[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitswerkbank mit einem Arbeitsraum, der durch
eine Arbeitsöffnung an einer Frontseite der Sicherheitswerkbank zugänglich ist, sowie
mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung von Komponenten der Sicherheitswerkbank.
[0002] Eine Sicherheitswerkbank der eingangs genannten Art ist zum Beispiel aus der
EP 1312871 A1 der Anmelderin bekannt.
[0003] Sicherheitswerkbänke dienen unter anderem auf pharmazeutischem und biotechnologischem
Gebiet zum Umgang mit Arbeitsstoffen, die ein hohes infektiöses, allergenes oder toxisches
Gefährdungspotential besitzen, wie beispielsweise cancerogenen oder mutagenen biologischen
Arbeitsstoffen. Die Handhabung der im Arbeitraum befindlichen Arbeitsstoffe erfolgt
durch die Arbeitsöffnung, durch die eine vor der Sicherheitswerkbank sitzende Bedienungsperson
ihre Hände und Unterarme in den Arbeitsraum einführen kann. Eine über der Arbeitsöffnung
angeordnete große Glasscheibe bietet der Bedienungsperson eine gute Sicht in den Arbeitsraum.
[0004] Um die Bedienungsperson und weitere Personen im Umfeld der Sicherheitswerkbank vor
einem Austritt von toxischen Stoffen durch die Arbeitsöffnung zu schützen, wird aus
der Umgebung Luft durch die Arbeitsöffnung angesaugt. Die dadurch bewirkte Luftströmung
verhindert, dass eventuell kontaminierte Luft aus dem Arbeitsraum in die Umgebung
gelangt, und sorgt somit für einen Personenschutz. Zum Produktschutz, d.h. zum Schutz
eines im Arbeitsraum befindlichen Produkts vor einer Kontamination durch Mikroorganismen
oder andere Verunreinigungen wird mittels eines Gebläses von oben her gefilterte Luft
in den Arbeitsraum geblasen, die innerhalb des Arbeitsraums und hinter der Glasscheibe
eine nach unten gerichtete Verdrängungsströmung bildet. Sowohl die durch die Arbeitsöffnung
angesaugte Umgebungsluft als auch die hinter der Glasscheibe nach unten strömende
Verdrängungsluft werden durch eine an der Unterseite der Arbeitsöffnung angeordnete
und mit einer Absaugeinrichtung verbundene rinnenförmige Absaugöffnung abgesaugt.
Dadurch kann im Betrieb der Sicherheitswerkbank verhindert werden, dass durch die
Arbeitsöffnung Luft aus dem Arbeitsraum in die Umgebung oder Luft aus der Umgebung
zu den Arbeitsstoffen im Arbeitsraum der Sicherheitswerkbank gelangt und somit ein
guter Personen- und Produktschutz gewährleistet werden.
[0005] Allerdings wurde bei Versuchen festgestellt, dass die durch das Ansaugen der Umgebungsluft,
das Einblasen und Absaugen der Verdrängungsluft im Bereich der Arbeitsöffnung erzeugten
Luftströmungen gestört werden können, wenn sich eine Person relativ schnell vor der
Arbeitsöffnung entlang bewegt. Durch die schnelle Bewegung werden hinter der Person
Luftwirbel erzeugt, welche die Strömungsverhältnisse in der Arbeitsöffnung unter ungünstigen
Umständen so stark verändern können, dass entweder durch die Arbeitsöffnung Luft aus
der Umgebung zu den Arbeitsstoffen im Arbeitsraum oder Arbeitsstoffe aus dem Arbeitsraum
in die Umgebung gelangen können. Bei den Versuchen wurde ebenfalls festgestellt, dass
langsame Bewegungen keine oder nur geringe Auswirkungen auf die Strömungsverhältnisse
in der Arbeitsöffnung haben.
[0006] Um einen Zutritt von Umgebungsluft zu den Arbeitsstoffen im Arbeitsraum sowie einen
Austritt von Luft von dort in die Umgebung durch eine Veränderung der Strömungsverhältnisse
in der Arbeitsöffnung infolge von schnellen Bewegungen von Personen entlang der Arbeitsöffnung
zu verhindern, ist es zwar denkbar, die Strömungsgeschwindigkeit und/oder Strömungsmenge
der angesaugten Luft und/oder der Verdrängungsluft durch eine Steigerung der Leistung
der Absaugeinrichtung oder des Gebläses so stark zu erhöhen, dass selbst unter ungünstigen
Umständen keine Luft aus der Umgebung zu den Arbeitsstoffen im Arbeitsraum und Arbeitsstoffe
aus dem Arbeitsraum in die Umgebung gelangen können. Eine solche Leistungssteigerung
hat allerdings auch eine Verstärkung von Geräuschemissionen und Vibrationen zur Folge
und führt damit unter ergonomischen Gesichtpunkten zu einer Beeinträchtigung der Arbeitsbedingungen
der Bedienungsperson. Außerdem steigt der Energieverbrauch der Sicherheitswerkbank
durch solche Maßnahmen an, während eine Senkung des Energieverbrauchs angestrebt wird.
[0007] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitswerkbank
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass der Energieverbrauch ohne
die Gefahr eines Zutritts von Umgebungsluft zu den Arbeitsstoffen und/oder eines Austritts
von Arbeitsstoffen in die Umgebung gesenkt werden kann.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Sicherheitswerkbank
mit einer Bewegungen vor der Frontseite der Sicherheitswerkbank erfassenden, mit der
Steuereinrichtung verbundenen Sensoreinrichtung auszustatten.
[0009] Mit einer solchen Sensoreinrichtung können Bewegungen vor der Frontseite der Sicherheitswerkbank
erfasst und das Ergebnis der Erfassung ausgewertet werden, um einerseits Beeinträchtigungen
des Personenschutzes und/oder des Produktschutzes durch eine Störung der Strömungsverhältnisse
in der Arbeitsöffnung infolge von schnellen Bewegungen entlang der Arbeitsöffnung
bzw. der Frontseite der Sicherheitswerkbank zu vermeiden und um andererseits den Energieverbrauch
der Sicherheitswerkbank zu senken, wenn über einen vorbestimmten Zeitraum keinerlei
Bewegung erfasst und daraus auf eine Unterbrechung der Nutzung der Sicherheitswerkbank
geschlossen werden kann.
[0010] Die Sensoreinrichtung hat im Vergleich dazu einen relativ geringen Energieverbrauch,
vor allem dann, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zur Erfassung
von Bewegungen Passiv-Infrarot(PIR)-Sensoren oder Passiv-Infrarot(PIR)-Sensor-Arrays
verwendet werden. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, Ultraschall-Sensoren zu
verwenden.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Sensoreinrichtung
mindestens zwei und vorzugsweise drei oder mehr Sensoren oder Sensor-Arrays, deren
Erfassungsbereiche vor der Frontseite der Sicherheitswerkbank nebeneinander angeordnet
sind. Die Sensoren oder Sensor-Arrays können an einem Oberteil der Sicherheitswerkbank
oberhalb von der Glasscheibe anbracht und etwas nach unten gerichtet sein, so dass
der Körper einer sich an der Frontseite der Sicherheitswerkbank entlang bewegenden
Person innerhalb des Erfassungsbereichs oder der Erfassungsbereiche der Sensoren liegt.
Alternativ können die Sensoren oder Sensor-Arrays jedoch auch an einem Unterteil der
Sicherheitswerkbank angeordnet sein.
[0012] Zur Verbesserung des Personen- und Produktschutzes wird mit Hilfe der Sensoreinrichtung
und/oder der Steuereinrichtung bevorzugt aus dem Ansprechverhalten von mindestens
einem der Sensoren oder Sensor-Arrays eine Bewegungsrichtung und/oder eine Bewegungsgeschwindigkeit
einer vor der Frontseite der Sicherheitswerkbank erfassten Bewegung und/oder das voraussichtliche
Ziel der Bewegung abgeleitet. Weiter wird zweckmäßig auch die Entfernung abgeleitet,
in der die Bewegung stattfindet, d.h. in der sich eine Person vor der Frontseite der
Sicherheitswerkbank bewegt.
[0013] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Sensoreinrichtung oder
die Steuereinrichtung ableitet, ob eine vor der Frontseite der Sicherheitswerkbank
erfasste Bewegung zum einen ungefähr parallel zur Frontseite verläuft oder eine zur
Frontseite parallele Richtungskomponente aufweist und ob zum anderen die Bewegungsgeschwindigkeit
in der zur Frontseite der Sicherheitswerkbank ungefähr parallelen Richtung einen vorbestimmten
Schwellenwert übersteigt. Zur Bestimmung der Bewegungsgeschwindigkeit wird zusätzlich
die räumliche Anordnung der Erfassungsbereiche der Sensoren bzw. eines Sensors berücksichtigt.
[0014] Wenn von der Sensoreinrichtung eine Bewegung erfasst wird, die ungefähr parallel
zur Frontseite der Sicherheitswerkbank verläuft oder eine zur Frontseite der Sicherheitswerkbank
parallele Richtungskomponente aufweist, und zugleich die Bewegungsgeschwindigkeit
in dieser Richtung, d.h. parallel zur Frontseite der Sicherheitswerkbank, den vorbestimmten
Schwellenwert übersteigt, übermittelt die Sensoreinrichtung ein Steuersignal zur Steuereinrichtung.
Dieses Steuersignal kann von der Steuereinrichtung zum einen genutzt werden, um eine
visuelle und/oder akustische Anzeige an der Sicherheitswerkbank zu aktivieren, welche
die Person auffordert, sich langsamer zu bewegen.
[0015] Zum anderen kann das Signal auch genutzt werden, um kurzzeitig die Leistung der Absaugeinrichtung
und des Gebläses zu erhöhen, mit denen unterhalb der Arbeitsöffnung Luft abgesaugt
bzw. von oben Luft hinter der Glasscheibe nach unten geblasen wird, um die gewünschten
Strömungsverhältnisse in der Arbeitsöffnung zumindest so lange zu stabilisieren, bis
die schnelle Bewegung langsamer geworden oder zum Stillstand gekommen ist oder außerhalb
des Erfassungsbereichs der Sensoren stattfindet.
[0016] Um Bewegungen zu erfassen, die ungefähr parallel zur Frontseite der Sicherheitswerkbank
verlaufen oder die eine zur Frontseite der Sicherheitswerkbank parallele Richtungskomponente
aufweisen, bzw. um diese Bewegungen von Bewegungen mit anderen Bewegungsrichtungen
zu unterscheiden, und um zugleich die Bewegungsgeschwindigkeit in einer zur Frontseite
der Sicherheitswerkbank parallelen Richtung zu ermitteln, können zweckmäßig zwei Sensoren
oder Sensor-Arrays verwendet werden, die im Abstand nebeneinander an der Frontseite
angeordnet sind.
[0017] Um eine solche Bewegung bzw. eine von jeder Seite der Sicherheitswerkbank her erfolgende
seitliche Annäherung an die Frontseite des Gehäuses so früh wie möglich zu erfassen,
können in der Nähe der beiden entgegengesetzten Stirnseiten der Sicherheitswerkbank
jeweils ein oder zwei Sensoren vorgesehen sein, während ein oder mehrere weitere Sensoren
dazwischen, zum Beispiel in der Mitte der Frontseite der Sicherheitswerkbank angeordnet
sein können.
[0018] Wenn zwei Sensoren verwendet werden, um eine zur Frontseite des Gehäuses ungefähr
parallele Bewegung zu erfassen, weisen die Sensoren zweckmäßig schmale Erfassungsbereiche
auf, die allgemein parallel ausgerichtet sind und deren Abstand zusammen mit der Zeit,
die zwischen dem Ansprechen der beiden Sensoren verstreicht, in die Berechnung der
Bewegungsgeschwindigkeit eingeht. Mit anderen Worten wird die Bewegungsgeschwindigkeit
in einer zur Frontseite des Gehäuses ungefähr parallelen Richtung aus der Zeit zwischen
dem Eintritt in den Erfassungsbereich eines Sensors und dem Eintritt in den Erfassungsbereich
eines benachbarten Sensors sowie dem seitlichen Abstand der beiden Sensoren berechnet.
Bei den Sensoren handelt es sich zweckmäßig um PIR-Sensoren.
[0019] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die Geschwindigkeit
bzw. eine Geschwindigkeitskomponente einer Bewegung in einer zur Frontseite des Gehäuses
parallelen Richtung mittels eines einzigen Sensors, zweckmäßig eines PIR-Sensors,
zu ermitteln. Dieser Sensor weist vorzugsweise zwei oder maximal drei divergierende
und relativ schmale Erfassungsbereiche auf, die durch relativ breite Bereiche getrennt
sind, in denen der Sensor keine Bewegungen erfasst. Bei dieser Anordnung führt eine
zur Frontseite des Gehäuses allgemein parallele Bewegung dazu, dass ein vom Sensor
erzeugtes Spannungssignal jeweils beim Passieren der schmalen Erfassungsbereiche stark
ansteigt, während es beim Passieren des dazwischen liegenden relativ breiten Bereichs
auf Null abfällt. Zur Ermittlung der Bewegungsgeschwindigkeit wird die Zeitdifferenz
erfasst, die zwischen zwei benachbarten Spannungsspitzen des Spannungssignals verstreicht.
Wenn diese Zeitdifferenz einen vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet, handelt
es sich bei der Bewegung um eine relativ schnelle Bewegung in der Nähe der Frontseite
des Gehäuses, da sowohl eine langsame Bewegung in der Nähe der Frontseite des Gehäuses
als auch eine schnelle Bewegung in einem größeren Abstand vom Sensor wegen der Divergenz
der Erfassungsbereiche dazu führt, dass die Zeit zwischen zwei benachbarten Spannungsspitzen
des Spannungssignals den vorgegebenen Schwellenwert nicht unterschreitet.
[0020] Diese Anordnung hat darüber hinaus auch den Vorteil, dass sich der jeweils äußere
Erfassungsbereich des Sensors über die benachbarte Stirnseite der Sicherheitswerkbank
hinaus erstrecken und damit die Sensoreinrichtung Bewegungen bereits bei einer seitlichen
Annäherung an die Sicherheitswerkbank erfassen kann.
[0021] Um den Energieverbrauch der Sicherheitswerkbank im Falle einer länger dauernden Nichtnutzung
zu verringern, sieht eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass
entweder die die Sensoreinrichtung oder die Steuereinrichtung ein Relais oder Zeitglied
umfasst, das bei jeder Erfassung einer Bewegung durch einen der Sensoren auf Null
zurückgesetzt wird, und dass die Sicherheitswerkbank in einen Stand-By-Zustand versetzt
wird, in dem ein Gebläse, Absaug-, Beleuchtungs- und/oder Anzeigeeinrichtungen der
Sicherheitswerkbank mit verringerter Leistung arbeiten, wenn das Relais oder Zeitglied
anzeigt, dass seit der letzten Erfassung einer Bewegung durch einen der Sensoren ein
vorbestimmter Zeitraum verstrichen ist.
[0022] Um zu vermeiden, dass die Sicherheitswerkbank in den Stand-By-Zustand versetzt wird,
solange noch eine Bedienungsperson vor der Frontseite der Sicherheitswerkbank sitzt,
die sich jedoch nicht oder nur minimal bewegt, umfasst die Sensoreinrichtung vorteilhaft
einen weiteren Sensor, der Bewegungen im Arbeitraum der Sicherheitswerkbank erfasst.
In diesem Fall wird das Relais oder Zeitglied auch bei jeder Erfassung einer Bewegung
im Arbeitsraum auf Null zurückgesetzt.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einigen in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Sicherheitswerkbank mit einer Sensoreinrichtung;
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Sicherheitswerkbank;
Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Sicherheitswerkbank;
Fig. 4 zeigt eine Ansicht eines PIR-Sensors der Sensoreinrichtung;
Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Sensors;
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf einen vorderen Teil der Sicherheitswerkbank mit Bewegungspfaden
von verschiedenen Bewegungen einer Person vor der Sicherheitswerkbank;
Fig. 7 zeigt Spannungssignale der Sensoreinrichtung bei den verschiedenen Bewegungen;
Fig. 8 zeigt eine Ansicht eines PIR-Sensors einer modifizierten Sensoreinrichtung;
Fig. 9 zeigt entsprechend Fig. 6 eine Draufsicht einen vorderen Teil der Sicherheitswerkbank
mit Bewegungspfaden von verschiedenen Bewegungen einer Person vor der Sicherheitswerkbank;
Fig. 10 zeigt Spannungssignale der modifizierten Sensoreinrichtung bei den verschiedenen
Bewegungen;
Fig. 11 zeigt eine Draufsicht auf einen vorderen Teil einer Sicherheitswerkbank mit
einer modifizierten Sensoreinrichtung;
Fig. 12 zeigt eine Seitenansicht der Sicherheitswerkbank aus Fig. 11.
[0024] Die in der Zeichnung dargestellte Sicherheitswerkbank 10 kann zum Beispiel zum Umgang
mit biologischen Arbeitsstoffen eingesetzt werden, die ein hohes infektiöses, allergenes
oder toxisches Gefährdungspotential besitzen.
[0025] Die Sicherheitswerkbank 10 besteht im Wesentlichen aus einem höhenverstellbaren Unterteil
oder Untergestell 12 und einem Oberteil 14 mit einem Gehäuse 16, das einen zur Handhabung
der Arbeitsstoffe dienenden Arbeitsraum 18 teilweise umgibt.
[0026] Wie am besten in Fig. 1 und 2 dargestellt, wird der Arbeitsraum 18 an einer Frontseite
der Sicherheitswerkbank 10 von einer Glasscheibe 20 begrenzt, die einer vor der Sicherheitswerkbank
10 sitzenden Bedienungsperson (nicht dargestellt) eine gute Sicht in den Arbeitsraum
18 gewährt. Unterhalb von der Glasscheibe 20 befindet sich eine langgestreckte schlitzartige
Arbeitsöffnung 22 mit rechteckigem Umriss, durch welche die Bedienungsperson zum Umgang
mit den Arbeitsstoffen auf einer Arbeitsfläche 24 des Arbeitsraums 18 ihre Unterarme
und Hände ins Innere des letzteren einführen kann. Das Oberteil 14 des Gehäuses 16
enthält unter anderem ein Gebläse 26, zwei HEPA-Filter 28 und 30 sowie eine elektronische
Steuerung (nicht dargestellt), die zur Steuerung der verschiedenen Komponenten und
Funktionen der Sicherheitswerkbank 10 dient, zum Beispiel zur Steuerung des Gebläses
26 bzw. von dessen Leistung oder zur Steuerung von Beleuchtungseinrichtungen (nicht
dargestellt) zur Beleuchtung des Arbeitsraums 18 bzw. von deren Helligkeit in verschiedenen
Betriebszuständen der Sicherheitswerkbank 10.
[0027] Oberhalb von der Glasscheibe 20 befindet sich ein Bedienfeld 31 mit Bedienungselementen,
mit denen die Sicherheitswerkbank 10 bzw. deren Komponenten eingeschaltet und Voreinstellungen
vorgenommen werden können, sowie mit einer akustischen und optischen Anzeige (nicht
dargestellt), die ebenso wie die Bedienungselemente mit der elektronischen Steuerung
verbunden sind.
[0028] Um zu verhindern, dass im Arbeitsraum 18 befindliche biologische Arbeitsstoffe durch
die Arbeitsöffnung 22 in die Umgebung austreten, ist an der Unterseite des Arbeitsraums
18 unmittelbar hinter der Arbeitsöffnung 22 eine rinnenförmige Absaugöffnung 32 angeordnet,
die sich ebenso wie die Glasscheibe 20 und die Arbeitsöffnung 22 über die gesamte
Breite der Sicherheitswerkbank 10 erstreckt. Die Absaugöffnung 32 ist ebenso wie weitere,
am Boden des Arbeitraums 18 angeordnete Absaugöffnungen (nicht dargestellt) durch
einen Saugkanal 36 mit der Saugseite des oberhalb vom Arbeitsraum 18 im Oberteil 14
untergebrachten Gebläses 26 verbunden, so dass aus der Umgebung Luft durch die Arbeitsöffnung
22 in die rinnenförmige Absaugöffnung 32 angesaugt wird, wie durch die Pfeile A in
Fig. 1 dargestellt.
[0029] Ein Teil der vom Gebläse 26 angesaugten Luft wird durch den oberhalb vom Gebläse
26 an der Oberseite des Oberteils 14 angeordneten HEPA-Filter 28 nach oben in die
Umgebung abgegeben, wie durch die Pfeile B in Fig. 1 dargestellt, während ein anderer
Teil durch den unterhalb vom Gebläse 26 an der Oberseite des Arbeitsraums 18 angeordneten
HEPA-Filter 30 als so genannte Verdrängungsluft oder Verdrängungsströmung von oben
in den Arbeitsraum 18 geblasen wird, wie durch die Pfeile C in Fig. 1 dargestellt.
Die im Arbeitsraum 18 nach unten strömende Verdrängungsluft verdrängt im unteren Teil
des Arbeitsraums 18 die Luft um die Arbeitsfläche 24 herum und wird durch die Absaugöffnungen
und den Saugkanal 36 wieder zum Gebläse 26 zurückgeführt. Durch das Ansaugen von Umgebungsluft
durch die Arbeitsöffnung 22 und durch die nach unten gerichtete Verdrängungsströmung
hinter der Glasscheibe 20 werden im Arbeitsraum 18 zwischen der Arbeitsöffnung 22
und den Arbeitsstoffen Strömungsverhältnisse geschaffen, die zum Personenschutz einen
Austritt von Arbeitsstoffen durch die Arbeitsöffnung 22 und zum Produktschutz einen
Zutritt von Umgebungsluft zu den Arbeitsstoffen verhindern.
[0030] Bei Versuchen wurde allerdings festgestellt, dass diese Strömungsverhältnisse gestört
werden können, wenn sich eine Person 40 in einem geringen Abstand von der Arbeitsöffnung
22 relativ schnell an der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10 entlang bewegt.
Unter ungünstigen Umständen können dadurch der Personenschutz und/oder der Produktschutz
beeinträchtigt werden.
[0031] Um eine derartige Beeinträchtigung des Personenschutzes und/oder des Produktschutzes
zu verhindern und andererseits den Energieverbrauch der Sicherheitswerkbank 10 bei
einer längeren Nichtbenutzung zu verringern, weist die Sicherheitswerkbank 10 eine
mit der Steuereinrichtung verbundene Sensoreinrichtung 44 zur Erfassung von Bewegungen
auf.
[0032] Bei der Sicherheitswerkbank 10 in de Figuren 1 bis 10 umfasst die Sensoreinrichtung
44 insgesamt vier Passiv-Infrarot-(PIR)Sensoren 46, 48, 50, 52, von denen drei 46,
48, 50 oberhalb der Glasscheibe 20 nebeneinander an der Frontseite 42 und einer 52
über der Arbeitsfläche 24 im Arbeitsraum 18 angeordnet ist.
[0033] Die drei Sensoren 46, 48, 50 an der Frontseite 42 dienen zur Erfassung von Personenbewegungen
im Nahbereich, d.h. in einem Streifen von etwa 1 bis 2 m Breite vor der Frontseite
42 der Sicherheitswerkbank, während der Sensor 52 zur Erfassung von Bewegungen der
Hände der Bedienungsperson im Arbeitsraum 18 dient.
[0034] Wie am besten in Fig. 1 und 2 dargestellt, sind die Sensoren 46, 48, 50 in einer
Höhe von etwa 1,40 bis 1,50 m vorne am Oberteil 14 angebracht, wobei ihre Erfassungsbereiche
56, 58, 60 von der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10 weg nach vorne und leicht
nach unten gerichtet sind, um Personen 40 sicher zu erfassen, die sich an der Frontseite
42 der Sicherheitswerkbank 10 entlang bewegen. Der Sensor 52 ist an der Unterseite
einer Gitterdecke 54 des Arbeitsraums 18 montiert und nach unten gerichtet.
[0035] Wie am besten in Fig. 4 und 5 am Beispiel des Sensors 46 dargestellt, umfasst jeder
PIR-Sensor 46, 48, 50, 52 ein für IR-Strahlung empfindliches Sensorelement 64 und
ein vor dem Sensorelement 64 angeordnetes, für IR-Strahlung durchlässiges dünnes Kunststoffgehäuse
66, das mit einem auf die Wellenlänge der IR-Strahlung abgestimmten Linsensystem aus
einer größeren Anzahl von Fresnel-Linsen 68 versehen ist. Bei dem Sensor 52 im Inneren
des Arbeitsraums 18 sind die Fresnel-Linsen 68 so angeordnet, dass der Sensor 52 einen
sich nach unten zu erweiternden kegelförmigen Erfassungsbereich 62 aufweist, wie am
besten in Fig. 2 und 3 dargestellt.
[0036] Bei den PIR-Sensoren 46, 48, 50 sind die halbkreisförmig vor dem Sensorelement 64
angeordneten Fresnel-Linsen 68 durch eine Schlitzblende 70 abgedeckt, so dass nur
diejenigen Fresnel-Linsen 68 frei bleiben, die in einer zur Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank
10 orthogonalen Ebene durch die Mitte des Sensorelements 64 angeordnet sind. Dadurch
wird erreicht, dass der Erfassungsbereich 56, 58, 60 der Sensoren 46, 48, 50 relativ
schmal ist und sich in einer zur Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10 orthogonalen
Richtung von der Frontseite 42 weg nach vorne und unten erstreckt, wie am besten in
Fig. 2 dargestellt.
[0037] Wenn sich vor der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10 eine Person 40 auf verschiedenen
Bewegungsbahnen bewegt, wie in Fig. 6 beispielhaft anhand von vier Bewegungsbahnen
I bis IV dargestellt, hängt das Ansprechverhalten der Sensoren 46, 48, 50 bzw. der
Sensoreinrichtung 44 von der Richtung und der Geschwindigkeit der Bewegung ab. Während
die Bewegungsbahn I eine Bewegung entlang der Frontseite 42 bzw. der Arbeitsöffnung
22 in größerer Nähe von derselben mit einer relativ hohen Bewegungsgeschwindigkeit
von etwa 1 m/s repräsentiert, die ggf. den Personen- und/oder Produktschutz beeinträchtigen
kann, repräsentiert die Bewegungsbahn II dieselbe Bewegung, jedoch mit einer relativ
geringen Bewegungsgeschwindigkeit von etwa 0,5 m/s, die ebenso wenig zu einer Beeinträchtigung
des Personen- und/oder Produktschutzes führt, wie die Bewegungen entlang der Bewegungsbahnen
III und IV, die Annäherungen an die Frontseite 42 aus verschiedenen Richtungen mit
einer relativ hohen Bewegungsgeschwindigkeit von etwa 1 m/s repräsentieren.
[0038] Fig. 7 zeigt schematisch den Verlauf eines von den Sensoren 46, 48, 50 der Sensoreinrichtung
44 erzeugten Spannungssignals U über die Zeit t für die in Fig. 4 dargestellten Bewegungsbahnen
I bis IV. Das Spannungssignal U weist eine Spannungsspitze 72 auf, wenn sich die Person
40 durch einen der Erfassungsbereiche 56, 58, 60 bewegt, und sinkt auf Null ab, wenn
sich die Person 40 vollständig zwischen zwei benachbarten Erfassungsbereichen 56,
58; 58, 60 befindet und in keinen Erfassungsbereich 56, 58, 60 eindringt.
[0039] Wie man aus Fig. 7 sieht, lässt sich eine Bewegung entlang der Bewegungsbahn I mit
relativ hoher Bewegungsgeschwindigkeit bereits durch das Ansprechverhalten von zwei
benachbarten der drei Sensoren 46, 48, 50 detektieren, da die Zeitdifferenz Δt zwischen
benachbarten Spannungsspitzen 72 dort vergleichsweise kurz ist. Wenn der Abstand zwischen
den benachbarten Sensoren 46, 48; 50, 48 etwa 0,6 m beträgt, kann ein Schwellenwert
der Zeitdifferenz Δt zwischen dem Ansprechen zweier benachbarter Sensoren 46, 48;
50, 48 festgelegt werden, der bei etwa 0,7 bis 0,8 s liegt. Wenn dieser Schwellenwert
unterschritten wird, das heißt, wenn die Geschwindigkeit der Bewegung entlang der
Frontseite mehr als 0,75 m/s beträgt und somit zu einer Störung der Strömungsverhältnisse
in der Arbeitsöffnung 22 und einer Beeinträchtigung des Personen- und/oder Produktschutzes
führen könnte, wird von der Sensoreinrichtung 44 ein Steuersignal zur Steuerung übermittelt.
[0040] Beim Empfang eines solchen Steuersignals sorgt die Steuerung zum einen dafür, dass
von der akustischen und/oder optischen Anzeige eine Warnmeldung abgegeben wird. Diese
Warnmeldung kann im Fall der akustischen Anzeige beispielsweise aus einer Lautsprecheransage
bestehen, mit der die Person 40 aufgefordert wird, langsamer zu gehen, oder aus einem
Signalton. Zum anderen kann die Steuerung die Leistung des Gebläses 26 kurzzeitig
erhöhen, zum Beispiel für 30 Sekunden, um während dieser Zeit die Strömungsgeschwindigkeit
der durch die Arbeitsöffnung 22 angesaugten Luft und der hinter der Glasscheibe 20
nach unten strömenden Verdrängungsluft zu vergrößern und dadurch einer Störung der
Strömungsverhältnisse in der Arbeitsöffnung 22 entgegen zu wirken.
[0041] Fig. 8 zeigt eine Ansicht des PIR-Sensors 46 entsprechend Fig. 4, jedoch nach dem
Austausch der Schlitzblende 70 gegen eine andere Blende 74, die zwei im Winkelabstand
angeordnete Schlitzöffnungen 76 aufweist.
[0042] Wenn die beiden äußeren Sensoren 46, 50 mit einer solchen Blende 74 ausgestattet
werden, weisen sie jeweils zwei schmale Erfassungsbereiche 80 auf, die von der Frontseite
42 der Sicherheitswerkbank 10 weg divergieren und durch einen relativ breiten Bereich
82 getrennt sind, in dem keine Erfassung erfolgt, wie in Fig. 9 dargestellt. Der Bereich
82 zwischen den Erfassungsbereichen 80 erstreckt sich zweckmäßig über einen Winkel
von mehr als 60 Grad und vorzugsweise von mehr als 80 Grad, damit eine Person 40,
die sich parallel zur Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10 sehr nahe an dieser
entlang bewegt, sich beim Passieren des Bereichs 82 kurzzeitig vollständig außerhalb
von den beiden schmalen Erfassungsbereichen 80 befindet, wie in Fig. 9 in unterbrochenen
Linien dargestellt, so dass das Spannungssignal auf Null abfällt.
[0043] Da bei dieser Anordnung zum einen ein einziger PIR-Sensor 46, 50 zur Erfassung der
ungefähren Bewegungsrichtung und der ungefähren Geschwindigkeit der Bewegung ausreicht
und da sich zum anderen einer der Erfassungsbereiche 80 des Sensors 46, 50 über die
benachbarte Stirnseite 78 der Sicherheitswerkbank 10 hinaus erstreckt, können Bewegungen,
die aufgrund ihrer zur Arbeitsöffnung 22 ungefähr parallelen Richtung, ihrer Nähe
zur Arbeitsöffnung 22 und ihrer Bewegungsgeschwindigkeit eine Beeinträchtigung des
Personen- und/oder Produktschutzes zur Folge haben könnten, bereits früh erkannt werden,
d.h. zu einem Zeitpunkt, in dem die Person 40 gerade erst beginnt, sich an der Sicherheitswerkbank
10 bzw. der Arbeitsöffnung 22 entlang zu bewegen. Außerdem kann mit dieser Anordnung
auch vermieden werden, dass zur Arbeitsöffnung 22 parallele Bewegungen mit hoher Bewegungsgeschwindigkeit,
jedoch in einer größeren Entfernung von der Arbeitsöffnung 22 dazu führen, dass die
Sensoreinrichtung 44 ein Steuersignal zur Steuerung sendet, wie nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Figuren 9 und 10 erläutert wird.
[0044] Der in der Mitte der Frontseite 42 angeordnete Sensor 48 weist hier in Draufsicht
drei schmale Erfassungsbereiche 86 auf, die durch schmale Bereiche 88 getrennt sind,
in denen der Sensor 48 keine Bewegungen erfasst. Wie in Fig. 9 dargestellt, können
sich die Erfassungsbereiche 86 des Sensors 48 zum Teil mit den inneren Erfassungsbereichen
80 der Sensoren 46 und 50 überschneiden.
[0045] Fig. 9 zeigt beispielhaft vier unterschiedliche Bewegungsbahnen V bis VIII, während
Fig. 10 das Ansprechverhalten der Sensoren 46, 48, 50 bzw. der Sensoreinrichtung 44
in Abhängigkeit von der Richtung und der Geschwindigkeit der Bewegung zeigt. Die Bewegungsbahn
V repräsentiert wieder eine Bewegung entlang der Frontseite 42 bzw. der Arbeitsöffnung
22 in der Nähe derselben mit einer relativ hohen Bewegungsgeschwindigkeit von etwa
1 m/s, die den Personen- und/oder Produktschutz beeinträchtigen kann, während die
Bewegungsbahn VI dieselbe Bewegung mit einer relativ geringen Bewegungsgeschwindigkeit
von etwa 0,5 m/s repräsentiert, die ebenso wenig zu einer Beeinträchtigung des Personen-
und/oder Produktschutzes führt, wie die Bewegungen entlang der beiden Bewegungsbahnen
VII und VIII, von denen die Bewegungsbahn VII eine Bewegung entlang der Frontseite
42 bzw. der Arbeitsöffnung 22 mit einer Bewegungsgeschwindigkeit von etwa 1 m/s zeigt,
jedoch in einem größeren Abstand von der Frontseite 42, so dass die dabei erzeugten
Luftwirbel nicht mehr zu einer Störung der Strömungsverhältnisse in der Arbeitsöffnung
22 führen. Die Bewegungsbahn VIII repräsentiert eine schräge Annäherung an die Frontseite
42 mit einer relativ hohen Bewegungsgeschwindigkeit von etwa 1 m/s.
[0046] Fig. 10 zeigt schematisch den Verlauf eines von den Sensoren 46, 48, 50 der Sensoreinrichtung
44 erzeugten Spannungssignals U über die Zeit t für die Bewegungsbahnen V bis VIII
in Fig. 9. Das Spannungssignal U weist eine Spannungsspitze 72 auf, wenn sich die
Person 40 durch einen der Erfassungsbereiche 80, 86 bewegt, und sinkt auf Null ab,
wenn sich die Person 40 bei 82 zwischen zwei benachbarten Erfassungsbereichen 80 befindet
und in keinen Erfassungsbereich 80 ragt. Die Bereiche 88 zwischen den Erfassungsbereichen
86 des Sensors 48 sind so schmal, dass sich eine Person, die sich entlang der Bewegungsbahn
V oder VI bewegt, zwischen dem Eintritt in den ersten Erfassungsbereich 86 und dem
vollständigen Austritt aus dem letzten Erfassungsbereich 86 eine breite ununterbrochene
Spannungsspitze 72 erzeugt.
[0047] In diesem Fall kann ein Schwellenwert der Zeitdifferenz Δt zwischen dem Passieren
der beiden Erfassungsbereiche 80 von einem der äußeren Sensoren 46 oder 50 festgelegt
werden, der bei etwa 0,5 s liegt. Wenn dieser Schwellenwert unterschritten wird, beträgt
die Geschwindigkeit der Bewegung entlang der Frontseite 42 mehr als 0,75 m/s und kann
somit zu einer Störung der Strömungsverhältnisse in der Arbeitsöffnung 22 und einer
Beeinträchtigung des Personen- und/oder Produktschutzes führen. In diesem Fall wird
von der Sensoreinrichtung 44 ein Steuersignal zur Steuerung übermittelt.
[0048] Ein ähnliches Ergebnis kann erreicht werden, wenn an Stelle jedes Sensors 46, 50
zwei nebeneinander angeordnete Sensoren vorgesehen werden, deren Erfassungsbereiche
jeweils den Erfassungsbereichen der Sensoren 46, 50 aus den Figuren 1 bis 6 entsprechen
oder divergieren.
[0049] Die maximal zulässige Bewegungsgeschwindigkeit kann entweder an dem Bedienfeld 31
oder mittels eines mit der Steuerung der Sicherheitswerkbank kommunizierenden Rechners
voreingestellt werden.
[0050] Die Reduzierung des Energieverbrauchs der Sicherheitswerkbank 10 bei einer längeren
Nichtbenutzung wird erreicht, indem die von den vier Sensoren 46, 48, 50, 52 erzeugten
Spannungssignale U einem Zeitglied (nicht dargestellt) zugeführt werden, das bei jedem
Empfang einer Spannungsspitze 72 von einem der vier Sensoren 46, 48, 50, 52 auf Null
zurückgesetzt wird. Sobald ein am Zeitglied voreingestellter Schwellenwert der zwischen
zwei Spannungsspitzen 72 verstrichenen Zeit überschritten wird, zum Beispiel 4 oder
5 Minuten, wird dies als längere Nichtbenutzung der Sicherheitswerkbank 10 angesehen.
Die Sensoreinrichtung 44 übermittelt dann ein Steuersignal zur Steuerung, bei dessen
Empfang die Steuerung die gesamte Sicherheitswerkbank 10 in einen Stand-By-Zustand
versetzt, indem u.a. die Leistung des Gebläses 26 und die Helligkeit der Beleuchtungseinrichtungen
verringert werden.
[0051] Sobald erneut eine Person 40 in einen der Erfassungsbereiche der vier Sensoren 46,
48, 50, 52 gelangt, wird die gesamte Sicherheitswerkbank 10 wieder in einen Betriebszustand
versetzt, indem u.a. die Leistung des Gebläses 26 und die Helligkeit der Beleuchtungseinrichtungen
wieder erhöht werden.
[0052] Bei der Sicherheitswerkbank 10 in Fig. 11 und 12 umfasst die Sensoreinrichtung 44
an Stelle der Sensoren 46, 48, 50, die jeweils ein einziges Sensorelement 64 umfassen,
zwei unterhalb von der Arbeitsöffnung 22 an der Frontseite 42 angeordnete PIR-Sensor-Arrays
90, die jeweils in der Nähe einer von einer der beiden Stirnseiten 78 der Sicherheitswerkbank
10 angeordnet sind, sowie zwei PIR-Sensoren 92, die in der Mitte der Frontseite 42
nebeneinander unterhalb von der Arbeitsöffnung 22 angeordnet sind. Die beiden Sensor-Arrays
90 dienen zur Erfassung von Bewegungen in einem Näherungsbereich von 2 bis 4 m Entfernung
von der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10, während die beiden Sensoren 92 zur
Erfassung von Bewegungen in einem Nahbereich von 0 bis 2 m Entfernung von der Frontseite
42 dienen.
[0053] Die beiden Sensor-Arrays 90 umfassen jeweils vierundsechzig Sensorelemente (nicht
dargestellt), die in horizontaler und in vertikaler Richtung in einem 8 x 8 Pixelarray
angeordnet sind, und weisen eine Linse mit einem Erfassungsbereich 94 von 60 Grad
auf, der sich über die benachbarte Stirnseite 78 hinaus erstreckt. Jedes der vierundsechzig
Sensorelemente deckt den gesamten Erfassungsbereich 94 ab.
[0054] Die beiden Sensoren 92 weisen in horizontaler Richtung jeweils einen durchgehenden
Erfassungsbereich 96 von 140 bis 150 Grad auf, der sich über beide Stirnseiten 78
hinaus erstreckt. Die beiden Sensoren 92 dienen dazu, redundant zu gewährleisten,
dass die Frontscheibe 20 der Sicherheitswerkbank 10 nicht geschlossen wird, solange
sich eine Person 40 im Erfassungsbereich 96 von einem oder beiden der Sensoren 92
befindet.
[0055] Durch kontinuierliche Auswertung der Temperatur-Messwerte der einzelnen Sensorelemente
der beiden Sensor-Arrays 90 können Objekte, wie die Personen 40, deren Wärmestrahlung
sich vom Hintergrund unterscheidet, zeitaufgelöst lokalisiert werden, indem die Messwerte
der einzelnen Sensorelemente mittels eines Differenzbildverfahrens zur Filterung der
Hintergrundstrahlung ausgewertet werden. Die räumliche Tiefe bzw. die Entfernung einer
Person 40 von der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10, z.B. zur Lokalisierung
von Personen 40 im Erfassungsbereich 96 der PIR-Sensor-Arrays 90, wird indirekt aus
der Größe der Pixelbereiche abgeleitet, in denen die von den Sensorelementen erfasste
Temperatur aufgrund der Körperwärme der Person 40 die in den übrigen Pixelbereichen
erfasste Umgebungstemperatur um ein vorgegebenes Maß übersteigt. Je kleiner die Pixelbereiche
sind, umso größer ist die Entfernung zwischen der Person 40 und dem Sensor-Array 90
bzw. der Frontseite 42.
[0056] Um es zu ermöglichen, Vorhersagen über die voraussichtliche zukünftige Bewegungsrichtung
bzw. das Ziel der Bewegung einer Person im Erfassungsbereich 56, 58, 60; 96 der Sensoren
46, 48, 50 bzw. der Sensor-Arrays 90 zu machen, werden sämtliche von den Sensoren
46, 48, 50 bzw. von den Sensor-Arrays 90 vor der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank
10 erfassten Bewegungen gespeichert, um aus den gespeicherten Bewegungen bzw. aus
deren Bewegungsrichtung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit und/oder Entfernung von
der Frontseite 42 die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, mit der eine aktuell von den
Sensoren 46, 48, 50 bzw. Sensor-Arrays 90 erfasste Bewegung in der unmittelbaren Zukunft
eine bestimmte Bewegungsrichtung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit aufweist, wie zum
Beispiel eine parallel zur Frontseite verlaufende Bewegungsrichtung und/oder eine
Bewegungsgeschwindigkeit, die einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt. Damit
lassen sich rechtzeitige Vorhersagen über das wahrscheinliche Ziel einer Bewegung
von einer oder mehreren Personen 40 vor der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank
10 bzw. Vorhersagen darüber machen, ob eine erfasste Bewegung in ihrem weiteren Verlauf
ungefähr parallel zur Frontseite verlaufen oder eine zur Frontseite parallele Richtungskomponente
aufweisen wird und/oder ob die Bewegungsgeschwindigkeit in der zur Frontseite 42 ungefähr
parallelen Richtung voraussichtlich einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigen
wird.
[0057] Die Berechnung des zukünftigen Zustands erfolgt dabei aus dem augenblicklich erfassten
Zustand und dem unmittelbar zuvor erfassten Zustand, wobei weiter zurückliegende Zustände
mit geringerer Wertigkeit ebenfalls berücksichtigt werden können. Durch die zeitaufgelöste
Erfassung von Bewegungen vor der Frontseite 42 der Sicherheitswerkbank 10 kann daher
unter Berücksichtigung zusätzlicher Informationen zur Systemdynamik, wie z.B. prinzipiell
möglichen Bewegungszielen innerhalb des betrachteten Raums, das wahrscheinlichste
Ziel der Bewegung abgeleitet werden.
1. Sicherheitswerkbank (10) mit einem Arbeitsraum (18), der durch eine Arbeitsöffnung
(22) an einer Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank (10) zugänglich ist, sowie mit
einer Steuereinrichtung zur Steuerung von Komponenten der Sicherheitswerkbank (10),
gekennzeichnet durch eine Bewegungen vor der Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank (10) erfassende,
mit der Steuereinrichtung verbundene Sensoreinrichtung (44).
2. Sicherheitswerkbank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (44) mindestens zwei Sensoren (46, 48, 50) oder Sensor-Arrays
(90) umfasst, deren Erfassungsbereiche (56, 58, 60; 80, 86) nebeneinander vor der
Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank (10) angeordnet sind.
3. Sicherheitswerkbank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren oder Sensor-Arrays Passiv-Infrarot-Sensoren (46, 48, 50) bzw. Passiv-Infrarot-Sensor-Arrays
(90) sind.
4. Sicherheitswerkbank nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Sensoren (46, 50) zwei divergierende Erfassungsbereiche (80)
aufweist, die durch einen Bereich (86) getrennt sind, in dem der Sensor (46, 50) keine
Bewegungen erfasst, wobei sich der Bereich (86) über einen Winkel von mindestens 45
Grad erstreckt.
5. Sicherheitswerkbank nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Sensoren (46, 50) einen Erfassungsbereich (80) aufweist,
der sich über eine benachbarte Stirnseite (78) der Sicherheitswerkbank (10) hinaus
erstreckt.
6. Sicherheitswerkbank nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung oder die Sensoreinrichtung (44) aus dem Ansprechverhalten von
mindestens einem Teil der Sensoren (46, 48, 50) oder Sensor-Arrays (90) eine Bewegungsrichtung
und eine Bewegungsgeschwindigkeit einer vor der Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank
(10) erfassten Bewegung ableitet.
7. Sicherheitswerkbank nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung oder die Sensoreinrichtung (44) aus dem Ansprechverhalten von
mindestens einem Teil der Sensoren (46, 48, 50) ableitet, ob eine vor der Frontseite
(42) der Sicherheitswerkbank (10) erfasste Bewegung ungefähr parallel zur Frontseite
(42) verläuft oder eine zur Frontseite (42) parallele Richtungskomponente aufweist
und ob die Geschwindigkeit der Bewegung in der zur Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank
(10) ungefähr parallelen Richtung einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.
8. Sicherheitswerkbank nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eine visuelle und/oder akustische Anzeige aktiviert, wenn die
Sensoreinrichtung (44) eine Bewegung erfasst, die ungefähr parallel zur Frontseite
(42) verläuft oder eine zur Frontseite (42) parallele Richtungskomponente aufweist
und deren Bewegungsgeschwindigkeit in der zur Frontseite (42) ungefähr parallelen
Richtung den vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.
9. Sicherheitswerkbank nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (44) mindestens ein Passiv-Infrarot-Sensor-Array (90) aus einer
Mehrzahl von Sensorelementen umfasst, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen
neben- bzw. übereinander angeordnet sind.
10. Sicherheitswerkbank nach einem der Anspruch 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung oder die Sensoreinrichtung (44) aus dem Ansprechverhalten von
mindestens einem Teil der Sensoren (46, 48, 50) oder des Sensor-Arrays (90) die Entfernung
einer sich vor der Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank (10) bewegenden Person
(44) von der Arbeitsöffnung (22) ableitet.
11. Sicherheitswerkbank nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (44) die Entfernung der sich vor der Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank
bewegenden Person (44) aus Größe eines Bereichs ableitet, in dem vom Passiv-Infrarot-Sensor-Array
(90) eine höhere Temperatur erfasst wird.
12. Sicherheitswerkbank nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung oder die Sensoreinrichtung (44) aus dem Ansprechverhalten von
mindestens einem Teil der Sensoren (46, 48, 50) oder des Sensor-Arrays ein voraussichtliches
Ziel einer vor der Frontseite (42) der Sicherheitswerkbank (10) erfassten Bewegung
ableitet.
13. Sicherheitswerkbank nach einem der Ansprüche 6 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung oder die Sensoreinrichtung (44) die Bewegungsrichtung und/oder
die Bewegungsgeschwindigkeit und/oder das voraussichtliche Ziel der Bewegung aus dem
Ansprechverhalten von mindestens einem Teil der Sensoren (46, 48, 50) oder des Sensor-Arrays
(90) und aus gespeicherten zurückliegenden Erfassungen von Bewegungen vor der Frontseite
(42) der Sicherheitswerkbank (10) ableitet.
14. Sicherheitswerkbank nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung die Leistung von Komponenten (26) der Sicherheitswerkbank (10)
reduziert oder Komponenten (26) der Sicherheitswerkbank (10) abschaltet, wenn die
Sensoreinrichtung (44) über einen vorbestimmten Zeitraum keine Bewegung erfasst und
dass die Steuereinrichtung die Leistung der Komponenten (26) der Sicherheitswerkbank
(10) wieder erhöht oder die Komponenten (26) der Sicherheitswerkbank (10) wieder einschaltet,
sobald die Sensoreinrichtung (44) eine Bewegung erfasst.
15. Sicherheitswerkbank nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (44) einen weiteren Sensor (52) umfasst, der Bewegungen im
Arbeitsraum (18) erfasst.