[0001] Die Erfindung betrifft eine Leimwalze für eine Etikettiervorrichtung.
[0002] Derartige Leimwalzen werden in der Regel auf eine Polygonwelle aufgesteckt, die am
unteren Ende im Gehäuse kugelgelagert ist. Das obere Wellenende wird in einem aufklappbaren
Deckel gegengelagert. Zum Wechseln der Leimwalze wird der Deckel aufgeklappt und die
Leimwalze nach oben von der Welle abgezogen.
[0003] Bekannte Leimwalzen haben dabei eine durchgängige Nabe mit Polygonprofil. Die Welle-Nabe-Verbindung
sollte möglichst spielfrei und doch lösbar ausgeführt werden. Bei bekannten Leim-walzen
geschieht dies üblicherweise über die Werkstoffauswahl. Die Welle ist in der Regel
aus Edelstahl gefertigt, während die Narbe aus einer Kupfer- und/oder Messinglegierung
besteht.
[0004] Ein Nachteil der bekannten Leimwalzen ist es, dass, insbesondere auf Grund ihrer
Innenzentrierung und der dort vorhandenen Gussteile, diese sehr schwer sind. Dieses
hohe Gewicht der Leimwalze ist ergonomisch ungünstig, da der Ausbau, wie oben dargelegt,
ein Anheben der Leimwalze erfordert.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Leimwalze für eine Etikettiervorrichtung
bereitzustellen, die eine geringere Masse als bekannte Leimwalzen besitzt. Diese Aufgabe
wird durch eine Leimwalze gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Leimwalze für eine Etikettiervorrichtung umfasst einen zylindrischen
Mantel, an dessen oberer und unterer Öffnung jeweils eine Deckplatte angeordnet ist,
wobei eine der Deckplatten eine Verzahnung zur Verbindung der Leimwalze mit einem
Antriebsmotor umfasst, insbesondere eine Hirth-Verzahnung, und wobei die andere Deckplatte
ein oder mehrere Elemente zur Verbindung der Leimwalze mit einer Halterungsvorrichtung
einer Etikettiervorrichtung umfasst, wobei das eine oder die mehreren Elemente an
einer nach außen weisenden Seite der Deckplatte angeordnet ist/sind.
[0007] Dadurch, dass die Deckplatten die Verzahnungs- bzw. Verbindungselemente aufweisen,
kann auf eine Welle zum Antreiben der Leimwalze verzichtet werden. Damit kann auch
die Welle-Nabe-Verbindung entfallen, was in Summe dazu führt, dass die Leimwalze mit
einer geringeren Masse ausgebildet werden kann. Dies wiederum ermöglicht ein einfacheres
Austauschen der Leimwalze und eine ergonomische Verbesserung für die Bedienpersonen.
[0008] Die Leimwalze kann insbesondere eine Leimwalze zur Übertragung von Heißleim oder
Kaltleim auf Paletten einer Etikettiervorrichtung sein. Die Etikettiervorrichtung
kann eine Vorrichtung zum Aufbringen von Etiketten auf Behälter, insbesondere Flaschen,
sein. Die Etikettiervorrichtung kann insbesondere eine Etikettiervorrichtung der Getränkeindustrie
sein.
[0009] Es ist zweckmäßig, die Achse der Leimwalze, insbesondere deren Längsachse, im Betrieb
des Leimwerks annähernd vertikal anzuordnen.
[0010] Der Antriebsmotor kann insbesondere ein Servomotor oder Schrittmotor sein. Damit
wird eine individuelle Drehzahlsteuerung der Leimwalze im Betrieb ermöglicht. Die
individuelle Drehzahlsteuerung ist zweckmäßig, um z.B. eine exakte Synchronisation
zwischen der Oberflächenge-schwindigkeit der Leimwalze und der variierenden Abwälzbewegungsgeschwindigkeit
einer Etikettenpalette zu erzielen. Dies wiederum kann die Qualität des Leimtransfers
verbessern.
[0011] Die nach außen weisende Seite der Deckplatte kann insbesondere ein Oberflächenbereich
der Deckplatte sein, der vom Inneren der Leimwalze weg weist und insbesondere frei
von außen zugänglich ist.
[0012] Bei der Verzahnung kann es sich insbesondere um einen Stirnverzahnungskranz handeln,
der insbesondere konzentrisch zur Achse der Leimwalze angeordnet sein kann. Der Stirnverzahnungskranz
kann um einen zentralen Freiraum angeordnet sein. Im Bereich dieses Freiraums kann
die Deckplatte eine Aussparung umfassen. Damit kann das Gewicht weiter reduziert werden.
Alternativ können im innenliegenden Freiraum weitere Komponenten angeordnet sein,
beispielsweise zur axialen Sicherung der eingerückten Drehkupplung zwischen Leimwalze
und Antriebsmotor.
[0013] Die Verzahnung kann insbesondere auch an der nach außen weisenden Seite der Deckplatte
angeordnet sein, insbesondere vollständig auf der nach außen weisenden Seite.
[0014] Das eine oder die mehreren Elemente zur Verbindung der Leimwalze mit einer Halterungsvor-richtung
einer Etikettiervorrichtung können ebenfalls vollständig an einer nach außen weisenden
Seite der Deckplatte angeordnet sein. Mit anderen Worten kann auf Verbindungselemente
im Inneren der Leimwalze verzichtet werden.
[0015] Die Verzahnung kann in Umfangsrichtung regelmäßig verteilte, gleiche Zähne bzw. Zahnzwischenräume
aufweisen. In diesem Fall kann eine zusätzliche Positioniervorrichtung für eine vorbestimmte
Eingriffsstellung zwischen der Verzahnung der Leimwalze und der Verzahnung des Antriebsmotors
vorgesehen sein. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Zentrierstift oder eine
Aufnahme für einen Zentrierstift handeln. An der Verzahnung des Antriebsmotors kann
das jeweils komplementäre Zentrierelement vorgesehen sein.
[0016] Alternativ kann die Verzahnung auch über eine unregelmäßige Anordnung der Zähne verfügen.
Dabei kann die unregelmäßige Anordnung von Zähnen der Positionierung dienen, da eine
formschlüssige Verbindung zu einer unregelmäßigen Anordnung von Zähnen in einer Verzahnung
des Drehmotors nur bei einer Winkelstellung möglich ist.
[0017] Die Leimwalze kann außerdem wenigstens eine Axialsicherung umfassen, welche die Leimwalze
in ihrer axialen Position in einer Einbaulage sichert. Die Axialsicherung kann insbesondere
ein magnetisches und/oder ferromagnetisches Element umfassen. Beispielsweise können
einer oder mehrere der Zähne der Verzahnung auf der einen Deckplatte magnetisch ausgebildet
sein, beispielsweise als Permanentmagnet.
[0018] Die Deckplatte zur Verbindung der Leimwalze mit einer Halterungsvorrichtung kann
eine Zentrierspitze oder einen Aufnahmekonus als Gegenstück einer Zentrierspitze der
Halterungsvorrichtung umfassen. Mit anderen Worten können das eine oder die mehreren
Elemente zur Verbindung der Leimwalze mit einer Halterungsvorrichtung, einer Zentrierspitze
oder einem Aufnahmekonus für eine Zentrierspitze entsprechen. Durch Zentrierspitzen
ist eine besonders stabile Lagerung möglich.
[0019] Im Inneren der Leimwalze kann ein Schaumstoff angeordnet sein, insbesondere wobei
der Schaumstoff den gesamten Hohlraum im Inneren der Leimwalze ausfüllt. Durch den
Schaumstoff kann die Stabilität auch eines dünnwandigen zylindrischen Mantels erhöht
werden, ohne dass sich das Gewicht der Leimwalze deutlich vergrößert.
[0020] Der Schaumstoff kann beispielsweise einen geschäumten Kunststoff entsprechen, insbesondere
Polyurethan-Schaum.
[0021] Die Leimwalze kann auch im Inneren hohl sein. In diesem Fall kann eine besondere
Gewichtsersparnis erreicht werden.
[0022] Der zylindrische Mantel kann eine Dicke von 1 mm bis 5 mm, insbesondere 1,5 mm bis
3 mm, aufweisen. Durch eine derartige dünnwandige Ausbildung des Mantels kann eine
weitere Gewichtsreduzierung erzielt werden.
[0023] Die Deckplatten können mit dem zylindrischen Mantel verschweißt, insbesondere laserver-schweißt
sein.
[0024] An der Innenseite des zylindrischen Mantels können eine oder mehrere Versteifungselemente
angeordnet sein, insbesondere Versteifungsringe. Durch derartige Versteifungselemente
kann die Stabilität insbesondere eines dünnwandigen zylindrischen Mantels erhöht werden.
Dennoch kann ein geringes Gewicht der Leimwalze erhalten werden.
[0025] Der zylindrische Mantel kann mit einer, insbesondere metallischen, Verschleißschutzschicht,
insbesondere an dessen Außenseite, beschichtet sein.
[0026] Wenigstens die Außenseite des zylindrischen Mantels kann beispielsweise hartverchromt
sein. Die Hartchromschicht kann als Verschleißschutzschicht für den Kontakt der Leimwalze
mit einem Leimschaber beim Abstreifen des Leims dienen. Der zylindrische Mantel kann
auch vollständig hartverchromt sein. Auch die Deckplatten können teilweise oder vollständig
hartverchromt sein.
[0027] Die Hartchromschicht kann eine Dicke von 30 µm bis 60 µm, vorteilhaft von 60 µm bis
150 µm aufweisen.
[0028] Alternativ zur Hartverchromung sind auch andere Beschichtungen und/oder Härtungen
denkbar. Beispielsweise kann wenigstens die Außenseite des zylindrischen Mantels mit
einer Gel-Coat-Beschichtung oder einer Chromoxid Beschichtung versehen sein. Wenigstens
die Außenseite des zylindrischen Mantels kann alternativ oder zusätzlich auch plasmanitriert
sein.
[0029] Der zylindrische Mantel kann einen kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CfK -
Carbon-faserverstärkter Kunststoff) umfassen oder aus einem kohlenfaserverstärkten
Kunststoff bestehen. Damit ist eine besonders leichte Ausbildung der Leimwalze möglich.
Insbesondere kann auch der zylindrische Mantel aus CfK mit einer metallischen Verschleißschutzschicht,
beispielsweise einer oben genannten Hartchromschicht, beschichtet sein.
[0030] In dem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff kann wenigstens ein ringförmiges Element
aus einem Metall, insbesondere Stahl, eingearbeitet sein, wobei das wenigstens eine
ringförmige Element insbesondere im Bereich des oberen oder unteren Randes des zylinderförmigen
Mantels angeordnet ist. Für ein präzises Abstreifen des Leims ist eine scharfe Kante
(möglichst ohne Rand) an den Rändern der Zylinderfläche erforderlich. Durch das wenigstens
eine ringförmige Element kann ein entsprechend scharfer Rand ermöglicht werden.
[0031] Auch die beiden Deckplatten können eine geringe Dicke oder Materialstärke aufweisen,
insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm.
[0032] Wenigstens ein Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels kann derart ausgebildet
sein, dass die Oberfläche in diesem Teil eine Rauhtiefe (Mittenrauwert Ra) von weniger
als 2 µm, insbesondere weniger als 1 µm, aufweist. Als vorteilhaft hat sich eine Rauhtiefe
von Ra = 0,03 µm bis 0,06 µm erwiesen. Insbesondere eine oben beschriebene Verschleißschutzschicht
kann die genannte Rauhtiefe aufweisen.
[0033] Der Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels, der die genannte Rauhtiefe aufweist,
kann insbesondere der Teil sein, der im Betrieb mit dem Leimschaber in Kontakt kommt.
Mit einer derart glatten Oberfläche kann ein gleichmäßiger Leimauftrag erreicht werden.
Außerdem kann eine solche Oberfläche gut gereinigt werden. Es kann auch die gesamte
Außenseite des zylindrischen Mantels eine derartige Rauhtiefe aufweisen.
[0034] Wenigstens ein Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels kann derart ausgebildet
sein, dass die Oberfläche in diesem Teil eine Oberflächenhärte von 53 HRC (Rockwell
C) bis 62 HRC aufweist. Dies kann insbesondere durch eine oben beschriebene Verschleißschutzschicht
erreicht werden. Als vorteilhaft hat sich eine Härte von 68 HRC bis 72 HRC erwiesen
(entspricht 900 HV (Vickershärte) bis 1200 HV).
[0035] Der Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels, der die genannte Härte aufweist,
kann insbesondere wiederum der Teil sein, der im Betrieb mit dem Leimschaber in Kontakt
kommt. Dadurch kann eine vorteilhafte Abriebbeständigkeit bzw. Verschleißfestigkeit
erzielt werden. Auch die Korrosionsbeständigkeit kann verbessert werden. Es kann auch
die gesamte Außenseite des zylindrischen Mantels eine derartige Oberflächenhärte aufweisen.
[0036] Die Erfindung stellt außerdem ein Verfahren zum Herstellen einer Leimwalze, insbesondere
einer oben beschriebenen Leimwalze, bereit, umfassend die Schritte:
- Bereitstellen eines zylinderförmigen Rohrs;
- Verbinden, insbesondere Verschweißen, von je einer Deckplatte mit dem zylinderförmigen
Rohr an dessen beiden Öffnungen;
- Ausbilden einer Verzahnung zum Verbinden mit einem Antriebsmotor an einer Deckplatte;
und
- Ausbilden eines oder mehrerer Verbindungselemente zur Verbindung der Leimwalze mit
einer Halterungsvorrichtung einer Etikettiervorrichtung an der anderen Deckplatte.
[0037] Ein derartiges Verfahren erlaubt eine Herstellung einer Leimwalze mit geringer Masse.
[0038] Die Verzahnung und/oder das eine oder mehrere Verbindungselement können eines oder
mehrere der oben genannten Merkmale aufweisen. Durch das zylinderförmige Rohr kann
der zylinderförmige Mantel der Leimwalze gebildet werden.
[0039] Das Verfahren kann außerdem ein Bilden einer Verschleißschutzschicht an der Außenseite
des zylinderförmigen Rohrs umfassen. Die Verschleißschutzschicht kann insbesondere
eine metallische Verschleißschutzschicht sein.
[0040] Beispielsweise kann wenigstens die Außenseite des zylindrischen Mantels mit einer
Gel-Coat-Beschichtung oder einer Chromoxid Beschichtung versehen werden. Wenigstens
die Außenseite des zylindrischen Mantels kann alternativ oder zusätzlich auch plasmanitriert
werden.
[0041] Das Verfahren kann insbesondere ein Hartverchromen wenigstens des zylinderförmigen
Rohrs umfassen. Dabei kann insbesondere die Außenseite des zylinderförmigen Rohrs
verchromt werden. Das Hartverchromen kann vor oder nach dem Verbinden des Rohrs mit
den Deckplatten erfolgen.
[0042] Die gebildete Hartchromschicht kann eine Dicke von 30 µm bis 60 µm, vorteilhaft von
60 µm bis 150 µm aufweisen.
[0043] Vor oder nach dem Hartverchromen kann ein Schleifen des zylinderförmigen Rohrs auf
eine gewünschte Wandstärke erfolgen. Bei einem zylinderförmigen Rohr aus kohlenstoffverstärktem
Kunststoff kann wenigstens ein Stahlring im Bereich eines Randes des zylinderförmigen
Rohrs eingewickelt werden. Der Stahlring kann zusammen mit dem kohlenstoffverstärkten
Kunststoff auf dem erforderlichen Durchmesser geschliffen werden.
[0044] Wenigstens ein Teil der Außenseite des zylinderförmigen Rohrs kann derart bearbeitet
werden, dass er eine oben beschriebene Rauhtiefe und/oder Oberflächenhärte erhält.
[0045] Das Verfahren kann außerdem ein Anordnen eines Schaumstoffs im Inneren der Leimwalze
umfassen, insbesondere Polyurethan-Schaum.
[0046] Das zylinderförmige Rohr kann auch durch Drehen auf einem gewünschten Durchmesser
gebracht werden. Unter Drehen ist dabei ein zerspanendes Fertigungsverfahren zu verstehen.
Nach dem Drehen kann auch ein Schleifen stattfinden.
[0047] An der Innenseite des zylinderförmigen Rohrs können insbesondere eine oder mehrere
Versteifungselemente, insbesondere Versteifungsringe, angeordnet werden. Die Versteifungselemente
können insbesondere mit der Innenseite des zylinderförmigen Rohrs verschweißt werden.
Durch derartige Versteifungselemente kann die Stabilität insbesondere eines dünnwandigen
zylindrischen Mantels erhöht werden. Dennoch kann ein geringes Gewicht der Leimwalze
erhalten werden.
[0048] Das zylinderförmige Rohr kann insbesondere derart bearbeitet werden, dass der dadurch
gebildete zylindrische Mantel eines oder mehrere der obengenannten Merkmale aufweist.
[0049] Insbesondere kann das zylinderförmige Rohr derart bearbeitet werden, dass der zylindrische
Mantel eine Dicke von 1 mm bis 5 mm, insbesondere 1,5 mm bis 3 mm, aufweist.
[0050] Die Erfindung stellt außerdem eine Etikettiervorrichtung mit einer oben beschriebenen
Leimwalze bereit. Die Leimwalze kann dabei eines oder mehrere der oben genannten Merkmale
aufweisen.
[0051] Die Etikettiervorrichtung kann insbesondere eine Etikettiervorrichtung zum Etikettieren
von Behältern in der Getränkeindustrie sein, insbesondere zum Etikettieren von Flaschen.
[0052] Die Etikettiervorrichtung kann außerdem ein Paletten karussell mit mehreren Palettenwellen,
ein Etikettenmagazin und einen Greiferzylinder umfassen. Mit diesen Elementen könnten
die Etiketten zunächst mit einem Leim versehen werden und dann über den Greiferzylinder
auf Behälter, beispielsweise Flaschen, angeordnet werden. Die einzelnen Elemente der
Etikettiervorrichtung können auf einer gemeinsamen Tragstruktur angeordnet sein. Es
ist aber auch möglich, dass die Hauptkomponenten auf eigenen Tragstrukturen gelagert
sind.
[0053] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der beispielhaften
Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften Leimwerks einer Etikettiervorrichtung;
- Figur 2
- einen Querschnitt durch eine beispielhafte Leimwalze;
- Figur 3
- einen Querschnitt durch eine beispielhafte Leimwalze in Einbauposition in einem Leimwerk
einer Etikettiervorrichtung; und
- Figur 4
- einen Querschnitt durch eine weitere beispielhafte Leimwalze.
[0054] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Leimwerks einer beispielhaften Etikettiervorrichtung
umfassend eine Leimwalze 1, die an ihrem unteren Ende 2 mit einer Halterungsvorrichtung
verbunden ist. Über diese Halterungsvorrichtung ist die Leimwalze 1 auf einer Tragstruktur
5 gelagert. Über der Leimwalze 1 ist ein Motor 4, insbesondere Servomotor, angeordnet.
Dadurch, dass der Motor 4 über der Leimwalze 1 angeordnet ist, kann vermieden werden,
dass bei der Reinigung Wasser nach unten wegläuft und durch eine potenziell gefährdete
Rotationsdichtung in den Motor 4 läuft.
[0055] Im oberen Bereich der Leimwalze 1 ist diese über eine Drehkupplung 3 mit dem Motor
4 verbunden. Die Drehkupplung 3 kann insbesondere eine Hirth-Kupplung sein.
[0056] In Figur 2 ist ein Querschnitt durch eine beispielhafte Leimwalze gezeigt, wie sie
etwa in dem Leimwerk der Figur 1 verwendet werden kann.
[0057] Die Leimwalze kann, wie gezeigt, insbesondere in Leichtbauweise hergestellt sein.
Die Leimwalze 1 umfasst einen zylindrischen Mantel 10, der beispielsweise Stahl und/oder
kohlenstoff-faserverstärkten Kunststoff (CfK - Carbon-faserverstärkter Kunststoff)
umfassen kann. Der Mantel 10 kann dünnwandig ausgebildet sein, insbesondere mit einer
Dicke oder Materialstärke von 1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1,5 mm bis 3 mm.
[0058] Das Innere 16 der Leimwalze 1 kann hohl sein. Der Innenraum 16 kann jedoch auch mit
einem aufgeschäumten Material befüllt sein. Durch diesen Schaumstoff kann eine zusätzliche
Stabilisierung der Leimwalze 1 erreicht werden, wobei dennoch das Gewicht gering gehalten
werden kann.
[0059] Am oberen und unteren Ende des zylindrischen Mantels 10 sind Deckplatten 11, 12 angeordnet.
Auf der oberen Deckplatte 11 sind Verzahnungselemente 13 angeordnet, insbesondere
eine Hirth-Verzahnung, um eine Verbindung mit einem Antriebsmotor herstellen zu können.
Im Bereich der Verzahnungselemente 13 kann auch ein Permanentmagnet angeordnet sein.
Dieser kann als Axialsicherung für die Leimwalze 1 dienen.
[0060] In der unteren Deckplatte 12 ist ein Aufnahmekonus 14 vorgesehen, dessen Fläche 15
als Gegenlager zu einer Zentrierspitze einer Halterungsvorrichtung dient. An die untere
Deckplatte 12 ist noch eine Wandungsverlängerung angeschlossen, die den Verbindungsbereich
zwischen Leimwalze und Halterungsvorrichtung vor Leim schützt. Die Wandungsverlängerung
kann einstückig mit der unteren Deckplatte 12 ausgebildet sein oder mit dieser, insbesondere
stoff-schlüssig, verbunden sein.
[0061] In Figur 3 ist die beispielhafte Leimwalze aus Figur 2 in einer Einbaulage in einem
beispielhaften Leimwerk dargestellt. Dabei ist auch die Zentrierspitze 20 der Halterungsvorrichtung
zu sehen. Über diese Zentrierspitze 20 ist die Leimwalze 1 auf einer Tragstruktur
5 gelagert.
[0062] Ebenfalls zu sehen ist der Verzahnungskranz 21 des Motors 4, der mit den Verzahnungselementen
13 der Leimwalze 1 in Verbindung steht, so dass das Drehmoment von dem Motor 4 auf
die Leimwalze 1 übertragen werden kann.
[0063] Bei dem Motor 4 kann es sich insbesondere um einen Servomotor oder einem Schrittmotor
handeln.
[0064] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere beispielhafte Leimwalze. Im Inneren
16 dieser beispielhaften Leimwalze 1 sind Versteifungsringe 30, 31 angeordnet, um
den dünnwandigen Mantel 10 zu verstärken. Bis auf die Versteifungsringe 30, 31 kann
das Innere 16 der Leimwalze 1 hohl sein.
[0065] Die oben beschriebenen Leimwalzen können beispielsweise nach einem der folgenden
Verfahren hergestellt werden.
[0066] Gemäß einem ersten Verfahren kann ein dünnwandiges Rohr, insbesondere aus Edelstahl,
bereitgestellt werden, das eine Dicke oder Wandstärke von 1,5 mm bis 3 mm aufweist.
An beiden Enden wird dieses Rohr dann mit einer Deckplatte verschweißt, insbesondere
laserver-schweißt. Optional können zur Versteifung der zylindrischen Mantelfläche
an der Innenseite des Rohrs ein oder mehrere Versteifungsringe eingeschweißt werden.
Auch ein Aufschäumen des Rohrs ist denkbar.
[0067] Nach dem Schweißen kann an einer der Deckplatten eine Verzahnung, insbesondere eine
Hirth-Verzahnung angebracht werden. An der anderen Deckplatte kann beispielsweise
eine Zentrierspitze angebracht werden.
[0068] Die so erhaltene Leimwalze kann dann zwischen Spitzen gedreht werden. Auch ein Schleifen
der Walze kann stattfinden.
[0069] Abschließend erfolgt ein Hartverchromen. Dies kann entweder auf Endmaß oder optional
mit anschließendem Schleifen geschehen.
[0070] Gemäß einer zweiten Alternative kann die Leimwalze unter Verwendung von kohlenstoffver-stärktem
Kunststoff gefertigt werden. Auch hier kann anschließend ein Hartverchromen wenigstens
der Außenseite der Leimwalze stattfinden.
[0071] Für ein präzises Abstreifen des Leims ist eine scharfe Kante (möglichst ohne Radius)
an den Rändern der Zylinderfläche erforderlich. Dazu kann in ein bereitgestelltes
CfK-Rohr jeweils ein Stahlring eingewickelt werden, der zusammen mit dem CfK auf dem
erforderlichen Durchmesser geschliffen wird.
[0072] Die oben beschriebenen Leimwalzen weisen ein geringes Massenträgheitsmoment um die
Rotationsachse auf. Dies ermöglicht auch eine kleinere Dimensionierung des Antriebsmotors
bei gleichzeitig hoher Dynamik. Das geringe Gewicht der Leimwalze kann auch zu einem
ergonomischen Vorteil beim Wechseln beitragen.
[0073] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte
Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und auch in beliebigen
anderen Kombinationen möglich sind.
1. Leimwalze (1) für eine Etikettiervorrichtung umfassend einen zylindrischen Mantel,
an dessen oberer und unterer Öffnung jeweils eine Deckplatte angeordnet ist, wobei
eine der Deckplatten eine Verzahnung zur Verbindung der Leimwalze (1) mit einem Antriebsmotor
(4) umfasst, insbesondere eine Hirth-Verzahnung, und wobei die andere Deckplatte ein
oder mehrere Elemente zur Verbindung der Leimwalze (1) mit einer Halterungsvorrichtung
einer Etikettiervorrichtung umfasst, wobei das eine oder die mehreren Elemente an
einer nach außen weisenden Seite der Deckplatte angeordnet ist/sind.
2. Leimwalze (1) nach Anspruch 1, wobei die Deckplatte zur Verbindung der Leimwalze (1)
mit einer Halterungsvorrichtung eine Zentrierspitze oder einen Aufnahmekonus als Gegenstück
einer Zentrierspitze der Halterungsvorrichtung umfasst.
3. Leimwalze (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei im Inneren der Leimwalze (1) ein Schaumstoff
angeordnet ist, insbesondere wobei der Schaumstoff den gesamten Hohlraum im Inneren
der Leimwalze (1) ausfüllt.
4. Leimwalze (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Leimwalze (1) hohl ist.
5. Leimwalze (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der zylindrische Mantel
eine Dicke von 1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1,5 mm bis 3 mm, aufweist.
6. Leimwalze (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Deckplatten mit
dem zylindrischen Mantel verschweißt sind.
7. Leimwalze (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei an der Innenseite des
zylindrischen Mantels ein oder mehrere Versteifungselemente, insbesondere Versteifungsringe,
angeordnet sind.
8. Leimwalze (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei wenigstens die Außenseite
des zylindrischen Mantels hartverchromt ist.
9. Leimwalze (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei wenigstens der zylindrische
Mantel einen kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff umfasst.
10. Leimwalze (1) nach Anspruch 9, wobei in den kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff
wenigstens ein ringförmiges Element aus einem Metall, insbesondere Stahl, eingearbeitet
ist, wobei das wenigstens eine ringförmige Element insbesondere im Bereich des oberen
oder unteren Randes des zylinderförmigen Mantels angeordnet ist.
11. Verfahren zum Herstellen einer Leimwalze (1), insbesondere einer Leimwalze gemäß einem
der vorangegangenen Ansprüche, umfassend die Schritte:
Bereitstellen eines zylinderförmigen Rohrs;
Verbinden, insbesondere Verschweißen, von je einer Deckplatte mit dem zylinderförmigen
Rohr an dessen beiden Öffnungen;
Ausbilden einer Verzahnung zum Verbinden mit einem Antriebsmotor (4) an einer Deckplatte;
und
Ausbilden eines oder mehrerer Verbindungselemente zur Verbindung der Leimwalze mit
einer Halterungsvorrichtung einer Etikettiervorrichtung an der anderen Deckplatte.