[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gasdichten Verpacken von Gegenständen mit
sich eng an die Gegenstände anlegender, tiefziehbarer Folie unter Einsatz eines Vakuums,
wobei der Gegenstand in eine Schale eingelegt wird und zum Verschließen der Schale
die tiefziehbare Folie mit der Schale verbunden wird.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zum gasdichten Verpacken von
Gegenständen mit sich eng an die Gegenstände anlegendem Folienmaterial unter Einsatz
eines Vakuums, vorzugsweise zum Durchführen des vorgenannten Verfahrens, umfassend
eine Auflage für zumindest eine Schale und umfassend zumindest ein Siegelwerkzeug
für die tiefziehbare Folie. Schließlich betrifft die Erfindung eine Verpackung.
[0003] Verfahren und Vorrichtungen der vorgenannten Gattungen werden dazu eingesetzt, Gegenstände
zu verpacken. Bei diesen Gegenständen kann es sich um anorganische Produkte handeln,
wie beispielsweise Werkzeuge oder Schreibwaren, welche in entsprechenden Verpackungen
in Märkten zum Verkauf feilgehalten werden. Insbesondere dann, wenn ein Vakuum zum
Tiefziehen der Folie, die mit der Schale verschweißt wird, eingesetzt wird, kann es
sich bei den Gegenständen um organische Produkte, wie Lebensmittel handeln. Insbesondere
Fleisch- und Wurstwaren werden mit dieser Art Verpackungen eingepackt, um im Innenraum
der Verpackung ein möglichst geringes Gasvolumen zu belassen.
[0004] Bei bekannten Verfahren wird so vorgegangen, dass ein Gegenstand in eine Schale eingelegt
wird und anschließend die tiefziehbare Folie mit der Schale verschweißt wird. Nach
dem Tiefziehen wird die Folie auf das Maß der Schale zugeschnitten, dabei erfolgt
häufig ein Schneiden von Folie und Schale in einem Schritt, z. B. wenn ein Verrutschen
der Schale eintritt. Auf nachteilige Weise können dabei scharfe Schalenränder ausgebildet
werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass dieses nachfolgende Schneiden an der noch
für das Schweißen erwärmten Folie vorgenommen wird. Die Folie weist in ihrem erwärmten
Zustand eine weiche Konsistenz auf, so dass sie einem Zuschneidemesser wenig Widerstand
entgegensetzen kann. In der Folge entstehen unscharfe Schnittkanten, welche zu einem
unansehnlichen Knautschen und Verwerfen der Schnittränder der Folie führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem es
ermöglicht ist, Gegenstände in ansehnlich ausgestaltete gasdichte Verpackungen zu
verpacken. Weiterhin soll eine Vorrichtung, mit der ein derartiges Verpacken möglich
ist, und eine Verpackung aufgezeigt werden.
[0006] Verfahrensseitig ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass für das Ausbilden
der Verpackung eine Schale mit zumindest einem umlaufenden Rand verwendet wird, dass
die tiefziehbare Folie auf den umlaufenden Rand gasdicht aufgebracht wird und anschließend
ausschließlich die tiefziehbare Folie auf ein Maß des umlaufenden Randes zugeschnitten
wird.
[0007] Auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Schale mit einem umlaufenden Rand
eingesetzt. Dieser umlaufende Rand wird jedoch bei einem Verpacken eines Gegenstandes
nicht beschädigt, so dass dieser Rand von vorneherein mit einer gefälligen und griffsympathischen
Abkantung oder anderer Ausgestaltung versehen sein kann. Der umlaufende Rand der Schale
wird erfindungsgemäß dadurch geschont, dass nach dem Aufbringen der tiefziehbaren
Folie auf den umlaufenden Rand nur die tiefziehbare Folie zugeschnitten wird.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren folgt die Bearbeitungsreihenfolge somit dem Stand
der Technik. Zunächst wird die Folie aufgebracht, anschließend wird sie zugeschnitten.
Dies hat zum einen den Vorteil, dass das Schneiden der Folie in einem späten Bearbeitungsschritt
vorgenommen wird. Auch die umlaufenden Ränder der Schale werden nicht geschnitten,
da das Schneiden der Folie in einer Weise erfolgt, in der dafür vorgesehene Schneidwerkzeuge
nicht mit der Schale in Kontakt geraten. Eine Randgestaltung der Schale bleibt somit
erhalten, scharfe Schnittkanten treten vorteilhaft nicht auf.
[0009] Nach einer ersten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass die tiefziehbare Folie auf den umlaufenden Rand aufgeschweißt wird. Durch das
Schweißen wird einerseits eine feste und gasdichte Verbindung zwischen Folie und Schale
hergestellt.
[0010] Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die tiefziehbare
Folie vor dem Aufschweißen einer Wärmebeaufschlagung ausgesetzt wird. Durch das Erwärmen
der Folie erfolgt zum einen eine Vordehnung. Zum anderen wird die Folie erwärmt, so
dass sie einem anschließenden Tiefziehvorgang gut zugänglich ist. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die tiefziehbare Folie vor dem Aufschweißen mit einem Vakuum in eine ihre
flächige Erstreckung aufweitender Weise beaufschlagt wird. Durch dieses Vordehnen
der Folie ist erreichbar, dass die tiefziehbare Folie in enge Vorsprünge und Hinterschneidungen
während des Tiefziehvorgangs vordringen kann. Da üblicherweise in einer entsprechenden
Vorrichtung mehrere Schalen gleichzeitig versiegelt werden, wird das für die Versiegelung
einer Schale benötigte tiefziehbare Folienmaterial aus einem größeren Verbund entnommen.
Während der Vorbereitung der tiefziehbaren Folie ist dieser Verbund noch ungeschnitten,
so dass entsprechend Material nachfließen kann. Das Schneiden der tiefziehbaren Folie
erfolgt dann erfindungsgemäß erst nach ihrem Aufschweißen auf einen Schalenrand.
[0011] Um das Tiefziehen durchführen zu können, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor,
dass im Umgebungsbereich der Schale ein Vakuum angeordnet ist. Mit dem Vakuum lassen
sich Druckverhältnisse einstellen, die bei Ausbilden eines Druckgefälles zu einem
Tiefziehen der Folie führen. Durch das Tiefziehen legt sich die Folie nach dem so
genannten "Skin"-Verfahren eng an den zu verpackenden Gegenstand sowie an nicht mit
dem Gegenstand belegte Bereiche der Schale an.
[0012] Zur weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist noch vorgesehen, dass
im Umgebungsbereich der tiefziehbaren Folie auf der der Schale abgekehrten Seite ein
Überdruck ausbildbar ist. Die der Schale abgekehrten Seite der tiefziehbaren Folie
ist mit dem auf dieser Seite ausbildbaren Überdruck belastbar. Dadurch wird das auf
der anderen Seite der tiefziehbaren Folie angreifende Vakuum unterstützt, um eine
möglichst enge Anlage der tiefziehbaren Folie an dem zu verpackenden Gegenstand zu
erreichen. Die möglichst enge Anlage erwirkt nämlich vorteilhaft nicht nur eine Fixierung
des Gegenstandes, sie sorgt bei z. B. fleischhaltigen Gegenständen auch dafür, dass
in dem Fleisch enthaltene insbesondere flüssige Bestandteile nicht aus diesem austreten
können. So können Marinaden oder auch der eigene Fleischsaft in dem Produkt gehalten
werden, so dass es nicht austrocknet und trotz der durch die Verpackung hergestellten
längeren Haltbarkeit eine Frische behält. Der Überdruck kann dabei schlagartig aufgebaut
werden, um ein schnelleres und enges Anlegen der Folie zu erreichen.
[0013] Zur vorrichtungsseitigen Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass die Vorrichtung
neben der Auflage für zumindest eine Schale und neben dem Siegelwerkzeug für die tiefziehbare
Folie zumindest eine Schneideinrichtung für die tiefziehbare Folie aufweist, welche
in eine nur die tiefziehbare Folie schneidenden Höhenlage oberhalb eines umlaufenden
Randes der Schale bringbar ist.
[0014] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, die Folie zunächst auf die Schale
aufzubringen und anschließend zuzuschneiden. Aufgrund dieser Verfahrensweise ist nicht
länger eine separate Schneidstation für die Folie erforderlich. Sie kann erfindungsgemäß
der Vorrichtung zugeordnet sein, da das Schneiden der Folie unmittelbar nach dem Versiegeln
bzw. Verschweißen der Folie erfolgt.
[0015] Die Schneideinrichtung umfasst vorzugsweise Messerklingen, mit denen ein Schneiden
der tiefziehbaren Folie erfolgreich durchführbar ist.
[0016] Nach einer nächsten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
dass die Schneideinrichtung dem Siegelwerkzeug räumlich zugeordnet ist. Durch diese
räumliche Zuordnung kann ein zeitlich kurz aufeinander folgendes Versiegeln und Schneiden
erfolgen. Die Zuordnung von Schneideinrichtung und Siegelwerkzeug zueinander ist räumlich
gegeben, konstruktiv sind beide Baugruppen voneinander unabhängig, um ein separates
Durchführen der Arbeitsgänge Versiegeln und Zuschneiden zu ermöglichen.
[0017] Die Schneideinrichtung kann das Siegelwerkzeug umlaufen. Ist das Siegel-werkzeug
beispielsweise rechteckig ausgebildet, so können Messerklingen der Schneideinrichtung
dieses Siegelwerkzeug wie einen Rahmen umlaufen. Nach dem Aufsetzen des Siegelwerkzeuges
auf die Folie erfolgt mit den rahmenartig ausgebildeten Messerklingen ein Zuschneiden
derselben.
[0018] Zur konstruktiven Ausbildung der Vorrichtung sieht eine Weiterbildung der Erfindung
vor, dass die Auflage für die Schale und/oder das Siegelwerkzeug höhenveränderbar
geführt sind. Auflage und Siegelwerkzeug können somit einander angenähert und voneinander
entfernt werden. Die Annäherung wird dazu genutzt, das Siegelwerkzeug auf die tiefziehbare
Folie aufzulegen, wenn das Schneidwerkzeug vom umlaufenden Rand der Schale noch einen
Abstand einhält.
[0019] Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Auflage zumindest eine
Auflageeinrichtung für den umlaufenden Rand der Schale aufweist. Die Schale ist mit
Hilfe der Auflage in die Auflageeinrichtung für den umlaufenden Rand einbringbar.
Der umlaufende Rand wird vorzugsweise auf diese Auflageeinrichtung aufgelegt, damit
er für das Verschweißen bzw. Versiegeln mit der tiefziehbaren Folie bereitliegt. Die
Auflageeinrichtung unterstützt den umlaufenden Rand und bildet ein Gegenlager für
das auf den Rand aufzulegende Siegelwerkzeug aus.
[0020] Nach einer nächsten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
dass zwischen den Schalen und der tiefziehbaren Folie eine Distanzplatte angeordnet
ist, welche auf die Auflageeinrichtung für den umlaufenden Rand auflegbar ist, wobei
dabei der umlaufende Rand zumindest abschnittsweise frei bleibt. Diese erfindungsgemäß
vorgesehene Distanzplatte unterstützt das Zuschneiden der tiefziehbaren Folie nach
ihrem Aufschweißen bzw. Versiegeln auf den umlaufenden Rand der Schale. Dazu ist die
Distanzplatte auf die in der Auflageeinrichtung aufgenommenen umlaufenden Ränder der
Schale auflegbar. Die Distanzplatte bildet nun mit ihrer oben liegenden Oberfläche
eine Ebene aus, die oberhalb des umlaufenden Randes angeordnet ist. Auf diese Ebene
kann die tiefziehbare Folie aufgelegt werden, mit der Distanzplatte wird die tiefziehbare
Folie gegen das Siegelwerkzeug geführt.
[0021] Verfahrensgemäß ist vorgesehen, dass an die tiefziehbare Folie vor ihrem Aufschweißen
ein Vakuum aufgelegt wird, um sie zu dehnen. Mit der Distanzplatte wird die Folie
gegen das Siegelwerkzeug geführt und festgehalten, wenn mit dem Siegelwerkzeug ein
Vakuum an die Folie angelegt wird. Das Siegelwerkzeug hat vorzugsweise eine nach innen
gewölbte Ausbildung, in welche hinein sich die tiefziehbare Folie bei Anlegen des
Vakuums ausdehnen kann. Die umlaufenden Ränder der Schale werden von der Distanzplatte
frei gehalten. Auch die anderen Bereiche der Schale können frei bleiben, um eine großflächige
Anlage des Siegelwerkzeuges zu ermöglichen, damit neben dem Verschweißen der tiefziehbaren
Folie zugleich ein Erwärmen dieser Folie für einen nachfolgenden Tiefziehvorgang erfolgt.
In der Distanzplatte ist dafür vorzugsweise zumindest ein mit dem Behälter in deckungsgleiche
Lage bringbarer Durchbruch angeordnet. Dieser Durchbruch hat dann zum Siegelwerkzeug
korrespondierende Abmessungen.
[0022] Bei dem Einsatz dieser Distanzplatte mit den Durchbrüchen ist es vorteilhaft, dem
Siegelwerkzeug die Schneideinrichtung räumlich zuzuordnen. Bei einem Heranführen des
Siegelwerkzeuges an die tiefziehbare Folie kann zugleich ein Zuführen der Schneideinrichtung
erfolgen. Die Schneideinrichtung ist dabei vorzugsweise wie das Siegelwerkzeug durch
den Durchbruch der Distanzplatte hindurch führbar. Das Schneidwerkzeug ist dabei vorzugsweise
vom Siegelwerkzeug abgekoppelt und federnd gelagert. Durch diese Abkopplung ist es
ermöglicht, das Siegelwerkzeug zunächst näher an die Schale heranzuführen als das
Schneidwerkzeug. Nach dieser Heranführung des Siegelwerkzeuges kann eine Versiegelung
zwischen Folie und Schale erfolge Folie eingesetzt wird. Dazu wird das Schneidwerkzeug
in einer entsprechenden Führung bis in die Ebene der Oberfläche des umlaufenden Randes
geführt. Die auf dem umlaufenden Rand aufliegende tiefziehbare Folie wird geschnitten,
das Messer wird dabei aber nicht bis in den umlaufenden Rand hinein bewegt. Der umlaufende
Rand bleibt unversehrt.
[0023] Zur weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist noch vorzugsweise vorgesehen,
dass durch das Siegelwerkzeug hindurch zumindest eine Überdruckleitung und/oder eine
Vakuumleitung verläuft. Das Siegelwerkzeug ist auf der Seite der tiefziehbaren Folie
angeordnet, welche der Schale abgekehrt ist. Durch die durch das Siegelwerkzeug hindurch
verlaufende Überdruckleitung kann ein Überdruckmedium, z. B. Luft, hinzugefügt werden,
um auf dieser Seite der Folie den verfahrensgemäß vorzugsweise vorgesehenen Überdruck
zu erzeugen. Über die Vakuumleitung wird der verfahrungsgemäß vorgesehene Unterdruck
erzeugt.
[0024] Selbstständiger Schutz wird auch beansprucht für eine Verpackung, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wird. Diese Verpackung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch
aus, dass die tiefziehbare Folie nach ihrem Auflegen auf zumindest einen umlaufenden
Rand der Schale diesen Rand abschnittsweise abdeckt.
[0025] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass die auf den umlaufenden Rand aufgelegte
Folie diesen Rand nicht vollständig abdeckt. Die Folie kann jeweils zum äußeren Rand
des umlaufenden Randes einen Rücksprung aufweisen, so dass sie mit diesem Rand nicht
in Kontakt gerät. Sie kann vielmehr auf einem Bereich des umlaufenden Randes aufgeschweißt
sein, der von der Außenkante des umlaufenden Randes noch einen Abstand hat. Dadurch
wird eine saubere Schweißnaht hergestellt.
[0026] Ein umlaufender Rand der Schale ist dabei immer der Bereich der Schalenoberfläche,
welcher zumindest eine Vertiefung in der Schale umlaufend umschließt. Die Schale kann
eine Vertiefung aufweisen, die von einem umlaufenden Rand umgeben ist. Dabei ist es
auch möglich, dass in einer Gesamtverpackung mehrere Vertiefungen angeordnet sind,
beispielsweise bei mehreren zusammengesetzten Yoghurtbechern. Jeder dieser Vertiefungen
kann dabei eine separate tiefziehbare Folie zugeordnet sein, welche lediglich mit
dem umlaufenden Rand, der diese Vertiefung umgibt, verbunden wird. Es erfolgt somit
kein Gesamtabdecken der verschiedenen Vertiefungen mit einer Folie, sondern es werden
mehrere Folien vorgesehen. Diese Verpackung weist zwischen den einzelnen Vertiefungen
Bereiche auf, die nicht von einer Folie belegt sind. In diesen Bereichen können dann
bevorzugt Perforationen angebracht werden, um das Vereinzeln der einzelnen Verpackungsbereiche
voneinander zu erleichtern. In diesem Fall können Abzugslaschen der tiefziehbaren
Folie auch von einer Anordnung im Außenbereich der Gesamtverpackung in einen Innenbereich
verlegt werden, beispielsweise dahin, wo die tiefziehbaren Folien mehrerer Vertiefungen
einander angenähert sind.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, aus dem weitere erfinderische
Merkmale hervorgehen, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 9:
- Schnittansichten einer Vorrichtung zum gasdichten Verpacken von Gegenständen mit sich
eng an die Gegenstände anlegen dem Folienmaterial in verschiedenen Bearbeitungssituationen
während eines Verpackungsvorganges und
- Fig. 7 a:
- eine maßstäblich vergrößerte Darstellung einer Einzelheit in Fig. 7 und
- Fig. 9 a:
- eine maßstäblich vergrößerte Darstellung einer Einzelheit in Fig. 9.
[0028] Die Vorrichtung in den Figuren weist ein Unterwerkzeug 9 und ein Oberwerkzeug 1 auf.
Das Unterwerkzeug 9 umfasst einen Auflagetisch 8 für zwei Schalen 6. Jede der Schalen
6 hat einen umlaufenden Rand 10. Die Auflagetische 8 sind auf ein Gestell 11 aufgestellt,
das höhenveränderbar ist.
[0029] In dem Oberwerkzeug 1 sind zwei Siegelwerkzeuge 2 aufgenommen. Das Oberwerkzeug 1
ist dabei insgesamt höhenveränderbar geführt. Den Siegelwerkzeugen 2 räumlich zugeordnet
sind Schneideinrichtungen 3, welche als die Siegelwerkzeuge 2 umlaufende Messer ausgebildet
sind. Die Schneideinrichtungen 3 sind in Messerhaltern 12 aufgenommen.
[0030] Figur 1 zeigt des Weiteren eine tiefziehbare Folie 4. Diese Folie 4 liegt vor ihrem
Aufsiegeln auf die umlaufenden Ränder 10 der Schalen 6 einstückig vor.
[0031] Die Vorrichtung weist noch zwischen der tiefziehbaren Folie 4 und den Schalen 6 eine
Distanzplatte 5 auf. Diese Distanzplatte 5 hat Durchbrüche 13, welche mit den Schalen
6 korrespondieren.
[0032] Im Bereich des Unterwerkzeuges 9 ist den Auflagetischen 8 noch eine Auflageeinrichtung
zugeordnet. Diese Auflageeinrichtung wird durch die obersten Abschnitte des Unterwerkzeuges
9 ausgebildet. Im Bereich dieser Auflageeinrichtung sind in die Oberfläche des Unterwerkzeuges
9 Vertiefungen 14 eingelassen, in welche die umlaufenden Ränder 10 der Schalen 6 vorstehen
können.
[0033] Figur 2 zeigt den Zustand nach Heranführen der tiefziehbaren Folie 4 an das Oberwerkzeug
1. Dieses Heranführen erfolgt mit der Distanzplatte 5, welche nachfolgend die tiefziehbare
Folie 4 gegen das Oberwerkzeug 1 drückt und festhält. Das Heranführen der tiefziehbaren
Folie 4 ist mit Pfeilen 20 a dargestellt.
[0034] Figur 3 zeigt, dass durch die Siegelwerkzeuge 2 eine Vakuumleitung verläuft. Entlang
der Pfeile 20 wird Luft aus den Siegelwerkzeugen 2 herausgeführt. Dadurch legt sich
die tiefziehbare Folie 4 an die Innenkonturen der Siegelwerkzeuge 2 an. Diese sind
nach innen gewölbt ausgebildet, so dass sich domartige Abschnitte ergeben.
[0035] Figur 4 zeigt den Zustand nach Anheben des Unterwerkzeuges 9. Die Schalen 6 sind
auf die Auflageeinrichtung des Unterwerkzeuges 9 aufgelegt. Ihre umlaufenden Ränder
10 werden durch das Unterwerkzeug 9 unterstützt.
[0036] Die Distanzplatte 5 ist auf das Unterwerkzeug 9 aufgelegt. Auf der Distanzplatte
5 liegt die tiefziehbare Folie 4 auf, das Oberwerkzeug 1 mit den Siegelwerkzeugen
2 und den Schneideinrichtungen 3 ist der Folie 4 angenähert. Dabei ist die tiefziehbare
Folie 4 in die Siegelwerkzeuge 2 hinein aufgeweitet und vorgewärmt. Die Schneideinrichtungen
3 halten von der Folie 4 einen Abstand ein.
[0037] Figur 5 zeigt, dass über Luftkanäle 15 Luft aus dem Umgebungsbereich der Schalen
6 herausgesaugt wird (Pfeile 16). Dadurch wird im Umgebungsbereich der Schalen 6 ein
Vakuum hergestellt.
[0038] In Figur 6 sind die Schneideinrichtungen 3 nicht bis an die umlaufenden Ränder 10
der Schalen 6 herangeführt. Mit den Siegelwerkzeugen 2 wird jetzt die tiefziehbare
Folie 4 auf die umlaufenden Ränder 10 aufgeschweißt. Dabei erfolgt zugleich ein Aufwärmen
der Folie 4 zum Vorbereiten des Tiefziehens. Das Aufsetzen der Siegelwerkzeuge 2 auf
den umlaufenden Rändern 10 der Schalen 6 ist durch Pfeile 17 verdeutlicht.
[0039] Fig. 7 und 7a zeigen dann das Schneiden der tiefziehbaren Folie 4 mit der Schneideinrichtung
3. Über die Messerhalter 12 wird die Schneideinrichtung 3 definiert an den umlaufenden
Rand 10 der Schale 6 herangeführt. Dabei erfolgt ein Durchtrennen der tiefziehbaren
Folie 4, während der umlaufende Rand 10 nicht beschädigt wird. Das Zuschneiden der
Folie 4 erfolgt vor dem Tiefziehen dieser Folie 4.
[0040] In Fig. 8 erfolgt über durch das Oberwerkzeug 1 und die Siegelwerkzeuge 2 hindurchgeführte
Überdruckleitungen 18 eine Zuführung von Luft, welche im Zusammenhang mit dem im Bereich
der Schalen 6 herrschenden Unterdruck eine enge Anlage der aufgewärmten, tiefziehbaren
Folie 4 an die in den Schalen 6 befindlichen Gegenständen 7 gewährleistet. Bei den
Gegenständen 7 kann es sich beispielsweise um Fleischprodukte handeln. In den Bereich
der Schalen 6 kann dabei noch ein Schutzgas geführt werden (Pfeil 19).
[0041] Figur 9 zeigt den Zustand der Vorrichtung nach dem Entformen der Schalen 6. Oberwerkzeug
1 und Unterwerkzeug 9 sind voneinander wieder entfernt, die Distanzplatte 5 ist von
den Schalen 6 abgehoben. Von der tiefziehbaren Folie 4 verbleiben Schnittreste, welche
entsorgt werden. Die Schalen 6 können nach diesem Siegelvorgang von dem Unterwerkzeug
9 entfernt werden, dieses kann anschließend neue Schalen 6 aufnehmen. Die Vorrichtung
kann dabei taktweise arbeiten, beispielsweise mit 6 Takten pro Minute.
[0042] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es sich um eine Siegelvorrichtung handeln,
mit der auch Schalen mit Folien verschlossen werden können, die nicht im "Skin"-Verfahren
tiefgezogen werden. Ein und dieselbe Vorrichtung kann somit für voneinander verschiedene
Verpackungsarten eingesetzt werden, bei denen gleiche genormte Grundverpackungen,
wie die Schalen 6, eingesetzt werden.
[0043] Das Zuschneiden der tiefziehbaren Folie 4, das Verschweißen dieser Folie 4 auf den
umlaufenden Rändern 10 sowie das Tiefziehen der Folie 4 erfolgt vorzugsweise in ein
und demselben Takt, um die Bearbeitungszeit zu verkürzen.
[0044] Die Schneideinrichtungen 3 werden nicht durch die Ebene der umlaufenden Ränder 10
hindurchgeführt. Figur 9 a zeigt, dass die tiefziehbare Folie 4 sauber abgeschnitten
ist und dass im Bereich des umlaufenden Randes 10 ein von der Folie 4 freibleibender
Bereich dieses umlaufenden Randes 10 verbleibt. Die Schneideinrichtungen 3 schneiden
den umlaufenden Rand 10 nicht ab.
[0045] Die Folie 4 legt sich eng an die Wandungen des Behälters 6 und an in der Vertiefung
des Behälters vorhandene Gegenstände 7 an, wie in Figur 9 gezeigt.
1. Verfahren zum gasdichten Verpacken von Gegenständen mit sich eng an die Gegenstände
anlegender, tiefziehbarer Folie unter Einsatz eines Vakuums, wobei der Gegenstand
in eine Schale eingelegt wird und zum Verschließen der Schale die tiefziehbare Folie
mit der Schale verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass für das Ausbilden der Verpackung eine Schale (6) mit zumindest einem umlaufenden
Rand (10) verwendet wird, dass die tiefziehbare Folie (4) auf den umlaufenden Rand
(10) gasdicht aufgebracht wird und anschließend ausschließlich die tiefziehbare Folie
(4) auf ein Maß kleiner des umlaufenden Randes (10) oder gleich dem umlaufenden Rand
(10) zugeschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die tiefziehbare Folie (4) auf den umlaufenden Rand (10) aufgeschweißt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die tiefziehbare Folie (4) vor dem Aufschweißen einer Wärmebeaufschlagung ausgesetzt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die tiefziehbare Folie (4) vor dem Aufschweißen mit einem Vakuum in ihre flächige
Erstreckung aufweitender Weise beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Umgebungsbereich der Schale (6) ein Vakuum angeordnet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Umgebungsbereich der tiefziehbaren Folie (4) auf der der Schale (6) abgekehrten
Seite ein Überdruck ausbildbar ist.
7. Vorrichtung zum gasdichten Verpacken von Gegenständen mit sich eng an die Gegenstände
anlegendem Folienmaterial unter Einsatz eines Vakuums, vorzugsweise zum Durchführen
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend eine Auflage für zumindest
eine Schale und umfassend zumindest ein Siegelwerkzeug für die tiefziehbare Folie,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie zumindest eine Schneideinrichtung (3) für die tiefziehbare Folie (4) aufweist,
welche in eine nur die tiefziehbare Folie (4) schneidende Höhenlage oberhalb eines
umlaufenden Randes (10) der Schale (6) bringbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) Messerklingen umfasst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) dem Siegelwerkzeug (2) räumlich zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) das Siegelwerkzeug (2) umläuft.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage für die Schale (6) und/oder das Siegelwerkzeug (2) höhenveränderbar geführt
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage zumindest eine Auflageeinrichtung für den umlaufenden Rand (10) der Schale
(6) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Schalen (6) und der tiefziehbaren Folie (4) eine Distanzplatte (5) angeordnet
ist, welche auf die Auflageeinrichtung für den umlaufenden Rand (10) auflegbar ist,
wobei dabei der umlaufende Rand (10) zumindest abschnittsweise frei bleibt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der Distanzplatte (5) zumindest ein mit einem Behälter (6) in Deckungslage bringbarer
Durchbruch (13) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelwerkzeug (2) zum Durchbruch (13) in der Distanzplatte (5) korrespondierende
Abmessungen hat.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelwerkzeug (2) eine nach innen gewölbte Ausbildung hat.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16 dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) vom Siegelwerkzeug (2) abgekoppelt ist und federnd gelagert
ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Siegelwerkzeug (2) hindurch zumindest eine Vakuumleitung und/oder eine
Überdruckleitung (16) verläuft.
19. Verpackung für zumindest einen Gegenstand mit einer Schale und mit einer tiefziehbaren
Folie zum Auflegen auf die Schale,
dadurch gekennzeichnet,
dass die tiefziehbare Folie (4) nach ihrem Auflegen auf zumindest einen umlaufenden Rand
(10) der Schale (6) diesen Rand (10) abschnittsweise abdeckt.
20. Verpackung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein umlaufender Rand (10) der Schale (6) zumindest eine Vertiefung in der Schale
(6) umlaufend umschließt.