[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Klebeverbindung
zwischen einem Leichtbau-Verbundbauteil und einem weiteren Bauteil nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Bauteile mit einander zu verkleben. Hierbei
wird insbesondere beim Brückenbau eine Klebemasse, insbesondere ein pastöser Kleber
oder Klebemörtel, auf eine Stoßkante eines Verbundbauteils, wie es beispielsweise
in der
US 2002/0020033 A1 beschrieben ist, aufgetragen. Anschließend wird die Stoßkante gegen ein weiteres
Bauteil angepresst, wobei die Anpresskraft ausreichend sein muss, um sicherzustellen,
dass der Kleber mit einem möglichst großen Teil der Oberflächen in Kontakt kommt.
Beim Anpressen können zum einen, insbesondere bei unzureichender Anpresskraft, leicht
Lufteinschlüsse in die Klebemasse mit eingeschlossen werden, wodurch die Stabilität
und Dauerhaftigkeit der Klebeverbindung insgesamt geschwächt wird und die Rissbildungsgefahr
erhöht wird. Zum anderen wird durch das Anpressen, insbesondere bei einer großer Anpresskraft,
Klebemasse aus der Klebestelle nach außen verdrängt, wodurch diese unkontrolliert
in die Umwelt treten kann, beispielsweise beim Brückenbau in einen unterlaufenden
Fluss gelangen kann, was insbesondere beim Einsatz von möglicherweise giftigen und/oder
reizenden Stoffen zu vermeiden ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben,
dass die vorbeschriebenen Nachteile nicht aufweist, insbesondere bei dem auch eine
stärkere und belastbarere Klebeverbindung erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale als
verfahrensgemäß offenbart und beanspruchbar, sowie verfahrensgemäß offenbarte Merkmale
als vorrichtungsgemäß offenbart und beanspruchbar gelten.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Leichtbau-Verbundbauteils, insbesondere
eines Sandwich-Bauteils wie es aus der
US 2002/0020033 A1 bekannt ist, umfassend eine Kernschicht und zwei Deckschichten mit einem weiteren
Bauteil durch ein Klebemittel verklebt.
[0007] Hierzu werden die zu verklebenden Bauteile vor dem Verkleben so zu einander positioniert,
dass ein Spalt zwischen ihnen gebildet wird, wobei der Spalt bevorzugt Abschnitte
umfasst, welche den Deckschichten zugeordnet sind, sowie mindestens einen Abschnitt,
welcher der Kernschicht zugeordnet ist.
[0008] Die Bauteile müssen zur Ausbildung des Spalts nicht zwingend gleichmäßig beabstandet
positioniert werden, sondern können beispielsweise um Toleranzen auszugleichen in
einem Bereich auch näher zueinander sein. Für eine einfache visuelle Kontrolle sollte
bevorzugt darauf geachtet werden, dass eine Mindest-Spaltdicke von ca. 1 mm bestehen
bleibt.
[0009] Der Spalt wird anschließend randseitig durch, sich in mindestens einem Materialparameter,
insbesondere der Viskosität, von dem Klebemittel unterscheidenden, Abdichtmittel abgedichtet,
wobei die Abdichtmittel zusammen mit jeweils einer Fügefläche der jeweiligen Bauteile
ein Füllvolumen einschließen. Anschließend, bevorzugt nach einem Aushärten der Abdichtmittel,
wird dieses Füllvolumen mit einem Klebemittel aufgefüllt, wobei das Klebemittel, um
zum Auffüllen geeignet zu sein, fließfähig sein muss, bevorzugt eine Viskosität im
Bereich von 1 - 30000 mPas, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 1 - 10000 mPas,
besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 - 3000 mPas, aufweist. Die Viskosität muss
im entsprechenden Außentemperaturbereich vorhanden sein, bei dem die Bauteile verklebt
werden, insbesondere bei einer Temperatur im Bereich von 0°C bis 45°C, bevorzugt im
Bereich von 15°C bis 30°C, besonders bevorzugt bei einer Temperatur von 20°C.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren eine Vielzahl von Vorteilen.
[0011] So wird es durch die erfindungsgemäßen Abdichtmittel überhaupt erst ermöglicht, ein
Verkleben durch Auffüllen einzusetzen, welches eine bessere Oberflächenbindung mit
sich bringt, indem das Klebemittel, welches eine geringere Viskosität aufweist als
die Abdichtmittel, durch seine Fließfähigkeit eine großflächige Benetzung in unmittelbarem
Kontakt zwischen den Bauteilen und dem Klebemittel sicherstellt. Dies wirkt auch Lufteinschlüssen
entgegen, welche sich als häufige Fehlerstelle von hochbelasteten Klebeverbindungen
herausgestellt haben.
[0012] Ohne die Abdichtmittel wäre der Einsatz entsprechender Klebemittel nicht möglich,
da diese selbständig aus der Klebestelle fließen würden.
[0013] Auch ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht notwendig, beim Verkleben eine
externe Anpresskraft auf die Bauteile aufzubringen. Gerade bei Leichtbau-Verbundbauteile
fehlt oft das nötige Eigengewicht um den im Stand der Technik erforderlichen Anpressdruck
ohne externe Mittel aufzubringen. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren gelangt das
Klebemittel durch das Auffüllen jedoch auch ohne diese Anpresskraft großflächig in
Kontakt mit den Fügeflächen.
[0014] Zusätzlich hat ein erfindungsgemäßes Verfahren den Vorteil, dass die Bauteile "trocken",
also ohne aufgebrachte Klebemittel, positioniert bzw. ausgerichtet werden können,
wobei hier Fehlstellungen noch leichter korrigiert werden können und/oder weniger
starke Auswirkungen haben, wohingegen beim "nassen" Positionieren, was nur sehr schwierig
und mit großem Kraftaufwand zu bewerkstelligen ist, durch Fehlstellungen beispielsweise
der Großteil des Klebemittels aus der Klebestelle verdrängt und/oder ungleichmäßig
verteilt werden kann.
[0015] Auch können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Klebemittel zum Einsatz kommen, deren
Verwendung bei den bekannten Verfahren nicht möglich wäre. So können die Abdichtmittel
zum wirksamen Schutz gegen Belastungen, wie UV-Einstrahlung und/oder Korrosion, ausgebildet
sein, sodass das innenliegende Klebemittel diesen Belastungen gegenüber weniger beständig
sein kann, insbesondere zu Gunsten einer stärkeren Klebewirkung. Auch ist eine schnelle
Härtung des Klebemittels nicht zwingend notwendig, da diese durch die Abdichtmittel
ortsfest im Füllvolumen gehalten werden.
[0016] Um den Schutz der innenliegenden Klebemittel zu gewährleisten, weisen die Abdichtmittel
bevorzugt eine randseitige Dicke (also Abstand einer das Füllvolumen begrenzenden
Oberfläche der Abdichtmittel zu einer außenliegenden Oberfläche der Abdichtmittel)
zwischen 0,5 und 5 cm, besonders bevorzugt von zwischen ungefähr 1 und 2 cm auf.
[0017] Bevorzugt werden die Bauteile so positioniert, dass der Spalt eine Weite von bis
zu 2 cm, bevorzugt von bis zu 1 cm, besonders bevorzugt von ungefähr 0,5 cm, mindestens
aber 0,1 cm, insbesondere definiert durch den maximalen Abstand der Fügeflächen im
Füllvolumen, aufweist. Zur Sicherung einer vorgegebenen Positionierung bzw. Spaltweite
können Distanzelemente, entweder als gesonderte Elemente oder als Teil der Bauteile,
zum Einsatz kommen, die formschlüssig an beiden zu verklebenden Bauteilen anliegen.
[0018] Das beschriebene Verfahren eignet sich insbesondere zum Einsatz zur Herstellung von
Klebeverbindung beim Brückenbau mit Leichtbau-Verbundteilen, insbesondere zur Herstellung
von Klebeverbindungen zwischen mehreren Leichtbau-Verbundteilen, mit jeweils einer
Kernschicht und zwei Deckschichten, in Form eines Composite Sandwich Decks, wobei
hier die Deckschichten der beiden Bauteile miteinander sowie die Kernschichten der
beiden Bauteile miteinander verklebt werden, und/oder zwischen einem solchen Leichtbau-Verbundteil
und einem Trägerelement wie einem Pfeiler und/oder Träger, insbesondere aus Stahl,
Holz oder Beton. Bei diesem Einsatzgebiet werden die Klebeverbindung zwischen den
einzelnen Bauteilen stark belastet und benötigen eine sichere und strapazierbare Klebeverbindung,
welche durch ein erfindungsgemäßes Verfahren sichergestellt werden kann.
[0019] Bevorzugt sind die Deckschichten jeweils an zwei gegenüber liegenden Seiten des Kernmaterials
angeordnet, besonders bevorzugt umhüllen die Deckschichten das Kernmaterial als zusammenhängende
Schicht an der gesamten Oberfläche.
[0020] Mindestens eine der Deckschichten ist bei der Sandwichbauweise bevorzugt zur Aufnahme
der Biegemomente sowie der Dehnkräfte in der Plattenebene ausgebildet.
[0021] Das Kernmaterial ist insbesondere zur Aufnahme von Kräften quer zur Deckschicht ausgebildet,
es nimmt also bevorzugt die Schubkräfte bzw. die lokalen Druckkräfte auf.
[0022] Die Klebverbindung der vorliegenden Erfindung verbindet nun die Deckschichten miteinander,
sodass die Biege- und Dehnbeanspruchung bevorzugt vollumfänglich von der Deckschicht
der einen Platte zur Deckschicht der angrenzenden Platte übertragen wird. Gleichzeitig
überträgt die Klebverbindung bevorzugt auch die Querkräfte im Kern vollständig von
der einen Platte zur anderen Platte.
[0023] Als Kernmaterial beim Sandwich wird von Vorteil ein leichtes Kernmaterial verwendet,
welches aber hinreichend Druck- und Schubfestigkeit hat, um die genannten Belastungen
von Fußgänger- und Straßenbrücken aufzunehmen. Bevorzugt wird dazu Holz verwendet,
mit einer Dichte unter 600 kg/m3, oder ein Polymer-Schaumstoff, welcher wenn notwendig
mit Faserverbund-Stegen verstärkt wird. Besonders bevorzugt Balsaholz, mit einer Dichte
kleiner gleich 300 kg/m
3, insbesondere zwischen 200 und 300 kg/m
3. Ein solcher Balsaholz-Kern stellt einen besonders guten Kompromiss zwischen Gewicht
und Belastbarkeit dar. Die Faserung des Balsa-Holzes ist hierbei bevorzugt quer zur
Oberfläche der Deckschicht (beispielsweise bei Brücken in näherungsweise vertikale
Richtung) ausgerichtet.
[0024] Zur Ausbildung der Deckschichten eignet sich insbesondere der Einsatz von Faserverbundmaterial,
insbesondere mit Gewebe oder Gelege von Glas-, Kohle, Basalt- und/oder Naturfasern,
wobei der größte Anteil der Fasern bevorzugt in der Haupttragrichtung der Sandwichplatte
orientiert ist um das optimale Tragverhalten bzw. die optimale Steifigkeit des Sandwichbauteils
zu erhalten.
[0025] Die Sandwichbauteile können so hergestellt werden, dass sie die typischen Flächenlasten
von mindestens 4 kN/m
2 für Personenlasten, bevorzugt die typischen punktuellen Lasten (Radlasten) für Fahrzeuge
von mindestens 40t, bevorzugt mindestens 60 t, besonders bevorzugt mindestens 100
t, weiter bevorzugt über 100 t, und/oder Radlasten von mindestens 700 daN, 1000 daN,
2000 daN, 3000 daN, 4000 daN, 5000 daN und/oder 10000 daN, insbesondere auf einer
Lastaufstandsfläche von 200 x 200 mm, aufnehmen können. So hergestellte Sandwichbauteile
weisen bevorzugt eine Biegesteifigkeit zwischen 100 kNm2/m und 50'000 kNm2/m auf (jeweils
bezogen auf Breite). Durch diese Werte wird, insbesondere beim Brückenbau, eine Belastbarkeit
durch Personen und/oder Fahrzeuge möglich.
[0026] Die Deckschichten können mehrschichtig ausgebildet sein und/oder es können zusätzliche
Schichten vorgesehen sein, die vor oder nach dem Verkleben auf die Deckschichten aufgetragen
werden. Insbesondere können mehrere Funktionsschichten, beispielsweise Schutzschichten
zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit, am Leichtbau-Verbundbauteil vorgesehen sein.
[0027] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass sich die Fügeflächen (bzw.
der Spalt) in dem den Deckschichten zugeordneten Bereich in eine zu der Oberfläche
der Deckschichten nicht rechtwinklige (und weiter bevorzugt auch nicht parallele)
Richtung, insbesondere in einer Steigung, also einem Verhältnis von Höhenerstreckung
zu waagerechter Erstreckung, von 1:10 (insbesondere Dicke bezogen auf Klebflanschlänge)°,
bevorzugt kleiner als 1:20, erstreckt. Durch diese Schäftung wird die Oberfläche des
den Deckschichten zugeordneten Bereichs des Klebstoffes vergrößert, wodurch die Flächenbelastung
der Klebeverbindung (bei gleicher Belastung) in diesem Bereich reduziert wird. Beispielsweise
bei Deckschichten auf Faserbasis, insbesondere Glasfaserbasis, sind die Fügeflächen
im Bereich der Deckschichten bevorzugt als Staffelung, bei der sich die Länge der
Fasern je nach Faserschicht verlängert bzw. auf der gegenüber liegenden Fügefläche
entsprechend verkürzt, bevorzugt pro Lage um 10 bis 30 mm verkürzt, besonders bevorzugt
um ca. 20 mm verkürzt, ausgebildet.
[0028] Bevorzugt beträgt die Oberfläche der beiden Fügeflächen im Bereich der Deckschicht
jeweils mindesten 10 mm
2 pro 1 mm
2 Querschnitt der Deckschicht, bevorzugt jedoch 20 mm
2 pro 1 mm
2 Querschnitt der Deckschicht.
[0029] Die Oberfläche der zu verklebenden Flächen wird bevorzugt für die Verklebung vorbehandelt,
insbesondere gereinigt und vorbereitet. Dies kann durch im Allgemeinen bekanntes Anschleifen
und Reinigen der Klebefläche unmittelbar vor der Verklebung durchgeführt werden.
[0030] Die Vorbehandlung muss jedoch nicht unmittelbar vor dem Verkleben durchgeführt werden.
Zwischen Vorbehandlung und Verkleben ist dann die Oberfläche der zu verklebenden Einheiten
bevorzugt durch Schutzmittel, beispielsweise einem handelsüblichen Abreißgewebe aus
Polyester oder Nylon, geschützt, welche (bevorzugt kur) vor dem Verkleben entfernt
wird. Dies hat den Vorteil, dass die Oberflächen in deutlich effizienterer und qualitativ
besserer Weise vorbehandelt werden können als dies vor Ort (insbesondere beim Brückenbau)
möglich wäre. Dadurch kann man insbesondere eine für den Transport geschützte und
für die Verklebung gleichmäßig aufgeraute und vollständig saubere Oberfläche, unmittelbar
vor der Verklebung, erhalten.
[0031] In dem Bereich, welcher der Kernschicht zugeordnet ist, verlaufen die Fügeflächen
bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zur Oberfläche der Deckschichten. Da durch die
vorliegende Erfindung kein Anpressdruck wie beim konventionellen Klebeverfahren notwendig
ist, kann diese Fügefläche senkrecht und damit kostengünstig hergestellt werden.
[0032] Besonders bevorzugt ist der Einsatz eines insgesamt im Querschnitt im Wesentlichen
Z-förmigen Spaltes, welcher sich im Bereich der Leichtbau-Verbundteile als besonders
geeignet heraus gestellt haben. Die Fügeflächen in dem der Kernschicht zugeordneten
Abschnitt sind hier bevorzugt in einem Winkel größer 45° zur Oberfläche der Deckschicht
ausgerichtet, besonders bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu der Oberfläche der
Deckschicht. Es sind jedoch grundsätzlich auch andere Formen möglich, abhängig von
konstruktiven und herstellungsbedingten Anforderungen. Insbesondere können die Fügeflächen
bei einem oder bei beiden Bauteilen entfernt und durch ein loses Fügeteil ersetzt
werden, welches zu beiden Bauteilen hin jeweils die gleiche schräg verlaufende Querschnittsform
aufweist. Die Zug und Druckkräfte in der Deckschicht-Ebene werden somit durch die
Verklebung von der einen Deckschicht über das separate Fügelteil auf die andere Deckschicht
übertragen. Weiterbildungsgemäß vorteilhaft hat es sich herausgestellt, dass beim
Einsatz von lichtdurchlässigen Deckschichten eine Sichtprüfung des Auffüllvorgangs,
insbesondere hinsichtlich (unwahrscheinlicher jedoch möglicher) Lufteinschlüsse am
oberen Ende des Füllvolumens erreichen lässt. Hierfür weist die Deckschicht, insbesondere
in den oberen 3-5 mm der Deckschicht unter der Oberfläche, bevorzugt eine Opazität
auf, welche beispielsweise bei Glasfaser verstärkten Deckschichten natürlicherweise
gegeben ist.
[0033] Die Abdichtmittel unterscheiden sich in mindestens einem Parameter von den Klebemitteln,
bevorzugt weisen sie eine deutlich höhere Viskosität auf als diese. Insbesondere ist
die Viskosität hoch genug, um dass die am Spalt aufgetragenen Abdichtmittel für Spaltweiten
bis zu 4 cm selbsthaltend bis zu einem Aushärten sind. Zusätzlich oder alternativ
können sie eine höhere Gas- und/oder Flüssigkeitsdurchtrittssperrwirkung, höhere UV-Absorption
und/oder abweichende Härte und/oder Dehnfähigkeit als die Klebemittel zum Auffüllen
des Füllvolumens aufweisen. Die Abdichtmittel härten bevorzugt in weniger als 30 Minuten
aus. Die Aushärtezeit kann jedoch auch deutlich höher liegen, wenn dieser Arbeitsgang
nicht zeitkritisch ist.
[0034] Als Abdichtmittel kann ebenfalls ein Klebemittel zum Einsatz kommen, beispielsweise
ein lösemittelfreier, thioxotroper 2-Komponenten-Mörtel auf Epoxydharzbasis zum Einsatz
kommen. Solche Klebemittel können eine andere chemische Zusammensetzung als der eigentliche
Klebstoff haben, oder sie können mit mineralischen Elementen gefüllt sein, oder Farbpigmente
enthalten, mit dem Ziel, einen möglichst guten Schutz des innenliegenden Klebemittels
gegenüber äußeren Einflüssen zu gewährleisten. Bevorzugt wird das Füllvolumen nach
dem Aushärten der Abdichtmittel mit dem Klebemittel aufgefüllt. Bevorzugt sind die
Abdichtmittel beim Anbringen pastös und/oder streichfähig.
[0035] Als ein geeignetes Abdichtmittel hat sich beispielsweise das als Sikadur 30 vertriebene
Produkt der Firma Sika Schweiz AG herausgestellt.
[0036] Alternativ oder ergänzend können die Abdichtmittel wieder von den Bauteilen bzw.
der Klebeverbindung entfernbare Elemente, wie beispielsweise ein sehr gut haftendes
Klebeband umfassen, welches nach dem Aushärten der Klebemittel rasch und vollständig
entfernt werden kann.
[0037] Bevorzugt ist an der Oberseite, bevorzugt an dem höchsten Punkt, des Füllvolumens
ein Luftauslass vorgesehen. Hierdurch kann beim Auffüllen des Füllvolumens mit dem
Klebemittel Luft leicht aus dem Füllvolumen entweichen, sodass Lufteinschlüssen entgegengewirkt
wird. Zudem kann, wenn der Auffüllvorgang mit Vakuum unterstütz wird, an dieser Stelle
die Luft aus dem Klebspalt abgesaugt werden. Besonders bevorzugt wird beim Auffüllen
das Klebemittel von einer Unterseite, bevorzugt dem tiefsten Punkt, des Füllvolumens
durch einen Klebemitteleinlass in das Füllvolumen eingeführt, bevorzugt gepumpt, da
hierdurch eine möglichst gleichmäßige Luftverdrängung und eine homogene Verteilung
des Klebemittels im Füllvolumens sichergestellt werden kann. Alternativ oder ergänzend
kann auch über einen statischen Überdruck, mittels eines auf entsprechender erhöhter
Höhe angebrachten Klebstoffbehälters, ein einfacher und gut handhabbarer Füllprozess,
durchgeführt werden.
[0038] Luftauslass und Klebemitteleinlass können beispielsweise durch ein Rohr oder einen
Schlauch ausgebildet sein, welches das Abdichtmittel durchdringt, wobei das Abdichtmittel
bis auf den Luftauslass und Klebemitteleinlass (zusammen mit den Fügeflächen) bevorzugt
umfangsgeschlossen das Füllvolumen einschließen.
[0039] Nach dem Auffüllen und/oder Aushärten des Klebemittels können Klebemitteleinlass
und/oder Luftauslass entfernt und die Stelle mit dem gleichen Abdichtklebstoff abgedichtet
werden.
[0040] Bevorzugt ist das Klebemittel ein Reaktionskleber, insbesondere ein Mehrkomponentenkleber
wie ein Zwei-Komponenten-Kleber. Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz von
Klebemitteln auf Epoxidharzbasis mit hohen mechanischen Festigkeiten, wie beispielsweise
das als Sikadur 300 vertriebene Produkt der Firma Sika Schweiz AG, wobei auch andere
strukturelle Klebsysteme auf Acryl- oder Polyesterbaseis einsetzbar sind.
[0041] Die Dicke des Verbundteils, also seine Erstreckung in eine Richtung senkrecht zur
Oberfläche mindestens der Deckschichten, beispielsweise bei einem Brückenbauteil in
vertikale Richtung, beträgt bevorzugt zwischen 50 und 500 mm, wobei die Dicke des
Sandwichbauteils abhängig von der Last und der Spannweite ist. Eine kostenoptimierte
Lösung ist oft eine Kombination von Trägern aus Stahl oder Beton, welche die notwendige
statische Höhe aufweisen, auf welche die Sandwichplatte strukturell verklebt wird,
vergleichbar mit konventionellen Konstruktionen in Beton. Damit kann die Sandwichplatte
im oben angegebenen bevorzugten Bereich eingesetzt werden für im Prinzip alle Arten
von Brücken. Die Breitenerstreckung, beispielsweise bei einem Brückenbauteil in Richtung
der Breite einer Fahrbahn, beträgt bevorzugt zwischen 1 und 12 m und seine Längserstreckung,
beispielsweise bei einem Brückenbauteil in Richtung der Fahrbahn, beträgt bevorzugt
zwischen 3 und 12 m. Grundsätzlich sind die Abmessungen der Bauteile jedoch komplett
flexibel, die Limitierung ist ausschließlich durch logistische Randbedingungen wie
Transportierbarkeit gegeben.
[0042] Die Fügeflächen erstrecken sich zumindest abschnittsweise, bevorzugt vollständig,
winklig, insbesondere rechtwinklig, zu mindestens einer der Deckschichten.
[0043] Die Deckschichten weisen bevorzugt eine Dicke (insbesondere gemessen von der Kernschicht
zur Oberfläche) zwischen 5 und 30 mm, weiter bevorzugt zwischen 5 und 20 mm, auf.
Die Kernschicht weist bevorzugt eine Dicke (insbesondere gemessen als Abstand der
Deckschichten) zwischen 40 und 500 mm auf.
[0044] Die Klebeverbindung kann zusätzlich mechanisch gefestigt, insbesondere verschraubt
und/oder vernietet werden.
[0045] Für den Fall, dass das weitere Bauteil ebenfalls ein Leichtbau-Verbundteil ist, sollen
alle für das (erste) Leichtbau-Verbundteil offenbarten Merkmale auch als für das weitere
Bauteil offenbart gelten.
[0046] Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere zur Herstellung von Klebeverbindung
bei der Herstellung einer Brücke, insbesondere einer Brücke der Brückenklasse 3/3,
6/6, 9/9, 12/12, 16/16, 30/30 und/oder 60/30 gemäß DIN 1072. Hierbei werden zur Herstellung
eines Brückendecks auf erfindungsgemäße Weise Klebeverbindungen zwischen einer Vielzahl
von Leichtbau-Verbundteilen, die als Brückendeckelemente die Fahrbahn und/oder Gehfläche
bilden, bevorzugt mindestens vier Leichtbau-Verbundteilen, hergestellt. Die Leichtbau-Verbundteile
sind weiter bevorzugt mit einem gemeinsamen Trägerelement, insbesondere Stahl- und/oder
Betonträger, oder jeweils mit einem einzelnen Trägerelementen über auf erfindungsgemäße
Weise hergestellte Klebeverbindungen verbunden.
[0047] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
[0048] Diese zeigen in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Brückendecks hergestellt durch Verwendung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Draufsicht,
- Fig. 2
- eine Anwendung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einem
ersten Schritt einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3a
- ein zweiter Schritt des Verfahrens in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3b
- eine Schnittansicht (A-A) zu Fig. 2a,
- Fig. 4a
- ein dritter Schritt des Verfahrens in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4b
- eine Schnittansicht (B-B) zu Fig. 3a, und
- Fig. 5
- eine Schnittansicht einer durch ein erfindungsgemäßes Verfahren hergestellten Klebeverbindung
zwischen einem Leichtbau-Verbundbauteil und einem Stahlträger.
[0049] Fig. 1 zeigt ein Brückendeck 22, bei welchem eine Vielzahl von Klebeverbindungen
nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden.
[0050] Das Brückendeck 22 umfasst mehrere (hier schematisch als vier dargestellte) Leichtbau-Verbundteile
10, die in Reihe jeweils durch erfindungsgemäße Klebeverbindungen mit einander verbunden
sind. Diese Klebeverbindungen zwischen den Leichtbau-Verbundteilen 10 können beispielsweise
nach dem in den Figuren 2 bis 4b dargestellten und dem im Folgenden beschriebenen
Verfahren hergestellt werden, wobei ein Füllvolumen 70 zwischen den Leichtbau-Verbundteilen
mit einem niedrigviskosen Klebemittel 80 gefüllt wird.
[0051] Zudem sind die Leichtbau-Verbundteile 10 jeweils mit mindestens einem Trägerelement
22 (hier schematisch dargestellt als zwei gemeinsame Trägerelemente), beispielsweise
Stahlträgern, durch erfindungsgemäße Klebeverbindungen verbunden. Die Klebeverbindungen
zwischen den Leichtbau-Verbundteilen und den Trägerelementen können beispielsweise
wie in Fig. 5 dargestellt ausgebildet sein.
[0052] Fig. 2 zeigt eine Anwendung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum klebenden Verbinden eines Leichtbau-Verbundbauteils 10 umfassend eine Kernschicht
12 aus einem Balsaholz mit einer Dichte von 200 bis 250 kg/m
3 sowie zwei Deckschichten 14 und 16, hier ausgebildet durch ein Brückendeckelement
in Form eines Sandwich-Bauteils, mit einem weiteren Bauteil 30, hier ebenfalls ausgebildet
durch ein Brückendeckelement in Form eines Sandwich-Bauteils, mit einer Kernschicht
32 sowie zwei Deckschichten 34 und 36, in einem ersten Schritt.
[0053] In Fig. 2 wurden die Bauteile 10 und 30 so zu einander positioniert, dass sie zwischen
zwei ihnen jeweils zugehörigen Fügeflächen 18 bzw. 38 einen Spalt 50 bilden, der ein
im Wesentlichen Z-förmigen Querschnitt aufweist. Die Spaltweite wird hierbei durch
ein Distanzelement 52 festgelegt. Bis auf das Distanzelement 52 ist der Spalt 50 in
diesem Zustand vollständig mit Luft gefüllt.
[0054] Die Bauteile 10 und 30 wurden vor dem Transport an den Fügeort bevorzugt durch Reinigung
und Oberflächenaufrauung vorbehandelt. Nach der Vorbehandlung wurden an die Fügeflächen
18 bzw. 38 ein (nicht dargestelltes) Abreißgewebe angebracht, welches die Fügeflächen
18 bzw. 38 während des Transports schützte. Dieses Abreißgewebe wurde vor dem Positionieren
wieder entfernt. Durch diese Maßnahmen wurde eine qualitativ hochwertig vorbehandelte,
und somit gut klebbare, Fügefläche 18 bzw. 38 gewährleistet.
[0055] Fig. 3a zeigt die Anwendung des Verfahrens nach Fig. 2 in einem zweiten Schritt in
einer perspektivischen Ansicht. Die Schnittansicht zum Schnitt A-A ist in Fig. 2b
vergrößert dargestellt.
[0056] In den Fig. 3a und 3b ist der Spalt 50 randseitig durch Abdichtmittel 60, beispielsweise
vom Typ Sikadur 30 abgedichtet. Die Abdichtmittel 50 begrenzen zusammen mit den Fügeflächen
18 und 38 der Bauteile 10 bzw. 30 ein Füllvolumen 70, wobei an der Unterseite 71 des
Füllvolumens 70 ein Klebemitteinlass 72 in Form eines Einlassrohres sowie an der Oberseite
73 des Füllvolumens ein Luftauslass 74 in Form eines Auslassrohres angeordnet sind.
[0057] Wie in Fig. 4a und 4b dargestellt, wird das Füllvolumen 70 nach dem Abdichten mit
einem Klebemittel 80, beispielsweise vom Typ Sikadur 300, durch den Klebemitteleinlass
72 gefüllt, wobei die verdrängte Luft aus dem Luftauslass 74 austritt.
[0058] Durch die niedrige Viskosität des Klebemittels von unter 1000 mPas füllt das Klebemittel
80 das Füllvolumen 70 vollständig und tritt mit der gesamten Oberfläche der das Füllvolumen
70 begrenzenden Fügeflächen 18 und 38 benetzend in Kontakt, wodurch sich eine besonders
starke und belastbare Klebeverbindung ergibt.
[0059] Fig. 5 zeigt eine Klebeverbindung erhalten durch ein weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum klebenden Verbinden eines Leichtbau-Verbundbauteils
10 umfassend eine Kernschicht 12 aus einem Balsaholz mit einer Dichte von 200 bis
300 kg/m
3 sowie zwei Deckschichten 14 und 16, hier ausgebildet durch ein Brückendeckelement
in Form eines Sandwich-Bauteils, mit einem weiteren Bauteil 30, hier ebenfalls ausgebildet
durch einen Stahlträger.
[0060] Zwischen dem Leichtbau-Verbundteil 10 und dem weiteren Bauteil 30 ist ein Füllvolumen
70 randseitig mit Abdichtmitteln 60 abgedichtet und mit einem Klebemittel 80 gefüllt,
welches sich in seiner Viskosität von den Abdichtmitteln 80 unterscheidet.
Bezugszeichen
[0061]
- 10
- Leichtbau-Verbundteil
- 12
- Kernschicht des Leichtbau-Verbundteils
- 14
- erste Deckschicht des Leichtbau-Verbundteils
- 16
- zweite Deckschicht des Leichtbau-Verbundteils
- 18
- Fügefläche des Leichtbau-Verbundteils
- 20
- Brückendeck
- 22
- Trägerelement
- 30
- weiteres Bauteil
- 32
- Kernschicht des weiteren Bauteils
- 34
- erste Deckschicht weiteren Bauteils
- 36
- zweite Deckschicht des weiteren Bauteils
- 38
- Fügefläche des weiteren Bauteils
- 50
- Spalt
- 52
- Distanzelement
- 60
- Abdichtmittel
- 70
- Füllvolumen
- 71
- Unterseite des Füllvolumens
- 72
- Klebemitteleinlass
- 73
- Oberseite des Füllvolumens
- 74
- Luftauslass
- 80
- Klebemittel
1. Verfahren zum klebenden Verbinden eines Leichtbau-Verbundbauteils (10), bevorzugt
eines Brückenelements, insbesondere eines eine Fahrbahn und/oder eine Gehfläche bildenden
Elements, umfassend eine Kernschicht (12) und zwei Deckschichten (14, 16) mit einem
weiteren Bauteil (30), umfassend die Schritte:
- Positionieren des Verbundbauteils (10) und des weiteren Bauteils (30) zu einander,
- Verkleben des Verbundbauteils (10) und des weiteren Bauteils (30) an Fügeflächen
(18, 38) der jeweiligen Bauteile (10, 30) mit einem Klebemittel (80),
dadurch gekennzeichnet,
- dass beim Positionieren das Verbundbauteil (10) und das weitere Bauteil (30) so zu einander
positioniert werden, dass ein Spalt (50) zwischen ihnen gebildet wird,
- dass der Spalt (50) randseitig mit, sich in mindestens einem Materialparameter, insbesondere
der Viskosität, von dem Klebemittel (80) unterscheidenden, Abdichtmitteln (60) abgedichtet
wird, wobei durch die Abdichtmittel (60) und die Fügeflächen (18, 38) der jeweiligen
Bauteile (10, 30) ein Füllvolumen (70) begrenzt wird,
- dass das Verkleben durch fließendes Auffüllen des Füllvolumens (70) mit dem Klebemittel
(80) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klebemittel (80) niedrigviskos mit einer Viskosität im Bereich von 1 - 30000
mPas, bevorzugt im Bereich von 1 - 10000 mPas, besonders bevorzugt in einem Bereich
von 1-3000 mPas, ist, insbesondere bei einer Temperatur im Bereich von 0°C bis 45
°C, bevorzugt im Bereich von 15 °C bis 30 °C, besonders bevorzugt bei einer Temperatur
von 20°C.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klebemittel (80) ein Reaktionskleber, insbesondere ein Mehrkomponenten-Kleber,
insbesondere auf Epoxid-, Acryl- und/oder Polyesterbasis ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abdichtmittel (60) ein pastöses Klebemittel, insbesondere ein lösemittelfreies,
thioxotropen 2-Komponenten-Klebemittel auf Epoxydharzbasis und/oder ein Klebeband
umfasst.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Abdichten der Spalt (50) randseitig bis auf einen Klebemitteleinlass (72) und
einen, gemeinsam oder separat mit dem Klebemitteleinlass (72) ausgebildeten, Luftauslass
(74) umfangsgeschlossen durch die Abdichtmittel (60) abgedichtet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Klebemitteleinlass (72) und/oder der Luftauslass (74) an sich gegenüberliegenden
Seiten des Leichbau-Verbundbauteils (10) angeordnet sind und/oder dass der Klebemitteleinlass
(72) einer Unterseite (71) des Füllvolumens (70) und der Luftauslass (74) einer Oberseite
(73) des Füllvolumens (70) zugeordnet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weitere Bauteil (30) ein Leichtbau-Verbundbauteil, bevorzugt ein Brückenelement,
insbesondere ein eine Fahrbahn und/oder eine Gehfläche bildendes Element, umfassend
eine Kernschicht (32) und zwei Deckschichten (34, 36) und/oder ein Stahl-, Beton,
und/oder Holzträger ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Fügeflächen (18, 38) in einem einer der Deckschichten (14, 16; 34, 36) zugeordneten
Abschnitt sich in einer Steigung von 1:10, bevorzugt 1:20, zu der Oberfläche der Deckschicht
(14, 16; 34, 36) erstrecken.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllvolumen (70) im Wesentlichen einen Z-förmigen Querschnitt aufweist, wobei
die Fügeflächen (18, 38) in dem der Kernschicht (12; 32) zugeordneten Abschnitt bevorzugt
in einem Winkel größer 45° zur Oberfläche der Deckschicht (14, 16; 36, 38) ausgerichtet
sind, besonders bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu der Oberfläche der Deckschicht
(14, 16; 36, 38) verlaufen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kernschicht (12; 32) aus einem leichten Werkstoff ausgebildet ist, insbesondere
Holz, bevorzugt Balsaholz mit einer Dichte von 200 - 300 kg/m3, weiter bevorzugt mit einer Faserorientierung, die in einem Winkel zwischen 45° und
90° zur Oberfläche der Deckschicht (14, 16; 34, 26) ausgerichtet ist, besonders bevorzugt
90° beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Deckschichten (14, 16; 34, 26) Fasern, insbesondere Glasfasern,
Kohlefasern, Basaltfasern und/oder Naturfasern, aufweist, die sich bevorzugt parallel
zur Oberfläche der Deckschichten (14, 16; 34, 26) erstrecken.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der Deckschichten (14, 16; 34, 26) für Flächenlasten von mindestens
4 kN/m2 für Personenlasten, oder für punktuelle Radlasten von Fahrzeugen bis zu 40t, bevorzugt
bis zu 60t, besonders bevorzugt bis zu 100t, weiter bevorzugt mehr als 100t ausgelegt
ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fügeflächen vorbehandelt, insbesondere gereinigt und/oder angeraut, werden, wobei
nach der Vorbehandlung bevorzugt Schutzmittel, insbesondere ein Abreißgewebe, auf
die Fügeflächen angebracht werden, die vor dem Verkleben wieder entfernt werden.
14. Vorrichtung, insbesondere erhalten durch ein Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem Leichtbau-Verbundbauteil (10) und einem weiteren Bauteil (30),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Klebeverbindung zwischen dem Leichtbau-Verbundteil (10) und dem weiteren Bauteil
(30) vorgesehen ist, die durch fließendes Auffüllen eines Füllvolumens (70) mit einem
Klebemittel (80) hergestellt wurde.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllvolumen (70) zwischen dem Leichtbau-Verbundbauteil (10) und dem weiteren
Bauteil (30) randseitig durch Abdichtmittel (60) nach außen begrenzt ist und dass
im Füllvolumen (70) das Klebemittel (80) eingeschlossen ist, welches sich in wenigstens
einem Materialparameter von den Abdichtmitteln (60) unterscheidet.