[0001] Die Erfindung betrifft ein Lichtmodul für Kfz-Scheinwerfer nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Im vorliegenden Zusammenhang wird unter einem Lichtmodul die eigentlich Licht aussendende
Einheit verstanden, welche die gewünschte Abstrahllichtverteilung abgibt. Dieses Lichtmodul
kann ein einem Kfz-Scheinwerfer verbaut werden, z.B in einem Scheinwerfergehäuse eingefasst
werden.
[0003] Je nach Anwendungsgebiet soll die Abstrahllichtverteilung bestimmte, oftmals gesetzlich
vorgegebene, charakteristische Intensitätsverläufe aufweisen.
[0004] Von Interesse ist zum einen die Erzeugung einer abgeblendeten Lichtverteilung, welche
sich durch eine abschnittsweise im Wesentlichen horizontal verlaufende Hell-Dunkel-Grenze
auszeichnet. Diese Lichtverteilung weist einen vertikal oben liegenden Dunkelbereich
und einen vertikal unten liegenden Hellbereich aufweist, wobei der Hellbereich von
dem Dunkelbereich durch die Hell-Dunkel-Grenze getrennt ist. Dabei ist insbesondere
eine möglichst intensive Ausleuchtung im Bereich unmittelbar unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze
erwünscht (Abblendlicht-Spot-Lichtverteilung), um eine ausreichende Reichweite zu
erzielen. Außerdem soll eine ausreichende Ausleuchtung des Fahrzeugvorfeldes oder
von Seitenbereichen gewährleistet werden (Grundlicht-Lichtverteilung). Entsprechende
Lichtmodule können als Abblendlicht oder Nebellicht Verwendung finden.
[0005] Ferner soll mit Kfz-Scheinwerfern oftmals eine Fernlicht-Lichtverteilung erzeugt
werden, welche eine hohe Beleuchtungsstärke in einem Bereich oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze
(also im Dunkelbereich der abgeblendeten Lichtverteilung) aufweist. Die Fernlichtverteilung
soll sich möglichst homogen mit der Grundlichtverteilung der abgeblendeten Lichtverteilung
überlagern. Beispielsweise soll ein störendes Streifenmuster am Übergang der verschiedenen
Lichtverteilungen, insbesondere im Bereich der Hell-Dunkel-Grenze vermieden werden.
[0006] Je nach Einsatzgebiet sollen ferner Lichtfunktionen wie Tagfahrlicht, Begrenzungslicht
oder Blinklicht bereitgestellt werden. Hierbei soll meist ein großer Teil der Lichtaustrittsfläche
des Lichtmoduls eine räumlich konstante Leuchtdichte aufweisen, um ein möglichst homogenes
Erscheinungsbild zu erzielen.
[0007] Zur Realisierung der verschiedenen Abstrahllichtverteilungen sind einerseits Projektionssysteme
bekannt. Diese sind meist zweistufige optische Systeme, bei denen Licht einer Lichtquelle
über eine Primäroptik in die Brennebene einer Sekundäroptik gelenkt wird, welche Licht
mit der gewünschten abgestrahlten Lichtverteilung projiziert. Aufgrund des zweistufigen
Aufbaus beanspruchen Projektionssysteme in der Regel viel Bauraum entlang des Strahlengangs.
Außerdem sind Reflexionssysteme bekannt, bei welchen ein Reflektor zur Formung und
Umlenkung des von einer Lichtquelle ausgestrahlten Lichts in die abgestrahlte Lichtverteilung
zum Einsatz kommt. Hierbei sind meist komplex geformte und große Reflektorflächen
erforderlich, um die gewünschte Lichtverteilung zu erzielen.
[0008] Als Lichtquelle für Kfz-Scheinwerfer ist oftmals der Einsatz von LEDs erwünscht,
da diese einen vergleichsweise geringen Energieverbrauch und eine vergleichsweise
hohe Effizienz der Energieumwandlung aufweisen. Hierbei besteht ein Problem darin,
dass nach gegenwärtigem Stand der Technik LEDs meist geringere Lichtströme erzeugen
als Gasentladungslampen oder Halogenlampen. Daher müssen regelmäßig mehrere LED-Lichtquellen
in einem Lichtmodul kombiniert werden, um ausreichend hohe Lichtströme zu erzeugen.
[0009] In der
US 2009/0091944 A1 ist ein Lichtmodul gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben. Dabei laufen
die scheibenartigen Lichtleitabschnitte im Bereich ihrer Lichteinkoppelflächen zusammen.
Dies kann zu Problemen hinsichtlich des der Abwärme der den jeweiligen Lichteinkoppelflächen
zugeordneten Halbleiterlichtquellen führen, da diese nahe benachbart angeordnet werden.
Bei dem beschriebenen Lichtmodul weist ferner jeder Lichtleitabschnitt an seiner Lichtauskoppelfläche
ein massives, zylinderlinsenartiges Endstück auf, welches sich entlang der jeweiligen
Lichtauskoppelfläche erstreckt. Aufgrund der Größe dieser Endstücke müssen die Lichtleitabschnitte
im Bereich ihrer Lichtauskoppelflächen einen Mindestabstand zueinander einhalten.
Das Lichtmodul hat daher einen vergleichsweise großflächigen Lichtaustrittsabschnitt.
Zusätzlich ergibt sich ein erheblicher Materialaufwand.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die genannten Nachteile der bekannten Lichtmodule
zu beheben. Insbesondere soll ein kompaktes Lichtmodul mit Halbleiterlichtquellen
bereitgestellt werden, welches eine hohe optische Effizienz aufweist und welches die
Erzeugung verschiedener Abstrahllichtverteilungen mit einem einzigen Modul erlaubt.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Lichtmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das Lichtmodul umfasst eine Mehrzahl von Halbleiterlichtquellen, beispielsweise Leuchtdioden
(LED) zum Ausstrahlen von Licht, sowie ein Primäroptikelement zur Konzentration des
von den Halbleiterlichtquellen ausgestrahlten Lichts innerhalb von Schnitten senkrecht
zu einer Sagittalebene des Lichtmoduls. Das Primäroptikelement weist eine Mehrzahl
von sich flächig senkrecht zur Sagittalebene erstreckender, scheibenartiger Lichtleitabschnitte
auf. Jeder Lichtleitabschnitt hat eine Lichteinkoppelfläche und eine Lichtauskoppelfläche
und ist zur Lichtleitung unter interner Totalreflexion von der Lichteinkoppelfläche
zur Lichtauskoppelfläche ausgebildet. Interne Totalreflexion tritt auf, wenn ein auf
eine Begrenzungsfläche des Lichtleitabschnitts treffender Lichtstrahl zum Lot auf
die Begrenzungsfläche im Reflexionspunkt einen Winkel bildet, der den Grenzwinkel
der Totalreflexion überschreitet, so dass das Brechungsgesetz (Snellius-Gesetz) keine
reelle Lösung für den Brechungswinkel liefert.
[0012] Bei dem Lichtmodul ist je ein Lichtleitabschnitt einer
[0013] Halbleiterlichtquelle derart zugeordnet, dass das Licht der Halbleiterlichtquelle
durch die jeweilige Lichteinkoppelfläche in den Lichtleitabschnitt eingekoppelt werden
kann. Jeder Lichtleitabschnitt weist eine konvex gekrümmte Hauptreflexionsfläche derart
auf, dass eine jeweils dem Lichtleitabschnitt zugeordnete Primärbrennlinie definiert
ist. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass ein von der Primärbrennlinie ausgehendes,
divergierend auf die Lichteinkoppelfläche treffendes Lichtbündel in ein durch die
Lichtauskoppelfläche tretendes, innerhalb Schnitten senkrecht zur Primärbrennlinie
parallelisiertes Lichtbündel umgeformt werden kann. Die Primärbrennlinien erstrecken
sich jeweils in der und oder parallel zu der Sagittalebene.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Lichtmodul ist ein dem Primäroptikelement im Strahlengang
nachgeordnetes Sekundäroptikelement zur Konzentration von Licht innerhalb von Schnitten
parallel zu der Sagittalebene vorgesehen. Das Sekundäroptikelement ist derart ausgebildet,
dass das durch die Lichtauskoppelflächen der Mehrzahl von Lichtleitabschnitten tretende
Licht innerhalb von Schnitten parallel zu der Sagittalebene konzentriert werden kann.
[0015] Zur Erläuterung der Erfindung ist für das Lichtmodul eine Sagittalebene definiert.
Wird beispielsweise das Lichtmodul in einem Kfz-Scheinwerfer verbaut, so kann die
Sagittalebene die Horizontalebene des Gesamtsystems sein, welche durch eine Hauptabstrahlrichtung
des Lichtmoduls und eine horizontale Achse senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung aufgespannt
wird. Ferner wird im Folgenden auf eine Meridionalebene des Lichtmoduls Bezug genommen.
Hierunter ist diejenige Ebene zu verstehen, welche senkrecht zur Sagittalebene ist
und welche von der Flächennormalen der Sagittalebene und der Hauptabstrahlrichtung
des Lichtmoduls aufgespannt wird. Beispielsweise ist die Meridionalebene diejenige
Vertikalebene, in welcher die Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls verläuft. Die
Angabe der Horizontalen beziehungsweise Vertikalen bezieht sich dabei auf ein Bezugssystem
des Lichtmoduls. Selbstverständlich kann das Lichtmodul als Ganzes auch verkippt und
verdreht verwendet beziehungsweise verbaut werden.
[0016] Unter Konzentration von Licht innerhalb von Schnitten parallel zu einer Ebene wird
im vorliegenden Zusammenhang verstanden, dass ein unter einem Divergenzwinkel in dem
jeweiligen Schnitt divergierendes Lichtbündel in ein Lichtbündel umgeformt wird, welches
innerhalb des jeweiligen Schnittes unter einem geringeren Winkel divergiert, insbesondere
parallelisiert ist ("Kollimierung") oder sogar konvergiert ("Bündelung").
[0017] Das erfindungsgemäße Lichtmodul erlaubt die Integration verschiedener Lichtfunktionen
(z.B. Abblendlicht, Fernlicht) in ein einziges, kompaktes Lichtmodul. Für jeden Lichtleitabschnitt
lassen sich die optischen Eigenschaften, insbesondere die Brennweite des jeweiligen
Lichtleitabschnitts, unabhängig vorgeben. Die Lage der jeweiligen Halbleiterlichtquelle
relativ zu der zugeordneten Primärbrennlinie bestimmt die Eigenschaften des durch
die jeweilige Halbleiterlichtquelle erzeugten Anteils der Abstrahllichtverteilung.
Damit lassen sich mit den unterschiedlichen Lichtleitabschnitten verschiedene Abstrahllichtverteilungen
realisieren. Das erfindungsgemäße Lichtmodul kann daher als Multifunktions-Lichtmodul
ausgelegt werden.
[0018] Die einzelnen Halbleiterlichtquellen sind insbesondere unabhängig voneinander elektrisch
ansteuerbar oder ein- und ausschaltbar. Dadurch können die unterschiedlichen Lichtfunktionen
elektrisch aktiviert und deaktiviert werden (z.B. zuschaltbares Fernlicht oder Tagfahrlicht),
ohne dass hierfür bewegliche mechanische Teile erforderlich sind.
[0019] Die Lichtleitabschnitte sind scheibenartig ausgebildet insofern, als jeder Lichtleitabschnitt
eine flächige Ausdehnung aufweist und eine im Vergleich zu den Abmessungen entlang
der flächigen Ausdehnung geringe Dicke aufweist. Die scheibenartigen Lichtleitabschnitte
erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zu der Sagittalebene. Vorzugsweise verlaufen
die Lichtleitabschnitte nebeneinander. Die genannte Hauptreflexionsfläche wölbt sich
insbesondere ausgehend von der Lichteinkoppelfläche, vorzugsweise entlang des Verlaufs
in Richtung zur Lichtauskoppelfläche, konvex und steht senkrecht auf der Erstreckungsfläche
des Lichtleitabschnitts. Insbesondere verläuft die Hauptreflexionsfläche senkrecht
zur Meridionalebene des Lichtmoduls. Die Hauptreflexionsfläche der Lichtleitabschnitte
weist in Schnitten mit oder parallel zu der Meridionalebene einen konvexen Verlauf,
insbesondere einen parabolischen oder kreissegmentartigen Verlauf auf. Vorzugsweise
ist die Hauptreflexionsfläche als Abschnitt eines zylindrischen Paraboloids ausgebildet,
welcher in Schnitten mit der oder parallel zur Sagittalebene im Wesentlichen krümmungsfrei
ist.
[0020] Das Primäroptikelement definiert eine Primärbrennlinie insofern, als von der Primärbrennlinie
ausgehendes, in einem Schnitt senkrecht zur Primärbrennlinie divergierendes Licht
in ein durch die Lichtauskoppelfläche durchtretendes, zumindest in einer Ebene senkrecht
zur Primärbrennlinie parallelisiertes Lichtbündel umgeformt werden kann. Dazu trägt
insbesondere die konvex gekrümmte Hauptreflexionsfläche bei. Diese ist insbesondere
derart geformt, dass die optischen Wege des Lichts (also die entlang des Lichtweges
aufsummierten Produkte aus durchstrahlter Weglänge und Brechungsindex des jeweils
durchstrahlten Raumbereiches) für sämtliche Lichtwege ausgehend von der Primärbrennlinie
durch den jeweiligen Lichtleitabschnitt zur Lichtauskoppelfläche konstant ist.
[0021] Das erfindungsgemäße Lichtmodul weist insgesamt eine hohe optische Effizienz auf.
Hierzu tragen verschiedene Merkmale bei. Da ein gemeinsames Sekundäroptikelement vorgesehen
ist, kann im Vergleich zu dem bekannten Lichtmodul der eingangs genannten Art Material
eingespart werden und der Lichtaustrittsabschnitt des Lichtmoduls klein ausgeführt
werden. Dies ermöglicht hohe Leuchtdichten. Außerdem ist jeder Halbleiterlichtquelle
eine Lichteinkoppelfläche zugeordnet. Diese kann angepasst ausgebildet sein, so dass
ein hoher Anteil des von der Halbleiterlichtquelle abgestrahlten Lichts aufgenommen
werden kann. Die scheibenartigen Lichtleitabschnitte mit dem gemeinsamen Sekundäroptikelement
ermöglichen einen kompakten Aufbau.
[0022] Vorzugsweise sind die mehreren Lichtleitabschnitte im Bereich der Lichtauskoppelflächen
einstückig miteinander verbunden. Insbesondere erstrecken sich die Lichtleitabschnitte
nebeneinander verlaufend und münden in einen gemeinsamen Auskoppelabschnitt des Primäroptikelements.
An dem Auskoppelabschnitt sind die Lichtauskoppelflächen angeordnet. Der Auskoppelabschnitt
kann eine gemeinsame Lichtauskoppelfläche für sämtliche Lichtleitabschnitte aufweisen.
Die Lichtleitabschnitte sind vorzugsweise einstückig miteinander und gegebenenfalls
mit dem Auskoppelabschnitt verbunden.
[0023] Denkbar ist aber auch, dass die Lichtleitabschnitte nebeneinander verlaufen und die
Lichtauskoppelflächen voneinander beabstandet angeordnet sind. Die Lichtleitabschnitte
müssen nicht einstückig miteinander verbunden sein. Vorzugsweise liegen die Lichtauskoppelflächen
verschiedener Lichtleitabschnitte in einer gemeinsamen, gedachten Ebene.
[0024] Im Bereich der Lichteinkoppelflächen hingegen können die Lichtleitabschnitte voneinander
einen Abstand einhalten. Dadurch können die Halbleiterlichtquellen in genügendem Abstand
angeordnet werden, um eine ausreichende Abfuhr von Abwärme zu gewährleisten.
[0025] Grundsätzlich wird jeder Lichtleitabschnitt von weiteren Lichtleitflächen begrenzt.
Diese stehen insbesondere senkrecht auf der Sagittalebene und bilden insofern die
Seitenflächen des Lichtleitabschnitts, welche den Lichtleitabschnitt entlang seiner
flächigen Ausdehnung begrenzen.
[0026] Die genannten weiteren Lichtleitflächen verlaufen insbesondere derart, dass der Lichtleitabschnitt
in Schnitten senkrecht zur Sagittalebene und zur Meridionalebene eine rechteckige
Form aufweist. Wenn die Seitenflächen hingegen schräg zur Sagittalebene stehen, dann
erhalten Lichtstrahlen bei Totalreflexion an solchen Seitenflächen eine Richtungskomponente
senkrecht zur Sagittalebene. Dies kann je nach Anwendung unerwünscht sein, da dadurch
Lichtstrahlen beispielsweise in den Dunkelbereich einer abgeblendeten Lichtverteilung
gelenkt werden können.
[0027] Die weiteren Lichtleitflächen können derart ausgebildet sein, dass sich der Querschnitt
des Lichtleitabschnitts im Verlauf von der Lichteinkoppelfläche zur Lichtauskoppelfläche
vergrößert. Bei mehrfacher Totalreflexion an den Seitenwänden treffen dann Lichtstrahlen
bei jeder Totalreflexion unter einem geringen Winkel auf die Seitenfläche, als dies
bei der vorhergehenden Totalreflexion der Fall war. Dadurch kann eine Kollimierung
des Lichts erzielt werden. Grundsätzlich ist jedoch auch denkbar, dass die weiteren
Lichtleitflächen derart verlaufen, dass sich der Querschnitt des Lichtleitabschnitts
ausgehend von der Lichteinkoppelfläche zur Lichtauskoppelfläche verringert. Dadurch
kann eine zusätzliche Lichtauffächerung erzielt werden.
[0028] Die genannten weiteren Lichtleitflächen einzelner Lichtleitabschnitte können auch
gekrümmt verlaufen, wobei sie insbesondere senkrecht zur Sagittalebene sind. Der gekrümmte
Verlauf ist insbesondere derart, dass der gesamte Lichtleitabschnitt in Schnitten
parallel zur Sagittalebene gebogen verläuft. Diese Ausgestaltung ist vorteilhaft,
wenn mehrere Lichtleitabschnitte zu einer gemeinsamen Lichtauskoppelfläche oder einem
gemeinsamen Auskoppelabschnitt zusammengeführt werden sollen. Dann können z.B. die
randständigen Lichtleitabschnitte gebogen ausgeführt werden. So kann ein ausreichender
Abstand zwischen den Halbleiterlichtquellen eingehalten werden.
[0029] Der Lichtleitabschnitt kann außerdem (jeweils) eine der gewölbten Hauptreflexionsfläche
gegenüberliegende Gegenreflexionsfläche aufweisen. Die Gegenreflexionsfläche ist im
Wesentlichen eben oder (im Vergleich zur Hauptreflexionsfläche) nur geringfügig gekrümmt
ausgebildet. Die Gegenreflexionsfläche bildet insbesondere eine Schmalseite des scheibenartigen
Lichtleitabschnitts. Durch Reflexion an der Gegenreflexionsfläche erhalten die im
Lichtleitabschnitt geführten Lichtstrahlen nach Reflexion an der Hauptreflexionsfläche
eine Richtungskomponente in Richtung zur Hauptreflexionsfläche. Dies erlaubt es, die
Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls durch eine geeignete Orientierung der Gegenreflexionsfläche
zu verändern.
[0030] Das Sekundäroptikelement ist vorzugsweise derart ausgeformt, dass eine Sekundärbrennlinie
definiert ist. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass ein gedachtes, von der Sekundärbrennlinie
ausgehendes, divergierendes Lichtbündel in ein innerhalb Schnitten senkrecht zur Sekundärbrennlinie
parallelisiertes Lichtbündel umgeformt werden kann. Die Sekundärbrennlinie verläuft
vorzugsweise senkrecht zu einer der oder zu allen Primärbrennlinien. Vorzugsweise
sind Sekundärbrennlinie und Primärbrennlinien senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung
des Lichtmoduls orientiert. Da die Sekundärbrennlinie und die Primärbrennlinien senkrecht
aufeinander stehen, ist die Lichtkonzentration funktional auf zwei im Strahlengang
aufeinanderfolgende Bauteile aufgeteilt. Das Sekundäroptikelement wirkt vorzugsweise
nur zur Lichtkonzentration in Schnitten parallel zur Sagittalebene. Das Primäroptikelement
hingegen ist insbesondere derart ausgebildet, dass eine Lichtkonzentration im Wesentlichen
nur in Schnitten senkrecht zur Sagittalebene beziehungsweise in Schnitten parallel
zur oder in der Meridionalebene erfolgt. Insbesondere bleibt ein das Sekundäroptikelement
durchtretendes Lichtbündel innerhalb von Schnitten senkrecht zur Sagittalebene unbeeinflusst.
[0031] Vorzugsweise liegen die Lichtauskoppelflächen der Lichtleitabschnitte zwischen der
Sekundärbrennlinie und dem Sekundäroptikelement. Insbesondere liegt die Sekundärbrennlinie
entgegen der Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls hinter den Lichtauskoppelflächen.
Bei dieser Ausgestaltung wird ein von der Lichtauskoppelfläche ausgehendes, divergierendes
Lichtbündel nicht parallelisiert, sondern nur eingeengt. Denkbar ist jedoch auch,
dass die Sekundärbrennlinie wenigstens auf einer Lichtauskoppelfläche verläuft.
[0032] Die Hauptreflexionsfläche eines oder aller Lichtleitabschnitte kann jeweils eine
oder mehrere Facetten zur Lichtstreuung aufweisen. Eine Facette wird beispielsweise
durch einen Bereich der Hauptreflexionsfläche gebildet, welcher lokal gegenüber den
umgebenden Bereichen der Hauptreflexionsfläche verkippt, verdreht, vertieft oder erhöht
ist. Insbesondere ist die Facette derart ausgebildet, dass die Hauptreflexionsfläche
im Bereich der Facette einen lokal unstetigen oder geknickten (also nicht stetig differenzierbaren)
Verlauf aufweist. Dadurch kann ein Lichtbündel in eine von den übrigen, durch die
Lichtauskoppelfläche tretenden Lichtbündeln abweichende Richtung gelenkt werden. Beispielsweise
kann ein Lichtbündel gezielt in den Dunkelbereich oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze
gelenkt werden. Mit dieser "Overhead-Beleuchtung" können dann beispielsweise Straßenschilder
ausgeleuchtet werden. Bei entsprechend geringer Ausdehnung der Facette wird nur ein
geringer Anteil des Lichts in den Dunkelbereich gelenkt, so dass ein gefährliches
Blenden von Gegenverkehr vermieden werden kann.
[0033] Jede Halbleiterlichtquelle (insbesondere jeweils umfassend eine oder mehrere LEDs)
weist zumindest eine vorzugsweise ebene Lichtabstrahlfläche auf, welche von wenigstens
einer vorzugsweise gerade verlaufenden Begrenzungskante begrenzt ist. Diese Begrenzungskante
kann auf der Primärbrennlinie des zugeordneten Lichtleitabschnitts verlaufen. Denkbar
ist jedoch auch, dass die Primärbrennlinie des zugeordneten Lichtleitabschnitts durch
die Lichtabstrahlfläche verläuft. Die Begrenzungskante kann eine Kante der optisch
aktiven Halbleiterfläche sein. Denkbar ist jedoch auch, dass eine Blende mit einer
Blendenkante vorgesehen ist, wobei die Blendenkante die genannte Begrenzungskante
der Halbleiterlichtquelle definiert.
[0034] Durch die Lage der Lichtabstrahlfläche und der Begrenzungskante in Bezug auf die
Primärbrennlinie wird die Abstrahllichtverteilung des Lichtmoduls wesentlich beeinflusst.
Verläuft die Begrenzungskante auf der Primärbrennlinie, so weist die durch die Auskoppelfläche
des zugeordneten Lichtleitabschnitts tretende Lichtverteilung eine Hell-Dunkel-Grenze
auf. Diese ergibt sich im Wesentlichen durch Abbildung der Begrenzungskante. Je nachdem,
in welche Richtung sich die Lichtabstrahlfläche ausgehend von der Primärbrennlinie
erstreckt, weist die Abstrahllichtverteilung einen oben liegenden Dunkelbereich (z.B.
für eine Abblendlichtverteilung) oder einen unten liegenden Dunkelbereich (z.B. für
eine Fernlicht-Spot-Lichtverteilung) auf.
[0035] Das erfindungsgemäße Lichtmodul ermöglicht es, für verschiedene Lichtleitabschnitte
unterschiedliche Anordnungen der Halbleiterlichtquelle relativ zur Primärbrennlinie
zu wählen. Dies kann einerseits dadurch geschehen, dass für verschiedene Lichtleitabschnitte
die Primärbrennlinie in unterschiedlichem Abstand zur jeweiligen Lichteinkoppelfläche
verläuft (also unterschiedliche Primärbrennweiten gewählt sind). Andererseits können
die jeweiligen Halbleiterlichtquellen in verschiedenen Abständen zu den zugeordneten
Lichteinkoppelflächen am Lichtmodul angeordnet werden.
[0036] Beispielsweise ist eine erste Halbleiterlichtquelle oder eine erste Gruppe von Halbleiterlichtquellen
jeweils derart angeordnet, dass die Primärbrennlinie des jeweils zugeordneten Lichtleitabschnitts
auf der Begrenzungskante der jeweiligen Lichtabstrahlfläche verläuft. Eine zweite
Halbleiterlichtquelle oder eine zweite Gruppe von Halbleiterlichtquellen kann so angeordnet
sein, dass die Primärbrennlinie durch die Lichtabstrahlflächen verläuft. In diesem
Fall bilden die erste Halbleiterlichtquelle beziehungsweise die erste Gruppe von Halbleiterlichtquellen
beispielsweise eine Abblendlicht-Lichtquelle, wogegen die zweite Halbleiterlichtquelle
beziehungsweise die zweite Gruppe von Halbleiterlichtquellen eine Fernlicht-Lichtquelle
bilden. Die verschiedenen Halbleiterlichtquellen sind vorzugsweise unabhängig voneinander
elektronisch ansteuerbar, so dass beispielsweise Fernlicht wahlweise zugeschaltet
werden kann.
[0037] Die Lichteinkoppelflächen sind vorzugsweise eben ausgebildet und sind gegenüber der
vorzugsweise ebenfalls ebenen Lichtabstrahlfläche derart geneigt, dass zwischen Lichteinkoppelfläche
und Lichtabstrahlfläche ein Abstandsspalt mit einer über den Verlauf der Lichtabstrahlfläche
variierenden Größe gebildet ist. Insbesondere vergrößert sich der Abstandsspalt über
den Verlauf der Lichtabstrahlfläche ausgehend von der Primärbrennlinie stetig. Vorzugsweise
wird ein konischer Abstandsspalt gebildet. Vorteilhaft kann auch ein gewölbter Verlauf
der Lichteinkoppelfläche sein. Ein konkaver Verlauf kann z.B. zur Einkopplung einer
größeren Lichtmenge führen. Eine konvexe Lichteinkoppelfläche kann vorteilhaft sein,
um die Divergenz des Lichtbündels nach Einkopplung zu verringern und um die Eigenschaften
des eingekoppelten Lichtbündels an die numerische Apertur des Lichtleitabschnitts
anzupassen. Denkbar ist jedoch auch, dass die Lichteinkoppelfläche und die Lichtabstrahlfläche
beide eben ausgestaltet sind und sich parallel zueinander erstrecken. Der Abstandsspalt
hat dann konstante Dicke.
[0038] Die Lichtauskoppelflächen der Lichtleitabschnitte erstrecken sich vorzugsweise senkrecht
zur Sagittalebene, insbesondere auch senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls.
Die Lichtauskoppelflächen sind beispielsweise eben ausgebildet und stehen senkrecht
auf der Hauptabstrahlrichtung und der Sagittalebene. Denkbar ist auch, dass die Lichtauskoppelflächen
gewölbt ausgebildet sind, insbesondere konvex gewölbt. Dabei weisen sie beispielsweise
in Schnitten parallel zur Sagittalebene eine konvexe Wölbung auf und sind in Schnitten
senkrecht zur Sagittalebene vorzugsweise krümmungsfrei.
[0039] Das Sekundäroptikelement ist vorzugsweise als Zylinderlinse zur Lichtkonzentration
innerhalb von Schnitten parallel zur Sagittalebene ausgebildet. Die Zylinderlinse
hat in Schnitten in der oder parallel zur Sagittalebene z.B. einen Sammellinsenquerschnitt
und ist in Schnitten senkrecht zur Sagittalebene vorzugsweise krümmungsfrei ausgebildet.
Insofern kann der Zylinderlinse eine Zylinderachse zugeordnet werden, um welche die
Lichtdurchtrittsflächen der Zylinderlinse gewölbt sind. Als Lichtdurchtrittsflächen
werden hier die optisch wirksamen Flächen der Zylinderlinse bezeichnet, durch welche
Licht in die Linse eintritt oder aus ihr hinaustritt.
[0040] Die Zylinderlinse kann auf einer oder auf beiden ihrer Lichtdurchtrittsflächen Streustrukturen
aufweisen. Diese sind bevorzugt walzenartig ausgestaltet, wobei die Walzenachsen der
Streustrukturen parallel zur Zylinderachse der Zylinderlinse verlaufen. Solche Streustrukturen
wirken zwar einer Bündelungswirkung der Zylinderlinse entgegen, führen jedoch zu einer
homogeneren Ausleuchtung des Lichtaustrittsabschnitts.
[0041] Eine besonders einfache Hehrstellung eines kompakten Lichtmoduls wird dadurch ermöglicht,
dass die Zylinderlinse einstückig mit den Lichtleitabschnitten des Primäroptikelements
verbunden ist. Dies ist insbesondere derart realisiert, dass die Lichtauskoppelflächen
der Lichtleitabschnitte mit einer der Lichtdurchtrittsflächen der Zylinderlinse zusammenfallen.
Insofern sind Zylinderlinse und Lichtleitabschnitte über die Lichtauskoppelflächen
und eine Lichtdurchtrittsfläche miteinander einstückig verbunden. Dies ermöglicht
es, die gesamte Optik des Lichtmoduls als ein einziges Formteil auszugestalten.
[0042] Die Lichtleitabschnitte und die Zylinderlinse, sowie gegebenenfalls der gemeinsame
Auskoppelabschnitt des Primäroptikelements können aus Glas oder aus Kunststoff ausgebildet
werden. Geeignete Kunststoffe sind insbesondere organische Gläser, Polycarbonat (PC),
Polymethylmetacrylat (PMMA), Cycloolefin Polymer (COP), Cycloolefin Copolymer (COC),
Polymetacrylmetylimid (PMMI) oder Polysulfon (PSU). Die genannten Kunststoffe können
insbesondere im Spritzgussverfahren verarbeitet werden.
[0043] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Sekundäroptikelement
als Zylinderreflektor ausgebildet ist. Dieser ist insbesondere als Abschnitt oder
Segment eines zylindrischen Hohlspiegels oder eines zylindrischen Parabolspiegels
ausgebildet. Der Zylinderreflektor weist beispielsweise eine (vorzugsweise parabolische)
Krümmung in der Sagittalebene auf und ist in Schnitten senkrecht zur Sagittalebene
insbesondere krümmungsfrei ausgebildet. Da ein Zylinderreflektorlicht nicht nur konzentrieren
oder bündeln kann, sondern auch durch Reflexion umlenken kann, kann mit der genannten
Konstruktion die Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls konstruktiv vorgegeben werden.
Außerdem können beispielsweise die bei Linsen teilweise auftretenden Farbfehler vermieden
werden, welche zu unerwünschten Farbrändern in der Abstrahllichtverteilung des Lichtmoduls
führen können. Der Zylinderreflektor kann Streustrukturen und/oder Facetten aufweisen,
um eine homogenere Abstrahllichtverteilung zu erzielen. Denkbar sind beispielsweise
walzenartige Streustrukturen, deren Walzenachse parallel zur Zylinderachse des
[0044] Zylinderreflektors verläuft.
[0045] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
der Erfindung näher beschrieben und erläutert sind.
[0046] Es zeigen:
- Figur 1
- ein Lichtmodul zur Erläuterung von Geometrie und Gestaltungsmerkmalen;
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßes Lichtmodul in perspektivischer Darstellung;
- Figur 3
- das Lichtmodul aus Figur 2 in einer Draufsicht;
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls in perspektivischer
Darstellung;
- Figur 5
- das Lichtmodul aus Figur 4 in Draufsicht;
- Figur 6
- erläuternde Darstellungen zur Anordnung der Halbleiterlichtquellen;
- Figur 7
- erläuternde Darstellungen zur Anordnung der Halbleiterlichtquellen;
- Figur 8
- Darstellung zur Erläuterung des Strahlengangs in den erfindungsgemäßen Lichtmodulen;
- Fig. 9-Fig. 14
- Darstellungen zu Ausgestaltungen des Primäroptikelements;
- Figur 15
- eine weitere Ausgestaltung für ein erfindungsgemäßes Lichtmodul;
- Figur 16 und 17
- Darstellungen zur Ausgestaltung des Sekundärelements;
- Figur 18
- Darstellung zu einer alternativen Ausgestaltung des Lichtmoduls; und
- Figur 19
- Darstellung einer weiteren Ausgestaltung des Lichtmoduls.
[0047] In der folgenden Beschreibung sind gleiche oder einander entsprechende Bauteile mit
denselben Bezugszeichen versehen.
[0048] Angaben zur räumlichen Lage verschiedener Bauteile werden im Folgenden anhand von
verschiedenen Ebenen im Raum gemacht. Zur Erläuterung der Ebenen zeigt Figur 1 Details
eines Lichtmoduls 10, wobei die gezeigten Gestaltungsmerkmale bei sämtlichen erfindungsgemäßen
Lichtmodulen Anwendung finden können.
[0049] In Figur 1 ist eine Halbleiterlichtquelle 12, ein scheibenartiger Lichtleitabschnitt
14 als Teil eines Primäroptikelements, sowie ein als Zylinderlinse 19 ausgebildetes
Sekundäroptikelement 18 dargestellt.
[0050] Für das Lichtmodul ist eine Hauptabstrahlrichtung 20 definiert, in welche im räumlichen
Mittel die Lichtenergie abgestrahlt wird. Ferner ist eine Sagittalebene 22 definiert,
welche im dargestellten Beispiel durch die Richtung der Horizontalen und die Hauptabstrahlrichtung
20 aufgespannt wird. Ferner ist eine Meridionalebene 24 definiert als diejenige Ebene,
welche sich senkrecht zur Sagittalebene 22 erstreckt und von der Vertikalen sowie
der Hauptabstrahlrichtung 20 aufgespannt wird.
[0051] Im Betrieb des Lichtmoduls 10 kann auf einem Testschirm 26 die Intensitätsverteilung
der Abstrahllichtverteilung 28 beobachtet werden. Der Testschirm 26 erstreckt sich
in Richtung senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung 20 (d.h. sowohl senkrecht zur Sagittalebene
22 als auch zur Meridionalebene 24) und ist vom Lichtmodul 10 in großem Abstand in
Richtung der Hauptabstrahlrichtung 20 angeordnet. Die räumliche Lage von Bereichen
der Abstrahllichtverteilung 28 wird auf dem Testschirm 26 mit Hilfe von vertikalen
und horizontalen Winkelkoordinaten V, H angegeben. Diese Winkelkoordinaten V, H korrespondieren
mit Koordinaten in dem von der Horizontalen und der Vertikalen aufgespannten kartesischen
Koordinatensystem in der Ebene des Testschirms 26.
[0052] Im dargestellten Beispiel weist die Abstrahllichtverteilung 28 eine Hell-Dunkel-Grenze
HDG auf, welche einen vertikal unten liegenden Hellbereich 30 und einen vertikal oben
liegenden Dunkelbereich 32 voneinander trennt. Eine solche Abstrahllichtverteilung
28 findet in Kfz-Scheinwerfern als abgeblendete Lichtverteilung Verwendung.
[0053] In der Figur 1 ist ein LED-Chip der Halbleiterlichtquelle 12 erkennbar, welche darüber
hinaus noch weitere LED-Chips umfassen kann. Der gezeigte LED-Chip der Halbleiterlichtquelle
12 ist an einem Kühlkörper 36 angeordnet, um die Abwärme der LEDs abführen zu können.
[0054] Von dem Primäroptikelement ist nur der scheibenartige Lichtleitabschnitt 14 dargestellt,
welcher sich flächig senkrecht zur Sagittalebene 22 erstreckt. Der Lichtleitabschnitt
14 weist eine senkrecht zu seiner Erstreckungsebene gemessene Dicke auf, welche wesentlich
geringer ist, als die Abmessungen des Lichtleitabschnitts 14 in seiner Erstreckungsebene.
Der Lichtleitabschnitt 14 hat eine der Halbleiterlichtquelle 12 zugewandte Lichteinkoppelfläche
38, durch welche Licht in den Lichtleitabschnitt 14 eingekoppelt werden kann. Das
so eingekoppelte Licht kann in dem Lichtleitabschnitt 14 unter interner Totalreflexion
zu einer Lichtauskoppelfläche 40 geleitet werden, durch welche das Licht aus dem Lichtleitabschnitt
14 austreten kann. Interne Totalreflexion findet dabei insbesondere an einer Hauptreflexionsfläche
42 statt. Im dargestellten Beispiel erstreckt sich die Hauptreflexionsfläche 42 von
der Lichteinkoppelfläche 38 zur Lichtauskoppelfläche 40.
[0055] Die Hauptreflexionsfläche 42 ist derart konvex in Bezug auf die Sagittalebene 22
gewölbt, dass die optischen Eigenschaften des Lichtleitabschnitts 14 durch eine Primärbrennlinie
44 charakterisiert werden können. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass ein gedachtes,
von der Primärbrennlinie in einem Schnitt senkrecht zur Primärbrennlinie 44 divergierendes
Lichtbüschel nach Durchtritt durch die Lichteinkoppelfläche 38 und Totalreflexion
zumindest an der Hauptreflexionsfläche 42 in ein durch die Lichtauskoppelfläche 40
tretendes Lichtbüschel umgelenkt wird, welches in einem Schnitt senkrecht zur Sagittalebene
22 im Wesentlichen aus parallelen Lichtstrahlen besteht. Insofern wirkt der Lichtleitabschnitt
14 kollimierend innerhalb von Schnitten senkrecht zur Sagittalebene 22.
[0056] Das Sekundäroptikelement 18 ist als Zylinderlinse 19 ausgebildet, deren optisch wirksame
Lichtdurchtrittsflächen 46 sich zylindrisch um eine Zylinderachse 48 wölben. In Schnitten
parallel zur Sagittalebene 22 weist die Zylinderlinse 19 jeweils einen Sammellinsenquerschnitt
auf. In Schnitten senkrecht zur Sagittalebene 22 hat die Zylinderlinse 19 vorzugsweise
einen krümmungsfreien Verlauf. Die optischen Eigenschaften der Zylinderlinse 19 werden
unter anderem durch eine Sekundärbrennlinie 50 charakterisiert. Diese zeichnet sich
dadurch aus, dass ein gedachtes, von der Sekundärbrennlinie ausgehendes, in Schnitten
senkrecht zur Sekundärbrennlinie 50 divergierendes Lichtbüschel nach Durchtritt durch
die Zylinderlinse 19 in ein Lichtbüschel umgeformt wird, welches in Schnitten parallel
zur Sagittalebene 22 im Wesentlichen aus parallelen Lichtstrahlen bestehen. Das Sekundäroptikelement
18 wirkt insofern kollimierend innerhalb von Schnitten parallel zur Sagittalebene
22.
[0057] Sekundäroptikelement 18 und Primäroptikelement 16 sind derart zueinander angeordnet,
dass die Sekundärbrennlinie 50 senkrecht zur Primärbrennlinie 44 verläuft. Für sämtliche
erfindungsgemäßen Lichtmodule kann es vorteilhaft sein, wenn die Primärbrennlinie
44 zwischen der Sekundärbrennlinie 50 und dem Sekundäroptikelement 18 verläuft. Die
der Zylinderlinse 19 zugeordnete Brennweite ist z.B. derart groß gewählt, dass die
Sekundärbrennlinie 50 entgegen der Hauptabstrahlrichtung 20 versetzt zur Lichtauskoppelfläche
40 des Lichtleitabschnitts 12 liegt. Das Sekundäroptikelement 18 wirkt daher nicht
kollimierend, sondern engt lediglich Lichtbündel innerhalb von Schnitten parallel
zur Sagittalebene 22 ein. Denkbar ist jedoch auch, für die Zylinderlinse 19 eine kürzere
Brennweite zu wählen, so dass die Sekundärbrennlinie 50 näher an der Zylinderlinse
19 verläuft, z.B. zwischen Primärbrennlinie 44 und Zylinderlinse 19, oder im Bereich
oder auf der Lichtauskoppelfläche 40.
[0058] Im Falle der Figur 1 verläuft die Lichtauskoppelfläche 40 senkrecht zur Sagittalebene
22 und senkrecht zur Meridionalebene 24. Der Lichtleitabschnitt 14 ist im dargestellten
Beispiel spiegelsymmetrisch zur Meridionalebene 24 ausgebildet. Ebenso ist die Zylinderlinse
19 spiegelsymmetrisch bezüglich der Meridionalebene 24. Die Sekundärbrennlinie 50
verläuft in der Meridionalebene 24.
[0059] Zur Erläuterung des Strahlengangs ist in der Figur 1 ein Hauptstrahl 52 skizziert,
welcher nach Durchtritt durch das Sekundäroptikelement 18 entlang der Hauptabstrahlrichtung
20 auf die Hell-Dunkel-Grenze HDG fällt. Der Hauptstrahl 52 verläuft in der Meridionalebene
24. Ausgehend von der Primärbrennlinie 44 tritt der Hauptstrahl 52 durch die Lichteinkoppelfläche
38 in den Lichtleitabschnitt 14, wird an der konvex gewölbten Hauptreflexionsfläche
42 totalreflektiert und tritt durch die Lichtauskoppelfläche 40 aus dem Lichtleitabschnitt
14 aus. Danach verläuft der Hauptstrahl 52 in der Meridionalebene 24 parallel zur
Sagittalebene 22. Da der Hauptstrahl 52 keine Richtungskomponente senkrecht zur Meridionalebene
24 hat, wird sein Verlauf von der Zylinderlinse 19 nicht beeinflusst (im dargestellten
Beispiel). Der Hauptstrahl 52 verläuft daher nach der Zylinderlinse 19 in der Meridionalebene
24 und senkrecht zur Sagittalebene 22 entlang der Hauptabstrahlrichtung 20.
[0060] Die für das Lichtmodul 10 in Figur 1 erläuterten Gestaltungsmerkmale, insbesondere
des Lichtleitabschnitts 14 und des Sekundäroptikelements 18, können für sämtliche
erfindungsgemäßen Lichtmodule Verwendung finden. Ebenso wird zur Erläuterung weiterer
Ausführungsformen der Erfindung auf die gemäß Figur 1 definierte Sagittalebene 22,
die Meridionalebene 24, den Testschirm 26, und die Hauptabstrahlrichtung 20 Bezug
genommen.
[0061] In den Figuren 2 und 3 ist ein erfindungsgemäßes Lichtmodul 60 dargestellt. Das Primäroptikelement
16 des Lichtmoduls 60 umfasst drei Lichtleitabschnitte 14, 14a und 14b, sowie ein
als Zylinderlinse 19 ausgebildetes Sekundäroptikelement 18 in der zu Figur 1 erläuterten
Art.
[0062] Jedem Lichtleitabschnitt 14, 14a, 14b ist ein Substrat 62, 62a, 62b (LED-Chip) als
Halbleiterlichtquelle derart zugeordnet, dass das von dem jeweiligen Substrat 62,
62a, 62b ausgestrahlte Licht durch jeweils zugeordnete Lichteinkoppelflächen in den
jeweiligen Lichtleitabschnitt 14, 14a, 14b eingekoppelt werden kann.
[0063] Die drei Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b verlaufen nebeneinander und erstrecken
sich jeweils senkrecht zu der Sagittalebene 22 (Figur 1). Dabei ist der mittlere Lichtleitabschnitt
14 in der zu Figur 1 erläuterten Art ausgestaltet. Die beiden äußeren Lichtleitabschnitte
14a und 14b verlaufen in Schnitten parallel zur Sagittalebene 22 (Figur 1) gebogen,
was im Folgenden insbesondere zu Figur 12 noch näher erläutert wird.
[0064] Die Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b verlaufen derart, dass sie in einem gemeinsamen
Auskoppelabschnitt 64 des Primäroptikelements 16 münden (Figur 3). Der Auskoppelabschnitt
64 weist eine gemeinsame Lichtauskoppelfläche 66 auf, welche die Lichtauskoppelflächen
40 der Lichtleitabschnitte 14, 14a und 14b im Sinne der Figur 1 umfasst. Denkbar ist
insbesondere, dass der Auskoppelabschnitt 64 einstückig mit den Lichtleitabschnitten
14, 14a, 14b ausgeformt ist.
[0065] Abweichend von der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung ist jedoch auch denkbar,
dass jeder der Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b eine separate Lichtauskoppelfläche
40 in der Art der Figur 1 aufweist, über welche die Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b
in den Auskoppelabschnitt 64 (z.B. in nicht einstückiger Ausformung) münden. Für den
Auskoppelabschnitt 64 können dann beispielsweise Materialien mit anderen optischen
Eigenschaften (z.B. Brechungsindex) als die Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b gewählt
werden. In der Figur 3 ist der Übergang zwischen Lichtleitabschnitten 14, 14a, 14b
und Auskoppelabschnitt 64 durch Linien angedeutet. Es muss sich jedoch nicht um getrennte
Bauteile handeln.
[0066] Wie in Figur 3 erkennbar, ist jedem Lichtleitabschnitt 14, 14a, 14b eine Primärbrennlinie
44, 44a, 44b zugeordnet. Die Primärbrennlinien 44, 44a, 44b verlaufen jeweils in der
Sagittalebene 22 (vergleiche Figur 1). In ihrer Erstreckungsrichtung entlang der Hauptabstrahlrichtung
20 weisen die Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b unterschiedliche Längen auf. Insbesondere
verlaufen die zugeordneten Primärbrennlinien 44, 44a, 44b bei dem Lichtmodul 60 nicht
auf einer gemeinsamen, gedachten Linie. Vielmehr ist die Primärbrennlinie 44 gegenüber
den Primärbrennlinien 44a, 44b in Richtung der Hauptabstrahlrichtung 20 versetzt.
Grundsätzlich kann jeder der Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b derart ausgestaltet
werden, dass sich eine gewünschte Brennweite und damit ein gewünschter Verlauf der
jeweils zugeordneten Primärbrennlinie 44, 44a, 44b ergibt. Insbesondere können unterschiedlichen
Lichtleitabschnitten 14, 14a, 14b unterschiedliche Brennweiten zugeordnet werden,
so dass mit den verschiedenen Lichtleitabschnitten 14, 14a, 14b verschiedene Lichtfunktionen
(Abblendlicht, Fernlicht, Tagfahrlicht) realisiert werden können.
[0067] Ebenso ist es denkbar, dass die Substrate 62, 62a, 62b jeweils in unterschiedlichen
Positionen bezüglich der Primärbrennlinie 44, 44a, 44b ihres jeweils zugeordneten
Lichtleitabschnitts 14, 14a, 14b angeordnet werden.
[0068] Bei dem Lichtmodul 60 wirkt das dem Primäroptikelement 16 im Strahlengang nachgeordnete
Sekundäroptikelement 18 gemeinsam für sämtliche Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b in
der zu Figur 1 erläuterten Weise. Die Sekundärbrennlinie 50 erstreckt sich senkrecht
zu sämtlichen Primärbrennlinien 44, 44a, 44b.
[0069] Im Falle der Figuren 2 und 3 ist das die Mehrzahl an Lichtleitabschnitten 14, 14a,
14b umfassende Primäroptikelement 16 spiegelsymmetrisch zu der Meridionalebene 24
ausgebildet (welche die in Figur 1 erläuterte Lage hat, jedoch in Figur 2 zur besseren
Übersichtlichkeit nicht eingezeichnet ist). Vorzugsweise ist auch die Anordnung und
Ausgestaltung der einzelnen Halbleiterlichtquellen 62, 62a, 62b als Ganzes spiegelsymmetrisch
zu der Meridionalebene 24. Da auch die Zylinderlinse 19 spiegelsymmetrisch zur Meridionalebene
24 ausgebildet ist (vergleiche Figur 1), stellt die Meridionalebene 24 eine Symmetrieebene
des gesamten optischen Systems dar.
[0070] In den Figuren 4 und 5 ist ein Lichtmodul 70 dargestellt. Dieses unterscheidet sich
von dem Lichtmodul 60 dadurch, dass die drei Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b unmittelbar
in das gemeinsame Sekundäroptikelement 18 münden.
[0071] Das Sekundäroptikelement 18 ist als Zylinderlinsenelement 72 ausgebildet, welches
eine Zylinderlinsenfläche 74 aufweist. Die Zylinderlinsenfläche 74 wölbt sich zylindrisch
um eine senkrecht zur Sagittalebene 22 (Fig. 1) und der Hauptabstrahlrichtung 20 verlaufende
Zylinderachse 76. Das Linsenelement 72 weist ferner einen Übergangsabschnitt 78 auf,
in welchen die Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b des Primäroptikelements 16 münden.
[0072] Die Lichtleitabschnitte 14, 14a, 14b sind über ihre Lichtauskoppelflächen 40, 40a,
40b (zur Erläuterung siehe Figur 1) mit dem Übergangsabschnitt 78 des Linsenelements
72 derart verbunden, dass das durch die Lichtauskoppelflächen 40, 40a, 40b hindurch
tretende Licht sich in dem Linsenelement 72 fortpflanzt und beim Durchtritt durch
die Zylinderlinsenfläche 74 gebrochen wird. Aufgrund der zylindrischen Form der Zylinderlinsenfläche
74 kann dem Linsenelement 72 wiederum eine (virtuelle) Primärbrennlinie 50 mit den
vorstehend beschriebenen Eigenschaften zugeordnet werden.
[0073] Das Linsenelement 72 ist über die Lichtauskoppelflächen 40, 40a, 40b einstückig mit
den Lichtleitabschnitten 14, 14a, 14b verbunden. Die Verbindung ist insbesondere derart,
dass sich Lichtstrahlen beim Übergang aus einem Lichtleitabschnitt 14, 14a, 14b durch
die (gedachte) Lichtauskoppelfläche 40, 40a, 40b in das Linsenelement 72 brechungsfrei
fortpflanzen. Die Einheit aus den das Primäroptikelement 60 bildenden Lichtleitabschnitten
14, 14a, 14b und dem das Sekundäroptikelement 18 bildende Linsenelement 72 kann insbesondere
als einstückiges Formteil, beispielsweise im Spritzgussverfahren, aus einem geeigneten
Kunststoff hergestellt werden.
[0074] Denkbar ist auch, ausgehend von dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Lichtmodul
60 eine einstückige Ausführung dadurch zu erzeugen, dass der Auskoppelabschnitt 64
über seine Lichtauskoppelfläche 66 einstückig mit einer Lichtdurchtrittsfläche 46
der Zylinderlinse 19 gemäß den Figuren 2 und 3 verbunden wird.
[0075] Bei den erfindungsgemäßen Lichtmodulen werden die Eigenschaften der Abstrahllichtverteilung
28 wesentlich durch die Anordnung der Halbleiterlichtquelle 12 relativ zur jeweils
zugeordneten Primärbrennlinie 44 bestimmt, was im Folgenden anhand Figur 6 erläutert
wird.
[0076] Als Halbleiterlichtquellen 12, 62 finden vorzugsweise Leuchtdioden (LED) Verwendung,
welche eine ebene Lichtabstrahlfläche 80 aufweisen, die von gerade verlaufenden Begrenzungskanten
82 scharf begrenzt wird. Üblich sind beispielsweise LED mit quadratischen Lichtabstrahlflächen
80 und entsprechenden Begrenzungskanten 82. Vorzugsweise sind mehrere solche LEDs
auf einem gemeinsamen Substrat 62 angeordnet und bilden eine Halbleiterlichtquelle
12.
[0077] In der Figur 6 sind jeweils solche Halbleiterlichtquellen 12 skizziert, wobei drei
mögliche Verläufe für die Primärbrennlinie 44 des zugeordneten Lichtleitabschnitts
14 angedeutet sind, wenn die Halbleiterlichtquelle 12 in einem Lichtmodul der vorliegenden
Art verbaut ist. Dabei ist der Ebene der Lichtabstrahlflächen 80 eine Vorwärtsrichtung
84 (beispielsweise im Wesentlichen in Richtung der Hauptabstrahlrichtung 20) und eine
Rückwärtsrichtung 85 (beispielsweise entgegengesetzt der Hauptabstrahlrichtung 20)
definiert.
[0078] Im Falle der Figur 6a ist die Halbleiterlichtquelle 12 derart angeordnet, dass die
zugeordnete Primärbrennlinie 44 durch die Lichtabstrahlflächen 80 verläuft. Für die
auf einem Testschirm 26 (vgl. Figur 1) beobachtete Abstrahllichtverteilung 28 ergibt
sich das in der Figur 6a rechts neben der Skizze der Halbleiterlichtquelle 12 dargestellte
Beleuchtungsbild.
[0079] Der Lichtleitabschnitt 14 parallelisiert divergierende, von der Primärbrennlinie
44 ausgehende Lichtbündel innerhalb von Schnitten senkrecht zur Primärbrennlinie 14.
Da sich die Lichtabstrahlfläche 80 sowohl in Vorwärtsrichtung 84 als auch in Rückwärtsrichtung
85 ausgehend von der Primärbrennlinie 44 erstreckt, treten durch die Lichtauskoppelflächen
und durch das Sekundäroptikelement 18 sowohl Lichtstrahlen, welche eine Richtungskomponente
nach vertikal oben aufweist, als auch Lichtstrahlen mit einer Richtungskomponente
nach vertikal unten. Daher weist die Abstrahllichtverteilung 28 keine Hell-Dunkel-Grenze
auf, sondern hat die Eigenschaft einer Spot-Lichtverteilung mit Lichtschwerpunkt um
die Hauptabstrahlrichtung (beispielsweise gegeben durch den in Figur 1 erläuterten
Hauptstrahl 52).
[0080] Im Falle der Figur 6b verläuft je eine Begrenzungskante 82 einer Lichtabstrahlfläche
80 auf der Primärbrennlinie 44. Ausgehend von der Primärbrennlinie 44 erstreckt sich
die Lichtabstrahlfläche 80 in Rückwärtsrichtung 85. Die von den genannten Begrenzungskanten
82 ausgehenden Lichtstrahlen werden in Hauptabstrahlrichtung 20 parallelisiert. Dies
führt zu einer Hell-Dunkel-Grenze HDG auf dem Testschirm 26, wie in der Skizze der
Abstrahllichtverteilung 28 rechts neben der Darstellung des Chips 62 in Figur 6b angedeutet.
Die Lichtstrahlen, welche von den sich in Rückwärtsrichtung 85 erstreckenden Lichtabstrahlflächen
ausgehen, weisen nach Durchtritt durch die Lichtauskoppelfläche 40 bzw. durch das
Sekundäroptikelement 18 eine Richtungskomponente nach vertikal unten auf. Daher hat
die Abstrahllichtverteilung 28 einen vertikal unten liegenden Hellbereich 30 und einen
hiervon durch die Hell-Dunkel-Grenze HDG getrennten, vertikal oben liegenden Dunkelbereich
32.
[0081] Im Beispiel der Figur 6c erstreckt sich die Lichtabstrahlfläche 80 ausgehend von
der Primärbrennlinie 44 in Vorwärtsrichtung 84. Dabei verläuft die Primärbrennlinie
44 durch je eine Begrenzungskante 82 der Lichtabstrahlfläche 80. Dementsprechend führen
die von den auf der Primärbrennlinie 44 liegenden Begrenzungskanten 82 ausgehenden
Lichtstrahlen wiederum zu einer scharfen Hell-Dunkel-Grenze HDG, wobei in diesem Fall
der Hellbereich 30 vertikal über dem Dunkelbereich 32 liegt (in Figur 6c rechts skizziert).
[0082] In den Fällen gemäß Figur 6b und Figur 6c wird jeweils eine Begrenzungskante 82,
welche auf der jeweiligen Primärbrennlinie 44 verläuft, als Hell-Dunkel-Grenze der
Abstrahllichtverteilung 28 abgebildet. Die übrige Lichtabstrahlfläche 80 wird über
Lichtleitabschnitt 14 und Sekundäroptikelement 18 in ein entsprechendes Lichtquellenbild
projiziert. Wird die Lichtabstrahlfläche 80 gegenüber der Primärbrennlinie 44 in Vorwärtsrichtung
84 oder Rückwärtsrichtung 85 verschoben, so ändert sich die Lage der genannten Lichtquellenbilder
in vertikaler Richtung auf dem Testschirm 26. Dabei ist der Lichtleitabschnitt 14
vorzugsweise derart ausgebildet, dass sich bei Verschiebung die entlang der vertikalen
Richtung V gemessene Größe der jeweiligen Lichtquellenbilder nicht ändert.
[0083] Da die Eigenschaften der Abstrahllichtverteilung 28 wie erläutert von der Lage der
Halbleiterlichtquelle 12 in Bezug auf die Primärbrennlinie 44 abhängen, kann mit der
erfindungsgemäßen Anordnung auf einfache Weise ein Multifunktions-Lichtmodul realisiert
werden. Hierzu können beispielsweise eine Mehrzahl von Halbleiterlichtquellen 12 vorgesehen
sein, wobei Halbleiterlichtquellen 12 einer erste Gruppe der in der Art der Figur
6b angeordnet sind. Eine zweite Gruppe kann Halbleiterlichtquellen 12 aufweisen, welche
in der Art der Figur 6c angeordnet sind. Dies ist in der Figur 7 skizziert. Die erste
Gruppe von Halbleiterlichtquellen führt dann zu einer Abstrahllichtverteilung mit
einem vertikal unten liegenden Hellbereich, wogegen die zweite Gruppe zu einer Abstrahllichtverteilung
mit einem vertikal oben liegenden Hellbereich führt (vgl. Figur 6). Die genannte erste
Gruppe kann daher eine Abblendlichtverteilung eines Kfz-Scheinwerfers speisen, welche
eine horizontal verlaufende Hell-Dunkel-Grenze aufweist. Die zweite Gruppe kann als
Fernlichtquelle dienen, welche zu einer Ausleuchtung oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze
führt.
[0084] Vorzugsweise sind in dem genannten Beispiel die Halbleiterlichtquellen der ersten
Gruppe unabhängig von den Halbleiterlichtquellen der zweiten Gruppe elektrisch ansteuerbar,
insbesondere an- und ausschaltbar. Dadurch kann beispielsweise die Fernlicht-Lichtverteilung
bei Bedarf zur Abblendlicht-Lichtverteilung zugeschaltet und ausgeblendet werden.
[0085] Um einen möglichst homogenen Übergang zwischen der Fernlicht-Ausleuchtung oberhalb
der Hell-Dunkel-Grenze und der Grundlicht-Lichtverteilung unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze
zu erzielen, können die Lichtabstrahlflächen 80 beispielsweise der zweiten Gruppe
derart verschoben werden, dass die Lichtabstrahlfläche 80 die Primärbrennlinie 44
geringfügig überlappt.
[0086] Für verschiedene Lichtleitabschnitte 14 können bei den erfindungsgemäßen Lichtmodulen
unterschiedliche Anordnungen der zugeordneten Halbleiterlichtquelle 12 in Bezug auf
die jeweilige Primärbrennlinie 44 gewählt werden. Mit verschiedenen Lichtleitabschnitten
14 können daher verschiedene Beiträge zur Abstrahllichtverteilung realisiert werden.
Denkbar ist jedoch auch, einem Lichtleitabschnitt 14 ein Substrat 62 mit einer Mehrzahl
von LEDs mit Lichtabstrahlflächen 80 zuzuordnen, wobei unterschiedliche LEDs unterschiedliche
Positionen bezüglich der Primärbrennlinie 44 ein und desselben Lichtleitabschnitts
14 einnehmen.
[0087] Die optischen Eigenschaften der Lichtleitabschnitte 14 der erfindungsgemäßen Lichtmodule
werden im Folgenden anhand der Figur 8 weiter erläutert. Die Figur 8 zeigt einen Schnitt
durch ein erfindungsgemäßes Lichtmodul (beispielsweise Lichtmodul 60), wobei die Schnittebene
sich senkrecht zur Sagittalebene 22 erstreckt.
[0088] Um die genannten optischen Eigenschaften zu erzielen, ist der Lichtleitabschnitt
14 (insbesondere Hauptreflexionsfläche 42, Lichteinkoppelfläche 38, Lichtauskoppelfläche
40) derart ausgebildet, dass die optischen Wege (in Projektion senkrecht zur Primärbrennlinie
44) für sämtliche, von der Primärbrennlinie 44 ausgehende, durch die Lichteinkoppelfläche
48 tretende und an der Hauptreflexionsfläche 42 totalreflektierte Lichtstrahlen bis
zum Durchtritt durch die Lichtauskoppelfläche 40 (und auch im weiteren Verlauf durch
das Sekundäroptikelement 18) konstant sind. Unter dem optischen Weg durch einen Materialabschnitt
wird dabei in bekannter Weise das Produkt aus dem jeweils zugeordneten Brechungsindex
n
i und dem in dem jeweiligen Materialabschnitt zurückgelegten Weg si verstanden. In
der Figur 8 sind exemplarisch die optischen Wege für drei verschiedene Strahlen in
Ebenen senkrecht zur Primärbrennlinie 44 dargestellt. Ein erster Strahl legt ausgehend
von der Primärbrennlinie 44 einen Weg s1 bis zur Lichteinkoppelfläche 38, einen Weg
s2 in dem Lichtleitabschnitt 14 bis zur Hauptreflexionsfläche 42, nach Totalreflexion
einen Weg s3 durch den Lichtleitabschnitt 14 bis zur Lichtauskoppelfläche 40, nach
Austritt aus dem Lichtleitabschnitt 14 weitere Wegabschnitte s4, s5 (durch das Sekundäroptikelement
18) und s6 zurück. Hierbei ist für die Wegabschnitte s2 und s3 der Brechungsindex
des Lichtleitabschnitts 14 maßgeblich, wogegen die Wegabschnitte s1 und s4 durch Luft
verlaufen. Entsprechend sind zwei weitere Wege (s1', s2', s3', s4', s5', s6' und s1'',
s2", s3", s4", s5", s6") skizziert, welche sich durch die Lage des Punktes der Totalreflexion
an der Hauptreflexionsfläche 42 unterscheiden. Das über die einzelnen Wegabschnitte
aufsummierte Produkt s
i mal n
i ist für die verschiedenen Wege konstant.
[0089] In dem in der Figur 8 dargestellten Beispiel ist der Lichtleitabschnitt 14 in der
Art eines Tortenstückes aus einem parabolischen Zylinderkörper ausgebildet, wobei
die Lichteinkoppelfläche 38 in einem spitzen Winkel mit der Lichtauskoppelfläche 40
zusammenläuft. Im dargestellten Beispiel erstreckt sich die Hauptreflexionsfläche
42 von der Lichteinkoppelfläche 38 bis zur Lichtauskoppelfläche 40. Diese Ausgestaltungen
sind jedoch nicht zwingend. Denkbar ist insbesondere, dass die Lichteinkoppelfläche
38 und die Lichtauskoppelfläche 40 einen rechten Winkel einschließen. Weist der Lichtleitabschnitt
14 weitere Begrenzungsflächen auf, so können Lichteinkoppelfläche 38 und Lichtauskoppelfläche
40 auch parallel verlaufen, wie weiter unten zu Figur 15 näher erläutert.
[0090] Im Beispiel der Figur 8 erstreckt sich die Lichteinkoppelfläche 38 im Wesentlichen
parallel zu einer nicht näher dargestellten Lichtabstrahlfläche der Halbleiterlichtquelle
12 (welche beispielsweise in der zu Figur 6 erläuterten Art ausgestaltet ist). Daher
wird zwischen der Lichteinkoppelfläche 38 und der Lichtabstrahlfläche 80 ein Abstandsspalt
88 gebildet, welcher entlang des Verlaufs der Lichtabstrahlfläche der Halbleiterlichtquelle
12 eine konstante Größe aufweist. Denkbar sind jedoch auch Ausgestaltungen, bei welchen
die Lichteinkoppelfläche 38 unter einem Winkel zur Lichtabstrahlfläche der Halbleiterlichtquelle
12 verläuft und daher der Abstandsspalt 88 eine über den Verlauf der Lichtabstrahlfläche
veränderliche Größe aufweist. Ebenso kann die Lichteinkoppelfläche 38 gewölbt, beispielsweise
konvex oder konkav gekrümmt ausgebildet sein, so dass sich die Größe des Abstandsspaltes
88 über den Verlauf der Lichtabstrahlfläche der Halbleiterlichtquelle 12 verändert.
[0091] In den Figuren 9 bis 14 werden im Folgenden Ausgestaltungen der Lichtleitabschnitte
14 erläutert. Diese können bei sämtlichen Lichtleitabschnitten der erfindungsgemäßen
Lichtmodule Anwendung finden, wobei in den Figuren 9 bis 14 jeweils nur ein einzelner
Lichtleitabschnitt 14 dargestellt ist.
[0092] Wie in Figur 9 verdeutlicht, müssen nicht alle Begrenzungsflächen eines Lichtleitabschnitts
14 optisch wirksam sein. Insbesondere kann der Lichtleitabschnitt 14 in Bereichen
zwischen der Hauptreflexionsfläche 42 und der Lichtauskoppelfläche 40, oder zwischen
Lichteinkoppelfläche 38 und Lichtauskoppelfläche 40 oder zwischen Lichteinkoppelfläche
38 und Hauptreflexionsfläche 42 Abschnitte aufweisen, welche optisch funktionslos
sind, das heißt für die optischen Eigenschaften des Lichtleitabschnitts 14 im Wesentlichen
ohne Bedeutung sind. so kann der Lichtleitabschnitt 14 beispielsweise an den Übergängen
der Lichtauskoppelfläche 40 zur Hauptreflexionsfläche 42 und zur Lichteinkoppelfläche
38 einen flanschartigen Überstand 90 aufweisen. Dieser kann als Befestigungsabschnitt
des Lichtleitabschnitts 14 dienen. Ebenso kann eine positionsgenaue Ausrichtung über
den flanschartigen Überstand 90 erfolgen. Entsprechend kann ein Befestigungs- oder
Positionierungsabschnitt 92 am Übergang zwischen Lichteinkoppelfläche 38 und Hauptreflexionsfläche
42 vorgesehen sein. Die Befestigungs- und Positionierungsabschnitte 90, 92 werden
vorzugsweise während eines Spritzgussschrittes bei der Herstellung des Lichtleitabschnitts
14 einstückig mit diesem ausgeformt.
[0093] Der Lichtleitabschnitt 14 wird von weiteren Lichtleitflächen 94 und 96 begrenzt,
welche senkrecht auf der Sagittalebene 22 (Figur 1) stehen. Die weiteren Lichtleitflächen
94 und 96 bilden insofern große Seitenflächen des sich flächig erstreckenden Lichtleitabschnitts
14, wogegen die Lichteinkoppelfläche 38, die Lichtauskoppelfläche 40 und die Hauptreflexionsfläche
42 schmale Seitenflächen des scheibenartigen Lichtleitabschnitts 14 darstellen. Hinsichtlich
des Lichttransports durch den Lichtleitabschnitt 14 haben die weiteren Lichtleitflächen
94 und 96 die Funktion, Lichtstrahlen mit Richtungskomponenten senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung
20 unter interner Totalreflexion von der Lichteinkoppelfläche 38 zur Lichtauskoppelfläche
40 zu leiten.
[0094] Wie in Figur 10 dargestellt, stehen die weiteren Lichtleitflächen 94 und 96 insbesondere
senkrecht auf der Sagittalebene 22 (Sichtebene in Figur 10) und können zueinander
parallel verlaufen.
[0095] Eine alternative Ausgestaltung ist in Figur 11 gezeigt. Dabei stehen die weiteren
Lichtleitflächen 94 und 96 ebenfalls senkrecht zur Sagittalebene 22 (Sichtebene der
Figur 11), laufen jedoch in Richtung der Hauptabstrahlrichtung 20 auseinander, so
dass sich die in Schnitten senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung 20 bemessene Querschnittsfläche
des Lichtleitabschnitts 14 bei Fortschreiten in Richtung der Hauptabstrahlrichtung
20 stetig vergrößert. Insbesondere sind die weiteren Lichtleitflächen 94 und 96 eben
ausgebildet und schließen miteinander einen in Hauptabstrahlrichtung 20 offenen, spitzen
Winkel ein. Daher hat der Lichtleitabschnitt 14 in Schnitten parallel zur Sagittalebene
22 (Sichtebene der Figur 11) trapezartige Form. Die weiteren Lichtleitflächen 94 und
96 laufen insofern konisch auseinander. Im Beispiel der Figur 11 ist der Lichtleitabschnitt
14 spiegelsymmetrisch zur Meridionalebene 24 ausgebildet. Denkbar ist jedoch auch,
dass der Lichtleitabschnitt 14 in Richtung senkrecht zur Meridionalebene versetzt
angeordnet ist, oder dass die Lichtleitfläche 94 mit der Hauptabstrahlrichtung 20
einen anderen (spitzen) Winkel einschließt, als die weitere Lichtleitfläche 96.
[0096] In Figur 12 ist eine in Schnitten parallel zur Sagittalebene 22 (Sichtebene der Figur
12) gebogene Ausgestaltung des Lichtleitabschnitts 14 dargestellt. Dabei verlaufen
die weiteren Lichtleitflächen 94 und 96 senkrecht auf der Sagittalebene 22, sind jedoch
innerhalb Schnitten parallel zur Sagittalebene 22 gekrümmt. Dabei verlaufen die Lichtleitflächen
94 und 96 insbesondere nicht parallel zueinander, sondern haben einen geringfügig
abweichenden Verlauf derart, dass sich die Querschnittsfläche des Lichtleitabschnitts
14 wiederum bei Fortschreiten in Lichtabstrahlrichtung stetig vergrößert. Ausgehend
von der Darstellung in Figur 11 kann der in Figur 12 gezeigte Lichtleitabschnitt 14
dadurch gewonnen werden, dass anstelle der Meridionalebene 24 als Symmetrieebene für
den Lichtleitabschnitt 14 eine in Schnitten mit der Sagittalebene 22 gekrümmt verlaufende
Führungsfläche 98 gewählt wird, so dass die Spiegelsymmetrie der weiteren Lichtleitflächen
94 und 96 zu der Führungsfläche 98 nur noch für infinitesimal kleine, senkrecht aufeinander
projizierte Flächenstücke der Lichtleitflächen 94 und 96 auf die Führungsfläche 98
gilt. Insofern bildet die Führungsfläche eine neutrale Faser des Lichtleitabschnitts
14.
[0097] Im Beispiel der Figur 12 ist der Lichtleitabschnitt außerdem in Richtung senkrecht
zur Meridionalebene 24 versetzt angeordnet.
[0098] Die in den Figuren 10 bis 12 dargestellten Ausgestaltungen des Lichtleitabschnitts
14 haben gemeinsam, dass der Lichtleitabschnitt 14 in Schnitten senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung
20 (bzw. in Schnitten, welche sowohl senkrecht auf der Meridionalebene 24 als auch
auf der Sagittalebene 22 stehen) im Wesentlichen rechteckige Form aufweist. Bei Totalreflexion
an den weiteren Lichtleitflächen 94 und 96 erhalten Lichtstrahlen daher keine zusätzliche
Richtungskomponente senkrecht zur Sagittalebene 22.
[0099] Die in der Figur 12 dargestellte gebogene Ausgestaltung des Lichtleitabschnitts 14
ist vorteilhaft, wenn mehrere Lichtleitabschnitte 14 nebeneinander angeordnet und
in einem gemeinsamen Auskoppelabschnitt 64 (Figur 2) oder einem gemeinsamen, einstückig
angeformten Sekundäroptikelement 18 (Figur 4) münden sollen.
[0100] Bei den in den Figuren 13 und 14 dargestellten Ausgestaltungen für die Lichtleitabschnitte
14 weist die Hauptreflexionsfläche 42 des Lichtleitabschnitts 14 eine Facette 102
zur gezielten Lichtstreuung auf (Figur 13a). Die Facette 102 ist derart ausgebildet,
dass ein von der Hauptreflexionsfläche 42 im Bereich der Facette 102 reflektierter
Lichtstrahl 104 gezielt in eine von im Umfeld der Facette 102 reflektierten Lichtstrahlen
abweichende Richtung abgelenkt wird. Dadurch kann beispielsweise eine Abstrahllichtverteilung
28 der in Figur 13b gezeigten Art realisiert werden. Diese Abstrahllichtverteilung
28 weist eine Hell-Dunkel-Grenze HDG auf, welche einen vertikal unten liegenden Hellbereich
30 begrenzt (in Darstellung auf einem Testschirm in der zu Figur 1 erläuterten Art).
Die Facette 102 lenkt einen Anteil des von der Halbleiterlichtquelle 12 ausgestrahlten
Lichts gezielt in den dunklen Bereich oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze HDG, was zu
einem mit vergleichsweise schwacher Intensität ausgeleuchteten "Overhead-Bereich"
106 der Abstrahllichtverteilung 28 führt (vergleiche Figur 13b). Diese kann dazu dienen,
Straßenschilder ohne Blendung des Gegenverkehrs auszuleuchten.
[0101] Wie in der Detailansicht der Figur 14 erkennbar, kann die Facette 102 dadurch realisiert
werden, dass ein abgegrenzter Bereich der Hauptreflexionsfläche 42 gegenüber dem umgebenden
Verlauf der Hauptreflexionsfläche 42 um einen Facettenwinkel α verkippt ausgebildet
ist. In der Figur 14 ist der Verlauf der Hauptreflexionsfläche 42' ohne die Facette
102 gestrichelt dargestellt. Der Lichtstrahl 104 wird daher in einen Bereich oberhalb
der Hell-Dunkel-Grenze HDG abgelenkt. Die Facette 102 ist vorzugsweise in dem Sekundäroptikelement
18 zugewandten Randabschnitt des Lichtleitabschnitts 14 angeordnet. Insbesondere ist
denkbar, den Lichtleitabschnitt 14 im Bereich einer Vorderkante der Hauptreflexionsfläche
42 in der Art der Facette 102 auszugestalten.
[0102] In der Figur 15 ist eine weitere Ausgestaltung für den Lichtleitabschnitt 14 beschrieben,
welche die Konstruktion eines Lichtmoduls 110 als weitere Ausführungsform der Erfindung
ermöglicht. Die Figur 15 zeigt eine Schnittdarstellung senkrecht zur Sagittalebene
(vgl. Figur 1). Erkennbar ist ein Lichtleitabschnitt 14, welcher sich in der Meridionalebene
scheibenartig, flächig erstreckt.
[0103] Von den vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen unterscheidet sich der Lichtleitabschnitt
14 dadurch, dass eine der Hauptreflexionsfläche 42 gegenüberliegende Gegenreflexionsfläche
112 vorgesehen ist. Diese ist in ihrem Verlauf in Schnitten parallel zur Meridionalebene
24 (Darstellungsebene der Figur 15) insbesondere eben oder nur geringfügig gekrümmt
ausgebildet. Hinsichtlich der Ausgestaltung der weiteren Seitenflächen des Lichtleitabschnitts
14 wird auf die Erläuterungen zu den Figuren 8 bis 14 verwiesen.
[0104] Die Gegenreflexionsfläche 112 ist der Hauptreflexionsfläche 42 im Strahlengang nachgeordnet.
Die Gegenreflexionsfläche 112 hat die Funktion, einen in dem Lichtleitabschnitt 14
geführten Lichtstrahl nach Totalreflexion an der Hauptreflexionsfläche 42 ein weiteres
Mal durch Totalreflexion in Schnitten senkrecht zur Sagittalebene umzulenken. Durch
Vorgabe der Orientierung der Gegenreflexionsfläche 112 kann daher die Vorzugsrichtung
der den Lichtleitabschnitt 14 durch die Lichtauskoppelfläche 40 verlassenden Lichtstrahlen
vorgegeben werden. Im dargestellten Beispiel ist die Lichtauskoppelfläche 40 abweichend
von den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung parallel zur Lichteinkoppelfläche
38 orientiert. Dementsprechend hat das Lichtmodul 110 eine um nahezu 90° gedrehte
Hauptabstrahlrichtung 20. Eine solche Konstruktion kann beispielsweise vorteilhaft
sein, wenn zum Beispiel aus Platzgründen die Orientierung des Kühlkörpers 36 gegenüber
den vorstehend erläuterten Ausführungsformen abgeändert werden muss.
[0105] Die Figur 16 zeigt eine weitere Ausgestaltung für ein als Zylinderlinse 19 ausgebildetes
Sekundäroptikelement 18, wie es bei sämtlichen erfindungsgemäßen Lichtmodulen zum
Einsatz kommen kann. Die Zylinderlinse 19 weist an ihrer dem Primäroptikelement 16
(insbesondere den Lichtleitabschnitten 14) zugewandten Lichtdurchtrittsfläche 46 walzenartige
Streustrukturen 116 auf, welche in der Detailansicht gemäß Figur 16b näher veranschaulicht
sind. Im Bereich der walzenartigen Streustrukturen 116 wölbt sich die Lichtdurchtrittsfläche
46 jeweils zylindrisch um eine nicht näher dargestellte Walzenachse, welche vorzugsweise
parallel zu der Zylinderachse 48 der Zylinderlinse 19 (vgl. Figur 1) verläuft. Dadurch
werden einzelne Lichtstrahlen entgegen der insgesamt konzentrierenden Wirkung in Schnitten
parallel zur Sagittalebene gestreut, was zu einer besseren Homogenität der Abstrahllichtverteilung
des Lichtmoduls führen kann.
[0106] Figur 17 zeigt eine Ausgestaltung, bei der das Sekundäroptikelement 18 von einem
an den Lichtleitabschnitt 14 einstückig angeformten Lichtaustrittsabschnitt mit einer
sich zylindrisch wölbenden Zylinderlinsenfläche gebildet wird.
[0107] Bei den erfindungsgemäßen Lichtmodulen ist es grundsätzlich möglich, dass das gemeinsame
Sekundäroptikelement 18 von einem Zylinderreflektor 120 gebildet wird. Dies ist in
Figur 18 dargestellt. Der Zylinderreflektor 120 ist als Segment eines zylindrischen
Hohlspiegels ausgebildet, welcher in der Sagittalebene 22 (Darstellungsebene der Figur
18) einen abschnittsweise parabolischen Verlauf aufweist. Daher kann dem Zylinderreflektor
120 eine senkrecht zur Sagittalebene 22 verlaufende Sekundärbrennlinie 50 zugeordnet
werden, welche sich in der Figur 18 senkrecht zur Zeichenebene erstreckt. Zusätzlich
zur kollimierenden Wirkung für von der Sekundärbrennlinie 50 ausgehende, divergierende
Lichtbüschel innerhalb von Schnitten parallel zur Sagittalebene lenkt der Zylinderreflektor
die die Lichtleitabschnitte 14 verlassenden Lichtstrahlen um. Daher kann durch geeignete
Orientierung des Zylinderreflektors 120 die Hauptabstrahlrichtung 20 des Lichtmoduls
vorgegeben werden.
[0108] Figur 19 zeigt eine weitere Ausgestaltung für die Lichtleitabschnitte 14, welche
ebenfalls bei sämtlichen erfindungsgemäßen Lichtmodulen Anwendung finden kann. Die
Lichtauskoppelfläche 40 eines Lichtleitabschnitts 14 kann walzenartige Streustrukturen
124 aufweisen, welche in der Detailansicht der Figur 19b für die Anordnung gemäß Figur
19a erkennbar sind. Im Bereich einer Streustruktur 124 weist die Lichtauskoppelfläche
40 in Schnitten parallel zur Sagittalebene 22 (Darstellungsebene der Figur 19) einen
konvex gekrümmten, insbesondere zylindrischen oder parabolischen Verlauf auf. Insofern
krümmt sich die Lichtauskoppelfläche 40 im Bereich einer Streustruktur 124 jeweils
um eine nicht näher dargestellte Walzenachse, welche senkrecht zur Sagittalebene 22
orientiert ist. Dies führt zu einer Streuung von Lichtstrahlen in Schnitten parallel
zur Sagittalebene 22 und damit zu einer Homogenisierung der Abstrahllichtverteilung.
Im Beispiel der Figur 19 weist der Lichtleitabschnitt 14 sich senkrecht zur Sagittalebene
22 erstreckende weitere Lichtleitflächen 94 und 96 auf, welche in Richtung der Hauptabstrahlrichtung
20 auseinanderlaufen. Dies trägt zu einer Kollimierung des in dem Lichtleitabschnitt
14 geführten Lichts in Schnitten parallel zur Sagittalebene 22 bei.
1. Lichtmodul (60, 70, 110) für eine Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs, umfassend
- eine Mehrzahl von Halbleiterlichtquellen (12, 62, 62a, 62b) zum Ausstrahlen von
Licht,
- ein Primäroptikelement (16) zur Konzentration des von den Halbleiterlichtquellen
(12, 62, 62a, 62b) ausgestrahlten Lichts innerhalb von Schnitten senkrecht zu einer
Sagittalebene (22) des Lichtmoduls (60, 70, 110), wobei das Primäroptikelement (16)
eine Mehrzahl sich flächig senkrecht zur Sagittalebene (22) erstreckender, scheibenartiger
Lichtleitabschnitte (14, 14a, 14b) aufweist, wobei jeder Lichtleitabschnitt (14, 14a,
14b) eine Lichteinkoppelfläche (38) und eine
Lichtauskoppelfläche (40) aufweist und zur Lichtleitung unter interner Totalreflexion
von der Lichteinkoppelfläche (38) zur Lichtauskoppelfläche (40) ausgebildet ist, wobei
je ein Lichtleitabschnitt (14, 14a, 14b) einer Halbleiterlichtquelle (12, 62, 62a,
62b) derart zugeordnet ist, dass Licht der Halbleiterlichtquelle (12, 62, 62a, 62b)
durch die jeweilige Lichteinkoppelfläche (38) in den Lichtleitabschnitt (14, 14a,
14b) eingekoppelt werden kann, wobei jeder Lichtleitabschnitt(14, 14a, 14b) eine konvex
gekrümmte Hauptreflexionsfläche (42) derart aufweist, dass eine jeweils dem Lichtleitabschnitt
(14, 14a, 14b) zugeordnete Primärbrennlinie (44) definiert ist, wobei sich die Primärbrennlinie
(44) in oder parallel zur Sagittalebene (22) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
das ein gemeinsames, dem Primäroptikelement (16) im Strahlengang nachgeordnetes Sekundäroptikelement
(18, 19, 120) vorgesehen ist, welches derart ausgebildet ist, dass das durch die Lichtauskoppelflächen
(40) tretende Licht innerhalb von Schnitten parallel zu der Sagittalebene (22) konzentriert
werden kann.
2. Lichtmodul (60) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lichtleitabschnitte nebeneinander verlaufend erstrecken und in einem gemeinsamen
Auskoppelabschnitt (64) des Primäroptikelements (16) münden, an dem die Lichtauskoppelflächen
(66, 40) angeordnet sind.
3. Lichtmodul (60, 70, 110) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptikelement (18, 19, 120) derart ausgebildet ist, dass eine Sekundärbrennlinie
(50) definiert ist, wobei die Sekundärbrennlinie (50) senkrecht zu den Primärbrennlinien
(44) verläuft.
4. Lichtmodul (60, 70, 110) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptikelement (18, 19, 120) derart ausgebildet ist, dass die die Lichtauskoppelflächen
(40, 66) zwischen der Sekundärbrennlinie (50) und dem Sekundäroptikelement (18, 19,
120) liegen.
5. Lichtmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptreflexionsfläche (42) eine Facette (102) zur Lichtstreuung aufweist.
6. Lichtmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Halbleiterlichtquelle (12, 62) eine insbesondere ebene Lichtabstrahlfläche (80)
aufweist, welche von wenigstens einer insbesondere gerade verlaufenden Begrenzungskante
(82) begrenzt ist, wobei die Begrenzungskante (82) auf der Primärbrennlinie (44) des
zugeordneten Lichtleitabschnitts verläuft, oder die Primärbrennlinie (44) des zugeordneten
Lichtleitabschnitts (14, 14a, 14b) durch die Lichtabstrahlfläche (80) verläuft.
7. Lichtmodul nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichteinkoppelfläche (38) eben ausgebildet ist und gegenüber der Lichtabstrahlfläche
(80) derart geneigt ist, dass ein Abstandsspalt (88) mit einer über den Verlauf der
Lichtabstrahlfläche (80) variierenden Größe gebildet wird.
8. Lichtmodul (60, 70) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lichtauskoppelflächen (40) senkrecht zur Sagittalebene (22) erstrecken,
insbesondere auch senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung (20) des Lichtmoduls (60, 70).
9. Lichtmodul (60, 70, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundäroptikelement (18) als Zylinderlinse (19) zur Lichtkonzentration innerhalb
von Schnitten in oder parallel zur Sagittalebene (22) ausgebildet ist.
10. Lichtmodul (70) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderlinse (19) einstückig mit den Lichtleitabschnitten (14, 14a, 14b) ausgebildet
ist.