(19)
(11) EP 2 719 504 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.04.2014  Patentblatt  2014/16

(21) Anmeldenummer: 13187835.7

(22) Anmeldetag:  09.10.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 29/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 11.10.2012 DE 102012109681

(71) Anmelder:
  • Hohmann, Jörg
    59872 Meschede (DE)
  • Hohmann, Frank
    59581 Warstein (DE)

(72) Erfinder:
  • Hohmann, Jörg
    59872 Meschede (DE)
  • Hohmann, Frank
    59581 Warstein (DE)

(74) Vertreter: Christophersen & Partner 
Patentanwälte Homberger Strasse 5
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)

   


(54) Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens


(57) Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens durch Zug an dessen Gewindeendabschnitt (A), mit einem ein- oder mehrteiligen Gehäuse (1) mit mindestens einem darin in Längsrichtung bewegbaren, an eine Hydraulikversorgung anschließbaren Kolben (5), einem in Verlängerung zu dem Gehäuse (1) angeordneten, die im Gehäuse (1) wirkenden Spannkräfte auf eine den Gewindebolzen umgebende Unterlage (B) abführenden Stützrohr (2), und mit einer auf einem Gewindeendabschnitt (A) des Gewindebolzens befestigbaren Zugmutter (10), die in Längsrichtung mit einer Druckfläche (9) gegen eine an dem Kolben (5) ausgebildete Druckübertragungsfläche (6) abgestützt ist, gekennzeichnet durch mindestens ein den Kolben (5) in Richtung zu dem Stützrohr (2) hin beaufschlagendes Federelement (20) mit Anlage einerseits gegen eine gehäuseseitige Federabstützung (21) und andererseits gegen eine kolbenseitige Federabstützung (22).
Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch Maßnahmen, die mit geringem Montageaufwand an der Spannvorrichtung realisierbar sind, zu einer selbsttätigen Kolbenrückstellung zu gelangen, so dass der Kolben des Spannzylinders nicht nach dem Beenden des jeweiligen Spannprozesses unter Kraftaufwendung zunächst wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt werden muss.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens durch Zug an dessen Gewindeendabschnitt, mit einem ein- oder mehrteiligen Gehäuse mit mindestens einem darin in Längsrichtung bewegbaren, an eine Hydraulikversorgung anschließbaren Kolben, einem in Verlängerung zu dem Gehäuse angeordneten, die im Gehäuse wirkenden Spannkräfte auf eine den Gewindebolzen umgebende Unterlage abführenden Stützrohr, und mit einer mittels Gewindeeingriff auf einem Gewindeendabschnitt des Gewindebolzens befestigbaren Zugmutter, die in Längsrichtung mit einer Druckfläche gegen eine an dem Kolben ausgebildete Druckübertragungsfläche abgestützt ist.

[0002] Bei einer Bolzenspannvorrichtung wie sie z. B. aus der DE 43 41 707 A1 bekannt ist, muss nach Abschluss des Spannprozesses und damit nach Eintreten der Druckentlastung der hydraulische Kolben des Spannzylinders wieder in seine untere Ausgangslage zurückgedrückt werden. Dies ist, vor allem bei häufigen oder sich wiederholenden Spannprozessen, mühsam und führt zu einem Zeitverlust, bis die Spannvorrichtung für den nächsten Spannprozess vorbereitet ist.

[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch Maßnahmen, welche mit geringem Montageaufwand an der Spannvorrichtung realisierbar sind, zu einer selbsttätigen Kolbenrückstellung zu gelangen, so dass der Kolben nicht nach Beenden des jeweiligen Spannprozesses unter Kraftaufwendung zunächst wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt werden muss.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen.

[0005] Gekennzeichnet ist diese Spannvorrichtung durch mindestens eine den Kolben in Richtung zu dem Stützrohr hin beaufschlagende Rückstellfeder mit Anlage einerseits gegen eine gehäuseseitige Federabstützung und andererseits gegen eine kolbenseitige Federabstützung.

[0006] Durch die Rückstellfeder und ihre Anlage einerseits an einer gehäuseseitigen und andererseits an einer kolbenseitigen Federabstützung kommt es zu einer selbsttätigen Kolbenrückstellung, so dass der Kolben des Spannzylinders nicht unter Kraftaufwendung stets wieder zurückgedrückt werden muss. Diese Art der Kolbenrückstellung ist mit geringem Montageaufwand in bzw. an der Spannvorrichtung realisierbar. Ebenfalls mit geringem Montageaufwand lässt sich die Rückstellfeder gegen eine andere, z. B. stärkere oder weniger starke Rückstellfeder austauschen.

[0007] Vorzugsweise beträgt die Anzahl der Rückstellfedern vier, wobei die Federn über den Umfang der Spannvorrichtung verteilt angeordnet sein sollten. Jedoch kann die Anzahl der Federn auch geringer sein, z. B. können insgesamt zwei parallel geschaltete Rückstellfedern in Bezug auf die Mittelachse der Spannvorrichtung einander gegenüberliegend vorhanden sein. Der Vorteil der Verwendung von insgesamt vier parallel geschalteten und um die Mittelachse der Spannvorrichtung herum positionierten Federn besteht in der so erzielten, besonders verkantungsfreien Kolbenrückstellung.

[0008] Mit einer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Rückstellfeder in Höhe des Kolbens angeordnet ist, und insbesondere in einer Höhe unterhalb des Gewindeeingriffs zwischen der Zugmutter und dem Gewindeendabschnitt. Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise der Vorrichtung, vor allem eine kurze Baulänge.

[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die beiden Federabstützungen so ausgerichtet, dass die gehäuseseitige Federabstützung dem Stützrohr zugewandt, und die kolbenseitige Federabstützung dem Stützrohr abgewandt ist.

[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umschließt die z. B. aus geschichteten Tellerfedern oder aus einer Wendel bestehende Rückstellfeder einen Holm, dessen oberes, dem Stützrohr abgewandtes Holmende gegenüber dem Kolben abgestützt ist, wohingegen der Holm an seinem unteren, dem Stützrohr zugewandten Ende eine Erweiterung aufweist, gegen die sich die Rückstellfeder abstützt.

[0011] Ferner wird vorgeschlagen, dass zur Festlegung des oberen Holmendes dieses in eine Öffnung in einer flanschartigen Erweiterung des Kolbens eingehängt ist, wobei sich das obere Holmende vorzugsweise von oben her auf der flanschartigen Erweiterung abstützt.

[0012] Ferner wird vorgeschlagen, dass der Holm längsbeweglich durch eine parallel zu dem Kolben ausgerichtete Öffnung in dem Gehäuse hindurchführt, wobei der die Öffnung umgebende Bereich des Gehäuses die gehäuseseitige Federabstützung bildet.

[0013] Ferner wird mit dem Ziel einer kompakten Bauweise der Vorrichtung vorgeschlagen, dass, in Längsrichtung betrachtet, sowohl die flanschartige Erweiterung des Kolbens, als auch das Gehäuse in Höhe der Öffnung Rechteckquerschnitte aufweisen, und dass im Bereich jeder der vier Ecken des Rechteckquerschnitts jeweils eine der vier Rückstellfedern angeordnet ist.

[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
Fig. 1
in perspektivischer Darstellung eine hydraulisch arbeitende Gewindebolzen-Spannvorrichtung, aufgesetzt auf einen durch eine Mutter gesicherten Gewindebolzen und abgestützt auf einer Unterlage;
Fig. 2
eine Seitenansicht der Gewindebolzen-Spannvorrichtung, wobei größere Bereiche längs der Mittelachse geschnitten wiedergegeben sind;
Fig. 3
eine Draufsicht auf die Gewindebolzen-Spannvorrichtung, und
Fig. 4
einen Schnitt durch die Gewindebolzen-Spannvorrichtung entsprechend der in Fig. 3 eingetragenen, zu der Mittelachse versetzt angeordneten Schnittebene IV - IV.


[0015] Die hydraulisch angetriebene Spannvorrichtung dient dem Anziehen und gegebenenfalls auch dem Lösen hoch belasteter Schraubverbindungen. Die Spannvorrichtung hat die Aufgabe, in Bolzenlängsrichtung für eine gewisse Zeit eine vorgegebene Vorspannkraft auf den Gewindebolzen 3 einer Schraubverbindung aufzubringen, um die Möglichkeit zu schaffen, die auf den Gewindebolzen 3 aufgeschraubte und diesen sichernde Mutter 4 momentenfrei anzuziehen bzw. nachzuziehen, oder auch zu lösen.

[0016] Die hier beschriebene Spannvorrichtung ist speziell für das Spannen bzw. Dehnen solcher Bolzenverbindungen ausgelegt, bei denen das über die Mutter 4 hinaus ragende Gewinde des Bolzens 3 eine beträchtliche Länge hat, und bei denen dieser Gewindeabschnitt insbesondere eine Länge aufweist, die das vier- bis achtfache des Gewindedurchmessers D beträgt.

[0017] Als vorübergehend Zug auf den Bolzen ausübendes Element wird eine Zugmutter 10 der Bolzenspannvorrichtung auf den Endabschnitt A des über die Mutter 4 hinaus vorstehenden Gewindeabschnitts aufgeschraubt. Die Zugmutter 10 wird anschließend unter Einsatz von Hydraulik unter Zugkraft gesetzt, wodurch der Gewindebolzen 3 in Längsrichtung gedehnt wird.

[0018] Die Bolzenspannvorrichtung weist ein starres Gehäuse 1 auf. Dieses besteht beim Ausführungsbeispiel aus zwei Gehäuseteilen 1a, 1 b. In Längsrichtung findet das Gehäuse 1 seine starre Fortsetzung nach unten in einem Stützrohr 2, welches an seiner Unterseite offen ist und sich auf jener Unterlage B, zumeist einem Maschinenteil, abstützt, auf der sich auch die Mutter 4 abstützt. Das Stützrohr 2 der Spannvorrichtung leitet daher die im Gehäuse 1 wirkenden Spannreaktionskräfte auf die feste Unterlage B ab. Das Stützrohr 2 umschließt und lässt Platz für die Mutter 4, ohne ein Drehen der im Inneren des Stützrohrs 2 angeordneten Mutter 4 zu behindern.

[0019] Seitlich an dem Gehäuse 1 befindet sich ein Hydraulikanschluss 7, über den in der Spannvorrichtung angeordnete Kolbenräume mit einer schaltbaren Hochdruck-Hydraulikversorgung verbindbar sind.

[0020] Außerdem kann ein durch eine Öffnung 2A in dem Stützrohr 2 hindurch arbeitendes Getriebe vorgesehen sein, mit dessen Hilfe sich die auf dem Gewindebolzen 3 sitzende Mutter 4 drehen lässt. Dieses Drehen ist nur möglich, wenn die Spannvorrichtung arbeitet, und daher die Mutter 4 nicht durch erhebliche Reibung, insbesondere gegenüber der Unterlage B, belastet ist.

[0021] Das Gehäuse 1 umfasst mindestens einen Hydraulikzylinder, der über den Hydraulikanschluss 7 und eine flexible, druckfeste Hydraulikleitung mit der externen Hydraulikversorgung verbunden sind.

[0022] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind zwei Hydraulikzylinder in Reihe hintereinander geschaltet. Hierzu setzt sich, wie in Fig. 4 erkennbar ist, das Gehäuse 1 aus zwei druckfesten Gehäuseteilen 1a, 1 b zusammen, die jeweils einen Kolbenraum und damit einen hydraulischen Arbeitsraum umschließen. In jedem Kolbenraum ist, zu der Innenwandung des jeweiligen Gehäuseteils 1a, 1b hin abgedichtet, ein Kolben 5a, 5b in Längsrichtung beweglich angeordnet. Die Kolben 5a, 5b liegen in Längsrichtung gegeneinander an, und sind auf diese Weise in Reihenschaltung angeordnet.

[0023] Beim Einschalten der Hydraulikversorgung werden durch das Einspeisen von hydraulischem Druck in die Kolbenräume die darin angeordneten Kolben 5a, 5b gemeinsam angehoben. Dies erfolgt entgegen der Wirkung von im Folgenden noch näher beschriebenen Federelementen.

[0024] Der Kolben 5 bzw., im Falle eines mehrteiligen Kolben, dessen oberster Kolben 5a liegt mit einer Druckübertragungsfläche 6 gegen die als Druckfläche 9 dienende Unterseite der Zugmutter 10 in Längsrichtung an. Beim Anheben des Kolbens 5 kommt es daher zu einer identischen Bewegung und Mitnahme der Zugmutter 10, und damit zu einem torsionsfreien Strecken des Gewindebolzens.

[0025] Die mit dem Endabschnitt A des Außengewindes des Gewindebolzens 3 verschraubbare Zugmutter 10 ist austauschbar gestaltet, sie lässt sich also bei Bedarf gegen eine Zugmutter 10 anderer Größe bzw. Geometrie austauschen, wohingegen der ein- oder mehrteilige Kolben 5 nicht gegen einen anderen Kolben ausgetauscht werden muss.

[0026] Zum Spannen des Gewindebolzens 3 wird zunächst die Zugmutter 10 mit ihrem Innengewinde 11 auf den Gewindeendabschnitt A des Gewindebolzens aufgeschraubt. Das Innengewinde 11 erstreckt sich vorzugsweise nicht über die gesamte Länge der Zugmutter 10. Vielmehr weist die Zugmutter 10 im Anschluss an das Innengewinde 11 einen Längsanschlag 12 auf, der nur bei vollständig und damit korrekt aufgeschraubter Zugmutter 10 gegen die Stirnfläche 3A des Gewindebolzens axial anliegt. Der Längsanschlag 12 befindet sich an einem gewindelosen, gegenüber dem Gewinde 11 nach radial innen vorstehenden Längsabschnitt der Zugmutter 10.

[0027] Durch anschließendes Einspeisen von hydraulischem Druck hebt der im Zylinder 1 geführte und von unten gegen die Zugmutter 10 abgestützte Kolben 5 unter Mitnahme der Zugmutter 10 an, wodurch es zur Längsdehnung des Gewindebolzens 3 kommt. Damit verbunden ist ein Reibungsverlust an der Unterseite der Mutter 4, so dass diese sich jetzt auf dem Gewinde des Bolzens drehen, z. B. nachziehen lässt.

[0028] Um nicht, vor allem bei häufigen Spannprozessen, nach Abschluss jedes einzelnen Spannprozesses den Kolben 5 unter Aufwenden von Kraft wieder in seine Ausgangslage zurückdrücken zu müssen, sind den Kolben 5 in Richtung zu dem Stützrohr 2 hin beaufschlagende Rückstellfedern 20 vorgesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier derartiger Federn 20 in Parallelschaltung vorhanden, jedoch kann auch eine geringere oder größere Anzahl an Federn 20 geeignet sein.

[0029] Gemäß Fig. 4 ist die einzelne Rückstellfeder 20 einerseits gegen eine gehäuseseitige Federabstützung 21, also eine bezüglich des Gehäuses 1 bzw. 1a starr ausgebildete Anlagefläche, und andererseits gegen eine kolbenseitige Federabstützung 22, also eine bezüglich des Kolbens 5 starr ausgebildete Anlagefläche, abgestützt.

[0030] Die Fig. 4 lässt in Verbindung mit Fig. 3 die Gestaltung sowohl des Gehäuses 1 als auch des darin längsgeführten, zweiteiligen Kolbens 5 sowie die besonders montagefreundliche Unterbringung der Rückstellfedern 20 erkennen, wobei die Rückstellfedern 20 platzsparend unterhalb des Gewindeeingriffs zwischen der Zugmutter 10 und dem Gewindeendabschnitt A angeordnet sind.

[0031] Zu diesem Zweck ist der Kolben 5 zwar dort, wo er im Gehäuse 1 abgedichtet geführt ist und so den Arbeitsraum des Hydraulikzylinders begrenzt, zylindrisch bzw. von kreisförmigem Querschnitt. Jedoch weist der Kolben 5 einen Längsabschnitt auf, auf welchem er, in Längsrichtung betrachtet, mit radialen Erweiterungen 31 nach Art von Flanschen versehen ist. Die Erweiterungen 31 stellen den Platz für die Unterbringung der Rückstellfedern 20 zur Verfügung.

[0032] Beim Ausführungsbeispiel ist dieser Längsabschnitt des Kolbens mit insgesamt vier gegenüber der übrigen, zylindrischen Kolbenform radial vergrößerten Erweiterungen 31 versehen, wodurch der Längsabschnitt einen in Fig. 3 gut erkennbaren, rechteckigen Querschnitt aufweist. Die vier Erweiterungen 31 bilden, als Flansche gestaltet, die Eckenbereiche des Rechtecks. In jedem der Eckenbereiche ist eine der vier Rückstellfedern 20 angeordnet.

[0033] Jede der flanschartigen Erweiterungen 31 des Kolbens 5 ist mit einer Öffnung 32 versehen, die sich parallel zur Längsachse des Kolbens erstreckt.

[0034] Der Gestaltung des Kolbens entsprechend, ist auch das Gehäuse 1 ist über einen Teil seiner Länge von rechteckigem Querschnitt. Diesen rechteckigen Querschnitt weist das Gehäuse 1 im Wesentlichen auf jenem Gehäuselängsabschnitt L1 auf, auf dem sich im Gehäuseinneren der ein- oder zweiteilige Kolben 5 befindet.

[0035] In Fluchtung zu den Öffnungen 32 in den flanschartigen Erweiterungen 31 des Kolbens 5 ist auch das Gehäuse 1 mit jeweils einer Öffnung 42 versehen. An die Öffnung 42 schließt sich nach unten, d. h. zu dem Stützrohr 2 hin, eine vorzugsweise zylindrische Federkammer an, welche genügend Platz zur Aufnahme der jeweiligen Rückstellfeder 20 bietet.

[0036] Ein starrer Holm 25 erstreckt sich längs durch die Federkammer hindurch. Er ist mit seinem oberen Holmende 26 an dem Kolben 5 bzw. dem oberen Kolben 5a festgelegt, wohingegen das untere Holmende als Erweiterung 27, vergleichbar der Form eines Schraubenkopfes, gestaltet ist. Die Oberseite der Erweiterung 27 ist die kolbenseitige Federabstützung 22. Als gehäuseseitige Federabstützung 21 dient der die Öffnung 42 umgebende Bereich des Gehäuses 1, d. h. die die Federkammer nach oben hin begrenzende Wandung.

[0037] Zur Verbindung des Holms 25 mit dem Kolben 5 ist auf ein Gewinde am oberen Holmende 26 eine Mutter 28 aufgeschraubt, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der darunter angeordneten Öffnung 32 ist. Mittels der Mutter 28 vermag sich daher der Holm 25 von oben her an der flanschartigen Erweiterung 31 des Kolbens 5 abzustützen.

[0038] Nach unten hin ist die Federkammer offen. Zur Montage oder zum Austausch der Rückstellfeder 20 wird daher zunächst die Mutter 28 am oberen Holmende 26 gelöst. Anschließend lässt sich die Rückstellfeder 20 zusammen mit dem Holm 25 nach unten aus dem Gehäuse 1 herausnehmen. Das Zusammensetzen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

[0039] Jede Rückstellfeder 20 besteht bei dem hier wiedergegebenen Ausführungsbeispiel aus mehreren aufeinandergeschichteten Tellerfedern 20A. Anstelle der Tellerfedern 20A lässt sich auch eine auf einen entsprechenden Druck ausgelegte Wendelfeder verwenden.

[0040] Der Kolben 5 ist zur Kennzeichnung seines maximal zulässigen Kolbenhubs mit einer Markierung 50 versehen.

[0041] Um ein leichtes Verkanten zwischen Zugmutter 10 und Gewindeendabschnitt A auszugleichen, ist der Kolben 5 bzw. hier der obere Kolben 5a zweigeteilt gestaltet. Er setzt sich aus einem Grundkörper 55, welcher dem Stützrohr 2 abgewandt als Mulde oder sphärische Kalotte gestaltet ist, und einem korrespondierend gestalteten, an seiner Unterseite sphärisch geformten Ring 56 zusammen, der sich auf diese Weise zwischen dem Kolben 5 und der Zugmutter 10 befindet. Entlang der gemeinsamen, eine Kugelpfanne bildenden Kalottenlinie 57 kann der Ring 56 eine gewisse Winkelanstellung zu dem Grundkörper 55 des Kolbens einnehmen, um so Ungenauigkeiten des Gewindes am Gewindebolzen 3 auszugleichen.

Bezugszeichenliste



[0042] 
1
Gehäuse
1a
Gehäuseteil
1b
Gehäuseteil
2
Stützrohr
3
Gewindebolzen
4
Mutter
5
Kolben
5a
Kolben
5b
Kolben
6
Druckübertragungsfläche
7
Hydraulikanschluss
9
Druckfläche
10
Zugmutter
11
Innengewinde
12
Längsanschlag
20
Rückstellfeder
20A
Tellerfeder
21
Federabstützung, gehäuseseitig
22
Federabstützung, kolbenseitig
25
Holm
26
oberes Holmende
27
Erweiterung, unteres Ende des Holms
28
Mutter
31
flanschartige Erweiterung
32
Öffnung
42
Öffnung
50
Markierung
55
Grundkörper
56
Ring
57
Kalottenlinie
A
Gewindeendabschnitt
B
Unterlage
D
Gewindedurchmesser
L1
Teillänge



Ansprüche

1. Spannvorrichtung zum Dehnen eines Gewindebolzens durch Zug an dessen Gewindeendabschnitt (A), mit einem ein- oder mehrteiligen Gehäuse (1) mit mindestens einem darin in Längsrichtung bewegbaren, an eine Hydraulikversorgung anschließbaren Kolben (5), einem in Verlängerung zu dem Gehäuse (1) angeordneten, die im Gehäuse (1) wirkenden Spannkräfte auf eine den Gewindebolzen umgebende Unterlage (B) abführenden Stützrohr (2), und mit einer mittels Gewindeeingriff auf einem Gewindeendabschnitt (A) des Gewindebolzens befestigbaren Zugmutter (10), die in Längsrichtung mit einer Druckfläche (9) gegen eine an dem Kolben (5) ausgebildete Druckübertragungsfläche (6) abgestützt ist, gekennzeichnet durch mindestens eine den Kolben (5) in Richtung zu dem Stützrohr (2) hin beaufschlagende Rückstellfeder (20) mit Anlage einerseits gegen eine gehäuseseitige Federabstützung (21) und andererseits gegen eine kolbenseitige Federabstützung (22).
 
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Rückstellfeder (20) auf Höhe des Kolbens (5) angeordnet ist.
 
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Rückstellfeder (20) unterhalb der Höhe angeordnet ist, in der der Gewindeeingriff zwischen Zugmutter (10) und Gewindeendabschnitt (A) erfolgt.
 
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch mindestens zwei, vorzugsweise vier parallel geschaltete Rückstellfedern (20), die um den Kolben (5) herum verteilt angeordnet sind.
 
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Rückstellfedern an den vier Ecken eines Rechteckquerschnitts angeordnet sind, in dessen Zentrum der Kolben (5) angeordnet ist.
 
6. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gehäuseseitige Federabstützung (21) dem Stützrohr (2) zugewandt, und die kolbenseitige Federabstützung (22) dem Stützrohr (2) abgewandt ist.
 
7. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (20) einen Holm (25) umschließt, wobei das obere, dem Stützrohr (2) abgewandte Holmende (26) gegenüber dem Kolben (5) festgelegt ist, und an dem unteren, dem Stützrohr (2) näheren Ende des Holms (25) eine Erweiterung (27) ausgebildet ist, gegen die sich die Rückstellfeder (20) abstützt.
 
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Festlegung des oberen Holmendes (26) dieses in einer Öffnung (32) in einer flanschartigen Erweiterung (31) des Kolbens (5) sitzt, wobei sich das Holmende (26) von oben her auf der flanschartigen Erweiterung (31) abstützt.
 
9. Spannvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Holm (25) längsbeweglich durch eine parallel zu dem Kolben (5) ausgerichtete Öffnung (42) in dem Gehäuse (1) hindurchführt, wobei der die Öffnung (42) umgebende Bereich des Gehäuses (1) die gehäuseseitige Federabstützung (21) bildet.
 
10. Spannvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung betrachtet sowohl die flanschartige Erweiterung (31) des Kolbens (5) als auch das Gehäuse (1) in Höhe der Öffnung (42) Rechteckquerschnitte aufweisen, und dass auf jeder der vier Ecken des Rechteckquerschnitts jeweils eine Rückstellfeder (20) angeordnet ist.
 
11. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zwischen dem Kolben (5) und der Zugmutter (10) angeordneten Ring (56), wobei die in gegenseitigem Kontakt stehenden Flächen des Kolbens (5) und des Rings (56) sphärisch gestaltet sind.
 
12. Spannvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Zugmutter (10) aus einem Innengewindeabschnitt (11) und einem diesem gegenüber radial vorspringenden weiteren Längsabschnitt zusammensetzt, und dass an dem weiteren Längsabschnitt ein gegen die Stirnfläche des Gewindebolzens abstützbarer Längsanschlag (12) ausgebildet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente