[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausbildung einer chemischen
Konversionsschicht.
[0002] Um Metalle wie z. B. Aluminium vor Korrosion zu schützen, gibt es verschiedene, dem
Fachmann bekannte Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang können beispielsweise das
Abscheiden von metallischen Überzügen, anodische Oxidation, die Bildung von chemischen
Konversionsschichten oder das Aufbringen von Farben und/oder Lacken sowie Kombinationen
davon genannt werden.
[0003] Insbesondere für Aluminium oder Aluminiumlegierungen sind neben der anodischen Oxidation
in Eloxierverfahren chemisch hergestellte Konversionsschichten von besonderer Bedeutung
für den Korrosionsschutz.
[0004] Der Begriff "chemisch hergestellte Konversionsschicht" bzw. "chemische Konversionsschicht"
ist dem Fachmann bekannt und beschreibt nichtmetallische, meist anorganische Schichten
auf einer Metalloberfläche, die durch eine chemische Reaktion mit dem metallischen
Untergrund, in der Regel durch eine wässrige Behandlungslösung, insbesondere einer
Elektrolytlösung erzeugt wird, wobei die Metalloberfläche durch Ausbildung der Konversionsschicht
passiviert wird.
[0005] Neben Oberflächen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen lassen sich chemische Konversionsschichten
auch auf anderen Metalloberflächen ausbilden.
[0006] Üblicherweise werden Chromat-Konversionsschichten durch Chrom(VI)-haltige Elektrolyten,
insbesondere Chrom(VI)-haltige Lösungen erzeugt. Die Chrom(VI)-haltigen Elektrolyten
stellen jedoch ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Vor diesem Hintergrund wurden
Verfahren entwickelt, mit denen sich Chrom(III)-basierte Konversionsschichten herstellen
lassen, die frei von Chrom(VI)-Verbindungen sind. Für die Ausbildung von Chrom(III)-basierten
Konversionsschichten werden Chrom(III)-haltige Elektrolyten, insbesondere Chrom(III)-haltige
wässrige Lösungen verwendet. Geeignete Chrom(III)-haltige Elektrolyten für die Ausbildung
von Chrom(III)-basierten Konversionsschichten sind dem Fachmann bekannt und werden
beispielsweise in der
DE 196 38 176 A1 und
WO 2007/134152 beschrieben.
[0007] Die Bildung der chemischen Konversionsschicht und die damit verbundenen Korrosionsschutzeigenschaften
werden u.a. durch die Benetzung und Konzentration der aktiven Komponente in der Elektrolytlösung
und die Einwirkzeit auf der Metalloberfläche bestimmt. Außerdem ist eine ausreichende
Beweglichkeit der aktiven Komponente erforderlich, welche in der Regel nur in einer
flüssigen Elektrolytlösung gegeben ist.
[0008] Die bekannten Verfahren, mit denen sich chemische Konversionsschichten herstellen
lassen, haben den Nachteil, dass bei einer lokalen Applikation nur ein sehr dünner
Elektrolytfilm auf die Oberfläche aufgetragen werden kann. Es ist in der Regel erwünscht,
dass das Konversionsbeschichtungsverfahren zu einer ausreichend dicken chemischen
Konversionsschicht führt und gleichzeitig eine Ausbildung von Rissen in dieser Schicht
möglichst minimiert.
[0009] Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren, mit denen sich chemische Konversionsschichten
herstellen lassen, ist darin zu sehen, dass die Dosierung des Elektrolyten bzw. der
Lösung mit den üblicherweise eingesetzten Applikationsmitteln wie einem Pinsel oder
Stift schwierig ist.
[0010] Die
WO 02/055758 A2 beschreibt korrosionsbeständige Beschichtungen für Aluminium und Aluminiumlegierungen,
die zum Schutz und zur Oberflächenbehandlung von Aluminium, Aluminiumlegierungen und
beschichteten Aluminiumsubstraten gegen Korrosion dienen. Die Aluminiumsubstrate werden
mit einer sauren wässrigen Lösung behandelt, die kleine aber wirksame Mengen mindestens
eines dreiwertigen Chromsalzes, mindestens eines Alkalimetallhexafluorazirconats in
Kombination mit kleinen, aber wirksamen Mengen von mindestens einem wasserlöslichen
oder -dispergierbaren Verdickungsmittel und mindestens einem wasserlöslichen Tensid
enthält.
[0011] Die
US 2006/237098 A1 beschreibt eine saure wässrige Lösung zur Behandlung von Metallsubstraten zur Verbesserung
der Adhäsionsbindung und des Korrosionsschutzes der Metalloberfläche, die wirksame
Mengen an wasserlöslichen dreiwertigen Chromverbindungen, Fluorzirconate, wirksame
Mengen von mindestens einem Korrosionsinhibitor, Verdickungsmittel, Tenside und mindestens
etwa 0,001 Mol pro Liter der sauren Lösung einer Polyhydroxy- und/oder Carboxylverbindung
als Stabilisierungsmittel für die wässrige Lösung umfasst.
[0012] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren für die Bildung einer chemischen Konversionsschicht auf einer Metalloberfläche
bereitzustellen, mit dem die Probleme der bekannten Verfahren nicht auftreten.
[0013] Diese und weitere Aufgaben werden mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst,
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0014] Gemäß eines Aspekts stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur diffusionskontrollierten
Ausbildung einer chemischen Konversionsschicht auf einer Metalloberfläche bereit,
umfassend die Bereitstellung einer wässrigen Zusammensetzung, die mindestens eine
aktive Komponente für die Ausbildung der chemischen Konversionsschicht, ausgewählt
aus Chrom(III)-Verbindungen, Vanadium(IV)-Verbindungen, Phosphormolybdänsäure, Titan-Verbindungen,
Zirkon-Verbindungen, Lanthan-Verbindungen oder deren Kombinationen oder Gemischen,
und 1 bis 5 Masse% von mindestens einem Verdickungsmittel enthält und eine Viskosität
im Bereich von 50 mPa*s bis 2500 mPa*s aufweist; und das Aufbringen der Zusammensetzung
in einer Menge von 4 mg bis 200 mg pro cm
2 auf die Metalloberfläche.
[0015] Geeignete aktive Komponenten für die Ausbildung einer chemischen Konversionsschicht
sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Die aktive Komponente für die Ausbildung
der chemischen Konversionsschicht ist ausgewählt aus
[0016] Chrom(III)-Verbindungen, Vanadium(IV)-Verbindungen, Phosphormolybdänsäure, Titan-Verbindungen,
Zirkon-Verbindungen, Lanthan-Verbindungen, oder deren Kombinationen oder Gemischen.
[0017] Die Chrom (III)-Verbindung ist vorzugsweise ein Chrom(III)-Salz oder ein Chrom(III)-Komplex.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Chrom (III)-Salz und/oder der Chrom(III)-Komplex
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Chrom(III)-Oxosäuren, Chrom(III)-Halogeniden,
Chrom(III)-Aminkomplexen, Chrom(III)-Aquakomplexen, Chrom(III)-Alkoholkomplexen und
Chrom(III)-Acidkomplexen, bevorzugt CrF
3, CrCl
3, CrBr
3, CrI
3, weiter bevorzugt Cr
2(SO
4)
3, Cr(OH)SO
4 und Cr
2(SO
4)
3·12 H
2O, CrPO
4, CrPO
4·6H
2O, Cr
2(CO
3)
3.
[0018] Bevorzugt werden die Liganden des Chrom(III)-Komplexes ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus: Chelatliganden, wie Dicarbonsäuren, Tricarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren,
insbesondere Oxal-, Malon-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin-, Kork-, Azelain-,
Sebazinsäure; Maleinsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Weinsäure, Citronensäure,
Äpfelsäure, Ascorbinsäure; Acetylaceton, Harnstoff, Harnstoffderivate; Komplexliganden,
bei denen die komplexierende funktionelle Gruppe Stickstoff, Phosphor oder Schwefel
enthält, insbesondere -NR
2 und/oder-PR
2, wobei R unabhängig voneinander ein organischer, insbesondere aliphatischer Rest
und/oder H ist, und/oder -SR, wobei R ein organischer, insbesondere aliphatischer
Rest oder H, ist; Phosphinaten und Phosphinatderivaten; oder deren Mischungen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Chrom(III)-Verbindung Fluorometallat-Anionen,
bevorzugt ausgewählt aus Fluorosilicat-, Fluorotitanat- oder Fluorozirconatanionen
oder deren Gemischen.
[0020] Hinsichtlich geeigneter Titan- und/oder Zirkonverbindungen kann beispielsweise auf
die
DE 10 2008 014 465 A1 verwiesen werden.
[0021] Hinsichtlich geeigneter Lanthanverbindungen kann beispielsweise auf die
EP 2 463 399 A1 verwiesen werden.
[0022] Die Menge der aktiven Komponente in der Zusammensetzung kann über einen breiten Bereich
variiert werden. Beispielsweise kann die Zusammensetzung die aktive Komponente in
einer Menge von 10 Gew% bis 80 Gew% oder auch von 20 Gew% bis 70 Gew% enthalten.
[0023] Die Zusammensetzung umfasst vorzugsweise keine Chrom(VI)-Verbindung.
[0024] Wie bereits erläutert, ist die Applikation der bekannten Zusammensetzungen schwierig,
insbesondere Aufgrund der geringen Viskosität und der damit geringen erreichbaren
Konzentration der aktiven Komponente in dem auf die Metalloberfläche aufgetragenen
Elektrolytfilm. Außerdem kann es aufgrund geringer Filmdicke bei der Applikation der
bekannten Zusammensetzungen durch einen Abtrocknungseffekt zu stark variierenden Ionenkonzentrationen
bei der Bildung der chemischen Konversionsschicht kommen, so dass eine Kontrolle der
Reaktion schwierig ist, was zu unbefriedigenden Korrosionsschutzeigenschaften führen
kann.
[0025] Die Viskosität der Zusammensetzung wird durch die Anwesenheit eines Verdickungsmittels
auf einen Wert im Bereich von 50 mPa*s bis 2500 mPa*s eingestellt.
[0026] Die Viskosität wird mit einem Rotationsviskosimeter mit Platte-Kegel-Messystem bei
23°C bestimmt.
[0027] Durch die Einstellung eines geeigneten Viskositätsbereichs wird es ermöglicht, dass
die Bildung der Konversionsschicht über eine diffusionskontrollierte Reaktion ablaufen
kann. Durch die diffusionskontrollierte Applikation ist die Kinetik des Schichtwachstums
durch den Antransport von reaktiven Komponenten und die Einstellung des pH-Wertes
an der Grenzfläche gesteuert. Die geeignete Einstellung der Reaktionskinetik bedingt
ein rissfreies Wachstum der Konversionsschicht. Auf diese Weise umgeht das erfindungsgemäße
Verfahren die Problematik der Abhängigkeit von Applikationsparametern wie Elektrolytmenge,
Auffrischung des Elektrolyten, Abtrocknen des Elektrolyten mit undefinierter Aufkonzentrierung
und undefinierten Umwälzprozessen an der Grenzfläche.
[0028] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können übliche Verdickungsmittel eingesetzt
werden. Verdickungsmittel, d.h. Additive zur Erhöhung der Viskosität von Lösungen
bzw. Flüssigkeiten, sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Als bevorzugte Verdickungsmittel
können im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise Cellulose, Celluloseether,
Stärke, oxidierte Stärke, acetylierte Stärke, oxidierte-acetylierte Stärke, Polyacrylsäure,
Polyacrylsäureester, Polyurethane, Polyether, Polyolefin genannt werden. Bevorzugte
Cellulosederivate bzw. Celluloseether umfassen beispielsweise Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Methylethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
oder deren Gemische. Weitere bevorzugte Verdickungsmittel zur Rheologiesteuerung umfassen
z.B. Polyethylenglycol, Polypropylenglycol, Polyvinylalkohol sowie Thixotrope, z.B.
Kieselsäure.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung Celluloseether wie
z.B. Methylcellulose als Verdickungsmittel.
[0030] Alternativ oder zusätzlich zu den oben genannten Verdickungsmitteln können auch andere,
dem Fachmann geläufige Verdickungsmittel verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält die Zusammensetzung jedoch ausschließlich eines oder mehrere der oben genannten
Verdickungsmittel.
[0031] Die Menge des Verdickungsmittels in der Zusammensetzung kann über einen breiten Bereich
variiert werden. Die Zusammensetzung enthält das Verdickungsmittel in einer Menge
von 1 Gew% bis 5 Gew%, bevorzugt von 1 Gew% bis 3 Gew%.
[0032] Der Wassergehalt wird bevorzugt so gewählt, dass eine ausreichende Löslichkeit der
aktiven Komponente in der Zusammensetzung vorliegt und außerdem die Zusammensetzung
eine für die Applikation auf einer Metalloberfläche vorteilhafte Viskosität aufweist.
[0033] Optional kann die wässrige Zusammensetzung zusätzlich noch ein Lösungsmittel umfassen.
Als geeignete Lösungsmittel kommen sowohl organische als auch anorganische Lösungsmittel
sowie deren Mischungen in Betracht. Da die aktive Komponente bevorzugt gelöst werden
sollte, kommen insbesondere polare anorganische und/oder organische Lösungsmittel
in Betracht. Beispielhaft können Alkohole, Ether oder Ester genannt werden.
[0034] Die Zusammensetzung kann Additive umfassen, insbesondere Additive, die Konversionsreaktion
unterstützen.
[0035] Die Additive werden bevorzugt so ausgewählt, dass sie die Konversionsreaktion nicht
nachteilig beeinflussen.
[0036] Zusätzlich können auch farbgebende Pigmente zugegeben werden, die allerdings bevorzugt
nur die wässrige Zusammensetzung, nicht aber die Konversionsschicht färben.
[0037] Der pH-Wert der Zusammensetzung kann über einen breiten Bereich variiert werden.
Als geeigneter pH-Wert kann beispielsweise ein Bereich von 0-8 angegeben werden.
[0038] Da manche aktiven Komponenten wie z.B. gelöste Chrom(III)-Ionen unter basischen Bedingungen
unlösliche Verbindungen ausbilden können, kann es bevorzugt sein, dass die Zusammensetzung
einen pH-Wert in einem Bereich von 1-7, bevorzugter in einem Bereich von 2-5 oder
von 3-4 aufweist.
[0039] In einer Ausführungsform kann die Zusammensetzung deshalb mindestens eine organische
und/oder anorganische Säure umfassen.
[0040] Geeignete Metalle, die mit einer chemischen Konversionsschicht versehen werden können,
sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt.
[0041] Bevorzugt handelt es sich bei dem Metall um Aluminium, Zink, Magnesium oder Legierungen
oder Kombinationen dieser Metalle. Auch Stahl, der optional verzinkt ist, kann als
Metall verwendet werden.
[0042] Die Herstellung bzw. Bereitstellung der oben beschriebenen Zusammensetzung kann über
herkömmliche, dem Fachmann grundsätzlich bekannte Verfahrensschritte erfolgen.
[0043] Beispielsweise kann zunächst eine wässrige Lösung der aktiven Komponente hergestellt
werden, zu der dann das Verdickungsmittel zugegeben wird, bis die erwünschte Viskosität
eingestellt ist.
[0044] Wie bereits oben erläutert, sind dem Fachmann geeignete aktive Komponenten für die
Ausbildung einer chemischen Konversionsschicht grundsätzlich bekannt.
[0045] Elektrolyten auf Chrom(III)-Basis für die Ausbildung von Chrom(VI)-freien Chromat-Konvertierungsschichten
sind dem Fachmann an sich bekannt. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise auf
DE 196 38 176 A1 und
WO 2007/134152 verwiesen werden, die geeignete Zusammensetzungen für die Ausbildung von Chrom(III)-basierenden-Konvertierungsschichten
offenbaren. Als eine bevorzugte Flüssigkeit kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung
beispielsweise SurTec® 650 RTU bzw. ChromitAL® TCP-Fertiglösung, vertrieben von der
Surtec GmbH, genannt werden. Als weitere beispielhafte kommerziell erhältliche Flüssigkeiten
mit einer aktiven Komponente zur Ausbildung einer chemischen Konversionsschicht (d.h.
Elektrolyten) können Henkel Alodine 5923 Plus, Henkel Alodine 871 Metalast TCP-HF,
Mac Dermid Interlox 338 in den von den Herstellern vorgeschlagenen Konzentrationen
genannt werden. In diese Chrom(III)-basierten Flüssigkeiten kann dann das Verdickungsmittel
zugegeben werden.
[0046] Wie oben erwähnt, wird in einem nächsten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
die das Verdickungsmittel und die aktive Komponente enthaltende Zusammensetzung auf
die Metalloberfläche aufgebracht.
[0047] Das Aufbringen der Zusammensetzung auf die Metalloberfläche kann durch herkömmliche,
dem Fachmann grundsätzlich bekannte Verfahrensschritte erfolgen.
[0048] Das Aufbringen der Zusammensetzung kann beispielsweise durch Streichen (z.B. mittels
eines Pinsels oder einer Bürste oder eines geeigneten Zahnspachtels), Wischen oder
durch Tauch- oder Spritzverfahren erfolgen.
[0049] Die Menge der pro Fläche aufgebrachten Zusammensetzung oder die durchschnittliche
Dicke der in Form einer Schicht aufgebrachten Zusammensetzung kann über einen breiten
Bereich variiert werden.
[0050] Die Zusammensetzung wird mit einer Flächenbelegung im Bereich von 4 mg Zusammensetzung/cm
2 Metalloberfläche bis 200 mg Zusammensetzung/cm
2 Metalloberfläche, bevorzugt von 4 mg Zusammensetzung/cm
2 Metalloberfläche bis 50 mg Zusammensetzung/cm
2 Metalloberfläche, bevorzugter von 9 mg Zusammensetzung/cm
2 Metalloberfläche bis 40 oder auch bis 100 mg Zusammensetzung/cm
2 Metalloberfläche aufgebracht.
[0051] Die durchschnittliche Schichtdicke der auf die Metalloberfläche aufgebrachten Zusammensetzung
kann z.B. 0,05 mm bis 2 mm, bevorzugter 0,1 mm bis 1,5 mm betragen.
[0052] Das Aufbringen der Zusammensetzung kann auch erfolgen, indem ein oder mehrere Tücher
mit der Zusammensetzung getränkt werden oder die Zusammensetzung auf ein oder mehrere
Tücher aufgetragen wird und anschließend das Tuch bzw. die Tücher auf die zu behandelnde
Metalloberfläche aufgelegt und in dieser Position für eine ausreichende Einwirkzeit
belassen werden. Hinsichtlich der Applikation mit Hilfe eines oder mehrerer Tücher
kann auf die
DE 10 2009 036 102 verwiesen werden.
[0053] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, dass die Zusammensetzung
auf die zu behandelnde Metalloberfläche nur einmal oder alternativ auch mehrmals aufgebracht
wird. Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist aber üblicherweise
eine einmalige Applikation ausreichend.
[0054] Bevorzugt wird die Zusammensetzung für eine Einwirkzeit, die für die Ausbildung der
Konversionsschicht ausreichend ist, auf der Metalloberfläche belassen und dann abgespült.
[0055] Das Entfernen der Zusammensetzung nach Applikation erfolgt bevorzugt rückstandsfrei
von der Oberfläche mittels Abspülen und/oder Abwischen.
[0056] Die Einwirkzeit kann über einen breiten Bereich variiert werden und hängt unter anderem
von der Art der Metalloberfläche und der gewünschten Dicke der Konversionsschicht
ab. Die Einwirkzeit kann beispielsweise 1-30 Minuten, bevorzugter 3-15 Minuten oder
4-8 Minuten betragen.
[0057] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildete Konversionsschicht weist bevorzugt
nach dem Salzsprühtest gemäß ASTMB117 eine Korrosionsbeständigkeit von mehr als 72
h auf, bevorzugt mehr als 168 h, weiter bevorzugt mehr als 200 h.
[0058] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Schichtdicke der erzeugten Konversionsschicht
in einem breiten Bereich variiert werden. Als beispielhafte Schichtdicke kann ein
Bereich von 20 nm bis 500 nm, noch bevorzugter 50 nm bis 150 nm angegeben werden.
[0059] Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Behandlung einer Vielzahl von Metallen
geeignet. Vorzugsweise werden die Metalle ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Aluminium, Zink, Magnesium oder Legierungen oder Kombinationen dieser Metalle. Auch
Stahl, der optional verzinkt ist, kann als Metall verwendet werden.
[0060] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Metall um
im Flugzeugbau eingesetzte Aluminiumlegierungen, insbesondere aus den Klassen AA2xxx,
AA7xxx, AA5xxx, AA6xxx, AlLi und AlMgSc.
[0061] Das präzise Auftragen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf eine zu behandelnde
Metalloberfläche kann durch Einstellen einer geeigneten Viskosität erheblich erleichtert
werden. Außerdem können sowohl Dicke als auch die Gleichmäßigkeit der auf die Metalloberfläche
aufgetragenen Zusammensetzung besser kontrolliert werden.
[0062] Wie bereits oben erwähnt, handelt es sich bei der Bildung der Konversionsschicht
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren um eine diffusionskontrollierte Reaktion. Durch
die diffusionskontrollierte Applikation ist die Kinetik des Schichtwachstums durch
den Antransport von reaktiven Komponenten und die Einstellung des pH-Wertes an der
Grenzfläche gesteuert. Die geeignete Einstellung der Reaktionskinetik bedingt ein
rissfreies Wachstum der Konversionsschicht. Auf diese Weise umgeht das erfindungsgemäße
Verfahren die Problematik der Abhängigkeit von Applikationsparametern wie Elektrolytmenge,
Auffrischung des Elektrolyten, Abtrocknen des Elektrolyten mit undefinierter Aufkonzentrierung
und undefinierten Umwälzprozessen an der Grenzfläche.
[0063] Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert für zufrieden stellende Korrosionsschutzeigenschaften
eine lediglich einmalige Applikation und ist vom Fertigungspersonal leicht durchführbar.
[0064] Weiterhin offenbart ist eine chemische Konversionsschicht auf einer Metalloberfläche,
die durch das oben beschriebene Verfahren erhältlich ist.
[0065] Außerdem offenbart ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bei der
Ausbildung einer chemischen Konversionsschicht auf einer Metalloberfläche.
Beispiele
Beispiel 1:
[0066] Die Viskosität eines Chrom(III)-basierten Elektrolyt (ChromitAl SurTec 650, 50 %)
wurde durch Zugabe von 1 bis 2 Gew% Methylcellulose (Methocel 65HG) auf einen Wert
von 60 mPa*s eingestellt. Die Applikation erfolgte mit einem Pinsel (etwa 10 mg Zusammensetzung/cm
2). Die Einwirkzeit auf einer geschliffenen AA2024 Oberfläche betrug 4-8 min. Anschließend
wurde der Elektrolyt von der behandelten Metalloberfläche vollständig abgespült. In
einem Salzsprühtest nach ASTMB 117 zeigte sich eine Korrosionsbeständigkeit von mehr
als 168 Stunden.
1. Verfahren zur diffusionskontrollierten Ausbildung einer chemischen Konversionsschicht
auf einer Metalloberfläche, umfassend
die Bereitstellung einer wässrigen Zusammensetzung, die mindestens eine aktive Komponente,
ausgewählt aus Chrom(III)-Verbindungen, Vanadium(IV)-Verbindungen, Phosphormolybdänsäure,
Titan-Verbindungen, Zirkon-Verbindungen, Lanthan-Verbindungen oder deren Kombinationen
oder Gemischen, und 1 bis 5 Masse% von mindestens einem Verdickungsmittel enthält
und eine Viskosität im Bereich von 50 mPa*s bis 2500 mPa*s aufweist, und
das Aufbringen der Zusammensetzung in einer Menge von 4 mg bis 200 mg pro cm2 auf die Metalloberfläche.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung keine Chrom(VI)-Verbindung enthält.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Verdickungsmittel ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Zellulose, Zelluloseether, Stärke, oxidierte Stärke,
acetylierte Stärke, oxidierte-acetylierte Stärke, Polyacrylsäure, Polyacrylsäureester,
Polyurethane, Polyether, Polyolefin, oder Kombinationen davon.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Metall ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Aluminium, Zink, Magnesium, Stahl, oder Legierungen dieser
Metalle.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Zusammensetzung durch Streichen
oder Wischen auf die Metalloberfläche aufgebracht wird, und/oder durch Auflegen eines
mit der Zusammensetzung versehenen oder getränkten Tuchs auf die Metalloberfläche
aufgebracht wird, wobei bevorzugt nur eine einmalige Applikation der Zusammensetzung
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Zusammensetzung nach einer
für die Ausbildung der Konversionsschicht ausreichenden Einwirkzeit von der Metalloberfläche
abgespült wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Zusammensetzung für eine
Einwirkzeit von 1-30 min auf der Metalloberfläche belassen und dann abgespült wird.
1. Process for diffusion-controlled formation of a chemical conversion layer on a metal
surface, comprising
the providing of an aqueous composition which includes at least one active component
selected from chromium(III) compounds, vanadium(IV) compounds, phosphomolybdic acid,
titanium compounds, zirconium compounds, lanthanum compounds or combinations or mixtures
thereof, and 1% to 5% by mass of at least one thickener and has a viscosity in the
range from 50 mPa*s to 2500 mPa*s, and
the applying of the composition in an amount of 4 mg to 200 mg per cm2 to the metal surface.
2. Process according to Claim 1, wherein the composition does not contain any chromium(VI)
compound.
3. Process according to either of the preceding claims, wherein the thickener is selected
from the group consisting of cellulose, cellulose ethers, starch, oxidized starch,
acetylated starch, oxidized-acetylated starch, polyacrylic acid, polyacrylic esters,
polyurethanes, polyethers, polyolefin, or combinations thereof.
4. Process according to any of the preceding claims, wherein the metal is selected from
the group consisting of aluminium, zinc, magnesium, steel, or alloys of these metals.
5. Process according to any of the preceding claims, wherein the composition is applied
to the metal surface by painting or wiping, and/or is applied to the metal surface
by applying a cloth provided or soaked with the composition, with preferably just
a single application of the composition.
6. Process according to any of the preceding claims, wherein the composition is rinsed
off the metal surface after a contact time sufficient for the formation of the conversion
layer.
7. Process according to any of the preceding claims, wherein the composition is left
on the metal surface for a contact time of 1-30 min and then rinsed off.
1. Procédé de formation contrôlée par diffusion d'une couche de conversion chimique sur
une surface métallique, comprenant la préparation d'une composition aqueuse, qui contient
au moins un composant actif, choisi parmi les composés de chrome (III), les composés
de vanadium (IV), l'acide phosphomolybdique, les composés de titane, les composés
de zirconium, les composés de lanthane ou leurs combinaisons ou mélanges, et 1 à 5
% en masse d'au moins un épaississant, et présente une viscosité dans la plage allant
de 50 mPa*s à 2 500 mPa*s, et
l'application de la composition en une quantité de 4 mg à 200 mg par cm2 sur la surface métallique.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel la composition ne contient pas de composé
de chrome (VI).
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel l'épaississant
est choisi dans le groupe constitué par la cellulose, les éthers de cellulose, l'amidon,
l'amidon oxydé, l'amidon acétylé, l'amidon oxydé-acétylé, l'acide polyacrylique, les
esters de l'acide polyacrylique, les polyuréthanes, les polyéthers, les polyoléfines
ou leurs combinaisons.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le métal
est choisi dans le groupe constitué par l'aluminium, le zinc, le magnésium, l'acier
ou les alliages de ces métaux.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel la composition
est appliquée par peinture ou balayage sur la surface métallique, et/ou par application
d'un tissu muni de ou imprégné avec la composition sur la surface métallique, seule
une application à une reprise de la composition ayant de préférence lieu.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel la composition
est rincée de la surface métallique après un temps d'action suffisant pour la formation
de la couche de conversion.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel la composition
est laissée pendant un temps d'action de 1 à 30 minutes sur la surface métallique,
puis rincée.