[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Polsterungsprodukts
aus Papier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zum Füllen von Hohlräumen beim Verpacken von Gegenständen sind aus Papierbahnen durch
Knüllen hergestellte Polsterungsprodukte, sowie Verfahren und Vorrichtungen zu ihrer
Herstellung in vielfältiger Weise bekannt. Sie basieren z.B. darauf, dass eine Papierbahn
einer in einem Papierlager der Vorrichtung gelagerten Endlospapierrolle maschinell
zunächst gefaltet und dann gestaucht wird, wodurch eine Knüllung erfolgt. Von dieser
fortlaufend erzeugten geknüllten Papierbahn werden dann einzelne Abschnitte in gewünschter
Länge abgeschnitten. Dies kann in der gleichen Vorrichtung geschehen. Vorbereitend
kann die Papierbahn vor dem Knüllen auch noch seitlich eingeschlagen werden. So zeigt
die
DE 102 42 998 A1 eine Vorrichtung zur Herstellung eines Polsterungsprodukts aus Papier, wobei die
Vorrichtung Mittel zum Knüllen einer Endlospapierbahn aufweist, um einen durch Stauchen
geknüllten Papierschlauch zu erzeugen. Dazu sind in der Vorrichtung in Förderrichtung
der Papierbahn hintereinander eine Förderwalze mit Gegenwalze und eine Knüllwalze
mit Gegenwalze angeordnet. Die Förderwalze wird im Unterschied zur Knüllwalze mit
einer höheren Umdrehungsgeschwindigkeit angetrieben, wodurch das Papier zwischen den
beiden Lagerwalzenpaaren zunächst gestaucht und anschließend durch die Knüllwalze
geknüllt wird. Die Vorrichtung umfasst ein Papierlager zum Lagern einer Papierrolle
mit Endlospapier. Die Endlospapierrolle lagert im Papierlager auf zwei Lagerwalzen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung zum Herstellen
von Polsterungsprodukten aus Papier zu schaffen, die besonders flexibel und ökonomisch
einsetzbar ist.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, dass das Papierlager mindestens zwei Lagerstellen
für Endlospapierrollen aufweist, auf denen jeweils eine Endlospapierrolle drehbar
gelagert werden kann. Das bedeutet, dass jede Papierrolle in einem Zustand auf einer
Lagerstelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung lagert, in dem sie sofort zum Herstellen
der Polsterungsprodukte in der Vorrichtung benutzt werden kann. Die Vorrichtung ist
damit in einem besonders ökonomischen Arbeitsprozess einsetzbar.
[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Papiereinfädeleinrichtung
umfasst, die wahlweise mit jeder der gelagerten Endlospapierrollen koppelbar ist.
Ist bspw. das Papier der Papierrolle auf einer ersten Lagerstelle verbraucht, kann
sofort die Papierrolle von der zweiten Lagerstelle verwendet werden. Dazu muss lediglich
das Papier der Papierrolle der zweiten Lagerstelle in die Papiereinfädeleinrichtung
eingeführt werden. Die Papierrolle muss dabei nicht aus ihrer Lagerposition herausgehoben
werden. Das Bestücken der ersten Lagerstelle ist während des Verbrauchs des Papiers
der zweiten Lagerstelle problemlos möglich; der Betrieb der Vorrichtung muss dazu
nicht unterbrochen werden.
[0006] Möglich ist allerdings auch, dass die Papiereinfädeleinrichtung gleichzeitig mit
zwei gelagerten Endlospapierrollen koppelbar ist. Dies ist dann sinnvoll. wenn bei
Bedarf eine zweilagige Papierbahn zur Herstellung des Polsterungsprodukts verwendet
werden soll. Polsterungsprodukte aus zweilagigem Papier können verbesserte Polsterungseigenschaften
aufweisen. Denkbar ist dabei auch, dass mehr als zwei Papierbahnen zur Herstellung
des Polsterungsprodukts verwendet werden.
[0007] Ferner ist möglich, dass jede Endlospapierrolle ein unterschiedliches Papiermaterial
aufweist und/oder unterschiedlich bedruckt ist. So können die Papierrollen z.B. unterschiedlich
starkes Papiermaterial aufweisen oder anderweitig unterschiedlich hergestellt sein.
In der Vorrichtung können dann - je nach Bedarf - Polsterungsprodukte mit unterschiedlichen
Eigenschaften, bzw. mit unterschiedlichen Aufdrucken, erzeugt werden. Es kann auch
gewünscht sein, dass die Polsterungsprodukte aus rein optischen Gründen unterschiedlich
ausgestaltet sind. So kann z.B. jede Papierbahn eine andere Farbe aufweisen. Ebenso
ist möglich, dass jede Papierbahn unterschiedliche Aufschriften, z.B. Werbeslogans,
aufweist. Wahlweise kann einerseits jeweils nur eine Papierrolle zur Herstellung des
Polsterungsprodukts verwendet werden, andererseits können auch zweilagige Polsterungsprodukte
aus unterschiedlichem Papiermaterial bzw. Aufdrucken hergestellt werden. Dies macht
die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders flexibel einsetzbar.
[0008] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Papiereinfädeleinrichtung
eine oder mehrere drehbare Rollen und/oder Walzen umfasst. Dabei sind die Rollen und/oder
Walzen derart ausgebildet und angeordnet, dass insbesondere ein Einfädeln der Papierbahn
erleichtert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wirken die Rollen und/oder
Walzen zumindest teilweise zusammen, damit im Betrieb schnell von einer Endlospapierrolle
auf die andere Endlospapierrolle gewechselt werden kann oder zwei Papierbahnen von
zwei Endlospapierrollen in die Vorrichtung eingefädelt werden können. Außerdem können
die Rollen und/oder Walzen der Papiereinfädeleinrichtung eine gummierte Oberfläche
aufweisen, damit die Oberflächen griffig zur Aufnahme der Papierbahn bzw. Papierbahnen
sind.
[0009] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Tastschalter umfasst, der im
Bereich des Papierlagers angeordnet ist und der bei einer Betätigung dem Einfädeln
der Papierbahn in die Vorrichtung dient. Der Tastschalter setzt dazu kurzzeitig einen
Antriebsmotor der Vorrichtung in Gang und zwar bevorzugt so lange, bis die Papierbahn
in der Papiereinfädeleinrichtung geführt wird. Auch dies ist dem ökonomischen Einsatz
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dienlich.
[0010] Ferner ist vorgesehen, dass das Papierlager an einem Fahrgestell der Vorrichtung
angeordnet ist. Damit ist das Papierlager integraler Bestandteil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Da das Fahrgestell üblicherweise in der Nähe des Bodens, also mit geringer
Höhe, angeordnet ist, wird das Bestücken der Lagerstellen mit neuen Endlospapierrollen
erleichtert, da dabei die Endlospapierrollen nicht weit angehoben werden müssen. Die
Endlospapierrollen können mehrere 100 kg wiegen. Außerdem wird der Schwerpunkt der
Vorrichtung niedrig gehalten, was ihre Standfestigkeit verbessert.
[0011] Im Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorteilhaft, dass das Papierlager
mindestens eine Lagerwalze mit einer horizontalen Drehachse und mindestens eine Auflagefläche
aufweist, und die Papiereinfädeleinrichtung relativ zu der Auflagefläche so angeordnet
ist, dass beim Abfördern der Papierbahn eine von der Auflagefläche weg gerichtete
Kraft auf die Endlospapierrolle wirkt. Dadurch wird erreicht, dass die Papierrolle
im Betrieb mit geringem Widerstand im Papierlager gedreht werden kann, was Energie
in der Vorrichtung spart.
[0012] Zu einer vorteilhaften Ausgestaltung des Papierlagers der Vorrichtung trägt außerdem
bei, dass die ebene Auflagefläche mit einem Material mit hohem Reibungswiderstand
beschichtet ist und/oder aus einem solchen hergestellt ist. Wird ein Antrieb der Papierbahn
unterbrochen, beispielsweise bei einem Papierriss, fällt die Papierrolle auf die Auflagefläche
zurück. Durch die erhöhte Reibung zwischen der Auflagefläche und der Papierrolle wird
die Drehung der Papierrolle stark abgebremst oder zumindest stark vermindert.
[0013] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, das in
der Zeichnung dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine stark schematisierte Seitenansicht wesentlicher Komponenten einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Herstellung eines Polsterungsprodukts aus Papier;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung eines Polsterungsprodukts
aus Papier;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung aus Figur 2;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines Knüllwerks der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Figur 5
- eine Ansicht von oben des Knüllwerks aus Figur 4;
- Figur 6
- eine Seitenansicht des Knüllwerks aus Figur 4 oder 5;
- Figur 7
- eine Draufsicht auf ein Schneidwerk der erfindungsgemäßen Vorrichtung von einer ersten
Seite; und
- Figur 8
- eine Draufsicht auf ein Schneidwerk der erfindungsgemäßen Vorrichtung von einer zweiten
Seite.
[0015] Figur 1 zeigt eine stark schematisierte Seitenansicht wesentlicher Komponenten einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Herstellung eines Polsterungsprodukts aus Papier.
Figur 2 zeigt eine perspektivische Seitenansicht der Vorrichtung 10 von außen; Figur
3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung 10 aus Figur 2 schräg von oben.
[0016] Die Vorrichtung 10 umfasst im Wesentlichen ein Papierlager 12, eine Papiereinfädeleinrichtung
13, einen Falttisch 14, ein Knüllwerk 16, ein Schneidwerk 18 und einen Auswurfschacht
20. Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, werden der Falttisch 14, das Knüllwerk
16 und das Schneidwerk 18 zumindest teilweise von einem Gehäuse 22 umschlossen. Das
Gehäuse 22 ist mehrteilig, damit die im Gehäuse 22 angeordneten Einrichtungen, z.B.
über verschließbare Türen, zugänglich sind. Die Vorrichtung 10 ist über ein Fahrgestell
24 auf Rollen gelagert, um die Vorrichtung 10 örtlich bewegbar auszugestalten.
[0017] Das Papierlager 12 weist zwei Lagerstellen 25a, 25b auf, um dort zwei Papierrollen
26a und 26b mit Endlospapier zu lagern, wobei in den Figuren 2 und 3 nur die Papierrolle
26a in der Lagerstelle 25a dargestellt ist. Das Papierlager 12 mit den beiden Lagerstellen
25a, 25b ist am Fahrgestell 24 der Vorrichtung 10 angeordnet. Jede Endlospapierrolle
26a und 26b kann ein Gewicht von einigen 100 kg aufweisen. Die beiden Endlospapierrollen
26a und 26b können dabei Papier gleicher oder ungleicher Beschaffenheit aufweisen.
Die von den Endlospapierrollen (26a, 26b) abgewickelten Papierbahnen 34 können auch
eine unterschiedliche Farbe oder unterschiedliche Aufschriften aufweisen. Im Ruhezustand
der Vorrichtung 10 sind die Endlospapierrollen 26a und 26b zweifach drehbar gelagert.
Einerseits liegen die Endlospapierrollen 26a und 26b auf einem Paar von drehbaren
Lagerwalzen 28a beziehungsweise 28b, andererseits liegen sie auf einer schrägen Auflagefläche
30a beziehungsweise 30b. Die Lagerwalzen 28a, 28b weisen eine horizontal verlaufende
Drehachse 29a, 29b auf, die parallel zur Drehachse (ohne Bezugszeichen) der jeweiligen
Endlospapierrolle 26a, 26b ist. Die beiden Auflageflächen 30a und 30b sind mit einem
Material beschichtet oder aus einem solchen hergestellt, welches einen hohen Reibungswiderstand
aufweist.
[0018] Die Papiereinfädeleinrichtung 13 ist in Figur 1 schematisch mit lediglich zwei drehbaren
Umlenkwalzen 32a und 32b dargestellt, deren Breite mindestens der Breite der zu führenden
Papierbahn 34 entspricht. Den Umlenkwalzen 32a und 32b können auch noch drehbare Gegenwalzen
bzw. Gegenrollen (nicht dargestellt) zugeordnet sein. Alle Walzen und Rollen der Papiereinfädeleinrichtung
13 können an der Oberfläche eine Gummierung aufweisen.
[0019] In die Papiereinfädeleinrichtung 13 wird eine Papierbahn 34 aus dem Papierlager 12
eingefädelt und anschließend dem Falttisch 14 zugeführt. Im Falttisch 14 sind eine
Vielzahl von Durchgangsöffnungen 36 vorgesehen.
[0020] Der Falttisch 14 dient zusammen mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten seitlichen
Führung dazu, die Ränder der flachen Papierbahn 34 umzuschlagen, um so einen flachen
Papierschlauch zu bilden. Bei dem Transport der Papierbahn 34 auf dem Falttisch 14
wird Luft durch die Durchgangsöffnungen 36 in einen Spalt zwischen die Papierbahn
34 und dem Falttisch 14 mitgerissen, sodass die Papierbahn 34 auf einem Luftkissen
liegt. Hierdurch wird der Widerstand zwischen der Papierbahn 34 und dem Falttisch
14 reduziert.
[0021] In Förderrichtung 38 der Papierbahn 34 schließt sich an den Falttisch 14 das Knüllwerk
16 an. Die Figuren 4 und 5 zeigen das Innere des Knüllwerks 16 im Detail. Figur 4
zeigt dabei das Knüllwerk 16 in einer perspektivischen Ansicht schräg von der Seite;
Figur 5 zeigt das Knüllwerk 16 bei einer Sicht von oben. Das Knüllwerk 16 umfasst
in Förderrichtung 38 gesehen zunächst eine Förderwalze 40 und dann eine Knüllwalze
42. Der Förderwalze 40 und der Knüllwalze 42 ist jeweils eine Gegenwalze 44, 46 zugeordnet.
[0022] Die Förderwalze 40 und die Knüllwalze 42 werden von einem gemeinsamen Antriebsmotor
48 über einen Antriebsriemen 50 angetrieben. Bei dem Antriebsmotor 48 handelt es sich
bevorzugt um einen sogenannten Stepmotor. Der Stepmotor bietet den Vorteil, dass er
in seiner Geschwindigkeit sehr genau regelbar ist und ohne wesentliche Nachlaufzeit
anzuhalten ist. Auch ein Rückwärtslauf ist bei Bedarf problemlos möglich.
[0023] Erfindungsgemäß sind die Förderwalze 40 und die Knüllwalze 42 in ihren geometrischen
Abmessungen, in der Ausbildung der Umfangsflächen sowie im zur Herstellung verwendeten
Material identisch. Dabei können beide Walzen 40, 42 zumindest bereichsweise eine
profilierte, z.B. geriffelte, Umfangsfläche aufweisen, so wie es die Figuren 4 und
5 zeigen. Auch die beiden Gegenwalzen 44, 46 können, wie es insbesondere Figur 4 zeigt,
identisch ausgeführt sein. Sie können beide z.B. eine gummierte Umfangsfläche aufweisen.
Die Gegenwalzen 44, 46 können aber auch in einer nicht dargestellten Ausführungsform
zur Förderwalze 40 bzw. zur Knüllwalze 42 identisch sein, so dass alle vier Walzen
40, 42, 44 und 46 identisch sind.
[0024] Die Förderwalze 40 und die Knüllwalze 42 weisen gemäß der Figuren 4 und 5 eine umlaufende
Nut 52 auf. In der Nut 52 kann sich einerseits ein Abrieb insbesondere von der Papierbahn
34 sammeln. Die Nut 52 verhindert so, dass sich ein ungewollter Belag auf der Umfangsfläche
der Förderwalze 40 und der Knüllwalze 42 bildet. Andererseits bietet die Nut 52 einen
Ausweichraum für den geknüllten Papierschlauch 34 während der Bearbeitung.
[0025] Der Förderwalze 40 und der Knüllwalze 42 ist jeweils ein Riemenrad 54, 56 zum Antrieb
über den Antriebsriemen 50 zugeordnet. In der konkreten Ausführungsform der Figuren
5 und 6 umfasst das Knüllwerk 16 zwei seitliche Halteplatten 58 und 60, die über Querstreben
62 miteinander verbunden sind, wodurch eine käfigartige und selbsttragende Gehäusekonstruktion
für das Knüllwerk 16 geschaffen wird. Sowohl die Förderwalze 40 als auch die Knüllwalze
42 sind drehfest auf drehbaren Lagerwellen 64, 66 gelagert, deren Enden wiederum in
den Halteplatten 58, 60 drehgelagert sind. Der Antriebsmotor 48 ist im Inneren des
Knüllwerks 16 angeordnet. Seine Antriebswelle 68 durchdringt die in Figur 5 rechte
Halteplatte 60 nach außen. Auf dem Außenende der Antriebswelle 68 ist drehfest mit
ihr ein Antriebs-Riemenrad 70 angeordnet.
[0026] Die Lagerwelle 64 der Förderwalze 40 durchdringt die Halteplatten 58 und 60. Auf
einem Außenende der Lagerwelle 64 an der Halteplatte 60 ist ein Riemenrad 72 angeordnet.
Dieses ist über einen Antriebsriemen 74 mit dem Antriebs-Riemenrad 70 des Antriebsmotors
48 gekoppelt (siehe Figur 6). Das entgegengesetzte Außenende der Lagerwelle 64 der
Förderwalze 40 durchdringt die Halteplatte 58. Auf ihm ist das Riemenrad 54 angeordnet.
Das daneben liegende Außenende der Lagerwelle 66 der Knüllwalze 42 durchdringt ebenfalls
die Halteplatte 58. Auf ihm ist das Riemenrad 56 angeordnet. Die beiden Riemenräder
54 und 56 sind über den Antriebsriemen 50 miteinander gekoppelt.
[0027] Durch die unterschiedlichen Durchmesser der beiden Riemenräder 54 und 56 wird bewirkt,
dass die Förderwalze 40 mit etwa 1,5-facher Geschwindigkeit der Knüllwalze 42 dreht.
Dabei ist es in einer anderen Ausführungsform auch denkbar, dass die Knüllwalze 42
und das ihr zugeordnete Riemenrad 56 sowie die Förderwalze 40 und das ihr zugeordnete
Riemenrad 54 einstückig ausgebildet sind.
[0028] In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung 10 ist
es auch möglich, dass eine Antriebswelle des Antriebsmotors 48 zwei Antriebsscheiben
mit unterschiedlicher Größe aufweist, wobei eine erste Antriebsscheibe des Antriebsmotors
48 mit einem größeren Durchmesser die Förderwalze 40 antreibt und eine zweite Antriebsscheibe
des Antriebsmotors 48 mit einem kleineren Durchmesser die Knüllwalze 42 antreibt.
[0029] Beide Gegenwalzen 44, 46 sind an einer Vorspanneinrichtung 76 angeordnet. Die Gegenwalzen
44, 46 sind innerhalb der Vorspanneinrichtung 76 an einem gemeinsamen rahmenartigen
Träger 78 gelagert, der gegenüber den Querstreben 62 mittels zwei voneinander beabstandeten
einstellbaren Federelementen 80 federnd abgestützt ist. Die Gegenwalzen 44, 46 erzeugen
auf diese Weise einen für jeder Gegenwalze einstellbaren Druck auf die Umfangsfläche
der Förderwalze 40 bzw. der Knüllwalze 42 und weisen keinen eigenen Antrieb auf.
[0030] In Förderrichtung 38 der Papierbahn 34 schließt sich an das Knüllwerk 16 das Schneidwerk
18 an, welches ebenfalls als modulare Einheit auf einer eigenen Grundplatte 82 ausgebildet
ist. Die Figuren 7 und 8 zeigen jeweils eine Draufsicht auf das Schneidwerk 18 von
zwei gegenüberliegenden Seiten, wobei Figur 7 das eigentliche Schneidwerk 18 und Figur
8 einen Antrieb 84 des Schneidwerks 18 zeigt. Man erkennt, dass die Förderrichtung
im Schneidwerk 18 gegenüber der Förderrichtung im Knüllwerk 16 in einem Winkel, vorliegend
von ca. 90°, steht.
[0031] Der Antrieb 84 ist als kulissengesteuerter Exzenterantrieb ausgebildet. Der Antrieb
84 umfasst einen wiederum als Stepmotor ausgebildeten Antriebsmotor 86, der auf der
in Figur 7 gezeigten Seite des Schneidwerks 18 angeordnet ist und über drei Zahnräder
88, 90 und 92 und zwei Zahnriemen 94, 96 einen Kulissenexzenter 98 antreibt, der über
einen Zapfen 99 verschieblich in einen Schlitz 101 in einem Pleuel 100 eingreift und
so mit einer Kulissenrolle 102 verbunden ist. Diese wiederum ist mit einem Schlitten
gekoppelt, der in einem in der Gehäuseplatte 82 vorhandenen Längsschlitz 104 linear
geführt und mit einer linear geführten Klemmplatte 106 verbunden ist. Diese ist unterhalb
einer rechteckigen Öffnung 108 in der Gehäuseplatte 82 angeordnet, an deren Oberseite
eine im Betrieb mit der Klemmplatte 106 zusammenwirkende stationäre Gegenfläche 110
vorhanden ist.
[0032] Ferner umfasst das Schneidwerk 18 eine oberhalb von der Öffnung 108 angeordnete Abreißplatte
112 mit einer leicht schräg angestellten und mit Abreiszähnen versehenen Abreißkante
114. Die Abreißplatte 112 ist über zwei seitliche und an der Gehäuseplatte 82 linear
geführte Schubstangen 116 mit einem beweglichen Querträger 118 verbunden, der wiederum
über ein Pleuel 120 mit dem Zahnrad 92 bzw. dem Kulissenexzenter 98 verbunden ist.
Die Schubstangen 116 sind dabei auch Teil der Linearführung der Klemmplatte 106. Die
Abreißplatte 112 ist dabei in einer Ausnehmung 122 geführt (siehe Figur 1).
[0033] Weiterhin - in Förderrichtung 38 der Papierbahn 34 gesehen - schließt sich an das
Schneidwerk 18 der Auswurfschacht 20 an (Figuren 1 bis 3). Der Auswurfschacht 20 weist
im Inneren einen länglichen und vorliegend S-förmig gekrümmten Ausgabekanal 124 (siehe
Figur 1) auf. Die Krümmung K und die Weite W des Ausgabekanals 124 sind so gewählt,
dass eine Person nicht mit den Fingerspitzen einer Hand durch den Ausgabekanal 124
bis zum Schneidwerk 18 vordringen kann.
[0034] In der Nähe des Papierlagers 12ist ein Tastschalter 126 zumindest zum kurzzeitigen
Ein- und Ausschalten der Vorrichtung 10 angeordnet, der mit einer in der Zeichnung
nicht gezeigten Steuerung der Vorrichtung 10 verbunden ist.
[0035] Die Vorrichtung 10 arbeitet folgendermaßen: Die Papierbahn 34 wird bei über die Papiereinfädeleinrichtung
13 eingefädelter Papierbahn 34 durch Einschalten des Antriebsmotors 48 von der Endlospapierrolle
26a durch die Förderwalze 40 mit ihrer Gegenwalze 44 abgezogen. Durch die in Figur
1 im Wesentlichen nach oben gerichtete Zugkraft der Papierbahn 34 auf die Endlospapierrolle
26a hebt diese leicht von der Auflagefläche 30a ab (siehe gestrichelte Kreislinie
128), so dass die Endlospapierrolle 26a im Wesentlichen nur noch auf der Lagerwalze
28a aufliegt und somit mit geringem Widerstand gedreht werden kann. Wird der Antrieb
der Papierbahn 34 unterbrochen, beispielsweise bei einem Papierriss, fällt die Endlospapierrolle
26a auf die Auflagefläche 30a zurück. Durch die erhöhte Reibung zwischen der Auflagefläche
30a und der Endlospapierrolle 26a wird die Drehung der Endlospapierrolle 26a stark
abgebremst. Ein aufgrund der Massenträgheit mögliches Weiterdrehen der Endlospapierrolle
26a wird verhindert oder zumindest stark vermindert.
[0036] Dadurch, dass in der Vorrichtung 10 zwei Endlospapierrollen 26a und 26b im Papierlager
12 gelagert werden können, kann die Vorrichtung 10 vergleichsweise lange betrieben
werden, ohne dass aus einem externen Lager eine neue Endlospapierrolle herangeschafft
werden muss. Ist das Papier der Endlospapierrolle 26a verbraucht, kann darüber hinaus
die Endlospapierrolle 26b sofort verwendet werden, sie muss hierzu nicht aus ihrer
Lagerstelle 25b herausgehoben werden. Dies ist in der Zeichnung durch eine gestrichelte
Linie 130 dargestellt. Möglich ist im Übrigen auch, dass gleichzeitig von beiden Endlospapierrollen
26a und 26b Papier abgezogen wird, also eine doppellagige Papierbahn 34 in der Vorrichtung
10 verarbeitet wird.
[0037] Zum Einführen bzw. Einfädeln der Papierbahn 34 in die Vorrichtung 10, beispielsweise
nach einem Papierriss oder wenn eine neue Endlospapierrolle 26a oder 26b angefangen
wird, dient unter anderem auch der Tastschalter 126. Durch eine Betätigung des Tastschalters
126 wird der Antriebsmotor 48 kurz in Bewegung gesetzt, wodurch das Einfädeln in die
Papiereinfädeleinrichtung 13 erleichtert wird. Durch die Anordnung des Tastschalters
126 direkt in der Nähe der Endlospapierrollen 26a und 26b bzw. der Papiereinfädeleinrichtung
13 wird das Einfädeln erleichtert und beschleunigt, indem der Antriebsmotor 48 bevorzugt
so lange läuft, bis die Papierbahn 34 in der Papiereinfädeleinrichtung 13 geführt
wird. Der Tastschalter 126 kann auch dazu dienen, das Knüllwerk 16 kurz rückwärts
laufen zu lassen, um einen eventuell vorhandenen Papierstau zu entfernen.
[0038] Das Knüllen des Papierschlauchs 34 im Knüllwerk 16 wird in an sich bekannter Weise
durch die mit unterschiedlichen Umdrehungsgeschwindigkeiten drehenden Förderwalze
40 und Knüllwalze 42 und den jeweils mitdrehenden Gegenwalzen 44, 46 erzielt.
[0039] Die gestauchte und geknüllte Papierbahn 34 wird dann dem Schneidwerk 18 zugeführt.
Auf Anforderung des Bedienpersonals wird durch den oben beschriebenen Exzenterantrieb
84 zunächst die Klemmplatte 106 gegen die Gegenfläche 110 bewegt und die geknüllte
Papierbahn 34 hierdurch zwischen Klemmplatte 106 und Gegenfläche 110 verklemmt. Durch
die weitere Drehung des Zahnrads 92 wird die Abreißplatte 112 in den geklemmten und
geknüllten Papierschlauch 34 hinein bewegt und dieser hierdurch getrennt. Durch Weiterdrehen
des Exzenterantriebs 84 ziehen sich die Abreißplatte 112 und danach die Klemmplatte
106 zurück. Eine komplette Klemm- und Abreißsequenz wird durch eine 360°-Drehung des
Zahnrads 92 und des Kulissenexzenters 98 bewirkt.
[0040] Die geknüllte und abgetrennte Papierbahn 34 wird durch die nachfolgende Papierbahn
in den Ausgabekanal 124 des Auswurfschachts 20 hinein bewegt. Die vom Schneidwerk
18 abgetrennten gestauchten Papierbahnen 34 können dann am abragenden Ende des Auswurfschachtes
20 entnommen werden. Durch die langgestreckte S-Form des Auswurfschachtes 20 ist es
unmöglich, mit dem Arm und der Hand beispielsweise bei einem Papierstau in den Auswurfschacht
20 soweit hineinzugreifen, dass die Gefahr besteht, dass die Hand bis in den Bereich
des Schneidwerks 18 gelangt.
1. Vorrichtung (10) zur Herstellung eines Polsterungsprodukts aus Papier, die Vorrichtung
(10) umfassend ein Papierlager (12), in dem eine Endlospapierrolle (26) gelagert ist,
ein in Vorschubrichtung (38) gesehen danach angeordnetes Knüllwerk (16), welches eine
Papierbahn (34) der Endlospapierrolle (26) staucht und/oder knüllt, und ein danach
angeordnetes Schneidwerk (18), dadurch gekennzeichnet, dass das Papierlager (12) mindestens zwei Lagerstellen (25a, 25b) für Endlospapierrollen
(26a, 26b) aufweist, auf denen jeweils eine Endlospapierrolle (26a, 26b) drehbar lagerbar
ist.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Papiereinfädeleinrichtung (13) umfasst, die wahlweise mit jeder der gelagerten
Endlospapierrollen (26a, 26b) koppelbar ist.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Papiereinfädeleinrichtung (13) gleichzeitig mit zwei gelagerten Endlospapierrollen
(26a, 26b) koppelbar ist.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Endlospapierrolle (26a, 26b) ein unterschiedliches Papiermaterial aufweist und/oder
unterschiedlich bedruckt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Papiereinfädeleinrichtung (13) eine oder mehrere drehbare Rollen und/oder Walzen
(32a, 32b) umfasst.
6. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) einen Tastschalter (126) umfasst, der im Bereich des Papierlagers
(12) angeordnet ist und dieser bei einer Betätigung dem Einfädeln der Papierbahn (34)
in die Vorrichtung (10) dient.
7. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Papierlager (12) an einem Fahrgestell (24) der Vorrichtung (10) angeordnet ist.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Papierlager (12) mindestens eine Lagerwalze (28a, 28b) mit einer horizontalen
Drehachse (29a, 29b) und mindestens eine Auflagefläche (30a, 30b) aufweist, und die
Papiereinfädeleinrichtung (13) relativ zu der Auflagefläche (30a, 30b) so angeordnet
ist, dass beim Abfördern der Papierbahn eine von der Auflagefläche (30a, 30b) weg
gerichtete Kraft auf die Endlospapierrolle (26a, 26b) wirkt.
9. Vorrichtung (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die ebene Auflagefläche (30a, 30b) mit einem Material mit hohem Reibungswiderstand
beschichtet ist und/oder aus einem solchen hergestellt ist.