Stand der Technik
[0001] Vorrichtungen für die Beeinflussung der Bewegung eines an einem Möbelkorpus über
Führungsmittel bewegbar aufgenommenen Möbelteils bzw. entsprechend ausgerüstete Möbel
sind bekannt. Die Führungsmittel zum Beispiel zur Führung von linear verschieblichen
Schubladen und dergleichen oder von verschwenkbaren Türen oder Klappen können zwei
gleichartig wirkende und zueinander beabstandete Führungseinheiten umfassen.
[0002] Für die Bewegungsführung zum Beispiel einer Schublade relativ zum feststehenden Möbelkorpus
kommen insbesondere zwei parallel ausgerichtete Führungen zum Einsatz, die quer zur
Bewegungsrichtung der Schublade voneinander beabstandet sind, wobei der Abstand etwa
einem Maß der Breite der Schublade entspricht.
[0003] Eine Führung kann als sogenannter Voll- oder Teilauszug mit zueinander teleskopartig
zueinander verschiebbaren Schienen ausgebildet sein, wobei eine relativ zum Möbelkorpus
feststehende Korpus- oder Festschiene und eine dem bewegbaren Möbelteil zugeordnete
Bewegungs- oder Auszugschiene vorhanden sind, beim Vollauszug zusätzlich mit einer
dazwischen wirkenden Mittelschiene.
[0004] Im betriebsfertigen Zustand ist die Bewegungsschiene lösbar mit dem bewegbaren Möbelteil
verbunden, sodass das Möbelteil relativ zum Möbelkorpus in Öffnungs- bzw. in einer
dazu entgegengesetzten Schließrichtung hin- und herbewegbar ist.
[0005] Die Bewegung kann insbesondere manuell über das Einwirken auf das Möbelteil durch
eine Person bzw. ggf. unterstützt durch einen Antrieb mit einer gespannten Federanordnung
erfolgen.
[0006] Ein innerhalb des Möbelteils bzw. des Möbelkorpus vorhandenen Nutzvolumens des Möbels
insbesondere zur Unterbringung von Gegenständen ist in einer Schließposition des Möbelteils,
relativ zum Möbelkorpus, wenn also kein Zugriff auf das Innere des Möbelteils möglich
ist, unzugänglich bzw. verdeckt von Wandungen des Möbelteils und/oder des Möbelkorpus.
In der Schließeposition ist insbesondere nur eine Frontseite des Möbelteils von außen
am Möbel frei zugänglich. In einer von der Schließposition durch eine Bewegung des
Möbelteils in Öffnungsrichtung teilweise oder vollständig geöffneten Öffnungsposition
des Möbelteils ist das Nutzvolumen mehr oder weniger zugänglich.
[0007] Außerdem sind Justiermittel zur Vorgabe der Schließposition des bewegbaren Möbelteils
relativ zum Möbelkorpus bekannt.
[0008] Damit lässt sich beispielsweise ein Frontbild an einer Frontseite des Möbels derart
einstellen, dass eine zu benachbarten Möbelabschnitten bündige Ausrichtung der Frontseite
bzw. Vorderseite des Möbelteils in der Schließposition erreicht wird. Das Verstellen
erfolgt im Millimeterbereich, sodass die Schließposition des Möbelteils relativ zum
Möbelkorpus erhalten bleibt.
[0009] Um das Möbelteil aus der Schließposition, die in der Regel gesichert ist, zu entsichern
bzw. auszulösen und eine anschließende Öffnungsbewegung zu ermöglichen, müssen in
der Regel beide Führungen gleichzeitig bzw. gleichartig ausgelöst bzw. entsichert
werden. Dabei ist ein in Schließrichtung zu überbrückender Auslöseweg an beiden Führungen
nötig.
[0010] Um unabhängig vom Ort der Krafteinwirkung auf das Möbelteil beim Auslösen beide Führungen
gleichartig zu bedienen, sind Übertragungsmittel vorgesehen, welche dabei zwischen
den beiden Führungen synchronisierend wirken.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einleitend beschriebenen Vorrichtungen
bzw. entsprechenden Möbeln die Funktions- und Bediensicherheit zu verbessern, insbesondere
was die Auslösesituation eines Möbelteils in der Schließposition betrifft.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0013] Die abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Varianten der Erfindung.
[0014] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung für die Bewegungsbeeinflussung eines
an einem Möbelkorpus über Führungsmittel bewegbar aufgenommenen Möbelteils, sodass
das Möbelteil im Regelbetrieb über einen Bewegungsweg derart relativ zum Möbelkorpus
bewegbar ist, dass abhängig von der Position entlang des Bewegungsweges ein Nutzvolumen
am Möbelteil und/oder am Möbelkorpus zugänglich ist oder in einer relativ zum Möbelkorpus
stillstehenden Schließposition des Möbelteils das Nutzvolumen verdeckt ist, wobei
die Führungsmittel zwei zueinander beanstandete und gleichartig wirkende Führungseinheiten
mit jeweils einem dem Möbelteil zuordenbaren Möbelteil-Führungselement umfassen, wobei
im montierten Zustand des Möbelteils zur Aufhebung der Schließposition des Möbelteils
Übertragungsmittel für eine synchrone Versetzbewegung der beiden Möbelteil-Führungselemente
vorhanden sind, wobei die Versetzbewegung durch eine Bewegung des Möbelteils aus der
Schließposition in eine Schließrichtung erfolgt, und wobei die Vorrichtung Justiermittel
zur Vorgabe der Schließposition des bewegbaren Möbelteils relativ zum Möbelkorpus
aufweist, mit denen das Möbelteil unter Beibehaltung einer geschlossenen Position
entlang der mit den Führungsmitteln bereitgestellten Bewegungsrichtung verstellbar
ist.
[0015] Nach einer Auslöseaktion beispielsweise durch ein Eindrücken des Möbelteils um einen
geringen Weg in Schließrichtung kann das Möbelteil aus der Schließposition in Öffnungsrichtung
herausbewegt werden, was manuell und/oder durch eine Öffnungsvorrichtung erfolgen
kann.
[0016] Der Kern der Erfindung liegt darin, das die Justiermittel derart ausgebildet sind,
dass mit der Verstellung der Schließposition des bewegbaren Möbelteils gekoppelt ein
Einstellen der Position der Übertragungsmittel erfolgt, sodass mit dem Einstellen
der Position der Übertragungsmittel die Funktion der Übertragungsmittel vorgebbar
insbesondere unverändert erhalten bleibt.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die konkret insbesondere eine Möbelteilbewegungsvorrichtung
betrifft, umfasst nicht die Führungsmittel bzw. die beiden Führungen. Eine Kombination
des Erfindungsgegenstandes mit den Führungsmitteln ist jedoch möglich.
[0018] Mit der Erfindung kann vorteilhafterweise die sichere Funktion der Übertragungsmittel
in sämtlichen möglichen Einstellungen der Position des Möbelteils relativ zum Möbelkorpus
in der Schließposition erhalten bleiben.
[0019] Bislang ist dies nicht immer oder nur teilweise möglich. Denn insbesondere bei größeren
zum Beispiel maximal möglichen Einstellwegen, die mit der Einstellung der Position
des geschlossenen Möbelteils überbrückt werden, kann es durch eine mit der Einstellung
verbundene Relativbewegung von Teilen der Übertragungsmittel vorkommen, dass die Funktion
der Übertragungsmittel nicht mehr oder nicht mehr in gewünschter Weise gegeben ist.
Dies kann im negativen Fall bis zu einem Versagen der Funktion der Übertragungsmittel
führen, so dass ggf. ein in der Schließposition gesichertes Möbelteil nicht entsichert
werden kann. Ein solches Szenario wird erfindungsgemäß verhindert.
[0020] Denn mit dem Verstellen der Schließposition wird die Funktion der Übertragungsmittel
nicht verändert, da diese gleichzeitig mitverstellt werden.
[0021] Andernfalls kann es bisher dazu kommen, dass ein Auslöseweg des geschlossenen Möbelteils
durch ein Einwirken auf einer Seite der Frontseite des Möbelteils nur bei der zur
Einwirkstelle näher gelegenen Führung der beiden Führungen zu deren Auslösung bzw.
Entsicherung führt und die andere Führung nicht auslöst, da die Übertragungsmittel
nicht mehr funktionieren. Ein Herausbewegen des Möbelteils, das mit beiden Führungen
verbunden ist, kann jedoch nur erfolgen, wenn beide Führungen gleichartig bzw. synchron
ausgelöst werden, andernfalls verharrt das Möbelteil in der über die nicht ausgelöste
Führung gesicherte Schließposition.
[0022] Die Einstellung der Position der Übertragungsmittel erfolgt vorteilhafterweise auch
an dem Teil der Übertragungsmittel, der nicht an dem Möbelteil-Führungselement aufgenommen
ist. Dabei ist es vorteilhaft, dass sämtliche betroffenen Teile bzw. Bauteile entsprechend
insbesondere identisch eingestellt werden. Zum Beispiel können die Übertragungsmittel
zusammenwirkende Elemente wie ein Kontaktelement an der Bewegungsschiene und ein mit
dem Kontaktelement zusammenwirkendes Gegenelement an der Korpus- oder Festschiene
umfassen. Mit der Einstellung wird erfindungsgemäß das Gegenelement entsprechend der
Verstellung des Kontaktelements, das am Möbelteil-Führungselement vorhanden ist, eingestellt
bzw. verstellt.
[0023] Vorteilhafterweise muss das Kontaktelement selbst, das an der Bewegungsschiene vorhanden
ist, wobei die Schließposition des Möbelteils durch eine entsprechende Verstellung
der Bewegungsschiene erfolgt, nicht gesondert eingestellt werden, da es mit dem Möbelteil
bzw. der Bewegungsschiene verstellt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist derart
ausgebildet, dass das Gegenelement an der Korpusschiene entsprechend vorgebbar eingestellt
bzw. nachgestellt wird, insbesondere in Richtung und Betrag entsprechend der Verstellung
des Möbelteils bzw. des Kontaktelements.
[0024] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Vorrichtung eine Ausstoßanordnung zum Ausstoßen
des Möbelteils aus der Schließposition in eine Öffnungsrichtung und/oder eine Einzuganordnung
zum Einziehen des Möbelteils in die Schließposition umfasst. Insbesondere ist es vorteilhaft
wenn sowohl die Ausstoßanordnung als auch die Einzuganordnung vorhanden sind, womit
ein hoher Bedienkomfort des Möbelteils möglich ist.
[0025] Die Ausstoßanordnung und/oder die Einzuganordnung sind bevorzugt an der Führung vorhanden
insbesondere ist ein Grundbauteil mit wesentlichen Bauteilen der beiden Anordnungen
lösbar an der Korpusschiene anbringbar, wobei ein Zusammenwirken mit der Bewegungsschiene
zum Ausstoßen bzw. Öffnen und Einziehen des bewegbaren Möbelteils auf einem letzten
Teilweg bis zum Erreichen der Schließposition eingerichtet ist. An der Führung bzw.
der Bewegungsschiene sind hierfür abgestimmte Elemente oder Abschnitte ausgebildet.
[0026] Das Grundbauteil ist beispielsweise an einem horizontal sich erstreckenden Abschnitt
der Korpusschiene ansteckbar, mit einem vergleichsweise geringen Abstand benachbart
zu Abschnitten der Bewegungsschiene.
[0027] Zur Bereitstellung einer Kraft zum Ausstoßen bzw. Einziehen des Möbelteils ist jeweils
für die Ausstoßanordnung und die Einzuganordnung ein abwechselnd auf- und entladbarer
mechanischer Kraftspeicher vorhanden, insbesondere mit einer Federanordnung beispielsweise
mit einer Spiralfeder. Der im geladenen Zustand vorhandene Ausstoß-Kraftspeicher der
Ausstoßanordnung bewirkt nach der Auslöseaktion bzw. Entriegelung der Schließposition
des Möbelteils ein Ausstoßen des Möbelteils auf einer ersten Teilstrecke in Öffnungsrichtung,
wobei sich der Ausstoß-Kraftspeicher zumindest teilweise entlädt. Der Einzug-Kraftspeicher
der Einzuganordnung dient insbesondere dazu, das Möbelteil bei einer Bewegung in Schließrichtung
aus einer teilweise geöffneten Position relativ zum Möbelkorpus in die vollständig
geschlossene Schließposition einzuziehen. Bei diesem Vorgang entlädt sich der Einzug-Kraftspeicher
ebenfalls zumindest teilweise.
[0028] Ein vor einem erneuten Wirken nötiges Laden der jeweiligen Kraftspeicher erfolgt
insbesondere gekoppelt mit im Regelbetrieb mittels der Führungsmittel stattfindenden
Bewegungen des Möbelteils in Öffnungs- bzw. Schließrichtung bei der Nutzung des Möbelteils
durch eine Person, zum Beispiel durch ein Weiteröffnen des Möbelteils nach dem Ausstoßen
mit der Ausstoßanordnung.
[0029] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Justiermittel ausgebildet sind, dass die Einstellung
der Position der Übertragungsmittel und die Verstellung der Schließposition des bewegbaren
Möbelteils relativ zum Möbelkorpus im gleichen Maß und/oder in gleicher Richtung erfolgt.
Damit wird erreicht, dass bezogen auf eine vor einer Verstellung der Schließposition
existierende vorgegebene optimale Funktionssituation der Übertragungsmittel, diese
sichere Funktion der Übertragungsmittel auch nach der Schließpositionsverstellung
erfüllt ist.
[0030] Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Justiermittel so gestaltet sind, dass nach
der Verstellung der Schließposition des bewegbaren Möbelteils relativ zum Möbelkorpus
exakt die gleiche Funktionssituation der Übertragungsmittel herrscht wie vor der Verstellung
der Schließposition. Für eine erstmalige Montagesituation des bewegbaren Möbelteils
am Möbelkorpus über die Führungsmittel muss dann lediglich eine optimale Funktionssituation
der Übertragungsmittel eingerichtet werden, wobei vorteilhafterweise dabei nicht die
exakte Schließposition relativ zum Möbelkorpus berücksichtigt werden muss. Mit der
Erfindung lässt sich auch vorteilhaft erreichen, dass ausgehend von einer erfolgten
Erstmontage durch einen Fachmann, von der angenommen wird, dass damit eine ideale
Situation der Übertragungsmittel bereitgestellt ist, bei einem späteren Nachstellen
der Schließposition des Möbelteils keine Veränderung der zuvor eingerichteten idealen
Funktion der Übertragungsmittel erfolgt. Damit kann auch später schnell und unkompliziert
ein Frontbild am Möbel korrigiert werden.
[0031] Ein Verstellen der Schließposition des bewegbaren Möbelteils kann beispielsweise
werkzeuglos oder mit einem Werkzeug erfolgen, zum Beispiel durch ein einfaches Verdrehen
von Stellmitteln in zwei unterschiedliche Richtungen, wobei das Möbelteil in Öffnungs-
und in Schließrichtung relativ zum Möbelkorpus insbesondere gemeinsam mit der Bewegungsschiene
zum Beispiel um maximal wenige Millimeter stufenlos verstellbar ist.
[0032] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass die Justiermittel ausgebildet sind, dass die
Einstellung der Position der Übertragungsmittel und die Verstellung der Schließposition
des bewegbaren Möbelteils relativ zum Möbelkorpus mit einer Übersetzung oder mit einer
Untersetzung erfolgt.
[0033] Die Über- oder Untersetzung ist insbesondere vergleichsweise gering. Damit lässt
sich eine Anpassung der Funktion der Übertragungsmittel in Abhängigkeit der Schließposition
des bewegbaren Möbelteils erzielen. Beispielsweise ist es denkbar, dass abhängig von
der Schließposition des Möbelteils relativ zum Möbelkorpus ein geringfügig unterschiedlicher
Versetzweg von Teilen der Übertragungsmittel bereitgestellt ist. Die Justiermittel
sind dabei so gestaltet, dass in sämtlichen möglichen durch Verstellung einrichtbaren
Schließpositionen die Funktion der Übertragungsmittel sicher gewährleistet ist.
[0034] Gemäß einer vorteilhaften Modifikation der Erfindung erfolgt die Verstellung der
Schließposition des bewegbaren Möbelteils durch eine Verstellung eines mechanischen
Anschlags relativ zum Möbelkorpus, wobei der Anschlag die Schließposition des Möbelteils
vorgibt. Der Anschlag kann insbesondere in Schließ- bzw. Öffnungsrichtung des Möbelteils
bewegbar verstellt werden. Der Anschlag ist bevorzugt über einen Schiebesitz hin-
und herbewegbar. Beispielsweise wird über die Position des Anschlags die mit der Einzuganordnung
definierte Schließposition des Möbelteils dadurch bestimmt, dass ein Fangelement,
das mit einem Abschnitt des Möbelteil-Führungselements bzw. der Bewegungsschiene zeitweise
koppelbar ist, unter Wirkung des Einzug-Kraftspeichers bis gegen den Anschlag gezogen
wird und dort ansteht. Der Anschlag wirkt demgemäß als Bewegungsstop für ein vom Einzug-Kraftspeicher
beaufschlagten und versetzbaren Abschnitt bzw. Teil der Einzuganordnung, die bis auf
ein Fangelement an der Bewegungsschiene an der Korpusschiene vorhanden ist. Das Fangelement
ist insbesondere vorstehend an einer Außenseite der Bewegungsschiene vorhanden und
ist über einen Teilbewegungsweg der Bewegungsschiene mit dem vom Kraftspeicher beaufschlagten
Teil, zum Beispiel einem Klinkenteil, gekoppelt.
[0035] Eine vorteilhafte Variante des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich dadurch aus,
dass ein Klinkenteil vorhanden ist, mit dem in der Schließposition des Möbelteils
ein am Möbelteil-Führungselement vorhandenes Fangelement zusammenwirkt, wobei das
Klinkenteil unter Wirkung eines Einzugkraftspeichers der Vorrichtung steht. Insbesondere
wird das Klinkenteil in der Schließposition gegen den mechanischen Anschlag gedrückt.
[0036] Das insbesondere verschieblich gelagerte Klinkenteil dient zur zeitweiligen Verbindung
zwischen der Bewegungsschiene und dem Einzug-Kraftspeicher, um das Möbelteil auf einem
letzten Teilweg vor Ereichen der Schließposition mit der Kraft des Einzug-Kraftspeichers
einzuziehen. In der Schließposition des dann stillstehenden Möbelteils steht das Klinkenteil
an dem Anschlag an und ist gegen ein Bewegen in Schleißrichtung blockiert. Dabei wirkt
der Einzug-Kraftspeicher mit seiner verbleibenden gespeicherten Kraft weiterhin auf
das Klinkenbauteil und hält dieses angedrückt gegen den Anschlag. Da das Klinkenbauteil
mit dem Fangelement der Bewegungsschiene gekoppelt ist, wird die Bewegungsschiene
und damit das Möbelteil in der Schließposition gehalten bzw. gesichert, unter Wirkung
der Restkraft des Einzug-Kraftspeichers.
[0037] Mit der Verstellung des Anschlags in der eingezogenen Stellung wird also auch das
Möbelteil in der Schließposition verstellt. Das Klinkenbauteil ist dabei in seiner
eingezogenen Stellung in Schließrichtung blockiert, ist jedoch so gelagert, dass das
Klinkenbauteil bei einer späteren Auslösebewegung des Möbelteils samt dem mitbewegten
Möbelteil-Führungselement seitlich ausweichen kann und dabei die Verbindung mit dem
Fangelement bzw. dem Möbelteil aufgehoben wird. Dies wird durch das Eindrücken des
geschlossenen Möbelteils um wenige Millimeter in Schließrichtung erreicht, wobei das
Fangelement auf das Klinkenteil so einwirkt, dass dieses seitlich ausweicht und das
Fangelement vom Klinkenteil entkoppelt wird. Das nun frei bewegliche Möbelteil wird
durch den geladenen Ausstoß-Kraftspeicher, der in Öffnungsrichtung vorgespannt gegen
das Möbelteil-Führungselement wirkt, jedoch schwächer ist als die Restkraft des Einzug-Kraftspeichers,
nach vorne bzw. in Öffnungsrichtung bewegt.
[0038] Es ist überdies vorteilhaft, wenn ein Stellteil der Vorrichtung in zwei entgegengesetze
Richtungen verstellbar ist, wobei das Stellteil mit dem mechanischen Anschlag und/oder
den Übertragungsmitteln gekoppelt ist. Bevorzugt ist das Stellteil an der Korpusschiene
versetzbar gelagert anbringbar und als ein Blechteil ausgebildet, an dem der Anschlag
vorhanden ist und mit dem ein der Korpusschiene zugeordneter Teil der Übertragungsmittel
zusammenwirkt.
[0039] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein
Freistellabschnitt vorhanden ist, welcher in der Schließposition des Möbelteils eine
Ausweichbewegung für ein Gegenelement ermöglicht, sodass die Schließposition des Möbelteils
aufhebbar ist, wobei der Freistellabschnitt mit der Verstellung der Schließposition
des bewegbaren Möbelteils mitverstellbar ist. Der Freistellabschnitt ist vorteilhaft
mit dem Anschlag verbunden. Der Freistellabschnitt ermöglicht es dem Klinkenteil in
der am Anschlag anstehenden Schließposition des Möbelteils seitlich auszuweichen und
so die Zug-Verbindung des EinzugKraftspeichers am Möbelteil aufzuheben.
[0040] Insbesondere ist an dem Stellteil sowohl der Anschlag als auch der Freistellabschnitt
für eine Ausweichbewegung des Klinkenteils vorhanden. Das Stellteil, der Anschlag
und der Freistellabschnitt können durch unterschiedliche Bauteile, die miteinander
lösbar verbindbar sind, gebildet sein. Der Freistellabschnitt ist an dem Anschlag
bzw. dem Teil, an welchem der Anschlag vorhanden ist, angebracht. Der vom Freistellabschnitt
bereitgestellte seitliche Ausweichweg für das Klinkenteil kann in der Art einer Kulissenführung
ausgestaltet sein.
[0041] Der Freistellabschnitt stellt für das Klinkenteil insbesondere einen seitlichen Ausweichweg
für die Ausweichbewegung des Klinkenteils quer zur Schließ- bzw. Öffnungsrichtung
des Möbelteils bereit, wenn das Klinkenteil an dem Anschlag ansteht. Das dazugehörige
Zusammenwirken von Klinkenteil und Freistellabschnitt kann beispielsweise durch zumindest
einen vorstehenden Abschnitt am Klinkenteil erfolgen, wobei der Abschnitt in eine
passende und als Führung dienende Ausnehmung an dem Freistellabschnitt eingreift.
[0042] Insbesondere umfasst der Freistellabschnitt die Kulissenführung für das Klinkenteil
in der Anschlagstellung am Anschlag.
[0043] Weiter wird vorgeschlagen, dass gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
die Justiermittel eine Drehverstellung umfassen. Beispielsweise kann dies vorteilhaft
mit einem Drehwerkzeug geschehen. Die Drehverstellung kann so positioniert sein, dass
das Verdrehen zum Beispiel bei relativ zum Möbelkorpus geöffneter Stellung des Möbelteils
problemlos erfolgen kann. Die Drehverstellung kann z. B. ein Schneckengewinde umfassen,
das um einen positionsfesten Drehpunkt drehbar ist und welches mit einem Gegenabschnitt
beispielsweise am Stellteil kämmt.
[0044] Auch wird vorgeschlagen, dass vorteilhafterweise die Vorrichtung für eine lösbare
werkzeuglose Anbringung an der Führungseinheit ausgebildet ist.
[0045] Vorteilhafterweise sind die Übertragungsmittel mit dem Stellteil und dem Freistellabschnitt
derart gekoppelt, dass bei einer Verstellung der Schließposition des bewegbaren Möbelteils
eine gemeinsame Verstellung des Freistellabschnitts und der Übertragungsmittel erfolgt.
Mit der Verstellung werden damit alle relevanten Teile mitverstellt, wobei das funktionsrichtige
Zusammenspiel der Teile erhalten bleibt.
[0046] Die Erfindung erstreckt sich außerdem auf eine Führungseinheit für die Bewegungsführung
eines Möbelteils relativ zu einem Möbelkorpus mit einer dem Möbelteil zuordenbaren
Bewegungsschiene und einer dem Möbelkorpus zuordenbaren Korpusschiene, wobei die Bewegungsschiene
und die Korpusschiene zueinander verschiebbar sind, wobei eine Ausstoßanordnung zum
Ausstoßen des Möbelteils aus der Schließposition in eine Öffnungsrichtung und eine
Einzuganordnung zum Einziehen des Möbelteils in die Schließposition umfasst. Gegebenenfalls
kann zudem eine zwischen der Bewegungsschiene und der Korpusschiene wirkende Mittelschiene
vorgesehen sein. Die Führungseinheit kann als Schienenführung insbesondere als sogenannter
Vollauszug für Schubladen und dergleichen ausgestaltet sein. Der wesentliche Aspekt
der erfindungsgemäßen Führungseinheit liegt darin, dass die Ausstoßanordnung und die
Einzuganordnung in Verschieberichtung der Bewegungsschiene relativ zur Korpusschiene
betrachtet zueinander versetzt und positionsfest an der Führungseinheit vorhanden
sind. Damit können die Ausstoßanordnung und die Einzuganordnung besonders platzsparend
bzw. kompakt an der Führungseinheit vorgesehen werden. Bevorzugt sind die beiden Einheiten
an einem horizontal sich erstreckenden Abschnitt der Korpusschiene vorhanden. Die
Ausstoßanordnung ist insbesondere als Touch-Latch-Vorrichtung ausgebildet bzw. mit
einer Touch-Latch-Funktionalität versehen. Die Einzuganordnung umfasst insbesondere
zwei Mitnehmer an der Bewegungsschiene, die mit Gegenabschnitten der Einzuganordnung
an der Korpusschiene abhängig von der Verschiebestellung der beiden Schienen zueinander
bzw. abhängig von der Verschieberichtung der sich bewegenden Bewegungsschiene zusammenwirken.
Die Einzuganordnung weist insbesondere eine Schwenkklinke auf, die mit einer als Kraftspeicher
dienenden Feder der Einzuganordnung gekoppelt ist. Die Schwenkklinke ist vorteilhaft
seitlich zur Ausstoßanordnung und/oder einem Dämpfer der Einzuganordnung vorgesehen.
[0047] Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Führungseinheit
für die Bewegungsführung eines Möbelteils relativ zu einem Möbelkorpus eine Vorrichtung
für die Bewegungsbeeinflussung des Möbelteils in einer der oben definierten Ausbildungen
aufweist. Beispielsweise können Bauteile der Vorrichtung lösbar an der Führungseinheit
angebracht sein.
[0048] Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung für die Bewegungsbeeinflussung an der Korpusschiene
oder an der Bewegungsschiene vorhanden. Nicht ausgeschlossen ist eine Anbringung zumindest
von Teilen der Vorrichtung an dem Möbelkorpus und/oder dem bewegbaren Möbelteil.
[0049] Die Erfindung betrifft außerdem ein Möbel mit einem Möbelteil, das an einem Möbelkorpus
über Führungsmittel bewegbar aufgenommen ist, wobei eine Vorrichtung gemäß einer der
oben genannten Ausbildungen vorgesehen ist.
[0050] So lassen sich die oben erläuterten Vorteile bei einem Möbel einrichten. Besonders
vorteilhaft kann insbesondere ein einheitliches Frontbild mit zueinander fluchtenden
Frontseiten bei einem Möbel eingerichtet werden, das mehrere Möbelteile in dem Möbelkorpus
aufweist. Denn durch Bauteil- bzw. Montagetoleranzen ist es im erstmals montierten
Zustand des Möbels in der Regel so, dass die Frontseiten der verschiedenen Möbelteile
im Möbelkorpus zueinander in Bewegungsrichtung des Möbelteils etwas versetzt stehen.
Mit einem Verstellen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung für die Bewegungsbeeinflussung
eines Möbelteils kann dann das Frontbild des Möbelteils problemlos angepasst werden.
Figurenbeschreibung
[0051] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind anhand eines in den Figuren teils
schematisiert gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert. Im Einzelnen
zeigt:
- Figur 1 bis Figur 5
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung an einer teilweise dargestellten
Führungseinheit in unterschiedlichen Betriebssituationen,
- Figur 6
- die Anordnung gemäß der Figuren 1 bis 5 in Vollansicht von oben in einer weiteren
Betriebstellung,
- Figur 7
- eine perspektivische Vollansicht der Anordnung gemäß Figur 1 von unten,
- Figur 8
- die erfindungsgemäße Vorrichtung unter Weglassung einzelner Bauteile von unten ohne
Führungseinheit und
- Figur 9
- ein vergrößertes Detail einer Einheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung von oben.
[0052] Die in den Figuren dargestellte Anordnung umfasst eine als Möbelteilvorrichtung 1
ausgebildete erfindungsgemäße Vorrichtung für die Bewegungsbeeinflussung eines Möbelteils,
das in den Figuren eine nicht dargestellte Schublade betrifft. Die Schublade ist mit
zwei gleichartigen teleskopierbaren Führungen verschieblich relativ zu einem ebenfalls
nicht dargestellten Möbelkorpus bewegbar. Figur 1 zeigt die Möbelteilvorrichtung 1
an einer Führung 2, die eine Korpusschiene 3, eine Mittelschiene 4 und eine Schubladenschiene
5 umfasst. Die Korpusschiene 3 ist positionsfest innenseitig an einer Wand des Möbelkorpus
festlegbar, wobei die Schubladenschiene 5 unterhalb eines Bodens der Schublade vorhanden
ist und über einen Haken 6 an der Schubladenschiene 5 mit einem rückseitigen Bereich
der Schublade lösbar verbunden ist, so dass die Schubladenschiene 5 gemeinsam mit
der Schublade gemäß des Pfeils P1 in Öffnungsrichtung bzw. gemäß des Pfeils P2 in
Schließrichtung jeweils begrenzt hin- und herbewegbar ist.
[0053] An der Führung 2 ist eine an sich bekannte Einzuganordnung 7 mit einem als Spiralfeder
8 ausgebildeten Einzug-Kraftspeicher zum Einziehen der Schubladenschiene 5 in eine
Schließposition gemäß Figur 1 vorhanden. In der Schließposition wird im montierten
Betriebszustand unter der Wirkung einer nach dem Einziehen verbleibenden Zugkraft
durch die Spiralfeder 8 die Schublade in Schließrichtung P2 relativ zum Möbelkorpus
gehalten.
[0054] Des Weiteren ist an der Korpusschiene 3 eine nicht näher ersichtliche Ausstoßvorrichtung
vorhanden, mit welcher die Bewegungsschiene 5 und damit die Schublade aus der Schließposition
bzw. einer dazu nur um wenige Millimeter in Richtung P2 versetzen Auslöseposition
gemäß Figur 2 unter Wirkung eines geladenen Ausstoß-Kraftspeichers in Öffnungsrichtung
P1 relativ zur Korpusschiene 3 bewegbar ist. Das Ausstoßen erfolgt über eine erste
Teilstrecke einer gesamt möglichen Verschiebestrecke der Schubladenschiene 5.
[0055] In der Schließposition gemäß Figur 1 verbleibt die Schubladenschiene 5 unter der
Wirkung der gegenüber dem Ausstoß-Kraftspeicher stärkeren Spiralfeder 8 in der Schließposition.
Erst bei einem Einwirken von außen auf die Schublade durch z. B. ein Eindrücken einer
Front der Schublade in Schließrichtung P2 wird die Schubladenschiene 5 in die Auslöseposition
gemäß Figur 2 gebracht, so dass in der Folge die Wirkung der Spiralfeder 8 auf die
Schubladenschiene 5 aufgehoben wird und der geladenen Ausstoß-Kraftspeicher die Schubladenschiene
5 gemäß Figur 3 in Öffnungsrichtung P1 ausstößt.
[0056] Figur 4 betrifft den Betriebszustand der frei beweglichen Schubladenschiene 5 bzw.
Schublade. Gemäß Figur 5 wird die beim vorherigen Einziehen teilweise entladene Spiralfeder
8 durch manuelles Weiteröffnen der Schublade bzw. durch ein Bewegen der Schubladenschiene
5 in Öffnungsrichtung P1 gespannt, hier also gelängt, was weiter unten noch erläutert
ist. Am Ende des Ladevorgangs der Spiralfeder 8 gemäß Figur 6 wird der verschiebliche
Angriffspunkt der Spiralfeder 8 an einem Klinkenteil 9 so ausgelenkt bzw. verschwenkt,
dass die gespannte Spiralfeder 8 durch ein Festhalten des Klinkenteils 9 in dieser
gespannten Situation verbleibt.
[0057] Das für unterschiedliche Betriebssituationen eingerichtete Zusammenspiel der Bewegung
der Schublade mit der Möbelteilvorrichtung 1 wird über die Schubladenschiene 5 über
daran vorhandene Betätigungsmittel realisiert. Hierfür sind an einem vertikal sich
erstreckenden Abschnitt 5a der Schubladenschiene 5 ein bügelförmiger erster Mitnehmer
10 mit zwei Enden 10a und 10b und ein zweiter Mitnehmer 11 fest fixiert ausgebildet,
welche jeweils zeitweise mit dem Klinkenteil 9 zusammenwirken.
[0058] In der Schließposition gemäß Figur 1 ist das Ende 10b am Klinkenteil 9 gefangen,
wobei die Spiralfeder 8 eine Zugkraft auf das Klinkenteil 9 ausübt und dabei eine
Kante 9a des Klinkenteils 9 gegen einen Anschlag 12, der an einem Anschlagteil 23
ausgebildet ist, heranzieht.
[0059] Durch einen Auslösehub der geschlossenen Schublade bzw. der Schubladenschiene 5 beim
Eindrücken in Schließrichtung P2 gemäß Figur 2 drückt das Ende 10a das Klinkenteil
9 in Richtung P3 in eine Ausweichkulisse 13, womit der Mitnehmer 10 und das Klinkenteil
9 entkoppelt sind, so dass in der Folge die Spiralfeder 8 auf die Schubladenschiene
5 wirkungslos wird. Die Ausweichkulisse 13 ist an einem der Korpusschiene 3 zugeordneten
Kulissenelement 18 mit Einschnitten 14 und 15 ausgebildet, wobei am Klinkenteil 9
zwei nach unten abstehende Nasen 16 und 17 vorhanden sind, die passend auf die Einschnitte
14 und 15 abgestimmt sind.
[0060] An der von der Kraft der Spiralfeder 8 freigestellten Schubladenschiene 5 kann nun
der geladene Ausstoß-Kraftspeicher wirksam werden, so dass die Schubladenschiene 5
in Richtung P1 bewegt wird, wobei nach einer kurzen Distanz das Ende 10b das Klinkenteil
9 entgegen der Richtung P3 aus der Ausweichkulisse 13 wieder zurückstellt. Die Schubladenschiene
5 kann sich anschließend in Öffnungsrichtung P1 solange frei bewegen, bis der zweite
Mitnehmer 11 und das Klinkenteil 9 ineinandergreifen (Figur 5) und durch ein manuelles
Weiteröffnen der Schublade bzw. der Schubladenschiene 5 das Klinkenteil 9 in Richtung
P1 mitgenommen und dabei gespannt bzw. geladen wird. Bei komplett gespannter Spiralfeder
8 schwenkt das Klinkenteil 9 etwas zur Seite in eine Halteposition gemäß Figur 6,
so dass der Mitnehmer 11 vom Klinkenteil 9 freikommt. Die Schubladenschiene 5 ist
dann bis zu einer maximalen Öffnungsstellung in Richtung P1 frei verschiebbar.
[0061] Beim anschließenden Zurückbewegen der Schubladenschiene 5 in Schließrichtung P2 kommt
der Mitnehmer 10 an dem Klinkenteil 9 in Anlage, womit dieses aus der Halteposition
zurückschwenkt und mittels der Einzuganordnung 7 das Klinkenteil 9 vom Mitnehmer 10
in Richtung P2 unter der Wirkung der geladenen Spiralfeder 8 mitgenommen wird und
die Schubladenschiene 5 in Schließrichtung P2 bis zum Erreichen der Schließposition
mit dem Anstoßen des Klinkenteils 9 am Anschlag 12 einzieht.
[0062] Des Weiteren steht auf einem dem Abschnitt 5a gegenüberliegenden vertikalen Abschnitt
5b der Schubladenschiene 5 ein als Stift 19 ausgebildetes Kontaktelement an der Schubladenschiene
5 ab, der zur Bedienung einer an der Korpusschiene 3 angebrachten Synchronisationseinrichtung
zur Synchronisation der Eindrückbewegung der Schubladenschiene 5 mit einer entsprechenden
Bewegung einer anderen Schubladenschiene einer zweiten der Führung 2 entsprechenden
Führung am betreffenden Möbelteil dient. Der Stift 19 steht in der Schließposition
des Möbelteils gemäß Figur 1 bzw. gemäß Figur 9 an einem vorgespannten auslenkbaren
Schwenkbügel 20 der Synchronisationseinrichtung an. Der Schwenkbügel 20 ist um eine
horizontale Achse S quer zur Verschieberichtung der Schubladenschiene 5 begrenzt gemäß
P4 verschwenkbar. In der vorgespannten Grundstellung des Schwenkbügels 20 gemäß Figur
1 bzw. Figur 9 kommt der Stift 19 in einer Mulde zwischen zwei sich nach außen aufweitende
Zinken 20a und 20b des Schwenkbügels 20 in Anlage.
[0063] In der Grundstellung des Schwenkbügels 20, der z. B. um ca. 60 Winkelgrade gegen
die Kraft einer Schwenkbügel-Feder in Richtung P4 verschwenkbar ist, kann der Stift
19 an der Schubladenschiene 5 zwischen die Zinken 20a und 20b ein- bzw. ausfahren.
In der Schließposition des Möbelteils steht der Stift 19 am hinteren Zinken 20b an,
wobei der Stift 19 bei einem Eindrücken der Schubladenschiene 5 in Schließrichtung
P2 den hinteren Zinken 20b nach hinten drückt, so dass der Schwenkbügel 20 samt einem
daran vorhandenen Zapfen 21 um die Achse S in Richtung P4 verschwenkt, womit ein zum
Schwenkbügel 20 entsprechender weiterer Schwenkbügel an der anderen Führung am Möbelteil
entsprechend verschwenkt und damit die dortige Schubladenschiene synchron in Richtung
P2 verschoben wird. Hierfür ist am Zapfen 21 eine Verlängerung vorhanden (nicht gezeigt),
die an einem Zapfen des weiteren Schwenkbügels entsprechend angreift.
[0064] In der Folge wird an der anderen Führung das dortige Klinkenteil ebenfalls seitlich
in eine Ausweichkulisse gedrückt, womit beide Führungen synchron frei sind für die
Wirkung des jeweiligen Ausstoß-Kraftspeichers auf die dazugehörige Schubladenschiene.
[0065] Der Stift 19 kann in der vorgespannten Grundstellung des Schwenkbügels 20 zwischen
die Zinken 20a, 20b in Schließrichtung P2 einfahren oder von diesen in Öffnungsrichtung
P1 freikommen, da dann der Stift 19 oberhalb des vorderen Endes des Zinkens 20a vorbeibewegbar
ist. Die beiden Zinken 20a, 20b sind hierfür so ausgebildet, dass in der vorgespannten
Grundstellung des Schwenkbügels 20 das freie Ende des vorderen Zinkens 20a horizontal
etwas tiefer liegt als das freie Ende des hinteren Zinkens 20b.
[0066] Ausgehend von der Schließposition gemäß Figur 1 bewirkt der Stift 19, beim Eindrücken
der Schubladenschiene 5 in Richtung P2 (Figur 2), durch Andrücken innen am hinteren
Zinken 20b ein Verschwenken des Schwenkbügels 20 und damit ein Verdrehen gemäß P4
des mit dem Schwenkbügel 20 verbundenen Zapfens 21 um die Achse S.
[0067] Bei der Einstellung der exakten Schließposition der Schublade, zum Beispiel für ein
einheitliches Frontbild des Möbels mit zueinander fluchtenden Frontseiten sämtlicher
Frontabschnitte des Möbels, wird die Schubladenschiene 5 über eine Verstellung des
Anschlags 12 in Richtung P1 oder P2 im Millimeterbereich verstellt und dabei auch
der Stift 19. Um zu Erreichen, dass mit dem Verstellen der Schubladenschiene der Stift
19 und ein Synchronisationsteil 24 mit dem daran vorhandenen Schwenkbügel 20 keine
zu Figur 9 andere Relativstellung zueinander einnehmen, was ein Versagen der Synchronisationswirkung
zur Folge haben kann, ist mit dem Verstellen der Schubladenschiene 5 bzw. des Anschlags
12 erfindungsgemäß eine insbesondere gleichartige Verstellung des Schwenkbügels 20
eingerichtet. Dies wird mit Hilfe einer Einheit 22 gemäß Figur 9 realisiert. Die Einheit
22 ist vorteilhaft sehr flach bauend aus Blechteilen aufgebaut, umfassend das Kulissenelement
18 mit der Ausweichkulisse 13, das Anschlagteil 23 mit einer den Anschlag 12 bildenden
Bauteilkante und das Synchronisationsteil 24 mit dem oben beschriebenen Schwenkbügel
20. Die drei Blechteile sind z. B. von Hand miteinander lösbar zusammensteckbar.
[0068] Im gezeigten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel erfolgt eine identische bzw. im
Maß und in der Richtung gleiche hier lineare Verstellung des Anschlags 12 und des
Synchronisationsteils 24 nach vorne oder nach hinten gemäß des Doppelpfeils P5 (Figur
7).
[0069] Die hierfür eingerichtete gemeinsamen Verstellung der Einheit 22 relativ zu einem
horizontalen Abschnitt 3a der Korpusschiene 3 erfolgt vorteilhaft stufenlos, beispielsweise
mit einem maximalen Verstellweg nach vorne bzw. hinten um wenige Millimeter. Die Einheit
22 ist im Bereich einer auf die Einheit 22 abgestimmten, im Abschnitt 3a vorhandenen,
Aufnahmekontur 26 mit einer Öffnung 27 und weiteren im Abschnitt 3a vorhandenen Ausnehmungen
zur kulissenartigen Schiebführung der Einheit 22 am Abschnitt 3a angebracht.
[0070] Mit der Verstellung der Einheit 22 wird erfindungsgemäß auf vorteilhafte Weise der
Anschlag 12 und das Synchronisationsteil 24 identisch in Richtung und Betrag verstellt.
Die Verstellung an der am Möbel installierten Führung 2 erfolgt über ein von oben
am Abschnitt 3a zugängliches und in beide Drehrichtungen um die Drehachse D verdrehbares
Schneckenrad 25. Die im Montagezustand vertikale Drehachse D ist gegenüber der Korpusschiene
3 bzw. dem Abschnitt 3a positionsfest. Das Schneckenrad 25 weist oberseitig zum Beispiel
eine Eingreifkontur für den Eingriff eines Drehwerkzeugs auf.
[0071] Am Schneckenrad 25 ist unterseitig ein Schneckengang ausgebildet, der mit drei am
Anschlagteil 23 nach oben vorstehenden leicht gebogenen Stellrippen 28 zusammenwirkt,
wobei durch Verdrehen des Schneckenrads 25 abhängig von der Drehrichtung die Einheit
22 in Richtung P1 oder P2 verstellbar ist.
Bezugszeichenliste:
[0072]
- 1
- Möbelteilvorrichtung
- 2
- Führung
- 3
- Korpusschiene
- 3a
- Abschnitt
- 4
- Mittelschiene
- 5
- Schubladenschiene
- 5a
- Abschnitt
- 5b
- Abschnitt
- 6
- Haken
- 7
- Einzuganordnung
- 8
- Spiralfeder
- 9
- Klinkenteil
- 9a
- Kante
- 10
- Mitnehmer
- 10a
- Ende
- 10b
- Ende
- 11
- Mitnehmer
- 12
- Anschlag
- 13
- Ausweichkulisse
- 14
- Einschnitt
- 15
- Einschnitt
- 16
- Nase
- 17
- Nase
- 18
- Kulissenelement
- 19
- Stift
- 20
- Schwenkbügel
- 20a, 20b
- Zinke
- 21
- Zapfen
- 22
- Einheit
- 23
- Anschlagteil
- 24
- Synchronisationsteil
- 25
- Schneckenrad
- 26
- Aufnahmekontur
- 27
- Öffnung
- 28
- Stellrippe
1. Vorrichtung für die Bewegungsbeeinflussung eines an einem Möbelkorpus über Führungsmittel
bewegbar aufgenommenen Möbelteils, sodass das Möbelteil im Regelbetrieb über einen
Bewegungsweg derart relativ zum Möbelkorpus bewegbar ist, dass abhängig von der Position
entlang des Bewegungsweges ein Nutzvolumen am Möbelteil und/oder am Möbelkorpus zugänglich
ist oder in einer relativ zum Möbelkorpus stillstehenden Schließposition des Möbelteils
das Nutzvolumen verdeckt ist, wobei die Führungsmittel zwei zueinander beabstandete
und gleichartig wirkende Führungseinheiten (2) mit jeweils einem dem Möbelteil zuordenbaren
Möbelteil-Führungselement (5) umfassen, wobei im montierten Zustand des Möbelteils
zur Aufhebung der Schließposition des Möbelteils Übertragungsmittel für eine synchrone
Versetzbewegung der beiden Möbelteil-Führungselemente (5) vorhanden sind, wobei die
Versetzbewegung durch eine Bewegung des Möbelteils aus der Schließposition in eine
Schließrichtung erfolgt, und wobei die Vorrichtung Justiermittel zur Vorgabe der Schließposition
des bewegbaren Möbelteils relativ zum Möbelkorpus aufweist, mit denen das Möbelteil
unter Beibehaltung einer geschlossenen Position entlang der mit den Führungsmitteln
bereitgestellten Bewegungsrichtung verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiermittel derart ausgebildet sind, dass mit der Verstellung der Schließposition
des bewegbaren Möbelteils gekoppelt ein Einstellen der Position der Übertragungsmittel
erfolgt, sodass mit dem Einstellen der Position der Übertragungsmittel die Funktion
der Übertragungsmittel vorgebbar insbesondere unverändert erhalten bleibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Ausstoßanordung zum Ausstoßen des Möbelteils aus der Schließposition
in eine Öffnungsrichtung und/oder eine Einzuganordnung (7) zum Einziehen des Möbelteils
in die Schließposition umfasst..
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiermittel ausgebildet sind, dass die Einstellung der Position der Übertragungsmittel
und die Verstellung der Schließposition des bewegbaren Möbelteils relativ zum Möbelkorpus
im gleichen Maß und/oder in gleicher Richtung erfolgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiermittel ausgebildet sind, dass die Einstellung der Position der Übertragungsmittel
und die Verstellung der Schließposition des bewegbaren Möbelteils relativ zum Möbelkorpus
mit einer Übersetzung oder mit einer Untersetzung erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung der Schließposition des bewegbaren Möbelteils durch eine Verstellung
eines mechanischen Anschlags (12) relativ zum Möbelkorpus erfolgt, wobei der Anschlag
(12) die Schließposition des Möbelteils vorgibt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klinkenteil (9) vorhanden ist, mit dem in der Schließposition des Möbelteils
ein am Möbelteil-Führungselement (5) vorhandenes Fangelement (10) zusammenwirkt, wobei
das Klinkenteil (9) unter Wirkung eines Einzugkraftspeichers (8) der Vorrichtung steht.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellteil (23) der Vorrichtung in zwei entgegengesetzte Richtungen verstellbar
ist, wobei das Stellteil (23) mit dem mechanischen Anschlag (12) und/oder den Übertragungsmitteln
gekoppelt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Freistellabschnitt (13) vorhanden ist, welcher in der Schließposition des Möbelteils
eine Ausweichbewegung für ein Gegenelement ermöglicht, sodass die Schließposition
des Möbelteils aufhebbar ist, wobei der Freistellabschnitt (13) mit der Verstellung
der Schließposition des bewegbaren Möbelteils mitverstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiermittel eine Drehverstellung (25, 28) umfassen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung für eine lösbare werkzeuglose Anbringung an der Führungseinheit ausgebildet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsmittel mit dem Stellteil (23) und dem Freistellabschnitt (13) derart
gekoppelt sind, dass bei einer Verstellung der Schließposition des bewegbaren Möbelteils
eine gemeinsame Verstellung erfolgt.
12. Führungseinheit (2) für die Bewegungsführung eines Möbelteils relativ zu einem Möbelkorpus
mit einer dem Möbelteil zuordenbaren Bewegungsschiene (5) und einer dem Möbelkorpus
zuordenbaren Korpusschiene (3), wobei die Bewegungsschiene (5) und die Korpusschiene
(3) zueinander verschiebbar sind, und wobei eine Ausstoßanordung zum Ausstoßen des
Möbelteils aus der Schließposition in eine Öffnungsrichtung und eine Einzuganordnung
(7) zum Einziehen des Möbelteils in die Schließposition vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßanordnung und die Einzuganordnung in Verschieberichtung der Bewegungsschiene
(5) relativ zur Korpusschiene (3) betrachtet hintereinander und positionsfest an der
Führungseinheit (2) vorhanden sind.
13. Führungseinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12, insbesondere nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 vorhanden ist.
14. Führungseinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung für die Bewegungsbeeinflussung an der Korpusschiene (3) und/oder
an der Bewegungsschiene (5) vorhanden ist.
15. Möbel mit einem Möbelteil, das an einem Möbelkorpus über Führungsmittel bewegbar aufgenommen
ist, wobei eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist.