[0001] Die Erfindung betrifft ein Einsteckschloss nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Einsteckschlösser der in Rede stehenden Art zeichnen sich dadurch aus, dass die Ein-
und Ausfahrbewegung der Falle bewegungsmäßig mit dem Riegel gekoppelt ist, so dass
mit ausgefahrener Falle gleichzeitig auch der Schlossriegel in das zugeordnete Schließblech
eintaucht. Ein Einsteckschloss dieser Art kann, muss jedoch nicht, in der Ausfahrlänge
der Falle über das übliche Maß hinaus verlängert werden, um eine noch größere Einfahrtiefe
in das Schließblech zu erhalten. Solche sogenannten selbstverriegelnden Einsteckschlösser
erfüllen hohe Sicherheitsstandards, weil zugleich mit der Falle auch der Riegel automatisch
in das Schließblech eintaucht, sobald die Tür zugezogen wird.
[0003] Ein Einsteckschloss der vorgenannten Art ist bereits aus der
DE 614 907 A bekannt. Bei dem bekannten Einsteckschloss weist die an der Falle vorgesehene Auslöseeinrichtung
einen schwenkbar gelagerten, federbelasteten Auslösehebel auf. Der Auslösehebel wird
während des Türschließens beim Kontakt zwischen dem Schließblech und dem Fallenkopf
betätigt. Durch diese Betätigung wird unmittelbar die Riegelauslösung ausgelöst. Das
bekannte Einsteckschloss ist manipulationsanfällig, da es ausreicht, den Auslösehebel
manuell geringfügig in den Fallenkopf einzudrücken, um den Riegel auszulösen, bevor
dieser in das Schließblech eintaucht. Gerade beim Einsatz des bekannten Einsteckschlosses
in Schulen kommt es zu einer derartigen ungewollten Manipulation. Ein weiterer Nachteil
des bekannten Einsteckschlosses besteht darin, dass, wenn die Tür mit betätigtem Drücker
geschlossen wird, die Riegelfreigabe nicht ausgelöst werden kann.
[0004] Aus der
DE 197 49 023 A1 und der
DE 298 12 665 U1 gehen jeweils ein Einsteckschloss mit Falle und Riegel hervor, wobei eine Auslöseeinrichtung
in Form einer separaten Hilfsfalle, die außerhalb der jeweiligen Hauptfalle angeordnet
ist, vorgesehen ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Einsteckschloss der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, bei dem die Auslöseeinrichtung einfach ausgebildet ist
und ein sicheres Zusammenwirken mit dem Schließblech gewährleistet.
[0006] Die vorgenannte Aufgabe ist bei einem Einsteckschloss der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die Auslöseeinrichtung einen
axial verschiebbaren Schließblech-Auslösehebel zum Zusammenwirken mit dem Schließblech
und einen Gelenkhebel aufweist, wobei der Schließblech-Auslösehebel bei axialer Verschiebung
aufgrund des Zusammenwirkens mit dem Schließblech eine Verschwenkung des Gelenkhebels
bewirkt und die Verschwenkung des Gelenkhebels zu einer Linearverstellung des Riegel-Auslösehebels
und zum Ausfahren des Riegels führt.
[0007] Anders als beim Stand der Technik wird der Schließblech-Auslösehebel durch das Schließblech
nicht nach unten in den Fallenkopf hineingedrückt, sondern in Richtung des Schlossgehäuses
in einer Ebene verschoben. Statt einer Schwenkbewegung des Schließblech-Auslösehebels
wird dieser bei der Erfindung letztlich axial verschoben. Da sich der Schließblech-Auslösehebel
nur in einer Ebene bewegt, kann es nicht dazu kommen, dass dieser Hebel zu weit über
den Fallenkopf übersteht. Aus der unterschiedlichen Bewegungskinematik des Schließblech-Auslösehebels
beim Stand der Technik und der Erfindung resultiert, dass die axiale Verschiebebewegung
des Schließblech-Auslösehebels letztlich in eine entsprechende Linearbewegung des
zumindest im Wesentlichen im rechten Winkel zur Verschieberichtung des Schließblech-Auslösehebels
verlaufenden Riegel-Auslösehebels umgesetzt wird. Hierzu bedient sich die Erfindung
eines entsprechenden Gelenkhebels, mit dem der Schließblech-Auslösehebel zusammenwirkt.
Durch die Schwenkbewegung des Gelenkhebels ist es dann möglich, die Linearbewegung
des Schließblech-Auslösehebel - im Einbauzustand des Einsteckschlosses ist dies in
der Regel die horizontale Richtung, in einer Linearbewegung in senkrechter Richtung
dazu, die im Einbauzustand in der Regel die vertikale Richtung ist, umzusetzen.
[0008] Um eine störungsfreie Funktion des Schließblech-Auslösehebels beim Zusammenwirken
mit dem Schließblech zu gewährleisten, ist der Schließblech-Auslösehebel in einer
Führung im Fallenkopf der Falle mit einem ersten Hebelabschnitt geführt. Dabei weist
der erste Hebelabschnitt bevorzugt an seinem äußeren Ende eine abstehende Nase zum
Zusammenwirken mit dem Schließblech auf. Vorzugsweise ist es dabei so, dass die Führung
für den ersten Hebelabschnitt so ausgebildet ist, dass der Hebelabschnitt in der Führung
aufgenommen ist und dieser - bis auf die Nase - nicht über dem Riegelkopf übersteht.
Weiterhin weist der Schließblech-Auslösehebel einen vom ersten Hebelabschnitt seitlich
abstehenden zweiten Hebelabschnitt auf, der hinterseitig aus dem Fallenkopf herausgeführt
ist. Vorzugsweise verläuft der zweite Hebelabschnitt im rechten Winkel zum ersten
Hebelabschnitt und liegt in der maximal ausgefahrenen Stellung des Schließblech-Auslosehebel
am gehäuseseitigen Ende des Fallenkopfes an. Der zweite Hebelabschnitt ist dabei zum
Zusammenwirken mit dem Gelenkhebel vorgesehen.
[0009] Um die Linearbewegung des Schließblech-Auslösehebels in der horizontalen Richtung
in eine senkrechte Linearbewegung des Riegel-Auslösehebels umzusetzen, ist bei einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Gelenkhebel
am Fallenhalter der Falle gelenkig gelagert ist und einen ersten Gelenkarm mit einer
geneigten Lauffläche zum Zusammenwirken mit dem zweiten Hebelabschnitt des Schließblech-Auslösehebels
aufweist. Dabei führt dann die geführte Linearbewegung des Schließblech-Auslösehebels
dazu, dass der zweite Hebelabschnitt insbesondere mit seinem Ende entlang der geneigten
Lauffläche des ersten Gelenkarms des Gelenkhebels läuft bzw. bewegt wird und den Gelenkhebel
dabei mit einer hinreichenden Vertikalkomponente entsprechend verschwenkt, um den
Riegel-Auslösehebel linear verstellen zu können. Die Schwenkbewegung und damit der
Vertikalanteil der Schwenkbewegung bestimmt sich letztlich durch den Verschiebeweg
des Schließblech-Auslösehebels einerseits und die Neigung der Lauffläche des Gelenkhebels
andererseits.
[0010] Zur Stützung des Schließblech-Auslösehebels und des Gelenkhebels und auch zur Rückstellung
der betreffenden Hebel sind diese federbelastet. Zur Verringerung der Teilevielfalt
ist dabei bevorzugt nur ein Federelement für beide Hebel vorgesehen. Hierbei kann
es sich insbesondere um eine Schenkelfeder handeln, die zwei Federschenkel aufweist.
Dabei kann einer der Federschenkel auf einen vom ersten Gelenkarm abgewinkelten zweiten
Gelenkarm des Gelenkhebels wirken, so dass der Gelenkhebel in der federbelasteten
Stellung entgegen der Auslöserichtung zur Aktivierung des Riegel-Auslösehebels belastet
wird. Der andere Federschenkel wirkt bevorzugt auf den zweiten Hebelabschnitt des
Schließblech-Auslösehebels und drückt diesen in den Fallenkopf hinein, also entgegen
der Verschieberichtung, die sich beim Verschieben aufgrund des Zusammenwirkens mit
dem Schließblech ergibt.
[0011] Zur Verringerung der Teilevielfalt ist der Fallenkopf mit dem Fallenhalter lösbar
verbindbar und bevorzugt als Wendefallenkopf ausgebildet. Dies bedeutet, dass eine
Änderung der DIN-Richtung vom Verarbeiter vor Ort ohne weiteres möglich ist. Hierdurch
kann das erfindungsgemäße Schloss sowohl für rechts als auch für links angeschlagene
Türen verwendet werden. Es ist lediglich eine Drehung des Fallenkopfes um 180° gegenüber
dem Fallenhalter erforderlich.
[0012] Um im diesen Zusammenhang den Fallenkopf mit dem Fallenhalter in einfacher Weise
verbinden zu können, ist bevorzugt eine Schraubverbindung vorgesehen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform weist die Schraubverbindung zwei Gewindestifte, insbesondere in Form
von Madenschrauben auf, die in den Fallenkopf eingeschraubt werden und zur Verbindung
entsprechender Zungen bzw. Schenkeln des Fallenhalters, die in den Fallenkopf eintauchen,
eingreifen und den Fallenkopf dadurch am Fallenhalter fixieren.
[0013] Im Falle der Ausbildung des Fallenkopfes als Wendefallenkopf ist im Übrigen vorgesehen,
dass der zweite Hebelabschnitt des Schließblech-Auslösehebels zwei in entgegengesetzten
Richtungen weisende Hebelarme aufweist, die bedarfsweise mit dem Gelenkhebel zusammenwirken
können. Ist der Fallenhalter in einer mittigen Ebene des Fallenkopfes mit diesem verbunden,
ist es in diesem Fall so, dass jeder der Hebelarme des zweiten Hebelabschnitts des
Schließblech-Auslösehebels auf einer Seite des Fallenhalters vorgesehen ist Hierdurch
ist es dann auch nach Wenden des Fallenkopfes ohne Weiteres möglich, dass der jeweilige
Hebelarm des zweiten Hebelabschnitts den Gelenkhebel betätigt.
[0014] Um im Falle einer Demontage des Fallenkopfes zur Änderung der Einbaurichtung zu verhindern,
dass sich das Federelement, das auf den Schließblech-Auslösehebel und den Gelenkhebel
wirkt, löst, ist am Fallenhalter ein Vorsprung, insbesondere in Form eines Ansatzdorns,
zur Abstützung des weiteren Federschenkels vorgesehen. Letztlich wird durch diesen
Vorsprung ein Aufspringen der Schenkelfeder vermieden und der Wendevorgang für den
Fallenkopf erleichtert.
[0015] Weiterhin ist am Fallenhalter an der dem Fallenkopf gegenüberliegenden Seite eine
Fallenführung zur Lagerung der Falle im Schlossgehäuse vorgesehen. Bei der Fallenführung
kann es sich um ein separates Bauteil handeln, das rechtwinklig zur Ebene des Fallenhalters
an den Fallenhalter angesetzt und mit diesem verbunden ist. Grundsätzlich ist es aber
auch möglich, dass die Fallenführung einstückig mit dem Fallenhalter ausgebildet ist.
Über die Fallenführung ist dann sichere Bewegung der Falle im Schlossgehäuse gewährleistet.
Dabei versteht es sich dann, dass im Schlossgehäuse auf gegenüberliegenden Seiten
entsprechende Schlitze für darin eingreifende Vorsprünge der Fallenführung vorgesehen
sind.
[0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder
deren Rückbeziehung.
[0017] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Einsteckschlosses unter Weglassung verschiedener Bauteile
der Schlossmechanik,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Falle eines erfindungsgemäßen Einsteckschlosses,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Falle aus Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Falle aus Fig. 2 mit verschobenem Schließblech-Auslösehebel,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Falle aus Fig. 4,
- Fig. 6
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Falle aus Fig. 2,
- Fig. 7
- eine Ansicht einer Falle mit gelöstem Fallenkopf,
- Fig. 8
- eine Darstellung entsprechend Fig. 7 mit montiertem Fallenkopf in der einen Richtung
(DIN-Richtung rechts),
- Fig. 9
- eine Ansicht der Falle mit gelöstem Fallenkopf entsprechend Fig. 7, jedoch mit gewendetem
Fallenkopf,
- Fig. 10
- eine der Fig. 8 entsprechende Ansicht der Falle mit montiertem, gewendeten Fallenkopf
(DIN-Richtung links), und
- Fig. 11-18
- Darstellungen des Einsteckschlosses beim Betätigen der Auslöseeinrichtung.
[0018] In Fig. 1 ist ein Einsteckschloss 1 mit einem Schlossgehäuse 2 unter Weglassung verschiedener
Bauteile der Schlossmechanik dargestellt. Das Schlossgehäuse 2 selbst weist einen
Schlosskasten 3 auf, der an sich im Wesentlichen aus einer Platte bzw. einem Blech
als Schlossboden besteht, auf der bzw. dem die Schlossmechanik aufgebaut ist. Nicht
dargestellt ist eine ebenfalls zum Schlossgehäuse 2 gehörende Schlossdecke, die zum
Verschluss des Schlossgehäuses 2 mit dem Schlosskasten 3 fest verbunden ist. An der
einen Längsseite des Schlossgehäuses 3 ist ein Schlossstulp 4 vorgesehen. Das Einsteckschloss
1 weist weiterhin eine Falle 5 und einen Riegel 6 auf. Die Falle 5 und der Riegel
6 sind miteinander bewegungsmäßig gekoppelt, wobei, wenn die Falle 5 in ein externes
Schließblech S eines Türrahmens fällt und eine an der Falle 5 vorgesehene Auslöseeinrichtung
7 betätigt wird, eine automatische Selbstverriegelung des Riegels 6 erfolgt, der Riegel
6 also ausfährt und in das Schließblech S eintaucht. Dabei ist die Auslöseeinrichtung
7 der Falle 5 derart mit dem Riegel 6 gekoppelt, dass bei Zurücktreiben der Falle
5 in das Schlossgehäuse 2 beim Zusammenwirken mit dem Schließblech S die Auslöseeinrichtung
7 einen Riegel-Auslösehebel 8 betätigt, der den Riegel 6 freigibt, so dass der Riegel
6 anschließend aus dem Schlossgehäuse 2 ausfährt und ebenfalls in das Schließblech
S eingreift. Im Einzelnen wird hierzu auf die Ausführungen zu den Fig. 11 bis 18 verwiesen.
[0019] Vorgesehen ist nun, dass die Auslöseeinrichtung 7 einen axial verschiebbaren Schließblech-Auslösehebel
9 zum Zusammenwirken mit dem Schließblech S und des weiteren einen Gelenkhebel 10
aufweist. Der Schließblech-Auslösehebel 9 ist dabei in axialer Richtung A, d.h. auch
in der Bewegungsrichtung der Falle 5, verschiebbar. Die Axialrichtung A entspricht
im Einbauzustand des Einsteckschlosses 1 der horizontalen Richtung. Die axiale Verschiebung
des Schließblech-Auslösehebels 9 aufgrund des Zusammenwirkens mit dem Schließblech
S bewirkt eine Verschwenkung des Gelenkhebels 10. Die Verschwenkung des Gelenkhebels
10 bewirkt wiederum eine Linearverstellung des Riegel-Auslösehebels 8 in der Richtung
B, die senkrecht zur Axialrichtung A liegt. Im Einbauzustand des Einsteckschlosses
1 entspricht die Richtung B der vertikalen Richtung. Durch die Linearverstellung des
Riegel-Auslösehebels 8 in der Richtung B wird letztlich der Riegel 6 aktiviert, was
zum Ausfahren des Riegels 6 aus dem Schlossgehäuse 2 führt. Der ausgefahrene Zustand
des Riegels 6 ist nicht dargestellt.
[0020] Wie sich insbesondere aus Fig. 6 ergibt, weist der Schließblech-Auslösehebel 9 einen
ersten Hebelabschnitt 11 und einen zweiten Hebelabschnitt 12 auf. Der erste Hebelabschnitt
11 ist in einer Führung 13 im Fallenkopf 14 der Falle 5 geführt. Die Führung 13 selbst
ist schlitzförmig ausgebildet und weist an gegenüberliegenden Seiten jeweils eine
eingeschnittene Nut 15 auf. Die Nuten 15 sind zur Aufnahme eines Sicherungsstiftes
16 vorgesehen, der in das vordere Ende des ersten Hebelabschnitts 11 eingesetzt ist.
Hierzu dient eine entsprechende Bohrung 17. Durch den Sicherungsstift 16 ist eine
lagesichere Anordnung des Schließblech-Auslösehebels 9 im Fallenkopf 14 gewährleistet.
[0021] Im Übrigen weist der erste hebelabschnitt 11 an seinem vorderen Ende eine abstehende
Nase 18 zum Zusammenwirken mit dem Schließblech S auf.
[0022] Der zweite Hebelabschnitt 12 ist im rechten Winkel zum ersten Hebelabschnitt 11 angeordnet.
Der zweite Hebelabschnitt 12 ist aus dem Fallenkopf 14 herausgeführt und liegt in
der maximalen Ausfahrstellung des Schließblech-Auslösehebels 9 zumindest im wesentlichen
an der Rückseite 19 des Fallenkopfes 14 an. Im Übrigen ist der zweite Hebelabschnitt
12 zum Zusammenwirken mit dem Gelenkhebel 10 vorgesehen. Der Gelenkhebel 10 selbst
ist am Fallenhalter 20 der Falle 5 gelenkig gelagert. Hierzu dient ein Lagerbolzen
21, der durch eine Öffnung 22 des Gelenkhebels 10 hindurchgeführt ist und in eine
korrespondierende Öffnung 23 im Fallenhalter 20 eingreift. Der Lagerbolzen 21 kann
mit dem Fallenhalter 20 beispielsweise vernietet sein. Der Gelenkhebel 10 weist einen
ersten Gelenkarm 24 mit einer geneigten Lauffläche 25 zum Zusammenwirken mit dem zweiten
Hebelabschnitt 11 des Schließblech-Auslösehebels 9 auf. Hierauf wird im Einzelnen
noch später eingegangen.
[0023] Bei der dargestellten Ausführungsform sind der Schließblech-Auslösehebel 9 und der
Gelenkhebel 10 über ein gemeinsames Federelement 26 federbelastet. Bei dem Federelement
26 handelt es sich um eine Schenkelfeder mit zwei Federschenkeln 27, 28. Das Federelement
26 ist über einen Lagerbolzen 29 am Fallenhalter 20 gelagert. Der Federschenkel 27
der Schenkelfeder wirkt dabei auf einen vom ersten Gelenkarm 24 des Gelenkhebels 10
abgewinkelten zweiten Gelenkarm 30 und beaufschlagt den Gelenkhebel 10 damit von dem
Riegel-Auslösehebel 8 weg. Der zweite Federschenkel 28 wirkt auf den zweiten Hebelabschnitt
12 des Schließblech-Auslösehebels.
[0024] Die Fig. 6 verdeutlicht weiter, dass der Fallenhalter 20 und der Fallenkopf 14 separate
Bauteile sind. Letztlich ist der Fallenkopf 14 lösbar am Fallenhalter befestigbar.
Wie sich dabei insbesondere aus den Figuren 7 bis 10 ergibt, ist der Fallenkopf 14
als Wendefallenkopf ausgebildet. Hierzu weist der Fallenkopf 14 einen mittigen Aufnahmeschlitz
31 zur Aufnahme des Fallenhalters 20 auf. Der mittige Aufnahmeschlitz 31 befindet
sich in der Mittenebene des Fallenkopfes 14. Der Aufnahmeschlitz 31 ist zur Aufnahme
der vorderen Enden von zwei Schenkeln 32, 33 des Fallenhalters 20 vorgesehen. Die
in den Aufnahmeschlitz 31 eintauchenden Enden der Schenkel 32, 33 werden über zwei
Gewindestifte 34 gesichert. Im Übrigen befindet sich zwischen den beiden Schenkeln
32, 33 eine schlitzförmige Führung 35, in der der erste Hebelabschnitt 11 geführt
wird, wenn der Schließblech-Auslösehebel 9 vom Schließblech axial verschoben wird.
Im Hinblick auf die Ausbildung des Fallenkopfes 14 als Wendefallenkopf weist der zweite
Hebelabschnitt 12 zwei in entgegengesetzte Richtungen weisende Hebelarme 36, 37 auf,
wobei jeder der Hebelarme 36, 37 auf einer Seite des Fallenhalters 20 vorgesehen ist.
Dabei sind die beiden Hebelarme 36, 37 in Art einer Stufe angeordnet, so dass sich
eine unterseitige Anordnung des einen Hebelarms und eine oberseitige Anordnung des
anderen Hebelarms ergibt. Letztlich wird durch diese im Ergebnis S-förmige Ausbildung
des zweiten Hebelabschnitts 12 sichergestellt, dass immer einer der Hebelarme, je
nach Wendestellung des Fallenkopfes 14, zum Zusammenwirken mit dem Gelenkhebel 10
vorgesehen ist.
[0025] Im Hinblick auf die Wendefallenkopffunktion des Fallenkopfes 14 ist im Übrigen am
Fallenhalter 20 ein Ansatzdorn 38 vorgesehen, der zur Abstützung des Federschenkels
28 dient und das Federelement 26 während der Demontage des Fallenkopfes 14 zum Wenden
sichert.
[0026] Schließlich weist die Falle 5 eine am Fallenhalter 20 an der dem Fallenkopf 14 gegenüberliegenden
Seite vorgesehene Fallenführung 39 auf, die zur Sicherung der Lagerung der Falle 5
im Schlossgehäuse 2 dient. Die Fallenführung 39 ist als plattenförmiges Element ausgebildet
und verläuft im rechten Winkel zur Ebene des Fallenhalters 20. Ober- und unterseitig
weist die Fallenführung 20 jeweils einen Vorsprung 40, 41 auf. Zu dem Vorsprüngen
40, 41 korrespondieren entsprechende Führungsschlitze im Schlossgehäuse 2. In Fig.
1 ist im Schlosskasten 3 ein Führungsschlitz 42 für den Vorsprung 41 dargestellt.
[0027] Wie sich aus den Figuren 2 bis 5 ergibt, stellt die Falle 5 eine montierte Baueinheit
dar. Im eingebauten Zustand (Fig. 1) steht der Fallenkopf 14 um das Maß von 12 mm
aus dem Schlossstulp 4 hervor. Die Falle 5 selbst kann zwei Endzustände einnehmen,
zwischen denen die Falle 5 hin und her beweglich ist, nämlich eine Offenstellung,
bei der die Falle 5 zurückgezogen ist, und eine Schließstellung, bei der die Falle
5 vorsteht, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Dabei ist die Falle 5 über ein Federelement
43 federbelastet, das die Falle 5 in die Schließstellung drückt.
[0028] Die Figuren 7 bis 10 verdeutlichen Wendefallenkopffunktion der erfindungsgemäßen
Falle 5. Durch Lösen der beiden Gewindestifte 34 ist es möglich, den Fallenkopf 14
vom Fallenhalter 20 zu trennen. Eine Änderung der DIN-Richtung ist vom Monteur vor
Ort möglich. Zur Sicherung des Federelements 26 dient im abgenommenen Zustand des
Fallenkopfes 14 der Ansatzdorn 38, wie dies die Figuren 7 und 9 veranschaulichen.
Nach Drehung des Fallenkopfes 14 mit dem Schließblech-Auslösehebel 9 wird dieser erneut
auf den Fallenschaft 20 geschoben und anschließend wiederum mit den beiden Gewindestiften
34 gesichert.
Bezugszeichenliste
1 |
Einsteckschloss |
25 |
Lauffläche |
2 |
Schlossgehäuse |
26 |
Federelement |
3 |
Schlosskasten |
27 |
Federschenkel |
4 |
Schlossstulp |
28 |
Federschenkel |
5 |
Falle |
29 |
Lagerbolzen |
6 |
Riegel |
30 |
zweiter Gelenkarm |
7 |
Auslöseeinrichtung |
31 |
Aufnahmeschlitz |
8 |
Riegel-Auslösehebel |
32 |
Schenkel |
9 |
Schließblech-Auslösehebel |
33 |
Schenkel |
10 |
Gelenkhebel |
34 |
Gewindestift |
11 |
erster Hebelabschnitt |
35 |
Führung |
12 |
zweiter Hebelabschnitt |
36 |
Hebelarm |
13 |
Führung |
37 |
Hebelarm |
14 |
Fallenkopf |
38 |
Ansatzdorn |
15 |
Nut |
39 |
Fallenführung |
16 |
Sicherungsstift |
40 |
Vorsprung |
17 |
Bohrung |
41 |
Vorsprung |
18 |
Nase |
42 |
Führungsschlitz |
19 |
Rückseite |
43 |
Federelement |
20 |
Fallenhalter |
|
|
21 |
Lagerbolzen |
A |
Richtung |
22 |
Öffnung |
B |
Richtung |
23 |
Öffnung |
S |
Schließblech |
24 |
erster Gelenkarm |
|
|
1. Einsteckschloss (1) mit einem Schlossgehäuse (2), einer mit einem Schließblech (S)
zusammenwirkenden Falle (5) und einem Riegel (6), wobei an der Falle (5) eine Auslöseeinrichtung
(7) zum Zusammenwirken mit dem Schließblech (S) vorgesehen ist und die Auslöseeinrichtung
(7) mit dem Riegel (6) derart gekoppelt ist, dass beim Zusammenwirken der Auslöseeinrichtung
(7) mit dem Schließblech (S) ein Riegel-Auslösehebel (8) zur Freigabe des Riegels
(6) und zum anschließenden Ausfahren des Riegels (6) aus dem Schlossgehäuse (2) betätigt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslöseeinrichtung (7) einen in Bewegungsrichtung der Falle (5) axial verschiebbaren
Schließblech-Auslösehebel (9) zum Zusammenwirken mit dem Schließblech (S) und einen
Gelenkhebel (10) aufweist, wobei der Schließblech-Auslösehebel (9) bei axialer Verschiebung
aufgrund des Zusammenwirkens mit dem Schließblech (S) eine Verschwenkung des Gelenkhebels
(10) bewirkt und die Verschwenkung des Gelenkhebels (10) zu einer Linearverstellung
des Riegel-Auslösehebels (8) und zum Ausfahren des Riegels (6) führt.
2. Einsteckschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließblech-Auslösehebel (9) einen in einer Führung (13) im Fallenkopf (14)
der Falle (5) geführten ersten Hebelabschnitt (11) mit einer abstehenden Nase (18)
zum Zusammenwirken mit dem Schließblech (S) und einen aus dem Falienkopf (14) herausgeführten,
vom ersten Hebelabschnitt (11) seitlich abstehenden zweiten Hebelabschnitt (12) zum
Zusammenwirken mit dem Gelenkhebel (10) aufweist.
3. Einsteckschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkhebel (10) am Fallenhalter (20) der Falle (5) gelenkig gelagert ist und
einen ersten Gelenkarm (24) mit einer geneigten Lauffläche (25) zum Zusammenwirken
mit dem zweiten Hebelabschnitt (12) des Schließblech-Auslösehebels (9) aufweist.
4. Einsteckschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließblech-Auslösehebel (9) und der Gelenkhebel (10) insbesondere über ein
gemeinsames Federelement (26) federbelastet sind.
5. Einsteckschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Federelement (26) eine zwei Federschenkel (27, 28) aufweisende Schenkelfeder
vorgesehen ist.
6. Einsteckschloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Federschenkel (27) auf einen vom ersten Gelenkarm (24) abgewinkelten zweiten
Gelenkarm (30) des Gelenkhebels (10) wirkt und/oder der weitere Federschenkel (28)
auf den zweiten Hebelabschnitt (12) des Schließblech-Auslösehebels (9) wirkt.
7. Einsteckschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle (5) einen Fallenhalter (20) und einen lösbar mit dem Fallenhalter (20)
verbindbaren Fallenkopf (14) aufweist.
8. Einsteckschloss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallenkopf (14) als Wendefallenkopf ausgebildet ist.
9. Einsteckschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung des Fallenkopfes (14) mit dem Fallenhalter (20) eine Schraubverbindung,
insbesondere über zwei Gewindestifte (34), vorgesehen ist.
10. Einsteckschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebelabschnitt (12) zwei in entgegengesetzten Richtungen weisende Hebelarme
(36, 37) aufweist.
11. Einsteckschloss nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Hebelarme (36, 37) auf einer Seite des Fallenhalters (14) vorgesehen ist.
12. Einsteckschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Fallenhalter (20) ein Vorsprung, insbesondere in Form eines Ansatzdorns (38),
zur Abstützung des weiteren Federschenkels (28) zur Demontage des Fallenkopfes (14)
vorgesehen ist.
13. Einsteckschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Fallenhalter (20) an der dem Fallenkopf (14) gegenüberliegenden Seite eine Fallenführung
(39) zur Lagerung der Falle (5) im Schlossgehäuse (2) vorgesehen ist.