[0001] Die Erfindung betrifft ein Leimwerk, insbesondere für eine Etikettiervorrichtung,
mit einer Leimwalze und einem Motor zum Antreiben der Leimwalze.
[0002] Derartige Leimwerke sind bekannt, beispielsweise für Etikettiermaschinen zum Etikettieren
von Flaschen in der Getränkeindustrie. Die Leimwalze wird dabei verwendet, um Leim
auf sogenannte Paletten zu übertragen, die den Leim dann wiederum auf die Rückseite
der anzubringenden Etiketten auftragen. Über einen Greiferzylinder werden die Etiketten
dann von den Paletten abgenommen und auf die entsprechenden Behälter appliziert.
[0003] In bekannten Leimwerken werden die Leimwalzen in der Regel auf eine Polygonwelle
aufgesteckt. Die Welle ist am unteren Ende im Gehäuse kugelgelagert. Das obere Wellenende
wird in einem aufklappbaren Deckel gegengelagert. Zum Wechseln der Leimwalze wird
der Deckel aufgeklappt und die Leimwalze dann nach oben von der Welle abgezogen.
[0004] Die Leimwalze hat dabei eine durchgängige Nabe mit Polygonprofil. Die Welle-Nabe-Verbindung
sollte möglichst spielfrei und doch lösbar ausgeführt werden. Dies wird bei bekannten
Leimwalzen dadurch erreicht, dass eine entsprechende Werkstoffauswahl getroffen wird.
Die Welle ist üblicherweise aus Edelstahl gefertigt, während die Nabe aus einer Kupferund/oder
Messinglegierung gefertigt wird. Somit ergibt sich eine Verbundmaterialbauweise, die
entsprechend aufwändig ist. Außerdem erfordert die Innenzentrierung schwere Gussteile,
so dass die Masse der bekannten Leimwalzen entsprechend groß ist. Dies ist auch ergonomisch
ungünstig, da der Ausbau bekannter Leimwalzen üblicherweise durch Anheben, wie oben
beschrieben, durchgeführt wird.
[0005] Es sind auch Leimwalzen bekannt, die seitlich ausgebaut werden können. Dies ist ergonomisch
günstiger, da ein Anheben der schweren Leimwalze weitestgehend vermieden werden kann.
Jedoch ist es bei den bekannten Systemen recht aufwändig, die Verbindung zwischen
Leimwalze und Antriebsmotor zu trennen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es also, ein Leimwerk bereitzustellen, das
einen einfacheren Ausbau der Leimwalze ermöglicht. Diese Aufgabe wird mit einem Leimwerk
gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0007] Dafür stellt die Erfindung ein Leimwerk, insbesondere für eine Etikettiervorrichtung,
bereit umfassend eine Leimwalze und einen Motor zum Antreiben der Leimwalze, wobei
der Motor über der Leimwalze angeordnet ist, wobei der Motor in Bezug auf eine Tragstruktur
des Motors höhenveränderbar gelagert ist, und wobei die Höhe des Motors über einen
Hebel veränderbar ist, insbesondere über einen Kniehebel oder einen Kipphebel.
[0008] Durch die höhenveränderbare Lagerung des Motors ist es möglich, zum Ausbau der Leimwalze,
den Motor zunächst anzuheben und die Leimwalze dann seitlich zu entnehmen. Durch Verwendung
eines Hebels kann der Kraftaufwand zum Verstellen der Höhenposition des Motors für
eine Bedienperson reduziert werden.
[0009] Bei dem Motor kann es sich insbesondere um einen Direktantriebsmotor handeln, beispielsweise
kann es sich um einen elektrischen Servomotor handeln. Damit kann eine individuelle
Drehzahlsteuerung erreicht werden. Dies ist zweckmäßig, um beispielsweise im Normalbetrieb
eine exakte Synchronisation zwischen der Oberflächengeschwindigkeit der Leimwalze
und der Abwälzbewegungsgeschwindigkeit einer Etikettenpalette zu erzielen. Dies wiederum
kann die Qualität des Leimtransfers verbessern.
[0010] Das Leimwerk kann insbesondere für eine Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von
Behältern in der Getränkeindustrie ausgebildet sein, insbesondere zum Etikettieren
von Flaschen. Die Leimwalze kann zum Übertragen von Heißleim oder Kaltleim ausgebildet
sein.
[0011] Der Motor kann von einer Betriebsstellung in einer ersten Höhenposition in eine Entnahmestellung
in einer zweiten Höhenposition bringbar sein, wobei die Leimwalze in der Entnahmestellung
durch eine seitliche Bewegung aus dem Leimwerk entnehmbar ist.
[0012] Der Motor kann in der Entnahmestellung insbesondere höher angeordnet sein, als in
der Betriebsstellung. Mit anderen Worten kann der Motor von der ersten Höhenposition
in die zweite Höhenposition anhebbar sein.
[0013] In der Betriebsstellung kann die Leimwalze im Leimwerk fixiert sein.
[0014] Das Leimwerk kann insbesondere eine Verstellvorrichtung für den Motor umfassen, die
derart ausgebildet ist, dass mit dieser die Höhenposition des Motors veränderbar ist.
[0015] Der Motor kann insbesondere entlang einer Führung verschiebbar gelagert sein, insbesondere
entlang einer Linearführung. Dadurch kann eine kontrollierte Positionsänderung des
Motors erreicht werden. Der Motor kann dabei über die Führung mit der Tragstruktur
verbunden sein. Die Führung kann insbesondere auf der Trägerstruktur abgestützt oder
gelagert sein. Die Führung kann wenigstens einen Holm, insbesondere zwei Holme, umfassen.
[0016] Es ist zweckmäßig, die Achse der Leimwalze, insbesondere deren Längsachse, im Betrieb
des Leimwerks annähernd vertikal anzuordnen.
[0017] Der Motor kann daher insbesondere entlang einer im Wesentlichen vertikalen Achse
verschiebbar gelagert sein. Bei der vertikalen Achse kann es sich insbesondere um
eine zur Längsachse der Leimwalze parallele Achse handeln. Die vertikale Achse kann
auch der Längsachse der Leimwalze entsprechen.
[0018] Der Hebel kann als Kipphebel ausgeführt sein. Am Kipphebel kann eine Schaltrolle
fixiert sein, die in einer Kurvennut gleitet. Die Kurvennut kann am Motorgehäuse angebracht
sein. Schaltrolle und Kurvennut können insbesondere derart angeordnet sein, dass durch
Umlegen des Kipphebels der Motor in der Höhe verstellbar ist. Zusätzlich kann eine
Feder angebracht sein, die den Motor nach unten drückt. Dadurch kann zum einen die
Verbindung zur Leimwalze unter Spannung gehalten werden; zum anderen kann der Motor
damit in der oberen Stellung in Position gehalten werden, indem die Feder den Kipphebel
in eine Totlage überdrückt.
[0019] Der Hebel, insbesondere in Form eines Kniehebels oder eines Kipphebels, kann insbesondere
Teil der oben genannten Verstellvorrichtung sein.
[0020] Das Leimwerk kann außerdem einen Leimschaber umfassen. Damit kann der Leim auf vorherbestimmte
Weise präzise auf die Oberfläche der Leimwalze appliziert werden.
[0021] Der Leimschaber kann insbesondere ein erstes Verriegelungselement umfassen, und die
Etikettiervorrichtung kann außerdem eine Halterung für den Leimschaber umfassen, die
ein zweites Verriegelungselement umfasst, wobei die Verriegelungselemente durch Rotation
eines oder beider Verriegelungselemente miteinander verriegelbar sind. Dadurch kann
auch ein schneller und einfacher Austausch des Leimschabers ermöglicht werden.
[0022] Unter Verriegeln kann hier insbesondere verstanden werden, dass die beiden Verriegelungselemente
formschlüssig miteinander verbindbar sind. Eine Schraubverbindung ist beispielsweise
nicht als Verriegelung anzusehen.
[0023] Die Verriegelungselemente können insbesondere durch Rotation eines oder beider Verriegelungselemente
um die jeweilige Längsachse der Verriegelungselemente miteinander verriegelbar sein.
Mit anderen Worten kann entweder das erste Verriegelungselement oder das zweite Verriegelungselement
oder das erste Verriegelungselemente und das zweite Verriegelungselement jeweils um
seine Längsachse rotiert werden, um eine Verriegelung der beiden Elemente miteinander
herzustellen.
[0024] Das erste oder das zweite Verriegelungselemente kann insbesondere eine Tülle, ein
Rohrstück, ein Teil einer Welle oder ein Teil einer Achse sein.
[0025] Insbesondere kann das zweite Verriegelungselement Teil einer zylindrischen Drehachse
sein. Mit anderen Worten kann die Halterung oder Lagerung für den Leimschaber eine
Drehachse sein, insbesondere eine im Wesentlichen zylindrische Drehachse.
[0026] Eines der Verriegelungselemente kann eine Aussparung aufweisen, wobei die Aussparung
und das andere Verriegelungselement derart ausgebildet sind, dass das andere Verriegelungselement
in einer ersten Orientierung in die Aussparung einbringbar ist und nach Rotation in
einer zweiten Orientierung formschlüssig mit dem einen Verriegelungselement verbunden
ist.
[0027] Beispielsweise kann die Aussparung eine zylindrische Aufnahmebohrung sein, die an
einer Stelle freigelegt oder geschlitzt ist. In diesem Fall kann das andere Verriegelungselement
derart ausgebildet sein, dass es an der geschlitzten Stelle in einer ersten Orientierung
in die zylindrische Aufnahmebohrung eingeführt werden kann, wobei es derart ausgebildet
ist, dass es nach Rotation nicht mehr durch die Freilegung oder den Schlitz aus der
Aufnahmebohrung entfernt werden kann, es also formschlüssig mit dem die Aufnahmebohrung
aufweisenden Verriegelungselement verbunden ist.
[0028] Zum Lösen der Verbindung oder Verriegelung können eines oder beide Verriegelungselemente
wieder entsprechend rotiert werden, so dass der Formschluss aufhebbar ist. Beispielsweise
kann ein Verriegelungselement wieder in die erste Orientierung rotiert werden, so
dass es aus der Aussparung entfernt werden kann.
[0029] Gemäß eines Beispiels kann eines der Verriegelungselemente einen kreisförmigen Querschnitt
mit zwei gegenüberliegenden Abflachungen aufweisen, und das andere der Verriegelungselemente
eine U-förmige Aufnahme mit einer Aufweitung aufweisen, wobei das eine der Verriegelungselemente
auf Grund der Abflachung in die U-förmige Aufnahme passt und durch Rotation im Bereich
der Aufweitung mit dem anderen der Verriegelungselemente verriegelbar ist. Dadurch
kann eine besonders einfache Verriegelung ermöglicht werden. Das Verriegelungselement
mit den gegenüberliegenden Abflachungen kann insbesondere das zweite Verriegelungselement
sein. Das Verriegelungselement mit der U-förmigen Aufnahme kann insbesondere das erste
Verriegelungselement sein.
[0030] Das Verriegelungselement mit zwei gegenüberliegenden Abflachungen kann insbesondere
die Abflachungen nur in einem ersten Teilabschnitt aufweisen, während in einem zweiten
Teilabschnitt der Querschnitt vollständig kreisförmig ist. In diesem Fall kann das
Leimwerk derart ausgebildet sein, dass die Verriegelungselemente durch Rotation eines
oder beider Verriegelungselemente und einer Verschiebung eines oder beider Verriegelungselemente
entlang der Längsachse eines oder beider Verriegelungselemente miteinander verriegelbar
sind, so dass nach der Verschiebung entlang der Längsachse die Aufnahme des einen
Verriegelungselements in dem Teilabschnitt des anderen Verriegelungselements angeordnet
ist, der einen vollständig kreisförmigen Querschnitt aufweist. Durch eine solche Konstruktion
kann eine ungewollte Lösung der Verriegelung effizient verhindert werden. Zum Lösen
der Verriegelung kann dann erneut ein Verschieben entlang einer Längsachse und eine
entsprechende Rotation durchgeführt werden.
[0031] Das erste und zweite Verriegelungselement können derart ausgebildet sein, dass eine
Rotation eines oder beider Verriegelungselemente in einem bestimmten Winkelbereich
möglich ist, ohne die Verbindung oder Verriegelung zu lösen. Dadurch kann die für
die Einstellung der Leimfilmdicke erforderliche geringe Verdrehung des Leimschabers
ermöglicht werden.
[0032] Die Leimwalze kann einen zylindrischen Mantel auffassen, an dessen oberer und unterer
Öffnung jeweils eine Deckplatte angeordnet ist, und wobei eine der Deckplatten eine
Verzahnung, insbesondere eine Hirth-Verzahnung, zur Verbindung der Leimwalze mit einem
Antriebsmotor umfasst. Durch die Verzahnung kann also eine drehmomentübertragende
Drehkupplung mit dem Motor hergestellt werden, insbesondere eine Hirth-Kupplung. Dies
hat den Vorteil, dass diese Kupplung auch unter beengten Platzverhältnissen nur durch
eine Kippbewegung leicht ein- und ausrückbar ist.
[0033] Die Verzahnung kann in Umfangsrichtung regelmäßig verteilte, gleiche Zähne bzw. Zahnzwischenräume
aufweisen. In diesem Fall kann eine zusätzliche Positioniervorrichtung für eine vorbestimmte
Eingriffsstellung zwischen der Verzahnung der Leimwalze und der Verzahnung des Antriebsmotors
vorgesehen sein. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Zentrierstift oder eine
Aufnahme für einen Zentrierstift handeln. An der Verzahnung des Antriebsmotors kann
das jeweils komplementäre Zentrierelement vorgesehen sein.
[0034] Alternativ kann die Verzahnung auch über eine unregelmäßige Anordnung der Zähne verfügen.
Dabei kann die unregelmäßige Anordnung von Zähnen der Positionierung dienen, da eine
formschlüssige Verbindung zu einer unregelmäßigen Anordnung von Zähnen in einer Verzahnung
des Drehmotors nur bei einer Winkelstellung möglich ist.
[0035] Zur Verbindung der Leimwalze mit einer Halterungsvorrichtung oder Lagerungsvorrichtung
kann eine der Deckplatten einen Aufnahmekonus als Gegenstück einer Zentrierspitze
der Halterungsvorrichtung umfassen. Insbesondere kann es sich dabei um die andere
Deckplatte handeln, also jene, die der Deckplatten mit der Verzahnung gegenüberliegt.
[0036] Der Aufnahmekonus kann auch als Zentriervertiefung bezeichnet werden. Eine Verbindung
mit einer Zentrierspitze ermöglicht eine besonders sichere und verschleißarme Zentrierung.
[0037] Alternativ kann zur Verbindung der Leimwalze mit einer Halterungsvorrichtung auch
eine Zentrierspitze vorgesehen sein, die auf der Deckplatte angeordnet ist, insbesondere
mit dieser verbunden ist.
[0038] Das Leimwerk kann insbesondere eine magnetische Axialsicherung zum Stabilisieren
der Position der Leimwalze in einer Einbaustellung umfassen. Die magnetische Axialsicherung
kann insbesondere einen Magnet umfassen, der insbesondere im Bereich der Hirth-Verzahnung
angeordnet ist. Beispielsweise können eine oder mehrere Zahnelemente durch einen Magnet,
insbesondere einen Permanentmagnet, gebildet werden.
[0039] Alternativ oder zusätzlich können auch im Verzahnungskranz des Motors ein oder mehrere
Magnete angebracht sein.
[0040] Es ist auch denkbar, eine kraft- und/oder formschlüssige Axialsicherung zu verwenden,
beispielsweise in Form einer Spannschraube oder einer Bajonettkopplung.
[0041] Der Rotor des Motors kann thermisch von der Rotorwelle isoliert sein. Dadurch kann
verhindert werden, dass die Erwärmung des Motors an die Leimwalze übertragen wird.
Eine erhöhte Temperatur würde den Leimfilm antrocknen lassen.
[0042] Die thermische Isolierung kann beispielsweise durch einen duroplastischen Faserverbundwerkstoff
erzielt werden. Auch thermoplastische Kunststoffe, insbesondere mit Faserverstärkung,
sind denkbar.
[0043] Der zylindrische Mantel kann eine Dicke von 1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1,5 mm
bis 3 mm, aufweisen. Dadurch ist eine besonders leichte Ausführung der Leimwalze möglich.
[0044] Der zylindrische Mantel kann insbesondere Edelstahl umfassen oder aus Edelstahl bestehen.
[0045] Der zylindrische Mantel kann auch einen kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CfK)
umfassen oder daraus bestehen. Dadurch ist eine weitere Gewichtsreduzierung möglich.
[0046] In dem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff kann wenigstens ein ringförmiges Element
aus einem Metall, insbesondere Stahl, eingearbeitet sein, wobei das wenigstens eine
ringförmige Element insbesondere im Bereich des oberen oder unteren Randes des zylinderförmigen
Mantels angeordnet ist. Durch ein derartiges ringförmiges Element kann eine scharfe
Kante an den Rändern der Zylinderfläche bereitgestellt werden, was ein präzises Abstreifen
des Leimes ermöglicht.
[0047] Der zylindrische Mantel kann mit einer, insbesondere metallischen, Verschleißschutzschicht,
insbesondere an dessen Außenseite, beschichtet sein.
[0048] Wenigstens die Außenseite des zylindrischen Mantels kann beispielsweise hartverchromt
sein. Die Hartchromschicht kann als Verschleißschutzschicht für den Kontakt der Leimwalze
mit einem Leimschaber beim Abstreifen des Leims dienen. Der zylindrische Mantel kann
auch vollständig hartverchromt sein. Auch die Deckplatten können teilweise oder vollständig
hartverchromt sein.
[0049] Die Hartchromschicht kann eine Dicke von 30 µm bis 60 µm, vorteilhaft von 60 µm bis
150 µm aufweisen.
[0050] Alternativ zur Hartverchromung sind auch andere Beschichtungen und/oder Härtungen
denkbar. Beispielsweise kann wenigstens die Außenseite des zylindrischen Mantels mit
einer Gel-Coat-Beschichtung oder einer Chromoxid Beschichtung versehen sein. Wenigstens
die Außenseite des zylindrischen Mantels kann alternativ oder zusätzlich auch plasmanitriert
sein.
[0051] Wenigstens ein Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels kann derart ausgebildet
sein, dass die Oberfläche in diesem Teil eine Rauhtiefe (Mittenrauwert Ra) von weniger
als 2 µm, insbesondere weniger als 1 µm, aufweist. Als vorteilhaft hat sich eine Rauhtiefe
von Ra = 0,03 µm bis 0,06 µm erwiesen. Insbesondere eine oben beschriebene Verschleißschutzschicht
kann die genannte Rauhtiefe aufweisen.
[0052] Der Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels, der die genannte Rauhtiefe aufweist,
kann insbesondere der Teil sein, der im Betrieb mit dem Leimschaber in Kontakt kommt.
Mit einer derart glatten Oberfläche kann ein gleichmäßiger Leimauftrag erreicht werden.
Außerdem kann eine solche Oberfläche gut gereinigt werden. Es kann auch die gesamte
Außenseite des zylindrischen Mantels eine derartige Rauhtiefe aufweisen.
[0053] Wenigstens ein Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels kann derart ausgebildet
sein, dass die Oberfläche in diesem Teil eine Oberflächenhärte von 53 HRC (Rockwell
C) bis 62 HRC aufweist. Dies kann insbesondere durch eine oben beschriebene Verschleißschutzschicht
erreicht werden. Als vorteilhaft hat sich eine Härte von 68 HRC bis 72 HRC erwiesen
(entspricht 900 HV (Vickershärte) bis 1200 HV).
[0054] Der Teil der Außenseite des zylindrischen Mantels, der die genannte Härte aufweist,
kann insbesondere wiederum der Teil sein, der im Betrieb mit dem Leimschaber in Kontakt
kommt. Dadurch kann eine vorteilhafte Abriebbeständigkeit bzw. Verschleißfestigkeit
erzielt werden. Auch die Korrosionsbeständigkeit kann verbessert werden. Es kann auch
die gesamte Außenseite des zylindrischen Mantels eine derartige Oberflächenhärte aufweisen.
[0055] Die Deckplatten können mit dem zylindrischen Mantel verschweißt, insbesondere laserverschweißt
sein.
[0056] Das Innere der Leimwalze kann hohl sein. Mit anderen Worten kann der Raumbereich
innerhalb des zylindrischen Mantels und zwischen den beiden Deckplatten frei von weiteren
Elementen sein. Dadurch kann eine weitere Gewichtsreduzierung erreicht werden.
[0057] Auch die beiden Deckplatten können eine geringe Dicke oder Materialstärke aufweisen,
insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm.
[0058] An der Innenfläche des zylindrischen Mantels können ein oder mehrere Versteifungselemente,
insbesondere Versteifungsringe, angeordnet sein. Die Versteifungselemente können insbesondere
mit der Innenseite des Mantels verschweißt sein. Durch die Versteifungselemente kann
eine höhere Stabilität auch dann erreicht werden, wenn der zylindrische Mantel dünnwandig
ausgebildet ist.
[0059] Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens in einem Teil des Inneren der Leimwalze
ein Schaumstoff angeordnet sein. Der Schaumstoff kann insbesondere den gesamten Hohlraum
im Inneren der Leimwalze ausfüllen. Durch den Schaumstoff ist ebenfalls eine Stabilisierung
des Mantels möglich.
[0060] Der Schaumstoff kann beispielsweise einen geschäumten Kunststoff entsprechen, insbesondere
Polyurethan-Schaum.
[0061] Die Erfindung stellt außerdem ein Leimwerk, insbesondere für eine Etikettiervorrichtung,
bereit, umfassend eine Leimwalze und einen Motor zum Antreiben der Leimwalze, wobei
der Motor über der Leimwalze angeordnet ist, wobei die Leimwalze über ein Lager mit
einer Tragstruktur verbunden ist, und wobei das Leimwerk so ausgebildet ist, dass
die Höhe des Lagers der Tragstruktur veränderbar ist.
[0062] In diesem Leimwerk kann damit insbesondere das Lager abgesenkt werden, wodurch wiederum
eine einfache seitliche Entnahme der Leimwalze ermöglicht wird.
[0063] In dem Lager kann insbesondere das Ende der Leimwalze gelagert sein, das nicht zur
Verbindung mit dem Motor ausgebildet ist, insbesondere das im Betrieb untere Ende
der Leimwalze.
[0064] Das Lager kann einen Aufnahmekonus oder eine Zentrierspitze umfassen.
[0065] Das Lager kann entlang einer Führung, insbesondere vertikal, verschiebbar gelagert
sein, insbesondere entlang einer Linearführung.
[0066] Die Höhe des Lagers kann insbesondere über einen Hebel veränderbar sein, insbesondere
über einen Kniehebel oder einen Kipphebel.
[0067] Das Lager kann also von einer Betriebsstellung in einer ersten Höhenposition in eine
Entnahmestellung in einer zweiten Höhenposition bringbar sein, wobei die Leimwalze
in der Entnahmestellung durch eine seitliche Bewegung aus dem Leimwerk entnehmbar
ist.
[0068] Das Lager kann in der Betriebsstellung insbesondere höher angeordnet sein, als in
der Entnahmestellung. Mit anderen Worten kann das Lager von der ersten Höhenposition
in die zweite Höhenposition absenkbar sein.
[0069] Das Leimwerk und/oder seine Elemente können außerdem eines oder mehrere der oben
genannten Merkmale aufweisen.
[0070] Die Erfindung stellt außerdem eine Etikettiervorrichtung mit einem der oben beschriebenen
Leimwerke bereit. Das Leimwerk kann dabei eines oder mehrere der oben genannten Merkmale
aufweisen.
[0071] Die Etikettiervorrichtung kann insbesondere eine Etikettiervorrichtung zum Etikettieren
von Behältern in der Getränkeindustrie sein, insbesondere zum Etikettieren von Flaschen.
[0072] Die Etikettiervorrichtung kann außerdem ein Palettenkarussell mit mehreren Palettenwellen,
ein Etikettenmagazin und einen Greiferzylinder umfassen. Mit diesen Elementen könnten
die Etiketten zunächst mit einem Leim versehen werden und dann über den Greiferzylinder
auf Behälter, beispielsweise Flaschen, angeordnet werden. Die einzelnen Elemente der
Etikettiervorrichtung können auf einer gemeinsamen Tragstruktur angeordnet sein. In
diesem Fall ist auch der Motor auf dieser Tragstruktur gelagert. Es ist aber auch
möglich, dass die Hauptkomponenten, insbesondere der Motor, auf eigenen Tragstrukturen
gelagert sind.
[0073] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der beispielhaften
Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- ein beispielhaftes Leimwerk für eine Etikettiervorrichtung;
- Figur 2
- eine Detailansicht der Leimwalze eines beispielhaften Leimwerks;
- Figuren 3Aund 3B
- Details zur höhenverstellbaren Lagerung eines Motors eines beispielhaften Leimwerks;
- Figur 4
- einen Querschnitt durch einen Motor eines beispielhaften Leimwerks;
- Figur 5
- eine Draufsicht auf einen Verriegelungsmechanismus für einen Leimschaber eines beispielhaften
Leimwerks in einer ersten Position;
- Figur 6
- einen Verriegelungsmechanismus gemäß Figur 5 in einer zweiten Position;
- Figur 7
- einen Verriegelungsmechanismus gemäß Figuren 5 und 6 in einer dritten Position;
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften Leimwerks;
- Figur 9
- einen Querschnitt durch eine beispielhafte Leimwalze;
- Figur 10
- einen Querschnitt durch eine beispielhafte Leimwalze in einer Einbaulage; und
- Figuren 11A bis 11C
- Details zur höhenverstellbaren Lagerung eines Motors eines weiteren beispielhaften
Leimwerks.
[0074] Figur 1 zeigt Teile eines beispielhaften Leimwerks. Das Leimwerk kann Bestandteil
einer Etikettiervorrichtung, insbesondere für Flüssigkeitsbehälter wie etwa Flaschen,
sein. Der Übersichtlichkeit wegen werden bekannte Elemente wie Etikettenmagazin, Palettenkarussell
und Greiferzylinder nicht dargestellt.
[0075] Das gezeigte Leimwerk umfasst eine Leimwalze 1 mit einem Motor 2 zum Antreiben der
Leimwalze 1. Der Motor ist im Betrieb über der Leimwalze 1 angeordnet. Dies hat den
Vorteil, dass bei der Reinigung das Wasser nach unten weglaufen kann und somit wenig
Gefahr besteht, dass Wasser durch eine potenziell gefährdete Rotationsdichtung in
den Motor 2 läuft. Der Motor 2 ist über zwei Säulen oder Holme 4, 5 auf einer Tragstruktur
3, insbesondere einer Stahlplatte, höhenveränderbar gelagert. Mit anderen Worten ist
die Lagerung des Motors 2 derart ausgebildet, dass die Höhe des Motors 2 über der
Tragstruktur 3 veränderbar ist.
[0076] Im oberen Bereich 6 der Leimwalze 1 ist die Leimwalze 1 über eine Drehkupplung, insbesondere
eine Hirth-Kupplung mit dem Motor 2 verbunden. Im unteren Bereich 7 der Leimwalze
1 ist die Leimwalze 1 mit einer Halterung oder Lagerung für die Leimwalze 1 verbunden.
Insbesondere kann die Leimwalze 1 dort mittels einer Zentrierspitze und einem entsprechenden
Zentrierkonus zur Aufnahme der Zentrierspitze gelagert sein. Dadurch ist eine besonders
stabile Lagerung möglich. Die Unterseite der Leimwalze 1 kann somit entweder eine
Zentrierspitze oder einen Zentrierkonus umfassen.
[0077] Figur 2 zeigt eine weitere Detailansicht des beispielhaften Leimwerks. Neben den
Säulen 4, 5, der Leimwalze 1 mit dem oberen Bereich 6 und dem unteren Bereich 7, ist
in dieser Abbildung auch ein Leimschaber 10 dargestellt, der auch einen Abstreifer
umfasst, um Leimreste von der Leimwalze 1 zu entfernen.
[0078] Figur 3 zeigt Details zur Lagerung des Motors 2 über der Leimwalze 1, insbesondere
einen Verstellmechanismus zur Veränderung der Höhe des Motors 2 über der Tragstruktur
3.
[0079] Die Verstelleinrichtung umfasst einen Kniehebel 23. In der in Figur 3A dargestellten
Position des Kniehebels ist der Motor 2 in einer Höhenposition angeordnet, in der
die Verbindung zwischen Leimwalze 1 und Motor 2 getrennt ist. Zwischen den Verzahnungselementen
21 der Leimwalze 1 und dem Gegenverzahnungskranz 22 des Motors 2 ist somit ein Abstand
ausgebildet, der es ermöglicht, dass die Leimwalze 1 durch Verkippen seitlich ausgebaut
wird. Der Abstand zwischen der Leimwalze 1 und dem Motor 2 ist in Figur 3A durch einen
doppelseitigen Pfeil illustriert.
[0080] Der Motor 2 kann entlang von Führungsstangen (also einer Linearführung) im Wesentlichen
entlang einer vertikalen Achse verschoben werden.
[0081] Wenn der Kniehebel 23, wie in Figur 3B gezeigt, in eine zweite Stellung gebracht
wird, kann sich auch die Höhenposition des Motors 2 derart ändern, dass die Verzahnungen
22 und 21 miteinander in Eingriff gebracht werden, also eine Antriebsverbindung zwischen
Motor 2 und Leimwalze 1 hergestellt wird.
[0082] Das Leimwerk kann auch eine magnetische Axialsicherung zum Stabilisieren der Position
der Leimwalze in einer Einbaustellung umfassen. In diesem Fall kann die Leimwalze
im Gegensatz zur Figur 3A auch durch die magnetische Kraftwirkung zusammen mit dem
Motor angehoben werden. Zum seitlichen Entnehmen der Leimwalze kann die magnetische
Axialsicherung über eine Kippbewegung des oberen Endes der Leimwalze lösbar sein.
[0083] Im Falle einer kraft- und/oder formschlüssigen Axialsicherung kann es erforderlich
sein, vor dem seitlichen Entnehmen der Leimwalze die kraft- und/oder formschlüssige
Axialsicherung in eine Freigabestellung zu bringen.
[0084] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch einen beispielhaften Motor 2. Die Rotorwelle
31 ist dabei durch eine thermische Isolierung 33 vom Rotor 32 getrennt. Damit kann
verhindert werden, dass eine Erwärmung des Motors 2 an die Leimwalze 1 übertragen
wird und damit der Leimfilm auf der Leimwalze antrocknet. Der Motor 2 weist außerdem
ein äußeres Gehäuse 30 auf, das die beweglichen Teile des Motors 2 schützt.
[0085] Figur 5 illustriert einen beispielhaften Verriegelungsmechanismus für einen Leimschaber
10. Dafür umfasst der Leimschaber 10 ein erstes Verriegelungselement 40, das eine
U-förmige Aufnahme mit einer Aufweitung 41 aufweist. Diese Aufweitung 41 ist als zylindrische
Aufnahmebohrung ausgebildet. Durch eine Aussparung 42 im Verriegelungselement 40 ist
die Aufweitung 41 von außen zugänglich.
[0086] Eine Halterung oder Lagerung für den Leimschaber 10, die beispielsweise mit der Tragstruktur
verbunden ist, umfasst ein zweites Verriegelungselement 43, das einen kreisförmigen
Querschnitt aufweist, der mit zwei gegenüberliegenden Abflachungen 44 und 45 versehen
ist. Der Abstand zwischen den Abflachungen 44 und 45 entspricht der Ausdehnung der
Aussparung 42 im ersten Verriegelungselement 40.
[0087] Auf Grund der Abflachung 44, 45 passt das Verriegelungselement 43 also in die U-förmige
Aufnahme, insbesondere in die Aussparung 42, sofern das Verriegelungselement 43 in
der korrekten Orientierung angeordnet ist, in der die Abflachungen 44, 45 mit den
Rändern der Aussparung 42 fluchten.
[0088] In Figur 5 ist außerdem der obere Teil 46 des Leimschabers 10 sowie die Leimwalze
1 zu sehen.
[0089] Figur 6 zeigt das Verriegelungssystem der Figur 5, wie oben beschrieben, wobei jedoch
das zweite Verriegelungselement 43 durch die Aussparung 42 in die Aufweitung in Form
einer zylindrischen Aufnahmebohrung eingebracht wurde. In dieser Orientierung besteht
jedoch noch kein vollständiger Formschluss zwischen den Verriegelungselementen 40
und 43. Das Verriegelungselement 43 könnte nämlich wiederum durch die Aufnahme 42
außer Eingriff gebracht werden.
[0090] Figur 7 zeigt das in Figuren 5 und 6 beschriebene Verriegelungssystem, wobei die
Verriegelungselemente 40, 43 durch Rotation des ersten Verriegelungselementes 40 um
seine Längsachse miteinander verriegelt wurden. Mit anderen Worten wurde durch die
Rotation eine formschlüssige Verbindung zwischen den Verriegelungselementen 40, 43
hergestellt.
[0091] In Figur 8 ist eine perspektivische Ansicht des Leimwerks zu sehen, wobei der Leimschaber
10 über einen oben beschriebenen Verriegelungsmechanismus mit einer Aufnahme oder
Lagerachse 50 verbunden ist. Das erste Verriegelungselement 40 mit der Aussparung
42 ist dargestellt. Außerdem ist eine der Abflachungen 44 des zweiten Verriegelungselements
zu sehen. Hier wurde außerdem nach der Rotation eine Translation des Leimschabers
10 in einer Richtung parallel zur Längsachse der Aufnahmeachse 50 vorgenommen, in
diesem Fall nach unten. Dadurch wurde das erste Verriegelungselement 40 in einen Bereich
der Achse 50 verschoben, in dem der Querschnitt der Achse 50 vollständig kreisförmig
ist. Damit kann eine sicherere Verbindung hergestellt werden, da ein Entriegeln zunächst
ein leichtes Anheben des Leimschabers 10 und eine darauffolgende Rotation erfordert.
[0092] Figur 9 zeigt einen Querschnitt durch eine beispielhafte Leimwalze 1. Diese kann,
wie gezeigt, insbesondere in Leichtbauweise hergestellt sein. Die Leimwalze 1 umfasst
einen zylindrischen Mantel 51, der beispielsweise Stahl und/oder kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoff (CfK - Carbonfaserverstärkter Kunststoff) umfassen kann. Der Mantel 51
kann dünnwandig ausgebildet sein, insbesondere mit einer Dicke oder Materialstärke
von 1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1,5 mm bis 3 mm. Im Inneren 59 der Leimwalze 1
können Versteifungsringe 57, 58 angeordnet sein, um den dünnwandigen Mantel 51 zu
verstärken. Bis auf die Versteifungsringe 57, 58 kann das Innere 59 der Leimwalze
1 hohl sein. Der Innenraum 59 kann jedoch auch mit einem aufgeschäumten Material befüllt
sein. Durch diesen Schaumstoff kann eine zusätzliche Stabilisierung der Leimwalze
erreicht werden, wobei dennoch das Gewicht gering gehalten werden kann.
[0093] Am oberen und unteren Ende des zylindrischen Mantels 51 sind Deckplatten 52, 53 angeordnet.
Auf der oberen Deckplatte 52 sind Verzahnungselemente 56 angeordnet, insbesondere
eine Hirth-Verzahnung, um eine Verbindung mit dem Antriebsmotor herstellen zu können.
Im Bereich der Verzahnungselemente 56 kann auch ein Permanentmagnet angeordnet sein.
Dieser kann als Axialsicherung für die Leimwalze 1 dienen.
[0094] In der unteren Deckplatte 53 ist ein Aufnahmekonus 54 vorgesehen, dessen Fläche 55
als Gegenlager zu einer Zentrierspitze einer Halterungsvorrichtung dient. An die untere
Deckplatte 53 ist noch eine Wandungsverlängerung 60 angeschlossen, die den Verbindungsbereich
zwischen Leimwalze und Halterungsvorrichtung vor Leim schützt. Die Wandungsverlängerung
60 kann einstückig mit der unteren Deckplatte 53 ausgebildet sein oder mit dieser,
insbesondere stoffschlüssig, verbunden sein.
[0095] In Figur 10 ist die beispielhafte Leimwalze 1 aus der Figur 9 in Einbaustellung gezeigt.
Dabei ist auch die Zentrierspitze 60 der Halterungsvorrichtung zu sehen. Über diese
Zentrierspitze 60 ist die Leimwalze 1 auf einer Tragstruktur 3 gelagert.
[0096] Ebenfalls zu sehen ist der Verzahnungskranz 61 des Motors 2, der mit den Verzahnungselementen
56 der Leimwalze 1 in Verbindung steht, so dass das Drehmoment von dem Motor auf die
Leimwalze 1 übertragen werden kann.
[0097] Bei dem Motor 2 kann es sich insbesondere um einen Servomotor oder einem Schrittmotor
handeln.
[0098] In den Figuren 11A bis 11C ist ein Teil eines beispielhaften Leimwerks gezeigt, in
dem die Höhe des Motors 2 mit Hilfe eines Kipphebels 70 verstellbar ist. Am Kipphebel
70 ist eine Schaltrolle 71 fixiert, die in einer Kurvennut gleitet. Die Kurvennut
ist am Motorgehäuse angebracht. Schaltrolle 71 und Kurvennut sind derart angeordnet,
dass durch Umlegen des Kipphebels der Motor in der Höhe verstellbar ist. Zusätzlich
sind Federelemente 72, 73 angebracht, die den Motor 2 nach unten drücken. Dadurch
kann zum einen die Verbindung zur Leimwalze unter Spannung gehalten werden; zum anderen
kann der Motor 2 damit in der oberen Stellung in Position gehalten werden, indem die
Federn 72, 73 den Kipphebel 70 in eine Totlage überdrücken.
[0099] Es versteht sich, dass in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel genannte Merkmale
nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und auch in beliebigen anderen
Kombinationen möglich sind.
1. Leimwerk, insbesondere für eine Etikettiervorrichtung, umfassend eine Leimwalze (1)
und einen Motor (2) zum Antreiben der Leimwalze (1), wobei der Motor (2) über der
Leimwalze (1) angeordnet ist, wobei der Motor (2) in Bezug auf eine Tragstruktur (3)
des Motors (2) höhenveränderbar gelagert ist, und wobei die Höhe des Motors (2) über
einen Hebel veränderbar ist, insbesondere über einen Kniehebel (23) oder einen Kipphebel.
2. Leimwerk nach Anspruch 1, wobei der Motor (2) von einer Betriebsstellung in einer
ersten Höhenposition in eine Entnahmestellung in einer zweiten Höhenposition bringbar
ist, wobei die Leimwalze (1) in der Entnahmeposition durch eine seitliche Bewegung
aus dem Leimwerk wegnehmbar ist.
3. Leimwerk nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Motor (2) entlang einer Führung verschiebbar
gelagert ist, insbesondere entlang einer Linearführung.
4. Leimwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Motor (2) entlang einer
im Wesentlichen vertikalen Achse verschiebbar gelagert ist.
5. Leimwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, außerdem umfassend einen Leimschaber
(10), der ein erstes Verriegelungselement (40) umfasst, und eine Halterung für den
Leimschaber (10), die ein zweites Verriegelungselement (43) umfasst, wobei die Verriegelungselemente
(40, 43) durch Rotation eines oder beider Verriegelungselemente (40, 43) miteinander
verriegelbar sind.
6. Leimwerk nach Anspruch 5, wobei das erste oder das zweite Verriegelungselement (40,
43) eine Tülle, ein Rohrstück, ein Teil einer Welle oder ein Teil einer Achse ist.
7. Leimwerk nach Anspruch 5 oder 6, wobei eines der Verriegelungselemente (40) eine Aussparung
(42) aufweist, und wobei die Aussparung (42) und das andere Verriegelungselement (43)
derart ausgebildet sind, dass das andere Verriegelungselement (43) in einer ersten
Orientierung in die Aussparung (42) einbringbar ist und nach Rotation in einer zweiten
Orientierung formschlüssig mit dem einen Verriegelungselemente (40) verbunden ist.
8. Leimwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei eines der Verriegelungselemente (43)
einen kreisförmigen Querschnitt mit zwei gegenüberliegenden Abflachungen (44, 45)
aufweist, und das andere der Verriegelungselemente (40) eine U-förmige Aufnahme mit
einer Aufweitung (41) aufweist, wobei das eine der Verriegelungselemente (43) aufgrund
der Abflachungen (44, 45) in die U-förmige Aufnahme passt und durch Rotation im Bereich
der Aufweitung (41) mit dem anderen der Verriegelungselemente (40) verriegelbar ist.
9. Leimwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Leimwalze (1) einen zylindrischen
Mantel (51) umfasst, an dessen oberer und unterer Öffnung jeweils eine Deckplatte
(52, 53) angeordnet ist, und wobei eine der Deckplatten (52) eine Verzahnung (56),
insbesondere eine Hirth-Verzahnung, zur Verbindung der Leimwalze (1) mit einem Antriebsmotor
(2) umfasst.
10. Leimwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Leimwalze (1) einen zylindrischen
Mantel (51) umfasst, an dessen oberer und unterer Öffnung jeweils eine Deckplatte
(52, 53) angeordnet ist, und wobei eine der Deckplatten (53) ein oder mehrere Elemente
zur Verbindung der Leimwalze (1) mit einer Halterungsvorrichtung einer Etikettiervorrichtung
umfasst.
11. Leimwerk nach Anspruch 10, wobei die Deckplatte (53) zur Verbindung der Leimwalze
(1) mit einer Halterungsvorrichtung eine Zentrierspitze (60) oder einen Aufnahmekonus
(54) als Gegenstück einer Zentrierspitze (60) der Halterungsvorrichtung umfasst.
12. Leimwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend eine magnetische Axialsicherung
zum Stabilisieren der Position der Leimwalze (1) in einer Einbaustellung.
13. Leimwerk nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Rotor (32) des Motors
(2) thermisch von der Rotorwelle isoliert ist.
14. Leimwerk nach einem Ansprüche 11 - 14, wobei der zylindrische Mantel (51) eine Dicke
von 1 mm bis 5 mm, insbesondere von 1,5 mm bis 3 mm, aufweist.
15. Leimwerk, insbesondere für eine Etikettiervorrichtung, umfassend eine Leimwalze (1)
und einen Motor (2) zum Antreiben der Leimwalze (1), wobei der Motor (2) über der
Leimwalze (1) angeordnet ist, wobei die Leimwalze (1) über ein Lager mit einer Tragstruktur
verbunden ist, und wobei das Leimwerk so ausgebildet ist, dass die Höhe des Lagers
der Tragstruktur veränderbar ist.