[0001] Die Erfindung betrifft eine Scheibe eines Haushaltsgeräts, wobei die Scheibe lichtdurchlässig
ist und mindestens eine lagenartige Abdeckung an einer ersten Seitenfläche und einer
zweiten Seitenfläche aufweist.
[0002] EP 2 372 253 A2 beschreibt eine Tür für ein Haushaltsgerät mit einer Türscheibe, welche zumindest
bereichsweise durchsichtig ausgebildet ist, wobei an Teilbereichen einer Innenseite
der Türscheibe ein die Durchsicht verhinderndes Material ausgebildet ist und an der
Vorderseite ein metallisches Abdeckelement angeordnet ist. Dadurch entsteht nur bei
Ansicht von außen eine optisch hervorstehende Anmutung durch das metallische Abdeckelement.
Hingegen bietet sich keine derartige im geöffneten Zustand der Tür von deren Innenseite.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik
zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine Scheibe eines Haushaltsgeräts
mit mindestens einer lagenartigen Abdeckung so auszugestalten, dass eine hervorstehende
optische Anmutung bei einfacher Herstellung ermöglicht wird.
[0004] Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Scheibe eines Haushaltsgeräts bzw. für ein Haushaltsgerät,
wobei die Scheibe lichtdurchlässig ist und mindestens eine lagenartige Abdeckung an
einer ersten Seitenfläche und einer zweiten Seitenfläche aufweist, wobei die Abdeckung
eine einstückige Abdeckung ist, die sich auch über eine Schmalseite der Scheibe erstreckt
und die Abdeckung an der ersten Seitenfläche der Scheibe eine größere Breite aufweist,
als an der zweiten Seitenfläche der Scheibe.
[0006] Unter der Breite der Abdeckung kann insbesondere ein Abstand von der Schmalseite
zu einem freien seitlichen Rand der Abdeckung verstanden werden. Dass die Abdeckung
an der ersten Seitenfläche der Scheibe eine größere Breite aufweist als an der zweiten
Seitenfläche bedeutet auch, dass die Abdeckung an der ersten Seitenfläche der Scheibe
eine größere Fläche aufweist als an der zweiten Seitenfläche.
[0007] Durch die unterschiedlich gewählten Breiten sieht ein Betrachter bei Blick auf die
zweite Seitenfläche der Scheibe sowohl eine der Scheibe abgewandte Außenseite der
Abdeckung an der zweiten Seitenfläche (mit der schmaleren Breite) als auch, durch
die Scheibe hindurch, eine der Scheibe zugewandte Innenseite der Abdeckung an der
ersten Seitenfläche (d.h. ihren dort über die schmalere Breite überstehenden Teil).
Dadurch sieht der Betrachter zwei optisch unterschiedliche Bereiche. Dies ermöglicht
eine besonders auffällige und/oder hochwertige, ggf. sogar dreidimensional wirkende,
Anmutung bei Blick auf die zweite Seitenfläche. Bei Blick auf die erste Seitenfläche
sieht ein Betrachter hingegen nur die Außenseite der Abdeckung, was, falls die erste
Seitenfläche einsichtig ist, z.B. eine hochwertige, ruhige Anmutung erzeugt. Insgesamt
wird so auf einfache Weise, insbesondere mit nur einer Abdeckung, eine hervorgehobene
optische Anmutung in einem randnahen Bereich der Scheibe abhängig von ihrer betrachteten
Seitenfläche erzeugt. Aufgrund ihrer Einstückigkeit wird zudem vereinfacht eine Anbringung
der Abdeckung an der Scheibe bzw. eine Herstellung der Scheibe erheblich vereinfacht.
Auch ist die Schmalseite so besser gegen eine mechanische Beanspruchung beschützt.
Zudem ergeben sich eine schmalseitig optisch ansprechende Gestaltung und eine Vermeidung
von an der Schmalseite anhaftendem Schmutz.
[0008] Die lichtdurchlässige Scheibe mag eine transparente oder eine transluzente (opake)
Scheibe sein, z.B. aus Glas oder Glaskeramik.
[0009] Die Abdeckung kann an einem unteren, oberen, linksseitigen und/oder rechtsseitigen
Randbereich der Scheibe angeordnet sein. Die Abdeckung kann sich an der Scheibe über
deren gesamte Länge oder auch nur über einen Teil der Länge erstrecken.
[0010] Die Abdeckung mag insbesondere bereits eine Komponente oder Werkstück sein, bevor
sie an der Scheibe angebracht wird. So brauchen nicht verschieden ausgestaltete Abdeckungen
für erste und zweite bereitgestellt werden, was eine Bereitstellung und eine Montage
solcher Abdeckungen vereinfacht.
[0011] Die erste Seitenfläche der Scheibe mag eine einem Betrachter typischerweise zugewandte
Seitenfläche sein, z.B. eine Vorderseite oder Frontseite. Dann mag die zweite Seitenfläche
der Scheibe eine einem Betrachter typischerweise abgewandte Seitenfläche sein, z.B.
eine Rückseite. In einer Alternative mag die zweite Seitenfläche der Scheibe eine
einem Betrachter typischerweise zugewandte Seitenfläche sein, z.B. eine Vorderseite
oder Frontseite und die erste Seitenfläche der Scheibe mag eine einem Betrachter typischerweise
abgewandte Seitenfläche sein, z.B. eine Rückseite. In noch einer Alternative mag die
Scheibe in ihrer Position veränderbar sein und, je nach ihrer Position, einem Betrachter
wahlweise von beiden Seitenflächen aus zugewandt bzw. abgewandt sein.
[0012] Es ist eine Ausgestaltung, dass die Scheibe in dem Haushaltsgerät unbeweglich verbaut
ist. Eine solche Scheibe mag insbesondere eine Scheibe, insbesondere Frontscheibe,
einer Blende, insbesondere einer Bedienblende, sein. Eine andere solche Scheibe mag
eine Kochfeldplatte sein. Insbesondere bei einer solchen Scheibe mag die durch einen
Betrachter einsichtige Vorderseite die zweite Seitenfläche sein, so dass der Betrachter
eine Scheibe mit einer nicht einheitlich wirkenden Abdeckung sieht, was vielfältige
optische Effekte ermöglicht.
[0013] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Scheibe in Bezug auf das Haushaltsgerät
beweglich verbaut ist. Eine solche Scheibe mag insbesondere eine Scheibe einer Haushaltsgerätetür
sein. Insbesondere bei einer solchen Scheibe mögen, je nach Öffnungsstellung der Haushaltsgerätetür,
beide Seitenflächen der Scheibe mit ihrer Abdeckung sichtbar sein. Grundsätzlich mag
die Scheibe so in die Haushaltsgerätetür eingebaut sein, dass die erste Seitenfläche
der Scheibe eine Vorderseite darstellt und die zweite Seitenfläche eine Rückseite.
Alternativ mag die Scheibe so in die Haushaltsgerätetür eingebaut sein, dass die erste
Seitenfläche der Scheibe eine Rückseite darstellt und die zweite Seitenfläche eine
Vorderseite. Bei einer Haushaltsgerätetür kann unter einer Vorderseite der Scheibe
insbesondere eine in einem geschlossenen Zustand der Haushaltsgerätetür nach außen
gerichtete Seitenfläche verstanden werden. Unter einer Rückseite der Scheibe kann
insbesondere eine in einem geschlossenen Zustand der zugehörigen Haushaltsgerätetür
nach innen (zu einem zu verschließenden Raum hin gerichtete) gerichtete Seitenfläche
verstanden werden.
[0014] Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Abdeckung eine selbsttragende Abdeckung
ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache Handhabung als auch Anbringung an der
Scheibe ohne Falten usw. So mag die Abdeckung einfach von der Schmalseite her über
einen Randbereich der Tür schiebbar und befestigbar sein.
[0015] Die Abdeckung kann insbesondere aus Metall und/oder Kunststoff bestehen. Im Fall
einer selbsttragenden Abdeckung kann diese z.B. durch Umformen, z.B. Biegen, aus einem
Blech oder Metallbogen oder durch Spritzgießen in einem, z.B. im Querschnitt U-förmigen,
Stück hergestellt werden. Insbesondere im Fall eines umgeformten Metallbogens kann
vor dem Umformen eine unterschiedliche Oberflächengestaltung der beiden Bogenseiten
vorgesehen sein.
[0016] Die Abdeckung kann beispielsweise nach ihrer Herstellung weiterbehandelt werden,
z.B. zumindest teilweise (z.B. außenseitig oder innenseitig) mit Folie belegt, bedruckt,
beklebt usw. werden. Die Abdeckung mag eine einlagige oder mehrlagige Abdeckung sein.
Beispielsweise mag eine Abdeckung mit einem metallischen Grundkörper einseitig emailliert
sein. In einem anderen Beispiel mag eine Abdeckung mit einem Grundkörper aus Kunststoff
einseitig mit metallischer Folie belegt sein. In noch einem anderen Beispiel mag die
Abdeckung einseitig eine Farbschicht aufweisen.
[0017] Alternativ zu der Ausgestaltung als selbsttragendes Material mag die Abdeckung aus
einer Folie bestehen. Diese weist den Vorteil einer besonders geringen Höhe auf. Die
Folie kann als vorgefertigtes Stück auf die Scheibe aufgebracht werden oder gegebenenfalls
sogar aus einem auf die Scheibe aufgespritzten, aufgedruckten oder aufgestrichenen
Material bestehen.
[0018] Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass die Abdeckung (zu ihrer Fixierung) an der Scheibe
an der Schmalseite der Scheibe mit einem Haftvermittler befestigt ist. Dadurch wird
erstens die Befestigung an einem für einen Betrachter nicht einsehbaren Bereich vorgenommen
und zweitens durch den Haftvermittler ein zusätzlicher Schutz der Schmalseite vor
einer mechanischen Beanspruchung bereitgestellt.
[0019] Es können verschiedene insbesondere transparente Materialien als Haftvermittler verwendet
werden, wie z.B. Epoxidharz, Silikon, PMMA (Polymethylmethacrylat) oder PC (Polycarbonat).
Diese ermöglichen einen festen Halt insbesondere einer metallischen Abdeckung an einem
Scheibenkörper, z.B. aus Glas. Beispielsweise kann Epoxidharz auf die Abdeckung aufgedruckt
oder aufgestrichen werden, bevor die Abdeckung an die Scheibe angesetzt wird.
[0020] Insbesondere Silikon bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Es ist ein transparentes
Grund-/Matrixmaterial, aber auch als Matrixmaterial zur Aufnahme von Partikeln, Farbpigmenten
etc. geeignet ist. Außerdem ist es gießfähig, preiswert, elastisch und gegen insbesondere
Wärme und UV alterungsbeständig. Weiterhin ist es ein ungiftiges Material, was somit
auch in Verbindung mit Geräten einsetzbar ist, die zur Lebensmittelverarbeitung dienen.
Insbesondere seine Elastizität ermöglicht einen verbesserten Schutz des seitlichen
Rands gegenüber einer mechanischen Beanspruchung.
[0021] Alternativ oder zusätzlich mag die Abdeckung an der Scheibe angeklemmt sein bzw.
sich mit dieser in einer kraftschlüssigen Verbindung befinden.
[0022] Es ist auch eine Ausgestaltung, dass sich Haftvermittler zumindest zwischen der Abdeckung
und der ersten Seitenfläche und/oder der zweiten Seitenfläche der Scheibe befindet.
Dadurch sind auch die Teile der Abdeckung, welche die Seitenfläche(n) der Scheibe
abdecken, fixiert. Dies erhöht eine Festigkeit der Verbindung und kann z.B. ein Hochstehen
der Abdeckung von der Scheibe verhindern.
[0023] Beispielsweise Harz, Silikon oder ein anderer transparenter Haftvermittler bieten
den Vorteil, optisch klar zu sein, so dass ein freier Blick durch die Scheibe und
den Haftvermittler hindurch auf die Innenseite der Abdeckung ermöglicht wird.
[0024] Eine Weiterbildung sieht eine vollflächige Verklebung der Abdeckung in insbesondere
deren äußerem Randbereich vor, so dass Schmutz, z.B. Fett oder Schmutz mitführendes
Reinigungsmittel, nicht zwischen die Abdeckung und die Scheibe eindringen kann.
[0025] Der optische Effekt bei Betrachtung der zweiten Seitenfläche ergibt sich bereits
dann, wenn die Außenseite der Abdeckung und die Innenseite die Abdeckung gleich gestaltet
sind, z.B. eine gleiche Farbe und Oberflächenstruktur aufweisen. Dies ermöglicht eine
besonders einfache Herstellung der Abdeckung. Beispielsweise kann eine solche Weiterbildung
einen optisch dreidimensionalen Effekt oder Treppeneffekt hervorrufen. Ein mehrfarbiger
Effekt durch die Abdeckung kann beispielsweise durch eine farbige (z.B. bunt wie gelb
oder orange gefärbte) Scheibe erreicht werden. Beispielsweise kann bei einer weißen
Abdeckung und einer gelben Scheibe ein teils gelb, teil weiß erscheinender randnaher
Bereich der Scheibe erzeugt werden.
[0026] Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass die Abdeckung auf ihrer der Scheibe abgewandten
Außenseite eine andere optische Erscheinung zeigt als an ihrer der Scheibe zugewandten
Innenseite. Dies kann besonders deutliche optisch unterschiedliche Bereiche an der
Abdeckung bei Blick auf die zweite Seitenfläche erzeugen, und zwar auch bei transparenter
oder abgedunkelter Scheibe.
[0027] Es ist eine Ausgestaltung davon, dass die Außenseite der Abdeckung eine andere Farbe
aufweist als die Innenseite. Dies kann farblich unterschiedliche Bereiche an der Abdeckung
bei Blick auf die zweite Seitenfläche erzeugen, Insbesondere in Verbindung mit einem
transparenten Haftvermittler und/oder einer transparenten Scheibe ist die innenseitige
Farbe durch die Scheibe hindurch deutlich erkennbar.
[0028] Neben einer Erzeugung einer farblich vielfältigen Anmutung sind insbesondere auch
Warnfunktionen realisierbar, indem beispielsweise die Innenseite der Abdeckung rot
eingefärbt ist oder in einer sonstigen intensiv leuchtenden Signalfarbe auffällig
ausgestaltet ist. Bei beispielsweise einer einfachen Gargerätetür mit einer als Vorderseite
ausgebildeten ersten Seitenfläche erkennt der Betrachter beispielsweise bei (z.B.
versehentlich) offengelassener Tür einen in der Warnfarbe gefärbten Bereich der Scheibe.
[0029] Eine Weiterbildung dazu besteht darin, dass der Haftvermittler eine zu der Innenseite
der Abdeckung unterschiedliche optische Erscheinung, insbesondere Farbe, aufweist.
Erreicht wird dies z.B. durch Haftvermittler mit insbesondere transparentem Matrix-
oder Grundmaterial und beigefügtem Füllmaterial, umfassend optisch wirksame Partikel,
z.B. Farbpigmente, reflektierende Partikel oder z.B. Weißpartikel aus Titanoxid. Die
Farbe kann dabei eine bunte oder eine unbunte (weiße) Farbe sein. Zwar kann die Abdeckung
selber auf ihren beiden gegenüberliegenden Seitenflächen unterschiedlich farbig sein,
die Verwendung eines solchen Haftvermittlers bietet jedoch den Vorteil, eine einheitliche
Abdeckung verwenden zu können und deren Innenseite je nach Bedarf einfach durch Verwendung
eines geeigneten Haftvermittlers optisch zu gestalten.
[0030] Eine weitere Ausgestaltung dazu besteht darin, dass die Außenseite der Abdeckung
eine andere Oberflächenstruktur aufweist als die Innenseite. Eine Oberflächenstruktur
kann beispielsweise aus einer Musterung oder einer Reflexionsfläche bestehen.
[0031] Noch eine Ausgestaltung besteht darin, dass die Innenseite oder die Außenseite der
Abdeckung als metallische Fläche ausgebildet ist. Eine metallische Fläche oder eine
zu deren Ausbildung angebrachte Metallapplikation kann insbesondere dadurch gebildet
sein, dass die Abdeckung als solche als Metallauflage, Metallbeschichtung oder massiver
Metallkörper ausgebildet ist. Gemäß einer Weiterbildung ist die Abdeckung oder ein
Teil von dieser als emailliertes Metall ausgebildet, insbesondere eine Außenseite
oder eine Innenseite. Metall oder emailliertes Metall bietet nicht nur einen optisch
vorteilhaften Effekt, sondern insbesondere auch vorteilhafte Oberflächeneigenschaften
hinsichtlich Stabilität, Oberflächenbeständigkeit, Kratzschutz und leichter Reinigbarkeit.
[0032] Auch ist es eine Ausgestaltung, dass die Scheibe unter der Abdeckung mit mindestens
einer Schicht oder Lage belegt ist. Dadurch kann ein weiteres optisch wahrnehmbares
Element hinzugefügt werden, was eine Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten weiter
erhöht. Die Schicht mag beispielsweise eine metallische Schicht oder Lage sein, z.B.
aus Chrom oder Aluminium. Die Schicht oder Lage mag z.B. mittels eines PVD- oder CVD-Verfahrens
aufgebracht worden sein. Es ist eine Weiterbildung, dass die Scheibe an ihrer ersten
Seitenfläche mit einer metallischen Schicht oder Lage belegt ist und diese metallische
Schicht oder Lage von der Abdeckung abgedeckt ist. Insbesondere mag die metallische
Schicht oder Lage an der ersten Seitenfläche eine geringere Breite einnehmen als die
Abdeckung. Alternativ mag die Breite der Abdeckung der Breite der metallischen Schicht
oder Lage entsprechen. Die Abdeckung mag dann die Funktion einer Schutzabdeckung für
die ggf. kratzempfindliche Schicht oder Lage annehmen. Die metallische Schicht oder
Lage mag auch einen Schichtstapel usw. umfassen. Die metallische Schicht oder Lage
mag sich zusätzlich oder alternativ an dem Rand der Scheibe befinden.
[0033] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Haushaltsgerät mit mindestens einer solchen
Scheibe. Das Haushaltsgerät kann analog zu der Scheibe wie oben beschrieben ausgestaltet
sein und gleiche Vorteile bieten.
[0034] Das Haushaltsgerät mag insbesondere ein Wärmebehandlungs-Küchengerät sein, insbesondere
ein Gargerät, insbesondere ein Ofen, aber auch ein Dampfgargerät, ein Mikrowellengerät,
ein Sterilisator oder eine Kombination davon.
[0035] Die Scheibe mag als Teil einer Haushaltsgerätetür des Haushaltsgeräts vorliegen,
wobei die Haushaltsgerätetür nur diese eine Scheibe oder zusätzlich noch mindestens
eine weitere Scheibe (Scheibenpaket) aufweist. Die Scheibe ist in diesem Fall also
beweglich (in Bezug auf das Haushaltsgerät als solches) angeordnet.
[0036] In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch
genauer beschrieben. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende
Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
- Fig.1
- zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen vorderseitigen Ausschnitt eines
Haushaltsgeräts mit einer Haushaltsgerätetür im geschlossenen Zustand und im geöffneten
Zustand;
- Fig.2
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer solchen Haushaltsgerätetür
von schräg oben;
- Fig.3
- zeigt in Draufsicht ein Haushaltsgerät mit einer Blende; und
- Fig.4
- zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein Haushaltsgerät mit einer Kochfeldplatte.
[0037] Fig.1 zeigt rechts einen Ausschnitt eines Haushaltsgeräts 11, insbesondere eines Gargeräts.
Linksseitig ist mit durchgehenden Linien eine Haushaltsgerätetür 12 dargestellt, welche
eine Vorderseite eines Garraums 29 des Haushaltsgeräts 11 verschließt. Außerdem ist
die Haushaltsgerätetür 12 im geöffneten Zustand in strich-punktierten Linien dargestellt.
[0038] Die Haushaltsgerätetür 12 weist eine Scheibe 13 z.B. aus transparentem Glas oder
Kunststoff auf, deren erste (hier: vordere) Seitenfläche 14 bei geschlossener Haushaltsgerätetür
12 beispielhaft einem Benutzer des Haushaltsgeräts 11 zugewandt ist. Entsprechend
ist eine zweite (hier: rückwärtige) Seitenfläche 15 der Scheibe 13 dem Garraum 29
zugewandt. Bei geöffneter Haushaltsgerätetür 12 entspricht die erste Seitenfläche
14 der oberen Seite der Scheibe 13 und die zweite Seitenfläche 15 der unteren Seite.
[0039] Die Scheibe 13 weist an Randbereich eine Abdeckung 17 auf. Die Abdeckung 17 erstreckt
sich quer über die erste Seitenfläche 14 der Scheibe 13, führt weiter über eine Schmalseite
16 der Scheibe 13 und von dort aus über die zweite Seitenfläche 15 der Scheibe 13.
Eine (vorderseitige) erste Breite 21 eines die erste Seitenfläche 14 überdeckenden
breiteren Teils 18 der Abdeckung 17 erstreckt sich von der Schmalseite 16 über die
erste Seitenfläche 14 nach unten bis zu einem freien Rand des breiteren Teils 18.
Eine (rückseitige) zweite Breite 22 erstreckt sich von der Schmalseite 16 bis zu einem
freien Rand eines schmaleren Teils 19 der Abdeckung 17, welcher die zweite Seitenfläche
15 überdeckt. Ein Betrachter, der auf die geschlossene Haushaltsgerätetür 12 blickt,
sieht von der Abdeckung 17 nur eine Außenseite 23 ihres vorderseitigen breiteren Teils
18, da ihre Innenseite 24 und der schmalere Teil 19 verdeckt sind.
[0040] Im geöffneten Zustand der Haushaltsgerätetür 12 ergibt sich für den Betrachter ein
unterschiedlicher optischer Effekt der Scheibe 13. Nun blickt der Betrachter auf eine
Außenseite des schmaleren Teils 19, welche ihm zugewandt ist. Der Betrachter sieht
aber durch die Scheibe 13 hindurch auch eine Innenseite 24 eines seitlich überstehenden
Bereichs oder Überstands 27 des vorderseitigen breiteten Teils 18 der Abdeckung 17.
Insbesondere bei unterschiedlicher optischer Ausgestaltung der Außenseite 23 und der
Innenseite 24 der Abdeckung 17 ergibt sich für den Betrachter ein Streifenmuster.
Dabei entspricht die Breite des weiter an der Schmalseite 16 befindlichen Streifens
der zweiten Breite 22 Die Breite des nachfolgenden Streifens entspricht dem Überstand
27 als Differenz aus der ersten Breite 21 und der zweiten Breite 22.
[0041] Die optische Anmutung der Scheibe 13 ist somit abhängig davon verschieden, ob die
Haushaltsgerätetür 12 geöffnet oder geschlossen ist. Insbesondere mag sich die Farbe
von Außenseite 23 und Innenseite 24 unterscheiden, beispielsweise dadurch, dass die
Abdeckung 17 aus Metall gefertigt ist und an der Außenseite 18 emailliert ist. Im
geschlossenen Zustand ergibt sich so eine einheitliche, ruhige Anmutung, während sich
im offenen Zustand eine Anmutung ergibt, welche eine Aufmerksamkeit stärker auf sich
zieht. Dies kann einen Warneffekt im geöffneten Zustand unterstützen.
[0042] Die Abdeckung 17 besteht aus einem einteiligen Element, welches mit unterschiedlich
langen Schenkeln umgekehrt U-förmig bzw. spangenförmig von oben her die Scheibe 13
übergreift. Eine solche Abdeckung 17 ist insbesondere durch zweimaliges Biegen eines
bogenförmigen Materials, z.B. eines Metallblechs, fertigbar.
[0043] Zur Befestigung der Abdeckung 17 an der Scheibe 13 ist hier ein erster Haftvermittler
26 vorgesehen, welcher zwischen der Schmalseite 16 der Scheibe 13 und dem Bereich
der Randabdeckung 20 der Abdeckung 17 eingebracht ist. Der erste Haftvermittler 26
befindet sich somit in einem für einen Betrachter nicht einsehbaren Bereich. Bei Verwendung
von insbesondere Silikon als dem ersten Haftvermittler 26 bewirkt der erste Haftvermittler
26 aufgrund seiner Elastizität zudem eine Stoßdämpfung, so dass die Schmalseite 16
und die Kanten zwischen der Schmalseite 16 und der Seitenflächen 14, 15 besser vor
Beschädigung geschützt sind.
[0044] Fig.2 zeigt eine Haushaltsgerätetür 12 in Art der Tür aus Fig.1, wobei die Abdeckung 17
jedoch auf einem rechtsseitigen Rand der Scheibe 13 angeordnet ist.
[0045] Fig.3 zeigt in Draufsicht ein Haushaltsgerät 31 mit einer Blende 32, insbesondere Bedienblende,
welche eine frontseitige Scheibe 33 aufweist. Hier entspricht die nach außen weisende
zweite Seitenfläche 35 der Scheibe 33 der Vorderseite, während die nach innen weisende
erste Seitenfläche 34 der Rückseite entspricht. Die Blende 32 und damit die Scheibe
33 sind nicht beweglich, so dass ein Betrachter nur auf die zweite Seitenfläche 35
blickt. Die Scheibe 33 weist linksseitig und rechtsseitig jeweils eine Abdeckung 37
auf, welche innenseitig und außenseitig gleich ausgestaltet ist. Ein Betrachter sieht
also eine Außenseite des die zweite (vorderseitige) Seitenfläche 35 überdeckenden,
schmaleren Teils 39 der Abdeckung 37 als auch, durch die Scheibe 33 hindurch, eine
Innenseite des überstehenden Teils des die erste Seitenfläche 34 überdeckenden (rückseitigen)
Teils 38 der Abdeckung 37. Dadurch kann sich beispielsweise ein optisch auffälliger
Stufeneffekt zwischen dem vorderseitigen, schmaleren Teil 39 und dem überstehenden
Teil des rückseitigen, breiteren Teils 38 der Abdeckung 37 ergeben. Die Scheibe 33
kann einen Teil eines berührungsempfindlichen Bildschirm (Touch-Screens) darstellen,
z.B. zum Betätigen eines Tastbereichs 36 zum Verstellen eines Betriebsparameters des
Haushaltsgeräts 31, welcher z.B. in einem Anzeigebereich 40 darstellbar ist.
[0046] Fig.4 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein Haushaltsgerät 41 in Form eines
Kochgeräts mit einer Kochfeldplatte 42, welche eine Scheibe 43 aus Glaskeramik aufweist.
Auch die Scheibe 43 weist seitlich angebrachte Abdeckungen 17 auf. Die Abdeckungen
17 sind im Unterschied zu der Ausgestaltung aus Fig.1 zwischen der Abdeckung 17 und
der Scheibe 13 insbesondere in dem Bereich des rückseitigen, die erste Seitenfläche
14 überdeckenden Teils 18 der Abdeckung 17 und des vorderseitigen, die zweite Seitenfläche
15 überdeckenden Teils 19 der Abdeckung 17 ein zweiter Haftvermittler 44 eingebracht.
Der zweite Haftvermittler 44 ist beispielsweise ein Epoxidharz oder Silikon. Bei Verwendung
z.B. eines transparenten Epoxidharzes blickt der Betrachter weiterhin davon unbeeinflusst
von vorne (oben) durch die Scheibe 43 hindurch auf die Innenseite 24 des Teils 18
der Abdeckung 17.
[0047] Es kann jedoch auch ein farbiger zweiter Haftvermittler 44, beispielsweise ein Epoxidharz
mit Farbpartikeln zum Befestigen der Abdeckung 17, an der Scheibe 43 eingesetzt sein.
[0048] Der erste Haftvermittler 26 und der zweite Haftvermittler 44 mögen der gleiche Haftvermittler
sein und auch gleichzeitig eingesetzt sein, oder es mögen unterschiedliche Arten von
Haftvermittler sein.
[0049] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
[0050] So kann die Kochfeldplatte gemäß Fig.4 auch mit mindestens Scheibe mit einer Abdeckung
gemäß Fig.3 ausgerüstet sein.
Bezugszeichenliste
[0051]
| 11 |
Haushaltsgerät |
| 12 |
Haushaltsgerätetür |
| 13 |
Scheibe |
| 14 |
erste Seitenfläche |
| 15 |
zweite Seitenfläche |
| 16 |
Schmalseite |
| 17 |
Abdeckung |
| 18 |
die erste Seitenfläche überdeckender Teil der Abdeckung |
| 19 |
die zweite Seitenfläche überdeckender Teil der Abdeckung |
| 20 |
Randabdeckung |
| 21 |
erste Breite |
| 22 |
zweite Breite |
| 23 |
Außenseite der Abdeckung |
| 24 |
Innenseite der Abdeckung |
| 26 |
erster Haftvermittler |
| 27 |
Überstand |
| 29 |
Garraum |
| 31 |
Haushaltsgerät |
| 32 |
Blende |
| 33 |
Scheibe |
| 34 |
erste Seitenfläche |
| 35 |
zweite Seitenfläche |
| 36 |
Tastbereich |
| 37 |
Abdeckung |
| 38 |
die erste Seitenfläche überdeckender Teil der Abdeckung |
| 39 |
die zweite Seitenfläche überdeckender Teil der Abdeckung |
| 40 |
Anzeigebereich |
| 41 |
Haushaltsgerät |
| 42 |
Kochfeldplatte |
| 43 |
Scheibe |
| 44 |
zweiter Haftvermittler |
1. Scheibe (13; 33; 43) für ein Haushaltsgerät (11; 31; 41), wobei die Scheibe (13; 33;
43) lichtdurchlässig ist und mindestens eine lagenartige Abdeckung (17-20; 37) an
einer ersten Seitenfläche (14; 34) und einer zweiten Seitenfläche (15; 35) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdeckung (17-20; 37)
- eine einstückige Abdeckung ist, die sich auch über eine Schmalseite (16) der Scheibe
(13; 33; 43) erstreckt und
- an der ersten Seitenfläche (14; 34) der Scheibe (13; 33; 43) eine größere Breite
(21) aufweist, als an der zweiten Seitenfläche (15; 35) der Scheibe (13; 33; 43).
2. Scheibe (13; 43) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (17-20) auf ihrer scheibenabgewandten Außenseite (23) eine andere optische
Erscheinung zeigt als an ihrer scheibenzugewandten Innenseite (24).
3. Scheibe (13; 43) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite (23) der Abdeckung (17) eine andere Farbe aufweist als die Innenseite
(24).
4. Scheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite (23) der Abdeckung (17) eine andere Oberflächenstruktur aufweist als
die Innenseite (24).
5. Scheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei der die Innenseite (24) oder die Außenseite
(23) der Abdeckung (17) als metallische Fläche ausgebildet ist.
6. Scheibe (13; 33; 43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Abdeckung
(17-20; 37) eine selbsttragende Abdeckung ist, welche an der Schmalseite (16) der
Scheibe (13; 33; 43) mit einem ersten Haftvermittler (26), insbesondere mit Harz oder
Silikon, befestigt ist.
7. Scheibe (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein zweiter Haftvermittler (44) zumindest zwischen der Abdeckung (17) und der
ersten Seitenfläche (14) und/oder der zweiten Seitenfläche (15) der Scheibe (43) befindet.
8. Scheibe (43) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Haftvermittler (44) eine zu der Innenseite (24) der Abdeckung (17) unterschiedliche
optische Erscheinung, insbesondere Farbe, aufweist.
9. Scheibe (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (43) unter der Abdeckung (17) mit mindestens einer Schicht oder Lage
belegt ist.
10. Scheibe (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (13) eine Scheibe einer Haushaltsgerätetür (12) ist.
11. Scheibe (33) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (3) eine Scheibe, insbesondere Frontscheibe, einer Blende (32) ist.
12. Scheibe (43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (43) eine Kochfeldabdeckung ist.
13. Haushaltsgerät (11; 31; 41), insbesondere Gargerät (11; 41), mit mindestens einer
Scheibe, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Scheibe eine Scheibe (13; 33; 43) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
ist.