[0001] Die Erfindung betrifft einen Turmkran, insbesondere einen Turmdrehkran, mit wenigstens
einer Krankabine und wenigstens einem Kranfahreraufzug.
[0002] Turmdrehkrane mit feststehendem Turm wurden bisher in Einzelfällen mit Kranfahreraufzügen
ausgestattet, um, insbesondere bei großen Turmhöhen, den Aufstieg zur Krankabine bequemer
zu gestalten. Bisher wurden nur in wenigen Ländern gesetzliche Vorgaben zum Einbau
eines Kranfahreraufzugs erlassen. Dies wird sich jedoch in naher Zukunft ändern, so
dass bei einer Steighöhe von 60 m oder weniger die Installation eines Aufzugs aufgrund
gesetzlicher Vorschriften erforderlich ist.
[0003] Bisherige Lösungen schlagen vor, dass außerhalb des Kranturmquerschnitts handelsübliche
Aufzüge angebaut werden, die über Schienen oder Seilführungen in Position gehalten
und durch Zahnstangenantriebe oder Seilwindenantriebe in der Höhe verfahrbar sind.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Turmkran der eingangs genannten
Art weiterzubilden, so dass dieser hinsichtlich des Aufbaus vereinfacht und hinsichtlich
des Platzbedarfs optimiert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Turmdrehkran gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Turmdrehkrans sind Gegenstand der abhängigen
Unteransprüche.
[0006] Demnach wird ein Turmkran, insbesondere ein Turmdrehkran, vorgeschlagen, der wenigstens
eine Krankabine sowie wenigstens einen Kranfahreraufzug aufweist. Anders als im Stand
der Technik vorgeschlagen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der wenigstens eine
Kranfahreraufzug innerhalb des Kranturmquerschnitts angeordnet ist.
[0007] Eine Anordnung des Kranfahreraufzugs innerhalb des Kranturmquerschnitts bedeutet
dabei, dass zumindest ein Großteil der Aufzugskomponenten innerhalb des Kranturmquerschnitts
an den einzelnen Krankomponenten, insbesondere Gitterelementen, befestigt ist. Vor
allem wird die Aufzugskabine in vertikaler Richtung im Inneren des Kranturmquerschnitts
verfahren.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Kranfahreraufzugs kann der originäre Kranturmquerschnitt
beibehalten werden. Dies wirkt sich nicht nur positiv beim Einsatz auf der Baustelle
aus, sondern bringt auch gewisse Vorteile beim Transport sowie beim Rüsten des Krans
mit sich.
[0009] Die Krankabine selbst kann offen oder geschlossen ausgeführt sein. Vorzugsweise ist
der untere Einstieg des Kranfahreraufzugs im Bereich des untersten Gitterstücks vorgesehen.
Der obere Einstieg ist demgegenüber im Bereich der wenigstens einen Krankabine angeordnet.
Mittels des Kranfahreraufzugs kann der Kranführer bequem, schnell und besonders sicher
vom Kranfuß bis hin zur Krankabine befördert werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein oder mehrere Führungsschienen innerhalb des
Kranturmquerschnitts zur Führung der Aufzugskabine angeordnet sind. Die Führungsschienen
können einfach oder paarweise mit parallelem Schienenverlauf ausgeführt sein. Die
Führungsschienen sind bevorzugt mehrteilig ausgeführt, wobei besonders bevorzugt pro
Gitterstück ein Schienensegment vorgesehen ist.
[0011] Idealerweise sind die Führungsschienen fest am Kran montiert und verbleiben am Kranturm
während des Krantransports. Die Montage des Führungssystems erfolgt demnach einmalig
bei der Kranherstellung bzw. bei der Nachrüstung bestehender Krane mit dem erfindungsgemäßen
Aufzugsystem.
[0012] Grundsätzlich kann jedoch auch eine vollständige Demontage des Aufzugssystems für
den Krantransport erfolgen. Sämtliche Aufzugskomponenten sind daher lösbar mit dem
Kran verbunden.
[0013] Aufgrund bautechnischer Toleranzen der Kranturmkonstruktion sowie Abweichungen beim
Einbau der Führungsschienen können Versatzstellen beim Übergang zwischen benachbarten
Führungsschienensegmenten auftreten. Neben dem horizontalen Versatz spielt zudem ein
vertikaler Versatz benachbarter Schienensegmente eine Rolle. Vor diesem Hintergrund
ist es vorteilhaft, wenn der Eingriff zwischen kranseitigen Führungsschienen und den
aufzugskabinenseitigen Führungsmitteln ein gewisses Spiel zulässt. Dies ermöglicht
den einfachen Ausgleich von einzelnen Versatzstellen bzw. Unebenheiten der Führungsschienen
während des Aufzugbetriebs. Die Krankabine kann problemlos derartige Versatzstellen
bzw. Unebenheiten überfahren.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Aufzugsantrieb einen Seilantrieb umfasst.
Der Seilantrieb ist insbesondere bei Versatzstellen innerhalb der Führungsschiene
tolerant.
[0015] Alternativ kann der Antrieb des Kranfahreraufzugs einen Zahnstangenantrieb aufweisen.
Zahnstangenantriebe erfordern jedoch eine präzise Montage der Führungsschienen. Ein
möglicher Versatz im Schienensystem muss unter großem Aufwand durch Nachjustierung
im Anschluss an die Montage des Kranturms korrigiert werden.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Turmkrans weist dieser
ein oder mehrere Aufnahmen an den einzelnen Turmelementen auf, die innerhalb des Kranturmquerschnitts
liegen und eine lösbare Befestigung des Kranfahreraufzugs ermöglichen. Beispielsweise
können die Aufnahmen als Krallen oder ähnliche Befestigungsmittel ausgeführt sein.
Die Aufnahmemittel, insbesondere Krallen, können nachträglich an den einzelnen Kranelementen,
insbesondere Gitterstücken, montiert werden und erlauben daher eine einfache und unkomplizierte
Nachrüstung bestehender Krane mit einem Kranfahreraufzug.
[0017] Denkbar ist es ebenfalls, dass spezielle Aufnahmen für die Montage des Aufzugssystems,
insbesondere der Führungsschienen, bereits bei der Herstellung einzelner Krankomponenten,
insbesondere der Gitterstücke, vorgesehen werden. Sinnvoller weise sind diese Aufnahmen
fest mit den Krankomponenten verbunden, insbesondere verschweisst. Hierdurch wird
vor allem die Nachrüstbarkeit mit einem Aufzugssystem zu einem späteren Zeitpunkt
sichergestellt.
[0018] Zusätzlich zum Aufzugsystem kann wenigstens ein Kranaufstieg vorgesehen sein, durch
den der Kranführer auf konventionelle Art und Weise zur Krankabine gelangen kann.
Der Kranaufstieg verläuft in bekannter Art und Weise innerhalb des Kranturmquerschnitts
und ermöglicht durch einzelne Leiterelemente den Aufstieg zur Krankabine.
[0019] Zu beachten ist jedoch die Gefahr, die von der fahrenden Aufzugskabine im Bereich
des Turmaufstiegs ausgeht. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse innerhalb des Kranturmquerschnitts
ist der Abstand zwischen Aufzugsystem und Kranaufstieg ausreichend groß zu wählen.
Lassen die Platzverhältnisse keinen ausreichenden Sicherheitsabstand zu, müssen geeignete
Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um eine Gefährdung der sich im Kranaufstieg
befindlichen Personen durch die fahrende Aufzugskabine auszuschließen.
[0020] Eine mögliche Sicherheitsmaßnahme sieht die Anbringung ein oder mehrerer mechanischer
Abschirmungen im Bereich des Kranaufstiegs vor, die den Zugang zum Kranaufzugsystem
blockieren und bestenfalls verhindern. Beispielsweise bieten sich einzelne Gitter
an, die im Bereich der Zwischenpodeste jedes Turmstückes anzuordnen sind. Die Abschirmelemente
bieten jedoch eine zusätzliche Windangriffsfläche, was sich wiederum negativ auf die
berechnete Standsicherheit des Krans auswirken kann. Im schlimmsten Fall muss die
maximale Aufbauhöhe des Krans reduziert werden oder aber der Aufwand zur Gewährleistung
der Standsicherheit steigt merklich an. Hiervon kann die benötigte Ballastmenge bzw.
die technische Ausführung des Kranfundaments betroffen sein.
[0021] Als sinnvolle Alternative kann ein Zugangkontrollsystem installiert sein, um den
Zugang zu wenigstens einem Kranaufstieg kontrollieren zu können.
[0022] Bisher konnten unbefugte Personen ohne Weiteres zumindest bis zur Krankabine aufsteigen,
da der Zutritt zum Turm weder verschlossen noch anderweitig gesichert war. Die Integration
des Zugangkontrollsystems erlaubt eine Überwachung des Kranfahreraufzugs und bzw.
oder des Kranaufstiegs bereits am unteren Einstieg. Beispielsweise kann unbefugten
Personen der Zutritt zum Kransystem, insbesondere der Krankabine verwehrt werden.
Zudem erlangt das Kontrollsystem bzw. die mit dem Kontrollsystem in Verbindung stehende
Kransteuerung Kenntnis über die Anzahl der Personen, die sich im Kranfahreraufzug
bzw. im Kranaufstieg befinden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass befugte Personen
den Kranaufstieg bzw. Kranaufzug auch zeitnah wieder verlassen und sich nicht dauerhaft
darin aufhalten. In einem derartigen Zugangskontrollsystem können beispielsweise Bewegungsmelder
eingesetzt werden, mittels derer die Zugangskontrolle und/oder die Überwachung des
Sicherheitsbereiches bzw. Verfahrbereiches des Aufzugs überwacht werden.
[0023] Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn nur eine befugte Person Zugang zum Kranaufstieg
bzw. zum Kranfahreraufzug erhält, die sich vorab mittels eines Zugangsschlüssel authentifizieren
muss. Denkbar ist der Einsatz eines mechanischen und bzw. oder elektronischen Zugangsschlüssels.
Als elektronischer Schlüssel gelten jegliche Arten von Chips bzw. Karten, die elektronische
Daten speichern, welche von der Zugangskontrolle auslesbar sind. Nach Auswertung der
Daten kann die Zugangskontrolle den Zugang entweder freigeben bzw. sperren.
[0024] Der Zugang zum Kranaufstieg bzw. zum Kranaufzug kann über ein oder mehrere Zugangstüren
gesichert sein. Sofern das Zugangkontrollsystem einer befugten Person Zugang zum Kranaufstieg
gewährt, werden diese Türen entriegelt bzw. automatisch geöffnet. Sinnvoll ist die
Anordnung wenigstens einer Tür am unteren Einstiegsbereich. Idealerweise ist wenigstens
eine zusätzliche Tür am oberen Einstieg angeordnet.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Steuerung vorgesehen ist, die in Abhängigkeit
der Zugangskontrolle des wenigstens einen Kranaufstiegs den Antrieb des Kranfahreraufzugs
steuert. In Kenntnis der gegenwärtigen Personen innerhalb des Kranaufstiegs kann eine
geeignete Ansteuerung des Kranaufzugs erfolgen, wodurch sich die Gefährdung dieser
Personen durch die Aufzugfahrbewegung weitestgehend minimieren bzw. vollständig ausschliessen
lässt.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Energieversorgung des Kranfahreraufzugs deaktiviert
wird, sobald der Zugang zum Kranaufstieg freigegeben ist. Grundsätzlich kann die Deaktivierung
des Kranaufzugs zeitverzögert sein, sofern sich die Aufzugskabine zwischen dem unteren
und oberen Haltepunkt befindet. Dadurch lässt sich die Kabine noch zu einem definierten
Haltepunkt verfahren. Sinnvoller ist es, den Zugang zum Kranaufstieg erst freizugeben,
falls sich die Aufzugskabine an einem der Haltepunkte befindet und nicht verfahren
wird. Nach der Freigabe kann eine sofortige Unterbrechung der Energieversorgung erfolgen.
[0027] Eine Reaktivierung der Energieversorgung durch die Steuerung erfolgt vorzugsweise
dann, sobald der Zugang zum Kranaufstieg gesperrt ist. Eine Sperrung des Kranzugangs
ist möglich, sobald sichergestellt ist, dass sich keine Personen im Bereich des Kranaufstiegs
aufhalten. Idealerweise erfolgt eine Zugangskontrolle beim Einstieg einer Person in
den Kranaufstieg, wobei zusätzlich der Ausstieg aus dem Kranaufstieg kontrolliert
wird. Hierdurch erlangt die Steuerung Kenntnis darüber, ob die im Kranaufstieg befindlichen
Personen diesen wieder verlassen haben.
[0028] Sofern elektronische Schlüssel verwendet werden, kann das Zugangkontrollsystem ein
oder mehrere Leseeinheiten aufweisen, die für den drahtlosen Empfang elektronischer
Schlüsseldaten geeignet sind. In diesem Fall kann der Eintritt eines elektronischen
Schlüssels in den Empfangsbereich einer der Leseeinheiten ausreichend sein, um den
Zugang zum Kranaufstieg freizugeben.
[0029] Die Leseeinheiten bzw. der elektronische Schlüssel können gemäß einem RFID-System
ausgeführt sein, wobei bei Annäherung des elektronischen Schlüssels an eine der Leseeinheiten
dieser zur Informationsübertragung an die Leseeinheit angeregt wird. Anstelle der
RFID Technik kann auch ein LWID System (nach dem IEEE Standard), welches auch als
RuBee bezeichnet wird.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Leseeinheiten verteilt über den Aufstiegsweg
angeordnet sind, so dass der zurückgelegte Weg der Person bzw. des elektronischen
Schlüssels nachvollziehbar ist. Dies erleichtert die Überprüfung, ob die jeweilige
Person bzw. der elektronische Schlüssel den Kranaufstieg betritt bzw. diesen verlassen
hat. Idealerweise kann hierdurch auch eine konkrete Lokalisierung der befugten Personen
stattfinden. Die exakten Positionsdaten können sodann von der Steuerung für die Aufzugsansteuerung
berücksichtigt werden. In diesem Fall wäre es ausreichend, denn Verfahrweg des Aufzugs
zu begrenzen. Sofern sich der Verfahrweg des Aufzugs nicht mit der lokalisierten Position
der befugten Person kreuzt, kann der Aufzugsbetrieb aufrecht erhalten werden.
[0031] Aus Sicherheitsgründen ist es jedoch bevorzugt, dass die Energieversorgung des Kranaufzugs
deaktiviert wird, sobald wenigstens ein elektronischer Schlüssel durch eine der Leseeinheiten
innerhalb des Kranaufstiegs erkannt wird.
[0032] Idealerweise ist das Zugangkontrollsystem derart ausgeführt, so dass wahlweise der
Zugang zum Aufzugsystem oder alternativ zum Kranaufstieg gewährt wird.
[0033] Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung werden anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Querschnittsansicht durch den Turm des erfindungsgemäßen Turmkrans,
- Figur 1a:
- eine Detailansicht des unteren Einstiegs zum Kranaufstieg und
- Figur 2:
- eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Turmkrans.
[0034] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch ein einzelnes Gitterelement 10 des erfindungsgemäßen
Turmdrehkrans. Der gesamte Turmdrehkran weist einen konventionellen Turmaufstieg 20
auf, der aus einzelnen Leiterelementen 21 besteht. Der Kranbediener kann daher in
den Hohlraum des untersten Gitterelementes einsteigen und mittels der Leiteranordnung
21 bis zu der an der Turmspitze angeordneten Krankabine 40 (Figur 2) gelangen. Die
Platzanforderung des Kranaufstiegs nimmt in etwa zweidrittel der Kranturmquerschnittsfläche
in Anspruch. Der Pfeil 22 kennzeichnet den Aufstiegsweg durch die Gitterstücke 10.
[0035] In der verbleibenden Querschnittsfläche ist erfindungsgemäß ein Kranfahreraufzug
30 angeordnet, der ergänzend zum konventionellen Kranaufstieg 20 zur Verfügung steht.
Der Aufzugsschacht verläuft in der Zeichenebene rechts unten dargestellten Gitterstückecke
und vereinnahmt in etwa die Hälfte der verbleibenden Querschnittsfläche.
[0036] Die Kabine 31 des Kranfahreraufzugs 30 gleitet vom Turmfuß 50 bis hin zur Krankabine
40 in vertikaler Richtung (Figur 2). Als Führungsmittel sind zwei Führungsschienen
60 vorgesehen, die an der Innenseite der Gitterstücke parallel zueinander in vertikaler
Richtung vom Turmfuß 50 zur Krankabine 31 verlaufen. Die Kabine 31 selbst ist zumindest
teilgeschlossen. Der Eintritt erfolgt über einen mechanischen Türmechanismus 32. Zum
Öffnen der Zugangstür 32 wird diese in Pfeilrichtung 33 nach innen in die Kabine 31
verschoben. Andere Öffnungsmechanismen sind selbstverständlich möglich und von der
Erfindung umfasst.
[0037] Zum Antrieb des Kranfahreraufzugs 30 dient ein Seilantrieb, der in an sich bekannter
Art und Weise aufgebaut ist. Im Bereich der Turmspitze ist die Seilwinde 70 vorgesehen
(Figur 2), das Aufzugseil 71 verläuft von der Aufzugkabine 31 bis hin zur Turmspitze
und wird von der Seilwinde 70 auf- bzw. abgewickelt. Alternativ kann die Seilwinde
in hier nicht dargestellter Art und Weise auf dem Dach der Aufzugskabine angeordnet
sein.
[0038] Da die Führungsschienen 60 während des Krantransports an den einzelnen Gitterstücken
10 montiert bleiben, ist es notwendig, dass sich diese in einzelne Führungsteilsegmente
untergliedern. Einzelne Teilelemente sind daher an jeder Innenseite der verbauten
Gitterstücke montiert.
[0039] Aufgrund gewisser Fertigungstoleranzen der Gitterstücke kann beim Rüsten der einzelnen
Gitterstücke ein Versatz zwischen den benachbarten Führungselementen der Führungsschienen
60 auftreten, insbesondere sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung.
Um zeitaufwendige Nachjustierungen zu vermeiden, lässt man beim Eingriff der Führungsmittel
der Kabine 31 in die Führungsschienen 60 ein gewisses Spiel. In Kombination mit dem
Seilantrieb ist es möglich, etwaige Versatzstellen zwischen benachbarten Führungselementen
problemlos zu überfahren.
[0040] Aus Sicherheitsgründen ist ein Zugangkotrollsystem installiert, um eine Gefährdung
der im Kranaufstieg 20 befindlichen Personen durch die Aufzugskabine 31 zu vermeiden.
[0041] Wie der Figur 1a zu entnehmen ist, kann der Zugang zum Kranaufstieg 20 über eine
Türanordnung 80 versperrt bzw. freigegeben werden. Die mechanische Klappbewegung der
Tür 80 kann entweder automatisiert oder manuell ausgeführt werden. Ein Türverriegelungsmechanismus
zur Ver- und Entriegelung der Tür 80 wird elektronisch durch das Zugangkontrollsystem
angesprochen.
[0042] Die dargestellte Tür 80 ist in Nähe zum Kranfuss im Eingangsbereich des Kranaufstiegs
20 angeordnet. Gleichzeitig befindet sich in der Turmspitze ebenfalls ein weiteres
Türelement 80, das den Zugang zum Kranaufstieg bzw. -abstieg versperrt bzw. freigibt.
[0043] Jedoch muss sichergestellt werden, dass der Zugang 90, 100 zum Kranaufzug 30 durch
die angeordnete Tür 80 nicht blockiert wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die Tür 80 daher in vertikaler Richtung oberhalb des Zugangs 90 zum Aufzugsystem 30
angeordnet. Der Kranbediener erhält Zugang zum Kranaufstieg 20 mit Hilfe eines mechanischen
Schlüssels. Wird die Tür 80 geöffnet, so blockiert die Kransteuerung automatisch die
Stromzufuhr zum Aufzugsystem 30, so dass ein Aufzugbetrieb während des freigegebenen
Kranaufstiegs 20 verhindert wird.
[0044] Nach dem Schließen der Tür 80 muss diese zunächst mit Hilfe des Schlüssels verriegelt
und anschliessend die Freigabe durch einen Schlüsselschalter erteilt werden. Sobald
alle erforderlichen Schritte ordnungsgemäß ausgeführt worden sind, wird die Funktion
des Aufzugs 30 wieder freigegeben. Gleiches gilt für den Zugang zum Kranaufstieg 20
an der Oberseite, bei dem der obere Zugang 100 zur Aufzugskabine 31 frei zugänglich
ist, der Zugang zum Turmabstieg 20 allerdings gesperrt und nur mittels Schlüssel zu
öffnen ist.
[0045] Für Notfälle ist an beiden Türen 80 ein Schlüssel in einem verglasten Kasten zugänglich.
[0046] Zusätzlich kann der Zugang 90, 100 zum Aufzug 30 ebenfalls schlüsselgesichert sein.
[0047] Alternativ oder zusätzlich können ein oder mehrere Leseeinheit für RFID-Chips an
jeder Tür 80 eingebaut sein. Die Person, die den gesicherten Bereich des Kranaufstiegs
20 betreten will, unabhängig davon, ob der Zugang von oben oder unten erfolgt, muss
im Besitz eines RFID-Chips sein, der die entsprechenden Daten zur Freigabe der Zugangskontrolle
aufweist. Bei Eintritt der Person mit dem RFID-Chip in den Empfangsbereich der Leseeinheiten
können die elektronischen Schlüsseldaten des Chips ausgelesen werden und die Freigabe
der Türen 80 erteilt werden. Gleiches gilt für den Zugang 90, 100 zur Kabine, der
ebenfalls mittels Leseeinheiten kontrolliert sein kann.
[0048] Auch in diesem Fall wird die Stromzufuhr für den Kranfahreraufzug 30 unterbrochen,
sobald eine der Türen 80 geöffnet bzw. entriegelt ist. Gleichzeitig wird durch die
elektronische Zugangskontrolle das tatsächliche Passieren der Tür 80 durch die Person
anhand der Chipbewegung erfasst. Dazu sind über den gesamten Kranturm mehrere Leseeinheiten
verteilt angeordnet sind, um einen kontinuierlichen Empfang über die gesamte Turmlänge
zu ermöglichen. Dieser autorisierte Bereich ist durch den Pfeil 110 gekennzeichnet.
Damit kann der Bewegungsverlauf des Chips bzw. der Person nachvollzogen und in der
Kransteuerung ausgewertet werden. Erst nach dem Verlassen des gesicherten Bereichs
110 durch die Person mit dem RFID-Chip kann die Tür 80 unten bzw. oben wieder verriegelt
werden und die Stromzufuhr zum Kranfahreraufzug 30 reaktiviert werden.
1. Turmkran, insbesondere Turmdrehkran, mit wenigstens einer Krankabine und wenigstens
einem Kranfahreraufzug,
dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Kranfahreraufzug innerhalb des Kranturmquerschnitts angeordnet
ist.
2. Turmkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Führungsschienen zur Führung des wenigstens einen Kranfahreraufzugs
innerhalb des Kranturmquerschnitts angeordnet sind.
3. Turmkran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass aufzugsseitige Führungsmittel und kranseitige Führungsschienen unter einem gewissen
Spiel ineinandergreifen, um Versatzstellen bzw. Unebenheiten der Führungsschienen
ausgleichen zu können.
4. Turmkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Kranfahreraufzug einen Seilantrieb umfasst.
5. Turmkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kranfahreraufzug einen Zahnstangenantrieb umfasst.
6. Turmkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Aufnahmen, insbesondere Krallen oder dergleichen, im Kranturmquerschnitt
der einzelnen Turmelementen vorgesehen sind, die eine lösbare Befestigung des Kranfahreraufzugs
innerhalb des TurmKranturmquerschnitts erlauben.
7. Turmkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Turmkran wenigstens einen Kranaufstieg umfasst.
8. Turmkran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugang zu wenigstens einem Kranaufstieg und/oder zu wenigstens einem Kranfahreraufzug
durch ein Zugangskontrollsystem gesichert ist.
9. Turmkran nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kranaufstieg über ein oder mehrere Zugangstüren gesichert ist, insbesondere
über je eine Zugangstür am unteren und oberen Kraneinstieg.
10. Turmkran nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, die in Abhängigkeit des Zugangskontrollsystems wenigstens
eines Kranaufstiegs den Antrieb des Kranfahreraufzugs steuert.
11. Turmkran nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung derart ausgeführt ist, so dass diese die Energieversorgung des Kranfahreraufzugs
deaktiviert , sobald der Zugang zum Kranaufstieg freigegeben ist.
12. Turmkran nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung derart ausgeführt ist, so dass diese die Energieversorgung aktiviert,
sobald der Zugang zum Kranaufstieg gesperrt ist.
13. Turmkran nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugangskontrolle mittels eines mechanischen und/oder elektronischen Schlüssels
betätigbar bzw. freigebbar oder sperrbar ist.
14. Turmkran nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugangskontrolle ein oder mehrere Leseeinheiten für den drahtlosen Empfang elektronischer
Schlüsseldaten aufweist, insbesondere basierend auf dem RFID-System, einem LWID-System
oder einem ähnlichen Funkübertragungssystem, wobei vorzugsweise eine Empfang über
die gesamte Aufstiegslänge sichergestellt ist.
15. Turmkran nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugangskontrolle derart ausgeführt ist, so dass wahlweise der Zugang zum Aufzugssystem
oder zum Kranaufstieg gewährt wird.