[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens durch
Zug an dessen Gewindeendabschnitt, mit einem ein- oder mehrteiligen Gehäuse mit mindestens
einem darin in Längsrichtung bewegbaren, an eine Hydraulikversorgung anschließbaren
Kolben, einem in Verlängerung zu dem Gehäuse angeordneten, die im Gehäuse wirkenden
Spannkräfte auf eine den Gewindebolzen umgebende Unterlage abführenden Stützrohr,
und mit einer mittels Gewindeeingriff auf einem Gewindeendabschnitt des Gewindebolzens
befestigbaren Zugmutter, die in Längsrichtung mit einer Druckfläche gegen eine an
dem Kolben ausgebildete Druckübertragungsfläche abgestützt ist.
[0002] Bei einer Bolzenspannvorrichtung wie sie z. B. aus der
DE 43 41 707 A1 bekannt ist, muss nach Abschluss des Spannprozesses und damit nach Eintreten der
Druckentlastung der hydraulische Kolben des Spannzylinders wieder in seine untere
Ausgangslage zurückgedrückt werden. Dies ist, vor allem bei häufigen oder sich wiederholenden
Spannprozessen, mühsam und führt zu einem Zeitverlust, bis die Spannvorrichtung für
den nächsten Spannprozess vorbereitet ist.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch Maßnahmen, welche mit geringem Montageaufwand
an der Spannvorrichtung realisierbar sind, zu einer selbsttätigen Kolbenrückstellung
zu gelangen, so dass der Kolben nicht nach Beenden des jeweiligen Spannprozesses unter
Kraftaufwendung zunächst wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt werden muss.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen.
[0005] Gekennzeichnet ist diese Spannvorrichtung durch mindestens eine den Kolben in Richtung
zu dem Stützrohr hin beaufschlagende Rückstellfeder mit Anlage einerseits gegen eine
gehäuseseitige Federabstützung und andererseits gegen eine kolbenseitige Federabstützung.
[0006] Durch die Rückstellfeder und ihre Anlage einerseits an einer gehäuseseitigen und
andererseits an einer kolbenseitigen Federabstützung kommt es zu einer selbsttätigen
Kolbenrückstellung, so dass der Kolben des Spannzylinders nicht unter Kraftaufwendung
stets wieder zurückgedrückt werden muss. Diese Art der Kolbenrückstellung ist mit
geringem Montageaufwand in bzw. an der Spannvorrichtung realisierbar. Ebenfalls mit
geringem Montageaufwand lässt sich die Rückstellfeder gegen eine andere, z. B. stärkere
oder weniger starke Rückstellfeder austauschen.
[0007] Vorzugsweise beträgt die Anzahl der Rückstellfedern vier, wobei die Federn über den
Umfang der Spannvorrichtung verteilt angeordnet sein sollten. Jedoch kann die Anzahl
der Federn auch geringer sein, z. B. können insgesamt zwei parallel geschaltete Rückstellfedern
in Bezug auf die Mittelachse der Spannvorrichtung einander gegenüberliegend vorhanden
sein. Der Vorteil der Verwendung von insgesamt vier parallel geschalteten und um die
Mittelachse der Spannvorrichtung herum positionierten Federn besteht in der so erzielten,
besonders verkantungsfreien Kolbenrückstellung.
[0008] Mit einer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Rückstellfeder in Höhe des Kolbens
angeordnet ist, und insbesondere in einer Höhe unterhalb des Gewindeeingriffs zwischen
der Zugmutter und dem Gewindeendabschnitt. Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise
der Vorrichtung, vor allem eine kurze Baulänge.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die beiden Federabstützungen so ausgerichtet,
dass die gehäuseseitige Federabstützung dem Stützrohr zugewandt, und die kolbenseitige
Federabstützung dem Stützrohr abgewandt ist.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umschließt die z. B. aus geschichteten Tellerfedern
oder aus einer Wendel bestehende Rückstellfeder einen Holm, dessen oberes, dem Stützrohr
abgewandtes Holmende gegenüber dem Kolben abgestützt ist, wohingegen der Holm an seinem
unteren, dem Stützrohr zugewandten Ende eine Erweiterung aufweist, gegen die sich
die Rückstellfeder abstützt.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, dass zur Festlegung des oberen Holmendes dieses in eine
Öffnung in einer flanschartigen Erweiterung des Kolbens eingehängt ist, wobei sich
das obere Holmende vorzugsweise von oben her auf der flanschartigen Erweiterung abstützt.
[0012] Ferner wird vorgeschlagen, dass der Holm längsbeweglich durch eine parallel zu dem
Kolben ausgerichtete Öffnung in dem Gehäuse hindurchführt, wobei der die Öffnung umgebende
Bereich des Gehäuses die gehäuseseitige Federabstützung bildet.
[0013] Ferner wird mit dem Ziel einer kompakten Bauweise der Vorrichtung vorgeschlagen,
dass, in Längsrichtung betrachtet, sowohl die flanschartige Erweiterung des Kolbens,
als auch das Gehäuse in Höhe der Öffnung Rechteckquerschnitte aufweisen, und dass
im Bereich jeder der vier Ecken des Rechteckquerschnitts jeweils eine der vier Rückstellfedern
angeordnet ist.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung eine hydraulisch arbeitende Gewindebolzen-Spannvorrichtung,
aufgesetzt auf einen durch eine Mutter gesicherten Gewindebolzen und abgestützt auf
einer Unterlage;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Gewindebolzen-Spannvorrichtung, wobei größere Bereiche längs
der Mittelachse geschnitten wiedergegeben sind;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Gewindebolzen-Spannvorrichtung, und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Gewindebolzen-Spannvorrichtung entsprechend der in Fig. 3
eingetragenen, zu der Mittelachse versetzt angeordneten Schnittebene IV - IV.
[0015] Die hydraulisch angetriebene Spannvorrichtung dient dem Anziehen und gegebenenfalls
auch dem Lösen hoch belasteter Schraubverbindungen. Die Spannvorrichtung hat die Aufgabe,
in Bolzenlängsrichtung für eine gewisse Zeit eine vorgegebene Vorspannkraft auf den
Gewindebolzen 3 einer Schraubverbindung aufzubringen, um die Möglichkeit zu schaffen,
die auf den Gewindebolzen 3 aufgeschraubte und diesen sichernde Mutter 4 momentenfrei
anzuziehen bzw. nachzuziehen, oder auch zu lösen.
[0016] Die hier beschriebene Spannvorrichtung ist speziell für das Spannen bzw. Dehnen solcher
Bolzenverbindungen ausgelegt, bei denen das über die Mutter 4 hinaus ragende Gewinde
des Bolzens 3 eine beträchtliche Länge hat, und bei denen dieser Gewindeabschnitt
insbesondere eine Länge aufweist, die das vier- bis achtfache des Gewindedurchmessers
D beträgt.
[0017] Als vorübergehend Zug auf den Bolzen ausübendes Element wird eine Zugmutter 10 der
Bolzenspannvorrichtung auf den Endabschnitt A des über die Mutter 4 hinaus vorstehenden
Gewindeabschnitts aufgeschraubt. Die Zugmutter 10 wird anschließend unter Einsatz
von Hydraulik unter Zugkraft gesetzt, wodurch der Gewindebolzen 3 in Längsrichtung
gedehnt wird.
[0018] Die Bolzenspannvorrichtung weist ein starres Gehäuse 1 auf. Dieses besteht beim Ausführungsbeispiel
aus zwei Gehäuseteilen 1a, 1 b. In Längsrichtung findet das Gehäuse 1 seine starre
Fortsetzung nach unten in einem Stützrohr 2, welches an seiner Unterseite offen ist
und sich auf jener Unterlage B, zumeist einem Maschinenteil, abstützt, auf der sich
auch die Mutter 4 abstützt. Das Stützrohr 2 der Spannvorrichtung leitet daher die
im Gehäuse 1 wirkenden Spannreaktionskräfte auf die feste Unterlage B ab. Das Stützrohr
2 umschließt und lässt Platz für die Mutter 4, ohne ein Drehen der im Inneren des
Stützrohrs 2 angeordneten Mutter 4 zu behindern.
[0019] Seitlich an dem Gehäuse 1 befindet sich ein Hydraulikanschluss 7, über den in der
Spannvorrichtung angeordnete Kolbenräume mit einer schaltbaren Hochdruck-Hydraulikversorgung
verbindbar sind.
[0020] Außerdem kann ein durch eine Öffnung 2A in dem Stützrohr 2 hindurch arbeitendes Getriebe
vorgesehen sein, mit dessen Hilfe sich die auf dem Gewindebolzen 3 sitzende Mutter
4 drehen lässt. Dieses Drehen ist nur möglich, wenn die Spannvorrichtung arbeitet,
und daher die Mutter 4 nicht durch erhebliche Reibung, insbesondere gegenüber der
Unterlage B, belastet ist.
[0021] Das Gehäuse 1 umfasst mindestens einen Hydraulikzylinder, der über den Hydraulikanschluss
7 und eine flexible, druckfeste Hydraulikleitung mit der externen Hydraulikversorgung
verbunden sind.
[0022] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind zwei Hydraulikzylinder in Reihe
hintereinander geschaltet. Hierzu setzt sich, wie in Fig. 4 erkennbar ist, das Gehäuse
1 aus zwei druckfesten Gehäuseteilen 1a, 1 b zusammen, die jeweils einen Kolbenraum
und damit einen hydraulischen Arbeitsraum umschließen. In jedem Kolbenraum ist, zu
der Innenwandung des jeweiligen Gehäuseteils 1a, 1b hin abgedichtet, ein Kolben 5a,
5b in Längsrichtung beweglich angeordnet. Die Kolben 5a, 5b liegen in Längsrichtung
gegeneinander an, und sind auf diese Weise in Reihenschaltung angeordnet.
[0023] Beim Einschalten der Hydraulikversorgung werden durch das Einspeisen von hydraulischem
Druck in die Kolbenräume die darin angeordneten Kolben 5a, 5b gemeinsam angehoben.
Dies erfolgt entgegen der Wirkung von im Folgenden noch näher beschriebenen Federelementen.
[0024] Der Kolben 5 bzw., im Falle eines mehrteiligen Kolben, dessen oberster Kolben 5a
liegt mit einer Druckübertragungsfläche 6 gegen die als Druckfläche 9 dienende Unterseite
der Zugmutter 10 in Längsrichtung an. Beim Anheben des Kolbens 5 kommt es daher zu
einer identischen Bewegung und Mitnahme der Zugmutter 10, und damit zu einem torsionsfreien
Strecken des Gewindebolzens.
[0025] Die mit dem Endabschnitt A des Außengewindes des Gewindebolzens 3 verschraubbare
Zugmutter 10 ist austauschbar gestaltet, sie lässt sich also bei Bedarf gegen eine
Zugmutter 10 anderer Größe bzw. Geometrie austauschen, wohingegen der ein- oder mehrteilige
Kolben 5 nicht gegen einen anderen Kolben ausgetauscht werden muss.
[0026] Zum Spannen des Gewindebolzens 3 wird zunächst die Zugmutter 10 mit ihrem Innengewinde
11 auf den Gewindeendabschnitt A des Gewindebolzens aufgeschraubt. Das Innengewinde
11 erstreckt sich vorzugsweise nicht über die gesamte Länge der Zugmutter 10. Vielmehr
weist die Zugmutter 10 im Anschluss an das Innengewinde 11 einen Längsanschlag 12
auf, der nur bei vollständig und damit korrekt aufgeschraubter Zugmutter 10 gegen
die Stirnfläche 3A des Gewindebolzens axial anliegt. Der Längsanschlag 12 befindet
sich an einem gewindelosen, gegenüber dem Gewinde 11 nach radial innen vorstehenden
Längsabschnitt der Zugmutter 10.
[0027] Durch anschließendes Einspeisen von hydraulischem Druck hebt der im Zylinder 1 geführte
und von unten gegen die Zugmutter 10 abgestützte Kolben 5 unter Mitnahme der Zugmutter
10 an, wodurch es zur Längsdehnung des Gewindebolzens 3 kommt. Damit verbunden ist
ein Reibungsverlust an der Unterseite der Mutter 4, so dass diese sich jetzt auf dem
Gewinde des Bolzens drehen, z. B. nachziehen lässt.
[0028] Um nicht, vor allem bei häufigen Spannprozessen, nach Abschluss jedes einzelnen Spannprozesses
den Kolben 5 unter Aufwenden von Kraft wieder in seine Ausgangslage zurückdrücken
zu müssen, sind den Kolben 5 in Richtung zu dem Stützrohr 2 hin beaufschlagende Rückstellfedern
20 vorgesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier derartiger Federn 20
in Parallelschaltung vorhanden, jedoch kann auch eine geringere oder größere Anzahl
an Federn 20 geeignet sein.
[0029] Gemäß Fig. 4 ist die einzelne Rückstellfeder 20 einerseits gegen eine gehäuseseitige
Federabstützung 21, also eine bezüglich des Gehäuses 1 bzw. 1a starr ausgebildete
Anlagefläche, und andererseits gegen eine kolbenseitige Federabstützung 22, also eine
bezüglich des Kolbens 5 starr ausgebildete Anlagefläche, abgestützt.
[0030] Die Fig. 4 lässt in Verbindung mit Fig. 3 die Gestaltung sowohl des Gehäuses 1 als
auch des darin längsgeführten, zweiteiligen Kolbens 5 sowie die besonders montagefreundliche
Unterbringung der Rückstellfedern 20 erkennen, wobei die Rückstellfedern 20 platzsparend
unterhalb des Gewindeeingriffs zwischen der Zugmutter 10 und dem Gewindeendabschnitt
A angeordnet sind.
[0031] Zu diesem Zweck ist der Kolben 5 zwar dort, wo er im Gehäuse 1 abgedichtet geführt
ist und so den Arbeitsraum des Hydraulikzylinders begrenzt, zylindrisch bzw. von kreisförmigem
Querschnitt. Jedoch weist der Kolben 5 einen Längsabschnitt auf, auf welchem er, in
Längsrichtung betrachtet, mit radialen Erweiterungen 31 nach Art von Flanschen versehen
ist. Die Erweiterungen 31 stellen den Platz für die Unterbringung der Rückstellfedern
20 zur Verfügung.
[0032] Beim Ausführungsbeispiel ist dieser Längsabschnitt des Kolbens mit insgesamt vier
gegenüber der übrigen, zylindrischen Kolbenform radial vergrößerten Erweiterungen
31 versehen, wodurch der Längsabschnitt einen in Fig. 3 gut erkennbaren, rechteckigen
Querschnitt aufweist. Die vier Erweiterungen 31 bilden, als Flansche gestaltet, die
Eckenbereiche des Rechtecks. In jedem der Eckenbereiche ist eine der vier Rückstellfedern
20 angeordnet.
[0033] Jede der flanschartigen Erweiterungen 31 des Kolbens 5 ist mit einer Öffnung 32 versehen,
die sich parallel zur Längsachse des Kolbens erstreckt.
[0034] Der Gestaltung des Kolbens entsprechend, ist auch das Gehäuse 1 ist über einen Teil
seiner Länge von rechteckigem Querschnitt. Diesen rechteckigen Querschnitt weist das
Gehäuse 1 im Wesentlichen auf jenem Gehäuselängsabschnitt L1 auf, auf dem sich im
Gehäuseinneren der ein- oder zweiteilige Kolben 5 befindet.
[0035] In Fluchtung zu den Öffnungen 32 in den flanschartigen Erweiterungen 31 des Kolbens
5 ist auch das Gehäuse 1 mit jeweils einer Öffnung 42 versehen. An die Öffnung 42
schließt sich nach unten, d. h. zu dem Stützrohr 2 hin, eine vorzugsweise zylindrische
Federkammer an, welche genügend Platz zur Aufnahme der jeweiligen Rückstellfeder 20
bietet.
[0036] Ein starrer Holm 25 erstreckt sich längs durch die Federkammer hindurch. Er ist mit
seinem oberen Holmende 26 an dem Kolben 5 bzw. dem oberen Kolben 5a festgelegt, wohingegen
das untere Holmende als Erweiterung 27, vergleichbar der Form eines Schraubenkopfes,
gestaltet ist. Die Oberseite der Erweiterung 27 ist die kolbenseitige Federabstützung
22. Als gehäuseseitige Federabstützung 21 dient der die Öffnung 42 umgebende Bereich
des Gehäuses 1, d. h. die die Federkammer nach oben hin begrenzende Wandung.
[0037] Zur Verbindung des Holms 25 mit dem Kolben 5 ist auf ein Gewinde am oberen Holmende
26 eine Mutter 28 aufgeschraubt, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der
darunter angeordneten Öffnung 32 ist. Mittels der Mutter 28 vermag sich daher der
Holm 25 von oben her an der flanschartigen Erweiterung 31 des Kolbens 5 abzustützen.
[0038] Nach unten hin ist die Federkammer offen. Zur Montage oder zum Austausch der Rückstellfeder
20 wird daher zunächst die Mutter 28 am oberen Holmende 26 gelöst. Anschließend lässt
sich die Rückstellfeder 20 zusammen mit dem Holm 25 nach unten aus dem Gehäuse 1 herausnehmen.
Das Zusammensetzen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0039] Jede Rückstellfeder 20 besteht bei dem hier wiedergegebenen Ausführungsbeispiel aus
mehreren aufeinandergeschichteten Tellerfedern 20A. Anstelle der Tellerfedern 20A
lässt sich auch eine auf einen entsprechenden Druck ausgelegte Wendelfeder verwenden.
[0040] Der Kolben 5 ist zur Kennzeichnung seines maximal zulässigen Kolbenhubs mit einer
Markierung 50 versehen.
[0041] Um ein leichtes Verkanten zwischen Zugmutter 10 und Gewindeendabschnitt A auszugleichen,
ist der Kolben 5 bzw. hier der obere Kolben 5a zweigeteilt gestaltet. Er setzt sich
aus einem Grundkörper 55, welcher dem Stützrohr 2 abgewandt als Mulde oder sphärische
Kalotte gestaltet ist, und einem korrespondierend gestalteten, an seiner Unterseite
sphärisch geformten Ring 56 zusammen, der sich auf diese Weise zwischen dem Kolben
5 und der Zugmutter 10 befindet. Entlang der gemeinsamen, eine Kugelpfanne bildenden
Kalottenlinie 57 kann der Ring 56 eine gewisse Winkelanstellung zu dem Grundkörper
55 des Kolbens einnehmen, um so Ungenauigkeiten des Gewindes am Gewindebolzen 3 auszugleichen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Gehäuse
- 1a
- Gehäuseteil
- 1b
- Gehäuseteil
- 2
- Stützrohr
- 3
- Gewindebolzen
- 4
- Mutter
- 5
- Kolben
- 5a
- Kolben
- 5b
- Kolben
- 6
- Druckübertragungsfläche
- 7
- Hydraulikanschluss
- 9
- Druckfläche
- 10
- Zugmutter
- 11
- Innengewinde
- 12
- Längsanschlag
- 20
- Rückstellfeder
- 20A
- Tellerfeder
- 21
- Federabstützung, gehäuseseitig
- 22
- Federabstützung, kolbenseitig
- 25
- Holm
- 26
- oberes Holmende
- 27
- Erweiterung, unteres Ende des Holms
- 28
- Mutter
- 31
- flanschartige Erweiterung
- 32
- Öffnung
- 42
- Öffnung
- 50
- Markierung
- 55
- Grundkörper
- 56
- Ring
- 57
- Kalottenlinie
- A
- Gewindeendabschnitt
- B
- Unterlage
- D
- Gewindedurchmesser
- L1
- Teillänge
1. Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens durch Zug an dessen Gewindeendabschnitt
(A), mit einem ein- oder mehrteiligen Gehäuse (1) mit mindestens einem darin in Längsrichtung
bewegbaren, an eine Hydraulikversorgung anschließbaren Kolben (5), einem in Verlängerung
zu dem Gehäuse (1) angeordneten, die im Gehäuse (1) wirkenden Spannkräfte auf eine
den Gewindebolzen umgebende Unterlage (B) abführenden Stützrohr (2), und mit einer
mittels Gewindeeingriff auf einem Gewindeendabschnitt (A) des Gewindebolzens befestigbaren
Zugmutter (10), die in Längsrichtung mit einer Druckfläche (9) gegen eine an dem Kolben
(5) ausgebildete Druckübertragungsfläche (6) abgestützt ist, gekennzeichnet durch mindestens eine den Kolben (5) in Richtung zu dem Stützrohr (2) hin beaufschlagende
Rückstellfeder (20) mit Anlage einerseits gegen eine gehäuseseitige Federabstützung
(21) und andererseits gegen eine kolbenseitige Federabstützung (22).
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Rückstellfeder (20) auf Höhe des Kolbens (5) angeordnet ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Rückstellfeder (20) unterhalb der Höhe angeordnet ist, in der
der Gewindeeingriff zwischen Zugmutter (10) und Gewindeendabschnitt (A) erfolgt.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch mindestens zwei, vorzugsweise vier parallel geschaltete Rückstellfedern (20), die
um den Kolben (5) herum verteilt angeordnet sind.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Rückstellfedern an den vier Ecken eines Rechteckquerschnitts angeordnet
sind, in dessen Zentrum der Kolben (5) angeordnet ist.
6. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gehäuseseitige Federabstützung (21) dem Stützrohr (2) zugewandt, und die kolbenseitige
Federabstützung (22) dem Stützrohr (2) abgewandt ist.
7. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (20) einen Holm (25) umschließt, wobei das obere, dem Stützrohr
(2) abgewandte Holmende (26) gegenüber dem Kolben (5) festgelegt ist, und an dem unteren,
dem Stützrohr (2) näheren Ende des Holms (25) eine Erweiterung (27) ausgebildet ist,
gegen die sich die Rückstellfeder (20) abstützt.
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Festlegung des oberen Holmendes (26) dieses in einer Öffnung (32) in einer flanschartigen
Erweiterung (31) des Kolbens (5) sitzt, wobei sich das Holmende (26) von oben her
auf der flanschartigen Erweiterung (31) abstützt.
9. Spannvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Holm (25) längsbeweglich durch eine parallel zu dem Kolben (5) ausgerichtete
Öffnung (42) in dem Gehäuse (1) hindurchführt, wobei der die Öffnung (42) umgebende
Bereich des Gehäuses (1) die gehäuseseitige Federabstützung (21) bildet.
10. Spannvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung betrachtet sowohl die flanschartige Erweiterung (31) des Kolbens
(5) als auch das Gehäuse (1) in Höhe der Öffnung (42) Rechteckquerschnitte aufweisen,
und dass auf jeder der vier Ecken des Rechteckquerschnitts jeweils eine Rückstellfeder
(20) angeordnet ist.
11. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zwischen dem Kolben (5) und der Zugmutter (10) angeordneten Ring (56), wobei
die in gegenseitigem Kontakt stehenden Flächen des Kolbens (5) und des Rings (56)
sphärisch gestaltet sind.
12. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Zugmutter (10) aus einem Innengewindeabschnitt (11) und einem diesem gegenüber
radial vorspringenden weiteren Längsabschnitt zusammensetzt, und dass an dem weiteren
Längsabschnitt ein gegen die Stirnfläche des Gewindebolzens abstützbarer Längsanschlag
(12) ausgebildet ist.