[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines bewegbaren
Möbelteils, insbesondere einer Schublade, Tür oder Klappe, mit einer wenigstens ein
Ausstoßglied aufweisenden Ausstoßeinheit, über die das bewegbare Möbelteil um einen
Auslösehub eindrückbar und anschließend ausstoßbar ist, und mit Verriegelungsmitteln,
die das Ausstoßglied in einer Schließstellung des bewegbaren Möbelteils in einer Verriegelungsstellung
halten und die beim Eindrücken um den Auslösehub zum Einleiten eines Ausstoßvorgangs
entriegelbar sind.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 017 666 A1 bekannt. Dort ist ein Rastmechanismus für eine Ausstoßvorrichtung beschrieben, der
ein Schaltelement aufweist, das entlang einer Kulissenführung in einem Gehäuse verfahrbar
ist und an einem Vorsprung mit einer Rastmulde durch die Kraft einer Ausstoßfeder
verrastbar ist.
[0003] Der Rastmechanismus des vorerwähnten Standes der Technik ist als sogenannte Herzkurve
ausgestaltet. Eine derartige Ausgestaltung ist bei bewegbaren Möbelteilen im Küchen-
wie auch Wohnmöbelbereich, beispielsweise bei Schubladen-Systemen bereits seit längerem
bekannt und kommt dann zum Einsatz, wenn bewegbare Möbelteile ohne Griff verwendet
werden sollen. Damit es dem Benutzer in diesem Fall möglich ist, das bewegbare Möbelteil
in gewohnter Art und Weise zu öffnen, kommen sogenannte "Touch-Latch-Systeme" zum
Einsatz. Diese Touch-Latch-Systeme haben eine Verriegelungseinheit und eine Aussoßeinheit.
Die Verriegelungseinheit hält die Schublade in der geschlossenen Stellung. Die Ausstoßeinheit
sorgt dafür, dass die Schublade nach der Entriegelung über einen bestimmten Bereich
ausgestoßen wird. Hauptbestandteil der Verriegelungseinheit ist die vorerwähnte Herzkurve,
durch die ein am bewegbaren Möbelteil angeordnetes Gegenstück hindurch bewegt wird.
Die Herzkurve ist so ausgebildet, dass der Stift auf der einen Seite der Herzkurve
einfährt und dann in einem Hinterschnitt oder einer Vertiefung gehalten wird. Das
ist dann die Position, in der die Schublade in der geschlossenen Stellung gehalten
wird. Nach Eindrücken der Schublade in Richtung der Schließrichtung wird der Stift
aus der Vertiefung herausgeführt und auf der anderen Seite aus der Herzkurve ausgefahren.
[0004] Der Auslöseweg bzw. Auslösehub und die Auslöseempfindlichkeit eines bewegbaren Möbelteils,
das mit einem Touch-Latch-System geöffnet wird, hängt also von der Ausgestaltung der
Herzkurve ab.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines bewegbaren
Möbelteils der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der sich unterschiedlich dimensionierte
und gestaltete bewegbare Möbelteile unterschiedlich öffnen lassen, wobei das Auslöseverhalten
ganz individuell an das betreffende bewegbare Möbelteil anpassbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass Einstellmittel vorgesehen
sind, durch die der Auslösehub variabel einstellbar ist.
[0008] Dadurch kann der Auslösehub und somit auch die Auslöseempfindlichkeit ganz individuell
auf das betreffende bewegbare Möbelteil eingestellt werden. So verformen sich beispielsweise
bewegbare Möbelteile in Form von Schubladen mit hohen Fronten beim Auslösen und sollten
deshalb mit einem kleinen Auslösehub auskommen. Bei Schubladen mit niedrigen Fronten
dagegen soll bewusst ein größerer Auslösehub vorgesehen sein, um Fehlauslösungen,
z.B. durch Anlehnen zu vermindern. Ferner lassen sich durch die Einstellmittel die
Auslösehübe bei einem Möbel mit mehreren bewegbaren Möbelteilen auch exakt identisch
einstellen.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Verriegelungsmittel wenigstens ein
Verriegelungselement auf, das über eine Steuerkurve derart zwangsgeführt ist, dass
es in der Verriegelungsstellung an einem insbesondere muldenartigen Rastabschnitt
der Steuerkurve vorzugsweise durch die Federkraft einer Ausstoßfeder eingerastet ist,
aus dem es dann beim Eindrücken des bewegbaren Möbelteils einen Ausrastweg zurücklegend
ausrastbar ist und das Ausstoßglied entriegelt. Eine derartige Steuerkurve kann beispielsweise
als Herzkurve ausgebildet sein. Es ist beispielsweise möglich, dass das Verriegelungselement
auf der einen Seite der Steuerkurve, insbesondere Herzkurve, einfährt und dann in
dem Rastabschnitt gehalten wird. Nach Eindrücken des bewegbaren Möbelteils kann das
Verriegelungselement aus dem Rastabschnitt herausgeführt werden und auf der anderen
Seite der Steuerkurve, insbesondere Herzkurve, ausfahren.
[0010] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Einstellmittel von einer den Ausrastweg
beeinflussenden veränderbaren Wirkkontur der Steuerkurve gebildet.
[0011] In besonders bevorzugter Weise weist die Steuerkurve eine dem Rastabschnitt mit Abstand
gegenüberliegende Anlaufschräge für das Verriegelungselement beim Ausrasten auf, wobei
die veränderbare Wirkkontur durch Veränderung des Abstandes zwischen dem Rastabschnitt
und der Anlaufschräge und/oder durch Veränderung der Steigung der Anlaufschräge realisiert
werden kann. Die Verkürzung des Abstandes zwischen der Anlaufschräge und dem Rastabschnitt
bewirkt also eine Verkürzung des Auslösehubs.
[0012] Es ist beispielsweise möglich, dass zur Veränderung des Abstandes wenigstens ein
bezüglich der Steuerkurve separat ausgebildetes Stellglied vorgesehen ist. Das Stellglied
kann beispielsweise als Gewindespindel ausgebildet sein, die an einer Gewindebohrung
verstellbar gelagert ist. In besonders bevorzugter Weise ist das Stellglied derart
angeordnet, dass es vom Benutzer betätigt werden kann, wodurch dieser den Abstand
zwischen der Anlaufschräge und dem Rastabschnitt verändern kann, vorzugsweise auch
im eingebauten Zustand des bewegbaren Möbelteils.
[0013] Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Anlaufschräge an einem schwenkbar
gelagerten Schwenkriegel ausgebildet ist. Dadurch lässt sich die Steigung der Anlaufschräge
verändern, wodurch sich wiederum der Auslösehub verkürzen oder verlängern lässt.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Einstellmittel am Verriegelungselement
ausgebildet.
[0015] Es ist möglich, dass das Verriegelungselement einen Basisabschnitt und einen vom
Basisabschnitt abstehenden, in die Steuerkurve eintauchenden und dort geführten und
zu den Einstellmitteln zählenden Haltestift aufweist.
[0016] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Haltestift lösbar am Basisabschnitt
gelagert.
[0017] In besonders bevorzugter Weise ist die mit der Steuerkurve zusammenwirkende Wirkfläche
des Haltestifts veränderbar.
[0018] Beispielsweise ist es möglich, dass der Haltestift aus elastisch verformbaren und
zur Veränderung seiner Wirkfläche zusammenpressbaren Material besteht. Hierzu eignet
sich beispielsweise Elastomermaterial.
[0019] Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass der Haltestift einen unrunden Querschnitt
aufweist und um seine Längsachse schwenkbar am Basisabschnitt gelagert ist. Durch
Verschwenken des Haltestifts in eine andere Schwenklage lässt sich der Abstand zur
Anlaufschräge einstellen.
[0020] Die Erfindung umfasst ferner ein Möbelteil, insbesondere Schublade, das sich durch
die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 auszeichnet.
[0021] Schließlich umfasst die Erfindung noch ein Möbel, mit wenigstens einem bewegbaren
Möbelteil, insbesondere Schublade, wobei sich das Möbel durch eine Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 12 auszeichnet.
[0022] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur2
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 3a
- eine alternative Ausführungsform des Verriegelungselements der Vorrichtung aus Figur
3 und
- Figur 3b
- eine weitere alternative Ausführungsform des Verriegelungselements der Vorrichtung
aus Figur 3.
[0023] Figur 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
11 zum Öffnen und Schließen eines bewegbaren Möbelteils. Die Vorrichtung 11 ist hier
beispielhaft beim Einsatz eines als Schublade ausgebildeten bewegbaren Möbelteils
beschrieben. Es ist selbstverständlich möglich, die Vorrichtung 11 auch an anderen
bewegbaren Möbelteilen, beispielsweise an einer Tür oder einer Klappe einzusetzen.
[0024] Die Schublade ist mittels einer Führungseinrichtung (nicht dargestellt) relativ zu
einem Möbelkorpus (nicht dargestellt) verschieblich gelagert. Die Führungseinrichtung
umfasst mehrere Führungseinheiten, die an entgegengesetzt liegenden Seitenrändern
der Schublade angeordnet sind. Die Führungseinheiten besitzen jeweils eine Korpusschiene,
die jeweils als umgebogenes Blechbauteil ausgestaltet sein kann. Die Korpusschiene
ist über geeignete Befestigungsmittel an einer zugeordneten Seitenwand einer im Möbelkorpus
ausgebildeten Schubladenaufnahme positionsfest befestigt. An der Korpusschiene ist
eine Mittelschiene verschieblich gelagert, an der wiederum eine Auszugschiene mittels
Lagermittel verschieblich geführt ist. Die Auszugschiene, die auch als Bewegungsschiene
bezeichnet werden kann, ist der Schublade zugeordnet und verläuft unterhalb des Schubladen-Bodens
in Tiefenrichtung. Die Kombination aus Korpusschiene, Mittelschienen und Auszugschiene
wird Vollauszug genannt. Es ist jedoch auch denkbar, Führungseinheiten ohne Mittelschiene
einzusetzen.
[0025] Die Vorrichtung umfasst eine Ausstoßeinheit 12, über die die Schublade eine vorgegebene
Wegstrecke eindrückbar und anschließend ausstoßbar ist. Es ist möglich, dass die Ausstoßeinheit
12 als vormontierte Baugruppe derart ausgebildet ist, dass die an der Schublade oder
an einem an der Schublade angebrachten oder anbringbaren Vorrichtungsteil mittels
Befestigungsmitteln befestigbar oder befestigt ist. Mit dem Vorrichtungsteil kann
es sich um die Auszugschiene handeln. Die Ausstoßeinheit 12 könnte auch als Touch-Latch-Vorrichtung
bezeichnet werden.
[0026] Die Ausstoßeinheit 12 besitzt einen Grundkörper 13, der schienenartig ausgestaltet
ist. Am Grundkörper 13 befinden sich Verriegelungsmittel, die ein Ausstoßglied 14
der Ausstoßeinheit 12 in einer Schließstellung der Schublade in Verriegelungsstellung
halten und die beim Eindrücken der Schublade in die vorgegebene Wegstrecke zum Einleiten
eines mittels Federkraft einer Ausstoßfeder bewirkten Ausstoßvorgangs entriegelbar
sind. Um das Ausstoßglied zu entriegeln, ist es notwendig, die Schublade durch Handhabe
an ihrer Front ein Stück weit um einen Auslösehub einzudrücken.
[0027] Die Verriegelungsmittel umfassen ein Verriegelungselement 15 und eine Steuerkurve
16, wobei das Verriegelungselement 15 an der Steuerkurve 16 zwangsgeführt ist.
[0028] Wie insbesondere in Figur 1 dargestellt, ist die Steuerkurve 16 als Herzkurve ausgestaltet
und besitzt mehrere Steuerkurvenabschnitte. Die Steuerkurve 16 besitzt einen Einfahrabschnitt
17, der beim Schließen der Schublade wirksam ist und das Verriegelungselement bei
der Schließbewegung zwangsführt. Der Einfahrabschnitt 17 ist kanalartig ausgestaltet
und ist in Verlängerung zu einem Führungsabschnitt 18, über den das Verriegelungselement
beim Schließen an die Steuerkurve 16 herangeführt wird, ausgebildet. Dadurch, dass
der Einfahrabschnitt 17 in Verlängerung zum Führungsabschnitt 18 ausgebildet ist,
wird das Verriegelungselement zwangsläufig vom Führungsabschnitt 18 in den Einfahrabschnitt
17 überführt. Die Führung des Verriegelungselements 15 innerhalb des Einfahrabschnitts
17 erfolgt nicht geradlinig, sondern der Einfahrabschnitt 17 besitzt einen weiter
innen liegenden kanalartigen Anschlagbereich 19, über den das Verriegelungselement
15 nach dem Anschlagen in einen quer zu dem Einfahrabschnitt 17 ausgerichteten Rastabschnitt
20 zur Anlage kommt. Der Rastabschnitt 20 besitzt eine Schräge, die in einen Verriegelungsanschlag
21 mündet, an dem das Verriegelungselement 15 in Anlage gelangt und dort in seiner
Verriegelungsstellung verriegelt ist. Grundsätzlich wird das Verriegelungselement
15 durch die Ausstoßfeder in Anlage zum Verriegelungsanschlag 21 gehalten.
[0029] Dem Verriegelungsanschlag 21 gegenüberliegend befindet sich eine Anlaufschräge 22.
Das Verriegelungselement 15 kommt beim Öffnen der Schublade durch Handhabung an der
Schubladenfront und nach Zurücklegung eines Auslösehubs an der Anlaufschräge 22 in
Anlage. Von dort gelangt das Verriegelungselement 15 in einen Ausrastabschnitt 23,
der ebenfalls einen Anschlagbereich 24 aufweist, über den das Verriegelungselement
15 in einen Endabschnitt des Ausrastabschnitts 23 überführt wird. Von dort gelangt
das Verriegelungselement 15 wieder in den Führungsabschnitt 18, so dass die Schublade
geöffnet werden kann.
[0030] Wie beispielhaft in Figur 1 dargestellt, umfasst die Vorrichtung Einstellmittel,
durch die der Auslösehub variabel einstellbar ist. Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
sind die Einstellmittel von einer den Ausrastweg des Verriegelungselements 15 beeinflussenden
veränderbaren Wirkkontur der Steuerkurve 16 gebildet. Die Einstellmittel umfassen
gemäß erstem Ausführungsbeispiel ein Stellglied 25 in Form einer Gewindespindel. Die
Gewindespindel ist in einer im Grundkörper 13 ausgebildeten Gewindebohrung 26 verstellbar
gelagert. Die in Figur 1 rein beispielhaft dargestellte Gewindespindel besitzt einen
mit einem Außengewinde versehenen Kopfabschnitt 27, der in die mit einem Innengewinde
versehene Gewindebohrung 26 eingeschraubt ist. Der Kopfabschnitt 27 ist händisch oder
mittels eines geeigneten Werkezugs, beispielsweise Schlüssels, über eine geeignete
Ausnehmung im Grundkörper 13 erreichbar, wodurch die Gewindespindel bei Bedarf weiter
in den Grundkörper hinein oder aus dem Grundkörper 13 herausgeschraubt werden kann.
Zweckmäßigerweise sitzt der Kopfabschnitt 27 der Gewindespindel an einer Stelle, die
selbst bei im Möbel eingebautem Zustand der Schublade erreichbar ist. An den Kopfabschnitt
27 schließt sich ein Wirkabschnitt 28 der Gewindespindel an, der einen fingerartigen
Fortsatz 29 aufweist, an dessen Stirnseite die Anlaufschräge 22 ausgebildet ist. Insgesamt
bildet die dem Kopfabschnitt 27 abgewandte Stirnseite des Wirkabschnitts 28 mit dem
fingerartigen Fortsatz 29 ein Teil der Steuerkurve 16. So bilden beispielsweise die
den fingerartigen Fortsatz 29 flankierenden Ausnehmungen des Wirkabschnitts 28 gemeinsam
mit im Grundkörper ausgebildeten Kanalabschnitten die beiden Anschlagbereiche 19,
24 des Einfahrabschnitts 17 und des Ausrastabschnitts 23.
[0031] Durch Verstellung der Gewindespindel lässt sich der Abstand zwischen den Verriegelungsanschlag
21 des Rastabschnitts 20 und der Anlaufschräge 22 verändern. Dadurch wird der Ausrastweg
des am Verriegelungsanschlag 21 in Anlage gehaltenen Verriegelungselements 15 verändert,
womit insgesamt der Auslösehub verändert werden kann. Beim Einschrauben der Gewindespindel
in den Grundkörper 13 wird also der Ausrastweg des Verriegelungselements 15 und somit
der Auslösehub verkürzt.
[0032] Die Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
11. Bei diesem Ausführungsbeispiel umfassen die Einstellmittel einen schwenkbar am
Grundkörper 13 gelagerten Schwenkriegel 30. Die dem Verriegelungsanschlag 21 zugewandte
Vorderseite des Schwenkriegels 30 bildet die Anlaufschräge 22. Die Schwenkachse 31
des Schwenkriegels 30 liegt versetzt zum Verriegelungsanschlag 21, derart, dass sich
der Abstand zwischen dem Verriegelungsanschlag 21 und der Anlaufschräge 22 durch Änderung
der Schwenklage des Schwenkriegels 30 verändern lässt. Ferner wird durch eine Änderung
der Schwenklage auch die Steigung der Anlaufschräge 22 geändert, was wiederum Auswirkungen
auf das Auslöseverhalten hat.
[0033] Die Figur 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
11. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Einstellmittel am Verriegelungselement
15 selber ausgebildet. Das Verriegelungselement besitzt gemäß drittem Ausführungsbeispiel
einen Basisabschnitt 32 und einen vom Basisabschnitt 32 abstehenden und in die Steuerkurve
16 eintauchenden und dort geführten und zu den Einstellmitteln zählenden Haltestift
33. Zweckmäßigerweise ist der Haltestift 33 lösbar am Basisabschnitt befestigt, so
dass er gegen einen anderen Haltestift mit kleinerem oder größerem Durchmesser ausgetauscht
werden kann. Durch die Variation des Durchmessers des Haltestifts 33 lässt sich der
Ausrastweg und somit der Auslösehub verändern. Alternativ oder zusätzlich besteht
der Haltestift 33 aus elastisch verformbaren und zur Veränderung seiner Wirkfläche
zusammenpressbaren Material, beispielsweise Elastomermaterial. Beim Befestigen des
Haltestifts 33 am Basisabschnitt 32 kann der Haltestift 33 unterschiedlich stark zusammengepresst
werden, wobei sich die Mantelfläche des Haltestifts mehr oder weniger stark auswölbt.
Dadurch ist der Abstand zwischen der Mantelfläche des Haltestifts und der Anlaufschräge
22 veränderbar, wodurch der Auslösehub verändert wird.
[0034] Bei einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform des dritten Ausführungsbeispiels
könnte der Haltestift 33 auch einen unrunden, insbesondere ovalen Querschnitt aufweisen,
wobei der Haltestift verschwenkbar am Basisabschnitt gelagert ist, das durch eine
Änderung der Schwenklage eine andere Wirkfläche mit dem Verriegelungsanschlag und
der Anlaufschräge 22 in Kontakt kommt, wodurch der Auslösehub gesteuert wird.
1. Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines bewegbaren Möbelteils, mit einer wenigstens
ein Ausstoßglied (14) aufweisenden Ausstoßeinheit (12), über die das bewegbare Möbelteil
um einen Auslösehub eindrückbar und anschließend ausstoßbar ist, und mit Verriegelungsmitteln,
die das Ausstoßglied (14) in einer Schließstellung des bewegbaren Möbelteils in einer
Verriegelungsstellung halten und die beim Eindrücken um den Auslösehub zum Einleiten
eines Ausstoßvorgangs entriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass Einstellmittel vorgesehen sind, durch die der Auslösehub variabel einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsmittel wenigstens ein Verriegelungselement (15) aufweisen, das über
eine Steuerkurve (16) derart zwangsgeführt ist, dass es in der Verriegelungsstellung
an einem insbesondere muldenartigen Rastabschnitt (20) der Steuerkurve (16) vorzugsweise
durch die Federkraft einer Ausstoßfeder eingerastet ist, aus dem es dann beim Eindrücken
des bewegbaren Möbelteils einen Ausrastweg zurücklegend ausrastbar ist und das Ausstoßglied
(14) entriegelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel von einer den Ausrastweg beeinflussenden veränderbaren Wirkkontur
der Steuerkurve (16) gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (16) eine dem Rastabschnitt (20) mit Abstand gegenüberliegende Anlaufschräge
(22) für das Verriegelungselement (15) beim Ausrasten aufweist, wobei die veränderbare
Wirkkontur durch Veränderung des Abstandes zwischen dem Rastabschnitt (20) und der
Anlaufschräge (22) und/oder durch Veränderung der Steigung der Anlaufschräge (22)
realisiert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung des Abstandes wenigstens ein bezüglich der Steuerkurve (16) separat
ausgebildetes Stellglied (25), beispielsweise Gewindespindel, vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaufschräge (22) an einem schwenkbar gelagerten Schwenkriegel (30) ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel am Verriegelungselement (15) ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (15) einen Basisabschnitt (32) und einen vom Basisabschnitt
(32) abstehenden in die Steuerkurve (16) eintauchenden und dort geführten und zu den
Einstellmitteln zählenden Haltestift (33) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltestift (33) lösbar am Basisabschnitt gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Steuerkurve (16) zusammenwirkende Wirkfläche des Haltestifts (33) veränderbar
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltestift (33) aus elastisch verformbaren und zur Veränderung seiner Wirkfläche
zusammenpressbaren Material, beispielsweise Elastomermaterial, besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltestift (33) einen unrunden Querschnitt aufweist und um seine Längsachse verschwenkbar
am Basisabschnitt gelagert ist.
13. Möbelteil, insbesondere Schublade, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Möbel, mit wenigstens einem bewegbaren Möbelteil, insbesondere Schublade, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.