[0001] Die Erfindung betrifft einen Zwangsmischer zum Mischen von flüssigen, pulverförmigen
und/oder körnigen Komponenten, wie beispielsweise Betonmischungen, sowie die Verwendung
von Lufteinlässen, insbesondere zum Reinigen eines solchen Zwangsmischers.
[0002] Ein Zwangsmischer der genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 1 116 195 B oder der
EP 1 121 193 B1 bekannt. Die in diesen Druckschriften beschriebenen Mischer weisen jeweils einen
Mischbehälter auf, entlang dessen Mittelachse ein inneres Rührwerk montiert ist, welches
in Form einer Schnecke ausgebildet ist. Darüber hinaus ist noch jeweils ein äußeres
Rührwerk vorhanden, welches eine randseitige Durchmischung des zu mischenden Materials
durchführt und mit Wänden des Mischbehälters in Kontakt stehen kann bzw. in die Nähe
der Wände heranreichen kann.
[0003] Für gewöhnlich werden derartige Zwangsmischer nach ihrer Benutzung mit Hochdruckreinigern
oder unter Zuhilfenahme eines Wasserschlauchs gesäubert. Insbesondere beim Einsatz
des Zwangsmischers zum Mischen von Beton kommt es jedoch vor, dass gerade an dem Mischwerkzeug
des inneren Rührwerks Betonklumpen haften bleiben, wobei es in einem solchen Fall
häufig notwendig ist, diese Verunreinigungen manuell mittels Hämmern und Meißeln zu
entfernen. Diese Art der Reinigung ist jedoch sehr zeit- und arbeitsaufwändig. Die
Entfernung der genannten Verschmutzungen ist somit mit einem verhältnismäßig hohen
Zeitaufwand und dem Einsatz verschiedener Hilfsmittel verbunden.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Zwangsmischer der eingangs genannten
Art bereitzustellen, bei dem der Reinigungsaufwand beträchtlich verringert werden
kann. Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung, die Verwendung einer geeigneten
Reinigungsvorrichtung für den Zwangsmischer aufzuzeigen.
[0005] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Zwangsmischer nach den Ansprüchen
1 und 3 sowie eine Verwendung nach Anspruch 10 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Ein Zwangsmischer zum Mischen von Komponenten gemäß den Ausführungsformen der Erfindung
weist einen Mischbehälter auf, wobei entlang einer Achse des Mischbehälters ein Rührwerk
ausgebildet ist, welches eine Welle mit daran angebrachten Mischflügeln umfasst, wobei
mindestens ein Lufteinlass, vorzugsweise mehrere Lufteinlässe, wie z.B. Luftdüsen
an die Welle gekoppelt sind, die zur Einspeisung von Luft in den Mischbehälter ausgelegt
sind.
[0007] Was den Ausdruck "Mischflügel" betrifft, wie er im Rahmen der Erfindung verwendet
wird, so soll er jede Art von Mischwerkzeug umfassen, welches dazu geeignet ist, den
zu mischenden Komponenten eine Relativbewegung zu erteilen. Dabei ist die spezielle
Form der Mischflügel nicht ausschlaggebend. So können beispielsweise Mischflügel in
Schaufelform, als Wendeln oder in Form von Scharen eingesetzt werden.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Zwangsmischer erfüllt die Welle des Rührwerks zwei Funktionen:
Zum einen wird das in dem Mischbehälter vorhandene Material vermischt, wenn die Welle
des Mischbehälters sich um die eigene Achse dreht, wie dies bei derartigen Mischern
üblich ist, wobei sie die Mischflügel ebenfalls zu einer Rotationsbewegung um diese
Achse mitführt werden. Darüber hinaus kann über die Welle jedoch durch daran vorgesehene
Lufteinlässe, Luft in den Mischbehälter bzw. in das zu mischende Material eingebracht
werden. Die Luftzufuhr ist dabei vorzugsweise vom Benutzer unabhängig von der Rotationsbewegung
der Welle steuerbar. Auch der Zeitpunkt sowie die Dauer des Zuschaltens der Lufteinspeisevorrichtung
können dabei vom Benutzer je nach Reinigungsbedarf gewählt werden.
[0009] Um die Reinigungseffizienz zu erhöhen, wird in den mit Wasser befüllten Mischbehälter,
Luft eingebracht. Die entstehenden Luftblasen bewirken je nach deren Größe und Menge
Verwirbelungen und Turbulenzen des Wassers und der Zuschläge, was vor allem entlang
der Innenseite des Gehäuses und am Rührwerk zu höheren Strömungsgeschwindigkeiten
führt, wodurch Verunreinigungen "mitgerissen" werden. Zusätzlich kann das innere Rührwerk
bei der Reinigung vorwärts und rückwärts laufen, was eine weitere Verbesserung der
Reinigungswirkung mit sich bringt.
[0010] Des Weiteren kann die Lufteinspeisung aber auch erfolgen, wenn der Mischbehälter
mit einem Mischmaterial befüllt ist. So ist es beispielsweise bei der Erzeugung von
Leichtbeton möglich, beliebige Mengen an Luft in das zu vermischende Material einzubringen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Welle als eine Hohlwelle ausgebildet,
wobei die Lufteinspeisevorrichtung im Inneren der Hohlwelle vorgesehen ist. Dies hat
den Vorteil, dass die Lufteinspeisevorrichtung neben den für das Mischen notwendigen
Komponenten des Rührwerks keinen zusätzlichen Platz im Inneren des Mischbehälters
beansprucht. Die Verbindung der Lufteinspeisevorrichtung nach außen kann bei dieser
Ausgestaltung beispielsweise mittels einer Drehdurchführung verwirklicht werden.
[0012] Wie dies bekannt ist, werden derartige Durchführungen allgemein für die Übertragung
von Medien zwischen feststehenden und rotierenden Maschinenteilen eingesetzt.
[0013] Die Lufteinlässe sind vorzugsweise am unteren Ende der Welle vorgesehen. Sie können
sich aber auch entlang der gesamten Höhe oder Teilbereichen der Welle erstrecken.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn den Lufteinlässen ein so genannter Ausströmerstein
vorgeschaltet ist. Je nach Art und Beschaffenheit des Ausströmersteins kann die Luftblasengröße
entsprechend variiert und so eine homogene Durchmischung erzielt werden.
[0014] Es ist auch möglich, dass die Lufteinlässe ausschließlich oder zusätzlich entlang
der Innenseite des Gehäusemantels angeordnet sind, um Luft von außen in den Mischbehälter
einzuspeisen.
[0015] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Lufteinspeisevorrichtung
eine Steuereinrichtung auf, wobei der Luftdurchsatz, von einem Benutzer einstellbar
ist. Auf diese Weise ist es für den Benutzer möglich, die Menge an einzubringender
Luft je nach Art der Benutzung und/oder Art des verwendeten Mischmaterials einzustellen.
Was die Steuereinrichtung betrifft, so kann diese in die Steuerung für den Mischbetrieb
des Zwangsmischers integriert sein.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Steuerung so ausgebildet, dass die Lufteinspeisevorrichtung
im Intervallbetrieb angesteuert wird. Dies bedeutet, dass sich die Lufteinspeisevorrichtung,
wenn ein Ansteuerungsmodus für den Intervallbetrieb vom Benutzer ausgewählt wird,
nach einem vordefinierten Zeitintervall jeweils ein- bzw. ausschaltet. Dieser Ansteuerungsmodus
kann insbesondere bei der Optimierung des Reinigungs- bzw. Mischvorgangs von Vorteil
sein.
[0017] Soll dem Mischmaterial keine zusätzliche Luft zugeführt werden, wird während des
Mischvorgangs keine Luft eingedüst.
[0018] Die Luftzufuhr über die Luftzuleitung kann beispielsweise mittels einer elektrischen
Luftpumpe erfolgen.
[0019] Bei dem Zwangsmischer kann es sich beispielsweise um einen so genannten "Konusmischer"
handeln, bei dem der Mischbehälter trichterförmig bzw. konusförmig ausgebildet ist.
Der Zwangsmischer kann neben einem inneren Rührwerk, welches beispielsweise in Form
einer Schnecke ausgebildet sein kann, ein weiteres Rührwerk umfassen, welches Mischscharen
aufweist, die zu einer Rotationsbewegung entlang einer Innenwand des trichterförmigen
Mischbehälters antreibbar sind. Das weitere oder äußere Rührwerk bewirkt eine zusätzliche
Durchmischung des Mischmaterials, wodurch der Mischbehälter optimal ausgenutzt wird.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung von Lufteinässen zur Einspeisung von
Luft in einen solchen Zwangsmischer.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt Fig. 1
eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Zwangsmischers im Querschnitt.
[0022] Der in Figur 1 gezeigte Zwangsmischer ist in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
10 gekennzeichnet. Er umfasst einen Mischbehälter 1, der, wie in der Figur zu erkennen
ist, zumindest in seinem unteren Teil mit einem konusförmig bzw. trichterförmig verlaufenden
Gehäuse 1a ausgebildet ist. Die Form des Mischbehälters 1 ist jedoch im Rahmen der
vorliegenden Erfindung nicht als beschränkend anzusehen.
[0023] In den Mischbehälter 1 wird das zu mischende Material eingebracht und mittels eines
Rührwerks 2, 3 durchmischt. Das Rührwerk 2, 3 umfasst ein inneres Rührwerk 2, welches
aus einer Welle 2a und daran angebrachten Mischflügeln 2b aufgebaut ist, wobei die
Mischflügel 2b hier schneckenförmig an der Welle 2a angeordnet sind. Die Welle 2a
erstreckt sich entlang einer Achse A des Mischbehälters 1, wobei die Achse A in der
Figur durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist.
[0024] Das äußere Rührwerk 3 umfasst eine Welle 3a, welche hier konzentrisch zu der Welle
2a angeordnet ist, mit daran angebrachten Mischarmen 3b, welche an ihren Enden mit
Mischscharen 3c versehen sind. Im Betrieb streichen die Mischscharen 3c, wie hier
gezeigt, entlang der Innenseite des Gehäuses 1a des Mischbehälters 1. Es ist anzumerken,
dass das Vorhandensein des äußeren Rührwerks 3 im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung nicht zwingend ist.
[0025] Neben den genannten Bestandteilen des Zwangsmischers 10 weist die erfindungsgemäße
Ausführungsform Lufteinlässe 4b auf, die hier am unteren Ende der Welle 2a ausgebildet
sind. Die Luftzuleitung 4a ist gemäß dieser Ausführungsform in das Innere der Welle
2a eingeführt, so dass sie keinen zusätzlichen Raum im Inneren des Mischbehälters
1 beansprucht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind zusätzliche Lufteinlässe
in Form von Düsen am Gehäuse 1a vorgesehen.
[0026] Die Lufteinspeisevorrichtung 4 umfasst eine Luftzuleitung 4a sowie die mit der Luftzuleitung
verbundenen Lufteinlässe 4b. Die Luftzuleitung 4a ist im Inneren der Welle 2a nach
unten geführt.
[0027] Die Luftzuleitung 4a ist über eine Drehdurchführung 5 nach außen verbunden, wobei
die Drehdurchführung 5 gleichzeitig das Innere der Welle 2a nach außen abdichtet.
Die Luftzufuhr kann durch eine elektrische Luftpumpe (in der Figur nicht gezeigt)
über die Luftzuleitung 4a erfolgen.
[0028] Auf diese Weise wird dem Reinigungswasser oder Mischmaterial Luft in Form von Luftblasen
in gewünschter Menge zugeführt und der Zwangsmischer 10 kann zudem mit geringem Aufwand
gereinigt, bzw. kann auf einfache Weise Leichtbeton hergestellt werden. Das Zuschalten
der Lufteinspeisevorrichtung 4 kann dabei sowohl während des Mischvorgangs, wenn die
Mischflügel 2b von der Welle 2a angetrieben eine Rotationsbewegung ausführen, als
auch bei Stillstand des Zwangsmischers 10 erfolgen.
[0029] Gemäß einer nicht dargestellten Alternative ist es auch möglich, die Lufteinspeisevorrichtung
4 außen an der Welle 2a anzubringen.
1. Zwangsmischer (10) zum Mischen von Komponenten, aufweisend einen Mischbehälter (1),
wobei entlang einer Achse A des Mischbehälters (1) ein Rührwerk (2) ausgebildet ist,
welches eine Welle (2a) mit daran angebrachten Mischflügeln (2b) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lufteinlass (4b) an die Welle (2a) gekoppelt ist, der zur Lufteinspeisung
in den Mischbehälter (1) ausgelegt ist.
2. Zwangsmischer (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lufteinlass (4b) zusätzlich am Gehäusemantel (1a) vorgesehen ist.
3. Zwangsmischer (10) zum Mischen von Komponenten, aufweisend einen Mischbehälter (1),
wobei entlang einer Achse A des Mischbehälters (1) ein Rührwerk (2) ausgebildet ist,
welches eine Welle (2a) mit daran angebrachten Mischflügeln (2b) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lufteinlass (4b) am Gehäusemantel (1a) vorgesehen ist, der zur Lufteinspeisung
in den Mischbehälter (1) ausgelegt ist.
4. Zwangsmischer (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lufteinlass (4b) zusätzlich an die Welle (2a) gekoppelt ist.
5. Zwangsmischer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rührwerk (2) in Form einer Schnecke ausgebildet ist.
6. Zwangsmischer (10) nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (2a) als eine Hohlwelle ausgebildet ist, wobei der mindestens eine Lufteinlass
(4b) entlang der Hohlwelle (2a) vorgesehen ist.
7. Zwangsmischer (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren der Hohlwelle (2a) ein Ausströmerstein vorgesehen ist.
8. Zwangsmischer (10) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Luftzuleitung (4a) innerhalb der Hohlwelle (2a) vorgesehen ist.
9. Zwangsmischer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbehälter (1) trichterförmig ausgebildet ist und der Zwangsmischer ein zweites
Rührwerk (3) umfasst, welches Mischscharen (3c) aufweist, die zu einer Rotationsbewegung
entlang der Innenseite des Gehäusemantels (1a) des trichterförmigen Mischbehälters
(1) antreibbar sind.
10. Verwendung von mindestens einem Lufteinlass (4b) zum Einbringen von Luft in den Mischbehälter
(1) eines Zwangsmischers (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (2a) als eine Hohlwelle ausgebildet ist und die Luftzufuhr in die Hohlwelle
erfolgt.