einstückig ausgebildeten Stellglieder, die Haken
18 - 21 können zurückgleiten und die in einem der Münzschlitze gehaltene Pfandmünze
wieder freigeben. Jeweils seitlich am Lagerblock 6 sind Durchbrüche 22 vorgesehen,
durch welche die Stellglieder in den hinteren Teil des Pfandschlosses 1 verlängert
und mit dem dort liegenden Haltemechanismus für den Schlüssel zusammenwirken.
[0025] Die Ausgabe der sich im Münzschlitz befindenden Pfandmünze wird von den endseitigen
Bügeln 10 der beim Einschub gespannten doppelten Torsionsfeder 11 unterstützt. Gut
zu erkennen ist, das eine aufgrund ihres zu kleinen Durchmessers zwischen den Bügeln
10 durchgleitende oder von ihnen nur unzureichend erfassten Pfandmünze an der mittig
im Münzschlitz angeordnete Schraubendruckfeder 14 zur Anlage kommt und von ihr zumindest
soweit wieder aus dem Münzschlitz gedrückt wird, dass sie entnehmbar ist.
1. Pfandschloss zum lösbaren Aneinanderschließen von Transportwagen, aufweisend ein Pfandschlossgehäuse,
das eine erste (2) und eine zweite (3) schlitzförmige Öffnungen für die Aufnahme von
Pfandmünzen und ein Schlüsselloch für die Aufnahme eines Schlüssel umfasst, wobei
die erste Öffnung (2) im Vergleich mit der zweiten Öffnung (2) für die Aufnahme einer
Pfandmünze mit größerem Durchmesser ausgebildet ist, wobei das Pfandschloss einen
Mechanismus umfasst, der beim Einschieben einer passenden Pfandmünze in eine der Öffnungen
den in dem Schlüsselloch gehaltenen Schlüssel freigibt und bei Einstecken eines passenden
Schlüssels in das Schlüsselloch die in der ersten (2) oder zweiten (3) Öffnung arretierte
Pfandmünze freigibt, und wobei das Pfandschloss (1) ein in beide Öffnungen (2, 3)
eingreifendes erstes Federelement (11) umfasst, das durch den Einschub einer passenden
Pfandmünze in eine der Öffnungen (2, 3) gespannt wird und dessen Federspannung bei
Freigabe der passenden Pfandmünze ihren Auswurf aus der Öffnung (2, 3) unterstützt,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der ersten Öffnung (2) ein zweites Federelement (14) angeordnet ist, dass durch
den Einschub einer für die erste Öffnung (2) zu kleinen Pfandmünze gespannt wird und
dessen Federspannung den Auswurf der für die erste Öffnung (2) zu kleinen Pfandmünze
unterstützt.
2. Pfandschloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Federelement (14) mittig an der Rückwand (5) in der ersten Öffnung (2)
angeordnet ist.
3. Pfandschloss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Federelement (14) eine Schraubendruckfeder ist, die an der Rückwand (5)
der ersten Öffnung (2) zur Anlage kommt.
4. Pfandschloss nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pfandschlossgehäuse eine Aussparung (15) umfasst, in welche die Schraubendruckfeder
(14) einsetzbar ist.
5. Pfandschloss nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein in der ersten Öffnung (2) angeordnetes und federbeaufschlagtes Stellglied
einen Auswurf einer für die erste Öffnung (2) passenden Pfandmünze begrenzt.
6. Pfandschloss nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Federelement (14) derart in der ersten Öffnung (2) angeordnet ist, dass
seine Anlagefläche für die Pfandmünze weiter von der Öffnung entfernt ist als die
Anlagefläche des ersten Federelements.