[0001] Die Erfindung betrifft einen Raffstore mit einem aus Lamellen bestehenden Behang,
wobei die Lamellen über an ihren Längsseiten angreifende Wendebänder miteinander verbunden
sind. Die Erfindung betrifft auch ein solches Wendeband.
[0002] Bei früheren Raffstoren wurden Leiterbänder eingesetzt, auf deren Sprossen die Lamellen
des Raffstorebehangs im abgelassenen Zustand aufliegen. Ein Beispiel für einen solchen
Raffstore ist der deutschen Patentanmeldung
DE 2 124 919 A zu entnehmen, wobei dort die Leiterbänder die Eigenschaft haben, sich selbst zu falten,
so dass sie im unbelasteten Zustand die Kontur einer Harmonika einnehmen, d.h. so,
dass ihre Sprossen gegenüber einer Längskoordinate einer Durchtrittsöffnung in den
Lamellen abwechselnd nach rechts oder links verschoben sind, um ein einfaches Einziehen
der Aufzugsbänder durch die Durchtrittsöffnungen und gleichzeitig jeweils abwechselnd
auf der einen oder anderen Seite der Sprossen zu erlauben.
[0003] Heute gängige Raffstoren weisen dagegen Wendebänder auf, die auf beiden Längsseiten
an den Lamellen des Raffstorebehangs befestigt sind. Bei solchen gängigen Raffstoren,
siehe z.B. die österreichische Patentschrift
AT 505 405 B1 hat die Verbindung zwischen Lamelle und Wendeband jeweils zwei bewegliche Achsen,
eine Achse zum Wenden der Lamellen wenn der Behang abgefahren ist und eine Achse zur
Schlaufenbildung des Wendebands wenn der Behang hoch gefahren wird. Das Wendeband
schlauft dabei neben dem zusammengezogenen Lamellenstapel.
[0004] Nachteilig ist es dabei in optischer Hinsicht, dass die Schlaufen immer sichtbar
sind. Ferner können sich etwa bei entsprechender Windbelastung einzelne Schlaufen
zwischen die Lamellen legen, und damit den Lamellenstapel negativ beeinflussen, so
dass dieser ungleichmäßig und schief wird. Die Verbindung zwischen Lamelle und Wendeband
mit zwei Achsen benötigt ferner entsprechenden Bauraum, welcher dann nicht mehr für
die Breite der Lamellen des Behangs zur Verfügung steht. Schließlich sind zwei Achsen
anfälliger als eine.
[0005] Bei anderen Lösungen hat die Verbindung zwischen Lamelle und Wendeband nur eine zum
Wenden der Lamellen dienende Achse, die parallel zur Lamellenlängsachse ist. Das Wendeband
bildet dann keine Schlaufen, die sich entlang den Längskanten der Lamellen erstrecken,
sondern Schlaufen, die sich quer zur Lamellenachse erstrecken. Dazu zeigt die US-Patentschrift
US 2,130,319 einen Raffstore mit Lamellen und Wendebändern, wobei die Wendebänder Textilschlaufen
haben, in die U-förmige Hakenelemente mit einem Scharnierachsenabschnitt eingeschlauft
werden, bevor die U-Schenkel in Löchern der Randbördelung der Lamelle gesteckt werden.
Die Wendebänder haben dementsprechend lediglich eine Drehachse um den Scharnierachsenabschnitt.
[0006] Das Wendeband soll sich dabei möglichst immer zwischen die Lamellen falten, um eine
optisch ansprechende Stapelbildung zu gewährleisten und den Platzbedarf in Lamellenquerrichtung
klein zu halten. Die Schlaufen sind dann im zusammengezogenen Lamellenstapel bzw.
-paket nicht mehr sichtbar und auch von Umwelteinflüssen wie z.B. UV-Licht und Schmutz
geschützt.
[0007] Um sicherzustellen, dass die Wendebänder nach innen falten, also zwischen den Lamellen
im aufgezogenen Lamellenstapel zu liegen kommen sind schon verschiedene Vorschläge
gemacht worden. Die deutsche Patentschrift
DE 947 020 B1 zeigt z.B. einen Raffstore, bei dem anstatt Wendebänder relativ steife Einzelsegmente
vorgesehen sind, die jeweils mit einem Scharnier in der Mitte zwischen zwei Lamellen
verbunden sind, so dass die Faltung nach innen gewährleistet ist. Der Material- und
Fertigungsaufwand für die Wendesegemente ist jedoch hoch und die mit solchen Wendesegemente
ausgerüsteteten Raffstoren sidn optisch nicht ansprechend.
[0008] Um die steifen Wendesegemente zu vermeiden und trotzdem eine definierte Richtung
der Faltung, dort allerdings nicht nach innen, sondern entlang der Lamellenlängskanten,
zu gewährleisten, wird in der US-Patentschrift
US 4,155,395 vorgeschlagen, ein Metallband mit einer gewissen Steifigkeit als Wendeband zu verwenden,
welches in der Mitte zwischen zwei Lamellen mit einer U-Schlaufe in eine Klemmhülse
eingeklemmt ist, wodurch die Faltungsrichtung vorgegeben ist. Die Klemmhülsen würden
bei nach innen faltenden Wendebändern die Stapelhöhe des aufgezogenen Raffstorebehangs
jedoch unerwünscht vergrößern.
[0009] Die europäische Patentanmeldung
EP 2 006 482 A2 zeigt einen Raffstore, bei dem die am Wendeband angeschweißten Klipse einachsig auf
U-förmige Klammern aufgeklipst sind, welche mit ihren U-Schenkeln in die Randbördelungen
der Lamellen eingeschossen sind. Das Wendeband ist Bereich der Klipse schräg zur Aufzugsrichtung
eingeschweißt. Dadurch soll eine gewisse Vorspannung in die gewünschte Richtung der
Faltung erzielt werden. Abgesehen davon, dass diese Lösung die Faltungsrichtung nicht
zuverlässig genug vorgibt, soll dort bei einem in Querrichtung der Lamellen faltenden
Wendeband gerade verhindert werden, dass sich das Wendeband nach innen faltet, sich
also zwischen die Lamellen legt.
[0010] Ähnlich ist in der deutschen Patentanmeldung
DE 1 195 459 A1 ein Raffstore offenbart, bei dem sich die Wendebänder zwangsläufig nach innen falten
und zwischen die Lamellen legen sollen, wobei zur Befestigung der Wendebänder an den
Lamellen Gelenkstifte vorgesehen sind, um die die Wendebänder herumgeschlauft sind,
und wobei diese Schlaufen dann in doppelter Lage des Wendeband auf der nach innen
gewandten Seite der Gelenkstifte zusammengehalten werden. Die Wendebänder sollen dann
dort Knicke bilden, die die Faltung nach innen gewährleisten soll. Die Befestigung
der Wendebänder an den Lamellen ist jedoch fertigungstechnisch aufwändig und hinsichtlich
der Vorgabe der gewünschten Faltungsrichtung nach innen auch nicht zuverlässig genug.
[0011] Ferner zeigt die deutsche Patentanmeldung
DE 1 659 463 A1 einen Raffstore mit nach innen faltenden Wendebändern. Die textilen Wendebänder weisen
jeweils in der Mitte zwischen zwei Lamellen einen Plisseefalz auf, um die Faltungsrichtung
nach innen zu lenken, oder einen durch Nähen oder Kleben erzeugten Falz. Auch hier
besteht bei der Zuverlässigkeit der Nach-Innen-Faltung noch Verbesserungspotential.
Denn wenn sich eine Schlaufe des Wendebands einmal nach außen gelegt hat, was aufgrund
von Windbelastungen des Raffstores immer vorkommen kann, und in dieser Stellung eine
gewisse Zeit verblieben ist, kann nicht mehr sichergestellt werden, dass sie sich
noch nach innen faltet.
[0012] Weiterhin ist in der
DE 1 659 463 A1 vorgeschlagen worden, zwei sich gegenüberstehende Wendebänder in der Mitte zwischen
zwei benachbarten Lamellen jeweils über ein elastisches Zugelement zu verbinden. Diese
Lösung erscheint zwar zuverlässig, ist jedoch fertigungstechnisch aufwändig und teuer.
Auch der Platzbedarf der Zugelemente ist im Hinblick auf die Stapelhöhe des zusammengezogenen
Behangs kritisch.
[0013] Ferner offenbart die
DE 1 659 463 A1 Führungselemente zwischen zwei sich gegenüberstehenden Wendebändern in der Mitte
zwischen zwei benachbarten Lamellen, die an ihren Außenseiten jeweils einen das zugeordnete
Wendeband außenseitig umfassenden Steg aufweisen und so ein Ausbauchen des Wendebands
nach außen verhindern. Auch diese Lösung erscheint fertigungstechnisch aufwändig und
teuer. Auch hier ist der Platzbedarf der Führungselemente im Hinblick auf die Stapelhöhe
des zusammengezogenen Behangs kritisch.
[0014] In der
DE 1 659 463 A1 sind ferner zweilagige Wendebänder angedacht worden, wobei die äußere Schicht aus
einem elastischen Material besteht, welches bei gestreckten Wendebändern unter leichter
Vorspannung steht und die gewünschte Faltung nach innen bewirkt. An solchen Wendebändern
wären aber heute gängige Kunststoffklips für die Befestigung an den Raffstorelamellen
nicht zuverlässig genug anzuspritzen. Außerdem wären solchen Wendebänder auch im gefalteten
Zustand einer steten Belastung durch die Vorspannung der Außenschicht ausgesetzt und
in ihrer Herstellung relativ teuer.
[0015] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Lösung für nach
innen faltende Wendebänder für heutige Raffstoren zu schaffen, sowie Raffstoren mit
solchen Wendebändern, wobei bei günstigen Fertigungskosten die Stapelhöhe des zusammengezogenen
Raffstorebehangs möglichst wenig beeinträchtigt wird und trotzdem auch im Dauerlastbereich
noch eine definierte Faltung der Wendebänder nach innen mit hoher Zuverlässigkeit
gewährleistet ist.
[0016] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Wendebands durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst, hinsichtlich des Raffstores durch die Merkmale des Anspruchs 7.
[0017] Bei einem Wendeband für einen Raffstore oder eine Jalousie, welches ein Trägerband
aufweist, sind erfindungsgemäß in regelmäßigen Abständen Klipsbefestigungelemente
an dem Trägerband befestigt, die zu einer Klipsbefestigung des Trägerbands an den
Lamellen dienen. Die Klipsbefestigungelemente können dabei beispielsweise eine auf
der einen Breitseite des Trägerbands quer zum Trägerband festgelegte Rastnut für einen
lamellenseitigen Klipsstift aufweisen. Diese Verbindungsart hat sich in fertigungstechnischer
Hinsicht als vorteilhaft erwiesen
[0018] Dabei ist zwischen zwei aufeinander folgenden Klipsbefestigungelementen jeweils ein
lediglich den mittleren Abschnitt des Trägerbands zwischen den beiden aufeinander
folgenden Klipsbefestigungelementen übergreifender Bandbeuger vorgesehen. Der Bandbeuger
besteht aus einem Material mit elastomerem Formengedächtnis oder weist einen Beugerabschnitt
aus diesem Material auf und ist in seinem lastfreien Zustand konvex ausgewölbt, also
z.B. bogenförmig gekrümmt, abgewinkelt, oder hat eine Form mit zwei sich an eine bogenförmige
Krümmung anschließenden Schenkeln. Der Bauch der konvexen Krümmung weist dabei im
in den Raffstorebehang eingebauten Zustand nach innen zu den Lamellen hin, also in
der Weiterbildung mit den an den Klipsbefestigungselementen vorgesehenen Rastnuten
zu der Breitseite des Trägerbands hin, an der sich die Rastnuten befinden. Zu beiden
Enden des Beugerabschnitts schließt sich dabei jeweils ein Verbindungsabschnitt an,
wobei die Bandbeuger an ihren beiden Verbindungsabschnitten mit dem Trägerband verbunden
sind.
[0019] Der Bandbeuger kann sich unter Zuglast aus seiner abgewinkelten Form in eine längserstreckte
Form elastisch verformen bzw. verbiegen und verformt sich aufgrund des Formengedächtnisses
elastisch in die abgewinkelten Form zurück, sobald keine Zuglast mehr anliegt. Elastomere
verlieren ihre Elastizität im allgemeinen auch über lange Zeit nicht, so dass nicht
nur sichergestellt ist, dass sich der Behang über die gesamte Lebensdauer der Wendebänder
mit nach innen gefalteten Wendebändern präsentiert, sondern auch dann, wenn sich eine
Schlaufe eines Wendebands einmal nach außen gefaltet hat, beispielsweise bei Windbelastung
oder dergleichen, und in dieser Stellung mehrere Zeit verblieben ist, sich das betreffende
Wendeband danach wieder nach innen faltet.
[0020] Die Bandbeuger können dabei relativ kurz sein, denn sie müssen die Nach-Innen-Faltung
des Wendebands lediglich einleiten. Ist die Legerichtung erst einmal vorgegeben, erfolgt
die weitere Faltung von selbst. Abgesehen von der Materialersparnis bietet das besonders
den Vorteil, dass das Wendeband über weite Strecken lediglich die Breite des Trägerbands
aufweist. Dadurch ergibt sich eine vorteilhafte, insgesamt dünn packende Form des
Wendebands im zusammengezogenen Lamellenstapel.
[0021] Vorteilhaft sind die Bandbeuger dabei lediglich an ihren Verbindungsabschnitten mit
dem Trägerband verbunden, nicht aber an ihren Beugerabschnitten. Dadurch können auf
zu einer vorzeitige Alterung der Bandbeuger führende Querkräfte vermieden werden.
[0022] Vorteilhaft haben die Bandbeuger in ihren Beugerabschnitten jeweils eine dem Trägerband
entsprechende oder sogar etwas größere Breite, um so das Trägerband mit einem möglichst
großes Biegemoment beaufschlagen zu können. Alternativ zu einer einstückigen Form
der Beugerabschnitte könnten die Bandbeuger jeweils auch mehrere, nebeneinander angeordnete
Materialstreifen als Beugerabschnitt aufweisen. Ferner könnten auch jeweils zwei oder
mehrere außermittige Bereiche zwischen zwei Lamellen von jeweils einem oder mehreren
der Bandbeuger übergriffen werden.
[0023] Dabei können die Bandbeuger das Trägerband mit ihren Beugerabschnitten sowohl auf
der im in den Raffstorebehang eingebauten Zustand innenliegenden, den Lamellen zugewandten
Seite übergreifen als auch auf der im in den Raffstorebehang eingebauten Zustand außenliegenden,
den Lamellen abgewandten Seite oder auch auf beiden Seiten. Um das Trägerband an seinen
Knickstellen im zusammengezogenen Lamellenstapel gegen Beschädigungen zu schützen
hat es sich aber als günstig erwiesen, wenn die Beugerabschnitte auf der innenliegenden,
den Lamellen zugewandten Seite angeordnet sind.
[0024] Als Material für die Bandbeuger kann dabei jedwedes elastische Material Anwendung
finden, welches elastisch und auch dauerelastisch genug ist, um die Streckung des
Trägerbands und die damit einhergehenden Verformung und Rückverformung auf Dauer mitzumachen.
[0025] Bei einem erfindungsgemäßen Raffstore sind ensprechende Wendebänder vorgesehen, um
die Lamellen an ihren Längskanten miteinander zu verbinden. Über die Wendebänder werden
die Lamellen dabei nicht nur gewendet, sondern im abgelassenen Zustand des Raffstores
auch gehalten.
[0026] Je dünner das Trägerband, umso weniger wird es die Stapelhöhe des aufgezogenen Behangs,
bei dem es zwischen den Lamellen liegt, negativ beeinflussen. Bevorzugt ist das Trägerband
daher als textiles Flachband ausgebildet, insbesondere aus einem Kunstfasertextil.
Die Verwendung eines Kunstfasertextils für das Flachband hat sich als günstig erwiesen,
weil damit bei geringer Dicke eine hohe Traglast bewältigt werden kann, so dass die
Stapelhöhe auch bei sich zwischen die Lamellen legenden Wendebändern gering bleibt.
Ein solches Kunstfasertextil ist zudem schweißbar, etwa per Hochfrequenz- oder Laserstrahlschweißen,
so dass die Bandbeuger, falls sie aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen,
an das Flachband angeschweißt sein können, was eine zuverlässige Verbindung ergibt.
Ein Trägerband im Sinne der Erfindung kann jedoch nicht nur ein textiles Band sein,
sondern auch ein anderes flexibles Zugseil oder ein nichttextiles, aber bandartig
flexibles Zugmittel.
[0027] Auch eine Verklebung der Bandbeuger mit dem Trägerband bzw. Flachband wäre denkbar,
wenn auch verfahrensmäßig schwer zu handhaben. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
bestehen die Bandbeuger daher aus einem spritzbaren Kunststoff und sind auf das Trägerband
bzw. Flachband aufgespritzt. Wie heute schon üblich sind an den Wendebändern zur Befestigung
an den Lamellen Kunststoffklipselemente befestigt, welche dementsprechend vorteilhaft
auch aus einem spritzbaren Kunststoff bestehen und aufgespritzt sein können. Dadurch,
dass die Wendebänder nach innen falten sollen, reicht es dabei aus, wenn an den Klipselementen
lediglich eine Drehachse vorgesehen ist, nämlich in Form einer Rastnut, in die ein
parallel zur Lamellenlängskante an der Lamellenlängskante befestigter Klipsstift eingeklipst
werden kann. Die Klipselemente haben daher eine geometrisch einfache und einstückig
spritzbare Form.
[0028] Die Bandbeuger können dabei lediglich in ihren Beugerabschnitt aus dem Elastomer
bzw. einem Kunststoff mit elastomerischen Eigenschaften bestehen. Bevorzugt im Sinne
einer einfachen Fertigung bestehen die Bandbeuger aber insgesamt aus diesem Elastomer
bzw. Kunststoff mit elastomerischen Eigenschaften. An den Beugerabschnitt können dann
auf beiden Seiten jeweils als das Trägerband bzw. Flachband umgreifende Manschetten
ausgebildete Verbindungsabschnitte anschließen, mit denen die Bandbeuger an dem Trägerband
bzw. Flachband befestigt sind. Ist der Bandbeuger bzw. sind die Bandbeuger jeweils
aus einem Kunststoff mit thermoplastischen Eigenschaften, bevorzugt einem thermoplastischen
Elastomer, so können sie an ihren Manschetten um das Trägerband bzw. Flachband herum
auf das Trägerband bzw. Flachband aufgspritzt werden, so dass eine zuverlässige Verbindung
zwischen den Beugerelementen und dem Trägerband bzw. Flachband sichergestellt ist.
[0029] Sind die Lamellen des Raffstorebehangs aus Metall und weisen an ihren Längskanten
jeweils Randbördelungen auf, so können die Wendebänder jeweils über in die Randbördelungen
der Lamellen eingeschossene Klipsstifte an den Lamellen befestigt werden. Die Klipsstifte
können dabei beispielsweise U-förmig sein und mit ihren beiden U-Schenkel in die Randbördelungen
eingeschossen werden, wobei dann der U-Grund als Klipsstift für die an den Wendebändern
befestigten Klipsbefestigungselemente dient. Die Klipsbefestigungselemente können
dabei in Form und Fertigung einfach sein, da lediglich eine Drehachse an den einzelnen
Klipsbefestigungselementen vorhanden sein muss, nämlich in Form der den jeweils zugeordneten
Klipsstift umgreifenden Rastnut.
[0030] Um die durch die elastische Vorspannung der Bandbeuger angestoßene Nach-Innen-Faltung
des Trägerbands in den mittleren Bereichen zwischen den Klipsbefestigung zu unterstützen
kann das Trägerband zusätzlich in jedem der von einem der Bandbeuger übergriffenen
mittleren Abschnitte in etwa in der Mitte zwischen den beiden aufeinander folgenden
Klipsbefestigungelementen gefalzt sein.
[0031] Ist das Trägerband entsprechend dünn und sind die Bördelungen an der Lamelle im Bereich
des Wendebands ausgespart, vergrößert das Band die Pakethöhe nicht oder zumindest
nur unwesentlich.
[0032] Geeignete Flachbänder für die Wendebänder sind dabei in Banddicken von 0,28mm erhältlich,
was somit pro Schlaufe zwischen den Wellen eine relativ geringfügige Erhöhung - der
Stapelhöhe des zusammengezogenen Raffstorebehangs von
6/
10 mm ergibt. Um diese zusätzliche Stapelhöhe auch noch zu vermeiden oder zumindest
zu verringern können die Lamellen an zumindest einer ihrer Randbördelungen im Bereich
der zugeordneten Wendebänder gequetscht sein. Die dadurch hervorgerufene Schwächung
der Lamelle kann in Kauf genommen werden, da sie lediglich an der Stelle der Bördelung
vorhanden ist, an der die Lamellen gehalten werden und keine Flächenlasten auftreten.
[0033] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beiliegenden Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittansicht durch einen Abschnitt eines Wendebands gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
- Figur 2
- Einzelheit B in Figur 1;
- Figur 3
- Einzelheit C in Figur 1;
- Figur 4
- eine Seitenansicht eines Raffstores mit Wendebändern, die dem in den Figuren 1 - 3
gezeigten Wendeband entsprechen;
- Figur 5
- eine perspektivische Teilansicht des in Figur 4 gezeigten Raffstores bei abgelassenem
Behang und aufgeklappten Behanglamellen;
- Figur 6
- eine der Figur 4 entsprechende Ansicht am Anfang der Aufziehbewegung des in den Figuren
4 und 5 gezeigten Behangs;
- Figur 7
- eine perspektivische Teilansicht des in den Figuren 4 - 6 gezeigten Behangs in der
in Figur 6 gezeigten Stellung;
- Figur 8
- eine Seitenansicht des in den Figuren 4 - 7 gezeigten Raffstorebehangs in einer weiter
aufgezogenen Stellung;
- Figur 9
- den in den Figuren 4 - 8 gezeigten Raffstorebehang in der in Figur 8 gezeigten Stellung
in perspektivischer Teilansicht;
- Figur 10
- eine perspektivische Teilansicht des in den Figuren 4 - 9 gezeigten Raffstorebehangs
bei aufgezogenen Lamellen; und
- Figur 11
- eine Seitenansicht des in den Figuren 4 - 10 gezeigten Behangs mit aufgezogenen Lamellen.
[0034] Zunächst wird Bezug genommen auf die Figur 1, welche eine insgesamt mit 1 bezeichnetes
Wendeband für einen Raffstore ausschnittsweise zeigt. Man erkennt die in regelmäßigen
Abschnitten auf ein mit 2 bezeichnetes, textiles Flachband aufgespritzen Klipsbefestigungselemente
3 und jeweils im mittleren Bereich zwischen den Klipsbefestigungselementen 3 diesen
mittleren Abschnitt übergreifende Bandbeuger 4.
[0035] Die Klipsbefestigungselemente 3 sind im einzelnen der Figur 2 zu entnehmen. Die Klipsbefestigungselemente
3 bestehen aus einem extrudier- oder spritzbaren Kunststoff, wie z.B. Polyamid, und
sind das Flachband 2 umgreifend auf dieses aufgespritzt. Die Klipsbefestigungselemente
3 weisen dabei auf der einen Breitseite des Flachbands 2 jeweils eine von zwei elastischen
Schenkeln umfasste Rastnut 10 für einen lamellenseitig befestigten Klipsstift auf,
welcher in Figur 4 mit Bezugszeichen 6 zu entnehmen ist.
[0036] Die Bandbeuger 4 übergreifen einen mittigen Abschnitt 9 des Flachbands 2 zwischen
zwei der Klipsbefestigungselemente 3 dabei jeweils auf der Breitseite des Flachbands
2 mit den Rastnuten. Die Bandbeuger 4 sind dabei insbesondere der Figur 3 im Einzelnen
zu entnehmen. Die Bandbeuger 4 bestehen aus einem witterungs- und UV-beständigen Elastomer,
wie beispielsweise EPDM, und weisen jeweils einen Beugerabschnitt 8 auf, der den von
der jeweiligen Sehne 4 übergriffenen Bereich 9 des Flachbands 2 überspannt und im
lastfreien Zustand oder im Teillastbereich nach innen ausbaucht. An den Beugerabschnitt
9 schließen zu beiden Seiten manschettenförmige Verbindungabschnitte 7 an, mit denen
der Bandbeuger 4 um das Flachband 2 herumgespritzt, also spritzgegossen und damit
vulkanisiert ist. Insgesamt kann das Wendeband 1 dabei im Bereich der Manschetten
9 eine Dicke im Bereich von 1 mm aufweisen. Geeignete Flachtextilbänder haben Dicken
von 0,25 - 0,30mm. Das Elastomer der Bandbeuger 4 könnte dabei jeweils mit einem mittleren
Falz im Beugerabschnitt 8 ausgeformt werden, welcher das nach innen Falten der Wendebänder
1 noch zusätzlich unterstützt. Zusätzlich kann auch noch ein unterstützender Falz
an dem Flachband 2 in der Mitte zwischen zwei aufeinander folgenden Klipsbefestigungselementen
3 vorgesehen sein.
[0037] Die Figuren 4 und 5 zeigen den vollständig abgelassenen Raffstorebehang, bei dem
eine durch Lamellen 5 verursachte Gewichtsbelastung an den Wendebändern 1 zieht und
diese dadurch völlig durchstreckt. Im Gegensatz zu dem in Figur 1 gezeigten, lastfreien
Zustand des Wendebands sind die Bandbeuger 4 dabei gestreckt und stehen unter einer
gewissen elastischen Spannung. Die Lamellen 5 sind dabei in den Figuren 4 und 5 in
einer horizontalen Stellung gezeigt, aus der sie über Zug auf die Wendebänder 1 auf
einer ihrer Seiten in eine geschlossene, um ca. 90° verschwenkte Stellung gebracht
werden können.
[0038] Die Lamellen 5 weisen dabei Randbördelungen 12, 13 auf, die in der Figur 1 im Einzelnen
zu entnehmen sind. In die Randbördelungen sind die vorstehend angesprochenen Klipsstifte
6 eingeschossen. Die Klipsstifte 6 haben dazu eine U-Form und sind mit ihren beiden
U-Schenkeln, das heißt mit ihren freien Enden voraus in die jeweilige Randbördelung
eingeschossen und weisen mit dem U-Grund als Klipsstift 6 zum jeweiligen Wendeband
1 hin. Die Klipsstifte 6 sind dabei in den Rastnuten 10 der wendebandseitigen Klipsbefestigungselemente
3 eingeklipst und somit über die an dem Flachband 2 angespritzen' Klipsbefestigungselemente
3 an dem Flachband 2 befestigt.
[0039] Die Lamellen 5 haben eine geschwungene Form mit drei Bäuchen, wobei die Bäuche, wie
gezeigt von ihrer einen Seite zur anderen Seite sich im Verhältnis des goldenen Schnitts
verengen können. In etwa in der Mitte zwischen ihren Randbördelungen weisen die Lamellen
5 an ihrer Längsseitenenden jeweils Führungsköpfe 11 auf, über die sie in Seitenführungsschienen
geführt aufgenommen sein können.
[0040] Wird der Raffstorebehang nun aus der in den Figuren 4 und 5 gezeigten, vollständig
abgelassenen Stellung angehoben, in dem die nicht dargestellten, die Lamellen 5 durchgreifenden
Aufzugsbänder, welche an der untersten Lamelle bzw. der Endleiste des Behangs angreifen
nach oben gezogen werden, so entsteht die in den Figuren 6 und 7 gezeigte Situation,
in der die Wendebänder 1 beginnen, sich nach innen durchzubiegen, weil die im mittleren
Bereich 9 zwischen zwei aufeinander folgenden Lamellen 5 an den Flachbändern 2 angreifenden
Bandbeuger 4 sich zusammenziehen und das jeweilige Flachband 2 nach innen ausbauchen.
[0041] Wird der Behang noch weiter aufgezogen, so entsteht die in den Figuren 8 und 9 gezeigte
Situation, in der die Beugerabschnitte 8 der einzelnen Bandbeuger 4 sich in ihrem
entspannten Grundzustand befinden, der auch in der Figur 1 zu sehen ist, wobei sich
im mittleren Bereich zwischen den einzelnen Lamellen 5 jeweils ein deutlicher Bauch
9 an den von den Bandbeugern übergriffenen Bereichen der Flachbänder 2 gebildet hat.
[0042] Wird der Behang nun vollständig aufgezogen, so legen sich die in den Figuren 8 und
9 gezeigten Situation schon ansatzweise vorhandenen Schlaufen der Wendebänder 1 vollständig
zwischen die Lamellen 5, wie in den Figuren 10 und 11 gezeigt ist. Die Schlaufen sind
somit von außen nicht mehr zu sehen, sondern lediglich noch die an den Klipsstiften
6 angreifenden Klipsbefestigungselemente 3.
[0043] Wie der Figur 11 im Einzelnen zu entnehmen ist, liegen die Lamellen 5 dabei mit ihren
Randbördelungen 12, bzw. 13 auf den Schlaufen des Flachbands 2 auf, so dass sich die
Stapelhöhe des aufgezogenen Behangs geringfügig erhöht. Um dies zu vermeiden können
die Randbördelungen im Bereich der Wendebänder 1 geschwächt sein, wie dies an der
Randbördelung 13 beispielhaft gezeigt ist. Dadurch, dass die Lamellen auf den textilen
Flachbändern 2 aufliegen, wird jedoch eine erwünschte Geräuschdämpfung beim Zusammenziehen
des Raffstorebehangs erreicht. Man erkennt in Figur 11 ferner, dass die Manschetten
7 von ihrer Breite, aber auch von ihrer Länge her klein genug sind, dass sie zwischen
die Lamellen 5 passen, ohne das sich die Stapelhöhe vergrößert. Die Lamellen 5 können
dabei etwas auf den Manschetten aufliegen, so dass sich eine Geräuschdämpfung beim
Zusammenziehen des Lamellenstapels ergibt. Die Manschetten 7 können aber auch so dünn
bzw. kurz gehalten sein, dass die Lamellen lediglich auf den Flachbändern 2 im Bereich
ihrer Randbördelungen aufliegen.
[0044] Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsform sind möglich, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
1. Wendeband (1) für einen Raffstore oder eine Jalousie, mit einem insbesondere textilen
und aus Kunststoff bestehenden, vorzugsweise als Flachband (2) ausgebildeten Trägerband
(2), wobei
an dem Trägerband (2) in regelmäßigen Abständen vorzugsweise aus Kunststoff bestehende
Klipsbefestigungelemente (3) für eine Befestigung des Trägerbands (2) an Lamellen
(5) des Raffstores befestigt, vorzugsweise aufgeschweißt oder aufgespritzt sind, und
wobei
zwischen jeweils zwei aufeinander folgenden Klipsbefestigungelementen (3) in einem
mittleren Abschnitt des Trägerbands (2) zwischen den Klipsbefestigungelementen (3)
jeweils ein Bandbeuger (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bandbeuger (4) jeweils einen den mittleren Abschnitt übergreifenden Beugerabschnitt
(8) und zu beiden Enden des Beugerabschnitts (8) vorgesehene, den Bandbeuger (4) mit
dem Trägerband verbindende Verbindungsabschnitte (7) aufweist, wobei
zumindest der Beugerabschnitt (8) oder der gesamte Bandbeuger (4) aus einem Material
mit elastomerem Formengedächtnis besteht, und wobei
der Beugerabschnitt (8) im zuglastfreiem Zustand eine ausgewölbte Form aufweist, die
im in einen Raffstorebehang eingebauten Zustand des Wendebands (1) nach innen zu den
Lamellen (5) hin konvex ist, und sich unter Zuglast aus der konvex ausgewölbten Form
in eine längserstreckte Form verformt.
2. Wendeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beugerabschnitt (8) der Bandbeuger (4) im zuglastfreiem Zustand jeweils in etwa
L- oder V-förmig abgewinkelt ist.
3. Wendeband (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandbeuger (4) aus einem elastomerischen Kunststoff bestehen.
4. Wendeband (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an beiden Enden des Beugerabschnitts (8) anschließenden Verbindungsabschnitte
(7) der Bandbeuger (4) jeweils als eine das Trägerband (2) umschließende Manschette
(7) ausgeformt sind.
5. Wendeband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandbeuger (4) zumindest im Bereich ihrer Verbindungsabschnitte (7) aus einem
spritzbaren Kunststoff bestehen und auf das Trägerband (2) aufgespritzt sind.
6. Wendeband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandbeuger zumindest im Bereich ihrer Verbindungsabschnitte aus einem Kunststoff
mit thermoplastischen Eigenschaften bestehen und auf das Trägerband aufgeschweißt
sind.
7. Raffstore mit einem aus Lamellen (5) bestehenden Behang, die von an einer unteren
Behangendleiste angreifenden Aufzugsbändern durchgriffen und an ihren beiden Längskanten
(12, 13) mit Wendebändern (1) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendebänder (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet sind.
8. Raffstore nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) aus Metall bestehen und die beiden Lamellenlängskanten (12, 13)
jeweils von einer Randbördelung (12, 13) gebildet werden, und lamellenseitige Klipsstifte
(6), welche aus Metall bestehen und U-förmig sind, mit ihren beiden U-Schenkeln jeweils
in die zugeordnete Randbördelung (12, 13) eingeschossen sind, wobei die Klipsbefestigungselemente
(3) der Wendebänder (1) auf der einen Breitseite des Trägerbands (2) jeweils eine
quer zum Trägerband (2) verlaufende Rastnut (10) für einen lamellenseitigen Klipsstift
(6) aufweisen, mit der sie auf die Klipsstifte (6) aufgeklipst sind.
9. Raffstore nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) an zumindest einer ihrer Randbördelungen (12, 13) im Bereich der
zugeordneten Wendebänder gequetscht sind.
10. Raffstore nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) eine geschwungene Querschnittsform mit zwei oder drei Ausbauchungen
aufweisen, wobei die als Manschetten (7) ausgebildeten Verbindungsabschnitte (7) der
Bandbeuger (4) von ihrer Breite, aber auch von ihrer Höhe her klein genug sind, dass
sie in den durch die Randbördelungen (12, 13) definierten Raum zwischen zwei aufeinander
angeordneten Lamellen (5) im zusammengezogenen Raffstorebehang passen, ohne dass sich
dadurch die Stapelhöhe vergrößert.