(19)
(11) EP 2 719 638 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.04.2014  Patentblatt  2014/16

(21) Anmeldenummer: 13186809.3

(22) Anmeldetag:  01.10.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 81/36(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 10.10.2012 DE 202012103874 U

(71) Anmelder: Albaad Deutschland GmbH
48607 Ochtrup (DE)

(72) Erfinder:
  • Tenbusch, Wolfgang
    28355 Bremen (DE)
  • Pulina, Dr., Michael
    47807 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Ruschke, Hans Edvard 
Ruschke Madgwick Seide & Kollegen Postfach 86 06 29
81633 München
81633 München (DE)

   


(54) Feuchttuchbehälter mit abgerundetem Standfuß


(57) Es wird ein Behälter für Hygieneartikel vorgeschlagen, wobei der untere Teil des Behälters im Fuß abgerundet und im Querschnitt rund ist. Der Behälter besteht aus einem oberen und einem unteren Behälterteil, wobei der untere Teil wesentlich schwerer ist als der obere Teil. Das Höhenverhältnis des oberen Behälterteils zum unteren Behälterteil beträgt mindestens 2:1. Die Entnahmeöffnung für die Hygieneartikel ist am oberen Ende mittig fixiert.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen Behälter mit Standfuß, der die Entnahme von darin befindlichen Hygieneartikeln mit einer Hand ermöglicht. Insbesondere eignet sich der Behälter für Feuchttücher.

[0002] Feuchte Tücher werden in vielen Bereichen der Hygiene eingesetzt - so auch in der Kinderhygiene, die sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gewandelt hat. Während bis ins 20. Jahrhundert hinein Babys und Kleinkinder noch mit Stoff gewickelt wurden, werden heute überwiegend Einmalwindeln verwendet. Dies resultiert nicht zuletzt aus dem sich anhäufenden Kenntnisstand bezüglich der Bedeutung von Körperhygiene. Der Wickelprozess selbst wurde im Hinblick Qualität der Hygiene einerseits, aber auch im Hinblick auf die Reduzierung der Komplexität andererseits weiterentwickelt. Unter anderem fanden Babyfeuchttücher Einzug in den Alltag vieler Haushalte. Dies entspricht dem Bestreben, stets eine hygienische und schnelle Lösung der Körperreinigung von Babys und Kleinkindern zu ermöglichen.

[0003] Neben der Hygiene in der reinen Anwendung ist auch die Hygiene des angewendeten Produktes selbst in den Fokus gerückt. Dies wird belegt durch die sich stets weiterentwickelnden Verordnungen für Hygieneerzeugnisse innerhalb der EU. Im Segment der Babyfeuchttücher wurden zunehmend Umverpackungen (häufig auch als "Box" bezeichnet) entworfen, die das eigentliche Produkt verstärkt vor äußeren Einflüssen schützen. Im Handel sind derzeit solche Verpackungssysteme im Zusammenhang mit Nachfüllpackungen präsent.

[0004] Die derzeit bekannten und entworfenen Feuchttuchbehälter zeichnen sich alle durch eine gewisse Standfestigkeit aus - d.h. in der Regel durch einen stabilen Verpackungs- bzw. Behälteruntergrund. Die konzeptionelle Idee dieser Behälter besteht daher in der Gestaltung eines bestimmten Designs in Verbindung mit einer hygienischen und einfachen Entnahmemöglichkeit des Produktkerns (bei dem es sich z.B. um ein mit Lotion getränktes Vlies handeln kann).

[0005] Ein Problem dieser herkömmlichen Behälter besteht jedoch im möglichen Anheben, Verschieben und evtl. sogar Umkippen des Behälters bei der Entnahme eines Feuchttuchs, wenn sich der Behälter in einem teilentleerten Zustand befmdet. Dadurch wird aber eine einhändige Entnahme des Produktkerns stark behindert, wenn nicht gar verhindert, was wiederum zu unerwünschten Beeinträchtigungen des Wickelprozesses führt.

[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Feuchttuchbehälter vorzusehen, der auch im teilentleerten Zustand die einhändige Produktentnahme ermöglicht. Darüberhinaus ist es auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Standsystem einer derartigen Verpackung zu verbessern

[0007] Diese Aufgaben werden mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert, die eine derzeit bevorzugte Ausführungsform anhand der Prinzipien der Erfindung zeigen. Dabei zeigt
Fig. 1
eine Aufsicht auf den erfindunsgemäßen Behälter;
Fig. 2
eine Seitenansicht des oberen Behälterelements;
Fig. 3
eine Seitenansicht des unteren Behälterlements.


[0009] Die obengenannten Aufgaben konnten gelöst werden, indem ein Behälter, insbesondere für Feuchttücher, mit einem abgerundeten, beschwerten Standfuß entwickelt wurde. Durch die zusätzliche Gewichtung des unteren Teils des Behälters konnte die Standfestigkeit erhöht werden. Damit im Rahmen der Tuchentnahme - die evtl. schräg zum Standfuß erfolgen und bei herkömmlichen Behältern zur Verschiebung bis hin zum Umfallen des Behälters führen kann - die Bewegungsenergie umgeleitet werden kann, ist der erfindungsgemäße Standfuß abgerundet. Durch die Kombination dieser beiden Effekte (Beschwerung und runde Form) werden eine erhöhte Standfestigkeit und erstmals eine einhändige Tuchentnahme auch im teilentleerten Zustand gewährleistet.

[0010] Damit der erfndungsgemäße Feuchttuchbehälter mit indifferentem Standfuß eine mögliche Platzierung im Schwerpunkt des Behälters einnehmen konnte, wird ein runder Behälter herangezogen. Die Halterung bzw. Einlage für die Feuchttücher kann entweder vertikal oder horizontal im Leerraum des Behälters erfolgen. Für die zusätzlich erforderliche Stabilisierung des Produktkerns ist eine konische Form des oberen Teils des Behälters besonders vorteilhaft.

[0011] Es ist vorteilhaft, im oberen Teil des Behälters und im unteren Teil des Behälters unterschiedliche Materialien einzusetzen. Allgemein wurde festgestellt, dass die Materialdichte des unteren Teils deutlich höher sein sollte als die Materialdichte des oberen Teils. Bedingt durch den erforderlichen Leerraum für die Platzierung der Feuchttücher ist ein minimales Größenverhältnis zwischen oberem und unterem Behälter von 2:1 vorteilhaft.

[0012] Die Entnahme des Produktkerns kann dabei durch die Fixierung einer Dichtlippe am konischen Ende (oben) des oberen Behälterelementes erfolgen. Eine seitliche Entnahmemöglichkeit würde die Symmetrie und die energetische Ableitung der Energie in den Eigenschaften negativ beeinflussen.

[0013] In der Materialwahl zeigten sich Kunststoffe für die Gestaltung des oberen Behälterteils als ideal, da diese Materialgruppe leicht ist und bruchsicher erstellt werden kann. Für den unteren Teil kann z.B. ein Kunststoff mit einer höheren Materialdichte verwendet werden. Darüber hinaus ist auch die Ummantelung des unteren Teils mittels Kunststoff möglich, sofern der Kern des unteren Behälterelements mit einem deutlich schwereren Material befüllt wird. Weitere Materialien, die die erfolgreiche Gestaltung des Feuchttuchsbehälters mit indifferentem Standfuß ermöglichen, sind z.B. Metalle oder Massivholz.

[0014] Die Öffnung zur Nachbefüllung des oberen Behälterabschnitts kann z.B. durch ein Gewinde oder einen Aufsetzmechanismus ausgeführt sein.


Ansprüche

1. Behälter für Hygieneartikel, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Teil des Behälters im Fuß abgerundet und im Querschnitt rund ist.
 
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem oberen und einem unteren Behälterteil besteht, wobei der untere Teil wesentlich schwerer ist als der obere Teil.
 
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Höhenverhältnis des oberen Behälterteils zum unteren Behälterteil mindestens 2:1 beträgt.
 
4. Behälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeöffnung für die Hygieneartikel am oberen Ende mittig fixiert ist.
 
5. Behälter nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass der obere und der untere Behälterteil vollständig voneinander getrennt werden können, um eine vertikale oder horizontale Nachbefüllung zu ermöglichen.
 
6. Behälter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hygieneartikel Feuchttücher, insbesondere Babyfeuchttücher sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht