Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinraumbegrenzungseinheit sowie eine Vorrichtung zur
Herstellung und/oder Verpackung von hochreinen Bauteilen nach den Oberbegriffen der
unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Die Reinraumtechnik spielt insbesondere in der Pharmaindustrie sowie in der Medizin-,
der Mikro- und der Lebensmitteltechnik eine große Rolle. In der Reinraumtechnik ist
kontrollierte Sauberkeit oberstes Gebot. Durch gesetzliche Auflagen wird die Reinheit
von Räumen durch ISO14644-1 und GMP EU Richtlinien festgeschrieben, wobei die ISO-Norm
die maximal zulässige Anzahl an Partikeln beschreibt. Die GMP EU Richtlinie reguliert
die zulässige Keimanzahl. Um angemessene Reinheit zu gewährleisten, weist ein Reinraum
ein Reinraumsysteme mit Klimatechnik auf, in welcher die durchströmende Luft permanent
gereinigt werden kann. Gängige Reinraumsysteme weisen Zu- und Abluftleitungen mit
einem großen Grundflächenbedarf auf, die eine unkontrollierbare Kontaminationsquelle
darstellen und eine aufwändige kostenintensive Montage aufweisen können.
[0003] Eine Reinraumbegrenzungseinheit, die mindestens ein Wandmodul, mit einer Innenwand
und einer Außenwand umfasst, welche zwischen sich zumindest einen Luftführungsbereich
ausbilden, ist bekannt.
[0004] Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Reinraumbegrenzungseinheit
bereitzustellen, mit welcher auf eine einfache Weise eine Verbesserung der Reinheit
der Reinluft in einem Reinraum ermöglicht wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
wobei weitere Ausgestaltungen der Erfindung den Ansprüchen 2 bis 10 entnommen werden
können.
[0006] Die Erfindung geht aus von einer Reinraumbegrenzungseinheit umfassend mindestens
ein Wandmodul, mit einer Innenwand und einer Außenwand, welche zwischen sich zumindest
einen Luftführungsbereich ausbilden. Es wird vorgeschlagen, dass die Innenwand und
die Außenwand in dem Luftführungsbereich jeweils zumindest teilweise transparent ausgebildet
sind.
[0007] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Innenwand und die
Außenwand in dem Luftführungsbereich jeweils zumindest teilweise transparent ausgebildet
sind. In vorteilhafter Weise kann hierdurch der Innenbereich des Reinraums permanent
visuell kontrolliert werden, insbesondere der innerhalb des Wandmoduls ausgebildete
Luftführungsbereich, der für die Reinheit der Reinluft in einem Reinraum besonders
wichtig ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass aufwändige und hinderliche Installationen
von kontaminationsanfälligen Zu- und Abluftleitungen innerhalb oder außerhalb des
Reinraums reduziert bzw. ganz vermieden und dadurch zusätzliches Reinraumvolumen gewonnen
werden kann. Hierdurch kann besonders wertvolles zusätzliches Reinraumarbeitsvolumen
entstehen oder eingespart werden und eine optisch bzw. ästhetisch besonders ansprechende
Gestaltung des Reinraums erfolgen. Ferner kann mit steigender Anzahl von Wandmodulen
eines Reinraums eine zunehmende Luftmenge durch die Wandmodule hindurch geleitet und
gereinigt werden, ohne eine optische Beeinträchtigung durch Zu- und Abluftleitungen.
In einer weiteren Ausgestaltung ist es denkbar, dass die Reinraumbegrenzungseinheit
zumindest eine, vorzugsweise ebenfalls transparente, Mittelwand aufweist, die zwischen
der Innen- und der Außenwand angeordnet ist, wodurch insbesondere eine höhere Abdichtung,
eine höhere Stabilität und/oder ein verbesserter Luftstrom erreicht werden kann.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weisen die Innenwand und die Außenwand
des Wandmoduls einen Abstand von zumindest 25 mm auf. In vorteilhafter Weise kann
hierdurch die Reinraumluft in einem kleinen Reinraum ausreichend gereinigt und dennoch
mit ausreichend gereinigter Reinluft versorgt werden. Dadurch kann der Reinraum einen
geringen Grundflächenbedarf aufweisen. In einer alternativen Ausführung ist ein Abstand
der Innenwand zur Außenwand des Wandmoduls von zumindest 50 mm vorteilhaft, ein Abstand
zwischen 50 mm und 80 mm besonders vorteilhaft oder ein Abstand von 100 mm ganz besonders
vorteilhaft. Es sind allerdings auch noch größere Abstände denkbar. Mit zunehmendem
Abstand von der Innenwand zu der Außenwand des Wandmoduls steigt das Reinigungsvolumen
der durchströmenden Luft und somit die Reinheit der Innenluft innerhalb des Reinraums.
[0009] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Luftführungsbereich
als Umluftführung und/oder Rückluftführung ausgebildet. In vorteilhafter Weise weist
der Luftführungsbereich der Reinraumbegrenzungseinheit eine Abluftführungseinheit
auf, welche die Innenluft aus dem Reinraum herausleitet, und eine Rückluftführungseinheit,
welche die gereinigte Innenluft in den Reinraum einleitet. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Ausführungen des Reinraumsystems kann die erfindungsgemäße Reinraumbegrenzungseinheit
ein Reinraum-Wandsystem bereitstellen, welches eine lokale Steuerung der Luftströmung
innerhalb des Reinraums ermöglicht und somit flexibel auf vielfältige Produktionsbedingungen
eingestellt werden kann.
[0010] Es wird zumindest eine Luftdurchströmeinrichtung vorgeschlagen, die zum Strömen von
einem Luftstrom durch mindestens eine Wand des Wandmoduls vorgesehen ist. In vorteilhafter
Weise kann dadurch das Wandmodul neben seiner ursprünglichen Funktion als reinraumbegrenzendes
Bauteil auch die Funktion als Zu- und Abluftleitung eines Reinraumsystems erfüllen,
wodurch voluminöse und/oder störende Zu- und Abluftleitungen eingespart und durch
ein dünnes Wandelement ersetzt werden können. Hierdurch kann eine wirtschaftliche
Herstellung des Reinraumsystems möglich sein. Der damit geringe Aufwand zur Herstellung
eines sauberen Umfelds sowie ein Wegfallen von Bauteilen des Reinraumsystems reduziert
die Kosten für die Anwender von Reinräumen und für Produzenten von Reinraumprodukten.
[0011] Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Luftdurchströmeinrichtung in zumindest eine
Wand des Wandmoduls integriert ist. Hierdurch kann die Luftdurchströmeinrichtung besonders
platzsparend in der Wand des Wandmoduls sowie auf verschiedene Produktionsbedürfnisse
und Platzverhältnisse angepasst werden. Ein wesentlicher Vorteil ist die Austauschbarkeit
von Wänden oder von Wandmodulen eines bestehenden Reinraums, indem ein Wandmodul ohne
Luftdurchströmeinrichtung gegen ein Wandmodul, mit einer Luftdurchströmeinrichtung
ausgetauscht werden kann. Somit ist eine Nachrüstung oder eine nachträgliche Umstellung
eines Reinraumsystems bzw. eine Änderung des Aufbaus des Reinraums mit neuen Reinraumbegrenzungseinheiten
möglich.
[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Luftdurchströmeinrichtung einstellbar
ausgebildet. In vorteilhafter Weise kann hierdurch die durchströmende Luftmenge des
Reinraumsystems eingestellt und somit Einfluss auf unterschiedliche Prozessbedingungen
bzw. auf die Produkte genommen werden.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Luftdurchströmeinrichtung
in einem Bodenbereich des Wandmoduls angeordnet. In vorteilhafter Weise können hierdurch
nach unten schwebende Partikel schnell erfasst und aus dem Reinraum heraus transportiert
werden. Die Luftdurchströmeinrichtung kann auf Kundenwunsch und/oder produktionsabhängig
in einer beliebigen Höhe des Wandmoduls angeordnet werden. Die Reinraumbegrenzungseinheit
kann somit schnell und optimal auf kundenspezifische Bedürfnisse angepasst werden.
[0014] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass in dem Wandmodul
eine Heizeinheit und/oder eine Kühleinheit vorgesehen ist. Hierdurch kann auf eine
besonders einfache und platzsparende Weise das Raumklima des Reinraums beeinflusst
bzw. eingestellt werden. In vorteilhafter Weise kann zumindest ein Wandelement des
Wandmoduls eine Beschichtung aufweisen, wie beispielsweise eine, einen Peltier-Effekt
erzeugende Beschichtungen oder eine Heizwiderstandsbeschichtung.
[0015] Es wird eine Verbindungseinrichtung vorgeschlagen, die zur lösbaren Verbindung der
Wände des Wandmoduls vorgesehen ist. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung
besteht darin, dass das aus einzelnen Wänden bestehende Wandmodul ohne zusätzliches
Werkzeug oder andere Hilfsmittel schnell zerlegbar ist und im umgekehrten Fall schnell
aus einzelnen Wänden montiert werden kann. Dadurch kann bei einem Auf- und/oder Abbau
des Wandmoduls bzw. des Reinraums sehr viel Zeit gespart werden.
[0016] Erfindungsgemäß weist eine Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von hochreinen
Bauteilen eine Reinraumbegrenzungseinheit auf. Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Reinraumbegrenzungseinheit liegt darin, dass die Reinraumbegrenzungseinheit neben
ihrer ursprünglichen Funktion als baulicher Bestandteil eines Reinraum-Wandsystems
zusätzlich als ein Bestandteil eines Zuluft- und Abluftsystems eingesetzt werden kann.
Dadurch kann ein besonders wirtschaftlicher Reinraum mit einem verbesserten Klimasystem
und einer optimierten Reinraumnutzung bereitgestellt werden.
Zeichnungen
[0017] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die
[0018] Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in
Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung einen Reinraum mit einer erfindungsgemäßen Reinraumbegrenzungseinheit,
- Fig. 2
- in einer schematischen Darstellung die erfindungsgemäße Reinraumbegrenzungseinheit,
umfassend ein transparent ausgebildetes Wandmodul, mit einer Luftdurchström-einrichtung,
das zwischen zwei Wandmodulen angeordnet ist,
- Fig. 3
- in einer schematischen Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Reinraumbegrenzungseinheit
aus Fig. 2 entlang Linie A-A mit einer zwischen einer Innenwand und einer Außenwand
des Wandmoduls angeordneten Verbindungseinrichtung und einer Heizeinheit/Kühleinheit,
und
- Fig. 4
- in einer schematischen Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Reinraumbegrenzungseinheit
aus Fig. 2 entlang Linie B-B mit der zwischen der Innenwand und der Außenwand des
Wandmoduls angeordneten Verbindungseinrichtung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine erfindungsgemäße Reinraumbegrenzungseinheit 10, die
mindestens ein Wandmodul 12, mit einer Innenwand 12.1 und einer Außenwand 12.2 umfasst,
welche zwischen sich zumindest einen Luftführungsbereich 14 ausbilden. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist die Reinraumbegrenzungseinheit 10 für eine hier nicht dargestellte
Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von hochreinen Bauteilen vorgesehen
und wird vorzugsweise zum Aufbau eines Reinraum-Wandsystems gemäß Fig. 1 verwendet.
Der Reinraum 11 kann ein erfindungsgemäßes Wandmodul 12 oder beliebig viele erfindungsgemäße
Wandmodule 12 aufweisen, die in unterschiedlichen Größen hergestellt werden können.
Hierdurch besteht eine große Kombinationsmöglichkeit einen Reinraum 11 nur aus Wandmodulen
12 mit Luftführungsbereichen 14 oder in Kombination mit Wandmodulen ohne Luftführungsbereiche
14 aufzubauen, wodurch eine optimale Anpassung eines Klimasystems an die Produktionsverhältnisse
innerhalb des Reinraums 11 ermöglicht wird.
[0021] Um eine Reinraumbegrenzungseinheit 10 bereitzustellen, mit welcher auf eine einfache
Weise eine Verbesserung der Reinheit der Reinluft in einem Reinraum 11 ermöglicht
wird, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Innenwand 12.1 und die Außenwand
12.2 in dem Luftführungsbereich 14 jeweils zumindest teilweise transparent ausgebildet
sind.
[0022] Bei der Verwendung von transparenten Wandmodulen 12 kann beispielsweise das Bedienpersonal
von außen einen Prozessablauf oder eine Maschine überwachen und eventuell von außen
in den Prozessablauf eingreifen, ohne den Innenraum des Reinraums 11 zu betreten und
ohne die Reinluft im Reinraum 11 zu kontaminieren. Transparente Wandmodule 12, die
beispielsweise aus Glas, Plexiglas (PMMA) oder Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt
werden können, übernehmen technische Funktionen und bieten gleichzeitig Schutz vor
Produktionsgeräuschen. Dadurch können helle, insbesondere auch durch Tageslicht beleuchtete,
Räume mit moderner Ästhetik und mit positiven Arbeitsbedingungen entstehen.
[0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 weisen die Innenwand 12.1 und die
Außenwand 12.2 des Wandmoduls 12 einen Abstand von 100 mm auf. Alternativ kann das
Wandmodul 12 mit einem Abstand von 25 mm bis 100 mm hergestellt werden. Je größer
der Abstand zwischen der Innenwand 12.1 und der Außenwand 12.2 des Wandmoduls 12 ist,
umso größer kann die durchströmende Luftmenge sein und umso höher ist das Reinigungsvolumen
der durchströmenden Luft 24.
[0024] Um zu verhindern, dass unerwünschte Partikel in den Reinraum 11 gelangen können und,
um bereits im Luftstrom 24 befindliche Partikel wieder zu entfernen, ist der Luftführungsbereich
14 als Umluftführung und/oder Rückluftführung ausgebildet. In vorteilhafter Weise
ermöglicht die Umluftführung der erfindungsgemäßen Reinraumbegrenzungseinheit einen
permanent zirkulierenden Luftstrom 24, der den Innenraum des Reinraum 11 mit gereinigter
Luft versorgt, indem ein eventuell partikelbelasteter Luftstrom 24 durch die Wandmodule
12 aus dem Reinraum 11 herausgeleitet und der gereinigte Luftstrom 24 zeitgleich durch
benachbarte Wandmodule 12 oder andere Rückluftführungseinheiten des Reinraums in den
Reinraum 11 eingeleitet werden.
[0025] Wie in den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
das Wandmodul 12 eine Luftdurchströmeinrichtung 16 auf, die zum Strömen des Luftstroms
24 durch die Innenwand 12.1 des Wandmoduls 12 ausgebildet ist. Die Luftdurchströmeinrichtung
16 ist in einer Innenwand 12.1 des Wandmoduls 12 integriert, wobei die Luftdurchströmeinrichtung
16 als in die Innenwand 12.1 eingebrachte Ausnehmungen oder als ein in die Innenwand
12.1, hier nicht dargestelltes, eingesetztes Gitter ausgebildet wird, das flächenbündig
mit der Wand abschließt. Da die Luftdurchströmeinrichtung 16 einstellbar ausgebildet
werden kann, ist die durchströmende Luftmenge 24 regelbar, indem die Luftdurchströmeinrichtungen
16 einzelner Wandmodule 12 teilweise oder ganz verschlossen werden. Dadurch kann die
Leistung des Klimasystems bedarfsgerecht gesteuert und der Reinraum 11 wirtschaftlich
betrieben werden.
[0026] Die Klimatechnik soll sicherstellen, dass ein eventuell partikelbelasteter Luftstrom
24 sofort aus dem Reinraum 11 entfernt werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist daher die Luftdurchströmeinrichtung 16 in einem Bodenbereich 12a des Wandmoduls
12 angeordnet. Der kontaminierte Luftstrom 24 wird gemäß den Fig. 1 bis 3 durch die
Luftdurchströmeinrichtung 16 über den Luftführungsbereich 14 des Wandmoduls 12 aus
dem Innenraum des Reinraums 11 herausgeleitet und zum Filtern zu einem hier nicht
dargestellten Filtersystem geleitet.
[0027] Die Luftdurchströmeinrichtung 16 kann in einem Bereich der Entstehungsquelle von
dem eventuell partikelbelastetem Luftstrom 24 angeordnet sein und dadurch eine Kontaminierung
des Reinraums 11 weitestgehend verhindern. In einer alternativen Ausgestaltung kann
daher die Luftdurchströmeinrichtung 16 in einem mittleren Bereich 12b und/oder in
einem Deckenbereich 12c des Wandmoduls 12 angeordnet sein und somit besonders flexibel
auf die Produktionsbedingungen angepasst sein. Die Umstellung der Anordnung der Luftdurchströmeinrichtung
16 von dem Bodenbereich 12a zu dem Deckenbereich 12c gestaltet sich durch eine Drehung
der Innenwand 12.1 um 180° besonders einfach.
[0028] Die großen zur Verfügung stehenden Innenflächen bzw. Außenflächen des Wandmoduls
12 können in vorteilhafter Weise das Klimasystem unterstützen und die Temperatur im
Reinraum 11 regeln, indem in dem Wandmodul 12 gemäß Fig. 3 eine Heizeinheit 26 und/oder
eine Kühleinheit 26 angeordnet ist. Dadurch kann bereits im Luftführungsbereich 14
des Wandmoduls 12 der erwärmte Luftstrom 24 abgekühlt oder der abgekühlte Luftstrom
24 erwärmt werden. Für diese Aufgabe kann zumindest eine Wand 12.1, 12.2 des Wandmoduls
12 eine bauraumsparende Beschichtung aufweisen, die beispielsweise einen Peltier-Effekt
erzeugt. Selbstverständlich sind auch andere gängige bewährte Beschichtungen oder
Systeme zur Temperaturregelung denkbar.
[0029] Wie in Fig. 4 ersichtlich ist, ist eine Verbindungseinrichtung 18 zur lösbaren Verbindung
der Wände 12.1, 12.2 des Wandmoduls 12 festgelegt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
werden die Wände 12.1, 12.2 des Wandmoduls 12 und die Wandmodule 12 lösbar mit einem
Halteprofil 18c der Verbindungseinrichtung 18 mittels eines clipsbaren Befestigungselements
22 miteinander verbunden. Ferner befindet sich gemäß den Fig. 2 und 3 in einem oberen
Randbereich 12o des Wandmoduls 12 ein Halteprofil 18b und in einem unteren Randbereich
12u des Wandmoduls 12 ein Halteprofil 18a, welche zwischen den Wänden 12.1, 12.2 des
Wandmoduls 12 distanzbildend angeordnet sind. Zur Durchleitung des Luftstroms 24 aus
dem Wandmodul 12 weist das Halteprofil 18a Lüftungsdurchbrüche 20 auf. Sowohl die
Halteprofile 18a, 18b, 18c als auch das Befestigungselement 22 bestehen aus einem
metallischen Werkstoff, vorzugsweise aus Aluminium, wobei jedoch auch andere, einem
Fachmann als sinnvoll erscheinende Werkstoffe denkbar sind, wie beispielsweise Kunststoff
oder ein Kunststoffverbund.
Bezugszeichen
[0030]
- 10
- Reinraumbegrenzungseinheit
- 11
- Reinraum
- 12
- Wandmodul
- 12.1
- Innenwand
- 12.2
- Außenwand
- 12a
- Bodenbereich
- 12b
- mittlerer Bereich
- 12c
- Deckenbereich
- 12o
- Randbereich oben
- 12u
- Randbereich unten
- 14
- Luftführungsbereich
- 16
- Luftdurchströmeinrichtung
- 18
- Verbindungseinrichtung
- 18a
- Halteprofil
- 18b
- Halteprofil
- 18c
- Halteprofil
- 20
- Lüftungsdurchbruch
- 22
- Befestigungselement
- 24
- Luftstrom/ Innenraumluft
- 26
- Heizeinheit/Kühleinheit
1. Reinraumbegrenzungseinheit (10) mit mindestens einem Wandmodul (12), mit einer Innenwand
(12.1) und einer Außenwand (12.2), welche zwischen sich zumindest einen Luftführungsbereich
(14) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand (12.1) und die Außenwand (12.2) in dem Luftführungsbereich (14) jeweils
zumindest teilweise transparent ausgebildet sind.
2. Reinraumbegrenzungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand (12.1) und die Außenwand (12.2) des Wandmoduls (12) einen Abstand von
zumindest 25 mm aufweisen.
3. Reinraumbegrenzungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftführungsbereich (14) als Umluftführung und/oder Rückluftführung ausgebildet
ist.
4. Reinraumbegrenzungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zumindest eine Luftdurchströmeinrichtung (16), die zum Strömen eines Luftstroms (24)
durch mindestens eine Wand (12.1, 12.2) des Wandmoduls (12) vorgesehen ist.
5. Reinraumbegrenzungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchströmeinrichtung (16) in zumindest eine Wand (12.1, 12.2) des Wandmoduls
(12) integriert ist.
6. Reinraumbegrenzungseinheit nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchströmeinrichtung (16) einstellbar ausgebildet ist.
7. Reinraumbegrenzungseinheit nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchströmeinrichtung (16) in einem Bodenbereich (12a) des Wandmoduls (12)
angeordnet ist.
8. Reinraumbegrenzungseinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Wandmodul (12) eine Heizeinheit (26) und/oder eine Kühleinheit (26) vorgesehen
ist.
9. Reinraumbegrenzungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Verbindungseinrichtung (18), die zur lösbaren Verbindung der Wände (12.1, 12.2)
des Wandmoduls (12) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von hochreinen Bauteilen, gekennzeichnet durch eine Reinraumbegrenzungseinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.