[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Passermessung und/oder
Passerkorrektur.
[0002] Durch die Erfindung soll mit einem geringen Aufwand und einer hohen Fehlertoleranz
gegen typische Druckstörungen, die insbesondere im Druck auf Wellpappen auftreten,
eine Passermessung ermöglicht werden.
[0003] "Passer", auch Farbregister genannt, bezeichnet die Passgenauigkeit zwischen den
Druckformen der einzelnen Druckfarben im Mehrfarbendruck. Beim Vierfarbendruck werden
beispielsweise die vier Prozessfarben cyan, magenta, gelb und schwarz nacheinander
exakt übereinander gedruckt und ergeben das endgültige Druckbild. Falls diese vier
Farben nicht exakt den korrekten Stand zueinander haben, erscheint das Druckbild unscharf,
verschwommen oder mit Farbverschiebungen, was sich qualitätsmindernd auswirkt.
[0004] Die Passerkontrolle wird dabei insbesondere an Passermarken vorgenommen. Die Überprüfung
kann manuell erfolgen, wobei eine Probe aus der Produktion entnommen wird und außerhalb
der Maschine, zum Beispiel mit einer Lupe, die Lage der Teildruckbilder zueinander
vermessen wird. Eine manuelle Messung beispielsweise in einer Wellpappe verarbeitenden
Druckmaschine ist wegen des Aufbaus der Transportelemente der Maschine und der großen
Dimensionen der Wellpappebogen nur schwer möglich. Deswegen ist der Wunsch entstanden,
die Messung des Passers und gegebenenfalls der Farbwerte inline, während des Produktionsverlaufs
durch die Druckmaschine vorzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass keine Bogen oder Nutzen
entnommen werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine hundertprozentige Kontrolle
vorgenommen werden kann, während jede Offline-Kontrolle immer nur stichprobenmäßig
erfolgen kann.
[0005] Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind bereits bekannt. Die
EP 0 452 769 B1 beschreibt eine Passermesseinrichtung, bei der der Passer mittels einer Kamera erfasst
wird. Die Kamera bewertet dabei die Lage der Passerelemente zueinander (Druck-Zu-Druck
Passerfehler) und die absolute Lage der Passerelemente wird mit mindestens einer Seitenkante
beurteilt. Die
DE 10 2011 113 885 A1 beschreibt für den Offset-Druck die Auswertung der Passermessung. Bei der Passermessung
werden mit Hilfe eines Messgeräts, zum Beispiel einer Kamera oder eines Sensors, die
Position der Ränder oder die Schwerpunkte oder Mittelpunkte der Messelemente in Druckrichtung
ausgewertet. Aus diesen Kennwerten wird dann die Position der Farbauszüge (Drucksujets
der einzelnen Druckwerke) zueinander ermittelt.
[0006] Nachteilig bei bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Passermessung und/oder Passerkorrektur
ist, dass sie nicht für alle Substrate geeignet sind und/oder die Passerelemente relativ
viel Platz beanspruchen.
[0007] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Passermessung und/oder Passerkorrektur zu schaffen, die zumindest hinsichtlich
eines der genannten Nachteile verbessert sind.
[0008] Hinsichtlich des Verfahrensaspekts wird diese Aufgabe durch das in Anspruch 1 wiedergegebene
Verfahren gelöst.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Passermessung, bei dem die Lage mehrerer
Passerelemente während des Druckverlaufs gemessen wird, hat mindestens ein zumindest
teilweise gefülltes Passerelement eine nicht rechteckige Flächenform, die in zwei
zueinander senkrechten Richtungen unterschiedliche Längen aufweist, insbesondere eine
etwa ellipsenförmige Grundform und/oder die Form eines ellipsenähnlichen Vielecks.
[0010] Bevorzugt haben alle Passerelemente diese Flächenform.
[0011] Das mindestens eine Passerelement ist zumindest teilweise gefüllt, also insbesondere
flächig und nicht lediglich umrissförmig mit Hilfe von Linien gedruckt.
[0012] Mit den Begriffen "Passermarke" und "Passerelement" werden insbesondere die zur Passerkontrolle
mitgedruckten Marken bezeichnet.
[0013] Bevorzugt wird die Lage mehrerer Passerelemente während des Druckverlaufs bei voller
Produktionsgeschwindigkeit und weiter bevorzugt automatisch gemessen.
[0014] Im Vergleich etwa zu einem quadratischen oder rechteckigen Element hat das Passerelement
mit der beschriebenen Flächenform wesentliche Vorteile: Es benötigt im Vergleich zu
einem Rechteck oder einem Quadrat bei einer Verdrehung weniger Fläche. Die Feldgröße,
die einem Kontrollelement, insbesondere einem Passerelement, zugestanden werden muss,
hängt von dem zu erwartenden Wertebereich von Positions- und Winkelabweichung ab.
Gängige Werte für die Position sind ± 3 mm und für den Winkel ± 10°. Messelementreihen
können mit elliptischen Passerelementen enger gebaut werden, als mit rechteckigen
oder quadratischen Passerelementen.
[0015] Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Flächenform ist ein gleichmäßigerer Druckaufbau
und -abbau beim Flexodruck. Bei einem rechteckigen Passerelement steigt der Druck
schlagartig bei Einlaufen der hochstehenden druckenden Elemente in dem Druckspalt
an und fällt nach Verlassen der hochstehenden Druckelemente der Druckform schlagartig
wieder ab. Dies kann Quetschränder und Kantenverschmieren fördern. Bei der beschriebenen
Flächenform wird der Druck kontinuierlich auf und abgebaut, da keine scharfe Kante
in den Druckspalt einläuft. Dadurch ist die Toleranz zu Quetschrändern und Verschmieren
erkennbar verringert. Beide Effekte können die Messgenauigkeit verringern bzw. sogar
unmöglich machen.
[0016] Gegenüber einem Kreis hat die beschriebene Flächenform den großen Vorteil, dass eine
Verdrehung erkannt werden kann.
[0017] Die Passer- und gegebenenfalls Farbmessung erfolgt erfindungsgemäß "inline", während
des Durchlaufs durch eine Substrat verarbeitende Druckmaschine. "Inline" bedeutet,
dass ein Arbeitsschritt während des Durchlaufs durch die Maschine erfolgt. "Offline"
bedeutet, dass ein Produkt oder Produktbestandteil aus dem Produktfluss zwischen Zu-
und Abführung der Maschine abgezweigt wird und der Arbeitsschritt außerhalb des eigentlichen
Produktionsflusses in der Maschine erfolgt. Der Begriff Druckmaschine wird im Folgenden
für Druckmaschinen verwendet, die mindestens ein Druckform behaftetes Auftragswerk
umfassen, wobei die Druckform als Druckbild ein Sujet enthält. Das Sujet kann von
einfachen Symbolen bis zu komplexen mehrfarbigen Bildern reichen. Druckweiterverarbeitungsmaschinen
sind Maschinen, die Verpackungszuschnitte aus einem Bogen oder einer fortlaufenden
Bahn herausschneiden bzw. herausstanzen, oder Maschinen, die Verpackungen falten,
schlitzen und/oder verkleben. Zu den Druckweiterverarbeitungsmaschinen gehören auch
explizit Maschinen, die ausschließlich dazu dienen, den Druck der Substrate in einem
fortlaufenden Substratstrom oder auf einer fortlaufenden Bahn zu kontrollieren. Druckmaschinen
und Druckweiterverarbeitungsaggregate können in beliebiger Form miteinander kombiniert
werden.
[0018] Bevorzugt ist das Verfahren ein Verfahren zur Passermessung beim Bedrucken eines
Wellpappesubstrats. Die Vorzüge der Erfindung kommen hier besonders gut zur Geltung.
Es wird also bevorzugt innerhalb einer Wellpappe verarbeitenden Maschine die Passermessung
durchgeführt. Die Erfindung betrifft also auch ein Prüfmittel und Verfahren zur Kontrolle
eines Drucks auf Wellpappebogen oder Wellpappenutzen, gegebenenfalls mit vorhandenen
Rillungen und Ausstanzungen.
[0019] Die Struktur und der Aufbau eines Wellpappensubstrats stellt für den Druck von Druckbildern
und insbesondere von Messelementen wie Passerelementen eine besondere Herausforderung
dar. Die Besonderheit des Drucks auf Wellpappe ergibt sich unter anderem aus der Oberflächenstruktur.
Die Außendecke der Wellpappe wird durch die Welle teilweise abgestützt und hängt zwischen
den Abstützpunkten oder Auflagepunkten mehr oder weniger durch. Das "Durchhängen"
zwischen den Auflagepunkten der Welle kann durch Trocknungs- und Schrumpfungsprozesse
noch verstärkt werden. Dieser Effekt wird auch als "Waschbretteffekt" bezeichnet.
[0020] Die Druckform im Wellpappendirektdruck ist in der Regel eine flexible Hochdruckform,
auch Flexodruckform genannt. Beispiel für eine Kombination von Druckmaschinen und
Druckweiterverarbeitungsaggregaten im Zusammenhang mit Wellpappesubstraten sind sogenannte
"Inliner", in der Wellpappenverpackungsherstellung, die Wellpappebogen bedrucken,
schlitzen und zu einer Faltkiste falten oder formen, auch FFG (Flexo Foulder Gluer)
genannt.
[0021] Gemeinsam ist allen Maschinen, dass diese eine Zu- und eine Abführung für die Produkte
aufweisen. Bei einer Bogen verarbeitenden Maschine ist die Zuführung ein Anleger oder
Einleger und die Abführung ein Abstapler oder ein Materialbündler.
[0022] Übliche Passerelemente, die auf Strichen/Linien/Fadenkreuzen beruhen, sind für die
Vermessung von Druckpasser auf Wellpappe weniger geeignet als Passerelemente mit der
beschriebenen Flächenform, da die Linien aufgrund des schwankenden Oberflächendrucks
der Druckform (bedingt durch den Waschbretteffekt) breiter und schmaler drucken. Dies
bedeutet einen Verlust an Auflösung und ggf. eine Verfälschung der Messung. Zudem
werden Linien- und konturförmige Passerelemente oftmals nicht durchgehend gedruckt,
da der Anpressdruck der Druckform für eine durchgehende Farbübertragung nicht in jedem
Fall ausreicht. Die Linien können also periodisch auftretende Störungen aufweisen,
die mit den Wellentälern korrelieren.
[0023] Durch eine Vielzahl von Versuchen konnte dargelegt werden, dass ein Verfahren zur
Passermessung, bei dem die Lage mehrerer Passerelemente während des Druckverlaufs
gemessen wird und mindestens ein Passerelement die beschriebene Flächenform aufweist,
besonders gut für eine Passermessung insbesondere bei dem Bedrucken eines Wellpappesubstrats
geeignet ist. Es zeigte sich in Druckversuchen, dass auch unter widrigsten Bedingungen
die Kontur der beschriebenen Flächenform, etwa einer Ellipse, erhalten bleibt und
damit die Passermessung durchgeführt werden kann.
[0024] Vorzugsweise ist das Passerelement relativ groß und weist eine Breite und Höhe von
mehreren Millimetern auf, insbesondere etwa 5mm x etwa 10 mm (B x H). Die Größe des
Passerelements ist wichtig. Wenn sie zu klein ist, ergibt sich ein Nachteil, ähnlich,
wie dies im Zusammenhang mit einem linienförmigen Passerelement oben bereits erwähnt
ist. Wenn sie zu groß ist, ist sie anfälliger für Quetschränder und Butzen bei übermäßiger
Farbübertragung. In der Ausführungsform, in der das Verfahren ein Verfahren zur Passermessung
bei dem Bedrucken eines Wellpappesubstrats ist, wird die Größe des Passerelements
vorzugsweise so gewählt, dass mindestens ein Wellenberg die Flächenform abstützt.
Das Druckelement (insbesondere Passerelement) ist dann vorzugsweise also größer, als
der Wellenabstand der Wellpappe.
[0025] Bevorzugt wird der Rand des Passerelements durch einen Bildalgorithmus ermittelt
und vorzugsweise mit Hilfe einer Kontur visualisiert.
[0026] Vorzugsweise interpretiert dieser Bildalgorithmus die innen liegende Fläche des Passerelements
- bevorzugt die innerhalb der um das Passerelement gelegten Kontur liegende Fläche
- als vollständig gefüllt und es wird weiter bevorzugt die Lage und/oder Verdrehung
des Passerelements bestimmt. Die Bestimmung der Lage und/oder Verdrehung geschieht
bevorzugt durch eine Schwerpunktbildung. Die Bestimmung der Lage und/oder Verdrehung
dient bevorzugt der Lagebeurteilung eines Passerelementes einer Druckfarbe relativ
zu einem anderen Passerelement einer anderen Druckfarbe.
[0027] In einer Ausführungsform erfolgt die Auswertung mit Hilfe einer Schwarz/Weiß-Kamera.
Die visuelle Zuordnung kann dabei durch einen Rahmen- oder kombiniert mit einer Bezeichnung
einem Druckwerk zugeordnet werden. Die Beleuchtung kann in diesem Fall mit weißem
Licht, schmalbandigem Licht, mit monochromatischem Licht oder jeder anderen geeigneten
Lichtquelle, zum Beispiel einer Infrarotlichtquelle, erfolgen. Der Nachteil der Aufnahme
mit einer Schwarz/Weiß-Kamera liegt allerdings darin, dass die einzelnen Passerelemente
nicht intuitiv einem Farbdruckwerk zugeordnet werden können. Es besteht die Gefahr,
dass der Nutzer Korrekturen an einem falschen Druckwerk vornimmt.
[0028] Vorzugsweise erfolgt die Auswertung mit Hilfe einer Farbkamera und die Passerelemente
werden bevorzugt farbig gedruckt. Farbige Passerelemente lassen eine spontane und
intuitive Zuordnung zu. Bevorzugt werden die Passerelemente mit den Originaldruckfarben
gedruckt und zwar, besonders bevorzugt, gemeinsam mit dem Sujet.
[0029] Weiter bevorzugt erfolgt, insbesondere in der Ausführungsform, in der die Passerelemente
mit den Originaldruckfarben gedruckt werden, an einem einzigen Passerelement gleichzeitig
eine Passermessung und eine Farbmessung. Es wird also bevorzugt innerhalb einer Wellpappe
verarbeitenden Maschine mit einer Aufnahme der Kamera eines Passerelements oder eines
Passerelementefeldes gleichzeitig der Passer und die Farbgebung überprüft. Insbesondere
durch den Druck der Passerelemente mit den Originaldruckfarben können die Innenflächen
der Passerelemente für die Farbmessung (densitometrisch und/oder farbmetrisch) genutzt
werden. Eine einzige Aufnahme der Passerelemente (etwa durch eine Kamera) kann daher
der Passer- und der Farbmessung dienen. Mehre Kameras oder Sensoren können somit vermieden
werden. Bevorzugt wird das Verfahren mittels einer einzigen Kamera oder einem einzigen
Sensor durchgeführt. Insbesondere durch die beschriebene Flächenform des Passerelements
sind innerhalb des Passerelements auch ausreichend Pixelelemente vorhanden, die zur
Bestimmung der Farbgebung herausgezogen werden. Ausreißer (insbesondere aufgrund von
Druckstörungen nach unten [zum Beispiel farbfreie Zonen]) werden bevorzugt durch entsprechende
Algorithmen verworfen.
[0030] Densitometrische Messungen bestimmen die optische Dichte bzw. Farbdichte (Lichtschwächung),
die als Maß für die Schichtdicke der Druckfarbe bestimmt wird. Die Dichtemessung arbeitet
dabei entweder mit optischen Filtern (R, G, B) oder die Dichtemessung wird virtuell
aus einer Spektralmessung errechnet. Anforderungen an die Dichtemessung sind unter
anderem in der Norm DIN 16536 für die schmal- und breitbandige Messung beschrieben.
Farbmetrische Messungen ermitteln mathematisch Abstandsverhältnisse im Farbraum und
widmen sich der Bewertung von Farbunterschieden. Farbmetrische Messungen können dabei
mit einem Dreibereichsmessgerät, Spektralfotometer oder einer Farbmesskamera erfolgen.
Anforderungen an die Farbmessung an Oberflächen sind unter anderem aus der ISO 13655
zu entnehmen.
[0031] Mit Vorteil werden mehrere Passerelemente in einem Passerelementefeld zusammengefasst
und mit einer Aufnahme der Kamera während des Durchlaufs durch die Druckmaschine erfasst.
Es sind also nicht etwa mehrere Kameras oder ein Schwenken der Kamera erforderlich.
Bevorzugt wird die Kamera während des Passermessverfahrens also nicht geschwenkt.
Mit anderen Worten ausgedrückt, wird also bevorzugt mindestens ein komplettes Passerelementefeld,
das die Lage der einzelnen aktiven Druckwerke widerspiegelt, mit einer Aufnahme während
des Durchlaufs durch die Druckmaschine erfasst.
[0032] Die Auswertung des Aufnahmebildes kann, wenn wie in einer Ausführungsform eine Matrixkamera
eingesetzt wird, innerhalb einer Bildverarbeitungssoftware innerhalb eines Rechners
erfolgen. Wenn, wie bei einer anderen Ausführungsform eine Smartkamera eingesetzt
wird, bei der die Auswertung direkt in der Kamera erfolgt, kann die Datenübertragung
an die übergeordnete Steuerung nur die Lagedaten der einzelnen Elemente, zum Beispiel
Verschiebung in X-, Y-Richtung und gegebenenfalls Verdrehung beinhalten. Zusätzlich
können noch Farbwerte pro Druckwerk übertragen werden.
[0033] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein in Anspruch 9 wiedergegebenes Verfahren zur
Passerkorrektur, genauer gesagt zur Korrektur einer Passerabweichung, insbesondere
unter Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Korrektur
der Passerabweichung durch den Maschinenbediener manuell erfolgt und bevorzugt am
Bedienterminal die Passerabweichungen und gegebenenfalls Korrekturempfehlungen angezeigt
werden und das Bedienterminal weiter bevorzugt mit einem Drucker verbunden ist, auf
dem vorzugsweise die Stellempfehlungen für die Druckwerke ausgedruckt werden.
[0034] Die Korrekturempfehlungen hängen bevorzugt von der voreingestellten und durch den
Bediener festgelegten Toleranz ab. Zur besseren Visualisierung können die Abweichungen
in einem Fadenkreuz oder durch Farben (zum Beispiel grün: innerhalb der Toleranz;
rot: außerhalb der Toleranz) angezeigt werden. Bevorzugt ist, wie bereits erwähnt,
das Bedienterminal mit einem Drucker verbunden, auf dem der Bediener die Stellempfehlungen
für die Druckwerke ausdrucken kann. Dies ist insbesondere bei großen Wellpappenmaschinen
sinnvoll, da Mess-, Bedienort und die Druckwerke auseinanderliegen können. Mit einem
Drucker spart sich der Bediener das Abschreiben-, Abzeichnen der Stellbefehle und
spart somit Rüstzeit.
[0035] In einer anderen Ausführungsform des Verfahrens zur Korrektur einer Passerabweichung,
die eine andere Art der Verwertung der Messergebnisse darstellt, erfolgt die Korrektur
der Passerabweichung nicht manuell, sondern es werden bevorzugt die Druckwerke durch
Stellglieder oder Stellmotoren direkt automatisch angesteuert. Beispielsweise können
die Druckformen am Druckformanfang und Druckformende durch Klammern gehalten werden,
die motorisch verfahren werden können.
[0036] In einer noch anderen Ausführungsform des Verfahrens zur Korrektur einer Passerabweichung
erfolgt die Verstellung des Druckzylinders, der die Druckform trägt, mit einem Registermotor
oder durch die Ansteuerung eines Direktantriebs.
[0037] Es ist stets vorteilhaft, wenn das System dem Bediener eine Korrektur vorschlägt,
er diese noch verändern kann und die Korrekturen nur auf Bedienereingabe hin ausgelöst
werden. Möglich ist jedoch auch der andere Fall, nämlich die direkte Umsetzung in
Stellbefehle.
[0038] Die Korrekturen können dabei immer nur für Fehler erfolgen, die gleichbleibend sind
oder einem definierten Trend folgen. Gerade bei der Verarbeitung von Wellpappe kann
es jedoch zu spontanen Abweichungen, zum Beispiel eines Einzelbogens kommen. Dies
kann zum Beispiel sein, wenn der Bogen oben auf einem Wellpappenstapel lag und somit
mehr Luftfeuchtigkeit unterlag oder im Gegenteil mehr ausgetrocknet ist. Einzelne
Bogen können mehr zusammengedrückt worden sein als andere. Es sind weitere vielfältige
Ursachen für Einzelabweichungen im Wellpappendruck möglich.
[0039] Vorzugsweise wird bei einer Auswertung klar zwischen einem Abweichungstrend und einzelnen
Abweichungen unterschieden. Denn nur konstante oder einem konstanten Trend unterliegende
Abweichungen können korrigiert werden. Hierzu werden in einem Ausführungsbeispiel
mehrere Bogen hintereinander ausgewertet und die Abweichungen werden bewertet. Dies
kann zum Beispiel durch einen gleitenden Mittelwert oder einen gleitenden Median erfolgen,
der robuster gegen Ausreißer ist. Vorzugsweise kann der Nutzer in der Bediensoftware,
festlegen, wie viele Bogen in die Auswertung einbezogen werden sollen.
[0040] Grundsätzlich ist auch jedes andere Auswerteverfahren möglich, sofern dieses robust
gegen vereinzelt auftretende Ausreißer ist.
[0041] Bei einzelnen Abweichungen wird bevorzugt zwischen zwei Fällen unterschieden. Den
ersten Fall bilden bevorzugt Bogen mit zu großer Abweichung. Diese werden bevorzugt
aus der Produktion ausgeschlossen. Den zweiten Fall bilden bevorzugt Bogen, bei denen
die Aufnahme mit einer Kamera nicht oder in einer ungenügenden Qualität erfolgen kann.
Dies kann beispielsweise durch ungünstige Bogenlaufbedingungen (zum Beispiel Flattern)
geschehen. In dem ersten Fall (fehlerhafte Abweichung) wird also bevorzugt vermieden,
dass der Bogen oder der Nutzen in die Auslieferung zum Kunden gelangt. Hierzu wird
der fehlerhafte Bogen in einer Ausführungsform mit einer Sprühflüssigkeit, zum Beispiel
mit einer UV-Fluoreszierenden Markierungsflüssigkeit, vorzugsweise mit Hilfe eines
Sprühventils, markiert. Der fehlerhafte Bogen oder Nutzen kann auch mit einer Ausschleu-seeinrichtung
aus dem Produktstrom entfernt werden. Die Herausnahme aus dem Produktstrom kann hierbei
mit Drehtellern, Saugvorrichtungen oder Kickern oder jeder anderen geeigneten Einrichtung
erfolgen. Die Ausschleusung erfolgt dabei bevorzugt vor dem Abstapler und weiter bevorzugt
vor der Bündelung der Wellpappennutzen bzw. -bogen. Denkbar ist auch die Markierung
des Bündels, das den fehlerhaften Wellpappebogen oder -nutzen enthält. Das Bündel
wird dann bevorzugt aus der Produktion herausgenommen und nachsortiert.
[0042] In dem oben genannten zweiten Fall wird bevorzugt im Sinne einer umfassenden Qualitätskontrolle
vermieden, dass ein ungeprüfter Bogen in die Auslieferung gelangt. Dies wird vorzugsweise
erreicht, indem der Status der Messung vor der Messung auf "false" oder "fehlerhaft"
gesetzt wird. Erst durch eine erfolgreiche Messung und eine Feststellung, dass die
Werte innerhalb der vorgegebenen Grenzen liegen, wird bevorzugt der Status auf "ok"
oder "fehlerfrei" gesetzt. Dieses, auch als "fail-safe"-Prinzip bekannte Verfahren
verhindert, dass ungemessene und unbewertete Bogen in die Auslieferung gelangen.
[0043] Die Aufgabe wird auch durch die in Anspruch 10 wiedergegeben Passermess-und/oder
Korrekturvorrichtung gelöst. Mit dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, sind zumindest
teilweise gefüllte Passerelemente messbar, die eine nicht rechteckige Flächenform
haben, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen unterschiedliche Längen aufweisen,
insbesondere eine etwa ellipsenförmige Grundform und/oder die Form eines ellipsenähnlichen
Vielecks.
[0044] Bei der Vorrichtung handelt es sich bevorzugt um eine Wellpappesubstrat-Passermess-
und/oder Korrekturvorrichtung.
[0045] Die Vorrichtung umfasst bevorzugt eine Kamera und ein einen Bildalgorithmus ausführendes
Element. Mit Hilfe des Bildalgorithmus wird bevorzugt der Rand des Passerelements
ermittelt und vorzugsweise durch eine Kontur visualisierbar. Es wird bevorzugt der
Schwerpunkt des Passerelements bestimmt. In einer denkbaren Ausführungsform werden
hierfür Grauwerte, in einer anderen Ausführungsform Binärwerte verwendet.
[0046] Bevorzugt interpretiert der Bildalgorithmus die innenliegende Fläche des Passerelementes
als vollständig gedruckte bzw. ausgefüllte Fläche, auch bei teilweise fehlerhafter
Farbübertragung. Weiter bevorzugt ist die Lage und/oder Verdrehung des Passerelementes
zum Beispiel durch eine Schwerpunktbildung bestimmbar.
[0047] Bei der Kamera handelt es sich in einer Ausführungsform um eine Schwarz/Weiß -Kamera.
[0048] In einer anderen Ausführungsform handelt es sich bei der Kamera um eine Farbkamera.
[0049] Bevorzugt ist mit Hilfe der Vorrichtung an einem einzigen Passerelement gleichzeitig
eine Passermessung und eine Farbmessung durchführbar.
[0050] Vorzugsweise sind mit Hilfe der Kamera mehrere in einem Passerelementefeld zusammengefasste
Passerelemente während des Durchlaufs durch die Druckmaschine und/oder Druckweiterverarbeitungsmaschine
erfassbar.
[0051] Die Erfindung soll nun anhand eines in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1a bis 2
- eine Querschnittsdarstellung eines Druckvorganges bei einem Wellpappesubstrat;
- Fig. 3
- aus dem Stand der Technik bekannte linienförmige Skala;
- Fig. 4
- das Passerelement eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 5
- einen Vergleich des Platzbedarfes eines verdrehten ellipsenförmigen Passerelementes
und eines rechteckförmigen Passerelementes;
- Fig. 6
- eine Graustufenaufnahme von Passerelementen in einem Passerelementefeld;
- Fig. 7
- eine Farbaufnahme von Passerelementen in einer Fig. 6 entsprechenden Darstellung.
[0052] Die Figuren 1a bis 2 zeigen die Struktur und den Aufbau eines Wellpappensubstrats
2, der für den Druck von Druckbildern und insbesondere von Passerelementen 1 eine
besondere Herausforderung darstellt. Wie bereits erwähnt, folgen die Besonderheiten
des Drucks auf Wellpappe unter anderem aus der Oberflächenstruktur. Die Außendecke
7 der Wellpappe wird durch die Welle 6 teilweise abgestützt und hängt zwischen den
Abstützpunkten oder Auflagepunkten mehr oder weniger durch (sogenannter Waschbretteffekt).
Die Fig. 1a bis 1c zeigen die Phasen des Druckvorgangs, zum Beispiel mit einer Flexodruckform
8. Im Flexodruck werden teilelastische Druckformen 8 eingesetzt, deren erhabenes Relief
durch eine Einfärbeeinrichtung, zum Beispiel ein Kammerrakelsystem mit Rasterwalze,
eingefärbt wird. Von dem eingefärbten Relief wird die Druckfarbe im Kontakt auf das
zu bedruckende Substrat übertragen. Der Transferprozess findet dabei typischerweise
in drei Phasen statt. In der Phase 1 (Fig. 1a) kommt die Oberfläche der Druckform
8 mit den Erhebungen 14 der Substratoberfläche in Kontakt. Auf der zwischen den Erhebungen
befindlichen, nicht durch die Welle 6 abgestützten Substratoberfläche 17 findet kein
Kontakt zwischen der Oberfläche der Druckform 8 und der Wellpappenoberfläche 17 statt.
Es erfolgt in diesem Bereich noch kein oder nur ein unvollständiger Farbübertrag.
[0053] In der Phase 2 (Fig. 1b) schmiegt sich die teilelastische Druckform 8 auch an den
Substratoberflächenbereich 17 zwischen den Erhebungen 14 der Welle 6. Da auf den Erhebungen
ein erhöhter Druck vorherrscht, kann die Wellenhöhe 10 verringert werden, so dass
sie ein niedrigeres Niveau 11 aufweist. Solange dies in einem Bereich der elastischen
Verformung der Welle 6 geschieht, spielt es bezüglich der physikalischen Eigenschaften
des Substrats, insbesondere der aus dem Substrat gebildeten späteren Verpackung, nur
eine geringe Rolle. Das Nachgeben der Welle 6 führt aber dazu, dass der Druckanstieg
durch die Beistellung der Druckform 8 gegen die Substratoberfläche nicht linear mit
der Wegzustellung der Druckform 8 gegenüber der Substratoberfläche der Druckform ist.
[0054] In der Phase 3 (Fig. 1c) steigt der Druck weiter an, so dass diese Welle 6 noch weiter
auf ein niedrigeres Niveau 12 komprimiert wird.
[0055] Die Wellendecke gibt um einen zusätzlichen Weg 13 in dem nicht durch die Welle abgestützten
Bereich 17 gegenüber dem ursprünglichen Niveauunterschied 9 nach.
[0056] Auch wenn dies nur ein theoretisches Modell der Farbübertragung im Flexodruck darstellt,
so zeigt dieses Modell, wie auch Fig. 2 verdeutlicht, dass während des Farbübertrags
eine ständig wechselnde Beistellung und Krafteinwirkung der Druckform 8 gegen die
Substratoberfläche vorherrscht. Für den Farbübertrag ist eine bestimmte Kraftbeistellung
notwendig, die in den durch die Welle 6 abgestützten Bereichen 14 der Wellpappe höher
ist, als die Kraft 16 in den nicht abgestützten Bereichen 17. Eine erhöhte Beistellung
kann zu Quetschrändern an den Kanten eines Messelementes (insbesondere Passerelementes)
führen, die die Lesbarkeit (bzw. Nutzbarkeit zur Passermessung) aufgrund der mangelnden
Kantenschärfe einschränkt. Eine zu geringe Druckbeistellung, zum Beispiel in den nicht
durch die Welle abgestützten Bereichen 17 der Wellpappendecke kann insbesondere bei
Deckpapieren niedriger Güte zu einem mangelhaften Ausdruck führen. Druckunterschiede
können auch zu einem Breiter- oder Schmalerdrucken von Elementen eines Messelementes
(insbesondere Passerelementes) führen.
[0057] Die Erkennung vieler aus dem Stand der Technik bekannter Messelemente basiert auf
gedruckten Konturelementen. Ob ein Strichelement bei einem Druck auf eine Wellpappenoberfläche
auf einen durch die Welle abgestützten Bereich der Substratoberfläche trifft und somit
tendenziell breiter druckt oder auf einen nicht abgestützten, durchhängenden Bereich
trifft und somit tendenziell schmaler druck, ist rein zufällig. In der Druckvorstufe
kann der Verbreiterung der Balken nur entgegengewirkt werden, sofern diese Verbreiterung
generell auf die gesamte Auflage zutrifft. Aus diesen Ausführungen wird deutlich,
dass der Druck von Messelementen, insbesondere Passerelementen, auf Wellpappe besondere
Herausforderungen birgt, die andere Substrate nicht oder nur in einem sehr viel geringeren
Maß aufweisen. Messelemente für die Kontrolle des Passers (Passerelemente) müssen
daher eine hohe Robustheit gegen die typischen Störungen im Wellpappedruck aufweisen,
um eine konstante Qualitätskontrolle zu gewährleisten.
[0058] Eine Kontrolle eines jeweiligen Produkts ist erforderlich, da aufgrund der Steifigkeit
der Wellpappe und den im Vergleich zu einlagig aufgebauten Substraten relativ großen
Dickeschwankungen es zu Passerdifferenzen kommen kann, die sich von Drucknutzen zu
Drucknutzen unterscheiden können. Unterschiedliche Dicken führen zu Abwicklungsdifferenzen,
d.h. das eine Druckbild ist länger als ein anderes.
[0059] Fig. 3 zeigt ein Bild von aus dem Stand der Technik bekannten linienförmigen Skalen.
Es sind periodisch auftretende Störungsbereiche 20 zu erkennen, die mit den Wellentälern
korrelieren.
[0060] Fig. 4 zeigt ein Passerelement 1 des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das gezeigte Passerelement
1 ist vollständig gefüllt. (Die Schraffur in den Fig. 4 bis 6 symbolisieren eine vollflächige
Füllung.) Es hat eine Flächenform, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen B,
H unterschiedliche Längen aufweist. Es weist eine etwa ellipsenförmige Grundform auf.
Das Bild zeigt zwar auch Bereiche 21 mit Druckstörungen aufgrund des Waschbretteffektes,
die aber nie den Rand des Passerelementes 1 durchbrechen, so dass der Bildalgorithmus
eine geschlossene Kontur 3 als Grenze erkennen kann. Die Kontur 3 wurde in diesem
Fall gestrichelt gezeichnet. In ausgiebigen Versuchen wurde ein derartiges elliptisches
Element mit weitem Abstand als das robusteste Element gegen Druckstörungen im Wellpappendruck
mit seiner gelegentlich unebenen Oberflächenstruktur ermittelt. Wichtig ist, dass
das Passerelement von dem Hintergrund abgegrenzt/unterschieden werden kann und bevorzugt
dessen Schwerpunkt bestimmt wird. In einer denkbaren Ausführungsform werden hierfür
Grauwerte des Passerelements verwendet, in einer weiteren Binärwerte.
[0061] Der Bildalgorithmus interpretiert die innenliegende Fläche 4 als vollständig ausgefüllt,
so dass die Lage und/oder Verdrehung des Passerelementes zum Beispiel durch eine Schwerpunktbildung
für die Lagebeurteilung relativ zu dem Passerelement einer anderen Druckfarbe (in
den Figuren nicht gezeigt) bestimmt werden kann.
[0062] Fig. 5 zeigt, dass bei einer Verdrehung das ellipsenförmige Passerelement 1 in verblüffendem
Ausmaß weniger Platz einnimmt, als ein denkbares rechteckiges Passerelement 19. Dies
führt dazu, dass Messelementereihen insbesondere mit ellipsenförmigen Passerelementen
enger gebaut werden können, als mit rechteckigen oder quadratischen Passerelementen
19.
[0063] Wie aus Fig. 6 erkennbar, kann die Auswertung mit einer Schwarz/Weiß-Kamera erfolgen.
Die visuelle Zuordnung kann dabei durch einen Rahmen oder, wie in Fig. 6 gezeigt,
mit Ecken oder anderen, die Messung unterstützenden Elementen, kombiniert mit einer
Bezeichnung einem Druckwerk zugeordnet werden. Die Beleuchtung kann in diesem Fall
mit weißem Licht, schmalbandigem Licht, mit monochromatischem Licht oder jeder anderen
geeigneten Lichtquelle, zum Beispiel einer Infrarotlichtquelle, erfolgen. Der Nachteil
der Aufnahme mit einer Schwarz/Weiß-Kamera liegt darin, dass die einzelnen Ellipsen
nicht intuitiv einem Farbdruckwerk zugeordnet werden können. Es besteht daher die
Gefahr, dass der Nutzer Korrekturen an einem falschen Druckwerk vornimmt.
[0064] Ein Farbbild, das durch die in Fig. 7 gezeigte Darstellung symbolisiert werden soll,
lässt dagegen eine spontane, intuitive Zuordnung zu.
Bezugszeichenliste:
[0065]
- 1
- Passerelement
- 2
- Wellpappesubstrat
- 3
- Kontur um das Passerelement
- 4
- innenliegende Fläche des Passerelements
- 5
- Passerelementefeld
- 6
- Welle
- 7
- Außendecke
- 8
- teilelastische Druckform bzw. Flexodruckform
- 9
- Niveauunterschied
- 10
- Wellenhöhe
- 11
- niedrigeres Niveau der Wellenhöhe
- 12
- noch niedrigeres Niveau der Wellenhöhe
- 13
- zusätzlicher Weg
- 14
- durch die Welle abgestützte Substratoberfläche, Erhebungen
- 15
- Kraft in den durch die Welle abgestützten Bereichen
- 16
- Kraft in den nicht abgestützten Bereichen
- 17
- nicht durch die Welle abgestützte Substratoberfläche
- 18
- aus dem Stand der Technik bekannte linienförmige Skala
- 19
- rechteckförmiges Passerelement
- 20
- Störungsbereiche
- 21
- Bereiche mit Druckstörungen
- B, H
- Richtungen
1. Verfahren zur Passermessung, bei dem die Lage mehrerer Passerelemente (1) während
des Druckverlaufs gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein zumindest teilweise gefülltes Passerelement (1) eine nicht rechteckige
Flächenform hat, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen unterschiedliche Längen
aufweist, insbesondere eine etwa ellipsenförmige Grundform und/oder die Form eines
ellipsenähnlichen Vielecks.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein Verfahren zur Passermessung bei dem Bedrucken eines Wellpappesubstrats
(2) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Passerelement (1) relativ groß ist und eine Breite und Höhe von mehreren Millimetern
aufweist, insbesondere 5 x 10 mm.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand des Passerelements (1) durch einen Bildalgorithmus ermittelt und mit Hilfe
einer Kontur (3) visualisiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildalgorithmus die innen liegende Fläche des Passerelements (1) als vollständig
gefüllt interpretiert und die Lage und/oder Verdrehung zum Beispiel durch eine Schwerpunktbildung
bestimmt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung mit Hilfe einer Farbkamera erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einem einzigen Passerelemente (1) gleichzeitig eine Passermessung und eine Farbmessung
erfolgen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Passerelemente (1) in einem Passerelementefeld (5) zusammengefasst werden
und mit genau einer Aufnahme der Kamera während des Durchlaufs durch die Druckmaschine
und/oder Druckweiterverarbeitungsmaschine erfasst werden.
9. Verfahren zur Korrektur einer Passerabweichung, insbesondere unter Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Korrektur der Passerabweichung
durch den Maschinenbediener manuell erfolgt und am Bedienterminal die Passerabweichungen
und gegebenenfalls Korrekturempfehlungen angezeigt werden und das Bedienterminal mit
einem Drucker verbunden ist, auf dem die Stellempfehlungen für die Druckwerke ausgedruckt
werden oder
die Korrektur der Passerabweichung nicht manuell erfolgt und die Druckwerke durch
Stellglieder oder Stellmotoren direkt automatisch angesteuert werden.
10. Passermess- und/oder Korrekturvorrichtung, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Vorrichtung zumindest teilweise gefüllte Passerelemente (1) messbar sind,
die eine nicht rechteckige Flächenform haben, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen
unterschiedliche Längen aufweisen, insbesondere eine etwa ellipsenförmige Grundform
und/oder die Form eines ellipsenähnlichen Vielecks.