Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Reinraumwandungselements
nach den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Die Reinraumtechnik spielt insbesondere in der Pharmaindustrie sowie der Medizin-,
der Mikro- und der Lebensmitteltechnik eine große Rolle. In der Reinraumtechnik ist
kontrollierte Sauberkeit oberstes Gebot. Durch gesetzliche Auflagen wird die Reinheit
von Räumen durch ISO14644-1 und GMP EU Richtlinien festgeschrieben, wobei die ISO-Norm
die maximal zulässige Anzahl an Partikeln beschreibt. Die GMP EU Richtlinie reguliert
die zulässige Keimanzahl. Um eine angemessene Reinheit zu gewährleisten, weist ein
geschlossener Reinraum unter anderem feste Reinraumwandungselemente auf, die miteinander
luftdicht verbunden werden müssen. Die Montage solcher Reinräume aus einzelnen Reinraumwandungselementen
ist üblicherweise sehr aufwändig und zeitintensiv. Veränderungen und Anpassungen der
Reinräume an unterschiedliche bzw. neue Bedingungen sind ebenfalls sehr kompliziert
und aufwändig zu realisieren.
[0003] Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungssystem zur
Befestigung eines Reinraumwandungselements bereitzustellen, mit welchem eine erhebliche
Reduzierung des Montageaufwands beim Aufbau einer Reinraumwandung ermöglicht wird.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
wobei weitere Ausgestaltungen der Erfindung den Ansprüchen 2 bis 13 entnommen werden
können.
[0005] Die Erfindung geht aus von einem Befestigungssystem zur Befestigung eines Reinraumwandungselements
mit zumindest einem Halteprofil und zumindest einem Befestigungselement, das zumindest
in einem montierten Zustand gemeinsam mit dem Halteprofil einen Formschlussbereich
bildet. Es wird vorgeschlagen, dass zumindest das Befestigungselement einen Dichtbelag
aufweist.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass zumindest das Befestigungselement
einen Dichtbelag aufweist. Besonders vorteilhaft können die Reinraumwandungselemente
besonders stabil miteinander verbunden werden und einen hermetisch abgedichteten Reinraum
ausbilden, wodurch die gesetzlichen Auflagen zur Reinheit von Reinräumen gewährleistet
und die im Reinraum hergestellten und/oder verpackten Produkte vor Verunreinigungen
geschützt werden können. Nachträgliche bauliche Veränderungen und Anpassungen bestehender
Reinräume an neue Bedingungen, wie beispielsweise eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung
des Reinraums, sind besonders einfach zu bewerkstelligen. In vorteilhafter Weise kann
ein Reinraum mit den erfindungsgemäßen Reinraumwandungselementen ohne zusätzliches
Werkzeug oder andere Hilfsmittel sowohl schnell montiert als auch schnell demontiert
werden. Der damit einhergehende geringere zeitliche und materielle Aufwand bei der
Herstellung eines luftdichten Reinraums kann die Kosten für die Herstellung des Reinraums
erheblich reduzieren.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Befestigungselement
ein Kopfelement mit einer Auflagefläche und ein Rastelement mit zumindest einem Rastarm
auf. Das erfindungsgemäße Befestigungselement ist vorzugsweise als Profil ausgebildet
und weist dadurch eine formstabile steife Struktur auf, die für die manuelle Handhabung
besonders gut geeignet ist. Durch die erfindungsgemäße Ausführung des Befestigungselements
können zumindest zwei parallel zueinander angeordnete Bauteile schnell miteinander
verbunden werden.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Auflagefläche
des Kopfelements zu dem Rastarm des Rastelements, in einem unmontierten Zustand, einen
von einem rechten Winkel abweichenden Winkel α auf, der vorzugsweise kleiner ist als
90°. In diesem Zusammenhang soll unter "von einem rechten Winkel abweichend" insbesondere
ein Winkel verstanden werden, der mehr als 1°, vorteilhaft mehr als 2°, vorzugsweise
mehr als 5° von 90° abweicht und vorzugsweise kleiner ist als 90°. Insbesondere beträgt
der Winkel mehr als 75°, insbesondere mehr als 80°, vorteilhaft zumindest 85°. In
vorteilhafter Weise kann hierdurch bereits zu Beginn der Montage des Befestigungselements
ein erster Kontakt des Dichtbelags mit dem Reinraumwandungselement entstehen und die
Verbindung vorfixiert werden. Vorzugsweise ist die Auflagefläche gewölbt ausgebildet.
[0009] Es wird vorgeschlagen, dass die Auflagefläche des Kopfelements zu dem Rastarm des
Rastelements, in einem montierten Zustand, einen von einem rechten Winkel abweichenden
Winkel α aufweist, der vorzugsweise größer ist als 90°. In diesem Zusammenhang soll
unter "von einem rechten Winkel abweichend" insbesondere ein Winkel verstanden werden,
der mehr als 1°, vorteilhaft mehr als 2°, vorzugsweise mehr als 5° von 90° abweicht
und vorzugsweise kleiner ist als 105°. Insbesondere beträgt der Winkel weniger als
105°, insbesondere weniger als 100°, vorteilhaft zumindest 95°. Am Ende der Montage
des Befestigungselements kann hierdurch der Dichtbelag zwischen dem Reinraumwandungselement
und der Auflagefläche des Kopfelements in einer Endlage unter Druck eingeklemmt werden
und somit eine hermetische Abdichtung zwischen den beiden Bauteilen sicherstellen.
[0010] Es wird weiterhin vorgeschlagen, dass der Dichtbelag jeweils in einem Randbereich
der Auflagefläche des Kopfelements aufgebracht ist. Hierdurch kann gewährleistet werden,
dass über die ganze Länge des Befestigungselements beidseitig ein hermetisch abgedichteter
Übergang zwischen den mit dem Befestigungselement verbundenen Bauteilen ausgebildet
ist. Ferner ist eine Auftragung des Dichtbelags im Randbereich von besonderem Vorteil,
da zwischen dem Befestigungselement und dem Reinraumwandungselement eine offene Fuge
bzw. eine Schmutzkante vermieden werden kann und sich somit keine Partikel in der
Fuge ablagern können. Da der Dichtbelag fest mit der Auflagefläche des Befestigungselements
verbunden ist, kann das Befestigungselement nach einer Demontage des Reinraums bzw.
des Befestigungselements wiederverwendet werden und ist dadurch besonders wirtschaftlich.
In vorteilhafter Weise kann das erfindungsgemäße Befestigungselement in Serienfertigung
mit dem Dichtbelag hergestellt und montagefertig bereitgestellt werden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Dichtbelag im montierten
Zustand elastisch verformt. Hierdurch kann der Dichtbelag von Beginn bis zum Ende
der Montage des Befestigungselements eine gleichmäßige Abdichtung in den Randbereichen
der Auflageflächen ausbilden, wobei mit zunehmendem Montagefortschritt der Druck auf
den Dichtbelag und zwangsläufig die Größe der Dichtbelag-Kontaktfläche zunimmt. In
vorteilhafter Weise ist hierdurch eine besonders kostengünstige Abdichtung des Befestigungselements
an dem Reinraumwandungselement ermöglicht, die besonders einfach und montagefreundlich
zu handhaben ist.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Dichtbelag der
Auflageflächen silikonfrei ausgeführt. Hierdurch kann ein reinraumfreundlicher Werkstoff
eingesetzt werden, wie beispielsweise ein Hybridwerkstoff, der keine oder nur geringe
Neigung zum Ausgasen aufweist und damit konform mit den GMP EU Richtlinien ist.
[0013] Eine bevorzugte Realisierung des erfindungsgemäßen Befestigungssystems sieht vor,
dass das Befestigungselement im montierten Zustand einen Spannungszustand erzeugt.
In vorteilhafter Weise ist dadurch das Befestigungselement derart ausgeführt, dass
sich über die Rastarme eine stabile und dauerhafte Verbindung zwischen dem Befestigungselement
und dem zumindest einen Reinraumwandungselement ergibt. Ein wesentlicher Vorteil der
vorliegenden Erfindung liegt darin, dass aufgrund der Spannung ein dauerhafter Druck
auf den Dichtbelag ausgeführt werden kann, der eine permanente hermetische Abdichtung
gewährleisten kann.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Auflagefläche des Befestigungselements
einen auslaufenden Randbereich auf. Hierdurch können die Flächen der Reinraumwandungselemente
und der Befestigungselemente nahezu flächenbündig ausgeführt werden, wodurch diese
keine Auflagefläche für Partikel im Innenraum des Reinraums bilden. Ferner erleichtert
die besonders flache Ausgestaltung der Oberfläche des Befestigungselements die Reinigung
der Oberflächen der Reinraumwandung des Reinraums.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Verbindung zwischen dem Halteprofil
und dem Befestigungselement, vorzugsweise werkzeuglos, lösbar ausgebildet. In vorteilhafter
Weise ist hierdurch eine besonders kostengünstige Befestigung von Reinraumwandungselementen
möglich, die besonders einfach und montagefreundlich zu handhaben ist. Da das Befestigungselement
sicher in dem Halteprofil verrastet und gehalten werden kann, kann eine sichere Befestigung
der Reinraumwandungselemente an dem Halteprofil gewährleistet werden. Insbesondere
kann die Montage bzw. Demontage des Befestigungselements ohne Verwendung von Werkzeug
erfolgen.
[0016] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Befestigungssystems bestehen
das Halteprofil und/oder das Befestigungselement zumindest teilweise aus einem metallischen
Werkstoff. In vorteilhafter Weise kann hierdurch ein Befestigungssystem mit einer
hohen Steifigkeit hergestellt werden, dessen Halteprofil und Befestigungselement besonders
kostengünstig beispielsweise aus Aluminium im Strangpressverfahren hergestellt werden
können. Hierdurch können sich erhebliche Gewichtseinsparungen ergeben, welche die
Montagearbeiten erleichtern.
[0017] Erfindungsgemäß weist eine Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von hochreinen
Bauteilen ein derartiges Befestigungssystem auf. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems liegt darin, dass das erfindungsgemäße Befestigungssystem unter
Einhaltung der gesetzlichen Auflagen eine besonders schnelle Montage bzw. Demontage
und eine flexible Veränderung eines Reinraums ermöglicht. Ferner ist eine nahezu unendlich
große Vielzahl an Reinraumgrößen mit einem technisch verbesserten und vereinfachten
Befestigungssystem besonders wirtschaftlich herstellbar.
Zeichnungen
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen
sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen. Von gleichen Bauteilen in einer Figur ist nur jeweils
ein Bauteil gekennzeichnet. In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten
mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung ein erfindungsgemäßes Befestigungselement eines
Befestigungssystems mit einem Dichtbelag,
- Fig. 2
- in einer schematischen Schnittdarstellung ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems mit einem Halteprofil und dem Befestigungselement aus Fig. 1,
die in einem montierten Zustand zwei Reinraumwandungselemente miteinander verbinden,
- Fig. 3
- in einer schematischen Schnittdarstellung ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems mit dem Halteprofil und dem Befestigungselement aus Fig. 2, die
in einem montierten Zustand vier Reinraumwandungselemente miteinander verbinden,
- Fig. 4
- in einer schematischen Schnittdarstellung eine Detailansicht IV eines Randbereichs
des Befestigungselements mit dem Dichtbelag aus Fig. 2 oder Fig. 3, und
- Fig. 5
- in einer schematischen Darstellung einen Reinraum mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] Die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems
zur Befestigung eines Reinraumwandungselements 10a, 10b, 10c, 10d mit zumindest einem
Halteprofil 12.1; 12.2 und mit einem Befestigungselement 14, bzw. zwei Befestigungselemente
14. Das Befestigungselement 14 bildet in einem montierten Zustand gemeinsam mit dem
Halteprofil 12.1; 12.2 Formschlussbereiche 16, die dazu vorgesehen sind die Reinraumwandungselemente
10a, 10b, 10c, 10d aufzunehmen. Im ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems werden zwei Reinraumwandungselemente 10a und 10b mit dem Halteprofil
12.1 und dem Befestigungselement 14 befestigt. Im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 3 des erfindungsgemäßen Befestigungssystems werden vier Reinraumwandungselemente
10a, 10b, 10c, 10d mit dem spiegelsymmetrisch ausgebildeten Halteprofil 12.2 und dem
Befestigungselement 14 befestigt. Das Befestigungssystem ist für eine hier nicht dargestellte
Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von hochreinen Bauteilen vorgesehen
und wird vorzugsweise zum Aufbau eines Reinraum-Wandsystems gemäß den Fig. 2, 3 und
5 verwendet. Alternativ kann das Befestigungselement 14 des Befestigungssystems auch
mehrfach dazu verwendet werden andere Bauteile innerhalb oder außerhalb des Reinraums
11 gemäß Fig. 5 zu befestigen und hermetisch abzudichten. Das Befestigungselement
14 kann auf geeignete Länge zugeschnitten werden und eine Vielzahl an Größen von Bauteilen
oder von Reinraumwandungselementen 10a, 10b, 10c, 10d miteinander verbinden. Hierdurch
besteht eine große Kombinationsmöglichkeit einen Reinraum 11 besonders schnell und
einfach aus Reinraumwandungselementen 10a, 10b, 10c, 10d aufzubauen. Durch die Bereitstellung
des erfindungsgemäßen Befestigungssystems können Reinräume besonders wirtschaftlich
hergestellt werden.
[0021] Um ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Reinraumwandungselements 10a; 10b;
10c; 10d bereitzustellen, mit welchem eine erhebliche Reduzierung des Montageaufwands
beim Aufbau einer Reinraumwandung ermöglicht wird, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass zumindest das Befestigungselement 14 einen Dichtbelag 14a aufweist.
[0022] Wie in Fig. 1 ersichtlich ist, weist das Befestigungselement 14 ein Kopfelement 14.1
mit einer Auflagefläche 14.1 a und ein Rastelement 14.2 mit zwei Rastarmen 14.2a auf.
Das Befestigungselement 14 besteht aus einem metallischen Werkstoff und weist ein
spiegelsymmetrisch ausgebildetes Profil auf. Das Halteprofil 12.1; 12.2 besteht ebenfalls
aus einem metallischen Werkstoff und wird in zwei Ausführungsformen hergestellt. Die
erste Ausführungsform gemäß Fig. 2 zeigt das erste Halteprofil 12.1, welches einen
Kanal 12a mit zwei Kanalstegen 12b zur Befestigung von zwei Reinraumwandungselementen
10a; 10b aufweist. Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 3 zeigt das zweite Halteprofil
12.2, das spiegelsymmetrisch ausgebildet ist und zwei Kanäle 12a mit vier Kanalstegen
12b zur Befestigung von vier Reinraumwandungselementen 10a; 10b; 10c; 10d aufweist.
Das Halteprofile 12.1; 12.2 und das Befestigungselement 14 werden durch Strangpressen
vorzugsweise aus Aluminium als Profile hergestellt, wobei jedoch auch andere, einem
Fachmann als sinnvoll erscheinende Werkstoffe, wie beispielsweise Kunststoff oder
ein Kunststoffverbund, und/oder Fertigungsverfahren denkbar sind.
[0023] In beiden Ausführungsbeispielen ist das Befestigungselement 14 gemäß Fig. 1 als ein
T-förmiges Profil ausgebildet und dadurch besonders formstabil. Die Auflagefläche
14.1 a des Kopfelements 14.1 weist zu dem Rastarm 14.2a des Rastelements 14.2, in
einem unmontierten Zustand, einen von einem rechten Winkel abweichenden Winkel α auf,
der kleiner ist als 90°. Dadurch weist die Auflagefläche 14.1 a des Kopfelements 14.1
eine geringfügig gewölbte Fläche auf, wodurch beim Montieren zuerst ein linienförmiger
Kontakt zwischen den äußeren Randbereichen 14.1 b der Auflageflächen 14.1 a und den
Oberflächen der Reinraumwandungselemente 10a, 10b, 10c, 10d und im weiteren Montagevorgang
ein flächiger Kontakt entsteht.
[0024] Mit zunehmendem Montagefortschritt vergrößert sich die Kontaktfläche zwischen den
Auflageflächen 14.1 a des Befestigungselements 14 und den Oberflächen der Reinraumwandungselemente
10a, 10b, 10c, 10d bis hin zu dem flächigen Kontakt. Nach erfolgter Verbindung des
Befestigungselements 14 mit dem Halteprofil 12.1; 12.2 weist gemäß den Fig. 2, 3 und
4 die Auflagefläche 14.1 a des Kopfelements 14.1 zu dem Rastarm 14.2a des Rastelements
14.2, in einem montierten Zustand, einen von einem rechten Winkel abweichenden Winkel
α auf, der größer ist als 90°.
[0025] Wie in den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, ist die Verbindung zwischen dem Halteprofil
12.1; 12.2 und dem Befestigungselement 14 werkzeuglos lösbar ausgebildet. Hierzu weist
das Rastelement 14.2 des spiegelsymmetrisch ausgebildeten Befestigungselements 14
im Endbereich der Rastarme 14.2a jeweils eine Rastnase 14.2b auf, die hinter den Kanalstegen
12b des spiegelsymmetrisch ausgebildeten Halteprofils 12.1; 12.2 einrastet, wobei
jedoch auch andere, einem Fachmann als sinnvoll erscheinende lösbare Verbindungstechniken
oder Verrastungsgeometrien denkbar sind. In einer vorteilhaften Ausgestaltung weisen
die Rastnasen 14.2b auf einer zum Kopfelement 14.1 weisenden Seite eine, vorzugsweise
radiale, Krümmung auf, um ein, insbesondere werkzeugloses, Lösen des Befestigungselements
14 zu erleichtern.
[0026] Um zu verhindern, dass unerwünschte Partikel in den Reinraum 11 gelangen können,
ist der Dichtbelag 14a jeweils in einem Randbereich 14.1 b der Auflagefläche 14.1
a des Kopfelements 14.1 aufgebracht. Die aufgetragene Materialdicke des Dichtbelags
14a nimmt von innen nach außen zu und ist als ein horizontal angeordneter Tropfen
ausgebildet, der mit der Kante der Auflagefläche 14.1 a abschließt. In vorteilhafter
Weise wird der Dichtbelag 14a im montierten Zustand elastisch verformt und bildet
eine luftdichte keilförmige Verbindung zwischen der Auflagefläche 14.1 a des Kopfelements
14.1 und der Oberfläche des Befestigungselements 14 aus. Damit eine Kontaminierung
durch Ausströmen von Gasen aus dem Dichtbelag 14a ausgeschlossen werden kann, wird
auf den Auflageflächen 14.1a ein silikonfreier Dichtbelag 14a verwendet.
[0027] In der verrasteten Endlage des Befestigungselements 14 bzw. nach dem abgeschlossenen
Montagevorgang des Befestigungselements 14 mit dem Halteprofil 12.1; 12.2 erzeugt
das Befestigungselement 14 aufgrund des keilförmigen Dichtbelags 14a zwischen der
Auflagefläche 14.1 a des Kopfelements 14.1 und der Oberfläche des Befestigungselements
14 im montierten Zustand einen Spannungszustand, der dazu führt, dass der Dichtbelag
14a eingeklemmt und teilweise herausgedrückt wird. Hierbei wird eine permanente hermetische
Abdichtung ausgebildet, die eine wesentliche Verbesserung der Flächenkontinuität zur
Folge hat.
[0028] Wie in den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, weist die Auflagefläche 14.1 a des Befestigungselements
14 einen auslaufenden Randbereich 14.1 b auf, dessen Hauptfläche zur Auflagefläche
14.1a ein Winkel β aufweist. Der Winkel β beträgt 20°. Alternativ ist es denkbar,
dass der Winkel β zumindest 20°, vorteilhaft zumindest 30°, vorzugsweise zumindest
40°, und/oder maximal 80°, insbesondere maximal 60°, vorteilhaft maximal 50° beträgt.
Im montierten Zustand wird dadurch von den Reinraumwandungselementen 10a, 10b, 10c,
10d auf das Befestigungselement 14 ein nahezu stufenloser Übergang ermöglicht, der
besonders reinraumtauglich und reinigungsfreundlich ausgebildet ist.
Bezugszeichen
[0029]
- 10a
- Reinraumwandungselement
- 10b
- Reinraumwandungselement
- 10c
- Reinraumwandungselement
- 10d
- Reinraumwandungselement
- 11
- Reinraum
- 12.1
- Halteprofil
- 12.2
- Halteprofil
- 12a
- Kanal
- 12b
- Kanalsteg
- 14
- Befestigungselement
- 14.1
- Kopfelement
- 14.1a
- Auflagefläche
- 14.1b
- Randbereich
- 14.2
- Rastelement
- 14.2a
- Rastarm
- 14.2b
- Rastnase
- 14a
- Dichtbelag
- 16
- Formschlussbereich
- α
- Winkel
- β
- Winkel
1. Befestigungssystem zur Befestigung eines Reinraumwandungselements (10a, 10b, 10c,
10d) mit zumindest einem Halteprofil (12.1; 12.2) und zumindest einem Befestigungselement
(14), das zumindest in einem montierten Zustand gemeinsam mit dem Halteprofil (12.1;
12.2) einen Formschlussbereich (16) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Befestigungselement (14) einen Dichtbelag (14a) aufweist.
2. Befestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (14) ein Kopfelement (14.1) mit einer Auflagefläche (14.1
a) und ein Rastelement (14.2) mit zumindest einem Rastarm (14.2a) aufweist.
3. Befestigungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (14.1 a) des Kopfelements (14.1) zu dem Rastarm (14.2a) des Rastelements
(14.2), in einem unmontierten Zustand, einen von einem rechten Winkel abweichenden
Winkel α aufweist, der vorzugsweise kleiner ist als 90°.
4. Befestigungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (14.1 a) des Kopfelements (14.1) zu dem Rastarm (14.2a) des Rastelements
(14.2), in einem montierten Zustand, einen von einem rechten Winkel abweichenden Winkel
α aufweist, der vorzugsweise größer ist als 90°.
5. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtbelag (14a) jeweils in einem Randbereich (14.1b) der Auflagefläche (14.1a)
des Kopfelements (14.1) aufgebracht ist.
6. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtbelag (14a) im montierten Zustand elastisch verformt wird.
7. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtbelag (14a) der Auflageflächen (14.1 a) silikonfrei ausgeführt ist.
8. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (14) im montierten Zustand einen Spannungszustand erzeugt.
9. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (14.1 a) des Befestigungselements (14) einen auslaufenden Randbereich
(14.1 b) aufweist.
10. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Halteprofil (12.1; 12.2) und dem Befestigungselement
(14) vorzugsweise werkzeuglos lösbar ausgebildet ist.
11. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (12.1; 12.2) und das Befestigungselement (14) zumindest teilweise
aus einem metallischen Werkstoff bestehen.
12. Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von hochreinen Bauteilen, gekennzeichnet durch ein Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Befestigungselement (14) eines Befestigungssystems nach einem der Ansprüche 1 bis
11.